März 99

Feb99

1999

Apr99


Vor 25 Jahren: Grubenschließung

Vor 25 Jahren schloss die Ramsbecker Grube ihre Pforten. 450 Bergleute und Handwerker verloren ihren Arbeitsplatz. Grund genug, dieses für Ramsbeck und Andreasberg bedeutsamen Ereignisses zu gedenken.

Mit der Grubenbahn ging es durch den Eickhoffstollen zur ehemaligen Kippstation im Besucherbergwerk, wo auch Bergleute sich zur Barbaramesse versammeln. Bürgermeister Hans-Georg Meyer konnte etwa 120 Frauen und Männer untertage begrüßen. Diese Veranstaltung habe das Ziel, dass man aus der Geschichte lernen könne, die Zukunft zu gestalten und die Erkenntnis zu gewinnen, dass es trotz Hoffnungslosigkeit immer eine Perspektive im Leben gäbe.

Dann erinnerten Zeitzeugen an die damaligen letzten Tage. Bergwerksdirektor i. R. Walter Miederer wies auf die lange Bergbauzeit in Ramsbeck hin, in der immerhin 13,5 Mill. Tonnen Roherz mit rund 800 000 Tonnen Blei und Zink gefördert wurden. Geringer Metallgehalt der Erze, fallende Metallerzpreise und starke Verluste des englischen Pfunds ließen den Bergbau in Ramsbeck unrentabel werden.

Ein Glücksfall für die Belegschaft von 450 Mann war, dass es 1974 noch Vollbeschäftigung gab. So konnten fast alle wieder rasch einen Arbeitsplatz finden, dazu gab es durch einen großzügigen Sozialplan 2 Mill. Abfindung für die Belegschaft. Ein kurz vor der Schließung erwogener weiterer Betrieb hätte ein paar Jahren später fatale Folgen gehabt.

Dann wandte sich Walter Miederer der menschlichen Seite der Schließung zu. Eindrucksvoll schilderte er die letzte Schicht, bei der die Kumpel nach der letzten Ausfahrt in einer bedrückenden, fast unheimlichen Stille verharrten. Steiger Martin Ziebarth übergab einen überdimensionalen Schlüssel, mit dem die Hoffnung auf ein Wiedereröffnen verbunden war. Allen Kumpeln war die Enttäuschung und Trauer anzusehen.

Ein Glücksfall war dann Walter Miederers Idee, ein Bergwerksmuseum mit Besucherbergwerk einzurichten, das in diesem Jahr den 2,5 millionsten Besucher erwartet.

Gerhard Klipsch als Betriebsratsmitglied beschrieb die bedrückenden Tage der Unsicherheit vor der Schließung, als noch am 23. 1. 1974 dem Betriebsrat Hoffnung auf den Erhalt der Grube gemacht wurde. "Es ging den Leuten schon sehr nahe, Knappschaftsjahre fehlten noch vielen, dazu war Winter, in der keiner normal eingestellt wird", umschrieb er die Sorgen der Kumpel. Aber dann kamen die Leute doch unter in Meggen (mit langer Anfahrt), in der "Stollen- und Felsbau", im Dienstleistungsbereich der Sachtleben, aber auch in Betrieben in der Umgebung.

Der ehemalige Gemeindedirektor Werner Vorderwülbecke zeigte aus der Sicht der Gemeinde noch einmal die Turbulenz dieser Tage auf. Er zeichnete ungeschminkt ein Bild des damaligen Ramsbeck: Dreck, mangelhafte Straßen, ein trostloser Zustand mit leeren Kassen der Gemeinde Ramsbeck.

Da man schon am 17. 7. 1993 das Ende der Grube signalisiert bekam, wurde Hilfe gesucht. Beim Kreis Meschede, der mit dem Ingesta-Gutachten für eine Bestandsaufnahme sorgte. Beim Regierungspräsidenten Ziegler, der unter Tage einfuhr und vor Ort von der Knappenkapelle mit dem Lied "Glückauf " begrüßt wurde. In Hinblick auf die Lage wurde das Lied ihm erklärt:" Glückauf, der Ziegler kommt", um damit auf die in diesen Besuch gesetzten Hoffnungen für Ramsbeck hinzuweisen. Werner Vorderwülbecke gestand, dass Ramsbeck RP Ziegler sehr viel verdankt.

