April 92

März92

1992

Mai92


FORT FUN '92

Wenn am 11. April in FORT FUN die Saison 1992 beginnt, gibt es sicherlich einen Star unter den vielen Attraktionen im Abenteuerland: das Riesenrad. Wer sich in eine der 32 Gondeln zu je 6 Personen traut, wird sicherlich mit einem umfassenden Rundblick über Park und Umgebung belohnt. Das höchste Riesenrad in Europa kostete mit Montage 1,6 Million DM; es wurde in Holland gebaut und von holländischen Monteuren errichtet. Trotz der zwei Kräne war es halsbrecherisch anzusehen, wie die schwindelfreien Männer die Einzelteile verschraubten.

Bevor der Betrieb beginnt, hat erst noch der TÜV aus Essen mitzusprechen, dessen Fachleute alle Fahrbetriebe „auf Herz und Nieren” überprüfen. Sicherheit wird und muß bei solch einem Betrieb groß geschrieben werden.

Der Besucher zahlt pro erwachsene Person 22 DM, Kinder 20 DM und Gruppen 17 DM pro Mitglied. Dafür wird ihnen aber auch eine Fülle von Möglichkeiten geboten: die Fahrt im Sessellift zum Stüppel mit anschließender Rutschfahrt mit der „Power-Slide”, das Riesenrad, der fliegende Teppich, der Pirat, der Wirbelwind, das Traumboot, die Go-Cart-Bahn, die Wildwasserbahn, das 180º-Kino und vieles mehr.

Für den auf den ersten Blick hohen Eintrittspreis wird eine Fülle von Möglichkeiten angeboten, die auf einer Kirmes einzeln schon oft 5-6 DM kosten würden. Ein Bonbon bietet die Verwaltung des Parks auch in diesem Jahr den Kindern. An jedem Freitag (außer an Feiertagen) dürfen mit einem voll bezahlenden Erwachsenen zwei Kinder kostenlos FORT FUN besuchen.

Freddy Anthony und seine Girls sind in einer neuen Magic-Show zu bewundern, die Gebrüder Tränkler bringen die handfeste Westernshow mit „Schlägereien” im Saloon oder den Überfällen der Westerneisenbahn im tiefen Wald. Kinder werden begeistert sein vom Abenteuerspielplatz mit seinen 2 Superrutschbahnen. Freunde des Wilden Westens können auf den Zinnen des ganz erneuerten Forts herumlaufen oder in der Goldwaschanlage nach Nuggets suchen.

Wer des Trubels müde ist, kann die Ruhezonen aufsuchen und sich an den vielen Blumen im Abenteuerland erfreuen; denn schließlich werden 200.000 DM in jedem Jahr für die gärtnerischen Anlagen ausgegeben. Oder er erfrischt und stärkt sich am Tiroler Platz, im Café Wien, im Biergarten, im Steak-House, im Aussichtsrestaurant in der Stüppelhütte oder an einer der Imbißbuden. Samstags, sonntags, feiertags und in der Ferienzeit spielt im Steak-House von 12 bis 18 Uhr eine Country-Band für die Besucher auf.

Noch in diesem Jahr wird mit dem Bau einer Ein-Schienen-Bahn begonnen, wobei für die Strecke von zwei Kilometern ein Jahr Bauzeit vorgesehen ist. Diese Bahn fährt mit vier Zügen zu je 36 Personen Fassungsvermögen einmal rund um FORT FUN. Diese künftige Attraktion für wandermüde Parkbesucher wird über 2 Millionen DM kosten. Schließlich ist die Konkurrenz groß im Lande, so daß man in jedem Jahr etwas Neues bieten muß.

Die Verwaltung des Freizeitparks, mit Peter Vohle als Geschäftsführer und Reinhold Bültmann als Parkleiter, erwartet in diesem Jahr wieder rund eine halbe Million Besucher. Damit soll das Ergebnis des Vorjahres gehalten werden, das eine Steigerung von 15 % gegenüber 1990 brachte. Die Mehrheit kommt aus Nordrhein-Westfalen und dem benachbarten Hessen, aber verstärkt nunmehr auch aus den östlichen neuen Bundesländern. Viele Gäste kommen auch aus Holland, Belgien und England.

Das ganze Jahr über beschäftigt FORT FUN rd. 25 Arbeiter und Angestellte, dazu kommen in der ein halbes Jahr bis zum 25. 10. 1992 dauernden Saison weitere 75 Beschäftigte, die an Sonn- und Feiertagen noch von 50-60 Schülerinnen und Schüler unterstützt werden. Ferner kommen noch weitere 30 bis 40 Personen, die in den Pachtbetrieben arbeiten. Damit ist FORT FUN für die Gemeinde Bestwig ein recht bedeutender Wirtschaftsfaktor, der Arbeit bietet, Steuern zahlt und heimischen Firmen und Geschäften Umsatz bringt.

