Neue Spielanlage auf dem Schulhof
Darauf haben die Kinder der Grundschule lange gewartet: In den letzten Wochen wurde auf dem Schulhof eine Spielanlage aufgestellt. Sie besteht aus zwei Spieltürmen, die durch eine Wackelbrücke verbunden sind, einer Rutsche, einer Kletterstange, einer Kletterwand und einem Schrägaufstieg. Leider kann sie zur Zeit noch nicht in Betrieb genommen werden, da der notwendige Fallschutz noch nicht aufgebracht worden ist. Zum Aufkleben der Fallschutzplatten ist gute Witterung nötig, und so ist es zum großen Bedauern der Kinder fraglich, ob die Spielanlage in diesem Jahr überhaupt noch benutzt werden kann.
Für den Bau der Anlage und das Aufbringen des teuren Fallschutzes wurden von der Gemeinde Bestwig 29.500,- DM bereitgestellt, eine in Zeiten leerer Kassen doch recht bemerkenswerte Summe. Um die Spielanlage mit möglichst vielen Anbauteilen ausstatten zu können, wurde der Aufbau von den Eltern in Eigenleistung übernommen, wobei der Förderverein der Grundschule seine erste Bewährungsprobe bestanden hat.
Mit dem Aufbau der Spielgeräte ging eine lange Planungsphase zu Ende. Erste Anregungen für eine Umgestaltung des Schulhofes gehen auf eine Schulkonferenz im Jahr 1991 zurück. Zunächst wurde mit der Schützenbruderschaft beraten, wie man die Belange der Schule und die Interessen des Schützenvereins (Nutzung des Schulhofes für das Schützenfest) in Einklang bringen könne. Man kam zu dem Ergebnis, Bäume und Spielgeräte im nördlichen Drittel des Schulhofes zu plazieren, so daß etwa zwei Drittel für den Schützenfestbetrieb, aber auch für schulische Zwecke wie z.B. das ADAC-Fahrradturnier frei bleiben.
Durch den Wechsel in der Schulleitung wurde das Projekt dann zunächst zurückgestellt, ehe es 1994 erneut von der Schulkonferenz und dem Kinder- und Jugendparlament der Gemeinde Bestwig aufgegriffen wurde. Nachdem der Gemeinderat die nötigen Mittel für das Jahr 1995 bereitgestellt hatte, konnte mit der konkreten Planung begonnen werden. Leider verzögerte sich die Auftragserteilung für die Spielanlage, so daß sie erst im Oktober geliefert und aufgestellt werden konnte, was zu den oben geschilderten Problemen geführt hat
Wenn die Umgestaltung abgeschlossen ist, steht den Kindern ein kindgerechter Schulhof zur Verfügung, der ihnen in den Pausen viele Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten und damit eine aktive Erholung bietet. Aber auch von der Optik her wird sich die triste und eintönige Asphaltfläche, die von der Kommision des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden” mehrfach kritisiert worden ist, zu ihrem Vorteil verändern und damit zu einem schöneren Ortsbild von Ramsbeck beitragen.
Erfolgreicher Blutspendetermin
Die Beteiligung am Blutspendetermin des Deutschen Roten Kreuzes nimmt in Ramsbeck erfreulich wieder zu. Am 16. November 1995 kamen 134 Spender, um zur Ader gelassen zu werden, darunter13 Erstspender. Als alter Blutspender erfreut es uns besonders, daß viele junge Menschen sich an der Aktion beteiligen und für eine Fortsetzung der in Ramsbeck immer guten Beteiligung sorgen. Wieder konnten zahlreiche Spender für „Jubiläumsspenden” geehrt werden.
Bronce für drei Spenden erhielten Tanja Klamandt, Stefan Tillmann, Nicola Stoer und Markus Henneke. Sascha Dessel, Mark Steinbach und Kai Albers wurden mit der Silbernadel für sechs Spenden geehrt, während Wolfgang Sommer, Rainer Nölke, Andreas Niggemann und Dr. Paul-Heinz Liese für 10 Spenden die Goldnadel erhielten. Gerhard Bartsch wurde für 25 Spenden ausgezeichnet, jedoch Klaus Stremmer mit nunmehr 60 Blutspenden war der Star des Abends, der aber auf einer besonderen Veranstaltung in Meschede ausgezeichnet wird.
„Killefit-Kid's”
Durch eine neue, im Oktober 1995 gegründete Kindergruppe ist die Kinder- und Jugendarbeit in der St. Margaretha Pfarrei in Ramsbeck wieder zum Leben erweckt worden. Mädchen und Jungen im Alter von 6-10 Jahren treffen sich alle 14 Tage dienstags nachmittags um 16.00 Uhr im katholischen Pfarrheim.
Zum ersten Treffen am 10. Oktober kamen 11 Mädchen und 13 Jungen. Jeder erstellte seinen persönlichen Steckbrief, damit man sich allen vorstellen konnte, und um sich gegenseitig besser kennenzulernen. Nachdem noch einige Spiele miteinander gemacht wurden, einigten sich alle auf den Gruppennamen „Wir sind die Killefit-Kid's”. („Kid's” ist ”modern” für Kinder, Anm. der Red.) Die Namenvorschläge „Die Gummibärchen-Bande” sowie „Die Doofen” fanden mehrheitlich keine Gnade.
Auf Wunsch aller Kinder fand dann beim 2. Treffen eine Schnitzeljagd statt, wobei die erste Gruppe, die der zweiten Gruppe den Weg zeigte, genauso begeistert mitspielte wie die Jäger, die dann nach kurzer Suche die erste Gruppe auf dem Dorfplatz aufspürte. Zuvor wurden allerdings die Nerven der netten Verkäuferinnen bei Hamichs getestet. Die zweite Gruppe mußte nämlich den Preis eines Vollkornbrotes ermitteln, jede Verkäuferin mußte diesen durch ihre Unterschrift bestätigen. Als kleine Stärkung gab es zum Schluß leckere Waffelplätzchen, die Herr Pastor Skora spendiert hatte. 22 Kinder nahmen an der Schnitzeljagd teil und gingen durch die lange Wegesstrecke ein wenig erschöpft nach Hause.
Dank der freundlichen Spende von Papiertüten durch unseren Apotheker Engelbert Prein (hier nochmals ein „Herzliches Dankeschön”) konnten beim 3. Treffen am 7. 11. Laternen für St. Martin gebastelt werden. Sage und schreibe 30 Kinder arbeiteten eifrig an ihren Laternen, die dann auch im Martinszug bewundert werden konnten.