Schließlich wurde man bei der Regierung in Düsseldorf vorstellig und von Staatssekretär Dr. Stakemeier empfangen, der sich als Eversberger mit hervorragenden Kenntnissen der Ramsbecker Lage herausstellte. Auch ihn stellte Vorderwülbecke als einen großzügigen Helfer in der Not heraus.

Als Folge ergoss sich ein wahrer Geldregen über Ramsbeck, der zum Ausbau der Infrastruktur verwandt wurde. Der "VW" nannte die Valmeregulierung, den Straßenbau, die Wasser- und Abwasserversorgung, den Bau des Dorfplatzes, des Gewerbegebietes Zieglewiese und des Bergbaumuseums. Er schätzte, dass ca. 15 Mill. DM nach Ramsbeck flossen, wozu die jetzige Gemeinde Bestwig lediglich 15 % zulegen musste. Der Unmut anderer Ortsteile über die angebliche Bevorzugung Ramsbecks war wohl fehl am Platze. Genüsslich zitierte er einen Nuttlarer, der ihm vorhielt: "Sie wollen Ramsbeck zum St. Moritz von Bestwig machen."

Werner Vorderwülbecke hob auch hervor, dass Ramsbecks Bevölkerung - auch Andreasberg muss hier unbedingt mitgenannt werden - sich hinter die Aufgabe der Dorferneuerung gestellt habe. Er erwähnte den Bau der Friedhofskapelle, den Ausbau der Schützenhalle und die Hütte "Alwine".

Nach der Gedenkstunde, begleitet von den Musikern der Bergknappenkapelle aus Meggen, sang man das alte Bergmannslied "Glückauf, der Steiger kommt." In der ehemaligen Lohnhalle saßen die ehemaligen Kumpel, zu denen sich auch einige türkische Kameraden gesellten, noch lange Zeit zusammen, um der vergangenen Zeit zu gedenken.

Wir meinen: Das Erfreulichste an dieser Veranstaltung war, dass alle Redner die betroffenen Menschen in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen stellten. Es wurde das Ringen der Verantwortlichen sichtbar, mit dem die Weichen für die Zukunft gestellt wurden. Mit dem geschichtlichen Abstand von 25 Jahren gesehen darf man allen Beteiligten ein hohes Maß an Weitsicht bescheinigen und ihnen für die gute Entwicklung Ramsbecks ein herzliches Dankeschön sagen.

Erfolgreicher junger Mann

Oliver Dickmann aus Andreasberg bestand am 28. 1. 1999 seine Gesellenprüfung als Elektroinstallateur als Bester des Prüfungsjahrganges. Ausbildungsbetrieb war die Firma Elektro-Hegener in Bestwig. Die Firma gratuliert ihm herzlich zu diesem hervorragenden Ergebnis, wir schließen uns den Wünschen gerne an.

Männergemeinschaft Heringhausen aufgelöst

Zur Generalversammlung am 30. Januar, bei der es laut Einladung um sehr wichtige Entscheidungen für die Zukunft der Gemeinschaft ging, waren von den insgesamt 111 Mitgliedern nur 17 erschienen. Somit konnte nur eine 15 Minuten später angesetzte neue GV beschlussfähig sein.

Nach dem Bericht des Vorsitzenden Günter Scheller für das Jahr 1998, in dem außer der GV nur ein Diavortrag von R. Schmidtmann (80 Teilnehmer) und ein Ausflug an den Rhein (36 Teilnehmer) auf dem Programm standen, und dem Kassenbericht von Karl-Heinz Mönig konnte dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt werden.

Trotz intensiver Bemühungen war es im Vorfeld nicht gelungen, geeignete Kandidaten für eine neue Führungsmannschaft zu finden, da Günter Scheller (30 Jahre 1. Vorsitzender) und Siegfried Haas (25 Jahre Beisitzer und 2. Vorsitzender) zu einer Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung standen. Auch die Generalversammlung brachte kein Ergebnis. Nach längerer Diskussion über die Zukunftsperspektiven der Gemeinschaft fiel die Entscheidung fast einstimmig (1 Enthaltung): Die Männergemeinschaft Heringhausen wird aufgelöst. Vom vorhandenen Barbestand erhalten der Kindergarten "Zwergenstübchen" und die Kirchengemeinde zur anstehenden Renovierung des Heringhauser Pfarrheims je etwa 1.000 DM!

