Februar 96

Jan96

1996

März96


Winterfreuden

In diesem Jahr hat der Winter noch nicht alle Wünsche erfüllt. Scherzhaft wird von den Besitzern der Skilifte behauptet, daß sie alle an Genickstarre leiden würden, weil sie auf der Suche nach Schnee zu lange in den Himmel geguckt hätten. Bei den Temperaturen hat der Winter aber bereits kräftig zugeschlagen, denn einige Wochen lang bewegte sich das Thermometer kräftig in den Minuszahlen. Den Autofahrern machte einige Male Eisglätte zu schaffen.

Für das Auge schuf der Frost herrliche Eisgebilde an der Valme und überall, wo noch Wasser floß und gleich gefror. Unser Bild entstand hinter dem Kindergarten in Ramsbeck, wo aus dem meterhohen Felsen Quellwasser austritt. Hübsch sah es aus!

„Runder Tisch” für Kinder- und Jugendarbeit

Auf Initiative von Pfarrer Wolfgang Tonnat hat sich im vergangenen Jahr ein Kreis von Männern und Frauen, die alle mit der Erziehung von Kindern und Jugendlichen befaßt sind, mit der Erziehungssituation in der heutigen Zeit auseinandergesetzt. Es war der Versuch, die Probleme der Erziehungsarbeit nicht nur im Raum der einzelnen Träger zu bedenken, sondern im Zusammenhang von Elternhaus, Kindergarten, Schule und freier Jugendarbeit.

Im Beratungsprozeß gelangte man zu dem Ergebnis, daß die durch den gesellschaftlichen Wandel der letzten zwei Jahrzehnte bedingten Veränderungen in der Erziehungsarbeit und die daraus erwachsenden Herausforderungen nur in der Zusammenarbeit aller Beteiligten zu leisten sind. Aus diesem Grunde schlägt der Gesprächskreis die Einrichtung eines sogenannten „ Runden Tisches” vor, an dem alle Partner in der Erziehungsarbeit und Träger von mit der Erziehung befaßten Einrichtungen beteiligt sind.

Der „Runde Tisch” könnte folgende Aufgaben übernehmen:

  1. Grundlagenarbeit (Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Was kann getan werden?)
  2. Erarbeitung von Möglichkeiten der Kooperation (Angebote, Personal, Räume, Geldmittel)
  3. Entwicklung von Projekten, Arbeitsformen, Hilfen, Angeboten...
  4. Forum zum Austausch von Erfahrungen
  5. Eltern und jungen Menschen Raum geben zur Mitwirkung
  6. Ggf. Geschäfts- und Projektführung bei gemeinsamen Vorhaben
  7. Jugendpolitische Interessenvertretung

Das Wetter 1995

Der inzwischen 84 Jahre alt gewordene Georg Hesse aus Heringhausen kann ein kleines Jubiläum feiern: Seit genau 20 Jahren beobachtet der ehemalige Bergmann tagtäglich das Wetter und notiert gewissenhaft seine Meßdaten. Gern veröffentlicht RuR wieder die Aufzeichnungen aus 1995 (in Klammern die Werte aus 1994):

Januar 235 (163) mm Niederschlag, Februar 153 (24), März 130 (178), April 121 (126), Mai 88 (90), Juni 95 (66), Juli 68 (57), August 121 (88), September 138 (108), Oktober 37 (89), November 71 (128), Dezember 54 (149). Insgesamt fielen 1.311 (1.266) mm Niederschlag. Der Mittelwert für 20 Jahre beträgt 1.195 mm pro Jahr.

Der meiste Niederschlag an einem Tag fiel mit 28 mm am 23. Januar. Im Februar regnete es an 23 Tagen (!), im Juni an 18 Tagen. Ohne jeden Niederschlag blieben im August 20, im Oktober 19 und im Dezember sogar 25 Tage. Eine geschlossene Schneedecke gab es 1995 an 39 Tagen, 1994 nur an 10 Tagen. Im trockenen und sehr warmen Sommer lagen die Temperaturen an 39 (45) Tagen zwischen 25 und 30 Grad sowie an 12 (17) Tagen über 30 Grad. Der heißeste Tag war der 21. Juli mit 34 Grad! Gewitter gab es an 21 (20) Tagen. Unter Null sanken die Temperaturen an 82 (68) Tagen. Der kälteste Tag des Jahres war der 4. Januar mit -17 Grad.

Sieh

Senioren hielten Rückblick

Am 18. Januar trafen sich die Mitglieder der Ramsbecker Seniorengemeinschaft, um auf ein bewegtes Jahr zurückzublicken. Willi Studen ließ noch einmal die Ereignisse im Leben der Seniorengemeinschaft wach werden. Drei neue Mitglieder kamen hinzu, während sechs starben und vier verzogen. Zum Jahresanfang sind 60 Frauen und 11 Männer Mitglieder.

An den 23 Treffen im Pfarrheim, einem Besuch im Kindergarten und an drei Ausflügen nahmen - rein statistisch gesehen - 1280 Senioren teil, was durchschnittlich 49 Personen je Veranstaltung sind. Es gab Dia-Vorträge, Karneval, eine Ernährungsberatung, mit Pastor Skora eine Adventsfeier und eine Weihnachtsfeier. Wer keinen Ausflug mitmachen konnte, war zu einem gemütlichen Nachmittag ins Cafe Hamich eingeladen. Auch im neuen Jahr 1996 wollen Ramsbecks Senioren versuchen, den Alltag durch fröhliches Beisammensein aufzulockern. Wer daran teilnehmen möchte, ist jederzeit herzlich willkommen.

Jahreshauptversammlung des MGV Eintracht Heringhausen

Auf ein ereignis- und erfolgreiches Jahr 1995 konnten die Mitglieder des Gesangvereins in ihrer GV am 12. Januar zurückblicken. Vorsitzender Martin Hahn ließ noch einmal das Vereinsieben im verflossenen Jahr Revue passieren. Er dankte besonders Johannes Becker für seine Chorleitertätigkeit, aber auch den z.Zt. 30 aktiven Sängern: Bei 29 Chorproben waren durchschnittlich 22 Mitglieder anwesend. Höhepunkte im Vereinsleben waren die gemeinsam mit der Schützenbruderschaft durchgeführte Karnevalsveranstaltung im Februar, das Kartoffelbraten im August, die Teilnahme am Sängerfest in Andreasberg sowie die Nikolausfeier und das festliche Adventskonzert im Dezember. Drei Sänger konnten 1995 besonders geehrt werden: Gerhard Bültmann erhielt vom Sängerbund NRW die Bronzeplakette mit Urkunde, weil er 22 Jahre lang als Vorsitzender zum Wohle des MGV tätig war. Karl Dicke und Paul Stehling sind 25 Jahre Mitglied im Kirchenchor.

