Juni 94

Mai94

1994

Jul94


Der TuS Valmetal berichtet

Die Erste des TuS Valmetal spielt in der nächsten Saison in der Kreisliga A. Durch einen 2 : 1 Sieg gegen Arpe/Wormbach ist der zweite Tabellenplatz der Mannschaft nicht mehr zu nehmen. Trainer Manni Becker hat nach dem Weggang von vier Spielern (zum TSV Bigge-Olsberg) eine Mannschaft zusammengeschweißt, die auf Grund ihrer kämpferischen Fähigkeiten alle Erwartungen weit übertroffen hat. Somit rückt der TuS Valmetal wieder etwas mehr in den Vordergrund des sportlichen Geschehens. Um in der Kreisliga A bestehen zu können, werden an verschiedenen Positionen Verstärkungen benötigt.

Die Zweite konnte Spitzenreiter Remblinghausen 3 : 1 bezwingen und hat es nun in der Hand, den Platz der Ersten in der Kreisliga B einzunehmen. Aber die Aussichten sind nach einer 1 : 2 Niederlage in Wenholthausen gesunken. Und wenn dieser Elf der Aufstieg nicht gelingt, eines steht bereits jetzt fest: Der TuS erlebt im Augenblick nach einer sportlichen Talfahrt wieder einen deutlichen Aufschwung.

Reinhold Bültmann, beruflich Freizeitparkleiter in Fort Fun, vollendet am 1. Juni sein 50. Lebensjahr. Der 2. Vorsitzende des TuS Valmetal war viele Jahre einer der herausragendsten Fußballspieler des Sauerlandes. Als Kapitän des damaligen Verbandsligisten TSV Bigge-Olsberg war er Spielmacher und Torschützenkönig zugleich. Schon 1962 stieg Reinhold Bültmann mit dem SV Heringhausen in die Bezirksklasse auf. Zu seinem Festtag hat er viele ehemalige Mitspieler zum Mitfeiern eingeladen, mit denen er heute noch befreundet ist. Der TuS Valmetal wäre hocherfreut, ihn noch recht lange im Vorstand mindestens als 2. Vorsitzender - des Vereins zu wissen. Reinhold Bültmann gelten die herzlichen Glückwünsche aller Sportler.

P.S.: „Rund um Ramsbeck” gratuliert der Ersten ebenfalls sehr herzlich zum Aufstieg unter scheinbar unmöglichen Umständen. Unsere guten Wünsche begleiten aber auch Reinhold Bültmann auf dem Wege in die zweite Hälfte seines Lebensjahrhunderts.

Zunftbaum in Andreasberg

Am 30. April wurde in Andreasberg hinter der Schützenhalle ein Zunftbaum aufgestellt. Viele interessierte Bewohner verfolgten das Geschehen, das in Hans-Hubert Diehl seinen Initiator hatte. Er konnte alle Vereine des Bergdorfes für dieses Vorhaben gewinnen. Der geschälte Fichtenstamm ruht in einem dicken Stahlrohr, das wiederum von Beton ummantelt ist. Die Spitze des Baumes ziert ein Blumenkranz, den die Firma Engemann (Otto Keutje) gestiftet hat. Darunter weisen Schilder, die von Ulrich Knippschild und Kurt Novotny gefertigt wurden, auf die von Dorfbewohnern ausgeübten Berufe hin: KFZ-Mechaniker, Steinmetz, Zimmermann, Maler, Elektriker, Schlosser, Klempner, Buchdrucker, Schreiner, Bäcker, Dachdecker, Frisör, Maurer und Metzger. Kritisch angemerkt wurde von einigen Besuchern, daß u. a. der für Andreasberg früher typische Beruf des Bergmanns fehlt.

Ursprünglich sollte der Zunftbaum im Dorfmittelpunkt errichtet werden, aber die Gemeinde Bestwig machte die Genehmigung dazu (so wurden wir informiert) vom Abschluß einer Versicherung abhängig, die 1.000,- DM teurer gekommen wäre. Deshalb wich man lieber, um diese hohen Kosten zu sparen, auf den Platz an der Schützenhalle aus. Zunftbäume von z.T. riesiger Höhe werden vorwiegend im süddeutschen Raum aufgestellt. Der Andreasberger Baum dürfte bei vielen Betrachtern auch Urlaubserinnerungen wachrufen.

Das Kapellenfest in Berlar ruft!

