Doppelausgabe Juni/Juli 1985

Zurück zum Archiv

August 1985



Dieter Schwermer neuer Hauptschulrektor in Bestwig

Der Bestwiger Gemeinderat beschloss am 4. Juni mit Mehrheit, Dieter Schwermer aus Ostwig dem Regierungspräsidenten als neuen Rektor der Hauptschule in Bestwig vorzuschlagen. Zum neuen Schuljahr wird er damit Nachfolger des in den Ruhestand tretenden Rektors Franz Schörmann im Bestwiger Schulzentrum, das auch die Ramsbecker und Andreasberger Hauptschüler besuchen.

Dieter Schwermer, gebürtiger Bigger vom Jahrgang 1940, war von 1965 bis 1973 Lehrer in Ramsbeck, seiner ersten Stelle. Seit 1973 war er Fachleiter für Erdkunde und stellvertretender Seminarleiter für Grund- und Hauptschulen in Arnsberg. Seit 1977 leitet er das Bezirksseminar für die Lehrerausbildung an Grund-, Haupt, Realschulen und Gymnasien mit dem Rang eines Rektors. Zugleich ist er auch Mitglied des Prüfungsamtes für die 2. Staatsprüfung.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist er seit 1979 Mitglied des Bestwiger Gemeinderates für die CDU. Dazu engagiert er sich im TV Germania Ostwig, wo er acht Jahre lang Jugendleiter war. Heute noch ist er, der früher ein ausgezeichneter Turner war, im Vorstand tätig.

Der Gemeinderat hat zugunsten der Hauptschüler eine gute Wahl getroffen. Wir beglückwünschen den neuen Rektor zu seiner Wahl (der Chronist als ehemaliger Kollege ganz besonders) und wünschen ihm, dass er der Hauptschule neue Impulse geben möge. Sicherlich ist er ein Fachmann, der sein Handwerk von der Pike auf gelernt hat.

Kapellenfest in Berlar

Nur strahlende Gesichter gab es in diesem Jahr beim Kapellenfest in Berlar. Das gute Wetter ließ viele Besucher in Eilings Festzelt finden. Bereits am Samstag war es „knackevoll”, als die Kapelle „Mescheder Wind” zum Tanz aufspielte.

Der Sonntag begann mit dem Festhochamt, an das sich der Frühschoppen anschloss. Mittags blieben in Berlar die Öfen kalt, denn es gab Erbsensuppe Marke „Kinderheim”. Nachmittags wurde ein buntes Treiben geboten. Die Erwachsenen konnten sich mit Waffeln stärken, währen die Jugend ihre helle Freude an dem Superluftkissen hatte.

Der Erlös dient wie immer dem Unterhalt der Kapelle, für den die Bewohner jedes Jahr tief in die Tasche greifen. Kapellengemeindechef Heinz Pütz dürfte aber mit dem Ergebnis des Festes sehr zufrieden sein.

Bolzplatz auf dem Werdern

Die Gemeinde Bestwig hat das Grundstück oberhalb des Hauses Hackert auf dem Werdern angepachtet, um darauf einen Bolzplatz zu errichten. Tönn Wiese war vorher bereits von den Kindern und Jugendlichen mit provisorisch aufgestellten Toren genutzt worden. Nun muss der Untergrund noch befestigt werden. Damit dürfte ein akuter Notstand auf dem Werdern beseitigt werden, denn bisher blieb den Kindern zum Spielen nur die Straße.

Ein fröhliches Wasserfest

Die Untervalme feierte am 22. Juni das 25jährige Bestehen ihrer Wasserleitung, Grund genug, ein fröhliches Fest zu feiern. Ihr Wasser erhalten die sieben Häuser mit 32 Bewohnern aus dem Gebiet unterhalb des Schwabenberges, wo auch der Hochbehälter steht. Alle Arbeiten zur Erstellung der Wasserversorgung vom Hochbehälter bis zum Verlegen des Netzes wurde selbst bezahlt oder in Eigenleistung erstellt.

Auf und um Henneken-Jostes Scheune ging es bei dem Fest dann rund. Vorher war noch ein großer Diabasstein mit der Jahreszahl 1985 und der Bezeichnung Untervalme am Dorfeingang eingeweiht worden. Mit einer Bank und einer hübschen Anlage versehen dürfte er eine gute Visitenkarte am Eingang zum Dorf sein. Bei Bier, Würstchen und guter Stimmung genossen die Besucher aus den umliegenden Dörfern die Gastfreundschaft der Bewohner der Untervalme.

Die neuen Fahnen sind eingetroffen

Alle Ramsbecker Bürger, die neue Fahnen bestellt haben, können sie jetzt im Schuhgeschäft Tusch abholen. Der günstige Preis von 100 DM war nur möglich, weil sich so viele Familien an der Sammelbestellung beteiligt haben. Bei einem „Probeaufhängen” hinter Tuschens Haus waren sich alle Anwesenden einig, dass die neue Fahne als gelungen bezeichnet werden darf.

