Dezember 1986 |
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Januar 1987 |
Ein tolles Weihnachtsgeschenk
Eine wirklich schöne Bescherung erlebten in diesen Tagen die St. Hubertus-Schützen. In der Sitzung vom 8.12.1986 gewährte der Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde Bestwig einen Zuschuss von 23.000 DM.
Wir erinnern uns an die Frühjahrs-GV der Schützen, in der Schützenbruder Karl-Heinz Hoof sinngemäß andeutete, man solle ruhig erst das Ende des Jahres abwarten, vielleicht wäre da noch etwas zu tun, um die finanzielle Last der Bruderschaft zu mildern. (Anm. d. Red.: Damals wurde der ehemalige Kindergarten zum hohen Preis von 100.000 DM von der Gemeinde gekauft.) Heute kann man sagen, dass der CDU-Ratsherr Hoof seinen ganzen Einfluss geltend gemacht hat und sein Wort eingelöst hat. Da kann die Bruderschaft nur „Dankeschön” sagen.
Sunshine-Tours ganz groß
Am 13. und 14. Dezember konnte man in der Ramsbecker Schützenhalle ein buntes Völkchen beobachten. Willi Wolf jun. Hatte seine Kunden zur großen Sunshine-Fete geladen, auf der dich die Teilnehmer seiner Abenteuerfahrten zu treffen pflegen. Dann werden Bilder und Filme gezeigt, Erfahrungen ausgetauscht und Freundschaften gefestigt. Die oberen Hallenräume waren bunt mit vielen Farbprospekten geschmückt. Die Teilnehmer kamen aus allen Teilen der Bundesrepublik, einige schlugen in der Halle sogar ihr Nachtlager auf.
Was sind nun die Sunshine-Tours? Willi Wolf jun. Hat hier eine Marktlücke entdeckt, indem er seinen meist jüngeren Kunden Abenteuerfahrten anbietet, auf denen sie in kleinen Gruppen und auch zu kleinen Preisen die Natur, die Kultur und die Menschen fremder Länder kennenlernen können. Geschlafen wird in mitgeführten Zwei-Mann-Zelten, verpflegt wird aus der Busküche, wobei die Teilnehmer auch zur Mithilfe eingespannt werden. Jede Tour wird von einem erfahrenen Reiseleiter begleitet. Mit zum Team gehören u. a. Nils-Peter Meyer als Türkeispezialist,. Fredy Tusch und Karl-Josef Hanxleden.
Begonnen hat es 1978 mit einer Fahrt nach Marokko; besonders die Abstecher in die Wüste Sahara begeistern immer wieder die Teilnehmer. Willi meint: „Man wird regelrecht süchtig danach. Da muss man selbst schon mal zur Schüppe greifen und den Bus aus dem Sand graben.
Heute sind Fahrten nach Ägypten, Kreta, Griechenland, Sizilien, in die Türkei, nach Frankreich, Tunesien, Russland, Nepal, zum Nordkap und nach Island hinzugekommen. Übernachtet wird auf guten Campingplätzen, die Willy Wolf vorher selbst erst testet. Durchweg ist er 250 Tage im Jahre unterwegs, wobei er seit 1978 ca. 700.000 km zurückgelegt wurden.
Stolz verweist er auf 1.109 Kunden in seiner Kartei. Ältester Teilnehmer war ein Mann aus Schmallenberg mit 74 Jahren, der mit zur Türkei fuhr. Geleimt wurde einmal Josef Hanxleden am Nordkap. Zur Zeit des ewigen Tages legte er sich wie gewohnt um 21.00 Uhr zum Schlafen, die übrige Reisegruppe feierte bis 2.30 Uhr. Als der Schläfer erwachte, wurde ihm mit erfolg vorgemacht, dass es bereits Nachmittag sei und er fast um die Uhr geschlafen habe.
Kameradschaftlicher Verein 1868 Ramsbeck
Was verbirgt sich hinter diesem Namen und dieser Fahne? Sicher gibt es noch genug alte Ramsbecker, die uns darüber Auskunft geben können. Welche Zielsetzungen hatte der Verein, was ist aus ihm geworden? Viele fragen, die es wert sind beantwortet zu werden.
Nachruf auf Frau Velser
Im Alter von 97 Jahren ist Frau Maria Velser in Neuß gestorben. Mit dem Bau der Friedhofskapelle war ihr Heimatgefühl berührt. Sie hatte nur noch wenige Verwandte und Bekannte im Dorf, aber diese Verbindung führte sie zu uns. In doppelter Hinsicht sind wir ihr zu Dank verpflichtet. In den Briefen, die sie an uns richtete, spornte sie uns immer wieder zur Arbeit an.
So schrieb sie einmal, als unser Mut ganz unten war: „Niemand baut an der Kapelle für sich, nur für alle und für die Allgemeinheit wird die Arbeit verrichtet und insbesondere dafür, dass die lieben Verstorbenen nicht erst noch nach Andreasberg zur Leichenhalle und dann wieder zurück nach Ramsbeck zum Friedhof gefahren werden müssen.”