Im neuen Jahr wird es bei den Chorproben etwas ruhiger sein, denn ein Adventskonzert ist erst wieder für 1997 geplant. Die Sänger des MGV wollen aber im April und im Oktober an Freundschaftssingen in Sundern-Stemel und in HeinrichsthalWehrstapel teilnehmen. Nach längerer Pause steht auch wieder ein Ausflug auf dem Programm: Im Juni geht's für vier Tage nach Bodenmais im Bayerischen Wald. Der Ausflug wird aus der Vereinskasse bezuschußt. Ein kleines Geldpräsent gibt es in Zukunft auch für aktive Sänger des MGV, die 50, 60, 70, 75 (80) Jahre alt werden. Das kann sich selbstverständlich nur ein kleiner Verein mit rund 30 aktiven Sängern leisten, die nach wie vor dringend Nachwuchs brauchen!

Sieh

Kaninchenzüchter tagten

Ramsbecks Kaninchenzuchtverein kam am 13. Januar zu seiner Jahreshauptversammlung im Hotel „Zum Adler” zusammen. Sie konnten bei der Rückschau auf ein sehr ereignis- und erfolgreiches Jahr zurückblicken. Allein 10 Ausstellungen wurden besucht im Bereich des HSK, aber auch in Schloß Neuhaus und Scherfede, wobei die heimischen Züchter immer bestens abschnitten. Mancher Züchter macht sich schon Sorgen um den Platz in seiner Pokalvitrine. Auch die Landesschau Rheinland wurde allerdings ohne Kaninchen besucht, auf der 6500 Tiere zu bewundern waren. Hier wurden zur Blutauffrischung gute Zuchttiere gekauft. 1995 haben die 12 aktiven Züchter unter den 38 Mitgliedern ca. 300 Rassekaninchen gezüchtet.

Höhepunkt des Jahres war sicher die 4. Valmetal-Pokal-Vergleichsschau am 20./21. Oktober, über die Liesel Reding die Schirmherrschaft übernommen hatte. Hier wurden 400 Kaninchen aus 32 Rassen gezeigt, 120 Aussteller kamen aus 18 Vereinen; damit war es die größte Ausstellung im HSK. Erfolgreich war der „Rammlerball” im knackevollen Speisesaal der Ramsbecker Schützenhalle. Die Tombola, bei der jedes 3. Los gewann, war bereits am Mittag des Sonntages ausverkauft. Verbunden mit der Ausstellung wurden auch die Vereinsmeisterschaften.

Der Vorstand wurde in seinen Ämtern bestätigt: 1. Vorsitzender Klaus Sledz, 2. Vorsitzender Dieter Stelzer, Schriftführerin Karin Sledz, 1. Kassierer Irmgard Stenzel, 2. Kassierer Jürgen Neckel und Zuchtwerbewart Michael Rönhke. Eine besondere Ehrung wurde Friedel Tscharnik zuteil, der nach 33 Jahren das einzige lebende Gründungsmitglied der Zuchtvereinigung ist. Er wurde wegen seiner Treue und seinee Einsatzes für den Verein zum Ehrenvorsitzenden ernannt und mit einer Ehrenurkunde und einem großen Zinnteller ausgezeichnet.

1996 werden Ramsbecks Kaninchenzüchter die HSK-Kreisschau am 7./8. Oktober ausrichten, zu der über 800 Tiere erwartet werden. Am 18. Mai gibt es an der Hütte-Alwine eine Grillfete mit Musik und Tanz. Tiere sollen ausgestellt werden bei der Jungtierschau in Velmede, bei der westfälischen Jungtierschau in Scherfede, bei der Möhnetalschau in Rüthen, bei der Hoppecketalschau in Brilon und in Fleckenberg. Mit den Züchtern aus Warstein wird ein Vereinsturnier ausgetragen.

Die Kaninchenzüchter sind dankbar dafür, daß sie viel Unterstützung erfahren. Ein besonderer Dank sei Ferdi Simhardt, Wolfgang Schweitzer und Wofgang Schulz gesagt.

Bürgeraktion - Kirchenvorstand Steinbruch

Die Bürgeraktion Heringhausen hatte den Kirchenvorstand um ein Gespräch gebeten, welches am 11. Januar1996 geführt wurde. Leider war zu diesem Termin auch der Betreiber des Steinbruchs, Herr Dr. Pescher mit zwei seiner Angestellten eingeladen worden. Gleich zu Beginn wurden von ihm, mit gutem Kartenmaterial, ausführlich die Argumente für den Steinbruch vorgetragen. Neue Aspekte gegenüber den Ausführungen, die Dr. Pescher 1986 dem damaligen Kirchenvorstand vorgetragen hatte, ergaben sich jedoch nicht. Die teilweise sehr lebhafte Diskussion rutschte immer wieder in Sachfragen, zur Lage des Diabas, der Gegebenheiten beim Sprengen und den Nachbarschaftsverhältnissen des Kirchengrundstückes ab.

Ein echter Dialog, wie es sich die Vorstandsmitglieder der Bürgeraktion Heringhausen vorgestellt hatten, kam nicht zustande. Der anwesende Herr Dr. Pescher griff ein um das andere Mal in die Diskussion ein, um seine Belange in den Vordergrund zu stellen.

Natürlich weiß die Bürgeraktion auch, daß es um Arbeitsplätze, Steuergelder und letztlich um den wertvollen Diabas geht, muß aber vorrangig die schlechter werdende Wohnqualität und die sicher zu erwartenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Heringhauser Bürger sehen.

Der Betreiber des Steinbruchs auf der Borg bemängelten, daß in der letzten Ausgabe von RuR falsche Angaben gemacht wurden:

  1. Die Messungen des Umweltamtes Lippstadt würden vorher mit ihm abgesprochen.
  2. Die Qualität des Marterials sei gering. Die Angaben sind offensichtlich falsch und werden hiermit zurückgenommen.

