November 1984

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Dezember 1984



Volkstrauertag 1984 in Ramsbeck

Zahlreiche Ramsbecker Bürgerinnen und Bürger waren der Aufforderung gefolgt, am Volkstrauertag am Ehrenmal in einer schlichten Gedenkfeier der Millionen Toten zu gedenken, die als Opfer zweier blutiger Kriege ihr Leben lassen mussten. Mitgestaltet wurde dieses Gedenken vom Musikzug Alme, der Chorgemeinschaft Ramsbeck, der Freiwilligen Feuerwehr, die eine Mahnwache mit Fackeln stellte, und der Schützenbruderschaft Ramsbeck, die auch in diesem Jahr die Gedenkfeier angeregt hatte.

Bürgermeister Karl Senge sprach zu diesem Tag, an dem in ganz Deutschland viele Menschen voller Trauer an gefallene oder getötete Angehörige denken. Das Denkmal aus Stein solle Mahnung sein, vom schrecklichen Kriege abzulassen. In den Mittelpunkt seiner Rede stellte Karl Senge aber Schicksale aus Ramsbeck und seinem persönlichem Erleben, um den Krieg in den Blickpunkt des eigenen Betroffenseins zu rücken: Der Ramsbecker Jude John Markus, der 1934 noch hochdekoriert als Teilnehmer des 1. Weltkrieges an der Gedenkfeier teilnahm, dessen Angehörige aber fast alle im KZ umgebracht wurden. Der Ramsbecker Junge, der mit der „Bismarck” unterging. Der Vater Anton Leiße, der die Hoffnung auf die Heimkehr seines vermissten Sohnes mit ins Grab nahm. Der ebenfalls schon verstorbene Zahnarzt Dr. Hans Schmidtke, dessen Frau mit drei Kindern 1945 mit der „Gustloff” in die Tiefe der Ostsee gerissen wurde.

Dieses Erinnern in Beispielen, die vielen Zuhörern bekannt waren, sollte das Grauen des Krieges in das eigene Bewusstsein erheben. Karl Senge schloss mit der Aufforderung, sich auch im persönlichen Bereich für Frieden und Aussöhnung einzusetzen, um so einen kleinen Beitrag für den Frieden zu leisten.

Neues von St. Margaretha Ramsbeck

In der Ramsbecker Pfarrkirche waren bereits kurz nach der Renovierung zwei große Wasserflecken im Altarraum und an der Seite der Sakristei aufgetreten. Nachdem man das schadhafte dach nachgesehen hatte und eine geraume Zeit die Flecken beobachtet hatte, wurden sie nunmehr von der Firma Alfons Schneider fachgerecht beseitigt.

Vor der Kirche entsteht in Eigenleistung eine Unterkunft für die Herz-Jesu-Statue, die in der Kirche bisher ein Schattendasein fristete. Auf einen soliden Betonsockel stellten Fachleute ein ebenso solides Dach. Zum Schutz der Figur wird ein halbhohes Eisengitter angebracht. Das Dach, das sich nach hinten abschrägt, wird mit Naturschiefer gedeckt werden. Die Firma Metten hat sich bereits zum Decken zum Selbstkostenpreis für den Schiefer bereiterklärt.

St. Martin zog durch Ramsbeck

Nach altem Brauch zog auch dieses Jahr wieder der Martinszug durch Ramsbeck. Nach einem kurzen Wortgottesdienst in St. Margaretha, der erfreulich gut besucht war, zog ein schier endloser Lichterwurm durch Ramsbeck. Selbstverständlich gab es in diesem Jahr den beliebten Martinsbrezel. Hier sollte einmal der Gemeinde herzlich gedankt werden, dass sie mit einem großzügigen Beitrag die Durchführung dieses Zuges ermöglichen hilft.

Es wurden aber auch Verbesserungsvorschläge an uns herangetragen. Dass die Kinder kaum noch die Martinslieder mitsingen, ist betrüblich, aber nach Aussage der Almer Musiker überall zu beobachten. Vielleicht könnten die Klassen der Grundschule gemeinsam gehen, wie es in Velmede zur vollsten Zufriedenheit gemacht wird. Es würde auch der recht ungeordnete Zug Formen annehmen.

Dann könnten die Kinder im Rahmen eines Wettbewerbes ihre Laternen selber basteln, wie es der Kindergarten und einige Klassen der Grundschule schon vorgemacht haben. Schöne Preise würden die Kinder sicherlich anreizen. Sinnvoll würde auch ein Martinsspiel zum Schluss des Zuges sein. Wer bei der Planung und Durchführung des Martinszuges im kommenden Jahr helfen möchte, rennt bei uns offene Türen ein, der erhalt dieses schönen Brauchtums wäre es wert.

Leserbrief zum Martinszug 1984

Der diesjährige Martinszug hat mir überhaupt nicht gefallen. Wie ein dicker Brei schob sich der Zug durch die Straßen, ohne jegliche Ordnung. Den Pädagogen der Ramsbecker Grundschule und auch des Kindergartens müsste es ein Anliegen sein, den Martinszug zu gestalten und auch mit ihren Klassen mitzumachen, wie es in anderen Orten selbstverständlich ist. Es sah aus, als wenn unsere neun Grundschulklassen nur einen Lehrer hätten.

