Januar 97

Dez96

1997

Feb97


Hl. Messe zu Ehren der hl. Barbara

Wie im Vorjahr feierten ca. 250 Besucher des Besucherbergwerks in Ramsbeck zusammen mit Pastor Günther Eickelmann eine hl. Messe zu Ehren der hl. Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute. Viele ehemalige Bergleute waren darunter, dazu auch Besucher aus anderen Dörfern. Besonders stark vertreten waren die Andreasberger, die am selben Abend noch eine hl. Messe zu Ehren ihrer Schutzheiligen in der St. Barbara-Kirche feierten und zum traditionellen Freundschaftstreffen im Gasthof „Zur Sonne” zusammen kamen.

Eingeladen hatte die Museums-AG mit Museumsleiter ernst Römer an der Spitze, der auch im Vorjahr die Idee zu dieser Bergmannsmesse „untertage” gehabt hatte. Mit seinen Mitarbeitern hatte er den Platz an der Kippstation vorbildlich vorbereitet. Der Besucher wird kaum gesehen haben, wieviel Vorbereitungsarbeiten für ernst und sein Team dahinter steckten. Wieder mit dabei waren die Musiker der Bergmannskapelle Meggen, die diese hl. Messe mitgestalteten. Drei Zugfahrten waren erforderlich,um die Teilnehmer mit der Grubenbahn „vor Ort” zu bringen.

Pastor Eickelmann ging auf das Heiligsein ein: Es wewrde erreicht, wenn man sich fest an Gott halte, wie die hl. Barbara dies getan habe, wie für uns alle dies auch heute noch nötig sei. Er stellte provokativ die Frage, ob die Feier am ungewöhnlichen Ort und das Feiern der hl. Barbara noch sinnvoll sei. „Wo war die Schutzpatronin bei Unfällen, Krankheit und Arbeitsplatzverlust?” würden viele Kritiker fragen.

Am Beispiel des Brauches, am Barbaratag im winter trockene Zweige aufzustellen in der Hoffnung, daß sie erblühen mögen, erfülle sich der Spruch der hl. Barbara: „Du scheinst wie tot, aber kjetzt bist du aufgeblüht.” Nach der Legende wurde die hl. Barbara am Tage des Aufblühens der Zweige gemartert und ermordet. Entzweit mit ihrem Vater wäre dieser Blütenzweig ihre einzige Hoffnung und ihre Stärke gewesen. Es zeige sich, daß der Glaube oft der einzige Schutz gegen die Verzweiflung wäre, die Hoffnung auf Gott mache das Leben auch unter unwürdigen Verhältnissen sinnvoll. „Wir Christen hoffen, wo andere verzwweifeln.”

Es war eine würdige Meßfeier, die zu einer guten Tradition werden wird. Hier wird der Menschen gedacht,die in ihrem Bergnmannsberuf starben, sich verletzten und bleibende Krankheitsschäden erlitten. Bezeichnend war die Bitte von Pastor Eickelmann, bei der kollekte die Boromäerinnen im kloster Grafschaft zu beschenken, die in vielen Jahren erkrankte Bergleute betreut hatten.

25 Jahre bei der Allianz

Am 1. 1. 1997 kann Hans-Georg Thiele aus wasserfall auf eine 25jährige Zusammenarbeit mit der Allianz-Versicherung zurückblicken. 1972 hatte er als Angestellter der Allianz begonnen und den Raum Winterberg als Arbeitsgebiet im Außendienst übertragen bekommen. Bereits nach einem halben Jahr wurde er zum Bezirksleiter für den HSK ernannt, am 1. 1. 1978 wurde ihm eine Hauptvertretung gegeben, 1990 gar zum Generalvertreter mit einer Generalagentur befördert.

Seit dieser Zeit informiert er seine Kunden auch über Immobilien und Kapitalanlagen und berät ssie bei der Finanzierung.Für die Zukunft erhofft er sich, 40 Jahre bei der Allianz voll machen zu können, falls seine Kunden ihm weiterhin ihr Vertrauen schenken.