Die neue Orgel kommt

Die Firma Sauer hat die alte Orgel in St. Margaretha Ramsbeck mittlerweile ausgebaut, um die noch verwendbaren Teile in die neue Orgel einbauen zu können. In der Zwischenzeit wurde der Kirchengemeinde eine kleine Orgel zur Verfügung gestellt. Die neue Orgel wird sehr wahrscheinlich schon vor Ostern aufgestellt, jedoch sind zur Intonation noch weitere fünf Wochen erforderlich. Wenn alles klappt, kann Ende Mai die neue Königin der Instrumente in der Kirche erklingen.

Andreasbergs Pfarrheim bald fertig

Pastor Pagendarm gibt in der Pfarrnachrichten von St. Barbara in Andreasberg eine Übersicht über die Finanzierung des neuen Pfarrheims. Im April 1991 wurden die Kosten auf 214.000 DM geschätzt. Im August wurde die Kostenrechnung (ohne Einrichtung und Herrichtung des Platzes) auf 231.500 DM korrigiert.

Bisher stehen bei der Finanzierung zur Verfügung:

Zuschuß aus Paderborn 97.400 DM
Verkauf des alten Pfarrheims 50.680 DM
Pfarrfeste 1989 + 1991 15.000 DM
Zuschuß der Gemeinde Bestwig 10.000 DM
Kollektenkasse 10.000 DM
Zuschuß des HSK 10.700 DM
31 einzelne Spenden 3.300 DM
Spende der Volksbank 500 DM

Dieses ergibt eine Gesamtsumme von 197.580 DM. Es sind also noch 33.920 DM aufzubringen. Wer sein Scherflein zum Bau des Pfarrheims beitragen möchte, kann dieses im Sammelkörbchen, im Briefkasten des Pastors und unter der Kontonummer 2401015800 bei der Volksbank Bestwig erledigen.

Das Pfarrheim geht seiner Vollendung entgegen, es muß noch die Außentreppe und der Außenputz angebracht werden. Seine erste Nutzung erfährt das Pfarrheim zu Weißen Sonntag: Aus dem noch unfertigen Haus werden die sieben Kommunionkinder aus Andreasberg abgeholt.

Nach Heringhausen 3 km

Ein Schild mit dieser Aufschrift hatten die Karnevalisten bei einem Sketch, der auf Heringhausens Ortsvorsteher Werner Kenter bezogen war, diesem übergeben und damit auch den Gemeindedirektor Werner Vorderwülbecke und den Gemeindebürgermeister Hans-Georg Meyer angesprochen. Die drei Honoratioren erklärten sich bereit, dieses Hinweisschild am Abzweig B 7-L 776 in Bestwig eigenhändig anzubringen. Dieses Versprechen wurde nun eingelöst.

Schon mehrfach hatte Ortsvorsteher Kenter angeregt, dort einen Hinweis auf den Ortsteil Heringhausen mit Entfernungsangabe aufzustellen. Der Antrag wurde stets abgelehnt mit der Begründung, durch das Schild „Ramsbeck” könne sich der Autofahrer mit Kartenmaterial informieren, daß er auf dem Wege dorthin auch durch Heringhausen komme.

Hier muß erwähnt werden, daß entlang der B 7 auf alle Ortsteile, die rechts und links der Bundesstraße liegen, hingewiesen wird. auch wenn ein weiterer Ort angegeben ist, z. B. bei Ostwig, dort ist auch Elpe angegeben.

Die Mehrheit der Heringhauser Bevölkerung hat deutlich gemacht, daß sie an dieser Stelle eine Ausschilderung wünscht; auch Geschäftsleute bemängeln den bisherigen Zustand, da ihre Kunden immer wieder vergebens nach dem Ort suchen.

Ein groß angelegter Dorfentwicklungsplan wird für Heringhausen erstellt, alle Bürger werden zum Mitmachen aufgefordert, da sollten die Behörden auch für die kleinen Dinge eine Antenne haben. Zuständig ist, wie der Gemeindedirektor und auch der Bürgermeister bekundeten, das Straßenverkehrsamt als Genehmigungsbehörde und das Landesstraßenbauamt als Bauausführungsbehörde.