Zu 1:
Herr Dr. Pescher gab bekannt, daß mehrere Messungen pro Jahr stattfinden und der Betrieb über den Zeitpunkt nicht informiert wird, und diese völlig neutral durchgeführt werden.

Zu 2:
Weiterhin erläuterte Dr. Pescher, daß die Qualität einwandfrei sei, nur das Vorkommen sei gering, es sei so gering, daß man eigentlich auf der nördlichen Burgberg-Kuppe schon aufhören müßte, wenn......

Ja, wenn nicht die Kirchengemeinde Heringhausen ihr Grundstück zur Verfügung stelle, denn da sei noch einiges an Diabas vorhanden.

Aber gerade um dieses Grundstück sorgt sich die Bürgeraktion Heringhausen. Der Kirchenvorstand hatte 1987 das Grundstück nicht zur Verfügung gestellt, obschon sich völlig klar abzeichnete, daß der Steinbruch nicht zu verhindern war. Ja, als die Abgrabungsgenehmigung bereits erteilt war und man feststellte, daß das Grundstück irrtümlicherweise noch mit aufgeführt war, hat der KV Einspruch erhoben und durchgesetzt, daß die Parzelle herausgenommen wurde, und hat einen Änderungsbescheid der Genehmigung erwirkt.

Es sollte klargestellt sein, daß zu einem späteren Zeitpunkt einwandfrei gesagt werden konnte, bis hierhin und nicht weiter. Dieser Zeitpunkt scheint mit dem Jahr 1996 zu beginnen.

Auf die Mitglieder des Kirchenvorstandes kommt eine äußerst schwerwiegende Entscheidung zu, die in ihrer Bedeutung weit über den üblichen Rahmen der Beschlüsse hinausgeht.

Die Heringhauser Einwohner hoffen, daß man sich für das Dorf entscheidet.

Bürgeraktion Heringhausen

Silvesterlauf 1995

Jüngster Valmetaler Läufer Sebastian Walter erreichte beste Plazierung

Trotz ungünstiger Wetterlage und Glatteis auf den Straße fuhr der TuS Valmetal mit einigen anderen Nachbarvereine nach Werl. Dort starteten weit über 2500 Läufer zum Silv sterlauf über 15 km nach Soest. Neun Valmetaler Läufer w ren diesmal mit dabei, für Ferdinand Schmidt war es der 1 Start bei diesem beliebten Wettkampf. Ludger Wachsman erzielte die beste Zeit, Sebastian Walter erreichte mit Rang den besten Platz.

Die Ergebnisse:

LM 15-19 9. Platz Sebastian Walter, Zeit: 1:00.45 Std., 47. Frank Sommer, Zeit: 1: 12.90 St

LM 35-39 27. Platz Ludger Wachsmann, Zeit: 0:59.47 Std., 45. Andreas Liersch, Zeit: 1:01.27 Std.,165. Platz Jochen Stehling, Zeit: 1: 13.30 St

LM 40-44 32. Platz August Hermes, Zeit: 1:00.46 St, 128. Platz Franz-Josef Schüppner , Zeit: 1:13.44 Std. 282. Platz Hans-Josef Sommer, Zeit: 1:21.52 St

LM 50-54 64. Platz Ferdinand Schmidt, Zeit 1:11.10 St

Weihnachtsschmuck in Andreasberg erneut entwendet

Rechtzeitig zum 1. Advent wurde bei schlechter Witterung und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt die Beleuchtung des Weihnachtsbaumes vor der Kirche angebracht. Besonders Jochen Rostel und die Freiwillige Feuerwehr Andreasberg halfen hierbei mit. Gestiftet wurde der Baum von Hans-Hubert Diehl.

Leider wurde in diesem Jahr eine üble „Tradition” der vergangenen Jahre fortgesetzt, denn Lichterketten wurden beschädigt und ein Großteil der Kerzen entwendet. Ortsvorsteher Erhard Faber ist darüber sehr erbittert. Auf der einen Seite hat man das Schmücken des Weihnachtsbaumes selbst in die Hand genommen, um Geld zu sparen, das der Verschönerung des Ortes zugute kommen sollte, auf der anderen Seite muß man dieses durch Eigenleistung gesparte Geld wieder einsetzen, um den Verlust zu ersetzen. Vielleicht machen sich die Schuldigen einmal Gedanken darüber, welchen schlechten Dienst sie der Dorfgemeinschaft leisten mit ihren unüberlegten Kraftmeiereien. Wie wäre es, sich als handfeste Kerle zu erweisen und Wiedergutmachung zu leisten!!! Vor so einer reuigen Haltung könnte man den Hut ziehen.

Umbau des Kindergartens

Die Gemeinde hofft, in diesem Jahr noch mit dem Umbau de Ramsbecker Kindergartens beginnen zu können. Die Zuschüsse dafür sind beim Kreis beantragt worden und dürfte bald bewilligt werden. Dann wird das Dachgeschoß ausgebaut, in dem die vierte Kindergartengruppe ihr Unterkomme finden wird. Bisher ist diese neugegründete Gruppe notdürftig im Gymnastikraum untergebracht.

Für eine Kindergartengruppe gelten 462 000 DM Gesamtkosten als Obergrenze für Zuschüsse. Davon erhält die Gemeinde 75%, was 346 500 DM ausmacht. Die Zuschüsse kommen vom HSK und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe.

Kein,Gewerbegebiet in Halbeswig

Kürzlich fand ein Gespräch über eine mögliche Erschließung eines Gewerbegebietes in der Nähe der Mülldeponie in Halbeswig statt. Die Gemeinde Bestwig hatte das Gebiet ins Auge gefaßt, um Betrieben die Ansiedlung im Gemeindegebiet zu ermöglichen.

Am Gespräch nahmen teil Ministerialrat Ringel vom Umweltministerium in Düsseldorf, Herr Schulte vom Regierungspräsidium in Arnsberg, dazu Kreisdirektor Stork, Herr May als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des HSK sowie Bürgermeister Hans-Georg Meyer und Gemeindedirektor Franz-Josef Esser. Jedoch bereits zu Beginn des Gespräches goß Herr Ringel Essig in den Wein der Erwartungen: Die Umweltministerin von NRW, Bärbel Höhn von den Grünen, hatte schon entschieden, daß das künftige Gewerbegebiet nicht in den Gebietsentwicklungsplan aufgenommen werden solle, weil dort sonst ein neuer Siedlungsansatz entstünde. Das Land plant interkommunale Gewerbegebiete, d. h. Bestwig würde das Gebiet Enste mitbenutzen.