Gut besuchte Krippenschau

Ortsheimatpfleger Engelbert Prein hatte bereits vor Jahren die Idee, in Ramsbeck eine Krippenschau zu veranstalten. In diesem Jahr gelang ihm endlich nun sein Traum in glücklicher Verbindung mit dem Ramabecker Weihnachtsmarkt. In Junkern Hof hatte er zusammen mit Liesel Reding und vielen fleißigen Händen insgesamt 36 wertvolle Krippen aufgebaut, die als Leihgaben zur Verfügung gestellt wurden. Darunter waren auch Exoten aus Afrika und Lateinamerika, die von der Firma Vogt aus Heringhausen stammten und in Ebenholz und Ton die Sicht dieser Kontinente von der Geburt Christi vermittelten.

Jede der von den heimischen Besitzern ausgestellten Krippen zeigte die liebevolle Hingabe, mit der die Besitzer ihre Krippen aus Holz, Wurzeln und Eichenborke gestalteten. Jeder Besitzer gibt in seiner Krippe auf unterschiedliche weise dem neugeborenen Heiland ein Zuhause. Mit viel Fingerspitrzengefühl haztten die Organisatoren Krippen, die eine ähnliche Thematik hatten, zusammengestellt. Stellvertretend für alle Krippen möchten wir die Wasserfaller Krippe herausstellen, die früher in der Kapelle stand und Josef Schulte gehörte, der sie aber Ernst Römer schenkte. Eine große Baumwurzel gibt dem Kind in der Krippe und seinen Eltern Schutz.

Es lagen im Feld.....

Es lagen im Feld die Hirten bei Nacht,
die haben gefroren und haben gewacht.
Die waren wohl hungrig, die waren wohl müd,
wie`s heute noch Hirten im Felde geschieht.

Da scholl in den Lüften das Jubelgeschrei,
sie hörten`s und kamen voll Freude herbei.
Vergaßen den Kummer, verschmerzten die Pein
Und drangen zum Stall und zur Krippe herein.

Und was sie gesehen, wir sehen es heut,
und alle, die´sehen, sind selige Leut,
sind fröhlich und selig und gehn mit Gesang
und sagen dem Kinde Lob., Ehren und Dank.

Die himmlischen Chöre, sie singen wohl hell,
viel heller als Menschen. Doch komm nur Gesell,
die Kehle gewetzt und die Stimme geprobt:
Wer nimmer gesungen, heut singt er und lobt.

Die himmlischen Sterne sind alle Nacht schön,
doch heute blickt einer aus ewigen Höhn,
der zeigt uns den Weg, und wir folgen geschwind
und segnen die Mutter und grüßen das kind.

Rudolf Alexander Schröder
(1872 - 1962)

Engelbert Prein hatte im verschneiten Elpetal Moos für diese Krippenausstellung geholt. Er bedankt sich sehr herzlich bei allen, die ihre Krippen zu Verfügung gestellt haben; dadurch wurde diese Krippenschau erst möglich. Sein besonderer Dank gilt allen Helfern, die anpackten, die Krippen aufzubauen, besondwers Gerda und Paul Lüttecke und Christa Prein für ihren tatkräftigen Einsatz.

Über 1.000 Besucher honorierten den Einsatz der Organisatoren mit ihrem Besuch, die überdies ein Sparschwein (das ebenso wie die Krippen mit Argusaugen bewacht wurde), dessen Inhalt einem guten Zweck zugeführt wird, bis zum Rande füllten. Zeitweilig konnte man sich in Junkern Hof nur im Geschiebe der Besucher fortbewegen.

Die Krippenausstellung und der Ramsbecker Weihnachtsmarkt haben sich trefflich ergänzt. Wie sagte ein begeisterter Besucher: „So schöne Krippen habe ich noch nie gesehen.” Da kann man Engelbert Prein und Liesel Reding samt ihren Helfern zu so einer schönen Ausstellung nur herzlich Dank sagen und zum Erfolg gratulieren.

Christine-Koch-Gesellschaft in Junkern Hof

Für die Jahresabschlußveranstaltung hatte sich die Christine-Koch-Gesellschaft am 24. November Junkern Hof in Ramsbeck als Tagungsort ausgesucht. Der Vorsitzende Dieter Wiethoff konnte etwa 80 Besucher aus dem gesamten Sauerland begrüßen, die sich über das Werk der Sauerländer Dichterin informieren wollten.

