Mai 1984 |
Zurück zum Archiv |
Juni 1984 |
Altentag der Schützenbruderschaft
Am 17. Mai hatte die St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Ramsbeck die Seniorinnen und Senioren von Berlar, Ramsbeck und Valme zu Gast. 95 ältere Mitbürger waren zur Freude der Schützenbrüder waren dieser Einladung gefolgt und füllten die Hubertusstube bis auf den letzten Platz, eine überwältigende Teilnehmerzahl für die erste Veranstaltung dieser Art.
Junge Mitglieder des Vorstandes schenkten auch den Kaffee zum Kuchen aus mit viel Eifer, aber auch mit noch ungeübten Händen. Dies soll sich aber ändern, denn schon im Herbst möchten die Schützen erneut Gastgeber der älteren Leute sein. Da hat man dann schon die nötige Routine.
Nach dem Kaffeetrinken begrüßten der 1. Vorsitzende Karl Brüggemann und Schützenhauptmann Reinhold Braun ihre Gäste, überließen aber die weitere Gestaltung Alfons Bücker, der ein brillantes Feuerwerk der Unterhaltung abbrannte. So wurden mit launigen Worten die Vorstandsmitglieder vorgestellt. Friedrich Stehling gab Erläuterungen zu den drei Fahnen der Bruderschaft.
Dann aber drängte es die Leute zur Besichtigung der Halle mit ihren zahlreichen Nebenräumen. Ob bei den Frauen in der vorzüglich eingerichteten Küche oder in der Sektbar, in der „Hölle”, bei Senges Fritz Wandbildern - immer wieder konnte man Worte höchsten Lobes vernehmen.
Abgerundet wurde der Nachmittag durch Engelbert Prein, der im Film noch einmal den Abbruch der alten Schützenhalle und das Werden der neuen Halle als Bilddokument festgehalten hatte. Danach blieb noch viel Zeit zum Klönen bei Säften, Bier und scharfen Getränken.
Hauptlehrer i. R. Otto Heimes dankte herzlich für diesen gelungenen Nachmittag, an dem der Schützenvorstand übrigens in Uniform und in Schwarz (geschäftsführender Vorstand) erschienen war. Er sprach von der Verbundenheit der Alten mit den jetzigen Gestaltern der Schützenbruderschaft. Er freute sich besonders, dass man die Alten nicht vergessen habe.
Auf seine Anregung hin ging der Hut rum und siehe da: 560 DM steuerten die Gäste zum Wohle der Schützenbruderschaft bei. Da sei sehr herzlich „Dankeschön” gesagt.
Im Herbst wird wieder eingeladen. Die Polizei mit ihrem Sprecher Wolfgang Wenzel aus Meschede hat schon ihre Mitwirkung versprochen. Hoffnung macht sich auch die Ramsbecker findet. Aufgenommen werden sie mit offenen Armen, das Altengemeinschaft, die einen beträchtlichen Teil der Gäste stellte, dass der eine oder andere auf den Geschmack gekommen ist und in Zukunft den Weg zur Altengemeinschaft gilt auch für die erstaunlich große Altenriege aus Berlar.
Wertvoller Münzfund
Olaf Kraft, wohnhaft im vorderen Kamp, fand beim Graben im Garten einen Pfennig aus dem Jahre 1823. Er war zur Zeit des damals regierenden Preußenkönigs Friedrich-Wilhelm III. offizielles Zahlungsmittel. Wer also eventuell einen Schatz finden will, empfehle seinen Kindern die Gartenarbeit. Wenn schon kein Schatz dabei herumkommt, wird zumindest der Boden gelockert und die Ergiebigkeit des Gartens gesteigert.
Polizist aus Südafrika zu Besuch im IPA-Haus Ramsbeck
Südafrika eine der jüngsten Sektionen der IPA mit 1.200 Mitgliedern, entsandte den IPA-Kollegen Leon Menge zu einer Redakteurtagung nach Schloss Gimborn bei Gummersbach. Dort wünschte er, das IPA-Haus in Ramsbeck kennen zu lernen, denn in seiner Heimat möchte man auch so eine Einrichtung schaffen.