Da sich nach drei Treffen zeigt, daß immer mehr Kinder zu den „Killefit-Kid's”-Nachmittagen kommen, werden im neuen Jahr zwei Gruppen gebildet werden. Es wird dann die Gruppe der 6-8-jährigen Kinder und die ältere der 8-10-jährigen geben. Dadurch wird es möglich, daß noch weitere Kinder an den Gruppenstunden teilnehmen können. Diese sind herzlich zum Kommen eingeladen.
Die Leiterinnen der Gruppe - Silvia Schirrey, Beatrice Bültmann, Gabriele Siepe und Heidi Schmitten - sind genauso begeistert bei der Sache wie die Kinder. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, den Kindern interessante, abwechselungsreiche und schöne Nachmittage zu gestalten, wobei sie in erster Linie auf die Wünsche der Kinder eingehen und diese, falls machbar, zu verwirklichen versuchen.
Das nächste Treffen der „Killefit Kid's” findet am Dienstag, dem 5. Dezember um 16.00 Uhr im Pfarrheim statt. Gemeinsam wollen wir dann eine Krippe gestalten. Und was am Dienstag, dem 19. Dezember, auf dem Plan steht, wird hier noch nicht verraten, denn es soll eine kleine Überraschung sein.
Wenn Du 6, 7, 8, 9 oder 10 Jahre alt bist und neugierig auf uns geworden bist, dann komm doch auch mal zu uns! Denn es ist schön, ein „Killefit-Kid's” zu sein!!!
H. S.
Erfolgreiche Tennisspieler
Der A-Jugend der Tennisabteilung Ramsbeck ist der Aufstieg von der Kreisklasse in die Kreisliga gelungen. Die Mannschaft, die von Friedhelm Walter betreut und von Martin Peters trainiert wird, konnte mit dem erfreulichen Ergebnis von 5:0 auf warten. Die sechs stolzen Gewinner sind Oliver Schmidt, Sebastian Walter, Maik Ehls, Sascha Crose, Olaf Nowak und Matthias Schmitt.
Einen weiteren Erfolg konnte die Herrenmannschaft der Tennisabtellung Ramsbeck verbuchen. Die Mannschaft, die im letzten Jahr in die 3. Kreisklasse aufgestiegen war, konnte in diesem Jahr den Aufstieg in die 2. Kreisklasse feiern. An dem Erfolg beteiligt waren Ronny Tomé, Michael Theune, Ludger Entian, Ludger Kleine, Christian Meyer, Friedhelm Gockel, Andreas Pieper, Christoph Heimes, Hans-Reiner Wiemann und Dirk Dick.
Bei den Vereinsmeisterschaften 1995 der Tennisabteilung Ramsbeck wurden folgende Siegerinnen und Sieger ermittelt:
G. B.
Reststoffdeponie des HSK
Wir besichtigten die neue Müllkippe im Bleckenfeld bei Westernbödefeld, die im nächsten Jahr nach dem Stand der Bauarbeiten bereits den ersten Müll aufnehmen könnte. Umfassend wurden wir dabei von Michael Sommer aus Ramsbeck informiert, der die riesige Baustelle als Bauleiter betreut und wahrscheinlich auch später Leiter der Deponie sein dürfte - eine erstaunliche Karriere für einen 32 Jahre jungen Mann, dem wir für die Unterstützung zu diesem Bericht herzlich danken.
Dem Baubeginn im März 1994 waren bereits umfangreiche geologische Untersuchungen des Geländes vorausgegangen, dazu werden seit fünf Jahren an einer eigens errichteten Wetterstation Niederschläge, Windstärken und Windrichtung, Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck gemessen. Zudem wurde an zwölf Grundwasserbrunnen rund um das Deponiegelände bereits vier Mal die Wasserqualität gemessen und den Grundstücksbesitzern zugänglich gemacht, um ihnen Vergleichsmöglichkeiten mit den später nach der Inbetriebnahme der Deponie vierteljährlich erfolgenden Wasseranalysen zu ermöglichen. Auch drei kleine Quellflüsse im Deponiebereich werden regelmäßig auf etwaige Schadstoffe im Wasser überprüft.
Insgesamt beträgt der Raum, auf der die Deponie errichtet wird, 54 Hektar, wovon auf die Abkippfläche insgesamt fast 25 Hektar entfallen, auf der in fünf Deponieabschnitten rund 7,8 Million Müll gelagert werden können. Jeder Abschnitt ist etwa 300 m lang und 100 m breit. Im ersten Abschnitt, der bis auf Restarbeiten fast fertig ist, kann eine Million Tonnen Müll deponiert werden, was für etwa sieben Jahre reicht.
Zur Deponie gehören umfangreiche Bauten: Das Verwaltungsgebäude mit einem Regenrückhaltebecken im Bodenbereich, einer Ebene mit Garagen, Werkstätten und Lagerräumen und den Verwaltungsräumen für ca. 15 Deponiewärter und 20 Verwaltungsleute. Dazu kommt der Bereich der Waagen, eine große Halle, in der aller angefahrene Müll abgekippt wird. Er wird dann in Container verladen, die von Deponiefahrzeugen zur Endlagerung gebracht werden. Dadurch wird der Müll auf unbefugt abgeladenen Schadstoffmüll überprüft werden können. In einem weiteren Gebäude wird das Sickerwasser aus der Deponie mit Hilfe des Osmoseverfahrens bis auf zwei % des ursprünglichen Umfangs reduziert. Die Behandlung von einem cbm Schmutzwasser kostet ca. 70 DM. Obwohl durch die Reinigung reines Wasser übrig bleibt, muß dies noch zu einer Klärung durch ein Kanalnetz nach Wildshausen bei Freienohl geleitet werden - fürwahr ein bürokratischer Schildbürgerstreich. Die Osmoseanlage kann am Tage 175 cbm Deponiewasser klären, als Zuleitung wurde ein 330 m langer begehbarer Tunnel gebaut, in den die Dränagerohre aus der Deponie einmünden. Als Auffangbecken mußten zwei Speicherbecken mit der unglaublichen Kapazität von 8.500 cbm gebaut werden. Zugrunde gelegt wurde dabei ein Niederschlagsaufkommen von 300 mm an zwei Tagen, was einem Viertel des Jahresniederschlages von 1150 mm entspricht. Diese Baumaßnahmen, die von höherer Stelle gefordert wurden, trieben die Kosten kräftig in die Höhe. Um Beschädigungen der Baustraße zu vermeiden,wurde für das Verdichtungsfahrzeug (Kompaktor) eine eigene Trasse gebaut.