Am 25./26. Juni feiern die Berlarer wieder ihr Kapellenfest, dessen Erlös wie immer der Unterhaltung der Kapelle dient. Es beginnt am Samstag mit Tanz in Eilings Festzelt. Am Sonntag nach der Hl. Messe um 10.00 Uhr treffen sich die Besucher zum Frühschoppen; zum Mittag gibt es wieder die beliebte Erbsensuppe. Nachmittags gilt es Kaffee und Kuchen zu vertilgen, die Kinder finden viel Spaß bei allerhand Vergnügungsangeboten. Allen Besuchern bieten die gastfreundlichen Berlarer gepflegte Speisen und Getränke, vor allem fröhliche Unterhaltung. Der Kapellenverein lädt herzlich ein.

Ortsvorsteherwechsel in Andreasberg

Am 20. April wählte der Gemeinderat in Bestwig Erhard Faber zum Nachfolger von Vinzenz Donner, der aus gesundheitlichen Gründen dieses Amt „vor Ort” abgeben mußte. In den 18 Jahren, die Vinzenz Donner die Geschicke in Andreasberg mitbestimmte, hat sich der Ort erstaunlich entwickelt. Zusammen mit dem Kanalbau wurde die Dorfstraße ausgebaut. An den Ortseingängen zeigen geschmückte Grubenwagen, daß Andreasberg ein Bergarbeiterdorf war. Die Loren hatte Vinzenz Donner bei Bergwerksdirektor Walter Miederer losgeeist.

Im Rahmen des Wettbewerbes „Unser Dorf soll schöner werden” entstand die herrliche Freizeitanlage mit Brunnen und Schutzhütte, die nach einem Brand neu gebaut werden mußte. Erwähnt sei auch das alte Missionskreuz aus dem Jahre 1856, das vom Weg am Dörnberg einen neuen, sinnvollen Standort an der Straße zum Friedhof fand, am alten Bergmannsweg nach Aurora. Dort erinnert eine Inschrift an einem Findling aus dem Löh an die verstorbenen Bergleute. Vinzenz Donner betont, daß das alles nicht hätte erreicht werden können, wenn die Andreasberger Vereine nicht mitgezogen hätten.

Bis zur nächsten Gemeinderatswahl wird er sein Mandat noch behalten, um dann seinem Nachfolger als Ortsvorsteher eine Chance zum Einzug in den Rat der Gemeinde zu geben. Der 55jährige Erhard Faber hat in den vergangenen Jahren in Andreasberg 17 Jahre im Schützenvorstand mitgewirkt , davon vier Jahre als Hauptmann und sechs als Brudermeister. Maßgeblich hat er sich für das neue Wappen und für die Einführung der Einheitsfahne eingesetzt. Dazu dient er der evangelischen Kirchengemeinde seit sieben Jahren als Presbyter. Beruflich ist der gelernte Schreiner bei der Firma Hüttemann in Bigge beschäftigt. Wir wünschen Erhard Faber viel Erfolg bei seiner Arbeit für Andreasberg.

Der Venetianerstollen

v. H. Windpassinger

Als der Ramsbecker Bergbau 1974 wegen Unrentabilität wahrscheinlich für immer eingestellt wurde, ging eine Bergbauzeit zu Ende, die möglicherweise schon im grauen Altertum ihren Anfang genommen hatte.

Prof. QUIRING glaubt 1936 in seinem Beitrag in einer Bergbau- Fachschrift, daß der von zwerghaften Bergleuten getriebene Venetianerstollen schon in der Bronzezeit, also vor nun 4.000 Jahren zur Gewinnung von *Silber und Blei in den Bastenberg geschlagen wurde. Er legt den Beginn in diese Zeit, da hier schon eine hohe Metallkultur geherrscht habe. Hingegen sei in der späteren Eisenzeit ein starker Verfall eingetreten.

Die kleinen Bergleute, die sich in jahrelanger mühsamer Arbeit in den Berg gegraben haben, sollen Veneter gewesen sein. Kleinwüchsige Menschen, die in den Ostalpen beheimatet waren. In Volkssagen hatten hier die Zwergenkönige Alberich und Laurin ihr Reich.