Verbindungsstellenleiter Wolfgang Wenzel begrüßte seinen südafrikanischen Polizeikollegen mit Ehrfrau und dem mitangereisten stellvertretenden Landesgruppenleiter NRW Hans Jansen. ER informierte seinen Kollegen umfassend über das IPA-Haus und sein Konzept.
Bürgermeister Karl Senge begrüßte ebenfalls im Namen der Gemeinde Bestwig die Gäste. Er wies darauf hin, dass das IPA-Haus u. a. auch einen Fremdenverkehrsfaktor für die Ortschaft Ramsbeck darstellt.
Selbst Polizeidirektor Köhler ließ es sich nicht nehmen, Lt. Kol. Leon Menge zu begrüßen. In einem kurzen Gespräch konnten auch hier polizeiliche Fachfragen wie Polizeidichte, Ausbildung und Sicherheitsaspekte angesprochen werden.
Mit Worten des Dankes für die Gastfreundschaft und der Verwunderung über die Aktivitäten der IPA-Verbindungsstelle Hochsauerland-Hellweg verabschiedete sich der Gast aus dem südlichen Afrika
Maibäume im Wettstreit
Während früher die jungen Burschen sich damit zufrieden gaben, zum 1. Mai eine stattliche Birke vor einem Lokal aufzustellen, ist heuer, wie man in Bayern sagen würde, ein regelrechter Wettstreit um den schönsten Maibaum in Ramsbeck entstanden.
Am Dorfplatz hatte es mit einem Baum Eifeler Art begonnen - unter der Schirmherrschaft von Wirt Karl Schweitzer aus Hürtgen in der Eifel. Der Werdern zog im letzten Jahr nach. Der vorläufige Höhepunkt wurde in diesem Jahr erreicht. Während gegenüber vom „Adler” eine hohe bändergeschmückte Fichte in den Himmel ragt, sticht unserer Meinung nach der Werdernbaum die Konkurrenz glatt aus. Eine hohe Birke wurde am Stamm mit einer Tannengirlande umschlungen. Darüber geben Tafeln Auskunft über die Erbauer, wie es in Bayern oft zu sehen ist. Wir erkannten den Bäcker, den Schreiner und den Wirt. Darüber wölbt sich der Birkenwipfel, der zudem noch mit bunten Bändern verziert ist.
In der Vielfalt liegt die Kunst des Lebens, nicht in der Einfalt. Was bringt das nächste Jahr? Weitere Bewerber um den schönsten Maibaum??
Kinderschützenfest 1984
Es gab mehrere Gründe, die ein Gelingen des Ramsbecker Kinderschützenfestes als riskant erscheinen ließen. Einmal war Muttertag, was bei der Planung im Dezember wohl nicht bedacht wurde, dann war die Witterung nicht gnädig gesonnen, weil man am 13. Mai mitten in den Eisheiligen steckte.
Dennoch dürfen die Ramsbecker Schützen mit dem Ergebnis zufrieden sein. In einem spannenden Gefecht mit Buchenknüppeln holte Thomas Heimes-Junkern den Rest des Gipsvogels von der Stange und wurde Nachfolger von Reiner Stappert und seiner Königin Stefanie Koroll. Zum Mitregieren erwählte er sich Nicola Reding vom Werdern.
Inder Halle gab es dann ein buntes Treiben mit vielen Spielen. Mit der Kallenhardter Knüppelmusik ging es dann im Festzug durchs Dorf, leider abgekürzt durch einsetzenden Regen. ZU hoffen ist, dass im nächsten Jahr unter günstigeren Bedingungen das Echo der Bevölkerung größer sein wird.
20 Jahre Dickwiese
In diesem Jahr können die Bewohner der Dickwiese in Ramsbeck auf 20 Jahren Wohnen in ihrer schmucken Siedlung zurückblicken. Zwar wurde das erste Haus von Paul Böllecke schon 1963 erbaut, aber die anderen 13 Häuser wurden erst 1964 bezogen.
Erster Bewohner war Willi Vollmer mit Familie, der heute allerdings im Kamp zu Hause im eigenen Haus wohnt. Gebaut wurde mit Hilfe der Siedlungsgenossenschaft Meschede und der Stolberger Zink A. G., die ihren Mitarbeitern den Grund und Boden zur Verfügung stellte.
