März 98

Feb98

1998

Apr98


75 Jahre Vermögensverwaltung

Am 1. März 1998 kann die Kirchengemeinde Heringhausen auf eine 75-jährige eigene Vermögensverwaltung zurückblicken.

Fälschlicherweise wird angenommen, daß Heringhausen schon vor 1843 eine eigene Vermögensverwaltung hatte. Diese Annahme läßt sich nicht halten, da nachweislich die Geschäfte vom Kirchenvorstand der Muttergemeinde Velmede aus geführt wurden, lediglich der Rendant (Provisor) war aus Heringhausen.

Ab 1904 waren von den Heringhauser Bewohnern über den Pfarrer Menne in Velmede Anträge an den Landrat und das Erzbischöfliche Generalvikariat gestellt worden, mit der Absicht, eine eigene Vikariestelle zu bekommen.

Alle Bemühungen scheiterten, denn sie wurden mit der Begründung, die vorhandene Kapelle sei zu klein, eine Pfarrerwohnung sei nicht vorhanden und das Gehalt des Geistlichen wäre nicht gesichert, abgelehnt. Zunächst müsse ein Vikariefond angelegt werden und man solle fleißig sparen damit ein vernünftiges finanzielles Polster vorhanden sei, dann erst könne man weiterverhandeln.

1911 schenkt die politische Gemeinde Heringhausen der Kapellengemeinde das alte Schulgebäude, welches dann mit einem Darlehen von 5.000,-- Mark zu einem Pfarrhaus umgebaut wird. Gleichzeitig wird eine Sakristei an die Nordostseite der Kapelle angebaut. Die Voraussetzungen der Baulichkeiten waren damit erfüllt.

Durch die großherzige Schenkung von Anton Einhäuser, im Volksmund als Doierkes Anton bekannt ,

wurde der Kappellenfond mit einigen Morgen Wald und Ackerland ausgestattet. Auch Bargeld von mehr als 20.000,- Mark gingen von dem Spender an die Kapellengemeinde.

Nach erneuter Antragstellung wird dieser vom Amtmann zu Bestwig befürwortet und an den Landrat zu Meschede weitergeleitet. Über die Regierung in Arnsberg wird das Verfahren an das Erzbischöfliche Generalvikariat in Paderborn gegeben. Dort wird am 28.Februar 1923 eine Urkunde ausgestellt in der es u.a. heißt: Die Errichtung der Filialkirchengemeinde Heringhausen gilt mit dem 1. März 1923 als vollzogen. Als erster Pfarrvikar wird der Seminardirektor a.D. Anton Vollmer aus Bruchhausen eingesetzt.

Im Jubiläumsjahr 1998 sind die Verhältnisse genau umgekehrt. Das 1964 erbaute Pfarrhaus stand eine lange Zeit leer, ist aber nun vermietet, da der zuständige Pfarrvikar in Ramsbeck wohnt, er ist für zwei Kirchengemeinden verpflichtet. Die neue St. Nikolaus Kirche, welche am Pfingstfest 1966 konsekriert wurde, ist offensichtlich zu groß.

Frauenkarneval in Heringhausen

Die Frauengemeinschaft Heringhausen hatte wieder einmal zu ihrer traditionellen Sitzung in das Jugendheim eingeladen. Die 1. Vorsitzende Thea Rüthing begrüßte pünktlich um 19:11 Uhr die zahlreichen Gäste und übergab die Leitung an die Präsidentin Monika Miederhoff.

Als Elferat fungierten die Frauen aus dem Unterdorf und gaben der Sitzung den Flair vom Karneval in Rio, da sie als Boa-Mädchen auftraten.

Sodann wurden 12 Auftritte der aktiven Karnevalisten geboten, welche das Publikum in Hochstimmung brachten. Überraschenderweise brachte Pastor Eickelmann eine Sondereinlage als Briefträger, woraus man erkennen konnte, daß er die dörflichen Geschehnisse sehr gut kennt.