Sie ist im unteren Teil blau-weiß, während im oberen Teil zwischen der Beschriftung „Bergfreiheit Ramsbeck” das Ramsbecker Wappen mit Hammer und Schlägel zu sehen ist. Die Fahne ist dreifarbig.

Blutspender aktiv

Am 24 Juni kamen 112 Spender zum Roten Kreuz. Wieder konnten Mehrfachspender geehrt werden.

Anton Hesse, Josef Schmitt, Siegfried Haas.
Denken Sie daran: Ihre Blutspende kann Menschenleben retten helfen!

Schulfest der Grundschule in Ramsbeck

Die Wilhelmine-Lübke-Grundschule in Ramsbeck feierte am 8. Juni ihr Schulfest, das alle zwei Jahre stattfindet. Ramsbecks Schützenhalle war von 14.00 bis 18.00 Uhr fest in der Hand der Schulkinder. An vielen Ständen konnten die Kleinen ihr Glück versuchen und ihren Einsatz oft mit schönen Preisen belohnt sehen.

So gab es die Krabbelkiste für den kleinsten Nachwuchs, das Glücksrad, die Konterfeibude mit den zum Abwurf freigegebenen Gesichtern der Lehrer. Beim Fadenziehen gab es Haupttreffer, Eine Riesentafel Schokolade war zu schätzen mit Jens Gockel als Sieger.

Sportlich ging es am Fahrradstand der LBS mit Willi Klostermann zu. Dazu verkauften Mütter der Klasse 4a Selbstgebasteltes, gebrauchte Kinderkleidung war zu erwerben und wer dann müde war, konnte mit Kaffee und Kuchen die Lebensgeister wieder auffrischen, desgleichen an der Wurstbude mit Werner und Willi. Väter bevorzugten eindeutig zum Kräftegewinnen den Bierstand.

Abends waren schließlich alle froh, einen herrlichen Nachmittag genossen zu haben. Rektor Scheller dankt allen, die durch ihre Mithilfe oder ihre Spende zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Nur das Wetter spielte nicht ganz mit: Zeitweilig öffnete der Himmel ganz gewaltig seine Schleusen, so dass es nichts wurde mit dem geplanten Treiben auf dem Schützenhof.

Aber ein Problem sei hier ganz offen angesprochen: Musste am selben Nachmittag auch in Andreasberg das Kinderschützenfest stattfinden? Der Termin des Schulfestes war seit einem Jahr bekannt, bereits vor einem halben Jahr versprachen die Verantwortlichen in Andreasberg, ihr Kinderschützenfest verschieben zu wollen. Vielleicht war es nur Gedankenlosigkeit, die Andreasberger Schulkindern die Teilnahme am Schulfest verdarb. Beim nächsten Mal klappt die Absprache sicherlich besser, woll!

Kinderschützenfest in Andreasberg

Beim Kinderschützenfest in Andreasberg war die Stimmung gut. Besonders erfreulich war, dass so viele Eltern mit ihren Kindern da waren, obwohl die Grundschule in Ramsbeck ihr Schulfest veranstaltete. Leider war das Wetter für einen großen Festumzug zu schlecht. Darum wurde das Königspaar Marco Krüger und Stefanie Wenzl mit dem Hofstaat sofort zur Schützenhalle geholt. Hier wurden alle reichlich mit Kakao und Kuchen bewirtet. Danach ging`s mit Spielen und Musik weiter. Beim Vogelschießen waren die Jungen so bei der Sache, dass schon nach 25 Minuten der letzte Ballon zerschossen war. Markus Wegener wurde der neue Schützenkönig. Er nahm Iris Nölke zur Königin.

Amand Fröhlich

Wetten dass ?

Sicherlich haben viele Ramsbecker Einwohner gemerkt, dass sich seit dem 21. Juni eine Gruppe von Jungen und Mädchen im Alter von 6 bis 14 Jahren aus Langenberg und Wellbergen unter der Leitung von Pastor Sixtus Hinrichs in der Schützenhalle einquartiert hat.

Für das leibliche und seelische Wohl der Kinder sorgen acht erstklassige Köche und 16 kreative Betreuer. Das Ferienprogramm besteht aus vielen interessanten Aktivitäten, wie Lagerolympiade, Stationslauf, Mr.- und Miss-Ramsbeck-Wahlen, Indianertag, Fußball- und Tennisturniere, Fort Fun-Besuch, Schützenfest und Lagerrunden.

Die größte Attraktion war das „Wetten-dass-Spiel”, an dem sich auch viele Ramsbecker Bürger beteiligt haben. Die Gruppenleiter wetteten gegen die Kinder:

Wetten, dass

Diese Wetten wurden alle vor 20.00 Uhr erfüllt.

Anschließend wurden in einer gemütlichen Runde mit den geladenen „Wettopfern” die Wetten vorgestellt. Der Akkordeonspieler sorgte mit einigen Liedern für gute Stimmung und der Bräutigam stillte mit Getränken den Durst aller, da er Geburtstag hatte.