Der stellvertrende Bürgermeister Rudolf Heinemann erinnerte in seinem Grußwort an den Sohn des Dorfes Ramsbeck Franz Hoffmeister, einen der maßgeblichen Begründer des Sauerländer Heimatbundes, die heimischen Schriftsteller Wilhelm Kathol und August Beule, den Friedrich Schroeder mit dem Gedicht „En Musterstaat” vorstellte. Dabei spannte er den zeitgeschichtlichen Bogen zu den Umständen, die August Beule zu diesem zeitkritischen Gedicht anregten. Ortsheimatpfleger Engelbert Prein stellte Junkern Hof als „Gute Stube der Gemeinde Bestwig” vor, in der das kulturelle Leben der Gemeinde Bestwig eine würdige Stätte gefunden habe.

Manfred Raffenberg, Lehrer am Gymnasium Schmallenberg, stellte dann engagiert die „Sauerländer Nachtigall” Christine Koch vor. Geboren in Herhagen als Christine Wüllner reicht ihr Lebensweg über die Ausbildung zur Lehrerin in Duderstadt und Lehrerstellen in Padberg und Essen-Vogelheim bis zur Heirat nach Bracht. Dort endet 1951 ihr Lebensweg, der 1869 begonnen hatte.

In Bracht fand sie neben ihren Aufgaben als Gastwirtsfrau und Mutter von vier Kindern noch die Muße, herrliche plattdeutsche Gedichte zu schreiben. Manfred Raffenberg stellte klar heraus, daß´sie nicht aus der Eingebung des Augenblicks ihre Verse verfaßte, sondern damit klare Ordnungsprinzipien verband. Es galt ihr wichtig, die not der Menschen darzustellen: „Me kann greynen op güldenen Kissen”. So war sie den Landfahrern verbunden, die man „Hammbummel” nannte, denen sie das Gedicht „Dai van der Strote” widmete und die auf ihrem Bauernhof immer eine menschenwürdige Bleibe für die Nacht fanden.

Die tiefreligiöse Christine Koch verstand sich als „Hiärgottsshreyberling”, die mit ihren Werken in ihrer Bescheidenheit das Licht der Öffentlichkeit scheute. In ihrem Wirken kann man fünf Themen erkennen:

  1. Sauerland, mein Heimatland
  2. Jahreszeiten mit Kalendertagen, Bräuchen und Wetter
  3. Aus dem Leben, das um Liebe, Mütter und Kinder kreist
  4. Abseits, mit dem sie sich Ausgegliederten widmet
  5. Plattdeutsche Messen.

Die Öffentlichkeit wurde auf sie aufmerksam durch Veröffentlichung ihrer Werke durch die 1919 gegründete Zeitschrift „Trutznachtigall”, an der Ramsbecks Sohn Franz Hoffmeister maßgeblich beteiligt war, und durch Josefa Behrens-Totenohl. Der Arnsberger Komponist Georg Nellius vertonte einige ihrer Gedichte, etwa das berühmte „Hilleken, stilleken”, das Christine Koch ihrer Tochter Hilde gewidmet hatte. Ihre bekanntesten veröffentlichen Werke sind „!Wille Räosen” und „Sunnenried”.

Manfred Raffenbergs Ausführungen wurden erweitert und belegt durch Darbietungen in Wort und Musik: Mitglieder des plattdeutschen Arbeitskreises Meschede unter der Leitung von Paul Schulterezitierten Gedichte der Dichterin; ein Leckerbissen waren die von Georg Nellius vertonten Gedichte, die das Arnsberger Doppelquartett unter der Leitung vonn Alfred Spindeldreher anbot. Wir lernten an diesem Abend eine Künstlerin kennen, die die sauerländerr Lyrik ungemein bereichert hat.

Weihnachtsmarkt in Ramsbeck

Zwei Ereignisse verdienem im Jahr 1996 als herausragend für Ramsbeck bezeichnet zu werden: Das Kreisschützenfest und der Weihnachtsmarkt am 1. Dezember 1996. Selbst die Organisatoren dürften selbst in ihren kühnsten Träumen nicht mit so einer Resonanz gerechnet haben.Von morgens bis in die Abendstunden drängten sich die Menschen auif dem Dorfplatz zusammen, um an den 30 Ständen zu schauen, zu kaufen oder zu genießen.