Am Nordhang des Bastenberges hatte man wohl erstmalig das begehrte Erz gefunden. Einige Schürflöcher, sogenannte Pingen, die z. T. vielleicht erst im Mittelalter angelegt wurden, sind noch zu sehen. Allerdings ist die Vererzung im Ausgehenden des Ganges offensichtlich nur örtlich gewesen. Den nach Süden einfallenden und vertaubenden Gang hat man nicht weiter verfolgt. Wegen des zusetzenden Wassers waren damals in abzuteufenden Grubenbauen sowieso Grenzen gesetzt.

Daß der Erzgang auch an der Ostseite des Bastenberges zu Tage ausging, (30 m südl. des jetzigen Kamins) und durchgehend gut vererzt in die Tiefe verfolgt werde konnte, hat man wahrscheinlich erst in späteren Zeiten erfahren.

Der nun unterhalb der Schürflöcher angesetzte Zwergstollen ist ein Querschlag in taubem Crinoidenschiefer (eine korallenreiche Gesteinsschicht aus dem Devonmeer). Die ovalen Stollenröhre hat eine mittlere Höhe von 1,20 m und eine Breite von 0,50 bis 0,80 m. Daß der Stollen in Krümmungen verläuft, hat seinen Grund darin, daß die Bergleute härteren Gesteinspartien au gewichen sind.

Für den Vortrieb des Stollens sollen keine Meißel oder Keile aus Metall, sondern aus Stein verwandt worden sein. Die noch deutlich sichtbaren Schlagrillen von 1 bis 1,5 cm Tiefe sind nach QUIRING Spuren der Bearbeitung mit Hirschhornpicken! und Serpentinkeilen. Daß man damit den unverwitterten Schiefer durchörtern konnte, ist allerdings kaum nachzuvollziehen. Aufgefundene Werkzeuge sind leider nicht vorhanden oder sonstige Gegenstände, deren Alter man heute nach der Radio-Karbon-Methode bestimmen könnte.

Um den Verlauf des Erzes in der Tiefe des Berges klären, wurde bei 87 m Stollenlänge erstmals ein steilerer Suchstollen angesetzt. Bei 101 m trieb man dann das Suchort (Überhauen) mit einer Neigung von 40 Grad nach oben. Nach etwa 20 m erreichte man den Gang, wohl kaum erzführend. Diese runde bis elliptische Röhre hat einen Querschnitt von 60 x 50 cm. Zur Befahrung haben die Zwerge Trittstufen eingemeißelt.

Trotz des negativen Ergebnisses wurde der Grundstollen weitergeschlagen. Die bei 144 m noch mal schräg nach oben getriebene Röhre führte diesmal zum Erz. Der Stollen hat eine Gesamtlänge von 154 m.

Die Erweiterung der ersten 70 m des Stollens mit Schlägel und Eisen, also noch vor Einsatz von Sprengstoffen, erfolgte wahrscheinlich im Mittelalter.

Das steil nach oben geführte Suchort ( das Suchort typisch bergmännisch, Anm. d. Red.) beschreibt QUIRING als einen nach unten geschlagenen Schrägschacht zur Entwässerung der oberen Grubenbaue. Wie allerdings aus den Grubenkarten hervorgeht, ist der über dem Venetianerstollen gelegene Teil des Bastenbergganges nicht abbauwürdig gewesen. In der engen Röhre von 60 x 50 cm hätte sich auch ein Zwerg nicht nach unten bücken können, geschweige denn in der Tiefe bei einem blakenden Öllicht noch atmen können.

Wieviel Erz damals in der Hutzone der Lagerstätte gewonnen wurde, wie hoch der *Silbergehalt war, läßt sich nicht sagen. Nur wenige Meter von der Stelle, an der man mit dem Querschlag auf das Erz traf, sind Spuren von Bearbeitung mit Schlägel und Eisen zu finden - also späterer Bergbau.

Während man das Erz zunächst noch über den Venetianerstollen abtransportierte, erfolgte dies im späten Mittelalter bis in die 1. Hälfte des 19.Jahrhunderts über den Bernhardstollen und Carl-Friedrich-Stollen. Aus den Grubenkarten ist zu entnehmen, daß bis ins Niveau Venetianerstollen hinauf noch nach 1815 große Erzflächen abgebaut worden sind.

Schon immer hatte der Einstieg ins Reich der Zwerge seinen Reiz An der Stelle verharrend, wo das runde Suchort steil nach oben abgeht, kann man sich mit etwas Phantasie vorstellen, daß die Zwerge soeben vor den bösen Riesen verschwunden sind.

