Juli 1980 |
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August 1980 |
Betr.: Leserbrief D. med. H. W. Springorum in Nr. 6 Juni 80
Mit einigem Erstaunen haben wir die leichtfertige „Diagnose” des Herrn Dr. med. Springorum und seiner Frau über Fort Fun gelesen.
Die Dramatik seiner Sätze und die Wahl seiner Worte sind schon beeindruckend. Nur was Fort Fun betrifft sind sie inhaltlich falsch.
Einen Raubbau an der Landschaftssubstanz des Sauerlandes hat es durch Fort Fun nicht gegeben und wird es in Zukunft nicht geben. Auch die Idylle ist nicht zerstört worden, Sie können von jeder Seite bis auf 100 m an Fort Fun heranfahren und haben es dann noch nicht gesehen. Was die Geschäftsleute angeht, die „quadratkilometerweise das Sauerland ruinieren, um schnelles Geld zu machen”, die gibt es auch nicht, denn wer der Meinung ist, man könne mit einem Freizeitpark schnelles Geld machen, hat von dem Metier nicht die geringste Ahnung.
Bleiben noch die „angsterfüllten Mütter, die alle 120 Sek. Ihre Kinder vor den Rädern der durch Wasserfall donnernden doppelstöckigen Bussen reißen müssen.”
Eine wahrhaft apokalyptische Vorstellung!
Die Wahrheit ist: Bis heute wurde in Wasserfall noch kein Huhn überfahren, obschon genügend auf der Straße herumlaufen. Sämtliche Fahrzeuge, nicht nur Busse, müssen schon wegen der Straßenverhältnisse sehr langsam fahren, von „durch Wasserfall donnern” kann gar keine Rede sein. Die an der B 7 wohnenden Kinder leben wesentlich gefährlicher, als die Kinder in Wasserfall.
Was den 120 Sek.-Rhythmus der Busse angeht, so möge jeder selbst rechnen: im Schnitt wird Fort Fun pro Tag von 20 Bussen angefahren. Bei näherem Hinsehen bleibt von den Behauptungen dieses Ehepaares nichts übrig.
Wir glauben auch nicht, dass sie die Sorge um die Zerstörung der Landschaft und den Ausverkauf des Sauerlandes zu diesem Brief getrieben hat, wir glauben, es waren sehr eigennützige Motive, nämlich: die Ruhe und Idylle in der Nähe ihrer Zweitwohnung zu erhalten.
Sie leben nicht im Sauerland - aber wir!
Wie wir zurecht kommen, interessiert sie nicht, die Hauptsache für sie ist, dass sie ein paar Mal im Jahr einige ruhige Stunden im Sauerland verleben können.
Unser Wunsch, die Infrastruktur des Raumes, in dem wir leben müssen, zu verbessern, stößt bei diesen Menschen auf Unverständnis. Unser ernsthaftes Bemühen um Schaffung von Arbeitsplätzen wird von ihnen als „lapidares Argument” bezeichnet, warum auch nicht, sie haben ja einen gut bezahlten und sicheren Arbeitsplatz.
Wenn einer dieser Kritiker einmal eine vernünftige Alternative aufzeigen würde, wie man die Infrastruktur dieses Raumes verbessern kann, ohne Eingriffe in die Landschaft vornehmen zu müssen, dann wären sie ernst zu nehmen; aber da fällt ihnen nichts ein. Sie reden immer nur über den Frevel an der Landschaft, in der sie nicht wohnen und vor allem nicht leben und sich Arbeit suchen müssen.
Robert Siepen
Fort Fun, PR und Werbung
Kriegerehrenmal
Am Ehrenmal wurde abgeböscht - und siehe da: Der Platz reicht auch jetzt noch, das Ehrenmal an seinem Platz zu belassen. Bei der „Landnahme” waren wohl wieder einmal bei den Planern die Augen größer als der Magen. Wir schlagen vor, das Ehrenmal an seiner Stelle zu belassen. Jetzt kann man es zudem erst richtig sehen.
Hochwasser
Auch Ramsbeck bekam die Folgen des wochenlangen Dauerregens zu spüren. Aus Rinnsalen wurden reißende Bäche, überall waren die „Springs” los. Die Valme im neuen Bett wurde zu einem breiten Strom, der Baumstämme und allerhand Unrat mitriss. Die Seitenabdeckungen mit Mutterboden wurden teilweise weggespült; erstaunlicherweise widerstand die Grasnarbe den Fluten.
Die Feuerwehr musste bei strömendem Regen Keller und Straßen vor Überschwemmungen schützen. Die Keller der Schwimm- und Schützenhalle standen unter Wasser, ebenso die Straße an der Schwimmhalle. Auf der Tränenburg drohte wegen eines verstopften Kanals ein Ferienhaus wegzuschwimmen, auf dem Wege an der Raviele vorbei rutschte ein Stück der Straße ab.
Episode am Rand: Zwei Paddler, die bei sinkendem Wasser ihre Künste auf der Valme erprobten, mussten in den Kaskaden an der Kirche ein wohl recht kühles Bad nehmen.
Gästeball ein voller Erfolg
Die Ramsbecker Schützenbruderschaft betrat mit ihrem Gästeball am 28. Juni Neuland, aber der Erfolg war umwerfend. Mehr als 600 Gäste und Einheimische füllten die Halle und übertrafen selbst die optimistischten Erwartungen. Dargeboten wurde ein nettes Programm, wobei die karnevalistische Jugend und die Blaumeisen besonders glänzten. Alles wirkte nicht so profihaft, wie es im Bayerischen geboten wird.
Zur ausgezeichneten Stimmung trug nicht zuletzt Alfons Bücker bei, der mit Witz und Schlagfertigkeit die Spiele sicher leitete. Ein so netter Abend, bei dem die Gäste mitgestaltend tätig wurden, verlangt eine Wiederholung im nächsten Jahr. Die Bruderschaft zeigt, dass es ihr Ernst ist mit ihrem Bemühen, der Kulturträger in Ramsbeck zu sein.