Vermutlich sind es 2.500 Besucher gewesen, die den zahlreichen Attraktionen ihre Aufmachung machten. Zwei Dinge muß man herausstellen: Die Ramsbecker können organisieren und sie können „Wetter”. Hatte es tagelang vorher gestürmt und geschneit, so konnte man sich am 1. Adventssonntag über ein Bilderbuchwetter freuen, das schon in der folgenden Nacht wieder von Regenschauern abgelöst wurde.

Zum Organisieren war gar nicht viel Zeit geblieben, denn erst drei Wochen vorher traf man sich und übertrug einem sechsköpfigen Gremium die Verantwortung. Hier war die Emanzipation bereits weit fortgeschritten, denn neben Josef (Opa) Nölke und Manfred Rüppel dominietrten die Damen der Anzahl nach: Anita Hamich, Luzia Gördes, Gerda Lüttecke unsd Liesel Reding.

Was gab es da nicht alles als Ergebnis dieses Organisierens zu bestaunen: In zum Teil rustikalen Hütten und Ständen wurde viel für das leibliche Wohl geboten: verschieden Biersorten wie Biggs, Warsteiner, Hefeweizen und Altbier, dazu Glühwein, Punsch und Jagertee,dann für den hungrigen Magen ein breites Angebot von der Bratwurst über den Bergmannsbraten, Waffeln und Reibekuchen bis zu den Crepes. Wer da hungrig oder durstig den Platz verließ, war es selbst in Schuld.

Aber auch die Verkaufsbuden machten ihre geschäfte: Weihnachtsbäume, Schieferarbeiten von Francio, Holzspielzeug, Gebasteltes der Kindergartenkinder, Schlümpfe der Meßdiener, Kunst aus Indoinesien von Roswitha Tome`, freundschaftsbänder aus Guatemala der Hilfsgruppe Espertanza, Laubsägearbeiten, Steine vom Bergbaumuseum (in einem originellen einem Stollen nachgebauten Stand) und Miniaturautos von Heinz Bette wurden angeboten und gekauft. Beim Aufzählen gerät man leicht in Gefahr, jemand zu vergessen.

Zu allem gab es ein unterhaltsames Beiprogramm: Die Killefit-Kinder sangen erfrischende Lieder, die Chorgemeinschaft trat auf, die Valmetaler Musikanten bliesen und gaben in der kath. Kirche ein Konzert, die Alphornbläser aus Remblinghausen zeigten ihr beachtliches Können, ein Leierkastenmann trat auf und in Junkern Hof war eine wunderschöne Krippenausstellung zu bewundern.

Aber auch an die kinder wurde gedacht mit dem zu beklebenden Hexenhaus,, dem Kinderkarussel von Fritz (Wendler) Schmitten und dem dicht umlagerten Streichelzoo des Kaninchenzuchtvereins. Lohnend für Kinder das Glücksrad von Elektro-Gördes, bei dem Warengutscheine und weihnachtsbäume zu gewuinnen waren. Vergessen wir nicht den Nikolaus, der mit einem kleinen Pferdegespann vorfuhr und die Kinder beschenkte.

Als Fazit darf man feststellen, daß dieser Weihnachtsmarkt einmalig war für Ramsbeck. Lobend hervorheben muß man Josef (Opa) Nölke vom Kronland-Getränkemarkt, der in den Vorjahren Initiator eines winzigen Weihnachtsmarktes war, aber auch beim diesjährigen Markt maßgeblich die Weichen stellte. Besucher erzählten uns von der gähnenden Leere auf vorher besuchten Märkten und waren des Lobes voll über den „Rummel” in Ramsbeck.

Der nächste Weihnachtsmarkt dürfte wieder in zwei Jahren sein, da man sich in der Ausrichtung mit den Ostwigern abwechseln möchte. Sonst nimmt einer dem anderen die Butter vom Brot. Die Organisatoren des diesjährigen Weihnachtsmarktes haben sich um den guten Ruf Ramsbecks verdient gemacht!

