September 1982 |
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Oktober 1982 |
Ramsbeck erhielt Sonderpreis
Wir hatten es gewünscht und erhofft, aber nicht geglaubt, dass es eintreten würde. Aber wie vor zwei Jahren erhielt Ramsbeck einen Sonderpreis beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden” auf der Ebene des HSK. Wurden wir vor zwei Jahren wegen der vorbildlichen Altenbetreuung ausgezeichnet, so wurde Ramsbeck der Preis in diesem Jahr für die vielen Gruppen gegeben, die auf Straßenbasis Feste feiern, aber auch beachtliche Beiträge beim Verschönern unseres Ortes gebracht haben. Dazu sollte der beachtliche Fortschritt auf dem Wege vom Bergarbeiterdorf zum Fremdenverkehrsort gewürdigt werden.
Falls wir in zwei Jahren wieder antreten sollten, hat uns die Kommission bereits jetzt die Stichpunkte zu neuen Erfolgen geliefert. Ziel sollte der Bau eines Bergbaulehrpfades sein. Einmal sollten an allen Stätten, die an Ramsbecks Bergbauvergangenheit erinnern, Hinweistafeln aufgestellt werden, dann müssten diese Stätten in einer Wanderkarte erfasst werden. Schließlich müssten in einer Broschüre diese Erinnerungsstätten genauer beschrieben werden.
Wir freuen uns über den großartigen Erfolg in diesem Jahr und hoffen, dass die Bevölkerung weiter mitmacht. Wir haben alle etwas davon.
Freizeit-Sport Andreasberg
Am 4. September veranstaltete die Freizeit-Sport e. V. auf der neuen Freizeitanlage ihr seit 1976 schon traditionelles Kartoffelbraten, zu dem über 200 Besucher kamen. Siegfried Rostel musste schon als meisterlicher Kartoffelbräter zwei Zentner in die heiße Glut werfen, um alle Hungrigen zu sättigen. Pluspunkte sammelte auch Kurt Haas, der die Kinder den ganzen Nachmittag mit kostenlosen Kutschfahrten begeisterte.
Dazu gab es noch Torwandschießen und Eierlaufen u. a. Eine Einlage besonderer Art lieferten einige alte Herren, die sich unter Leitung von Bernhard Schaub noch im Fußballspiel versuchten.
Wir von der Freizeit-Sport Andreasberg danken allen Gästen für ihren Besuch und allen Helfern für ihren freiwilligen Einsatz, besonders auch den Hobbygärtnern, die die Freizeitanlage sauber gehalten haben. Trotz einiger „Schwierigkeiten”: Machen wir so weiter!
Praxiseröffnung
Ramsbeck hat wieder einen Zahnarzt! Am Montag, dem 4. Oktober, eröffnet Dr. Werner Hansmeier im Hause gegenüber der Ambulanz an der Heinrich-Lübke-Straße seine Praxis. Sprechstunden sind von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 14.00 bis 16.30 Uhr.
Dr. Hansmeier, der gebürtiger Wiedenbrücker ist, studierte in Münster und war zuletzt Assistenzarzt in Warstein. Er ist 33 Jahre. Übrigens hat er das Haus, in dem sich die Praxisräume befinden, von Herrn Itani käuflich erworben.
20 Jahre Sparclub Werdern „Haut was drauf”
Im Herbst 1962 riefen sechs Werdernsche Männer den Sparclub Werdern ins Leben: Alfred Brinkmann, Clemens Busch, Heinz-Johannes-Willi und Reinhold Meyer (die reinste Meyerei!). Ihr Motto hieß: Freude schaffen und die Gemeinschaft pflegen. Die Werderschen dürfen mit Recht von sich sagen, dass sie ihr Ziel erreicht haben.
Heute hat der Club 46 Mitglieder, Frauen und Männer. Vier Mitglieder standen bisher an der Spitze: Alfred Brinkmann, Horst Litsch, Reinhold Meyer und Heinrich Steinberg. Jedes Jahr wurde eine ein- oder zweitägige Fahrt unternommen. Ziele waren u. a. das Sauerland, Hessen, die Mosel, Hamburg, Bremen, Brüssel, der Harz und Luxemburg.