Mit diesen einfachen Worten hatte sie den Nagel doch auf den Kopf getroffen. Sie beließ es nicht bei den brieflichen Ermunterungen allein, sie hat auch am finanziellen Gelingen des Vorhabens einen außerordentlichen Anteil. Zu Beginn der Bauarbeiten hat sie uns die ersten Sorgen helfen tragen.
Wir sind ihr über den Tod hinaus zu Dank verpflichtet.
Friedhofskapellenbauverein eV Ramsbeck
Fritz Schmitten, Vorsitzender
Georg Schwermer, Geschäftsführer
Festtag für St. Margaretha
Das Jahr 1986 war für St. Margaretha in Ramsbeck ein Jahr der Jubiläen: Vor 220 Jahren wurde am 3. April 1786 eine eigene Seelsorgstelle als Pfarrvikarie eingerichtet. Vor 125 Jahren am 23.11.1861 löste sich die Pfarrvikarie ganz von der Mutterpfarrei Velmede, es wurde die katholische Pfarrgemeinde eingerichtet. Schließlich konnte die Pfarrgemeinde vor 50 Jahren am 8. Dezember 1936 die Weihe oder Benediktion des neuen Gotteshauses feiern. Diese Einschnitte im Leben der Pfarrgemeinde waren Grund genug, im Rahmen eines Festaktes diese Höhepunkte festlich zu begehen.
Es begann mit einem Festhochamt, das Weihbischof Paul Consbruch, Dechant Nübold, Pastor Wiwiora aus Bödefeld und Pastor Vor gemeinsam zelebrierten. Dabei wirkte auch die Ramsbecker Chorgemeinschaft mit. Anschließend gab es einen großen Empfang im Pfarrheim, bei dem der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Alfred Braun viele Ehrengäste und Abordnungen aller Vereine und Gliederungen der Pfarrgemeinde begrüßen konnte.
Er hob hervor, dass sich die Gemeinde in diesem Jahr durch die Volksmission für dieses Jubiläumsjahr gerüstet hätten, die Gläubigen hätten vom Angebot des Betens, des Nachdenkens und des sich Freuens regen Gebrauch gemacht, erfreulicherweise besonders die Jugend. Er lobte besonders die Mitarbeit der Laien, ohne deren tatkräftige Hilfe angesichts der Erkrankung von Pastor Vor wohl nicht so erfolgreich gearbeitet hätte werden können. Sicherlich vergaß Alfred Braun hierbei sich selbst zu erwähnen, denn auf seinen Schultern ruhte die Hauptlast der Verantwortung.
Bemerkenswert war der Dia-Vortrag von Engelbert Prein, der unter dem Thema „50 Jahre katholische Pfarrkirche St. Margaretha Ramsbeck in Bildern” das Werden und Weiterleben der Kirche schilderte. Sicherlich sind angesichts der Bilder und Erklärungen in manchen Erinnerungen an frühere Jahre und die beteiligten Personen wach geworden.
Eine interessante Kleinigkeit tragen wir hier noch nach: Magdalena Schappke, geborene Schmitten aus Valme-Pochwerk, trug 1936 den Schlüssel von der alten zur neuen Kirche, begleitet von Ewald Schmitten, der die Kerze trug. (Quelle: Wilhelm Wolf sen.)
Höhepunkt des Festaktes war der Festvortrag von Studiendirektor Friedrich Schroeder. Unter dem Thema „Das Haus der Kirche - die katholische Kirchengemeinde Ramsbeck in einer spannungsreichen Ortsgeschichte” gab er einen Überblick über das nicht immer einfache Leben in der Gemeinde und Kirchengemeinde. Anfangs war Ramsbeck ein kleines Dörfchen, dessen Bewohner oft nur mühsam den Weg zur Kirche in Velmede fanden, die aber nach der Errichtung der Vikarstelle nur unter großen Schwierigkeiten den Vikar und die damalige Kapelle unterhalten konnten.
Mit Vikar Werner Schupmann wurde 1846 ein Mann Vikar, der nach Ansicht von Friedrich Schroeder eine bedeutende Persönlichkeit der Ramsbecker Kirchengeschichte ist. In nur zwei Jahren schaffte er es, eine neue Kirche zu bauen, das Pfarrhaus zu renovieren und - was wohl das Wichtigste war - eine Gemeinde zu formen.
„Der Bau dieser Kirche bleibt ein Markstein in der Ramsbecker Kirchengeschichte. In gemeinsamen Anstrengungen bildete sich eine neue Gemeinde. Die Kirche war gemeinsamer Mittelpunkt, der dem harten Alltagsleben Ordnung und Zielrichtung gab.” VikarSchupmanns Bemühungen war es auch zu verdanken, dass die rasch wachsende Gemeinde von Velmede abgepfarrt und selbständig wurde.
Die Verbundenheit der Ramsbecker Pfarrer mit ihrer Gemeinde in guten und schlechten Zeiten zeigte Friedrich Schroeder am Beispiel des Pfarrers Friedrich Meyer auf, der in den krisenhaften Jahren um 1912 in einer Denkschrift die Behörden beschwor: Möge die Bevölkerung nicht, in ihrer Not von der Staatsregierung verlassen und dem Elend preisgegeben, in das Lager der Unzufriedenen übergehen.”
Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen würdigte er die Pfarrer Heinrich Leonhardt, Josef Hollmann und den Sohn des Dorfes Franz Hoffmeister, der Begründer des Sauerländer Heimatbundes ist. Er schloss seinen Festvortrag mit den Worten: „Der Mensch kann niemals sich selbst zum Zweck haben. Woher eigentlich hätten unsere Vorfahren sonst auch die Kraft genommen, immer neue Häuser und Kirchen zu bauen?”
Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die sehr interessanten Beiträge Friedrich Schroeders zur Ramsbecker Kirchengeschichte in „Rund um Ramsbeck” Nr. 3, 8, 9, und 10/1986.
In Grußworten wünschten die Pastöre der Nachbarpfarreien, aber auch Pastor Herling als Vertreter der evangelischen Brudergemeinde und Bürgermeister Senge als Vertreter der Gemeinde Bestwig St. Margaretha ein segensreiches Wirken für die Zukunft.
Bettina Knipschild, Querflöte, Ruth Geilen aus Niedersfeld, Klavier, und Gregor Vollmer mit zwei Klavier-Solostücken sorgten mit Werken von Mozart, Clementi und Bach für den musikalischen Rahmen. Pastor Johannes Vor bedankte sich zum Schluss für die herzliche Anteilnahme und die Mitarbeit so vieler, die zum Gelingen dieser Feierstunde beigetragen hatten.
Schützen als Gastgeber
Seit einigen Jahren sind die Schützen in Ramsbeck Gastgeber der senioren. Am 7. Dezember waren rund 100 Gäste in den adventlich geschmückten Speisesaal der Schützenhalle gekommen. Fritz Senge begrüßte erstmals als Vorsitzender die Anwesenden und gab eine Übersicht über die Lage der Bruderschaft. Er dankte für die Hilfen, die gerade aus dem Kreis der Senioren in schweren Zeiten geleistet wurden.
Dann folgte ein buntes Unterhaltungsprogramm: ein Krippenspiel der TuS-Kinder, Querflötenspiel von B. und G. Steinberg und K. Stehling, Bilder aus Bayern und ein Film von der Einweihung der Mariengrotte auf dem Werdern von Alfons Bücker, ein Film vom Abriss des alten Kindergartens. Zwischendurch wurden gemeinsam Adventslieder gesungen.; man spürte die vorweihnachtliche Stimmung.
Ferdinand Koßmann bedankte sich im Namen der Senioren/innen und fasste die Stimmung im Saal in dem Satz zusammen: „Wir haben uns gefreut und kommen gern wieder, um Gäste der Bruderschaft zu sein.”
Aus der Sicht des Vorstandes darf gesagt werden, dass er sich auf diese Stunden der Begegnung ebenso freut wie die Gäste. Niemand möchte diesen Nachmittag missen. Auch die Vorstandsfrauen, die in der Küche für das leibliche Wohl sorgen, haben diese Arbeit nie als Last empfunden und sind immer gerne bereit, für einige Stunden beim Freudemachen mitzuhelfen.
Kirche als Asyl
Als Elisabeth Olgemann aus Ramsbeck kürzlich nachmittags in die Ramsbecker Kirche kam, erschrak sie nicht schlecht, als sie zwei Paar Füße erblickte. Voller Schreck und schreckliches ahnend rannte sie hilfeheischend zu Margret Stehling in den Blumenladen. Als Apotheker Engelbert Prein nicht anzutreffen war, wurde der Sache mutig gemeinsam auf den Grund gegangen.
Und siehe da, die Lösung des Rätsels war verblüffend: Zwei englische Soldaten, die vom Überlebenstraining in Ramsbecks Fluren todmüde geworden waren, hatten sich den Heizungsrost in der Kirche als hartes, aber immerhin warmes Ruheplätzchen auserkoren und waren sanft entschlummert. Nicht nur im Mittelalter waren Kirchen Asylstellen für bedrängte Menschen!
Der Umwelt zuliebe....?!
Binden sind nützliche Utensilien für gewisse kritische Tage. Allüberall findet man Behälter, in denen man sie nach Gebrauch verschwinden lassen kann, nur noch nicht in der freien Natur oberhalb des Eickhagens am Abzweig zur Raviele. Was hier junge Damen zum ständigen Stoffwechsel an diesem Orte zwingt, wissen wir nicht - leider sind diese Bindenwechsel unübersehbar für Benutzer des Weges.
Das missfiel nun einem braven Mann, der diesem Übelstand in der freien Natur insofern abhalf, dass er ein Eimerchen mit dem Aufdruck „Damenbinden” an einen Baum hängte. Nun ist zweierlei geholfen: Den Damen, die nun wissen „Wohindemit” und der Landschaft, die wieder jungfräulich rein erstrahlen kann. Vielleicht gibt es noch weitere Lösungsmöglichkeiten, oder nicht?