An dieser Stelle wollen wir uns vom Ferienlager bei allen Ramsbeckern bedanken, die durch ihre Mithilfe zur Erfüllung der Wetten beigetragen haben.

Ein toller Wegweiser

An der Brücke oberhalb der kath. Kirche am Weg zum Dorfplatz hat die IG Fremdenverkehr Ramsbeck einen schönen Wegweiser aufgestellt. Eine stammtrockene Eiche wurde geschält und dann imprägniert. An ihren Ästen wurden Hinweistafeln angebracht, die auf verschiedene Sehenswürdigkeiten von Ramsbeck hinweisen.

Alle diese Holztafeln sind geschnitzt und mit Zeiten versehen, die man zum Besuch der einzelnen Stätten benötigt. Sicherlich ist es ein gelungenes Stück der Selbstdarstellung Ramsbecks und ein schöner Blickfang.

Neues Kinderspielgelände ade?

Dieses Unternehmen muss man in verschiedene Handlungsabschnitte einteilen, um den Sinn der Reaktion - falls der überhaupt ergründbar ist - zu verstehen. Literarisch müsste man sie unter Komödie einordnen, wenn es im Interesse der Kinder nicht eine Tragödie wäre.

1. Akt:

Ein Bolzplatz und ein Kinderspielplatz entstehen unterhalb des Eickhagens, überwiegend benutzt von den vielen anwohnenden türkischen Kindern, die deutsche Kinder nicht so recht dazwischen lassen.

2. Akt:

Der Wunsch nach einem zentralen Platz wird laut, es bietet sich der von der Gemeinde für so um die 100 DM pro qm von der Firma Heimes erworbene Platz oberhalb des alten Junkern Hof an. Wir von „RuR” weisen zweimal auf diese Möglichkeit hin. Der Platz liegt ja - wenn sich nicht gerade Hobbypferde darauf tummeln - für Hasen und Vösse da.

3. Akt:

Da sich nichts tut und die Kinder zunehmend Schul- und Schützenhof annehmen (mit all dem zähneknirschend geduldeten Zerstören von Anlagen und Fensterscheiben) wird die Idee geboren, in Selbsthilfe das für sündhaft teures Geld erworbene Anwesen am Dorfplatz den Kindern zugänglich zu machen. Nach Rücksprache mit dem Bürgermeister wird eine Bohlenwand errichtet, weitere Aktivitäten sind geplant. Die Nachbarn freuen sich - bis auf Einen!

4. Akt:

Besagter Nachbar legt telefonisch und schriftlich Einspruch bei der Gemeinde ein, da der Bebauungsplan die Errichtung etc. nicht zuließe. Zudem läge auch keine Baugenehmigung vor. Was kümmert es, dass besagter Einsprecher vorher, als er noch Besitzer des Grundstücks war, just an gleicher Stelle eine Tennisanlage errichten wollte. (Merke: Wenn zwei das Gleiche tun,....)

5. Akt:

Die Gemeindeverwaltung fordert einen der Hauptakteure des kinderfreundlichen Treibens auf, die Bolzwand zu entfernen, anderenfalls würde....(Sie wissen, liebe Leser, wie eine sonst einfallslose Obrigkeit mit etwas verfährt, war ihrer Meinung nach nicht sein darf.)

6. Akt:

Wir wissen nicht, wie es weiter geht; wenn es aber seinen festgelegten Verlauf nimmt, dann können wir den Ramsbecker Kindern nur eines empfehlen: warten, warten, warten....

Für alle, denen der Sachverhalt nicht so vertraut sein sollte, hier einige Informationen:

Zuerst wurde das Gelände oberhalb Junkern Hofs, letztes Jahr auch das Gebäude, von der Gemeinde Bestwig gekauft. Seit einigen Jahren liegt nun dieses Grundstück völlig ungenutzt da, dem steuerzahlenden Bürger sicherlich ein Dorn im Auge. Gleichzeitig herrscht im Dorfmittelpunkt Notstand an Spielfläche für Kinder.

Wenn jetzt freiwillige Helfer dieses Gelände sinnvoll nutzbar machen wollen, so ist doch deshalb keineswegs ausgeschlossen, dass die Gemeinde, wenn sie es in einigen Jahren bebauen will, die Anlagen entfernen kann. Sicherlich ist es nicht richtig, dass so teures Gelände unnütz brach liegt, da es doch mit geringem Aufwand einen vernünftigen Zweck erfüllen kann.

Es mutet wie ein Witz an, dass Gelder, die im Haushaltsplan der Gemeinde für Kinderspielplätze bereitgestellt werden, verfallen müssen, da man keine Verwendung dafür hat. Wir sind der Meinung, dass sie im Interesse des Fremdenverkehrs und der Kinder an einem so zentralen Platz gut angelegt werden könnten. Hier sind die vom Bürger abgesandten Volksvertreter gefordert.