Umfangreiche Abdeckungsschichten sorgen dafür, daß kein Deponiewasser in den Untergrund versickern kann, sondern der Reinigung zugeführt wird. Als Grundlage dient zunächst der gewachsene Boden, der planiert wurde. Darauf wird eine mineralische Dichtungsschicht in einer Dicke von 75 cm aufgetragen, die aus heimischem Material gemischt mit Ton besteht. Darüber wird eine 2,5 mm starke Plastikfolie gebreitet, die wiederum mit einem Schutzvlies abgedeckt wird, das die Folie vor Beschädigungen durch die darauf aufgetragene 30 cm dicke Kiesschicht schützen soll. In dieser Kiesschicht werden auch die Dränagerohre für das Deponiewasser verlegt. Über die Kiesschicht wird noch eine 40 cm starke Schutzschicht gebreitet, die das Durchstoßen der Folie durch lange Gegenstände (etwa ein Besenstiel) verhindern soll.Gekippt wird erst nur auf der Hälfte der Teildeponie, um nicht das gesamte Wasser der Fläche reinigen zu müssen. Deshalb wird der l. Abschnitt auch noch durch einen abgedichteten Grenzwall getrennt.
Gestank dürfte es nach den Vorstellungen der Planer kaum geben. Dies wird erreicht, weil man die Flächen für organische Abfälle, die stinken, und anorganische Abfälle trennt. Die Fläche für stinkanfällige Abfälle soll klein gehalten werden und abends mit Abraum abgedeckt werden. Dieser lagert in großen Halden im Raum des noch nicht genutzten Deponiegeländes. Zudem wird eine Gasabsauganlage üble Düfte entfernen. Bereits im nächsten Jahr wird das Umfeld der Deponie bepflanzt werden und sich der Landschaft anpassen. Immerhin soll bis in eine Höhe von 80 Metern angekippt werden. Um die Müllgebühren der Bewohner des HSK niedrig zu halten, bemühen sich die Verantwortlichen, Müll aus Gebieten außerhalb des HSK auf die „Zentrale Reststoffdeponie Hochsauerlandkreis”, wie der offizielle Name in Zukunft sein wird, zu leiten.
Wir meinen: Falls die Mülldeponie, die ca. 80 Millionen DM kosten dürfte, nicht gebaut worden wäre, hätte der HSK und damit seine Bewohner für den Mülltourismus in entfernt gelegene Verbrennungsanlagen ca. 3 Million DM monatlich berappen müssen - auf die Dauer sicherlich ein teures Vergnügen. Natürlich möchte keiner gern eine Deponie vor der Haustür haben, das beweisen die Proteste aus dem Bödefelder Raum. Aber irgendwohin muß der Müll! Hat man aus dem Bödefelder Raum jemals Proteste gegen die Deponie Halbeswig vernommen, obwohl sie doch auch nur wenige Kilometer vom „Schmallenberger Sauerland” entfernt und sehr nahe am Ort Heringhausen liegt? Makaber erscheint uns da ein Transparent in der Nähe der Mülldeponie: „Giftmüll = Krebstod”. Angesichts der Tatsache, daß hier eine sorgfältig überwachte Hausmülldeponie entsteht, treiben die Aufsteller des Transparentes ein sehr bedenkliches Spiel mit der Angst der Menschen vor einer schrecklichen Krankheit.
2. Volkstümliches Konzert
Am 28. Oktober hatten die Valmetaler Musikanten zu ihrem 2. volkstümlichen Konzert eingeladen. In der herbstlich geschmückten Hubertus-Halle in Ramsbeck boten die Musiker ein gutes Programm an, das - wie wir kritisch anmerken - mehr als gut 200 Gäste verdient gehabt hätte. Unter der Leitung von Volker Hammer wurden bewährte Märsche, etwa aus Böhmen, mit modernen Kompositionen in einem bunten musikalischen Strauß angeboten. Erfreulich war, daß sich zu den meist noch auswärtigen Musikern auch bei zwei Stücken („One moment in time” und „Russians”) der Nachwuchs des Valmetaler Jugendblasorchester gesellte. Der Höhepunkt des Abends war zweifellos der gemeinsame Auftritt von Valmetaler Musikanten und der Chorgemeinschaft Ramsbeck. Mit zwei Stücken „Die Post im Walde” und der Erkennungsmelodie des Boxers Henry Maske „Conquest of paradise” regten sie das Publikum zu Beifallsstürmen an. Zum Schluß forderte das beifallfreudige Publikum natürlich eine Zugabe mit Pfiff und Schwung.
Die 1. Vorsitzende des nun drei Jahre jungen Valmetaler Musikanten, Frau Ulrike Heimes, begrüßte zu Beginn die Gäste, darunter auch Abgesandte der Schützenbruderschaft Bödefeld, deren Feste man gestaltet. Unter den Gästen konnte sie Bürgermeister Hans-Georg Meyer, den stellvertretenden Gemeindedirektor Paul Gierse und Ortsvorsteherin Liesel Re begrüßen. Ihr Dank galt der Freiwilligen Feuerwehr Ramsb die ihren Aufenthaltsraum im Feuerwehrgerätehaus den Musikern zum Proben zur Verfügung stellen. Voll Stolz konnte sie berichten, daß das neugegründete Jugendblasorchester Valmetaler Musikanten erfreuliche Fortschritte mache. Sie lobte die Harmonie in der jungen Musikergemeinschaft.
Mit Tanz klang ein Abend aus, der es verdient, in Zukunft kulturellen Tradition in Ramsbeck zu werden.
TuS Valmetal - Frauenabteilung
1. Das Geheimnis war schnell gelüftet. Unsere diesjährige „Fahrt ins Blaue” brachte uns nach Vellinghausen (fast am Ende der Welt). Wir fuhren mit dem Bus bis Remblinghausen, von dort wanderten wir ca. 20 Minuten durch die Nacht (aber mit Taschenlampe). Endlich angekommen befanden wir uns vor einem wunderschön gelegenen Landgasthof der Familie Kersting in Vellinghausen. Hier wurde uns ein Begrüßungstrunk serviert, anschließend wurde gegessen. Nach vielen Gesprächen, Späßen, Spielen und Witzen fuhren wir in den frühen Morgenstunden zurück nach Hause.
2. Überraschenderweise kommt unser neues Programm gut an. Jeden Donnerstag nehmen ca. 12-15 Frauen an unseren Gymnastikstunden teil. Für jede Frau und jedes Mädchen ist etwas dabei:
Christiane Wiemann, Abteilungsleiterin
Auf polnischem Kurs...
