Juni 1981 |
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Juli 1981 |
Fronleichnam in Ramsbeck
Es nieselte zwar während der Fronleichnamsprozession, aber das verdross die Pfarrgemeinde Ramsbeck gar nicht so sehr. Ein langer Zug Gläubiger zog unterm Regenschirm durchs Seifen, den Separationsweg unterm Scheidt zum Werdern und zurück zur Kirche. Pastor Vor zeigte sich sehr erfreut über die große Anzahl derer, die dem Wetter getrotzt und durchgehalten hatten bis zur Kirche und dankte allen herzlich.
Stationen zur Verehrung des Allerheiligsten waren bei Schroeder im Seifen, auf dem Werdern und an der alten Mühle. Besonders die Werderschen hatten sich Mühe mit einem schönen Blumenteppich gegeben; die Messdiener wagten - so Pastor Vor - aus Ehrfurcht nicht, ihn zu betreten. Musiker der Kapelle aus Alme begleiteten die Gläubigen - für viele gab es ein Wiederhören alter Lieder aus dem „Sursum Corda”.
Sportfest der Grundschule
Auch in diesem Jahr maßen im Rahmen der Bundesjugendspiele die Schülerinnen und Schüler der Ramsbecker Grundschule wieder ihre sportlichen Kräfte. Letztmals dürfte man dies auf dem Sportplatz in Bestwig getan haben, denn durch den Ausbau des Sportplatzes in Ramsbeck werden wohl im nächsten Jahr gute Sportmöglichkeiten in Ramsbeck zur Verfügung stehen. Dadurch werden auch die Trainingsmöglichkeiten für die Kinder verbessert, besonders im Weitsprung. Bei kühlem Wetter gab es recht gute Leistungen. Immerhin erhielten von 196 teilnehmenden Kindern 105 eine Sieger- und 21 eine Ehrenurkunde; das sind 2/3 der Kinder.
Ehrenurkunden erhielten: Dirk Busch, Birgit Bremerich, Kai Albers, Dirk Dick, Daniel Tome`, Heidrun Möller, Nicoole Stratmann, Andreas Pieper, Yusuf Dikme, Burhan Kaya, Esther Pöll, Jörg Wegener, Ludger Entian, Dirk Diehl, Ute Dickmann, Huriye Hiycilmaz, Christian Sommer, Elke Niedenführ, Alexandra Nübold, Ronny Tome` und Sahide Keskin.
Den 800 m Lauf gewann nach spannendem Finish Michael Theune vor Erkan Ulutas, Dirk Diehl, Ronny Tome`, Michael Tillmann und Guido Baumann. Den 600 m Lauf entschied Elke Niedenführ überlegen für sich vor Ute Dickmann, Elke Kasper, Fatus Topus, Huriye Hiycilmaz und Nicole Stratmann.
„Wirbelwind” in Fort Fun
Der Name sagt es schon: Der Fahrgast wird - zu seinem Vergnügen übrigens - durcheinandergewirbelt wie in einem Wirbelwind. Er schießt aus 20 m Höhe in einen überdimensionalen Korkenzieher, wobei er sich seitwärts um die eigene Achse dreht und rasant weiter talabwärts fährt, um dann wieder an Höhe zu gewinnen und auf der gegenüberliegenden Seite nochmals kopfstehend durch eine Spirale zu rasen.
Diese Erlebnisbahn (ein Rollercoaster) wird am 10. Juli 1981 im Freizeitpark Fort Fun in Betrieb genommen. Damit hat der Park sein reichhaltiges Angebot (Wildwasserbahn, Sessellift, Superrutschbahn, Western-Eisenbahn, Westernstadt und vieles mehr) um eine weitere Attraktion bereichert.
Selbst wer den Mut nicht aufbringt, hier einzusteigen, hat seine helle Freude beim Zusehen. Die erfreulichste Meldung für die Besucher: Der Eintrittspreis hat sich nicht verändert. Fort Fun hat einen Gesamtpreis, denn sie zahlen an der Kasse ihren Eintritt und können im Park alles nutzen ohne nachzuzahlen.