Der Hochsauerlandkreis in Zahlen

Einwohnerzahl am 31. Dezember 1990: 268.627

Diese Zahl wurde ermittelt durch die Fortschreibung der Zahlen, die durch die Volkszählung im Jahre 1987 gewonnen wurden. Damals wohnten 259.545 Menschen in den 12 Städten und Gemeinden des HSK auf einer Fläche von 1.957,83 qkm.

Der HSK ist der flächengrößte Kreis im Land N RW.

StadtEinw.Einw.(%)FlächeFläche(%)Einw./qkm
Arnsberg75.86428,2193.439,9392
Bestwig11.5714,369.383,5167
Brilon25.3039,4228.9711,7111
Eslohe8.8623,3115.305,977
Hallenberg4.8451,865.363,374
Marsberg21.1247,9182.019,3116
Medebach7.5602,8126.056,460
Meschede31.71511,8218.4811,2145
Olsberg15.0285,7117.896,0129
Schmallenberg25.0779,3302.3415,483
Sundern27.02810,2192.799,8141
Winterberg14.2295,3147.837,696
HSK268.6271,957.83137

Bestwig und Eslohe werden im HSK als Gemeinden geführt, alle übrigen Kommunen tragen die Bezeichnung Stadt. Am 30.6. 1987 hatte der HSK 259.545 Einwohner, das entsprach 133 Einwohner pro Quadratkilometer Fläche. Die Naturparke Arnsberger Wald, Homert, Rothaargebirge, Diemelsee und Eggegebirge nehmen im Kreis eine Fläche von 1.096 qkm ein, das entspricht 65 % der Gesamtfläche des Hochsauerlandkreises.

Einwohnerzahlen des Einwohnermeldeamtes der Gemeinde Bestwig (Stand: 1. 3.1992):

Bestwig: 1.405
Velmede-. 3.684
Ostwig: 1.146
Nuttlar: 1.848
Heringhausen: 886
Ramsbeck: 2.249
Andreasberg: 683
Wasserfall: 61
Gesamt: 11.962 Einwohner.

Aussiedler und Asylanten

Die Gemeinde Bestwig hat bis zum Februar dieses Jahres 358 Aussiedler und ausländische Flüchtlinge aufgenommen. Sie hat damit ihre Quote der Aufnahme zu 103,5 % erfüllt, d.h. es wurde 12 Personen mehr aufgenommen als man mußte.

226 Personen sind Asylbewerber, 26 „De-facto-Flüchtlinge” (sie wurden zwar nicht als Asylanten anerkannt, werden aber wegen der Verhältnisse in ihren Heimatländern nicht abgeschoben). 106 Personen kamen als Aussiedler aus Rußland, Polen und Rumänien.

Untergebracht wurden 42 Personen in der Wohnanlage im „Kleinen Öhler” in Velmede, 6 in der Ostwiger Schule, 27 im Altbau der Schule Nuttlar, 32 im Gemeindewohnheim in Velmede und 21 im Gemeindewohnheim in Andreasberg. Die übrigen Personen sind in Privatwohnungen untergekommen.

Die Betreuung vor allem der Asylbewerber erfolgt grundsätzlich im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen durch das Sozialamt der Gemeinde Bestwig. Dazu kommen ehrenamtliche Helfer in allen Ortsteilen der Gemeinde, die spontan helfen. Nach den Worten des Beigeordneten Franz-Josef Esser leisten sie hervorragen de Arbeit, für die ihnen herzlicher Dank gebührt. Rat und Verwaltung der Gemeinde meinen deshalb, daß die Einstellung einer zusätzlichen hauptamtlichen Kraft, wie von einigen gefordert, nicht notwendig sei.

Ein neues Rathaus kommt her

Der Rat der Gemeinde Bestwig beschloß in einer Sondersitzung am 25. 3. 1992, in Bestwig ein neues Bürgerzentrum mit einem Verwaltungsgebäude zu bauen. Der Standort wird hinter dem jetzigen Gebäude an der Ludwigstraße liegen. Erst kürzlich hatte sich die Regierungspräsidentin Raghild Berve bei ihrem Besuch in Bestwig von der Notwendigkeit eines Rathausneubaus überzeugen können: Heilloses Gedränge im engen Flur vor dem Sozialamt, undichte Fenster, im Bauamt regnet es durch, weil sich kein Dachdecker mehr auf das morsche Dach wagt. Im Zimmer des Beigeordneten Esser etwa bestehen 12 cm Höhenunterschied beim Fußboden, der Ratssaal duldet nur wenige Zuhörer wegen Platzmangels.

Der Neubau hängt ursächlich mit der Bestwiger Ortskernsanierung zusammen, ohne ihn ist kein vernünftiger Abschluß möglich. Der Rat und die Verwaltung haben in den vergangenen Jahren schon vorgesorgt, so daß die Finanzierung des 11,4 Mio. DM teuren Rathauses gesichert erscheint.