Am Samstag, dem 14. 10. 1995, ging's um 6.00 Uhr wieder auf große Tour zu unseren polnischen Freunden in Rostarzewo. Nach gut 13 Stunden waren wir an unserem Ziel angekommen. Direkt nach unserer Ankunft wurden wir von unseren polnischen Gastfamilien freundlich aufgenommen und verbrachten das Wochenende in den Familien.
Montag, den 15. 10. 1995, startete dann unsere Rundreise, auf der wir viele schöne Erlebnisse hatten. Unser erstes Ziel war das Tatra-Gebirge. Um dorthin zu kommen, mußten wir allerdings 12 Stunden im Bus sitzen, aber mit Freunden wurde die Fahrt nicht langweilig. Zakopane, der Ort, in dem wir übernachteten, ist ein beliebtes Ferien- und Freizeitziel - und wohl auch einer der schönsten Orte im Tatra-Gebirge auf polnischer Seite.
Am folgenden Tag meinte das Wetter es gut mit uns. Es war ein wunderschöner sonniger Herbsttag, den wir zu einer Bergtour nutzten. Mit der Gondel ging es zunächst bis auf eine Höhe von ca. 2.500 Metern. Dank des klaren Wetters war die Aussicht gigantisch, wir befanden uns über den Wolken. Unser Berg lag genau an der Grenze zwischen Polen und der Slowakei, so daß wir zeitweilig in beiden Ländern gleichzeitig waren. Die Stunden auf den Bergen der Tatra wurden für uns alle zum unvergeßlichen Erlebnis.
Am Mittwoch setzten wir unsere Fahrt fort. Aus dem Tatra-Gebirge heraus ging's zu dem Ort Wadowice, in dem Papst Johannes Paul der II. geboren wurde. Anschließend besuchten wir das Konzentrationslager Auschwitz.
Es war ein kalter Tag. Trotz der großen Menschenmenge aus verschiedenen Ländern herrschte eine ruhige und gedrückte Stimmung. Durch intensive Vorbereitung, sei es durch Geschichtsunterricht oder sonstiges Informationsmaterial über die Vergangenheit der Deutschen zur Nazi-Zeit, wußten wir, was uns erwartete. Nur, wenn man an dem Ort war, wo dies alles geschehen ist, kann man es von neuem nicht begreifen, wieso es dazu kommen konnte und daß so etwas zugelassen wurde. In den vier Stunden der Führung durch die Lager Auschwitz I und Auschwitz-Birkenau II konnte sich jeder von uns sein wirkliches Bild über diese schreckliche Vergangenheit machen.
Nach einem gemeinsamen Gebet am Mahndenkmal von Auschwitz-Birkenau verließen wir diesen Ort. Gegen 20.00 Uhr erreichten wir den Pilgerort Czenstochau, in dem das Heiligtum Polens steht - die schwarze Madonna. Wir übernachteten im Pilgerhaus von Czenstochau.
Am Donnerstagmorgen feierten wir in der Kapelle vor der schwarzen Madonna eine deutsche Messe. Es ist für uns immer eine große Ehre, an diesem heiligen Ort unsere hl. Messe feiern zu dürfen. Um 11.20 Uhr ging's wieder auf Fahrt nach „Hause”. Gegen 18.00 Uhr erreichten wir endlich Rostarzewo. Abends trafen wir uns immer im alten Rathaus von Rostarzewo, in dem ein polnischer Jugendtreff eingerichtet wurde. Dort trafen wir bekannte Jugendliche wieder, spielten Tischtennis, versuchten uns im Gewichtheben und pflegten die deutsch polnischen Beziehungen.
Der Freitag war unser letzter Tag in Polen. Zunächst fuhren wir nach Posen, in die alte Hauptstadt Polens, um unsere letzten Slotys unter die Leute zu bringen. Am Abend wurde dann mit unseren polnischen Freunden ausgiebig Abschied gefeiert. Am Samstag, dem 21. Oktober traten wir dann die Rückreise an. Obwohl 8.00 Uhr als Termin eingeplant war, wurde es durch das lange Verabschieden doch 8.30 Uhr. Ohne Probleme passierten wir gegen 11.00 Uhr die Grenze nach Deutschland und erreichten gegen 19.30 Uhr unser heimisches Ramsbeck.
Wir bedanken uns herzlich bei unserem Pfarrer Joachim Skora, der uns diese schöne Fahrt ermöglicht hat.
Eine schöne, unvergeßliche Fahrt ging zu Ende.
Georg Schwermer trat ab
Im Vorstand des Ramsbecker Friedhofskapellenbauvereins gab es am 29. Oktober 1995 einen bemerkenswerten Wechsel in der Geschäftsführung. Georg Schwermer gab nach 17jähriger Tätigkeit aus Altersgründen - er ist immerhin 84 Jahre alt - sein Amt als Geschäftsführer auf; Nachfolger wurde Egon Heimes. Georg Schwermer hat sich durch unermüdlichen Einsatz um den Bau der Friedhofskapelle verdient gemacht. Einmal hat er maßgeblich den nun einmal unvermeidlichen „Bürokram” erledigt und die großartige Spendensammlung, die über 100.000 DM erbrachte, in Gang gebracht, dann hat er selbst durch tatkräftiges Handanlegen beispielhaft dafür mitgesorgt, daß wir heute in Ramsbeck eine Friedhofskapelle haben. Dies gilt selbstverständlich auch für die vielen freiwilligen Helfer, die tatkräftig über Wochen treu und brav mitgeholfen haben.
Bei seiner Verabschiedung erklärte Georg Schwermer: „Der Bau ist ein Segen für das Dorf, was wären wir nur ohne Friedhofskapelle!” Verschmitzt lächelnd fügte er hinzu, daß dies ohne Schulden und ohne einen Pfennig Zinsen möglich wurde. Fritz Schmitten, der nach dem Tode des ersten Vorsitzenden Hubert Bücker die Leitung des kleinen, aber feinen Vereins übernahm, bedankte sich sehr herzlich bei Georg Schwermer für die Arbeit, die er in den 17 Jahren geleistet hatte. Zum Dank überreichte er ihm einen guten Tropfen und für seine Frau Käthe einen Blumenstrauß. In Anerkennung seiner Leistungen für den Verein und das Dorf wurde er zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.
Sicherlich ist der Friedhofskapellenbauverein mit seinen zur Zeit sieben Mitgliedern wohl der kleinste Verein in Ramsbeck, aber was in seinem Namen in Ramsbeck mit Hilfe der Ramsbecker Bevölkerung geschaffen wurde, kann sich sehen lassen. Schon seit vielen Jahren können die Verstorbenen in Ramsbeck aufgebahrt werden. Rechtlich wäre es vertretbar gewesen, die Toten in relativ nahen Friedhofskapellen in Heringhausen, Bestwig oder Andreasberg aufzubahren. Da der Verein aus juristischen Gründen keine Friedhofskapelle betreiben durfte, wurde zunächst die katholische Kirchengemeinde um Übernahme der Trägerschaft gebeten. Nach deren Ablehnung wurde das Gebäude an die Gemeinde Bestwig verpachtet.