Stricken für Menschen in Not

Frau Alwine Risse, heute 90 Jahre alt, hat 50 Jahre auf ihrer Strickmaschine kleine und große Decken gestrickt, bis sie aus Altersggründen ihr Hobby nicht mehr ausführen konnte. Doch ihr Werk wird von vier Frauen fortgesetzt, die sie rund um die Uhr betreuen: Wenn Frau Risse der Pflege nicht bedarf, stricken ihre Betreuerinnen Liesel Busch, Inge Beule, Marianne Kiwall und Vasvija Rizvic aus Bosnien Decken, die zur KFD Fredeburg gehen. Dort werden sie zusammengenäht und zum St. binifatius-Institut in Detmold gebracht. Von dort werden die Sachen in die Dritte Welt nach Guatemala, Brasilien, Ruanda und Zaire gebracht und von Missions-Benediktinerinnen verteilt.

Frau Alwine Risse – nach ihr istdie Freizeithütte gegenüber dem Werdern „Alwine” benannt – führte ihrem geistlichen Priesterbruder 50 Jahre in Fredeburg den Haushalt. Nach seinem Tode zog sie nach Ramsbeck zu ihrer 85jährigen Schwester Maria Reich. Weiterhin pflegte sie Kontakte nach Fredeburg und bekam weiterhin Garne und Wolle, die von Textilunternehmen gespendet wurde. Nun konnte sie, als ihre Kräfte nachließen, ihre Pflegerinnen für die caritative Aerbeit begeistern.

Vom Institut St. Bonifatius in Detmold erhielt Frau Risse folgendes Schreiben: „In den vergangenen Monaten erhielten wir durch die Missionsgruppe Fredeburg wieder ihre schönen Strickdecken für unsere Missionen. Im Namen der Beschenkten in Guatemala, Brasilien, Ruanda und Zaire sagen wir Ihnen aus ganzem Herzen Dank dafür.”

Ein flinker Bursche

Dirk Schirrey aus Berlar liebt wohl seltsame Wetten. Gleich elf Wettpartner setzten dagegen, daß er die acht km lange Loipenstrecke am Bastenberg in 1½ Stunden in voller Skiausrüstung ohne Skier durcheilen könnte. Zünftig mit Abfahrtsskischuhen, Anorak, Brille, Handschuhen, Schal und stöcken versehen machte sich der junge Mann auf den weg und landete nach einer Stunde und elf Minuten wieder am Ziel. Dabei mußte erallerdings in Kauf nehmen, daß seine Füße arg mit Blasen bestückt waren. Viele Schaullustige verfolgten diesen sportlichen Kraftakt; aber was tut man nicht alles für elf Kisten Bier. Die Bundeswehr, zu der Dirk bald gezogen wird, wird ihre helle Freude an so einem sportlichen jungen Mann haben.

Kreisverbandsleistungsschau des KZV

Mit viel Einsatz und Idealismus haben Ramsbecks Kaninchenzüchter vom W 347 die 13. Kreisverbandsleistungsschau der Rassekaninchenzüchter des HSK ausgerichtet. Landrat Franz-Josef Leikop als Schirmherr würdigte das: „So eine vorbildliche Ausstellung sucht ihresgleichen.” Zur Eröffnung waren u. a.auch Bürgermeister Hans-Georg Meyer, Altbürgermeister Karl Senge, Ortsvorsteherin Liesel Reding und der Kreisvorsitzende der Kaninchenzüchter Rudolf Werner erschienen.

Die Schau hatten 15 Vereine mit ca. 600 Tieren beschickt. Zu bewundern waren 50 Rassen vom Hermelin mit einem Gewicht von 1000 g bis zu den Deutschen Riesen mit acht kg. Vereinsvorsitzender Klaus Sledz konnte strahlen über ein vorzügliches Niveau der ausgestellten Kaninchen, aber auch über sein eigenes Abschneiden: Sein Spitzentier der Rasse Schwarz-Rex wurde mit 97 Punkten höchsbewertet; er erhielt dafür die höchste zu vergebene Auszeichnung, die Kammermedaille des Landes NRW. Zudem wurde er mit seiner Sammlung von vier Tieren und 386 von 400 Punkten Kreismeister.

Dies gelang auch der Zuchtgemeinschaft Wolfgang Schulz und Frank Winkler mit Kleinwidder grau und 385 Punkten, der ZG Dieter Stelzer, Rolf Wartmann und Georg Kern mit Widderzwerge grau (385 P.) und Michael Rhönke mit Weiß-Rex (385 P.)