Dabei hatten der HSK, der Bezirksplanungsrat und selbst die Naturschützer sich für diesen Gewerbestandort Halbeswig ausgesprochen. Die Gemeinde Bestwig hat mit dem Wiemecker Feld II ein 12 ha großes Bebauungsgebiet ausgewiesen, aber es ist sehr steil, ihm müßte zudem ein beträchtlicher Teil des Hochwaldes oberhalb des Wiemecker Feldes 1 weichen. Um diesen schwerwiegenden Eingriff in die Landschaft zu vermeiden, boten sich drei Alternativen an: der große Öhler unterhalb der Autobahn unterhalb Velmedes, Bermecke-Lavath am Ortsausgang Nuttlars und Halbeswig. Die beiden ersten Projekte fielen wegen der Hochwassergefahr durch die Ruhr aus, Halbeswig fiel den Umweltträumen der Ministerin am grünen Tisch zum Opfer. Selbst Herr Ringel meinte nach einer Ortsbesichtigung, daß in Halbeswig kaum noch mehr .Natur kaputt gemacht worden könnte. Wird dieses Gebiet doch von der Mülldeponie, dem neuen Steinbruch und ausgedehnten Weihnachtsbaumkulturen umrahmt.

Auf der Suche nach Alternativen bietet sich das ca. 2,8 ha große Bundesbahngelände in Bestwig an. Insbesondere die Firma Klostermann sucht dringend Ausdehnungsmöglichkeiten. Im März ist ein Gespräch mit Vertretern der Bundesbahn geplant, es geht dabei aber auch um die Beseitigung der Altlasten. Weiter soll ein kleiner flacherer Teil des Gebietes Wiemecker Feld II genutzt werden.

Es gilt, einen Zeitraum von 3 bis 4 Jahren zu überbrücken, um entweder der Ministerin eine Schamfrist zum Oberdenken ihrer Entscheidung einzuräumen oder auf ihre Ablösung zu hoffen.

25 Jahre bei Hegeners

Friedheim Henneke aus der Raviele in Ramsbeck konnte kürzlich sein 25-jähriges Betriebsjubiläum bei der Firma Elektro-Hegener in Bestwig feiern. Als Elektromonteur ist er für die Firma viel mit Arbeiten bei der VEW betraut. Friedhelm hat sich früher als Vorstandsmitglied der Ramsbecker Schützenbruderschaft sehr tatkräftig für den Ausbau der Ramsbecker Schützenhalle eingesetzt. Mit Leib und Seele ist er Feuerwehrmann und leitet als Oberbrandmeister die Ramsbecker Freiwillige Feuerwehr. Wir gratulieren dem bescheidenen gebürtigen Untervalmer herzlich zum Betriebsjubiläum.

Mit ihm konnte auch Edgar Knieb aus Siedlinghausen sein 25jähriges Betriebsjubiläum bei „Hegeners” begehen. Der gebürtige Ramsbecker stammt aus dem Hotel „Zum Adler”. Auch ihm gilt unser herzlicher Glückwunsch.

Ein trauriger Anblick

Der ehemalige Gasthof zur Post bietet seit geraumer Zeit mitten in Ramsbeck keinen schönen Anblick. Das Haus wird umgebaut, aber vor dem Haus türmen sich seit Monaten Schuttmassen, die mitten im Erholungsort Ramsbeck einen Schandfleck darstellen. Das Ordnungsamt der Gemeinde teilte uns auf Anfraqe mit, daß man keine rechtliche Handhabe gegen dieses Verhalten hätte. Der türkische Besitzer des Hauses könnte mit etwas gutem Willen dazu beitragen, daß der Eindruck des Ortsbildes schöner würde. Wir reden oft vom freundlichen Miteinanderleben mit Ausländern, hier könnte von ihm ein Zeichen gesetzt werden. Oder gibt es dabei nur Einbahnstraßen?

Abschied vom aktiven Dienst bei der Agathafeier

Bekanntlich steht die heilige Märtyrerin Agatha, die in Catania am Fuße des Ätna in Sizilien lebte, als Schützerin gegen Feuersnot bei der Feuerwehr in hohen Ehren. Ihr Namenstag ist am 5. Februar. In dieser Zeit steht jedes Jahr bei der Freiw. Feuerwehr Heringhausen eine sog. Agathafeier auf dem Veranstaltungsprogramm, um in gemütlicher Runde mit weiblichem Anhang die Kameradschaft zu pflegen.

Am 20. Januar fand eine besondere Agathafeier statt, denn Johannes Dicke war 60 Jahre alt geworden und stand somit am Ende seiner aktiven Laufbahn bei der Feuerwehr. Als ihn das große Löschfahrzeug mit eingeschaltetem Blaulicht zum Pfarrheim brachte, standen all seine Kameraden in Uniform Spalier. In seiner Dankesrede würdigte Gemeindebrandmeister Heinz Eickler noch einmal die Verdienste von Johannes Dicke, der mit 22 Jahren in die Feuerwehr eingetreten war und in seiner 38jährigen aktiven Dienstzeit das silberne und goldene Ehrenzeichen des Landes NRW erhalten hatte. Auch der Löschgruppenführer der Freiw. Feuerwehr Heringhausen, OBM Josef Rüthing, dankte dem scheidenden Oberfeuerwehrmann für seine stete Einsatzbereitschaft und die gute Kameradschaft. Mit Urkunde und Wappenteller der Gemeindeverwaltung Bestwig wurde Johannes Dicke offiziell „in die Altersabteilung” entlassen.

Anschließend spielten die„Melodicas” aus Warstein zum Tanz auf, und einige Ehefrauen aus der „Mutwilligen Feuerwehr” zeigten in einem lustigen Beitrag, welche Sponsoren sie für ihre dargebotenen Phantasiekostüme gefunden hatten. Als neutraler Chronist darf man der Freiw. Feuerwehr Heringhausen mit ihren 25 Aktiven und neun Passiven in der Altersabteilung bescheinigen, daß Kameradschaft, Gemeinschaft und Frohsinn in dem relativ kleinen Verein in idealer Weise gepflegt werden. Den Eindruck hatte bei der Agathafeier jedenfalls Sieh!