Die Männergemeinschaft Heringhausen wurde am 15.12.1968 als Nachfolgerin von Kolping und KAB gegründet. Sie hat laut Satzung den Zusammenhalt, die Förderung und Weiterbildung der katholischen Jungmänner und Männer auf christlicher Grundlage erstrebt. Zur Erfüllung dieser Aufgaben dienten in den 30 Jahren zwischen 1968 und 1998 viele Vorträge, Versammlungen, Kurse, Seminare und Ausflüge, an die sich alle, die dabei waren, wahrscheinlich gern erinnern. Doch im Laufe der Zeit wurde es immer schwieriger, ein gutes Jahresprogramm zu planen, weil ansprechende Angebote immer knapper wurden und die Interessen der Mitglieder sich aus mancherlei Gründen änderten. Deshalb blieb nur ein Schnitt mit einem erneuerten Konzept und jüngerer Mannschaft - oder die Auflösung, auch wenn diese Entscheidung schwergefallen ist und Wehmut hinterlässt!

Sieh

Blutspenden in Ramsbeck

Trotz hohem Schnee waren am 10. Februar 145 Blutspender dem Spendenaufruf des Deutschen Roten Kreuzes gefolgt. Besonders erfreulich hoch war mit zwölf "Debütanten" die Anzahl der Erstspender, die hoffentlich auch in Zukunft ein hohes Spendenaufkommen in Ramsbeck sichern helfen. Einsatzleiter Franz-Josef (Menne) Gödde hatte allen Grund zum Strahlen. Wieder konnten je drei Spender für zehn und 25 Spenden geehrt werden.

Erstmals wurde in der Ramsbecker Schützenhalle der Termin angesetzt. Zufrieden waren die Helfer des DRK damit nicht, denn sie mussten die schweren Kisten in den 2. Stock hochschaffen. Das gibt lange Arme.

Der nächste Blutspendetermin ist am Montag, dem 10. Mai, wiederum in der Schützenhalle. Bitte gehen auch Sie zum Blutspenden, denn Ihre Spende kann Menschenleben retten helfen!

Gespurte Loipen - gibt´s die noch?

Es war wunderbarer Schnee, aber mit Langlaufskiern die wunderschöne Bastenberg-Loipe genießen konnte man nicht. Grund: Das Spurgerät ist defekt. Dass man dies erst merkt, wenn die Schneepracht endlich einmal da ist, kann man nur bedauern.

Vielleicht findet sich ein Kreis findiger junger Leute, der das Spurgerät wieder flott machen könnte. Danken würden es ihnen sicherlich viele sportbegeisterte Einheimische und viele Gäste. Denen könnte man dadurch nebenbei auch unsere herrliche Landschaft für einen Urlaub erschließen, denn die Bastenbergloipe zählt zu den Juwelen des Sauerlandes. Das ist die beste und billigste Werbung.

Tabakfachleute in Fort Fun

In der Zeit vom 10.-12. 2. war das tiefverschneite Abenteuerland Fort Fun fest in der Hand einer Weltfirma im Tabakbereich. 250 meist junge Mitarbeiter wurden im Saloon und in acht weiteren Schulungsräumen intensiv für künftige Aufgaben geschult. Spektakulär wurden auch 50 Jeeps für Außendienstler übergeben. Untergebracht waren sie im Fort-Fun eigenen Feriendorf, im Hotel Andreasberg und im Hotel Nieder in Ostwig. Auch die Bewirtung hatte Fort Fun übernommen. Nachher konnte Geschäftsführer Peter Vohle von den Managern der Schulungstage das Kompliment einstreichen: "Das beste Catering seit 15 Jahren!" Das spricht sich rum.

