März 1982

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April 1982



Die Geschichte Andreasbergs

Unter dem Titel „Andreasberg im Sauerland” ist ein Buch über die wechselvolle Geschichte Andreasbergs in den Jahren 1854-1974 erschienen. Diese Chronik des ehemaligen Bergarbeiterdorfes wurde gesammelt und vorgestellt von Siegfried Haas, der Sohn des Dorfes und heute Lehrer an der Grundschule in Ramsbeck ist.

Weil Andreasbergs Geschichte nicht vom Ramsbecker Bergbau zu trennen ist, wird dessen Entwicklung zuerst dargestellt; verknüpft wird damit aber auch das Schicksal der Menschen, die durch große Versprechungen angelockt hier manche hochgesteckten Hoffnungen elend begraben mussten. Wir werden Zeugen, wie das Dorf wächst, wie sich die beiden Kirchengemeinden entwickeln, wie es zu Vereinsgründungen kommt.

Wie ein roter Faden zieht sich aber das Schicksal der Dorfbewohner in 120 Jahren durch diese Chronik mit ihrem meist entbehrungsreichem Leben. Aufgezeigt werden aber auch die Höhepunkte im Dorfleben: Der Kirchbau beider Konfessionen, die Einweihung des Kindergartens oder die 100-Jahr-Feier im Jahre 1954.

Siegfried Haas hat sich nicht damit zufrieden gegeben, die geschichtlichen Abläufe dieses mit 125 Jahren noch recht jungen Dorfes aufzuzeichnen. Der Mensch, der oft bitterste Not in Andreasberg - eines der sogenannten Witwendörfer - leiden musste, war ihm ein Anliegen. Viele Bilder, Originalbeiträge und Tabellen beleben das Buch und lassen die „gute, alte” Zeit vorüberziehen. Ergänzt wird dies noch durch einen reichlichen tabellarischen Anhang.

Wir meinen: Ein mit viel Sachverstand, Sorgfalt und viel persönlichem Engagement zusammengestellter Beitrag zur Geschichte Andreasbergs, der es verdient, gelesen zu werden.

Die Herausgabe der Chronik ermöglichte freundlicherweise die Gemeinde Bestwig.

Großer Erfolg der Aktion „Polenhilfe”

Der Pfarrgemeinderat von St. Margaretha hatte zu einer Spendenaktion für Notleidende in Polen aufgerufen. Das Echo aus der Bevölkerung war überwältigend: Mehr als 15 Zentner Lebensmittel im Gesamtwert von etwa 2.800 DM und dazu noch 230 DM in bar wurden zur Sammelstelle an der Kirche gebracht.

Mitglieder des PGR packten daraus 45 Pakete, die noch in derselben Woche mit der Post ihren Weg nach Polen antraten. Die deutsche Bundespost erhebt bis zum Juni 1982 keine Portogebühren für diese Pakete; dies allein hätte rd. 900 DM gekostet.

Empfänger dieser Liebesgaben waren bedürftige Familien, deren Adressen die Caritas vermittelt hatte. Der PGR dankt allen sehr herzlich, die diese Aktion so wirkungsvoll unterstützt haben. Es wird heute schon überlegt, im Juni noch einmal eine solche Aktion zu starten.

Neuer Zahnarzt in Ramsbeck

Durch die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe in Münster hat Herr Dr. med. dent. Werner Hansmeier, wohnhaft in Warstein, die Genehmigung erhalten, sich in Ramsbeck niederzulassen. Dr. Hansmeier wird voraussichtlich ab 1. Oktober 1982 in Ramsbeck praktizieren.

Errichtung eines Gebets- und Unterrichtsraumes für die islamische Gemeinde in Ramsbeck

Mit dem Antrag des islamischen Kulturzentrums e. V., Bestwig-Ramsbeck, auf Errichtung eines Gebets- und Unterrichtsraumes für die islamische Gemeinde in Bestwig-Ramsbeck, Am Eickhagen 19, hat sich der Planungs- und Strukturförderungsausschuss des Rates der Gemeinde Bestwig in seiner Sitzung am 10. 3. 1982 befasst.

Zuvor hatte dieser Antrag dem Ausländeramt des HSK zur

Stellungnahme vorgelegen. Diese Behörde hat gegen die Erteilung der beantragten Baugenehmigung keine Bedenken erhoben. Nach eingehender Beratung beschloss der Planungs- und Strukturförderungsausschuss, das Einvernehmen der Gemeinde Bestwig zu diesem Bauantrag herzustellen.

Der HSK muss nunmehr über den Antrag entscheiden.

Pastor Wehlers Abschied

Pastor Wehler, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Ramsbeck, verließ am 25. März 1982 aus familiären Gründen Ramsbeck, um eine Pfarrerstelle an der Trinitatiskirche in Peckelsheim bei Warburg zu übernehmen. Dort findet er wieder eine Diaspora-Pfarrei mit 1.000 ev. Christen unter 14.000 Einwohnern vor, die auf einer Fläche von 148 qkm in 15 Ortschaften verstreut leben.

Der 49 Jahre alte gebürtige Wuppertaler, der seit 1965 Pastor ist und vorher in Neuengeseke wirkte, betreute seit dem 20. Januar 1974 die Ramsbecker Pfarrei, zu der 15 Ortschaften mit 660 Gläubigen zählen. Diese verteilen sich auf 90 qkm bis nach Osterwald. Zusätzlich zu seiner Pfarrertätigkeit erteilte er lange Religionsunterricht in Schulen.

Höhepunkte seines Wirkens in Ramsbeck waren die Visitation im Jahre 1977 durch Superintendenten Buscher aus Arnsberg sowie die Feier des 100-jährigen Bestehens der evangelischen Kirche in Ramsbeck. Seiner Initiative ist es auch zu verdanken, dass sich katholische und evangelische Frauen in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal zum gemeinsamen Gebet für den Frieden trafen. Rühmend heben die Gemeindemitglieder hervor, dass sich Pastor Wehler intensiv um kranke Gemeindemitglieder in den Krankenhäusern gekümmert hat.

Am Palmsonntag, dem 4. April, wird Pastor Wehler in seiner neuen Pfarrei eingeführt. Wir wünschen ihm noch viele segensreiche Arbeitsjahre im Weinberg des Herrn.