Besonders stolz sind die Dickwiesler auf ihre gute Nachbarschaft. Sie haben einen eigenen Sparclub und treffen sich reihum in den reichlich vorhandenen Kellerbars. Höhepunkt eines jeden Jahres ist das Dickwiesenfest, das man auf dem Platz über dem Bergbaumuseum ausgiebig feiert.
Vor fünf Jahren wurde feierlich ein Stein an der Einfahrt zur Dickwiese enthüllt, der auf das Alter dieser Siedlung hinweist. Mittlerweile sind andere Straßen diesem guten Beispiel gefolgt. Man darf die Bewohner der Dickwiese als Pioniere des Verschönerungswillens in Ramsbeck bezeichnen.
In diesem Jahr feiern die Dickwiesler am 16. Juni ihr Jubiläumsfest auf dem Festplatz am Bergbaumuseum. Sie wollen dabei nicht unter sich bleiben, sondern laden alle dazu herzlich ein.
50 Jahre Kegelclub „Ruck-Zuck” Ramsbeck
Am 7. Juni feiert der Kegelclub „Ruck-Zuck” Ramsbeck - der sogenannte Freitagsclub - sein 50jähriges Bestehen. 50 Jahre Clubgeschichte sollen Anlass genug sein, auf die Gründung zurückzuschauen.
Fritz Krehl, Josef Schmücker, Hans Fuhr, Lorenz Risse und Karl Engel aus Heringhausen hatten die Fahrschule beendet uns am 7. 6. 1934 die Fahrprüfung bestanden. Die Feier fand auf der Kegelbahn im Kasino (heute das Haus gegenüber von Schmitts Maria auf dem Werdern) der Stolberger Zink A. G. statt. Währen dieser Feier wurde nun beschlossen, jede Woche einmal zu kegeln; damit war der Kegelclub aus der Taufe gehoben.
Altkegelmeister Matthias Stiefelhagen war Taufpate und gab dem „Kind” den Namen „Ruck-Zuck”. Mitglied werden konnte nur, wer den Führerschein besaß und mit einem „Benzinesel” umgehen konnte. Später wurde der Kreis erweitert und es wurde die Bedingung gestellt, dass die neuen Mitglieder wenigstens ein Benzinfeuerzeug besitzen und es bedienen können.
So treffen sich am 14. Juni 1934 folgende Herren : Fritz Krehl, Hans Fuhr, Lorenz Risse, Karl Kreft, Karl Fliege, Wilhelm Wolf, Johann Diehl, Hans Vogel, Heinrich Dicke, Dr. Friedrich Hegemann, Matthias Stiefelhagen, Otto Heimes, Josef Schmücker und Josef Schäfers. Leider weilt von den Gründern außer dem immer rüstigen Otto Heimes keiner mehr unter den Lebenden.
Zur Pflege der Gemeinschaft wurden auch Kegeltouren durchgeführt. So fuhr man in den Gründerjahren nach Dortmund, Altenessen, Unkel am Rhein und zu anderen Ausflugszielen.
Nach zehnjähriger Pause währen des 2. Weltkrieges rollte am 28. 1. 1953 die erste Kugel auf der Bahn des Gastwirts Anton Hegener in Bestwig. Anwesend waren die Kegelbrüder Krehl, Fliege, Schmücker, Stiefelhagen, Dr. Volmar, Vogel, Kreft, Dr. Hegemann, Fuhr, Heimes, Gutsche, Deutsch, König und Teutenberg.
Am 1. 9. 1956 hielt der Kegelclub feierlich en Einzug auf der Kegelbahn der Stolberger Zink A. G. im Gefolgschaftsheim. Kegeljungen setzten hier unter der Oberaufsícht von Fritz Gödde so manche „Neun” bis spät in die Nacht auf.
Der nächste Umzug erfolgte auf die Kegelbahn im neu eröffneten Gasthof Schröder. Die Stolberger stellte die alte Bahn aus dem Gefolgschaftsheim zur Verfügung, Fritz Schröder ließ eine Automatik einbauen. Nach Ende der Ära „Lukasklause” sah sich der Club gezwungen, eine Übergangslösung zu finden, bis das Haus Schröder weitergeführt würde. Inzwischen kegelte man zu aller Zufriedenheit bei Müllers in Andreasberg.