Das Mundloch des Venetianerstollens ist jetzt aus Sicherheitsgründen mit einer Eisentür fest verschlossen. Pfingsten 1953 waren mehrere Schuljungen in den Stollen eingestiegen und hatten im Labyrinth der verkasteten Abbaue nicht mehr den Weg nach draußen gefunden. Erst nach Tagen des Suchens fand man die erschöpften Kinder schlafenderweise.

* Der Ramsbecker Bleiglanz enthielt nach W. PAECKELMANN im Durchschnitt 50-60 g Silber/t, gelegentlich bis 490 g. In der BERGREVIERBESCHREIBUNG von 1890 werden für Ramsbeck sogar Gehalte bis 1000g/t angegeben.

Schwefelsilber (Ag2S) ist ein beständiger, allerdings bis zu Spuren hinabgehender isomorpher Gemengeteil des Bleiglanzes (PbS) und enthält nicht selten Gold.

Isomorph = ähnliche Kristallform.

Karl-Stefan Felix verabschiedet

Am 3. Mai wurde in einer kleinen Feierstunde in der Hauerstube des Ramsbecker Bergbaumuseums,0 Karl Stefan Felix in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, stellvertretender Landrat Dieter Wurm, würdigte die Verdienste, die sich der ausscheidende ehemalige Fahrsteiger um das Museum in seiner neunjährigen Leitertätigkeit erworben habe. Unter seiner Führung sei das Museum noch attraktiver geworden. „Sie haben das Museum mit dem Herzen eines Bergmannes geführt”, betonte Dieter Wurm. Er gab dann einen Abriß über die Entwicklung des Besucherbergwerkes, das bisher von 2,1 Millionen Besuchern besichtigt wurde.

Ex-Gemeindedirektor Werner Vorderwülbecke, neben Gemeindedirektor Franz-Josef Esser Geschäftsführer der Gesellschaft, erinnerte an einen Ausspruch, den er in der Gründerzeit des Museums gemacht hatte: „Ein Museum wird nie fertig, aber wenn es fertig ist, ist es auch fertig”. Er bat Karl-Stefan Felix, der doch in der Bannmeile wohne, weiter beratend dem neuen Leiter zur Seite zu stehen.

Dr. Helmut Ligárt, mit 40 Jahren noch recht junger Chef der Firma Fels- und Stollenbau, gab einen Überblick über den beruflichen Werdegang des scheidenden Museumsleiter. Vom Schlepper auf der Zeche Unna-Königsborn habe er sich nach dem Studium an der Bergschule in Siegen bis zum Fahrsteiger und Museumsdirektor hochgearbeitet. Ihm sei es mitzuverdanken, daß die Zusammenarbeit zwischen den Gesellschaftern Sachtleben-HSK und Gemeinde Bestwig bisher vorzüglich klappt. In seine Amtszeit wären so bedeutende Investitionen wie die Errichtung der Maschinenausstellungshalle 1987, der Dia-Info-Schau 1990 und der Ausbau der neuen Gangstrecke zum „Ramsbecker Dichterz” getätigt worden. Er erwähnte auch die Wiederbeschaffung der Tuba, die Ausstellung „Das Geleucht des Bergmanns” und den Empfang der 2millionsten Besucherin im März 1993.

Karl-Stefan Felix bedankte sich herzlich für die vielen guten Worte, mit denen seine Arbeit gewürdigt wurde: „Ich habe es gern und mit Freude getan.” Für ihn sei die Hauptsache, daß die Zusammenarbeit mit allen gut geklappt habe, vor allem, daß es nie einen ernsten Unfall gegeben habe. Dieses Glück, hohe Besucherzahlen und gute Zusammenarbeit mit seinen Mitarbeitern wünschte er seinem Nachfolger Ernst Römer, dem er seine Mithilfe anbot.

Bergwerksdirektor Dr. Ligárt stellte dann den Nachfolger vor: Mit Ernst Römer folgt nach dem 1. Leiter des Museums, Obersteiger Hans-Günther Schmidt, und Karl-Stefan Felix wieder ein gelernter Bergmann. Gebürtig aus Sengershausen (so nannte man vor der kommunalen Neugliederung die ersten beiden Häuser von Heinrichsdorf, die auch zu Ramsbeck und dem Kreis Meschede gehörten) war der heute 52jährige bis 1960 Schlosser bei Busch in Bestwig. Seit 1960 Mitglied der Stolberger Belegschaft ging er nach der Grubenschließung mit nach Meggen, wo er Fahrhauer war. Doch schon 1978 holte ihn die Fels- und Stollenbau, Tochterfirma der Sachtleben, und betraute ihn mit der Leitung des Ramsbecker Bauhofes.