Als Beobachter und Fotograf , der schon 13 Jahre die Sitzungen verfolgt, kann der Chronist sagen, daß hier Leistungen erbracht werden die allererste Klasse sind. Die Art in der die Karnevalisten ihre Beobachtung über das Dorfgeschehen darbieten ist immer hochaktuell, humorvoll und läßt soviel Spielraum, daß auch Betroffene herzhaft darüber lachen können. Auch die Kunst ein Programm so zu gestalten, daß bis zum Schluß immer eine Steigerung erfolgt wird von den Akteuren hervorragend beherrscht, was in diesem Jahr mit dem Ballermann-Auftritt besonders gut gelungen ist. Es ist einfach erstaunlich, daß die Akteure ein Programm auf die Beine stellen, welches viele Fernsehsitzungen weit übertrifft. Aber auch das Publikum ist als hervorragend zu bezeichnen. Die Frauen von Heringhausen verstehen es zu feiern, sie können während der Sitzung durch eine Polonäse den ganzen Saal aufputschen und anschließend sind sie wieder aufmerksame Verfolger des Programms. Mit dem als besonders gut geeigneten Pfarrsaal herrscht dann eine Atmosphäre, welche die Akteure letztendlich zu den Höchstleistungen anspornt.

Man kann nur sagen, weiter so, das darf niemals untergehen.

ReiSch

Dr. Wilhelm Kuhne und seine Vorträge

Unter dem Titel „Horizonte” ist von Msgnr. Kuhne ein Buch erschienen, in dem seine Referate, Vorträge und Predigten aus den Jahren 1995 - 1997 abgedruckt sind. Mit 50 unterschiedlichen Themen will der Autor den geneigten Leser dahin bringen, seine Horizonte ein klein wenig dorthin zu weiten - „bis wo der Sternenleiter den Himmelswagen lenkt „ - (Altenberger Singebuch).

Msgnr. Kuhne versteht es immer wieder, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen, da sich seine Vorträge mit Themen beschäftigen, die voll aus dem Leben gegriffen sind, insbesondere auch Land und Leute im Sauerland ansprechen und somit ein breit gefächertes Publikum erreichen. Das Lesen eines guten Buches vergleicht der Autor mit der Faszination der Berge und die Leidenschaft, sie zu ersteigen. „Wer auf einen Berg steigt, dem weitet sich der Horizont”, sagt er in seinem Vorwort.

Monsignore Dr. Wilhelm Kuhne wurde 1952 in Paderborn zum Priester geweiht. 1969 ernannte ihn der Erzbischof, Dr. Lorenz Kardinal Jäger, zum Geistlichen Rat, 1974 Papst Paul VI. zum Päpstlichen Kaplan. Von 1952 bis 1960 war Kuhne Vikar an der Propsteikirche in Brilon, sowie von 1960 bis 1962 Pfarrvikar in Heringhausen und Regionalvikar für den Altkreis Meschede. Ab 1962 berief ihn der Erzbischof von Paderborn zum Rektor an die Landvolkshochschule „Anton Heinen” in Hardehausen und gleichzeitig zum Referenten für die ländliche Bildungsarbeit im Erzbistum Paderborn. 1981 promovierte er in Bonn zum Dr. phil. Heute lebt er im Ruhestand in Niedersfeld und betreut die St. Lambertus-Kirchengemeinde zu Grönebach.

Sein neuestes Buch „Horizonte”, in dem auch der Vortrag wiedergegeben ist „Schenke uns deinen Geist und laß uns deine Zeugen sein”, welchen er anläßlich des 60-jährigen Bestehens der KFD Heringhausen gehalten hat, ist im Walter Podszun Verlag in Brilon erschienen und kann beim Verlag oder auch über jede Buchhandlung bezogen werden. (ReiSch)

Einwohnerversammlung in Wasserfall

Die Gemeinde Bestwig hatte die Bewohner Wasserfalls zu einer Einwohnerversammlung am 10. 2. 1997 in die Skihütte eingeladen. Hauptpunkt der Versammlung, zu der fast 40 Bewohner des kleinen Höhendorfes kamen, war der Antrag auf Änderung des Bebauungsplanes Nr. 10 der Gemeinde Bestwig in der Ortschaft Wasserfall. Bürgermeister Hans-Georg Meyer, der die Versammlung souverän leitete, Gemeindedirektor Franz-Josef Esser, Rudolf Heinemann als Leiter des Bauausschusses, Ortsvorsteher Erhard Faber und der neue Leiter des Bauamtes Pesch waren Gäste dieser Veranstaltung.