Der Rest von 2,8 Mio. DM muß als Kredit aufgenommen werden. Wenn man bedenkt, daß für das jetzige Rathaus erhebliche Renovierungskosten fällig geworden wären, erscheint uns die Finanzierung solide und gesichert. Das alte Haus hätte trotz Renovierungsmaßnahmen die Funktion, die eine moderne Verwaltung erfordert, nicht mehr erfüllen können.

Restausbau der B 7

Vor wenigen Tagen haben die Firmen Köster und Feldhaus mit dem restlichen Ausbau der B 7 in Bestwig begonnen, der bis zum Jahresende abgeschlossen sein soll. Angefangen wurde mit dem Bau einer Abbiegespur zur Grimmestraße oberhalb „Aldi”; hier werden der Parkstreifen und das Pflanzbeet der Fahrbahn zugeschlagen. An dieser Stelle war es durch abbiegende Fahrzeuge immer wieder zu Staus gekommen.

Ausgebaut wird das Stück vom Bahnhofsvorplatz bis zur Post. Dabei wird auch die Heringhauser Straße 70 m weit fertiggestellt einschließlich des beiderseitigen Bürgersteiges. Die B 7 wird eine 6,50 m breite Fahrbahn bekommen, dazu zwei Parkstreifen zu je 1,75 m, Bürgersteige und Radwege von 3,25 m. Von Osten zur Heringhauser Straße wird es eine Abbiegespur von 3,50 m Breite geben. Die Brücke über die Valme, die jetzt fertiggestellt ist, wurde deshalb verbreitert.

DieKosten für diese Straßenbaumaßnahme werden 950.000 M betragen. Die Gemeinde Bestwig muß den Ausbau der Geh- und Radfahrwege und der Parkstreifen bezahlen, jedoch übernimmt das Landesstraßenbauamt von den 440.000 DM Gesamtkosten 120.000 DM.

Wichtig in Hinsicht auf das erhöhte Verkehrsaufkommen durch die Autobahn ist für die Bewohner des Valmetals, daß es in Zukunft eine Ampelanlage geben wird. Die Anlage wird mit der Fußgängerampel am Bahnhofsvorplatz gekoppelt sein, um eine „grüne Welle” zu ermöglichen. Die Fußgängerampel wird etwas nach Westen hinter die Auffahrt zur Antoniusstraße versetzt. Fahrzeuge aus dem Valmetal werden in Zukunft leichter auf die B 7 kommen können,

40 Jahre Bäckerei und Café Hamich

Am 1. April 1992 kann in Ramsbeck die Bäckerei Hamich ihr 40jähriges Bestehen feiern. Gleichzeitig kann der jetzige Besitzer Hans-Georg Hamich auf 25 Jahre im Bäckerhandwerk zurückblicken. Begonnen hatte alles in der alten Bäckerei, die Fritz Schröder gehörte. Otto und Marianne Hamich, die beide in einer Bäckerei in Werl arbeiteten und sich dort kennengelernt hatten, waren durch ein Zeitungsinserat auf Ramsbeck aufmerksam geworden. Otto Hamich, gebürtig aus Leobschütz in Oberschlesien, war bereits mit neun Jahren Waise. In seiner Familie hatte das Bäckerhandwerk eine gute Tradition.

Zuerst wurde Fritz Schröders Bäckerei gepachtet. Im Pachtvertrag war noch eine Teuerungsklausel, die die etwaige Geldentwertung am 100-kg-Preis für Roggenmehl der Type 1.150 maß. Diese Sorte kostete seinerzeit 55,40 DM. 1960 konnte die Familie Hamich die Bäckerei kaufen, 1961 wurde das daneben gelegene Haus Nölke dazuerworben. 1962 wurden beide Häuser umgebaut, verbunden, und es wurde ein Café angegliedert.

Im Jahre 1964 starb Otto Hamich im Alter von 54 Jahren. Marianne Hamich mußte allein die Geschäfte weiterführen, dazu hatte sie noch drei kleine Kinder. Ihr ist es wesentlich zu verdanken, daß das Geschäft weiterlief und 1979 sogar noch ein Neubau erstellt wurde. Sohn Hans-Georg übernahm 1985 die Geschäftsleitung, nachdem er zuvor in Brilon das Bäckerhand und in Remscheid die Konditorei erlernt hatte. Zur Seite steht ihm seine Frau Anita und weitere Mitarbeiter, zu denen in der Hochsaison noch Aushilfskräfte kommen.