Bewertet werden das Gewicht, die Körperform,das Fell, der Kopf und die Ohren, der Gesamteindruck und die Pflege der Tiere., wofür im Idealfall 100 Punkte vergeben werden. Kreismeister der Vereine wurde Schmallenberg vor Meschede und Velmede. Der heimische Club nahm aus Fairnessgründen nicht teil.

Bei den gleichzeitig stattfindenden Vereinsmeisterschaften lag die ZG Schulz vor Jürgen Neckel und der ZG Stelzer. Bei den Frauen, die wunderschöne erzeugnisse aus Fell und Wolle zauberten, gewann Irmgard Stenzel vor Marianne Kiwall und Maria Köster.

Für die Kinder gab es neben dem Kaninchendorf einen Schokoladen-Nikolaus. Dazu konnten sie Karussel fahren. Klaus Sledz bedankt sich bei allen, die zum guten Gelingen beigetragen haben.

Marathon!

Marathon, so heißt ein griechischer Ort nordöstlich von Athen. Als 490 vor Christus die Athener in der Ebene von Marathon die Perser besiegen konnten, soll durch einen Läufer die Siegesnachricht von Marathon nach Athen überbracht haben und dann tot zusammengebrochen sein. Diese Erzählung ist umstritten, doch der Lauf über 42,195 km ist seit 1896 längste olympische Laufdisziplin und über 80 Jahre lang eine Männerdomäne gewesen.Erst 1970 wurden Frauen in dieser Disziplin zugelassen.

Jeden Langstreckenläufer fasziniert der Matrathonlauf, auch den „Ramsbecker Lauftreff. Jedoch wurde der Vorschlag von Friedhelm Walter, einmal daran teilzunehmen, nur müde belächelt. Aber er blieb hartnäckig. Als in „Rund um Ramsbeck” die umstrittene Information erschien „Ramsbecker trainieren für den Marathonlauf” gab es kein zurück mehr, dies ließ unser Ehrgefühl nicht zu. (Anm. der Red.: „RuR” dankt für die Blumen, aber von uns kam nicht die Anstoßinformatrion, sie wurde uns hereingegeben.) Gemeinsam ging es an die gezielte Vorbereitung.

Sie dauerte acht bis zehn Wochen, jede Woche wurden etwa 70 km gelaufen. Gut vorbereitet meldeten wir uns beim Marathon in Frankfurt an. Leider konnte Friedhelm Walter wegen einer Verletzung nicht starten. Wir fuhren mit einem von Physiotherapeut Norbert Hamich zur Verfügung gestellten Kleinbus: Elmar Schröder und Werner Braune vom Lauftreff Bödefeld und Sebastian walter und August Hermes vom Ramsbecker Lauftreff mit Friedhelm als Fahrer.

Wollten wir zuerst nur ankommen, so reizte uns die Atmosphäre des Stadtmarathons mit 8.000 Läufern zu guten Leistungen. Drei unserer Läufer blieben immer beieinander und stimmten das Tempo ab. Elmar Schröder kam in seinem 3. Marathonlauf nach drei Stunden und 13 Minuten ins Ziel, eine Stunde nach denm Sieger Martin Brehme. Sebastian Walter erreichte das Ziel in drei Stundenm und 15 Minuten,Werner Braune in vier Stunden und 24 Minuten und August Hermes in drei Stunden und 14 Minuten. Nur Friedhelm als unfreiwilliger Zuschauer war traurig über sein Verletzungspech.

Die Blasen an den Zehen wurden nicht wahrgenommen, nach dem Duschen und Umkleuiden wurden wir von unseren Betreuer/innen hervorragend mit Getränken und einem Imbiß versorgt. Alles in allem: Ein unvergeßliches Erlebnis und eine hervorragende Mannschaftsleistung von uns Sauerländern!

August Hermes

Gelungener Sparkassenanbau in Bestwig

Wir müssen gestehen, daß wir keine gute Meinung hatten von dem „Glaskasten”, den die Sparkasse Bestwig „in die Gegend” gesetzt hat, aber beim Betreten des neuen Gebäudes mit einer luftigen Konstruktion aus Glas, Beton und Leimbindern waren wir schon weniger skeptisch. Als Finanzberater Franz-Josef Stöber uns dann den Blick vom Rathaus zum festlich erleuchteten Stparkassengebäude empfahl, waren wir beeindruckt, wie sich das Gebäude in die Umgebung des Bestwiger Zentrums einfügt.