Im Grunde ging es darum, daß Hans-Georg Thiele, der Besitzes des im vergangenen Jahres abgebrannten Gasthof „Zum Wasserfall”, den Wiederaufbau des Hauses davon abhängig macht, daß der bestehende Campingplatz um ein benachbartes Gemeindegrundstück von ca. 3500 qm erweitert wird. Das würde die Zahl der Stellplätze von bisher 40 auf ca. 70 erweitern. Nur so würden sich die wirtschaftliche Basis des Wirtshauses verbessern lassen und die Investitionen in Höhe von 300.000 DM rechnen. Thiele betonte, daß er zusammen mit seinem Vater seit 30 Jahren in der alten Schule eine Gastronomie betreibe, der Traum eines versprochenen touristischen Aufschwungs mit dem Bau von Hotels und Feriensiedlungen sich leider zerschlagen habe. Deshalb wäre es sinnvoll, den Bebauungsplan zu ändern, um Wasserfall ein Gasthaus zu erhalten.

Eine Rolle bei der teils sehr lebhaften Diskussion spielte der neue Dorfplatz, der an das strittige Grundstück grenzt. Die Dorfjugend, die maßgeblich diesen Platz gestaltet hat, befürchtet eine Zweckentfremdung als Hundeklo, dazu eine Verunreinigung durch Müll, überdies auch Proteste der Camper durch Lärmbelästigung beim Schützenfest. Der Pächter des Grundstückes müßte seine Kühe in Zukunft über die Dorfstraße treiben. Die angesprochene Nutzung eines bereits terrassenförmig gestalteten Grundstücks unterhalb des bestehenden Campingplatzes dürfte sich wegen der Ablehnung der Besitzer zerschlagen. Ein Einwohner, der eine Pension besitzt, würde das Gasthaus (und den Campingplatz) begrüßen, da seinen Gästen eine Möglichkeit zum Einkehren und Essen geboten würde.

Rudolf Heinemann verwies darauf, daß man vom Gemeinderat die Meinung der Wasserfaller zur Kenntnis nehmen und in den Entscheidungsprozeß einfließen lassen werde. Angesprochen auf Baumöglichkeiten in Wasserfall erklärte er, eine Änderung des Bebauungsplanes würde keine automatische Bebauung für private Bauherren nach sich ziehen. Er und auch Herr Pesch empfahlen, Teilbereiche für privates Bauen zu ändern, sonst müsse der Bebauungsplan neu aufgestellt und an die Landesplanung angepaßt werden

Unter dem Punkt Verschiedenes gab es heftige, emotionsgeladene Diskussionen: für die Baugenehmigung und Architektenkosten müssen 5000 DM bezahlt werden. Entstanden sind diese Kosten, weil das ursprünglich nur geplante Toilettenhäuschen von der Dorfjugend um eine ca. 12 m lange Halle mit Bodenplatte erweitert wurde, die baugenehmigungspflichtig wurde. Bürgermeister Meyer verweigerte zu diesen Kosten die Hilfe der Gemeinde, zumal entgegen den Absprachen massiv angebaut wurde und die Planungskosten vom Bauamt der Gemeinde kostenlos hätten erstellt werden können. Hans-Georg Thiele regte an, diese Summe in einem Umlageverfahren durch alle Dorfbewohner aufzubringen.

Wir meinen: Der Planungsausschuß der Gemeinde Bestwig hat richtig gehandelt, als er dem Rat die Durchführung einer Einwohnerversammlung empfohlen hat. Hier wurde nicht am grünen Tisch entschieden, sondern versucht, die gegensätzlichen Meinungen der Betroffenen zusammenzuführen. Das ist leider nur zum Teil gelungen. Auf der einen Seite sollte man sich glücklich schätzen, wenn Herr Thiele in einer Zeit des allgemeinen Sterbens von Gastronomiebetrieben in einem kleinen Ort wie Wasserfall ca. 300 000 DM investieren will, um die Attraktivität des Ortes zu steigern und die Infrastruktur zu verbessern. Daß er dafür eine vernünftige wirtschaftliche Basis sucht, ist mehr als verständlich. Gleichzeitig darf man aber auch nicht die Bedenken der anderen Einwohner einfach vom Tisch wischen, die Überfremdung und Belästigungen befürchten. Es bleibt für den Ort zu hoffen, daß es zu einer vernünftigen, einvernehmlichen Lösung kommt. Ein Gasthof im Ort kann sich für das Zusammenleben fördernd auswirken. Das Letzte, was eine so kleine Dorfgemeinschaft gebrauchen kann, ist ein Dauerstreit.