Es wäre Aufgabe der Erzieher, in den jungen Menschen das Interesse für Tradition zu wecken und zu fördern. Die Gestaltung des Martinszuges dürfte doch nicht so schwierig sein. Der diesjährige „St. Martin” erinnerte mich an einen zu klein geratenen Nikolaus. Lob dem Jungen, der den Mut hatte und den Lückenbüßer gespielt hat. Aber ist es nicht traurig, dass es im ganzen Dorf nicht einen Mann gibt, der auf einem großen Pferd in Legionärsuniform den St. Martin darstellt? Denn so wollen die Kinder ihn sehen, sie wollen miterleben, wie dieser Soldat den Mantel teilt und ihn dem Bettler gibt. Dazu wäre ein mit Pechfackeln ausgeleuchteter Schützenplatz bestens geeignet.

Das Mantelteilen ist das Wesentlichste der Martinsgeschichte. Bischof wurde Martin erst viele Jahre später. Auch wir Frauen und Mütter müssen mit unseren Kindern die Martinslieder singen und sie ihnen lernen, denn das ist unsere Aufgabe. Eine Aufgabe, die uns und unseren Kindern Spaß machen sollte. Es wäre schön, wenn im nächsten Jahr ein Martinszug mit fröhlichen und singen den kleinen und großen Kindern durch unser Dorf zöge, die alle einen Legionär auf einem großen Pferd begleiten. Und wenn sie dann sehen könnten, wie dieser seinen roten Mantel mit einem armen Mann teilt.

Auch wenn die meisten Lehrerinnen und Lehrer der Ramsbecker Grundschule nicht mehr am Ort wohnen, müsste ihnen die Teilnahme am Martinszug mit ihrer Klasse eine Ehre sein.

Rita Nagel, Ramsbeck, Sonnenhang

Baumaßnahmen

Auf dem Ramsbecker Friedhof wurde an der Bergseite von der neuen Pforte bis zur Seitenbegrenzung an der Gärtnerei ein neuer Maschendrahtzaun gezogen. Überdies wurde ein engmaschiger Kaninchendraht befestigt, der in die Erde eingegraben wurde.

Damit hat die Gemeindeverwaltung sehr schnell auf Klagen der Bevölkerung reagiert, die immer wieder vor von Rehen und Kaninchen leergefressenen Gräbern standen.

Der unterste Weg auf dem Friedhof, der bei Regenwetter regelmäßig unter Wasser stand, wird zur Zeit ausgekoffert und mit einer Drainage versehen. Schotter und kies sorgen dann dafür, dass man den Friedhof trockenen Fußes jederzeit begehen kann.

Neuer Ortsvorsteher

Am 13. 11. 1984 wurden vom Gemeinderat Bestwig die neuen Ortsvorsteher gewählt. Ortsvorsteher sind Anlaufstationen der Bürger. Hier können sie ihre Anliegen und Beschwerden vorbringen. Sie sind Mittler zwischen Verwaltung und dem Bürger.

Für Ramsbeck, Berlar und Sengershausen wurde Aloys Köster gewählt. Der 62jährige, der Manfred Reker ablöst, - dem hier einmal herzlich für seine Arbeit in den letzten fünf Jahren gedankt werden soll - ist ein alter Hase in der Kommunalpolitik. Von 1961 bis 1974 saß er im Rat der ehemaligen Gemeinde Ramsbeck, von 1964 bis 1969 auch in der Amtsvertretung. Dem Rat der Großgemeinde gehörte er von 1979 bis 1984 an.

Damit bringt er sicherlich den nötigen Sachverstand mit, dazu kommt seine Freundlichkeit, de ein offenes Ohr für die Anliegen seiner Mitbürger erwarten lässt.

Wir wünschen Aloys Köster viel Erfolg zum Wohle seiner Mitbürger.

TuS Valmetal - Fußball

Jugendabteilung

Die Fußballjugend konnte sich über die Anschaffung von elf neuen Bällen freuen, die Michael Gerhards in Eigeninitiative von Fußballfreunden aus Ramsbeck, Berlar und Heringhausen organisiert hat. Die Jugendmannschaften möchten sich bei allen Spendern herzlich bedanken: Engelbert Prein, Josef Kemmerling, Berthold Brüggemann, Wolfgang Nieder, Bruno Gördes, Josef Nölke, Karl-Josef Förster, Heinz Pütz, L. Bürger, Eberhard Stein und Renate Kutsch.

Die C-Jugend belegt zur Zeit einen hervorragenden 2.. Platz in der Leistungsklasse hinter dem überlegenen Tabellenführer Schmallenberg.

1. Schmallenberg72:1 Tore21:1 Punkte
2. Valmetal47:10 Tore18:4 Punkte

B-Jugend:

Auch Platz zwei belegt die von Peter Gruß trainierte B-Jugend zur Halbzeit der Saison, wobei es erst im letzten Spiel die erste Niederlage gab. Auch im Kreispokal kam die Mannschaft ins Endspiel gegen Eslohe.

Wie gut die B-Jugend im Augenblick spielt, beweisen die Aussagen führender Leute im TuS, nach deren Aussage sie wohl den besten und schönsten Fußball aller Mannschaften des TuS spielt. Vielleicht sollten die Leute, die sonntags über die Leistungen der 1. und 2. Mannschaft schimpfen, sich einmal ein Spiel der Jugendmannschaften ansehen! Alle Jugendmannschaften befinden sich im oberen Tabellenbereich.

Das ist mit Sicherheit ein Zeichen der guten Arbeit der Trainer der Jugendmannschaften. Man kann nur hoffen, dass diese Arbeit demnächst auch im Seniorenbereich Früchte trägt. Vielleicht spornen Vorstand und Seniorenspieler die Jugendspieler einmal an, indem sie sich bei Jugendspielen einmal sehen lassen. Es gibt nicht nur die 1. und 2. Mannschaft im TuS! Die wirklich guten Jugendmannschaften sind der Nachwuchs für die Seniorenmannschaften.

Gerhards