Bürgermeister Hans-Georg Meyer begrüßte als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse die Gäste bei der Einweihungsfeier des neuen Gebäudes am 6. Dezember 1996 und meinte, daß man mit diesem Bau mit moderner Architektur städtebauliche Akzente gesetzt hätte. Zur Diskussion um das neue Haus bemerkte er: „Gibt es etwas Bessereres, als daß unsere Sparkasse in aller Munde ist?” Von den zahlreichen Ehrengästen begrüßte er besonders herzlich die Schwestern vom Bergkloster, wünschte aber auch dem früheren Vorstandsvorsitzenden Günther Streich, der eine Heerzoperation vor sich hat, gute Besserung. Lobend hob er hervor, daß der größte Teil der wohl fünf Millionen Baukosten an heimische Unternehmer geflossen wäre.

Auch der Vorstandsvorsitzende Heribert Leibold gestand den Kritikern am Bau zu, „daß manches an diesem neuen Baukörper gewöhnungsbedürftig ist.” Er begründete den Anbau mit der Enge des bisherigen Gebäudes, die z. B. eine diskrete Beratung von Kunden nicht mehr zugelassen hätte, was auch den Sparkassenverband grünes Licht geben ließ.

Im Architektenwettbewerb siegte der Entwurf des Architektenbüros Lange, Ulrich und Partner aus Meschede. Nur der strenge Winter habe verhindert, daß der Bau, bei dem fast kein Stein mehr auf dem anderen blieb, in Rekordzeit fertiggestellt wurde. Die Sparkasse zog teils ins Rathaus um, aber einige Mittarbeiter trotzten nach den Worten Leibolds dem Llärm und Dreck im Altgebäude.

Die Nutzfläche wurde verdoppelt auf 1620m², 6.345 m³ wurden um- und neugebaut. Leibold dankte allen, die an der Fertigstellung mitgewirkt hätten, lobte aber auch die Nachbarschaft für ihr Verständnis für die Belästigung während der Bauzeit. Herrn Bernert, der im Hause für Organisation und Bauten zuständig ist, lobte er für seinen unermüdlichen Einsatz.

Sparkassen sind nach Leibolds Worten gemeinnützig und besonders der heimischen Region verbunden. Man dürfe nicht zu seelenlosen Beratern werden, sondern als Christen eine besonderee Verantwortung tragen. „Geld und Christentum schließen einander nicht aus. Es kommt darauf an, wie verantwortungsbewußt man mit dem Gelde umgeht.”

Schwester Maria Andrea Stratmann vom Bergkloster Bestwig stellte in meditativen Betrachtungen klar, daß die Kirche nicht Gebäude, sondern die Menschen segne, die darin arbeiten. In allen Lebenslagen gäbe es ein Pro und Contra: Mitschwimmen im Strom der Zeit oder engagierte Ziviolcourage. Beim Geld gäbe es auch diese Diskrepanz, wobei sich für Gutwillige Geld und moral nicht trennen ließen. Die Banker müssten verantwortungsvoll ihre Kunden beraten und ihr Geld verwalten. Am Beispiel des Gleichnisses von den Talenten mahnte sie, die gegebenen Fähigkeiten zu nutzen, um die Welt zu gestalten. Geld könne Unfrieden stiften, aber auch Mittel zum Frieden sein. Den Mitarbeitern der Sparkasse rief sie zu: „Seid Fachleute, die ihre Fähigkeiten zum Wohl für die Menschen einsetzen!”

Der Einsegnung des neuen Gebäusdes durch Pfarrer Günther Wünsch und Lothar Rehborn folgte die feierliche Schlüsselübergabe durch den Architekten Gerhard Ulrich an den Vorstandsvorsitzenden Heribert Leibold. Umrahmt wurde die Feier musikalisch vom Akkordeon-Quintett „Fischharmonika”. Die Festgäste verweilten danach noch einige Zeit bei Speis und Trank, um dieses Ereignis gebührend zu feiern.