Chorgemeinschaft wird 135 Jahre alt

Einer der ältesten Chöre im Altkreis Meschede feiert 1998 Geburtstag. Die Chorgemeinschaft des MGV „Eintracht” Ramsbeck wird im April 135 Jahre alt. Bei der Generalversammlung der Sangesgemeinschaft , die in diesen Tagen stattfand, war dies aber nur ein Punkt bei der Terminvielfalt für das Jahr 1998.

Der Geburtstag wird voraussichtlich am 24. April begangen. Der Chor wird an diesem Tag einen Gottesdienst musikalisch gestalten und in einem anschließenden Kommers das freudiger Ereignis gebührend feiern.

Der Jahresausflug führt den Chor in diesem Jahr für zwei Tage nach Worms. Zu Freundschaftssingen wird man nach Schmallenberg und Andreasberg fahren. Mitgestalten wird der Chor auch die für den 29. 8. 1998 geplante Festveranstaltung des Sauerländer Heimatbundes anläßlich des 100. Geburtstages von Franz Hoffmeister. Das Weihnachtskonzert wird am 27. 12. in der kath. Pfarrkirche stattfinden.

Positiv fiel auch der Rückblick auf das vergangene Jahr 1997 aus. Zwölfmal trat der Chor öffentlich auf und bereicherte damit das kulturelle Leben in der alten Bergbaugemeinde.

Ein Wermutstropfen blieb natürlich auch an diesem Versammlungsabend nicht unerwähnt: Der Nachwuchsmangel an aktiven Sängerinnen und Sängern. Hier fehlt wie auch bei anderen Chören in Ramsbeck ein Patentrezept. Der Vorstand des Chores sagt allen, denen der Chorgesang hier am Herzen liegt: Ideelle und finanzielle Unterstützung reichen hier auf Dauer nicht mehr aus. Der Chor braucht aktive Sängerinnen und Sänger. Nur mit dem entsprechenden Nachwuchs kann auch in Ramsbeck über diesen 135. Geburtstag hinaus guter Chorgesang geboten werden. Erfreulich: Zwei junge Mädchen sind kürzlich zum Chor gestoßen.

Übungsabend ist jeden Donnerstag um 20.00 Uhr in Junkern Hof. (A. B.)

Jugendfeuerwehr in Bestwig

Am 30. 1. 1998 wurde im Feuerwehrgerätehaus in Bestwig die Jugendfeuerwehr innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Bestwig aus der Taufe gehoben. Gemeindebrandmeister Jürgen Drill konnte dazu Bürgermeister Hans-Georg Meyer, Gemeindedirektor Franz-Josef Esser und Kreisbrandmeister Martin Rickert begrüßen. Vorerst bilden elf Jungen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren den Grundstock, den man aber bis auf 20 Jugendliche (Mädchen sind auch willkommen) aufstocken möchte. Folgerichtig nannte Gemeindedirektor Esser die Gründung einen Meilenstein zur Nachwuchsförderung.

Bürgermeister Meyer sah im Engagement der Jugend ein Zeichen der Solidarität mit ihren Mitmenschen, während Martin Rickert mahnte, daß es Freuden gäbe, allerdings auch Pflichten, für die Freizeit geopfert werden müßte. Kreis-Jugend-Feuerwehrwart Michael Lübke gab Auskunft über die künftige Arbeit: Je zur Hälfte wird Feuerwehrarbeit und freie Jugendarbeit gepflegt. Die Erfahrung zeige, daß die Mitglieder der Jugendfeuerwehr motiviert und vorgebildet zu den Feuerwehren stoßen. Die Mitgliedschaft wird als Probezeit für die Feuerwehr gewertet und wird meistens mit der Beförderung zum Feuerwehrmann belohnt. Im Einsatz bleibt ihre Tätigkeit auf Zonen außerhalb des Gefahrenbereichs beschränkt.

Im HSK gibt es nun in 11 der 12 Kommunen 41 Jugendfeuerwehren mit 720 Mitgliedern, davon 74 Mädchen. Die Gruppenleiter werden n Oberwerries geschult. Sportlich geht es bei Wettkämpfen zu, die auf Kreis-, Landes- und Bundesebene ausgetragen werden. Auch können die Mitglieder beim Leistungswettbewerb die Leistungsspange erwerben.