Mit einem noch bestehenden Kapital bemüht sich der Verein, Projekte auf den Friedhöfen und im Ortsbild zu fördern. So erhielt die Gemeinde Bestwig das Geld zum Ankauf von Materialien, mit denen die Wege auf dem Friedhof gepflastert wurden. Die evangelische Kirchengemeinde gestaltete mit einem Zuschuß das Kreuz und seine Umgebung auf dem Friedhof an ihrer Kirche. Jüngst wurde der evangelischen Kirchengemeinde eine Spende in Höhe von 500 DM übergeben, mit deren Hilfe eine Sitzgruppe am Friedhofsrand eingerichtet werden soll. Für die Instandsetzung der Kruzifixe in Ramsbeck und Umgebung wurden Ortsheimatpfleger Engelbert Prein ebenfalls 500 DM zur Verfügung gestellt. Von Pastor Skora wurde angeregt, das große Kreuz an den Priestergräbern restaurieren zu lassen.
Einen gewissen Rückhalt an Geld möchte man immer haben, falls größere Reparaturen an der Friedhofskapelle erforderlich werden, welche die Gemeinde aus Geldmangel nicht ausführen könnte. Schließlich möchte man auf jeden Fall verhindern, daß aus solchen Gründen die Friedhofskapelle einmal geschlossen werden müßte.
Generalversammlung der Schützen in Heringhausen
50 Mitglieder konnte Brudermeister Werner Kenter begrüßen, diese waren zur Generalversammlung gekommen um sich über das vergangene Schützenjahr informieren zu lassen.
Sehr positiv war der Bericht des Hauptmanns Wolfgang Siebers. Er lobte die gute Beteiligung an den Festzügen und den ruhigen Verlauf des gesamten Schützenfestes. Besonders hob er hervor, daß der neue Präses, Pastor Skora, seinen ersten Auftritt bei dem Schützenfest 1995 hatte. Wenn er auch wegen anderen Verpflichtungen an den Festzügen nicht teilnehmen konnte, so hätte sich der Präses jedoch an allen drei Tagen auf dem Fest sehen lassen. Auch sei es mit gutem Einvernehmen möglich gewesen, das Schützenhochamt als Vorabendmesse am Samstag zu feiern. Weiterhin rief Siebers in Erinnerung, daß Paul Stehling für 25-jährige Vorstandsarbeit vom Sauerländer Schützenbund geehrt worden sei.
Schon im Vorfeld hatte man vorstandsseitig auf die Neuwahlen hingearbeitet, so daß diese zügig abgewickelt wurden. Neu bzw. wiedergewählt wurden: Stephan Gerbracht als Schriftführer, Willi Clement stellvertretender Hauptmann, Dietmar Kenter Königsoffizier, Stephan Rüthing Vize-Königsoffizier. Besonders schwierig sei es gewesen, so Brudermeister Kenter, den Vorstandsjubilar und Fahnenoffizier Paul Stehling noch einmal für dieses Amt zu begeistern. Weitere Fahnenoffiziere sind: Burkhard Schlüter und Christian Kenter.
Nachdem Gerald Stehling, Michael Klagges und Harald Bathen als Fähnriche gewählt wurden, stellte sich Ralf Wigge, obwohl er im Bereich des Zuges I. wohnt, als Fähnrich für den Zug II. zur Verfügung. Als Kassenprüfer für das Geschäftsjahr 1995 wählte die Versammlung die Schützenbrüder Johannes Dicke und Bruno Rasche.
Schon um 17,35 Uhr waren die Tagesordnungspunkte soweit abgehandelt, daß eine Trinkpause eingelegt werden konnte. Der König Thomas Clement und der Vizekönig Ralf Mertens ließen es sich nicht nehmen, den Schützen je ein Faß Bier (50 und 30 Liter) zu spendieren.
Unter TOP Verschiedenes gab der Brudermeister bekannt, daß als nächste Baumaßnahme die Renovierung des Bierkellers und der Zapfanlagen der großen Theke anstehe.
ReiSch
Kirchenrenovierung
In Andreasberg wird zur Zeit die St. Barbara-Kirche von Grund auf renoviert. Deshalb werden bis zum voraussichtlichen Ende der Bauarbeiten die Gottesdienste bis Anfang Dezember im Pfarrheim abgehalten. Dies ist der 2. Abschnitt in der Renovierung der Kirche; im Winter 1994/95 wurde bereits das Dach der Kirche erneuert.
Zunächst galt es erst einmal, Bausünden zu beseitigen. Die Holzdecke war vor Jahren mit weißer Farbe gestrichen worden. Da die Farbe nicht haftete, sondern wie Schnee ins Innere der Kirche schwebte, wurde dies mit einer Schaumstoffverkleidung unter der Decke unterbunden. Bei einem Brand wäre der herabtropfende Kunststoff sicherlich für ernsthafte Verbrennungen gut gewesen. Der Schaumstoff wurde beseitigt, eine neue Dielendecke eingezogen. Die Balkenstreben wurden freigelegt und werden zukünftig im Naturzustand belassen bleiben. Gleichzeitig wird das Innere der Kirche neu ausgemalt, wobei Ausschmückungen einen freundlichen Gesamteindruck vermitteln. Vor allem der Triumphbogen, der die Verbindung von der Kirche zum Altarraum bildet, wird stärker hervorgehoben. Im Zuge der Arbeiten werden auch die elektrischen Anlagen verbessert, bedeutsam ist, daß die Voraussetzungen für den Einbau einer Lautsprecheranlage geschaffen werden, die bisher noch fehlten. Nach Abschluß der Arbeiten wird St. Barbara in frischem, neuen Glanz erstrahlen.
Die Feuerwehr übte
Für den 18. November 1995 waren die Feuerwehrleute der Gemeinde Bestwig gefordert durch ihre Herbstabschlußübung. Nach dem Motto „Getrennt arbeiten, gemeinsam feiern” wurde zuerst der Pflichtteil erfüllt. Unsere drei Wehren aus dem Valmetal hatten das Freizeitzentrum „Fort Fun” als Übungsgebiet. Arbeitsteilig hatte die Wehr aus Andreasberg den Brand einer Imbißstube zu bekämpfen, die Heringhauser mühten sich ab mit einem Brand in einem Blockhaus in der Nähe des Freizeitparks und die Ramsbecker Feuerwehrleute mußten ihnen dazu das Wasser liefern, gepumpt aus einem Weiher im Freizeitzentrum.