Jedes Jahr lädt der Club Einheimische und Gäste zum waldfest in den Faulenberg und zum Kartoffelbraten auf`m Werdern ein. Hierbei ist besonders die Tatsache hervorzuheben, dass bei allen Veranstaltungen gerade an die Kinder gedacht wird. Oft bekommen sie Speisen und Getränke kostenlos.
Absolute Höhepunkte waren die zwei Werdernfeste in der Schützenhalle. Besonders die ehemaligen Werderschen in der Fremde sind der Einladung zu IHREM Fest gerne gefolgt und haben es nicht bereut.
Am 9. Oktober feiert der Sparclub Werdern seinen 20-jährigen Geburtstag zusammen mit allen Gönnern. Hier ist vor allem das Bauunternehmen August Heimes zu erwähnen, das den Club stets unterstützte. An diesem Tage feiert auch das älteste Mitglied - Frau Anna Meyer, kurz Tante Änne - kräftig mit. Sie ist schon 20 Jahre dabei.
Neues Straßenschild
Auch der Buchenweg hat nun sein Straßenschild. Es wurde eigens für Karl-Josef Hanxleden in Österreich geschnitzt. Dazu wurde die Gründungszahl 1972 an zwei Diabasbrocken angebracht. Darüber rauschen in Zukunft eine Buche und eine Birke. Neben Karl-Josef waren noch Siegfried Hermes und der Krischer Tünn beteiligt, letzterer zur Aufsicht und zum Nivellieren. Solche kleine Aktivitäten gefielen der Wettbewerbskommission und trugen dazu bei, dass wir einen Sonderpreis erhielten.
Schon ganz und gar vergessen?
Angeregt durch eine Bemerkung in einer Predigt von Pastor Vor haben einige Mitglieder des Pfarrgemeinderates vor einigen Wochen die Einfassungen und Denkmäler der Priestergruften und der Gruften unserer Ordensschwestern gesäubert. Nicht der Arbeitseinsatz - der übrigens sehr gering war - soll hier hervorgehoben werden. Erwähnung verdienen vielmehr die Gedanken, die den Helfern bei der Arbeit an den Gräbern der Ordensschwestern kamen.
Die Helfer fanden zwei Gruften mit Steinen vor, auf denen Namen nicht mehr zu lesen waren. Ein einfaches mit Wasser genässtes Tuch reichte aus, um Namen und Daten wieder gut leserlich zu machen.
Frage: Fragt denn wirklich niemand in unserer Gemeinde mehr nach den Namen der bei uns begrabenen Schwestern? Der Grünspan hat sich wirklich nicht erst nach dem letzten Allerheiligentag gebildet. Nun die Namen: Schwester M. Fabiana geb. Lauff, gest. 3. 12. 1919; Schwester M. Angelico, geb. Schneider, geb. 7. 6. 1894, gest. 14. 11. 1957; Schwester M. Bogatia, geb. Fresen, geb. 11. 10. 1891, gest. 17. 10. 1959.
Frage: Kann denn alles, was diese Schwestern der Gemeinschaft bedeuteten, vergessen sein? Wer ist nicht alle in unserem Krankenhaus geboren worden, wer wurde nicht alle gesund gepflegt, wie viele haben doch Krankenpflege zu Hause angenommen !
Einer der Helfer stellte dann nach den Arbeiten an den Gräbern auf jedes Schwesterngrab eine Blumenvase, natürlich in dem Glauben, dass in einer Zeit der üppigen Blumenblüte auch für diese Gräber mal ein Blumengruß abfiele. Nach sechs Wochen brachte dieser Helfer selbst einen Strauß. Hätte er sie nicht selbst entfernt, die Sträuße ständen verblüht heute noch da.