Die Geschäftsfläche beträgt insgesamt 500 qm, im gemütlichen Café finden etwa 80 Besucher Platz. Obwohl der Betrieb modern aufgebaut ist (erst im vergangenen Jahr wurde für 100.000 DM ein zweiter Backofen angeschafft), ist Hans-Georg Hamich stolz darauf, Brot nach den Rezepten seines Vaters mit Natursauerteig zu backen. Er bietet 15 verschiedene Sorten Brötchen und etwa 25 Sorten Brot an. Dazu kommen noch ungezählte Sorten von Torten, Kuchen und Gebäck.

Bäckermeister Hans-Georg Hamich meint, daß des Geschäft mit seinen Mitarbeitern steht und fällt, für deren Einsatz dankt er ganz herzlich. Für das gute Betriebsklima spricht, daß fast alle Mitarbeiter im Hause gelernt haben und lange Jahre im Haus geblieben sind. Senior unter den Mitarbeitern ist Horst Strickmann, der bereits 31 Jahre als Meister im Betrieb arbeitet und in den schweren Jahre Frau Marianne Hamich zur Seite stand. Den Gratulationen zum Betriebsjubiläum schließen wir uns an mit den besten Wünschen für die Zukunft.

Umweltbewußte Grundschule

Gleich mehrere Maßnahmen hat die Ramsbecker Wilhelmine Lübke-Grundschule ergriffen, die dem Umweltschutz dienen. Zunächst ließ Rektor Günther Scheller die Eltern darüber abstimmen, ob die Frühstücksmilch und der Kakao nicht besser in Flaschen verpackt bezogen werden sollten. Obwohl sich der Preis des Milchfrühstücks dadurch um fünf Pfennig pro Portion verteuerte, stimmten alle Eltern diesem Vorschlag zu. Nun fällt dadurch kein Plastikabfall mehr an.

Weiter sammeln die Kinder Aluminium, das zum Verschluß von Milchflaschen, Plastikbechern, aber auch zum Verpacken von Schokolade gebraucht wird. n Es ist nur eine kleine Menge, die der Sammelaktion der Bestwiger Hauptschule zugestellt werden soll, aber bekanntlich macht Kleinvieh auch Mist.

Rektor Scheller hat die Kinder dazu aufgefordert, ihre Butterbrote künftig in Butterbrotsdosen verpackt mitzubringen. Dadurch en fällt das Butterbrotspapier, das regelmäßig im Abfall landet. Wenn diese Maßnahmen vielleicht nicht übergroße Erfolge zeigen werden, so wird doch bei den Kindern das Umweltbewußtsein geweckt. Immerhin erhofft sich die Schulleitung, daß die Kosten für die Müllabfuhr von derzeit fast 2.000 DM erheblich gesenkt werden können, da weniger abgefahren werden braucht. Weckung des Umweltbewußtseins, Müllverminderung und Kostensenkung gehen hier Hand in Hand.

Leserbrief:

Stellungsnahme zum Artikel „Rücksichtslose Umweltverschmutzung”

„Dem Polemiker des o.a. Artikels ist wohl der Gaul durchgegangen, fehlt es ihm doch in hohem Maße an Objektivität und sachgerechter Darstellung. Emotionsgeladen wird im besten Bildzeitungsstil ein Feindbild vom bösen, umweltschädigenden Bauernübeltäter geschaffen, der nur darauf aus ist, die Natur zu vergewaltigen. Modische Schlagwörter wie Ozonloch, Regenwald, Weltklima sollen selbst dem dümmsten Leser klarmachen, wer daran schuld ist. Solcherart öffentliche Volksaufhetzung ist zwar primitiv, hat aber leider immer eine große Massenwirkung, da die Masse keine eigene Meinung hat und immer irgendwelchen Leithammeln hinterherläuft.

So kann nur jemand mit vollem Bauch urteilen, ohne an die vielen Landwirte zu denken, für die es ohne die Einkommensquelle Weihnachtsbäume mager aussehen würde.

Kritik ja - aber nicht eine derart polemisch einseitige Darstellung, die jegliches Maß an Objektivität vermissen läßt.

Um dem Schreiberling verständlich zu machen, worum es geht, muß folgendes klargestellt werden:

1.) Weihnachtsbaumkulturen (WnBKu) tragen nicht zum Waldsterben bzw. Verschwinden des Regenwaldes bei. Die Ursache hierfür liegt vielmehr in dem ständig steigenden Bedarf an Edelhölzern in den Industrieländern (Verkauf der Hölzer wegen der hohen Schuldenlast in der Dritten Welt) sowie der Schaffung von Weideland zwecks Fleischproduktion. Die hiesigen WnBKu wurden speziell zur Nutzung für WnB geschaffen; auch in anderen Fichtenkulturen müssen Jahr für Jahr Bäume geschlagen werden. Dies geschieht seit dem Mittelalter durch eine geregelte Forstwirtschaft, um einer Waldvernichtung a la Regenwald Einhalt zu gebieten.