Beindruckend waren die Zeiten: Andreasberg war nach sechs Minuten am Tatort, es folgte Ramsbeck mit 11 Minuten und Heringhausen mit13 Minuten seit dem Alarm. Bereits nach 10 Minuten waren die Andreasberger Blauröcke einsatzbereit, nach elf Minuten stand die Leitung der Ramsbecker und nach 13 Minuten hatten die Heringhauser einen Menschen (den kleinen Björn Behrens) aus dem Blockhaus mit Atemschutzgeräten geborgen, vier Minuten später begann die Waldbrandbekämpfung. Da konnten Kreisbrandmeister Martin Rickert aus Calle, der stellvertretende Gemeindebrandmeister Rudolf Senger und der Bezirkspolizeibeamte Lothar Niggemann aus Bestwig als „Schiedsrichter” den Blauröcken nur bescheinigen, daß sie vorzügliche Arbeit geleistet hatten. Das freute sicherlich besonders Oberbrandmeister Gerhard Becker, der das Drehbuch des Einsatzes geschrieben hatte.
In der Schützenhalle in Heringhausen wurde dann die Nachlese gehalten. lle Einsatzleiter waren sehr zufrieden mit den Leistungen ihrer Männer, hatten sie doch nur kleine Mängel erspäht. Bürgermeister Hans-Georg Meyer lobte dann auch die Einsatzbereitschaft der Feuerwehrmänner in einer Zeit der „Ohne-mich-Mentalität”. Jubel rief seine Ankündigung hervor, daß die Ostwiger Wehr definitiv den gewünschten TSF-W (Tragkraftspritzenfahrzeug mit 500 l Wasser an Bord) bekommt. Für die ständige Weiterbildung der Feuerwehrleute, „damit man sich im Ernstfall auf die Feuerwehr verlassen kann”, sagte er ein herzliches Dankeschön. Auch Kreisbrandmeister Martin Rickert würdigte den Zeiteinsatz, den Feuerwehrleute für die Allgemeinheit leisten würden.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden verdiente Feuerwehrmänner geehrt: Oberbrandmeister Josef Rüthing und Willi Rahn, beide aus Heringhausen, erhielten für 35 Feuerwehrjahre das Feuerwehrabzeichen in Gold, Karl-Heinz Daus aus Andreasberg wurde es für 25 Jahre in Silber verliehen. Wolfram Kottlors aus Heringhausen wurde zum Brandmeister befördert. Dazu bliesen die Mitglieder des Panik-Orchesters, die mit schmissigen Weisen erfreuten, einen kräftigen Tusch.
Viel Spott zog der Chronist auf sich, der auf Grund eines Mißverständnisses den an sich geheimen Termin der Übung in Nr. 11/95 von „RuR” veröffentlicht hatte. Er hat sich dies sehr zu Herzen genommen.
Minerale des Ramsbecker Erzvorkommens
von Hans Windpassinger
Die Vielfalt der schönen und z. T. weltbesten Kristallbildungen (Stufen) ist in Ramsbeck hauptsächlich in der Querkluft- Paragenese* entstanden.
Wahrscheinlich schon bei der varistischen Überkippung der Ramsbecker Gebirgsschichten entstanden im Ansatz eine Vielzahl von nach NNW gerichteter Störungen (Klüfte). An der Wende vom Alt- zum Jungtertiär (vor ca. 30 Millionen Jahren) traten im Ostteil des Rheinischen Schiefergebirges gewaltige Bewegungen auf. Durch die quer zu den Gebirgsschichten entstandenen Verschiebungen, Sprünge oder Staffelbrüche werden die Ramsbecker Erzgänge an den Kreuzungspunkten um Dezimeter bis zu vielen Metern verworfen. In diesem Bereich führen die Querklüfte ihre reichste Mineralisation.
Die Luisenkluft ist die bekannteste große Störung. Sie zerreißt das Dörnbergmassiv, beginnend über Tage (+ 708 m NN), fällt steil nach WSW ein und ist noch auf der 300 m Sohle (+ 65 m NN), also über eine Tiefe von 643 Metern durchgängig. Von den großen Mineralien entstammen viele dieser Kluft.
Ein wesentlicher Teil der Querklumineralisation ist dadurch entstanden, daß absteigend zirkulierende Wässer den Inhalt der kreuzenden Erzgänge ausgelaugt und umgelagert haben. Hinzu kommt auch die Substanz aus aufsteigenden hydrothermalen Lösungen.
An der Kristallbildung ist eine ganze Reihe von Elementen beteiligt, die neben Blei und Zink nach dem periodischen System der Elemente miteinander vergesellschaftet sind. Aus den Lösungen bilden sie je nach Zusammentreffen die jeweilige Atom- bzw., Molekülgitter und damit die unterschiedlichen Kristallformen. Breite Kluftspalten und lange Zeiträume waren günstige Bedingungen für das Anwachsen bis zur vollen Größe.
Als in den 60er Jahren in Ramsbeck zur Befestigung der neuen Separationswege Material von den alten Halden am Bastenberg, in Alexander, Dörnberg und Aurora abgefahren wurde, fanden Mineralogen in freigelegten Lagen eine Vielzahl neugebildeter Mineralien.
Seit dem Mittelalter waren vor den Stollenmundlöchern bei der Trennung der Erze vom tauben Gestein eine Menge Erzbröckchen in den Halden verblieben. Durch die Einwirkung der Athmosphärilien Sauerstoff, Kohlendioxid und Wasser entstanden hieraus diese Mineralien-Neubildungen. In der verhältnismäßig kurzen Bildungszeit von wenigen hundert Jahren sind sie allerdings klein geblieben - oft nur als Lupenmineralien zu bezeichnen, die aber an Schönheit den großen Mineralien kaum nachstehen. Zwei neue, in ihrer Zusammensetzung weltweit unbekannte Minerale, das smaragdgrüne Ramsbeckit (ein Sulfat) und das Dörnbergit (wasserhaltiges Nickel-Antimon-Hydroxid) wurden hier erstmalig vorgefunden.
Neben dem Besuch der Mineraliensammlung im Bergbaumuseum ist dort unter anderen Schriften der Erwerb eines Büchleins von Georg Gebhard / Verlag Bode, zu empfehlen, in dem eine Fülle von Ramsbecker Mineralien in sehr guten Farbfotos dargestellt sind einschließlich fachlicher Erläuterung.