St. Hubertus Schützenbruderschaft 1857 e.V. Ramsbeck

Lampen strahlen

Vor Jahren haben wir unsere beiden Königskutschen völlig renoviert. Einen Schönheitsfehler wiesen sie noch auf: die beiden Kutschleuchten wurden im Laufe der Jahre immer wieder mit frischer Farbe übertüncht. In der Tat, sie sahen jedes Mal gut aus, aber entsprachen nicht dem Ursprung. Unser Schützenbruder Stefan Tillmann löste das Problem: fachmännisch reinigte er beide Lampen, und sie erstrahlen nun wieder im hellsten Silber. Eine wahre Meisterleistung von Stefan. Herzlichen Dank!

Noch mehr Lampen erstrahlen

Bei den KCR Prunksitzungen setzen viele Strahler die Akteure auf der Bühne immer wieder ins rechte Licht. Hoch oben am Träger sind die Lampen befestigt und wurden nach den Veranstaltungen abgebaut. Das war lästig. Der KCR hat nun alle Strahler fest installiert und dort oben bleiben sie auch, so daß zu anderen Festlichkeiten die Mitwirkenden richtig angestrahlt werden können. Der KCR stellt den Vereinen und Institutionen ihre Anlage kostenfrei zur Verfügung, toll!

Eine schlechte und gute Nachricht

Wie schon auf der letzten Generalversammlung berichtet, wollten die Jungschützen ihre geplante Schießanlage im Bierkeller aufbauen. Daraus wird leider nichts. Herr Martini vom Bauamt konnte wegen der zu geringen Höhe keine Genehmigung erteilen. Ausdrücklich muß betont werden, daß Herr Martini immer wieder nach Wegen suchte, um diese Schießanlage doch im Keller zu ermöglichen.

Gutes von der C-Jugend

Die C-Jugend ist zur Zeit das Aushängeschild des TuS Valmetal. In der Jugend-Bezirksklasse belegt die Mannschaft, die von Dirk Busch trainiert und betreut wird, Platz sieben vor Schmallenberg und Brilon mit 7 Punkten und 20:51 Toren. Im Durchschnitt kommen 15 Leute zum Training, mit zwölf gestifteten Bällen läßt sich wunderbar arbeiten.

Hervorragend schlugen sich die Jungen bei den Hallenturnieren. Am 14. 1. gewannen sie das Turnier in Rüthen mit einem 5:3 Erfolg gegen die Gastgeber. Für die Hallenkreismeisterschaften hatte man sich bereits am 17.12.1995 in Bestwig qualifiziert, wo die Jungen im Alter von 12-14 Jahren mit 13 Punkten und 13:3 Toren Gruppenerster wurden. In der Endrunde in Schmallenberg am 21. 1. wurde durch Siege gegen Fredeburg (7:0) und Meschede II (2:1) bei einer Niederlage gegen Schmallenberg/Fredeburg (1:2) das Halbfinale erreicht. Hier entschied gegen Eslohe nach einem 2:2 das 7-MeterSchießen mit 6:3 für Valmetal; Held der Party war Ibrahim Kara, der gleich drei 7 Meter-Schüsse meisterte.

Das Endspiel ging deutlich mit 1:5 gegen Meschede I verloren. Vielleicht lag es an Ramadan, der islamischen Fastenzeit, in der die türkischen Spieler nichts essen und trinken dürfen. Da merkte man am Ende, daß den Jungen die Kraft fehlte. Aber der zweite Platz ist ein schöner Erfolg. Herzliche Glückwünsche an die erfolgreiche Mannschaft! Der Bus wurde von der Firma Bruno Wüllner kostenlos zur Verfügung gestellt.

Neue Presbyter

Für die Presbyterwahlen am 21. 1. 1996 waren in der Kirchengemeinde Ramsbeck/Andreasberg sechs Bewerber angetreten, von denen vier gewählt wurden: Gisela Birk, Erhard Faber, Helmut Heiken und Jochen Rostel. Mit Pfarrer Tonnat und den nicht zur Wahl stehenden Frau Herr und Frau Schmidt umfaßt das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde 7 Mitglieder. Ihre Amtszeit dauert 8 Jahre. 76 Gemeindemitglieder gaben ihre Stimme ab, was eine Wahlbeteiligung von 16,92 % bedeutet. Damit war die Kirchengemeinde Spitzenreiter im Kirchenkreis Arnsberg. Zur gemütlichen, familiären Wahlparty konnte Pfarrer Tonnat 35 Leute begrüßen.

Im Gegensatz zur katholischen Kirche entscheidet in der evangelischen Kirche die Basis presbyterial-synodal in allen wichtigen Fragen wie Finanzen, Friedhof, Unterricht, Gottesdienstzeiten etc. Nur in Fragen der Seelsorge und der Verkündigung in der Predigt darf keiner dem Pfarrer Vorschriften machen. Damit kommt dem Presbyterium eine überragende Rolle im Leben der Gemeinde zu; der Pfarrer ist nur ausführendes Organ. Er kann zum Vorsitzenden des Presbyteriums gewählt werden, was bisher auch der Fall war. Ihm zur Seite steht der Kirchmeister, der für die Finanzen zuständig ist; bisher war es Erhard Faber.

Weihnachtstombola

Zum 3. Mal bot der Elektro-Fachmarkt Gördes in Ramsbeck seinen Kunden eine Weihnachtstombola mit wertvollen Sachpreisen an. Am 23. Dezember 1995 wurden im Fachmarkt die diesjährigen Gewinner ermittelt. Ralf Kreutzmann erhielt zwei Kassetten, während Familie Wagner vom Heidfeld, Familie EIlenberg, Familie Nursai und Herr Friedländer aus Westernbödefeld je einen Fön gewannen. Helmut Mönig aus Ramsbeck bekam einen Lockenstab. Die nächsten Preise waren Warengutscheine: 20 DM für Bruno Marks aus Andreasberg, 30 DM für Eugen Zuanel auch aus Andreasberg und 50 DM für Lothar Drewek aus Heringhausen. Familie Schlömer aus Andreasberg erhielt einen Haarfön, während Josef Siebert aus Ramsbeck sich über einen Krups-Zerkleinerer freuen kann. Als 4. Preis wurde Frau Weigel ein Kaffeeautomat zugelost, Francio Navarro aus Ramsbeck, wird sich sicher über einen Telefunken-Radiorekorder mit CD-Player gefreut haben. Stefanie Wenzl aus Andreasberg kann in Zukunft einen Rowenta-Bodenstaubsauger benutzen. Den ersten Preis, einen Bauknecht-Wäschtrockner, durfte sich Michael Beule abholen; als frischgebackener Ehemann dürfte er ihn gut gebrauchen können.