2.) WnBKu tragen bis zur Schlagreife in erheblichem Maße zur Photosynthese bei, durch die überhaupt erst Leben auf der Erde möglich ist. Bekannterweise baut jede Pflanze aus Kohlendioxyd und Wasser „Traubenzucker” (hier Zellstoff) auf. Lebenswichtiger Sauerstoff wird abgegeben. Speziell Nadelbäume produzieren nachweislich weitaus mehr Sauerstoff als vergleichbare Laubbäume.

Die vom Schreiberling als Ozonkiller genannte Verbrennung der Bäume schließt lediglich den Kreislauf: Freisetzung der Energie durch Verbrennung = Umwandlung von Zellstoff + Sauerstoff in Wasser + Kohlendioxyd.

Die wahren Gründe des Ozonlochs liegen sicherlich in den FCKWs, (Jede Klimaanlage im Auto, jeder Kühlschrank trägt dazu bei), Heizkraftwerken, Müllverbrennungen, Industrieabgasen, Flugzeugen und nicht zuletzt den gesamten Fahrzeugen.

Eine unzumutbare Belästigung der Bevölkerung ist natürlich das wochenlange Verbrennen der alten WnB bzw. der wiederaufzuforstenden WnBKu. Daß dies vorwiegend immer dann geschieht, wenn das schönste Wetter ist und durch eine ungünstige Windrichtung ganze Ortschaften zugequalmt werden, ist unverständlich. Die Verantwortlichen müssen bei solchen Aktionen in Zukunft besser timen und mehr Rücksicht auf die Wetterlage nehmen.

3.) WnBKu werden in Zukunft bei der Ernte mit voll verrottbaren Bionetzen genetzt. Sie haben den „grünen Punkt”, was die Umweitverträglichkeit bescheinigt. Die herkömmlichen Kunststoffnetze haben ausgedient.

4.) WnBKu unterliegen bei den Genehmigungsverfahren einem strengen Maßstab hinsichtlich des Landschaftsschutzes. So sind endlich die früher hochgiftigen gebräuchlichen, aber billigen Atrazine verboten worden. Dies soll nicht beschönigen, daß in der Vergangenheit große Atrazinmengen aus Profitgier (da billig) verantwortungs- und gewissenlos verspritzt wurden. Die äußerst giftigen unlöslichen Chlorverbindungen wurden vom Anwender völlig verharmlost. Sie sind jedoch eine nicht zu unterschätzende, schleichende, tödliche Gefahr und belasten unser Trinkwasser noch lange bis in die Zukunft.

Heute kommen nur noch zugelassene Herbizide zur Anwendung, welche sich durch Bodenlebewesen in einem raschen biologischen Abbau in natürliche Stoffe wie Wasser, Kohlendioxyd, Stickstoff und Phosphat umwandeln. Bei minimaler, sinnvoller Anwendung und gleichzeitigem Einsatz von Mähwerkzeugen ist die Umweltbelastung demnach heute äußerst gering.

Auf der anderen Seite werden jedoch im Acker- und Getreideanbau die Böden verseucht, um eine optimale Ernte zu erhalten. Die Stoffe gelangen mit ihrer giftigen Wirkung in den Lebensmittelkreislauf der Menschen. Im Gegensatz zu den WnBKu wird dies gedankenlos hingenommen, obwohl Weihnachtsbäume keine Nahrungsmittel sind und auch nicht schmecken (ehrlich).

5.) WnBKu können durchaus ein charakteristisches Landschaftsbild abgeben. Sind es in anderen Gebieten monotone Rapsfelder oder Tomaten- und Gemüsefelder, so sind es in unserer Landschaft halt eben Blaufichten. Im übrigen werden bei neueren Anpflanzungen die Kulturen mit Buschhecken umgeben bzw. durchzogen, sie gewährleisten ökologische Vielfalt und Artenreichtum.

Richtig ist natürlich, daß gerade in älteren Kulturen der Baumschulen ein großer Nachholbedarf hinsichtlich der Auflockerung durch Strauchhecken besteht. Hier ist der Gesetzgeber gefordert. 6.) WnBKu werden auch Schmuckreisigkulturen genannt, woraus zu erkennen ist, daß der Schmuck, in diesem Fall die Blaufichte, dem Menschen Freude bringt, zumal wenn die Bäume voller Paragraphen hängen. Der Beweis, daß das so ist, bestätigt der Verbraucher, alljährlich zu Weihnachtszeit erfreuen die Bäume die Herzen von Millionen glückliche Menschen.