* Mineral-Paragenese
(griechisch - para = neben, genesis = Entstehung) eine Mineralvergesellschaft, die unter bestimmten physikalisch-chemischen Bildungsbedingungen gesetzmäßig entstanden, besonders bei Erzlagerstätten.
Straßenbau in Heringhausen
Das Landesstraßenbauamt hat in der Ortsdurchfahrt auf einem ca. 300 m langen Stück der Straße den Belag abfräsen lassen und danach eine neue Fahrbahndecke aufgezogen. Die Arbeiten waren notwendig geworden, weil durch das Verlegen von Kanal-, Kabel- und Gasleitungen die Decke sehr wellig geworden war und an vielen Stellen Aufbrüche hatte. Zeitweilig mußten die Verkehrsteilnehmer arge Behinderungen in Kauf nehmen.
Neue Meßdiener in Heringhausen
Auch in Heringhausen konnte Pastor Joachim Skora Jungen und Mädchen für den Dienst am Altar gewinnen, die als äußeres Zeichen vom Pastor ein Kreuz überreicht bekamen. Nunmehr ist die Zahl der Meßdiener in „St. Nikolaus auf ca. 25 Jungen und Mädchen angestiegen. Die neuen Altardiener: Sebastian Bracht, Marion Gerbracht, Daniel Becker, Kerstin Richter, Volker Klagges.
Junger, aktiver Mühlenverein
Der Verein „Alte Kornmühle Ramsbeck e. V.” besteht zwar erst ein gutes halbes Jahr, aber der 1. Vorsitzende Engelbert Prein konnte zur 1. Generalversammlung eine stolze Zahl nennen: 82 Mitglieder sind bereits dem jüngsten Ramsbecker Verein beigetreten. In der Generalversammlung gedachten die Mitglieder auch der verstorbenen Hanni Giesler, die als erstes Vereinsmitglied zu jung starb.
Ziel des Vereins ist es, den Besitzern der alten Mühle den Rücken zu stärken bei ihrem Bemühen, in voraussichtlich zwei bis drei Jahren aus der alten Mühle, die zu „Stöwes” Zeiten drei Mühlräder hatte, wieder eine funktionsfähige Kornmühle zu machen. Dabei helfen in diesem Jahr mit die Gemeinde Bestwig, der HSK und die Denkmalschutzbehörde in Münster, die je 10.000 DM zum Erhalt der Mühle beisteuern. Das Geld wird für eine Stützmauer hinter dem Wehr verwandt; die Ausführung der Arbeiten soll noch in diesem Jahr beginnen. Im kommenden Jahr soll eine neue Decke eingezogen werden, so daß 1997 mit der Installierung des Mahlsteins die Mühle funktionsfähig sein dürfte. Zu dem bereits heute laufenden Mühlrad aus Holz, das Schüler der beruflichen Schule Olsberg fertigten, kommen bis 1997 zwei weitere Mühlräder, eins aus Metall, das andere kombiniert aus Holz und Metall. Die Arbeiten werden ausgeführt durch die Restaurationsfirma Stroth.
Das Vereinsleben war für die kurze Zeit des Bestehens schon recht rege. Die Gründung erfolgte am 4. Mai 1995 im Hotel „Zum Adler”. Bereits zu Pfingsten konnte man ein erstes rauschendes Mühlenfest feiern, das großen Zuspruch durch die Bevölkerung fand. Ein voller Erfolg war auch die Reise zu alten Mühlen in Isingheim und Cobbenrode, die viele Mühlenfreunde mitmachten
Für das Vereinsleben und das aktive Unterstützen des Aufbaus der Mühle wurden Aktionskreise gegründet, für die sich zahlreiche Vereinsmitglieder freiwillig zur Verfügung stellten. Auch für 1996 ist wieder eine lnformationsfahrt geplant, die mit Hilfe von Herrn Hövel von der Denkmalschutzbehörde in Münster wieder zu interessanten, restaurierten Mühlen führen soll.
Neuer Vorsitz beim KFFV
Auf der Vorstandssitzung des Kaminfahnenfördervereins am 8. November wurde Dieter Ellenberg, Mitarbeiter der Metallgesellschaft, einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er löst Johannes Vollmer ab, der dieses Amt 11 Jahre innehatte. Ihm sei an dieser Stelle für die geleistete Arbeit herzlich gedankt.
Dieter Eilenberg ist nach jahrelangem beruflich bedingten Auslandsaufenthalt wieder nach Ramsbeck zurückgekehrt. Er hat seinerzeit maßgebend am Einbau der Leitern in den Ramsbecker Kamin am Bastenberg mitgearbeitet.
E. P.
Schöne Barbies
Eine wahrhaft schwere Entscheidung hatte die Barbie-Jury über 14 kunstvoll frisierte Kinderpuppen im Salon Förster z treffen. Bei absolut gewahrter Anonymität der Mini-Akteure fiel die Entscheidung auf die zauberhaft gestylte Barbie von Sarah Mettbach aus der Birkenstraße in Ramsbeck. Als perfektes Rastergirl mit dem entsprechenden „coolen” Outfit befindet sich das Barbie-Modell bereits zur nächsten Ausscheidung in Düsseldorf.
Bei Waffeln, Getränken und Spielen verbrachten die Kinder einen gemeinsamen Nachmittag in unserem Salon. Allen direkten und indirekten Helfern, die uns bei dieser Aktion zugunsten mukoviszidosekranker Kinder durch Spenden und Tat kraft unterstützt haben, sei an dieser Stelle aufs Herzlichste gedankt. M. vvvvF.
”Wintermärchen” in Junkern Hof
In der Zeit vom 3. bis 5. November erstrahlte „Junkern Hof” in vorweihnachtlicher Pracht. Frau Barbara Mertens aus Freienohl hatte zum 3. Mal die „gute Stube” der Gemeinde Bestwig mit einer Ausstellung verzaubert. In zwei Tagen Aufbauarbeit hatten sie und ihre Mitarbeiter „Junkern” Hof in ein Mekka der Handarbeitskunst verwandelt. Die kreative Aufbauarbeit zu Ausstellung begann aber nach den Worten von Frau Merten bereits, als die Ausstellung im Vorjahr ihre Tore schloß. Auch im nächsten Jahr möchte sie wieder nach Ramsbeck kommen, um den Besuchern Anregungen zur Gestaltung ihre Wohnungen zu geben. Natürlich ist es für sie auch eine Image-Werbung mit der Absicht zu verkaufen. Bisher hat sie schon zehn solche Ausstellungen organisiert. Die Resonanz war überwältigend: Rund 1.500 Besucher sorgten an den drei Tagen in den Ausstellungsräumen für ein dichtes Gedränge in allen Räumen, wobei die Besucher zum Teil weit angereist waren.