Ausbau der Ramsbecker Schützenhalle
Fleißige Hände haben sich in den letzten Tagen geregt und in der Ramsbecker Schützenhalle weiter ausgebaut. So wurde der Aufgang von der „Hölle” zur Sektbar verschließbar gemacht. Im Raum oberhalb der Theke wurden Platten verlegt (die aus der Kirche stammen) und die decke mit Styropor und Rigipsplatten wärmedämmend abgedichtet. Zur Halle wurde eine ein m hohe Mauer gezogen, auf der - ähnlich wie im Speisesaal - eine Holzkonstruktion mit Fenstern errichtet werden soll. Die Bruderschaft gewinnt dadurch einen Raum für ca. 60 Personen, den sie für kleinere Feste oder Familienfeiern anbieten kann.
Daneben soll er auch den Jungschützen als Versammlungs- und Schießraum dienen. Einige Jungschützen haben sich sehr fleißig an den Ausbauarbeiten beteiligt. Wie immer war ein kleiner Helferkreis „unter sich”.
1. IVW in Ramsbeck erfolgreich
Der Wanderverein „Ruhr-Valme-Elpetal” war Ausrichter eines Wanderwochenendes, zu dem an zwei Tagen über 1300 Wanderer die Welt um den Bastenberg kennen lernen wollten. Machte das nicht ideale Wetter auch manche höherliegende Besuchererwartung zunichte, so konnten die etwa 80 freiwilligen Helfer und der Vorsitzende des Wandervereins Karl-Fried Schmidt mit diesem ersten Ausrichten eines Volkswandertages hoch zufrieden sein.
Von den Wanderern wurde die Auswahl der Strecken über 10 und 20 km gelobt wegen der landschaftlichen Reize. Aber ebenso gepriesen wurde die vorbildliche Organisation in der Ramsbecker Schützenhalle als Schaltzentrale und die Betreuung auf der Strecke. Unterwegs machten Hinweisschilder auf besondere Attraktionen aufmerksam. Teilnehmer gaben den tüchtigen Organisatoren die Note „eins”.
Schulstraßenfest
Irgendwie und irgendwo wurde die Idee ausgebrütet und in die Tat umgesetzt, in der Schulstraße in Ramsbeck zur Pflege der Nachbarschaft und der Mitmenschlichkeit ein Straßenfest zu feiern. So wurden ein paar Tische und Bänke aufgestellt, die Frauen ans Backen getan, Kaffee gekocht, Getränke bereitgestellt - und schon war das schönste Fest „am Gange”. Kinderspiele, Grillwürstchen und Musik vervollständigten das Bild: Alle Teilnehmer - von Gockeln Haus (sie stellten die Altersriege) bis zum Eickhagen - fühlten sich wohl und verlebten einige amüsante Stunden.
Kapellenfest in Berlar
Die Jugend in Berlar hatte sich stark gemacht, das Kapellenfest erstmals in eigener Regie zu übernehmen. Das Wetter am Samstag war zwar nicht gerade günstig, aber viele Besucher kamen, um sich mit Musik aus Drenssteinfurt im Münsterland unterhalten zu lassen. Insider bezeugen, dass der Besucherdurst beträchtlich war.
Sonntags gehört es sich wohl für jeden gestandenen Ramsbecker, sich bei den „Biärlsken” zu zeigen; gab es doch leckere Waffeln, knackige Würstchen, das Schießen und das Glücksrad. Vergessen sei nicht die treffliche Erbsensuppe aus dem Kinderheim. Den Kindern machte das Reiten auf den Islandpferden vom Reiterhof Brüggemann Spaß.
Heringhauser eiferten dann mit den Ramsbeckern darum, wer mehr zum Wohle des Berlarer Kapellenvereins unter der Leitung vom „Kuiler” Josef Kaiser glaubte tun zu müssen. Dank gebührt allen freiwilligen Helfern, besonders der Jugend.