Marktleiter Norbert Nagelfeld, der zusammen mit Chefsekretärin Andrea Gördes die Auslosung leitete, hatte kurzerhand die 13-jährige Anna Liguori, die mit ihren Eltern kürzlich nach Ramsbeck zugezogen ist, zur Glücksfee auserwählt. Sie wollte gerade mit ihrer Mutter letzte Weihnachtseinkäufe im Markt tätigen. Als Anerkennung wurde ihr dafür ein kuscheliges Stofftier überreicht.

Krippenspiel in St. Margaretha

Pastor Joachim Skora hat mit dem Krippenspiel, das seit Jahren am Nachmittag des Heiligen Abends aufgeführt wird, der Gemeinde und vor allem den Kindern ein schönes Geschenk gemacht. Der Zuspruch war auch im abgelaufenen Jahr wieder überwältigend: Die katholische Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, wobei es sich herumgesprochen zu haben scheint, denn viele Besucher kamen von auswärts.

Winterwanderung zum Kamin

Seit vielen Jahren gehört es schon zur Tradition in Ramsbeck, daß der Sparclub Werdern zwischen Weihnachten und Neujahr zu einer Winterwanderung einlädt. Dieses Jahr ging es um den Bastenberg. 13.00 Uhr trafen sich Gäste und Einheimische beim Gasthof Werderneck. Der Start verzögerte sich ein wenig, da die Treibjagd im Faulenberg noch nicht beendet war. Doch ein Flachmann für jeden ließ die Zeit nicht lang werden. Schließlich war der Weg frei, man zog durch den Faulenberg bis zur Twillmecke. Schon gab es die 2. Stärkung. Weiter stiegen alle den Bastenberg hoch, und nach ca. zwei Stunden war das ersehnte Ziel erreicht: Kamin. Hier hatte Dieter Bremerich schon ein großes Lagerfeuer angezündet, und diese wohltuende Hitze war auch bei dem kalten aber schönen Wetter nötig. Doch heißer Glühwein und leckere Knackwürste ließen die Kälte schnell vergessen. Das Pils in den Flaschen mußte allerdings schnell getrunken werden; denn sonst hätte es Lutscheis aus der Flasche gegeben. Mit Gesang zogen alle Winterwanderer vergnügt insTal und verbrachten gemeinsam noch einige schöne Stunden im Gasthof Werderneck.

Einen Wermutstropfen hat diese Veranstaltung allerdings. Einheimische scheinen nicht gerne zu wandern. Eine rühmliche Ausnahme ist Günter Wickenhöfer. Er ist seit der 1. Wanderung jedes Mal dabei. Übrigens: dieses Jahr wandern wir wieder am 30. Dezember 1996. Hoffen wir, daß auch diese Wanderung bei allen großen Anklang findet.

Reinhold Meyer

Wo liegt eigentlich „Rostarzewo”

Wir stiegen mit Pastor Siebert in die Krypta des Posener Domes hinab; er führte uns sogleich an den Anfang und Ausgangspunkt der polnischen Geschichte, an die Gräber der Fürsten Mieszko I. und Boleslaw Chrobry. Hier, an der archäologischen Grabungsstätte, findet sich auch das Fragment eines Taufbeckens. Gehört es zu jenem Stein, an dem Mieszko sich taufen ließ? Wie auch immer; mit der Annahme des Christentums im Jahre 966 stellte dieser polnische Fürst aus dem legendären Geschlecht der Piasten die Weichen für die Ausrichtung des polnischen Staates nach Westen. Dies war eine nicht hoch genug einzuschätzende Entscheidung, sozusagen eine Sternstunde in der Geschichte Polens.

Die Annahme des Christentums nach lateinischem und nicht nach slawischem Ritus sollte Polen in Zukunft fest mit der westlichen Kultur verbinden. Mieszko I. galt als „Getreuer” des damaligen deutschen Kaisers Otto 1. und erkannte den Papst in Rom offiziell an. Dieser Schritt sollte auf Jahrhunderte auch für das Verhältnis Polens zur orthodoxen Welt der Ostslawen entscheidend sein, denn auch das kulturelle und politische Bewußtsein der Polen war seitdem westlich orientiert. Das gespannte Verhältnis zum späteren russischen Zarenreich hat hier seine historische Ursache.

Um 968 wurde das Bistum Posen als Missionsbistum gegründet. Mieszko I. ließ während dieser Zeit den Steinbau des ersten Posener Domes errichten, sichtbares Zentrum eines selbstbewußten, christlich geprägten polnischen Staates.

Ungefähr 60 km südlich von Posen liegt das unscheinbare Dorf Rostarzewo. Man passiert gewissermaßen ein Kerngebiet des frühesten polnischen Staates, nämlich Kujawien, wenn man, von Posen kommend, Rostarzewo erreichen will. Wir fuhren bei unserm Besuch durch diese stille herbstliche Landschaft, über der sich der weite osteuropäische Himmel spannte.

In der modernen Geschichte freilich gehörte gerade diese Landschaft zu den besonders umstrittenen Gebieten. Während des 18. Jahrhunderts wurde Polen unter den europäischen Großmächten Rußland, Österreich und Preußen dreimal aufgeteilt, so daß vom ehemaligen polnischen Staat nichts mehr übrig blieb. Dies hatte keine nationalistischen Gründe, sondern entsprach der Macht- und Interessenpolitik der Monarchen.

