Januar 1979 |
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Februar 1979 |
Der Friedhofskapellen-Bauverein berichtet
(ein gekürzter Auszug)
Dank und Anerkennung gebührt den Helferinnen der Frauen- und Müttergemeinschaft, die uns bei der Durchführung der Spendenaktion für unsere Friedhofskapelle so tatkräftig unterstützt haben.
Als bisheriges freudiges Ergebnis dieser Aktion können wir verzeichnen, dass sich bis heute 393 Spender mit einem Betrag von 77.245 DM zu unserer Aktion bekannt haben. Allen Spendern, Helferinnen und Helfern, die zu diesem guten Ergebnis bisher beigetragen haben, unseren herzlichen Dank!
Der Erfolg der Sammlung spricht für sich. Einen Vergleich mit anderen Gemeinden, die gleiches getan haben, glauben wir recht gut bestehen zu können. Das Ergebnis beweist uns aber auch, dass der eingeschlagene Weg richtig ist und von den meisten Bewohnern von Berlar und Ramsbeck gutgeheißen wird; es ist ein Spiegelbild dafür, wie hoch die Bereitschaft der Bevölkerung zu unserem Bauvorhaben einzuschätzen ist.
Ein großer Til der Angesprochenen hat sich zusätzlich zur Spende auch noch zur freiwilligen, unentgeltlichen Mitarbeit bei den Baumaßnahmen bereit erklärt. Diese Zusage wird uns nun bei der finanziellen Planung sehr gelegen kommen. Bei der Ausarbeitung des Bauplanes können nur die zugesagten Geldmittel den Ausschlag geben. Der umgekehrte Weg - erst bauen und dann über die finanziellen Möglichkeiten nachdenken - wäre für uns nicht zumutbar und unseriös.
Der Vorstand des Friedhofskapellen-Bauverein
Leserbrief aus Israel
Hilde Ducks-Marcus schreibt aus Kiryat-Motzkin
„Mit Freuden lese ich immer Ihre Zeitung, die mir meine gute Freundin Frau Hedwig Pfestroff zuschickt. Ich habe lange überlegt, ob ich auf einen Bericht in Ihrem Blatt von Christa Schirrey antworten soll. Es handelt sich um die „Aktion letztes Hemd”, welche die Israelis verkaufen, um eine Auslandsreise zu machen. Ich möchte nicht, dass Sie von unserem schönen Land und seinen Bewohnern ein falsches Bild bekommen.
Die ältere Generation, die mein Elternhaus in Ramsbeck und mich kennt, weiß, dass ich seit 1934 im damaligen Palästina, dem heutigen Israel wohne. Wir sind immer zur Arbeit erzogen worden, doch als ich hier einwanderte, nur in der Landwirtschaft bei sehr schwerem Klima arbeiten musste, fiel mir das doch sehr schwer, nicht nur mir, sondern besonders den älteren Herrschaften, meistens Akademikern, mit denen wir zusammenkamen.
Später führten wir ein Cafe-Restaurant, bestimmt nicht leicht bei 16-stündiger Arbeitstätigkeit. Wir sind glücklich, dass wir trotz aller Kriege Schwierigkeiten ein so herrliches Land aufbauen und Wüste zur Fruchtbarkeit bringen konnten. Ich lade Sie ein, sich persönlich davon und von israelischer Gastfreundschaft zu überzeugen.
Inzwischen sind unsere Kinder versorgt, nachdem sie die beste Erziehung bekommen haben. Selbstverständlich denken wir jetzt auch an uns, und wer kann (ein kleiner Prozentsatz), entflieht der sommerlichen Hitze, um sich in Europa abzukühlen. Ich war verschiedene Male mit Freundinnen im Sauerland und in Ramsbeck und hoffe, wir machten nicht den Eindruck, vor der Reise etwas verkauft zu haben.
Ich habe hier einen sehr großen Bekanntenkreis, da ich seit zehn Jahren unentgeltlich in einem deutschsprachigen Club für Ältere arbeite. Von all den Menschen dort fahren jährlich vielleicht fünf bis sechs Leute nach Europa.
Alles Gute, herzliche Grüße, frohe Weihnachten und „Prosit Neujahr”!
Hilde Ducks-Marcus