Berlars Bevölkerung spendet pro Familie jeden Monat 7,50 DM, damit ihnen ein Pater aus Oeventrop am Sonntag das hl. Messopfer liest. Die Spendengelder für die großen Anliegen der Kirche, die aus Berlar fließen, zeigen, dass es hier noch ein offenes Herz für die Nöte der Welt gibt.
Straßenbau nach Wasserfall
Zügig voran geht es beim Ausbau der Kreisstraße von Ramsbeck nach Wasserfall durch die Firma Lahrmann aus Meschede. Insgesamt sind 65.000 qm Boden und Felsen zu bewegen, um die neue Trasse herzustellen. Zur Zeit wird mit dem anfallenden Erdreich ein bis zu 20 m hoher Damm aufgeschüttet, der die scharfe Kurve vor der Wasserfaller Höhe entschärfen soll. Wegen des steilen Gefälles werden alle Böschungen im Verhältnis 1:1 angelegt statt im üblichen 1:1,5-Verhältnis. Dadurch werden sie 45 ° steil.
Erstaunlich ist, wie wenige Leute auf dieser recht großen Baustelle arbeiten. Neben vier Maschinisten für Bagger, Raupe, Rüttelwalze und eine schwere Catapillar-Raupe arbeiten nur zwei Arbeiter „mit der Hand”. Es sind dazu vier schwere LKWs mit über 2000 PS am Werke. Wie die D 80 als kraftstrotzendes Ungetüm mit ihrem Dorn durch festen Felsen reißt, ist sehr beeindruckend. Ihr Löffel fasst 2,5 qm Erdreich. Jeden Tag werden 3000 qm eingebaut.
Das restliche Erdreich soll im Seifen zur Abdeckung der Halde verwandt werden. Baustellenleiter Erwin Zimmermann aus Remblinghausen hofft, die Straße bis zum Oktober fahrbereit zu haben. Allerdings muss dann das Wetter mitspielen, da bei Regen die Maschinen im Morast versinken. Matsche und bei trockenem Wetter entsetzlicher Staub sind die lästigen Begleiterscheinungen dieser Baustelle.
Zuvor Nr. 5/81: Blumenschmuck:
Auch in diesem Jahr wird in der Gemeinde Bestwig wieder der schönste Blumenschmuck bewertet. Neben Preisen für einzelne Anwesen erhalten auch die schönsten Ortsteile wieder Geldpreise von 400 und 600 DM. Die Gemeinde wurde in elf Bezirke eingeteilt. In unserem Verbreitungsgebiet sind dies Andreasberg und Wasserfall, Berlar und Valme und zwei Bezirke in Ramsbeck Im August wird eine Kommission die schönsten Blumenanlagen begutachten. Die Gemeinde Bestwig bittet alle Bürger, sich aktiv diesem Wettkampf in Grün zu stellen.
Kritisch merken wir an, dass Mieter, die ihre Wohnungsfenster sehr ordentlich gestalten, im letzten Jahr keine Chance hatten. Der Wettbewerb ist im übrigen wohl auch zu sehr auf Blumenkästen am Hause fixiert. Wer keine Blumen am Hause hängen hat, ist trotz sonstiger Blumenpracht echt chancenlos. Wie wäre es mit einer differenzierteren Bewertung?
Unser Dorf soll schöner werden
Zu unserem Artikel „Blumenschmuck” erreichte uns eine Stellungnahme der Gemeindeverwaltung Bestwig mit folgendem Inhalt:
„Der Artikel „Blumenschmuck” in der letzten Ausgabe von „Rund um Ramsbeck” ist nach Ansicht des Verkehrsamtes der Gemeinde Bestwig gerade nicht dazu angetan, die Bevölkerung in ihrem Bemühen um die Verschönerung des Ortsbildes zu unterstützen - im Gegenteil: Durch unrichtige Angaben über die Art der Bewertung wird der Wettbewerb infrage gestellt.
Das Verkehrsamt sieht sich aus diesem Grunde veranlasst, darauf hinzuweisen, dass die Bewertungskommission in dem Wettbewerb „Wer hat den schönsten Blumenschmuck” sich an die Richtlinien des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden” hält, die vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten herausgegeben worden sind.