Frage: Findet niemand mehr den Weg zu diesen Gräbern? All diese Fragen richten sich nicht an die jungen Menschen unserer Gemeinde. Angesprochen sind vielmehr jene, die dieser jungen Generation wiederholt Undankbarkeit vorwerfen. Auch diese Feststellung sollte zu denken geben. Oder enden Zeichen der Verehrung und der Dankbarkeit heute für uns wirklich mit dem Tode und somit an den Gräbern?
Den Zugezogenen und Jüngeren unter uns zur Information: Für ca. zwei Jahre diente das sogenannte „Alte Krankenhaus” im Eickhagen bis 1856 als Krankenhaus. Aus Kostengründen wurde es schnell wieder geschlossen. Etwa zur Zeit des 1. Weltkrieges bekam Ramsbeck wieder ein eigenes Krankenhaus; ein besonderes Verdienst des damaligen Pfarrers Friedrich Meyer. Dieses Hospital wurde von den „Armen Franziskanerinnen” aus Olpe betreut. 1962 wurde es wegen fehlendem Ordensnachwuchses geschlossen. Das Gebäude erwarb Dr. Hegemann und baute darin seine Arztpraxis auf. A. B.
Polterabende - aber wie?
Mehrfach wurden wir in letzter Zeit gebeten, zu Auswüchsen bei Polterabenden Stellung zu nehmen. Beklagt wird, dass dies kein Brauchtum mehr sei, sondern an Umweltverschmutzung grenze. Sinn des Polterabends ist es früher gewesen, dämonische Kräfte und Bosheit am Vorabend der Hochzeit durch Lärm zu vertreiben, das Zerbrechen von Glas sollte den zukünftigen Eheleuten Glück bringen.
Wenn man sich manche Polterabende ansieht, muss man sich über den Einfallsreichtum wundern, mit dem möglichst schwer zu entfernende Gegenstände zerstreut werden: Neonröhren mit hauchfeinen Splittern, Bierlätzchen, Computerabfall, Kleinplastik, Federn etc. Oft hat man den Eindruck, dass hier nicht Glück gewünscht wird, sondern Revanche genommen wird. Die Anlagen rund ums das Haus des erwartungsvollen Brautpaares , aber auch eine weite Umgebung zeugen noch für längere Zeit vom „Frohsinn” vieler Polterabendsgäste. Hier wird sicherlich übertrieben.
Da war früher ein Ramsbecker konsequenter mit seiner Drohung: „Viel Scherben, wenig Bier!” Auf seinem Polterabend floss das Bier in Strömen.
Pfarrfest 1982
St. Margaretha in Ramsbeck feierte in diesem Jahr erstmals wieder ein zweitägiges Pfarrfest.; der Erlös soll für eine kleine Kapelle und Pater Cesar in Ekuador verwandt werden.
Es begann am Samstag, dem 2. 10. mit der Vorabendmesse, die vom Männer-Gesangverein „Cäcilia” Lendringsen mitgestaltet wurde. Der gleiche Chor und Ramsbecks Chorgemeinschaft boten beim Festball in der Schützenhalle Proben ihres beachtlichen Könnens. Dazu spielte das „Weekend Trio” aus Ramsbeck mit viel Schwung zum Tanz auf.
Der Sonntag begann mit einem Festhochamt, dem sich in der Schützenhalle ein zünftiger Frühschoppen anschloss, bis dann das leibliche Wohl durch eine leckere Erbsensuppe ins rechte Lot gebracht wurde. Der Nachmittag brachte dann munteres Treiben mit viel Kurzweil. Wer sich mit Kaffee und Kuchen gestärkt hatte, konnte sich an vielen Buden und im Basar die Zeit vertreiben. Hier hatten sich die Kinder besonders eingesetzt. Erwähnen wollen wir aus der Vielzahl die Mohrenkopfschleudermaschine. Wenn ihr Mechanismus durch zielgerechtes Werfen in Gang gesetzt wurde, gab es einige Überraschungen.
Grund zur Freude herrschte nach dem Kassensturz: Fast 10.000 DM blieben unter dem Strich für den guten Zweck übrig, davon viele zweckgebundene Geldspenden für Pater Cesar.