Dr. Ligárt hob hervor, daß man für die neue Aufgabe mit ihm den richtigen Mann mit umfassendem technischen Fachwissen ausgewählt habe. In einer Doppelfunktion werde er das Besucherbergwerk leiten und selbst Führungen unter Tage übernehmen.

Ernst Römer dankte für das Vertrauen, das man in ihn setze und versprach seinen vollen Einsatz, zumal er das Museum von seinen Anfängen her kenne.

Beim anschließenden Umtrunk wurde der neue „Ramsbecker Bergmannstropfen” vorgestellt, ein Kräuterbitter aus dem Hause Schneider in Nuttlar. Hauerstubenwirt Heinz Poggel hatte die Idee, einen eigenen Schnaps für Besucher des Bergbaumuseums bereitzustellen. Der zünftige Schnaps gehört schließlich ebenso selbstverständlich zum Bergmann wie das „Glückauf”. Dies wünschen wir von „Rund um Ramsbeck” dem lieben Ernst für seine künftige Aufgabe.

Sängerfest in Brabecke

Am 23. April war der MGV 1950 Brabecke Ausrichter eines Freundschaftssingens. Der 1. Vorsitzende der Brabecker Sänger, Ewald Meschede, konnte dazu als Gäste die Chorgemeinschaft Ramsbeck, den Männerchor aus Remblinghausen, die Sängerinnen und Sänger aus Andreasberg und den kirchlichen Bläserchor aus Gleidorf begrüßen. Durch das Programm führte gekonnt Raimund Gruner, der auch ein Fernsehteam begrüßen konnte, das einen Dokumentarfilm über das kleine Dörfchen dreht.

Die Zuhörer bekamen gute Chormusik geboten, besonders begeisterten aber die meist jugendlichen Mitglieder des kirchlichen Bläserchores aus Gleidorf, die stürmischen Beifall erhielten und zu Zugaben „gezwungen” wurden. Erstaunliches leisten auch die 37 Sänger der Gastgeber mit ihrem Dirigenten Alfons Meschede. Der große Chor aus dem kleinen Dorf ist schlechthin der Verein des Dorfes mit beachtlichem Niveau. Im Anschluß an die Musikbeiträge spielten „The Time's” zum Tanz auf, das Feiern in der vereinseigenen Dorfhalle mit gemütlicher Atmosphäre ist immer wieder ein Erlebnis.

Pater Cesar schreibt:

Hallo Johannes!

Entschuldigen Sie, daß ich so lange nicht geschrieben habe. Heute grüße ich alle Leute, die im Rahmen der Aktion „Rumpelkammer” Gutes für mich getan haben. Ich bedanke mich sehr herzlich. Mir geht es gut und ich bin gesund für die Arbeit in meiner Gemeinde, in der Schule und in der Musikschule. Vielleicht möchte ich im nächsten Jahr eine neue Schule für Erwachsene gründen. Ich habe Priesterjubiläum gehabt, aber ich habe überhaupt nicht gefeiert. Stillschweigend habe ich die Hl. Messe zelebriert, weil das für mich eine tiefe Bedeutung hat. Ich möchte meine Arbeit weitermachen.

Ihr Pater Cäsar Landivar

(Wir haben den Brief, den Pater Cesar trotz mangelhafter Sprachkenntnisse in deutscher Sprache geschrieben hat, umgeformt. Private Mitteilungen haben wir verständlicherweise nicht aufgeführt.)

Goldhochzeit in Ramsbeck

Am 3.Juni 1994 können die Eheleute Gertrud und Alfred Kröger in Ramsbeck, Heinrich-Lübke-Straße, auf 50 Jahre gemeinsamen Lebensweg zurückblicken. Alfred Kröger, gebürtig aus Letmathe, ist 80 Jahre alt und war 32 Jahre als Bergmann bei der Stolberger Zink-AG beschäftigt, seine Frau Gertrud, 71 Jahre alt, stammt aus Dortmund-Brackel. Ehemann Alfred lebt seit 1932 in Ramsbeck, seine Frau seit der Eheschließung. Wir gratulieren dem Goldpaar sehr herzlich und wünschen noch viele harmonische gemeinsame Jahre.