Zum Jugendfeuerwehrwart wurde Thomas Göbel aus Velmede gewählt, zum Stellvertreter Christian Kenter aus Heringhausen. Timo Liese aus Ostwig als Schriftführer und Kassierer Harald Bathen aus Heringhausen vervollständigen den Vorstand. In jedem Ort der Gemeinde gibt es einen Ansprechpartner. Die Jungfeuerwehrleute werden alle 14 Tage zum Treffen zentral nach Bestwig gebracht.

Die Ansprechpartner in unseren Dörfern:

Andreasberg: Marco Krüger, Wiemhufe 7 (Tel. 02905/795

Heringhausen: Christian Kenter, Berlarer Str. 8 (Tel. 02904/4117)

Ramsbeck: Olaf Kraft, H.-Lübke-Str. 8 (Tel. 02905/617).

Die Feuerwehr informiert

Die Ramsbecker Feuerwehr macht Nägel mit Köpfen; Bei der Karlsruher Fahnenfabrik wurde die lange geplante Standarte bestellt. Hierzu eine kurze Beschreibung:

Auf der Vorderseite wird der Steigerturm aufgestickt zu sehen sein. Dieser diente der Feuerwehr von 1927 bis 1953 zu Übungszwecken und zum Trocknen der Schläuche. In den 50-er Jahren mußte er wegen Baufälligkeit abgerissen werden, aber seine Abbildung soll ein Stück Heimatgeschichte darstellen. Was auf der Rückseite dargestellt wird, soll noch nicht verraten werden.

Aus der Bevölkerung sind bereits viele Anfragen von Bürgern bei der Feuerwehr eingegangen, die für die neue Standarte spenden möchten. Die Feuerwehr hat deshalb ein Spendenkonto eingerichtet, das mithelfen soll, die Standarte zu finanzieren: Volksbank Bestwig/Olsberg eG Konto-Nr. 240 533 3400

Franz Hoffmeister

Zu seinem hundersten Geburtstag

Franz Hoffmeister wurde am 22. März 1998 in Ramsbeck geboren. Sein Vater, gleichen Namens wie sein Sohn, war aus Giershagen bei Brilon gebürtig und arbeitete in den Werkstätten der Ramsbecker Grubenbetriebe als Schreiner und Stellmacher. Er heiratete am 15. Juni 1897 Franziska Beule aus Elpe, eine Schwester des Heimatdichters August Beule. Die ersten wichtigen Daten der Familie fallen in die Friedenszeit des jungen Deutschen Kaiserreiches; der Vater Hoffmeisters wurde im Gründungsjahr des Deutschen Reiches 1871 geboren. Später hat man diese Phase bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges nostalgisch als „gute alte Zeit” bezeichnet.

Und in der Tat verliefen die Kinderjahre Hoffmeisters ruhig, ohne außergewöhnliche Ereignisse. Die bescheidenen Verhältnisse seines Elternhauses, in denen er im Kreise seiner drei Geschwister aufwuchs, hoben ihn nicht über seine Mitschüler hinaus. Er besuchte die Ramsbecker Volksschule von 1904 bis 1912, wobei er durch besonders gute Leistungen auffiel. Sein Entschluß, Theologe zu werden, stellte die Familie vor die kaum lösbare Aufgabe, wie die Kosten für ein solches Studium aufzubringen seien. In dieser Situation stand der Ramsbecker Pfarrer Friedrich Meyer mit Tat und Tat zur Seite. Vikar Heinrich Hesse vermittelte Franz Hoffmeister innerhalb von knapp eineinhalb Jahren Grundkenntnisse der lateinischen Sprache, so daß er 1913 in die Untertertia des Paderborner Gymnasiums eintreten konnte.

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrach abrupt diesen ruhigen und planmäßigen Entwicklungsgang. Am 1. Juni 1917 wurde Franz Hoffmeister, erst 19 Jahre alt, zum Kriegsdienst eingezogen. Er nahm am Westfeldzug teil, zunächst beim Ersatzbataillon des 2. Garde-Fußartillerie-Regiments in Jüterbog, später als Kanonier der Schweren-Küsten-Mörser-Betterie. Wenige Monate vor Kriegsende, am 21. Mai 1918, wurde er auf Beobachtungsposten von einer schweren Verwundung getroffen: Er verlor das rechte Auge und wurde an einer Hand verletzt. Nach längerem Lazarettaufenthalt wurde er schließlich am 12. November 1918 aus dem Militärdienst entlassen. Im Schnellverfahren für Kriegsteilnehmer erhielt er am 1. März 19919 das Abiturzeugnis am Gymnasium in Paderborn ausgestellt, so daß er mit dem Theologiestudium beginnen konnte. Am 10. August 1924 wurde er in Paderborn zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er in Ramsbeck am Fest Maria Himmelfahrt desselben Jahres.