Aber wir wollen an dieser Stelle klar heraus sagen, dass der Samstagabend eine Riesenenttäuschung war. Wären nicht die Mitglieder der beiden Chöre gewesen, es wäre eine Blamage erster Ordnung geworden. Warum rufen die Ramsbecker nach Entspannung im Dorf und nehmen dann das Angebot - zumal bei einem Pfarrfest - nicht an? So wie an diesem Samstag sollte man „seine” Pfarrgemeinde und die tüchtigen Organisatoren nicht hängen lassen!
Baumaßnahmen
Vor Gockeln Haus wurde durch die Firma Heimes der Parkplatz auf 37 Einstellplätze erweitert. Leider musste dieser Baumaßnahme die prächtige Hainbuchenhecke weichen, die Johann Niggemann und nach ihm Herbert Kastner als Schulhausmeister so trefflich in Schuss hielten.
Aber gar so trostlos soll der neue Platz auch nicht gestaltet werden. Nach einem Sauberkeitsstreifen aus Kies entlang Gockeln Haus folgt ein schmaler Fußweg und daran anschlie0ßend zur Straße eine fünf Meter breite Grünanlage, die sich bis zur Schule hinzieht. Die VEW-Station wird begrünt und gepflastert werden. Hinter dieser Station kann die Feuerwehr weiter nach Belieben schalten und walten.
Die Parkfläche selbst wird verbundgepflastert, wobei acht größere Bäume entlang der Hausflucht von Gockeln Haus die Fläche auflockern sollen. Neben Gockeln Haus, dessen Sockel isoliert und verputzte wurde, wird zur Kirche eine Böschung angefüllt und ebenfalls begrünt.
Die Firma Köster verrohrte den Fichtenweg von der Einmündung Kamp bis zum Hause Schmitten. Die Arbeiten wurden durch massive Felsen erschwert, die besonders beim Aushub der Schächte den Einsatz eines Meißelbaggers erforderten. Nun ist die Gefahr wohl beseitigt, dass Oberflächenwasser durch den Wald fließt und mit Geröll den Kanal hinter der Schwimmhalle verstopft. In den letzten Jahre gab es deshalb einige Male Überschwemmungen auf der Schulstraße.
Kaninchenschau 1982
Wie bisher in jedem Jahr zeigte sich der Ramsbecker Kaninchenzuchtverein mit der amtlichen Bezeichnung W 347 der interessierten Öffentlichkeit. Die Ausstellung wurde von der Bevölkerung so gut besucht, dass die Verantwortlichen mit Vorsitzendem Lorenz Köster an der Spitze sehr zufrieden waren. Neben den ausgestellten Tieren waren eine Tombola und ein Tierkindergarten im Kaninchendorf - eine Augenweide für Kinder - weitere Attraktionen.
Ausgestellt wurden 96 Tiere aus elf Rassen: Große Chinchilla, Blaue Wiener, Rote Neuseeländer, Rheinische Schecken, Kleinsilber Gelb, Dalmatiner Rex, Gelb Rex, Deutsche Großsilber in Gelb und Blau, Graue Wiener und Schwarze Rex. Für einen kleinen Verein mit 24 Alt- und sechs Jungzüchtern scheint uns dies eine erstaunliche Vielfalt zu sein.
Vereinssieger wurde Lorenz Köster mit seinen Grauen Wienern, für die 380,5 von 400 möglichen Punkten erhielt. Zweit wurde Elke Stenzel mit „Dalmatiner Rex” vor der Zuchtgemeinschaft Hilmers mit „Roten Neuseeländern” und Friedel Tscharnik mit „Große Chinchilla”. Bei den Jungtieren war Friedhelm Kiwall mit seinen „Rheinischen Schecken” vorne. Bei den Erzeugnissen siegten Hedwig Tscharnik bei den Fellsachen und Maria Köster bei den Stricksachen aus Angorawolle. Wer übrigens einen saftigen Kaninchenbraten liebt, wende sich an Lorenz Köster zur Vermittlung.