Stellt sich zum Schluß die Frage, welche alternativen Möglichkeiten der Landwirt bei der Bewirtschaftung seiner Felder hat. Da bietet sich eigentlich nur das Kulturlandschaftspflegeprogramm an. Hierbei bekommt der Eigner Fördermittel, wenn er geringwertiges Grün- oder Ackerland „extensiv” nutzt.

Eine andere Alternative in unserer steilen, kargen Berglandschaft erübrigt sich dank der EG-Beschlüsse und des damit verbundenen Preisverfalls für landwirtschaftliche Produkte. Also bleibt doch den hiesigen Ureinwohnern nur die WnBKu?!

Jochen Stehling, Heringhausen

Wir meinen:

Unter dem Deckmantel der Sachinformation wird zunächst einmal ein wüste Schimpfkanonade losgelassen, dann wird uns unvermittelt in vielen Punkten recht gegeben: Gefährlichkeit des Giftes mit Dauerwirkung, unnötige Belästigung durch das nicht richtig „getimte” Verbrennen (das soll heißen, man verbrannte zur verkehrten Zeit). Auf die Tatsache, daß eine erhebliche Menge von Weihnachtsbäumen mitsamt der Kunstoffnetze verbrannt wurde, geht der Schreiber („Schreiberling” zu schreiben, liegt unter unserem Niveau) gar nicht erst ein. Dabei entwickeln sich beim Verbrennen von Kunststoff Chlorgase, die zusammen mit FCKW (Fluorchlorwasserstoff) die Ozonschicht schädigen (siehe Nr. 1 „RuR”). Das Verbrennen mit Pseudoformeln als einen natürliche Kreislauf zu bezeichnen, ist glatter Unsinn. Dabei wird Biomasse vernichtet, nicht erhalten wie z.B. beim Kompostieren. Die Behauptung, daß Nadelbäume bei der Photosynthese (Aufbau von Stärke durch Pflanzen aus Kohlendioxyd und Wasser mit Hilfe von Sonnenlicht, Sonnenwärme und Blattgrün = Chlorophyll) besser arbeiten als Laubbäume, ist abenteuerlich und müßte bewiesen werden.

Wir glauben, daß wir mit unserem Bericht ein Thema angesprochen haben, das eine breite Bevölkerungsschicht interessiert. Das Umweltdenken hat sich nun mal geändert, Menschen leben heute umweltbewußt. Natürlich gönnen wir jedem Bauern in unserer kargen Gegend sein Zubrot, bewirtschaftet er seine eigene Fläche. Proteste vieler Naturschützer richten sich gegen das Anlegen von Weihnachtsbaum-Monokulturen im professionellen Stil mit Anpachtung riesiger Flächen.

Eine lebendige Diskussion zu aktuellen Themen in unserem Blättchen ist das Salz in der Suppe. Man sollte allerdings bestimmte Formen des Anstandes wahren, damit man hinterher immer noch ein Bier zusammen trinken kann.

Neuer Aufgabenbereich bei der Firma Metten

Die Firma Metten, Bedachungsgeschäft und Containerdienst, entsorgt seit zwei Jahren Bauschutt und Abfälle verschiedenster Art. Die Palette der Dienstleistungen wird nun erweitert um die Entsorgung von Asbest-Produkten. Dies wird in Zukunft Pflicht und muß sach- und fachgerecht erfolgen. Maßgebend dafür sind die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS-519-Asbest). Die Bau-Berufsgenossenschaft in Wuppertal und das Gewerbeaufsichtsamt in Arnsberg verlangen, daß nur sachkundige Firmen entsorgen dürfen, dazu benötigen diese eine Transportgenehmigung, darüber hinaus bedarf es eines Gesundheitstests. Vorgeschrieben beim Abbruch, bei der Sanierung und der Instandhaltung von Asbestzementprodukten ist das Arbeiten mit Schutzanzügen und Atemschutzmasken. Entsorgt werden Dachplatten, Wandeindeckungen älteren Datums, etwa Eternit. Heute ist die Herstellung solcher Produkte mit Asbest verboten.

Firmenchef Josef Metten und Juniorchef Franz-Josef Metten haben eigens an einem Lehrgang der Bau-BG. in Wuppertal teilgenommen und durch erfolgreich abgelegte Prüfungen nachgewiesen, daß sie sachkundig entsorgen können. Die Firma besitzt für die Entsorgung entsprechende Mulden in verschiedenen Größen.