Antfeld wurde ihm dann als erste Vikarstelle zugewiesen. Freilich, dies alles sind äußere Daten seine Biographie, die wenig über die Person Franz Hoffmeisters verraten. Denn das Erlebnis des Ersten Weltkrieges hat seine ganze Persönlichkeit nachhaltig geprägt. Die verheerenden Materialschlachten an der Westfront, die Technisierung des Krieges, Ausdruck einer sich rasch ausweitenden Schwerindustrie, ließen ihn zu der Überzeugung gelangen, daß der Wert des einzelnen Menschen nur gering geschätzt wird. Wo die Masse an Menschen und Kriegsmaterial über Sieg und Niederlage entscheidet, muß der Einzelmensch als wertloses Objekt auf der Strecke bleiben. Die Entfremdung des Menschen von sich selbst, übrigens ein durchgängiges Thema der modernen Literatur und Philosophie, hat Hoffmeister selbst hautnah erlebt; sie ist wesentlicher Bestandteil seiner Lebenserfahrung und seines eigenen Selbstverständnisses geworden. Aus solchen Voraussetzungen sind seine unermüdlichen Aktivitäten für den Sauerländer Heimatbund zu verstehen, die sein Leben bis zu seinem frühen Tod bestimmt haben.

In Paderborn gründete Hoffmeister 1919 die „Vereinigung studierender Sauerländer”, aus der dann im Jahre 1921 der Sauerländer Heimatbund hervorgegangen ist. Die Gründungsversammlung fand in Meschede statt. Zahllose Aufsätze und Artikel in der Vereinszeitschrift „Trutznachtigall” bemühten sich, den Heimatbegriff zu erläutern. Der überschaubare Raum der sauerländischen Heimat sollte ein neues Gemeinschaftsbewußtsein entstehen lassen; der einzelne Mensch sollte hier gewissermaßen seine eigene Identität neu entdecken. Die geistige Basis sollte in der Rückbesinnung auf den christlichen bzw. katholischen Glauben liegen, der dem Menschen Orientierung und Maßstab sein sollte. Wohl aus diesem Grunde auch bezog sich die Heimatbewegung vor allem auf das Gebiet des ehemals kurköllnischen Sauerlandes.

Heimat bedeutete Geborgenheit und Bewahrung des Menschen gegenüber einer zunehmenden Verstädterung und Vermassung der modernen Industriegesellschaft. Der Blick für die Region, die Stadt, das Dorf sollte neu ins Bewußtsein gehoben werden. Deswegen entfaltet der Heimatbund auf verschiedenen Ebenen große Aktivitäten: Pflege der Denkmäler und heimatlichen Architektur, Erforschung der Heimat- und Regionalgeschichte, Bewahrung des Naturraums, Förderung der Heimatdichtung und des plattdeutschen Dialekts, Neubelebung des heimatlichen Brauchtums u. a.

Daß sich in der z. T. rigorosen Abwehr moderner Kunstrichtungen oft auch ein engstirniger Provinzialismus breit machen konnte, ist offensichtlich. Andererseits sah man in einer größeren Selbständigkeit der Region bzw. des Landes ein Gegengewicht zu einem Staatszentralismus, der sich immer deutlicher abzeichnete. Hoffmeister hat in Wort und Schrift für solche Ziele gearbeitet, kritisch unterstützt durch Josef Rüther, Studienrat am Gymnasium Petrinum in Brilon.

In Antfeld hatte sich die Zentralstelle des Sauerländer Heimatbundes etabliert, dessen Vorsitzender seit 1924 Franz Hoffmeister war. Auf jährlichen Tagungen wurden die Ziele des Heimatbundes neu thematisiert; nicht zuletzt aber trug die volkstümliche Art Hoffmeisters dazu bei, neue Mitglieder zu gewinnen. In Ramsbeck gehörte er gewissermaßen zum Inventar des Schützenfestes, in fröhlichen Skatrunden und als Erzähler heiterer Anekdoten ist bis heute in guter Erinnerung geblieben.