Im 19. Jahrhundert wurde u. a. das Gebiet um Rostarzewo von den Preußen mit deutschen Bauern besiedelt. Offensichtlich zählt Rostarzewo, während der „deutschen” Zeit Rothenburg genannt, selbst zu den Siedlungsdörfern. Nicht nur die alten Häuser, sondern auch die ehemals evangelische Kirche weisen darauf hin. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren hier die Grenzen zwischen den Nationalitäten im Großherzogtum Posen fließend. Es gab viele Beispiele germanisierter Polen, denen polonisierte Deutsche gegenüberstanden.

Aber schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts bildete sich in Posen eine nationale Bewegung, die eine polnische „Reorganisation” des Posener Gebietes anstrebte; eine deutsch-nationale Gegenbewegung war die Antwort darauf. Die Spannung zwischen den Nationalitäten verschärfte sich nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches von 1871. Die Polen - die Provinz Posen gehörte nun zum Deutschen Reich - konnten sich mit dem neuen deutschen Nationalstaat nicht identifizieren, der Konflikt um Sprache, Land und schulische Bildung verschärfte sich. Das Gebiet wurde nun zu einem Zentrum nationalistischer Kämpfe. Nach dem Ersten Weltkrieg entstand der polnische Staat neu; der Gegensatz zwischen Deutschen und Polen setzte sich fort und eskalierte allzu oft in Haß und Feindschaft. Nachdem auf der Versailler Friedenskonferenz 1919 fast die gesamte Provinz Posen Polen zugesprochen wurde, verließen viele Deutsche ihre Heimat, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Rest vertrieben.

Der Angriff Hitlers auf Polen am 1. September 1939 bedeutete den Höhepunkt der Feindschaft zwischen beiden Völkern. Wenngleich hier eher die Machtbesessenheit eines skrupellosen Diktators zum Ausdruck kam, so waren die Leidtragenden doch die beiden Völker selber. Die Polen verloren ihre Freiheit, und am Ende des Krieges wurden etwa elf Millionen Menschen aus den deutschen Ostgebieten von den Russen und Polen vertrieben. Pommern, Ostpreußen und Schlesien fielen an den polnischen Staat. Für das polnische Volk aber begann jetzt die sowjetische Zwangsherrschaft, die über vier Jahrzehnte andauerte. Das Ergebnis des Krieges hatte das Verhältnis zwischen Polen und Deutschen auf kaum absehbare Zeit vergiftet.

Wie sich in dieser schwierigen Zeit, lange nach dem Ende des Krieges, ein Verhältnis zwischen Rostarzewo und Ramsbeck entwickelt hat, ist gewissermaßen Geschichte „von unten”. Es begann mit der Freundschaft zwischen dem ehemaligen Ramsbecker Pastor Johannes Vor, dem Geistlichen Rat Alfons Schäfer und Pastor Siebert. Sie hatten sich wiederholt in der ehemaligen DDR getroffen, wo Schäfer als Seelsorger arbeitete. Einladungen und viele gemeinsame Gespräche folgten. Pastor Siebert konnte wiederholt in Ramsbeck Urlaubsvertretung machen. Hier fand er dringend notwendige Hilfe für sich und seine Gemeinde, hier konnte er weitere freundschaftliche Beziehungen knüpfen. Rostarzewo, ein Provinznest nahe der Messestadt Posen, ist inzwischen in Ramsbeck zu einem Begriff geworden, das Dorf und seine Menschen sind uns nahegerückt.

Nach dem Abendessen im gastfreundlichen Pfarrhaus kommt das Gespräch noch einmal auf den Posener Dom, auf das problemreiche Verhältnis zwischen beiden Völkern, betrachtet von einer unheilvollen Geschichte, vor allem während der letzten 200 Jahre. „Es gab auch in meiner Gemeinde viele Vorbehalte gegenüber Kontakten mit Deutschen”, gesteht Pastor Siebert, „aber nun ist das Eis gebrochen.”Wir konnten es erfahren, an der herzlichen Gastfreundschaft und der unbeschreiblichen Dankbarkeit der Menschen in Rostarzewo.

Friedrich Schroeder

... es muß doch Frühling werden!

Ewald aus der August-Beule-Straße kann den 17. März, den Tag der hl. Gertrud, die als die erste Gärtnerin gilt, wohl nicht abwarten,. Im tiefen Winter am 8. Januar, bei erheblichen Minustemperaturen, begab er sich bereits in seinen Gemüsegarten, um mit dem Bosch-Hammer den Porree aus seinen tiefgefrorenen Rabatten zu ernten nach dem Motto: „Hast den Bosch du gleich zur Hand, sieht die Spitzhacke kein Land”. Die Nachbarn und „RuR” wünschen dem lieben Ewald samt seiner Familie guten Appetit beim Verzehr des nahrhaften und gesunden Porreegemüses.

Tips zur gesunden Ernährung

Die Kinder der 2a der Grundschule Ramsbeck erlebten am 11. Januar einen informativen und lukullischen Morgen. Zu Gast war während der Unterrichtszeit Frau Ute Vollmert, Diplom-Ökotrophologin und Ernährungsberaterin im Dienste der AOK Meschede. Sie informierte die Kinder über Möglichkeiten, wie man seinen Körper optimal und gesund ernähren kann und bereitete zusammen mit den Kindern ein gesundes Frühstück.

Am Anfang stand die Theorie: Die Kinder erfuhren von den sieben Teilgebieten des Lebensmittelkreises - Getreide und Kartoffeln, Gemüse, Obst, Milch, Getränke, Fett, Fleisch-Fisch und Ei. Frau Vollmert brachte mit Hilfe einer Graphik den Kindern die Bedeutung der einzelnen Nahrungsgruppen nah und zeigte mit vielen Beispielen, welchen Nutzen einzelne Nahrungsmittel für den Körper bringen. Ihr Anliegen war es besonders, die Kinder von der Schädlichkeit von zu viel Süßigkeiten zu überzeugen (Übergewicht, Karies) und sie zum Genuß von gesunden Nahrungsstoffen anzuregen. Überdies empfahl sie den Kindern, viele kleinere Mahlzeiten am Tage zu sich zu nehmen

Dann kam die Praxis: Die Kinder mußten die von Frau Vollmert mitgebrachten Rohstoffe zerkleinern - Möhren, Gurken, Paprika und Radieschen. Andere Kinder schnitten Bananen für das Frühstücksmüsli mit Milch. Natürlich mußten auch Vollkornbrotschnitten bestrichen und belegt werden. Jedes Kind konnte dann sein Brot mit „Grünzeug” verzieren und gestalten; den Kindern machte es Spaß, ihr Gesicht mit Radieschen, Paprika etc. darzustellen, das man dann beim gemeinsamen Essen verzehren konnte. Auch das Müsli fand schnell den Weg in die Mägen der Kinder.