Fan-Club „Glückauf Ramsbeck” gegründet

Am 18. März trafen sich 20 Schalke-Fans aus Ramsbeck und den Nachbarorten im Gasthof Kleine, um einen weiteren Fan-Club im Sauerland zu gründen. Erich Theune, der Vorsitzende des Wennemer Fan-Clubs, leitete zunächst die Versammlung und berichtete über die Aktivitäten und den Sinn eines solchen Fan-Clubs. Daran anschließend wurde einstimmig „Glückauf Ramsbeck” als Name des Clubs angenommen, die Satzung mit dem Gründungsbeschluß wurde verabschiedet.

Darauf erfolgte die Wahl des 1. Vorsitzenden, aus der Thorsten Wegener mit knapper Mehrheit als Sieger hervorging. Zum 2. Vorsitzenden wählten die Schalke-Fans Berthold Brüggemann aus Berlar, Kassierer wurde Ralf Becker, Schriftführer Matthias Meyer. Beisitzer im Vorstand sind Jürgen Neckel, Volker Lüttecke und Fritz Maier aus Bestwig. Der Mitgliedsbeitrag des Vereins beträgt 24 DM im Jahr, Schüler bis 16 Jahre und Wehrdienstleistende zahlen 12 DM.

Erste Veranstaltungen der Schalke-Fans sind zum Saisonende geplant, sollen aber vorher noch auf einer Vorstandssitzung am Montag, dem 13.4.1992 um 19.30 Uhr im Gasthof Kleine besprochen werden. Die Mitglieder treffen sich aber nicht nur zu Fahrten „auf Schalke”, sondern jeden ersten Freitag im Monat zu einem Stammtisch im Wechsel bei Ludger Kleine und Berthold Brüggemann in Berlar.

Generalversammlung der Heringhauser Schützen

Am 3. Sonntag im März kamen etwa 50 Schützenbrüder in die Schützenhalle, um unter Leitung ihres Brudermeisters Werner Kenter Rückschau auf das Jahr '91 zu halten. Da die Versammlung am Kassenbericht des Geschäftsführers Reinhold Mertens, der von einer gesunden Finanzlage des Vereins berichten konnte, nichts auszusetzen hatte und auch die Kassenprüfer zufrieden waren, wurde dem Vorstand Entlastung erteilt. Kritik wurde lediglich an den Gesamtkosten der inzwischen fertiggestellten Heizungsanlage geübt, die trotz vorheriger Kalkulation durch ein Planungsbüro um 5.000 DM höher ausfiel sowie an den hohen Kosten, die bei verschiedenen, nötigen Fahrten des Vorstandes zu anderen Festen befreundeter Bruderschaften im Laufe des Jahres anfielen.

Brudermeister Kenter konnte daraufhin die Schützenbrüder weitgehends davon überzeugen, daß der Vorstand immer bestrebt ist, möglichst sparsam zu wirtschaften und erläuterte dies am Beispiel des neuen Vorbaues, der nach Meinung aller trotz seiner Kosten von etwas mehr als 30.000 DM das Gesamtbild der Schützenhalle zusätzlich zu seiner Funktion sehr verbessert hat. Als letztes Schmuckstück will Dachdeckermeister Uli Bathen noch einen Wetterhahn aus Kupfer stiften. Ermöglicht wurde der schmucke Vorbau durch eine Spende der Gemeinde Bestwig in Höhe von 10.000 DM und einen Zuschuß von 15.000 DM, den die Warsteiner Brauerei zur Verfügung stellte, weil die Heringhauser Schützen sich vertraglich verpflichteten, in den nächsten Jahren nur noch Bier aus Warstein zu trinken.

Im weiteren Versammlungsverlauf wurde beschlossen, daß in Zukunft auch die Schützenkönige, die das 40jährige Jubiläum feiern können, mit einem besonderen Orden geehrt werden. Nach dem Beispiel von Ramsbeck möchte auch die Schützenbruderschaft Heringhausen einheitliche neue Fahnen im Ort haben. Die Fahnen sind in Blau‑Weiß längs geteilt und zeigen in der Mitte das bekannte Wappen des Ortes mit Schlägel und Hammer sowie Wasserrad. In nächster Zeit wollen Vorstandsmitglieder versuchen, möglichst viele Interessenten in Heringhausen zu einem Kauf zu motivieren. Die Kosten für eine Fahne mit Befestigungsmaterial belaufen sich (bei einer Bestellung ab 50 Stück) auf etwa 90 DM. Sollten mehr als 100 Bestellungen vorliegen, ermäßigt sich der Preis auf etwa 80 DM.

Sieh