Es ergäbe freilich ein falsches Bild, wollte man Hoffmeister nur als volkstümlichen Priester sehen. Tatsächlich ist seine rastlose Arbeit für den Heimatbund nicht zuletzt von der Einsicht bestimmt gewesen, daß der Heimatbegriff selbst, wie er ihn verstand, im Schwinden begriffen war. Die zunehmende Verweltlichung aller Lebensverhältnisse hat ihn als Priester oft zu einem moralischen Rigorismus getrieben, aber gelegentlich auch in Selbstzweifel gestürzt. Dennoch hat er an der selbstgestellten Aufgabe festgehalten.

Mit 33 Jahren wurde er Bezirkspräses der katholischen Jungmännervereine für das Dekanat Bigge. Ein Jahr später, 1932, erhielt er die Vikariestelle in Bochum-Wiemelhausen. Von hier aus redigierte er die Vereinszeitschrift „Heimwacht”, Nachfolgerin der „Trutznachtigall”, die dann 1933 eingestellt werden mußte. Hoffmeister blieb weiterhin in exponierter Stellung, als er im gleichen Jahr Bezirkspräses des Jungmännerverbandes Bochum wurde. Inzwischen hatte Hitler die Macht im Staat ergriffen. Hoffmeister blieb von Anfechtungen nicht verschont. Gelegentliche Annäherungen an die Ideologie der neuen Machthaber hatten dort ihre Grenzen, wo die christlichen Wertmaßstäbe in Frage gestellt wurden. Gewiß war Hoffmeister kein Widerstandskämpfer, aber er hat sich mit Mut und aufrechter Gesinnung gegen Parteichargen gewehrt, wenn es z. B. darum ging, die katholische Jugendarbeit zu verteidigen und in Schutz zu nehmen.

Der Sauerländer Heimatbund wurde 1937 aufgelöst. Franz Hoffmeister, seit seiner schweren Verwundung kränkelnd, erlitt 1938 einen Schlaganfall. Krankenhaus- und Sanatoriumsaufenthalte schafften nur zeitweilig Linderung. 1940 übertrug man ihm die Vikariestelle in Holthausen bei Fredeburg, Hoffmeister ist damals 42 Jahre alt. Seine Krankheit - Herzleiden und Wassersucht - verschlimmert sich. Am 27. März 1943 stirbt Franz Hoffmeister, gerade 45 Jahre alt. Seinem Wunsch entsprechend wird er am 1. April auf dem Friedhof in Ramsbeck zu Grabe getragen.

Franz Hoffmeister war „ein Mann zwischen den Zeiten”, wie ihn sein Weggefährte Josef Rüther treffend bezeichnete. Die Tatkraft seiner Persönlichkeit, die Anfechtungen, denen sie ausgesetzt war, schließlich das Ertragen seiner Verwundung und totbringenden Krankheit zeigen die Unbeugsamkeit eines überzeugten Christen, aber auch die Gefährdungen, denen viele Menschen in unserem Jahrhundert ausgesetzt waren.

Sein Lebenswerk, der Sauerländer Heimatbund, ist nicht gescheitert. In den letzten Jahrzehnten hat er unter dem Vorsitz des ehemaligen Oberkreisdirektors Dr. Adalbert Müllmann auf vielen Ebenen seine Aktivitäten wirksam entfaltet und erfreut sich mit ca. 4000 Mitgliedern eines regen Zuspruchs. In den kommenden Märztagen wäre Franz Hoffmeister 100 Jahre alt geworden. Es gibt Anlaß, seiner zu gedenken.

Friedrich Schroeder

Klänge und Rhythmen der Sprache

Oskar Pastior las in Junkern Hof.

Verwundert, interessiert, erheitert, verstört, womöglich sogar verärgert reagierten die zahlreichen Zuhörer auf den Vortrag, den der Lyriker Oskar Pastior am Sonntag, dem 1. Februar 1998, in Junkern Hof hielt. Der Autor las zunächst aus seinem Buch „Gimpelschneise in der Winterreise”. Franz Schuberts Liederzyklus „Die Winterreise” auf Texte von Wilhelm Müller wird hier verfremdet; Motive und Sprachbilder werden umgestellt, neu kombiniert und auf den reinen Silbenklang reduziert.Ausgangspunkt dafür ist das Wort „Gimpel”, das ursprünglich die ungeschickten Sprünge eines Vogels auf dem flachen Boden bezeichnet. Es wurde in dieser Bedeutung auf Menschen übertragen, die einfältig sind und sich leicht hereinlegen lassen.

