November 1979

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Dezember 1979



100 Jahre evangelische Kirche in Ramsbeck

In diesem Jahr wird Ramsbecks evangelische Kirche 100 Jahre alt. Nach nur eineinhalbjähriger Bauzeit wurde sie am 26. November 1879 durch General-Superintendent Dr. Wiesmann aus Münster eingeweiht. Pfarrer der Gemeinde war damals Hermann Rocholl, den damals schon Geldsorgen drückten, denn er schreibt: „Einen Thurm haben wir der Kosten wegen nur unvollkommen bauen können,....nur einen hübschen Glockenstuhl mit goldenem Kreuz auf der Vordermauer”.

Vom Betsaal auf dem Werdern ging ein feierlicher Zug durch Ramsbeck zur neuen Kirche, wo Pfarrer Rocholl durch Baumeister Moelle aus Minden der Schlüssel zum neuen Gotteshaus übergeben wurde. Zum anschließenden Empfang fand sich u. a. auch der damalige Regierungspräsident aus Arnsberg ein.

In seinem Jahresbericht zum 29. 12. 1879 stellt Pfarrer Rocholl fest, dass der Kirchbau statt 23.000 Goldmark 27.000 Mark verschlungen hat. Ein königliches Gnadengeschenk in Höhe von 3100 Mark schloss die Finanzierungslücke.

Trotz vieler Bedenken haben die heimischen Bausteine dem Zahn der Zeit getrotzt, lediglich der Glockenträger an der Giebelfront musste erneuert werden. Heute steht die Kirche unter Denkmalschutz. Begründung: „Die kleine, von dem Mindener Stadtbaumeister Wilhelm Moelle in gotisierenden Formen erbaute Saalkirche mit dem offenen Glockenträger über dem Eingangsgiebel ist ein später Nachläufer der Kirchenbauten nach Musterentwürfen der Berliner Oberbaudeputation aus der Jahrhundertmitte und daher für den Kirchenbestand des Hochsauerlandkreises von Bedeutung”.

Die evangelische Kirchengemeinde hat zum Jubiläum eine Erinnerungsmedaille herausgegeben, die u. a. in der Volksbank Ramsbeck zu erhalten ist. Am 1. Adventssonntag wird in einem Festgottesdienst der Einweihung des Gotteshauses gedacht. Über dem Portal der Kirche steht als Einladung und Ruf an die Menschen das Wort aus dem Psalm 100 Vers 4: „Gehet zu seinen Thoren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben, danket ihm, lobet seinen Namen!”

Neues von der Seniorengemeinschaft

Am Sonntag, dem 11. November, waren die senioren über 70 Jahre von den Damen der Caritas ins Pfarrheim eingeladen. Die Caritas-Frauen hatten sich viel Mühe gegeben, die senioren mit Kaffee und Kuchen und leckeren Schnittchen zu bewirten. Die Dekanatsvorsitzende Frau von Lüninck aus Ostwig las aus dem Tagebuch einer Caritashelferin vor, später spielte sie auf dem Akkordeon lustige Lieder, bei denen kräftig mitgesungen und sogar getanzt wurde.

Nach der Ehrung für die beiden ältesten Teilnehmer, die ein Geschenk erhielten, bekamen alle anderen einen Martinsbrezel. Alles in allem war es ein gelungener Nachmittag. Den Damen der Caritas sei herzlich gedankt. Leider wurde von der Einladung nur wenig Gebrauch gemacht. Immer sagt man, für die Alten würde nichts getan, und wenn mal was los ist, dann unterstützt man das nicht.

Als vor fünf Jahren zur Gründung der Altengemeinschaft aufgerufen wurde, stand man ihr erst skeptisch gegenüber und dachte, die wird bald wieder in der Versenkung verschwinden. Aber sie hat allen Unkenrufen zum Trotz gehalten. Aus kleinen Anfängen ist sie auf 60 Mitglieder angestiegen.

In der Gemeinschaft ist es möglich, dass man andere Leute trifft. Dazu wird mit Fahrten die nähere und weitere Umgebung erfahren. So wurden eine Glasbläserei in Niedermarsberg und das Schieferbergbaumuseum in Holthausen besucht. Nicht zu vergessen sind die Theaterfahrten, die immer ein Erlebnis sind und dankbar angenommen werden.

Baumaßnahmen

Nach Angaben des Bauamtes der Gemeinde sind die Aufträge für die Ortsdurchfahrt Andreasberg vergeben worden. Neben dem Straßenbau werden Gehwege und die Wasserleitung neu gebaut. Man hofft - bei entsprechend günstiger Witterung - Mitte nächsten Jahres fertig zu werden.

In Ramsbeck gibt es wieder mehrere Baustellen. Von der Brücke an der Elisabeth-Apotheke an wird das Bachbett der Valme im Zuge des Straßenbaus in Richtung Hamich und Junkern Hof verlegt. Durch Junkern Scheune wurde bereits ein Kanal in Richtung Brabecke gebaut, an den in Zukunft der Abwasserkanal aus Richtung Bödefeld angeschlossen wird. Ein Querzug von Hamichs zu Försters wird die Heinrich-Lübke-Straße von der Tankstelle Siebert anschließen. Dieses Stück ist eine der letzten Lücken im Ramsbecker Kanalnetz, der Bau erfolgt mit dem Ausbau der L 776.

Am Bach wurden jetzt Spundwände mit nicht unbeträchtlichem Getöse versenkt, die die Bachfundamente verstärken sollen. Das Bachbett wird gepflastert. Die Leitung dieser Baustelle hat Ferdi Westerkötter von der Firma Köster. Hier sollte man erwähnen, dass durch die Firma Köster kostenlos die Friedhofskapelle ausgeschachtet worden ist, dazu wurde ebenfalls kostenlos der Dreck zum Zukippen der Fundamente angefahren.

Am Auwer wurde die Stützmauer an Auwern Haus fertig; sie wird von unten mit Ranken begrünt. Frau Droste freut sich besonders, dass durch ihren energischen Widerspruch die Eiche und die Linde vor ihrem Hause erhalten blieben.

Der Drehplatz bei Willi Eikelmeier wurde geteert, nun wartet alles darauf, dass die Brücke unterhalb der Glückauf-Apotheke fertig wird. Unter der Brücke wird eine Art Wasserbremse gebaut, ebenso wird die Valme bis zur Elisabeth-Apotheke durch eine Reihe von Betonschlachten gezähmt.

Autobahnneubau

Wer von Velmede in Richtung Meschede fährt, kann bereits die ersten Brückenbauarbeiten für die geplante Autobahn am Hang nach Eversberg beobachten. Trotz aller Widerstände von Bürgerinitiativen sollte man den Bau dieser Autobahn begrüßen, die uns schneller mit dem Ruhrgebiet verbindet. Mit Sicherheit werden dies viele Ruhrtalbewohner tun, die Sonntag für Sonntag unter Autoschlangen mit beträchtlichen Abgasen leiden müssen. Oder zählt ein wenig erhaltene Natur mehr als das Wohlergehen sehr vieler Menschen?

K 44 wird ausgebaut

Der Ausbau der K 44 von Ramsbeck nach Andreasberg beginnt. Es erfolgt die Baufeldräumung unterhalb der alten Müllkippe in Andreasberg, d. h. es wird Mutterboden abgeschoben, dazu werden Bäume gefällt. Die Billmecke wird verrohrt und ein Damm aufgeschüttet.