Am20. Januar 1978 wurde der Gasthof Schröder als „Ramsbecker Hof” durch Dieter Bunzenthal neu eröffnet. Seitdem kegelt man wieder hier in Ramsbeck.
Zu erwähnen sei zum Schluss, dass Heinrich Gutsche, der noch als einziges Mitglied der „Garde 1953” dem heutigen Club angehört, es sich nicht nehmen lässt, wenigstens ab und zu hereinzuschauen, um den jungen Kegelbrüdern zu zeigen, wie man mit zwei Würfen den linken und den rechten Bauern holen kann.
Osterfeuer brannte an der verkehrten Stelle
Der Club 110, der in diesem Jahr das Osterfeuer am Ziegenberg baute, war echt vom Pech verfolgt. Sie hatten einen wunderschönen Holzstoß gerichtet, der sicherlich Feuern in der Vorzeit nichts nachgestanden hätte; aber es sollte anders kommen.
Statt des Feuers mit dem Strohmann brannte ein ansehnliches Stück des umliegenden Waldes ab. Nur Dank des schnellen Einsatzes von einigen Feuerwehren konnte das Schlimmste verhindert werden. Nun droht den fleißigen Osterfeuerbauern und Traditionsbewahrern vielleicht noch ein Strafverfahren. Das haben sie sicherlich nicht verdient.
Bereits seit einigen Jahren war es den Fachleuten klar, dass an dieser Stelle ein Osterfeuer ein großes Risiko für den angrenzenden Wald bedeuten würde. Hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer. Wir schlagen vor, dass in Zukunft Ramsbecks Hauptfeuer vom Ziegenberg zur Halde umzieht. Dort dürfte es keine Gefahr darstellen.
Es wird wieder gebuddelt
Bereits seit einiger Zeit wird in Ramsbeck gebaut, die Bürgersteige werden aufgerissen und es gibt mäßige Behinderungen. (Dass ein Ramsbecker in ein solches Bauloch fiel, lag aber nicht an der Absperrung, sondern an der Freude an geistigen Getränken). Das Fernmeldeamt in Meschede gab uns folgende Informationen über diese Baumaßnahmen:
„Die fernmeldetechnischen Einrichtungen für die Vermittlung der Telefongespräche im Ortsnetz Bestwig-Ramsbeck waren bislang im Postamtsgebäude in der Heinrich-Lübke-Straße 15a untergebracht. Rund 1.000 Beschaltungseinheiten konnten hier für die Versorgung von etwa 820 Fernsprechteilnehmern aufgebaut werden.
Da weitere Erweiterungsmöglichkeiten in dem vorhandenen Raum nicht mehr bestanden, wurde im Mai des vergangenen Jahres mit dem Neubau eines Fernmeldedienstgebäudes Im Seifen 13a begonnen. Das Gebäude wurde im März dieses Jahres so weit fertiggestellt, dass mit dem Aufbau der technischen Einrichtungen begonnen werden konnte. Diese Arbeiten dauern gegenwärtig noch an und werden voraussichtlich im November zum Abschluss gebracht, so dass dann die Inbetriebnahme der neuen Ortsvermittlung erfolgen kann.
Die Baukosten für das Gebäude betragen 425.000 DM. Dazu kommen die Kosten für den Aufbau der technischen Einrichtungen und für das Umschwenken der vorhandenen Fernmeldekabel auf die neue Fernsprechvermittlungsstelle. Das Fassungsvermögen des neuen Gebäudes biete Platz für die Anschließung von 2.400 Fernsprechteilnehmern. Nach dem Freiwerden der Räume im Postamtsgebäude sollen diese vom Postdienst genutzt werden.
Ferner erfolgt gegenwärtig im Bereich Eickhagen eine Erweiterung des unterirdischen Fernmeldenetzes. Ausgehend von der Schulstraße über den Eickhagen bis zur Kreisstraße 46 und von dort bis zum Eingang des Gewerbegebietes Ziegelwiese werden Telefonkabel verlegt. Hierdurch können künftig die in dem Ausbaugebiet vorhandenen oberirdischen Leitungen abgebaut werden.
Diese Gesamtbaumaßnahme wird voraussichtlich bis Mitte Juli 1984 andauern und kostet etwa 100.000 DM. Mitverkabelungen seitens der VEW im Eickhagen sind uns nicht bekannt.”