Heringhausen feierte Schützenfest

Während der Pfingsttage feierten die Jakobus-Schützen aus Heringhausen ein stimmungsvolles Fest, das wiederum einen Besucherrekord verzeichnen konnte. Noch nie vorher wurden so viele Eintrittskarten verkauft. Der prachtvolle Festzug am Pfingstsonntag mit 16 Hofstaatpaaren war wie immer glanzvoller Höhepunkt der ersten beiden Tage. Zum Glück blieb der befürchtete Regen aus, oft ließ sich sogar die Sonne blicken.

Am Pfingstmontag konnten die Heringhauser dann wieder einen neuen Regenten begrüßen, der nach spannendem Schießen mit mehreren Bewerbern den Rest des Vogels von der Stange holte: Paul Schrader ist der glückliche neue Schützenkönig, der mit seiner Frau Doris für ein Jahr die Jakobus-Schützen regiert. Vor 25 Jahren war sein Schwiegervater Paul Wigge König geworden. Paul Wigge hatte allen Grund, stolz zu sein, denn sein Sohn Ralf wurde vielumjubelter Vizekönig. Er wählte Yvonne Zarndt zur Mitregentin.

Siegfried Haas

St. Hubertus Schützenbruderschaft 1857 e.V. Ramsbeck

Unsere Jubilare 1994

Nach unseren Unterlagen werden für langjährige Mitgliedschaft in unserer Schützenbruderschaft folgende Schützenbrüder geehrt. Die Überreichung der Urkunden und Orden findet nach dem großen Festzug am Sonntag in der Schützenhalle statt:

40 Jahre Mitglied:

Gerhard Albers, Alfred Hesse, Ludger Hölscher, Reinhold Meyer, Franz Josef Mönig, Karl Stehling, Adolf Siepe und Franz Stehling.

25 Jahre Mitglied:

Willi Beckmann, Dieter Bremerich, Berthold Brüggemann, Karl Josef Hanxleden, Peter Heimes, Ludger Kleine, Johannes Nölke, Josef Schmidt, Gerd Schwedler und Heinz Josef Sommer.

Jubelkönige 1994

60 Jahre: Wilhelm Herbig

40 Jahre: Paul Lüttecke

25 Jahre: Werner Niggemann, Berlar

Amtierender König: Andreas Niggemann, Berlar

Ein tüchtiger Tüftler

Die Telekom belohnte auch in diesem Jahr wieder den Ideenreichtum ihrer findigen Mitarbeiter, die sinnvolle Verbesserungsvorschläge gemacht hatten. Besonders geehrt wurden zehn Mitarbeiter aus der Bezirksdirektion Dortmund, die etwa dem Regierungsbezirk Arnsberg entspricht. Erfreulicherweise ist darunter ein Ramsbecker: Karl-Ludwig Gössling aus der Birkenstraße. Ihm gelang die Verbesserung einer elektronischen Schaltung, die erheblich sparsamer arbeitet. Das Fernmeldeamt Meschede ist gleich fünfmal bei den Ausgezeichneten zu finden. Neben Karl-Ludwig Gössling wurden Hermann Reiter, Ulrich Freise (aus Bestwig), Manfred Blume und Wilhelm Becker vom Präsidenten der Direktion, Dipl. Ing. Helmut Kob, ausgezeichnet. Zu so geballtem Erfindungsreichtum kann man nur gratulieren.

Baugrundstücke

Der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hochsauerlandkreis GmbH, die im Einvernehmen mit der Gemeinde Bestwig die Baugrundstücke im Baugebiet „Im Hinterfeld” im Ortsteil Velmede vermerktet, stehen zur Zeit noch 7 Baugrundstücke zum Kaufpreis von 38,- DM/qm (bis 30. 06. 1994) zum Verkauf zur Verfügung. Ab 01. 07. 1994 beträgt der Kaufpreis 39,50 DM/qm.