Danach werden nicht nur die Blumenkästen, sondern der Gesamteindruck des Anwesens bewertet. Nach diesen Richtlinien können z. B. für schön bepflanzte Blumenkästen oder sonstige Blumenanpflanzungen bis zu 30 Punkte, für die übrige Gestaltung und Pflege der Anlagen des Gebäudes und des Hofraumes bis zu 70 Punkte erreicht werden.
Der Redakteur dieser Zeitung, Herr Knipschild, hat im vergangenen Jahr an der Bereisung durch die Ortsteile Ramsbeck, Werdern und Valme selbst teilgenommen und wird bestätigen können, dass sich die Bewertungskommission an diesen Richtlinien orientiert hat und sich die Bewertung nicht einfach machte. Durch das lobenswerte Mitmachen der Bevölkerung in den vergangenen Jahren wird die Aufgabe der Bewertungskommission und eine allen gerechtwerdende Beurteilung natürlich immer schwieriger.
Dass die Bewohner auch bei den nächsten Gemeindewettbewerben „Wer hat den schönsten Blumenschmuck” und „Die schönsten Ortsteile der Gemeinde” die Kommissionsteilnehmer vor eine nicht allzu leichte Aufgabe stellen, ist der Wunsch des Fremdenverkehrsausschusses des Rates der Gemeinde Bestwig und der Verwaltung.
Mit freundlichen Grüßen
Vorderwülbecke (Gemeindedirektor)
Meine Stellungnahme:
Mit meinem Kommentar wollte ich nicht eine gute Sache disqualifizieren, sondern gerade die Vielfalt fördern helfen. Als Teilnehmer der Bereisungskommission im letzten Jahr sind mir Mängel aufgefallen.
1. Die Kommission für die Gesamt-Gemeinde ist zeitlich total überfordert.
2. Blumenschmuck an Mietwohnungen wird nicht honoriert, was die Kommissionsmitglieder selbst bedauerten.
3. Der Bereisungsbus wurde nur angehalten, wenn Blumenkübel an Häusern hingen. In keinem Fall erlebte ich eine andere Bewertung.
Deshalb weise ich den Vorwurf, unrichtige Angaben zu machen, entschieden zurück.
Unser Vorschlag: Geben Sie jedem Ortsteil seine eigene Jury und bewerten Sie nur die Gesamt-Ortsteile mit einer Gemeinde-Jury! Erarbeiten Sie eigene Richtlinien für den Gemeindewettbewerb, denn es müssen ja nicht die Richtlinien des Ministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auf lokaler Ebene angewandt werden!
Johannes Knipschild
75 Jahre St. Barbara-Kirche Andreasberg
In unserer letzten Ausgabe hatten wir auf den 75. Geburtstag der St. Barbara-Kirche aufmerksam gemacht.
Beim Festgottesdienst am 21. Juni bezog sich Pastor Holly in seiner Predigt auf das Wort, das Christus im Evangelium zu Zachäus sprach: Heute ist diesem Hause das Heil geschenkt worden. Das Heil aus dem Kreuzesopfer sollte uns in Bewegung bringen zu einem neuen Lebensstil, den wir als Erstehungsleben im Alltag leben und in unsere Familien und die Umwelt tragen sollten. Sein Wunsch für die Zukunft war, dass in Andreasberg lebendige Kirche bleibe. Im Festhochamt wirkte auch die Ramsbecker Chorgemeinschaft mit.
Nachmittags traf sich erneut die Andreasberger Gemeinde in der Schützenhalle, um fröhlich das Miteinander zu pflegen.
Leider war an diesem festlichen Tage die Kirche nur gut zur Hälfte gefüllt. Wo waren die Gläubigen, wo waren die Abordnungen der Andreasberger Vereine? Wurde hier nicht eine echte Chance verpasst, Gemeinschaft zu zeigen?
Vielleicht überlegt sich der Pfarrgemeinderat bei der Planung des nächsten Festes, ob es nicht günstiger sei, es in der Form, wie es 1979 geschah, zu gestalten.
Bernhard Richter, Andreasberg