Eigens für das Ereignis wurde das Feriendorf von Fort Fun Handwerkern total überholt und technisch verbessert. In der Atmosphäre kanadischer Blockhäuser sollen sich künftige Gäste des "Davy Crockett Camp" urig wohlfühlen. Die für 6 - 8 Personen ausgerichteten Hütten haben Dusche, WC; Licht und Heizung. Im Saloon wird das deftige Westernfrühstück gereicht, die Skihütte dient als Disco und es wartet ein großer Grillplatz auf Benutzer.

Übrigens: Davy Crockett, nach dem das Feriendorf benannt wurde, führte die ersten deutschen Einwanderer in Amerika über die Appalachen.

Friedrich Schroeder wird 60 Jahre alt

Am 9. März vollendet Friedrich Schroeder aus Ramsbeck sein 60. Lebensjahr. Wie kaum ein anderer hat er in den vergangenen Jahre die Kulturszene in Ramsbeck belebt. Die Weihnachtskonzerte der von ihm als Dirigent seit mehr als 20 Jahren geleiteten Chorgemeinschaft sind wegen ihrer Qualität bekannt. Der Studiendirektor am Winterberger Gymnasium dient der Margarethagemeinde in Ramsbeck als Organist.

Dazu engagiert er sich mit namhaften Beiträgen in der Zeitschrift des Sauerländer Heimatbundes. Die Leser von "Rund um Ramsbeck" schätzen seine fundierten Beiträge zur Heimatgeschichte.

Wir wünschen Friedrich Schroeder noch viele Jahre voller Ideen und Einsatz für die Chorgemeinschaft und sein Heimatdorf Ramsbeck.

Karnevalsumzug in Heringhausen

Am Sonntag, dem 14. Februar fand in Heringhausen der 2. Große Karnevalsumzug statt, der durch den KCM (Karneval Club Mühls) veranstaltet wurde. Insgesamt nahmen 16 große und verschieden kleine Gruppen mit über 300 Personen an dem Umzug teil. Aus den Nachbarorten beteiligten sich Andreasberg mit Prinz und Tanzmariechen, Ostwig mit dem Wagen des Doppelkopf-Clubs "Sach was", Nuttlar mit ihrem großen Prinzenwagen und der Tanzgruppe "Vampire" und Eversberg mit einer äußerst attraktiven Jägergruppe.

Der närrische Lindwurm startet pünktlich um 15.00 Uhr unter musikalischer Begleitung des Musikvereins Eversberg vom Feuerwehrgerätehaus über die Bestwiger Straße hinunter bis zur Tankstelle Kemmerling und zurück zur Schützenhalle.

In der geschmückten Schützenhalle ging das närrische Treiben weiter mit Tanzaufführungen der Andreasberger und Nuttlarer Tanzmariechen sowie der Tanzgruppe "Vampire" und der Moulin-Rouge-Tänzerinnen. Für die musikalische Unterhaltung bis in die Nacht hinein sorgte die Show-Band "Five Life". (Karl-Heinz Mönig)

Weltgebetstag der Frauen

Zum Weltgebetstag treffen sich die Frauen aus Ramsbeck, Berlar und Valme am Freitag, dem 5. 3. um 14.30 Uhr in der ev. Petruskirche zum gemeinsamen Gebet. Im Anschluss daran wird im kath. Pfarrheim gemeinsam Kaffee getrunken. Es ergeht eine herzliche Einladung.

Wilhelm Hegener wurde 70 Jahre alt

Am 16. Februar 1999 konnte der Geschäftsinhaber der Bestwiger Firma Elektro-Hegener, Wilhelm Hegener, sein 70. Lebensjahr vollenden. Dieses wurde natürlich in geselliger Runde mit Verwandten, Bekannten, Geschäftsfreunden, Kunden und natürlich mit der Belegschaft gebührend gefeiert - wie er es halt s gerne liebt.

Zudem kann er auf eine 55 jährige Geschäftstätigkeit in seiner Firma zurückblicken, die heute neben der Elektro-Installation die Fernsehwerkstatt, den Kabel- und Freileitungsbau, das HiFi-Studio und das Ladengeschäft in Bestwig umfasst.

Wir reihen uns nachträglich in die großen Schar der Gratulanten ein und wünschen Herrn Hegener noch schaffensreiche und gesunde Lebensjahre.