Gezeigt wurde textiles Weihnachten, wozu in unaufdringliche Form der Nikolaus, der Weihnachtsbaum und ein Schneehimmel mit Sternen gehörte, der die ganze Tenne überspannte. Gezeigt wurden Hardanger-Arbeiten, Plattstiche und Zählarbeiten, dazu Weihnachtsdekorationen, festlich gedeckte Tische mit herrlichen Blumengebinden und viele Kleinigkeiten, die zum Tischdekor dazugehören: Schleifen, kleine Figürchen Sets, Nikoläuse, Kerzen, Kränze etc. Eingebaut in die rustikale Atmosphäre von „Junkern Hof” wirkten die festlich geschmückten Tische oder das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer stimulierend auf die betrachtenden Besucher. Uns hat es gefallen.
Frau Mertens muß man bescheinigen, daß sie ein „Händchen” zum Ausgestalten von Räumen und deren Inhalt hat. Dabei verarbeitet sie z. B. alte Leinenstoffe, die sie zeitgemäß und charaktertreu aufarbeitet und mit Spitzen oder Stickereien versieht. Daraus entstehen dann Tischdecken in jedem Maß und nach den Vorstellungen der Kunden. Zu ihrem Service zählen das Einrichten von Gesellschaftsräumen, das Gesta ten der Räume für Feiern, Geburtstage und Kinderkommunionen. Wer die guten Dienste von Frau Mertens in Anspruch nehmen möchte, hier ihre Adresse:
Barbara Mertens, 59872 Freienohl. Hauptstraße 20, Tel./Fa 02903/7648.
Pater Dr. Rainulf (Wilhelm) Schmücker OFM verstorben
Pater Schmücker, am 4. September 1908 in Ramsbeck geboren, machte 1928 in der deutschen höheren Schule in St. Ludwig bei Vlodrop in den Niederlanden das humanistische Abitur und trat in den Franziskanerorden ein, der Träger der Schule war. Von 1929 bis 1935 studierte er Philosophie und Theologie an den Ordenshochschulen in Dorsten und Paderborn. Nach seiner Priesterweihe 1934 feierte er am 12. August 1934 seine Primiz in Ramsbeck. Es folgten Studien in Münster und an der Sorbonne-Universität in Paris.
Als bischöflicher Beauftragter beim kath. Rundfunkinstitut war er über lange Jahre Herausgeber und Verleger seiner Funk-Korrespondenz. Auf seine Initiative hin wurden die Morgenandachten beim WDR eingeführt. Hierbei hat sich Pater Schmücker große Verdienste erworben.
Er verstarb am 24. Oktober 1995 in Warendorf und wurde am 30. 10. 1995 in Georgsmarienhütte - Ortsteil Holzhausen-Ohrbeck beigesetzt.
E.P.
Wasserfaller Treffen in der ehemaligen Schule
Am zweiten Wochenende im November platzte der Gasthof „Zum Wasserfall” aus allen Nähten. Über hundert Wasserfäller - einheimische oder aus Wasserfall stammende - füllten die ehemalige Volksschule bis auf den letzten Platz. Schulten Ursula und Meyers Gerlinde, inzwischen längst auswärtig verheiratet, hatten zu dem „Tag des Wiedersehens” auch die früher im Ort tätigen Lehrer eingeladen. Für alle war einmal die Schule ein wichtiger Lebensabschnitt gewesen.
Mit großem Hallo wurde jeder neue Gast bestaunt - erkannt und begrüßt: Schulten Pastor und Haushälterin Cissi, Weierts Margret und Brauks Else, Mennes Mia und Schmitten Agnes, Hanflands Ferdi und Giersen Rudi ... Klogges Regina war mit 85 Jahren die älteste ehemalige Wasserfällerin und bekam als Überraschung eine Flasche Sekt.
Zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken blieb genug Gelegenheit, um aus längst vergangenen Zeiten zu erzählen: Von gemeinsamen Schultagen, Kinderschützenfesten, Karnevalsumzügen oder von der Kirmes, die früher im Januar zu Ehren des „Fickeltünnes” (Hl. Antonius, 17. Januar) der Höhepunkt im dörflichen Jahresablauf war. Der Chronist las einige Episoden aus der Schulchronik vor, Gödden Werner zeigte Dias von vergangener Dorfidylle, und mitgebrachte Fotos erinnerten an so manches fast vergessene Ereignis. Noch lange saß man in froher Runde zusammen.
Allgemein bedauert wurde nur, daß dieses Treffen erst 30 Jahre nach Schließung der Volksschule stattfand. Damals 1965 endete für das kleine Dorf Wasserfall endgültig der Traum, eine eigene Schule zu behalten, für deren Bau und Erhaltung man große Opfer in Kauf genommen hatte. Von 1766 bis 1882 mußten die Wasserfäller Kinder zweimal am Tag den beschwerlichen Fußweg zwischen ihrem Dorf und Ramsbeck auf sich nehmen, um die Schulpflicht zu erfüllen. Ab 1882 stellte Johann Völlmecke-Klogges aus Wasserfall ein „brauchbares Schulzimmer unentgeldlich zur Verfügung”, und 19 Eingesessene des Dorfes zahlten neben den normalen Schulbeiträgen noch 10 Mark extra pro Jahr in die Schulkasse. So konnte Schulamtsbewerber Ferdinand Hoffmann den Unterricht mit 30 Schülern in Klogges Haus beginnen. Es dauerte bis 1901, bis Wasserfall schließlich eine richtige Schule bekam.
Bis 1922 besuchten immer mehr als 20 Kinder die Schule die einklassige Volksschule, dann sank die Schülerzahl zeitweise bis auf 7 ab (1929). In den nächsten Jahrzehnten stiegen die Zahlen wieder, erreichten aber selten den Stand der ersten Zeit. Als 1960 nur noch 8 Kinder am Unterricht teilnahmen, nahmen einige Familien Pflegekinder auf, um ihre Schule zu retten.Eine drohende Schließung schien abgewendet. Doch 1963 zog Lehrer Erdmann mit seiner kinderreichen Familie nach Witten. Die von der Regierung angesetzte Mindestgrenze von 12 Schülern blieb Utopie. Ostern 1965 kam das endgültige Aus. Seitdem wird das Gebäude fast ununterbrochen als Gasthof genutzt. Wenn man heute als Gast bei Familie Müller einkehrt, bleibt nur die Erinnerung an alte Schulzeiten!.
Siegfried Haas
(Anm. der Red.: Siegfried Haas war letzter Lehrer der einklassigen Schule in Wasserfall.)