Die Gemeinde verkauft zur Zeit noch folgende Baugrundstücke:

Wallfahrt zum Wilzenberg

Am 15. Mai ging St. Margaretha Ramsbeck wieder auf Wallfahrt zum Wilzenberg, dem „heiligen” Berg des Sauerlandes. Pastor Skora hatte mit einer Gruppe den Weg bis Grafschaft zu Fuß zurückgelegt und in der Grafschafter Schützenhalle übernachtet. Etwa 100 Gemeindemitglieder gingen gemeinsam den Kreuzweg und feierten in der Bergkapelle die Pilgermesse. Pastor Skora forderte in seiner Predigt dazu auf, das Motto des Tages: „Unbehindert miteinander leben” Behinderten gegenüber in die Tat umzusetzen. Während früher das behinderte Kind versteckt oder gar umgebracht worden wäre, drohten heute Manipulationen an der Erbmasse. Helfen solle man nicht nur aus Mitleid, sondern aus Verantwortung vor Gott, dem jedes Leben wertvoll sei. Pastor Skora rief zu Zivilcourage auf, wenn es zu Übergriffen auf Behinderte komme. Wer Liebe in die Welt bringe, schaffe Frieden.

Nach dem Beten trafen sich die Gemeindemitglieder noch in froher Runde zum Essen, zum Umtrunk und zu angeregten Gesprächen. Die Kinder freuten sich über ein buntes Unterhaltungsprogramm. Diese jährliche Wallfahrt ist sicherlich ein Höhepunkt im Leben der Pfarrgemeinde Ramsbeck.

Aktion „Hilfe für die Schule in Rostarzewo”

Zeichen der Verbundenheit zwischen Ramsbeck und Rostarzewo gesetzt werden. Auch in diesem Jahr soll die Partnergemeinde in Rostarzewo von der kath. Pfarrgemeinde St. Margaretha durch eine Hilfsaktion unterstützt werden. Diese soll der dortigen Schule zugute kommen. Die Schule ist in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Es fehlt an Geld, um selbst die allernötigsten Reparaturen ausführen zu können. Unter dieser Situation leiden natürlich die Kinder und Jugendlichen, die dort lernen und arbeiten müssen.

Der Pfarrgemeinderat bittet deshalb alle Gemeindemitglieder um eine kleine Unterstützung für die Renovierung der Schule. Sie soll wieder in einen Zustand versetzt werden, der den Kindern und Jugendlichen zufriedenstellende Lernbedingungen bietet. Dadurch kann sicherlich ein weiteres

Heimatkundliche Wanderung ab Heringhausen

Da wegen der Europawahl der Termin verschoben wird, lädt Ortsheimatpfleger Reinhard Schmidtmann aus Heringhausen alle wanderfreudigen Personen, für Sonntag, den 26.06.1994 zu einer heimatkundlichen Wanderung ein. Treffpunkt ist um 9 Uhr an der Wandertafel in Heringhausen. Von dort geht die Route über den Dörnberg zur Plästerlegge und weiter nach Heinrichsdorf, wo in einem gemütlichen Gasthof Gelegenheit zur Einkehr und Mittagsrast gegeben ist. Nach der Pause wandern wir zum südlichsten Grenzpunkt der Gemeinde Bestwig, dem Steinmarkskopf (723 m N.N.), um dann über den Schwabenberg nach Obervalme hinabzusteigen, wo die Kapelle besichtigt wird. Anschließend kann eine Vespereinkehr gehalten werden, nach der die Wanderer gestärkt, über den HW X 14 (ab Ramsbeck die Bähnchentrasse), zum Ausgangspunkt zurückkehren.

Neben gutem Schuhwerk sollten benötigte Erfrischungsgetränke als Rucksackverpflegung mitgenommen werden. Der Wanderführer freut sich über eine rege Beteiligung. (Reisch)

Die Schwimmabteilung des TuS berichtet:

Die schon in der letzten Ausgabe von RUR angekündigte Fahrt der Schwimmabteilung ins Aquadrom nach Bochum war dieses Mal wieder ein voller Erfolg.

Dank der Spende des Knobelclubs im Gasthof Kleine und der Bereitschaft von Herrn Baum, dem Vater einer unserer Schwimmerin, den Bus kostenlos zu fahren, konnten wir den 53 Teilnehmern für wenig Geld viel Spaß und Freude bieten. Besonders die Kinder, die das erste Mal mitfuhren, waren begeistert.

Freuen konnte sich die Schwimmabteilung auch über eine weitere Spende vom Gasthof Rüppel. Die Familie Rüppel schenkte allen Wettkampfschwimmern ein T-Shirt mit Vereinsaufdruck. Bei der Übergabe der T-Shirts in der Schwimmhalle mußten sie sofort ausprobiert werden. Es wurde ein Foto gemacht und alle Kinder waren sehr stolz.

Im Namen der Schwimmabteilung bedanke ich mich recht herzlich!

August Hermes