Zum Schluß konnten die Kinder bei einem Quiz beweisen, daß sie aufgepaßt hatten. Bilder mit Nahrungsmitteln mußten sie dem jeweiligen Teilgebiet des Lebensmittelkreises zuordnen und auch entscheiden, ob es für eine gesunde Ernährung geeignet war. Die Kinder konnten dank der vorzüglichen Informationsarbeit von Frau Vollmert diese Aufgaben ausnahmslos lösen. Der AOK muß man bescheinigen, daß sie mit dieser Informationsarbeit durch fachkundige Ernährungsberater einen guten Weg zur gesunden Ernährung beschreiten. Frau Ute Vollmert hat den Kindern der Klasse 2a wertvolle Anregungen vermittelt.

Langjähriger Krippenbauer

Bernhard Schaub sen. aus Andreasberg hat über 50 Jahre lang jedes Jahr in St. Barbara die Krippe auf- und wieder abgebaut. Große Teile der Krippe stammen aus seinen handwerklich begabten Händen. In diesem Jahr hat er zwar noch mitgeholfen, die Krippe aufzubauen, damit beendete er aber - wie im Vorjahr angekündigt - seine lange Jahre währende ehrenamtlicher Tätigkeit. Die katholische Kirchengemeinde St. Barbara bedankt sich sehr herzlich bei Bernhard Schaub für die geleistete Arbeit.

Kinderspielplatz Andreasberg

Das Sonderkonto Kinderspielplatz weist einen Zwischenstand von 5700.00 DM auf; besonders wird der Sparkasse Bestwigfür die Spende eines namhaften Betrages gedankt. Wir müssen aber etwa 20 000 DM zusammenbekommen, um die vorgesehenen Spielgeräte kaufen zu können. Deshalb bitten wir Sie, Ihr Herz für den neuen Spielplatz für unsere Kinder zu öffnen und uns finanziell zu unterstützen. Selbstverständlich erhalten Sie für Ihre Spende eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt. Die Andreasberger hoffen noch auf eine kräftige Finanzspritze der Gemeinde Bestwig.

Im Frühjahr geht es dann wieder mit den Arbeiten los:

Fundamente gießen für Kletterturm, Rutsche, Seilbahn! Sandkasten bauen, Rasen säen.

Wir hoffen, daß sich wieder genügend Helfer für die Arbeit finden, denn nur durch eine hohe Eigenleistung können wir die Kosten so gering wie möglich halten. Für den 1. Mai 1996 haben wir die feierliche Einweihung unseres Spielplatzes g plant. Packen wir das schöne Projekt für unsere Kinder gemeinsam an!

Bernhard Schaub

Einbrecher aufgeflogen

Bereits zum 3. Mal wurde am 16. Januar der Elektro-Markt Gördes im Gewerbegebiet Ziegelwiese ausgeraubt. Die Masche war immer gleich: Ein dicker Stein zertrümmerte eine große Schaufensterscheibe (immer dieselbe), mit einer Hacke wurden die Glaszacken abgehauen und in Minutenschnelle Elektrogeräte in einen Wagen verstaut. So machte man immer für ca. 15 000 DM Beute, nicht zur Freude des Besitzers und der Versicherung. Aber am 16. Januar hatten die Täter - drei Männer aus Dortmund im Alter von 18 und 28 Jahren - Pech; sie wurden erwischt. Ob die vorherigen Einbrüche auch auf ihr Konto gehen, steht noch nicht fest.

Daß sie erwischt wurden, ist der Aufmerksamkeit von Firmenchef Bruno Gördes zu verdanken. Als er gegen 20.00 Uhr am 15. 1. sein Büro durch einen Hintereingang verließ, fielen ihm drei Männer vor besagtem Schaufenster auf, die er ansprach und über ihre Interessen befragte. Da ihm ihr Verhalten nicht geheuer war, merkte er sich die Nummer des vor dem Elektromarkt geparkten Fahrzeugs, eines komfortablen Audi-Avant. Diese gab er gleich der Polizei durch mit der Vermutung, daß wohl ein dritter Einbruch bevorstehe. Es wurde festgestellt, daß die Nummer zu einem anderen Fahrzeug gehörte.

Nachts um 5.30 Uhr schrillte dann die vollautomatische Alarm- und Weitermeldungsanlage, die außer Krachmachen auch bestimmte Telefonnummern alarmieren kann. Obwohl Manfred Willgeroth in drei Minuten am Tatort war, sah er die Täter schon nicht mehr. Gesichtet wurden sie aber bereits 10 Minuten später in Wehrstapel, im Verlauf einer wilden Verfolgungsjagd bei glatter Straße landete der in Arnsberg gestohlene Audi am Bahnhof Meschede auf den Schienen.

Obwohl die Täter zu Fuß das Weite suchten, wurden sie von einer gebllten Polizeimacht (die Nachtschicht und die Abwechselschicht suchten gemeinsam) festgenommen. Bruno Gördes konnte bei einer Gegenüberstellung die Täter identifizieren und die Beute - 2 Fernsehgeräte und HiFi-Anlagen im Werte von 15 000 DM - wieder in seinen Laden stellen. Er gestand uns, daß ihm die Muffe gegangen sei, als er die drei Männer im Dunkeln vor seinem Schaufenster stehen sah. Verständlich!

Ein freundlicher alter Herr

Wir Autofahrer aus Andreasberg und Umgebung kennen ihn, diesen freundlichen alten Herren. Es ist Kurt Hill. Seit dem 13. September 1983 ist er Bewohner des Seniorenheimes in Andreasberg. Herr Hill hält bei seinen mehrmaligen Spaziergängen jedem Autofahrer freundlich seine Hand zum Gruß entgegen.

Wir wünschen dem lieben Herrn Hill, der am 31. Dezember 81 Jahre alt wurde, noch manche gesunde Lebensjahre und uns noch viele freundliche Grüße.

Günther Holzhöfer