Texte aus dem neuesten Band „Das Hören des Genitivs” zeigten, wie die Sprache ihr Eigenleben entfaltet. Sprache ist bei Pastior nicht mehr Ausdruck sinnhafter Zusammenhänge; sie hat keine begriffliche Funktion, indem sie Dinge und Gegenstände benennt, sondern Wörter, Laute Klänge gewinnen ein Eigenleben, werden selbst konkret. „Vor dem Ohr sind alle Wörter gleich, Fastenzeit fast Endzeit”, so Pastior. Im Hinhören auf die Vielfalt der Sprache steckt die Aufforderung, für sich die eigene Alltagssprache neu zu entdecken, sie von eingefahrenen Floskeln und nichtssagenden Klischees zu befreien, schlicht seine eigene Sprache zu sprechen.

Oskar Pastior wurde am 20. 10. 1927 in Hermannstadt/Siebenbürgen geboren. Er wurde in die Sowjetunion zwangsdeportiert und studierte danach in Bukarest Germanistik, arbeitete von 1960 - 1968 als Redakteur am Rumänischen Rundfunk und lebt seit 1969 als freier Schriftsteller in Berlin.

Bürgermeister Hans-Georg Meyer wies in seiner Begrüßung auf die Bedeutung solcher Autorenlesungen im Rahmen der „Winterpoesie” hin, die das Sauerland zur Kulturregion mache.

Solche Bemühungen sollten nachhaltig unterstützt werden. Der anschließende Umtrunk gab Gelegenheit, Bücher signieren zu lassen und mit dem Schriftsteller ins Gespräch zu kommen.

Friedrich Schroeder

Johannes Becker wird 75 Jahre

Am 12. März kann Johannes Becker aus Heringhausen auf vollendete 75 Lebensjahre zurückblicken. Bevor er in den Ruhestand trat, war er beruflich im Sauerland unterwegs, um die Produkte der damaligen Molkerei Meschede zu verkaufen. Als politisch interessierter Bürger engagierte er sich etliche Jahre im Rat der früher selbständigen Gemeinde Heringhausen.

Den größten Teil seiner Freizeit widmete er seit seiner Jugend dem Gesang und der Musik. Schon mit 15 Jahren wurde er 1938 aktiver Sänger im MGV Heringhausen. Nachdem er bei Robert Schmitt in Ramsbeck das Klavier- und Orgelspiel erlernt hatte, übernahm er 1947 den Organistendienst in St. Nikolaus. 1953 wurde Johannes Becker als Nachfolger von Lehrer Rothbrust Chorleiter des Gesangvereins, und seit 1963 leitet er auch den vom damaligen Vikar Enste offiziell ins Leben gerufenen Kirchenchor, dem die Sänger des MGV in Doppelfunktion angehören.Als 3. Chor leitete er mehr als 20 Jahre (ab 1969) den MGV Velmede, den er aber 1992 aus gesundheitlichen Gründen abgeben mußte. Für seinen jahrelangen Einsatz zum Wohle des MGV Heringhausen wurde Johannes Becker 1990 die ehrenmitgliedschaft verliehen.

Wie viele Auftritte das Geburtstagskind mit seinen Chören im Laufe von 45 Jahren hatte, weiß er vermutlich selbst nicht genau. Aber jeder Sangesbruder aus unserer Heimat weiß, daß Johannes Becker mit seinen Chören bei jedem Auftritt viel Beifall bekam. Nachdem er das Amt des Organisten schon seit einiger Zeit nur noch aushilfsweise ausübt, will er jetzt der Gesundheit zuliebe auch als Chorleiter des MGV und des Kirchenchores aufhören. Zum Abschluß seiner verdienstvollen Karriere steht noch die Ehrung durch den Kreissängerbund für 60 Jahre (!) als aktiver Sänger an.

Wir wünschen unserem Geburtstagskind Johannes Becker, der sicherlich auch in Zukunft gern an den wöchentlichen Chorproben teilnehmen wird, viele weitere gesunde Lebensjahre im Kreis seiner Familie und seiner Sangesbrüder ! (Sieh)

Wanderungen auf den Spuren des Bergbaus

In den letzten Jahren fanden im Feriengebiet Bestwig während des Sommers jeden Dienstag geführte Wanderungen statt, die vom Verkehrsamt und der IGF Ramsbeck organisiert wurden. Zehn der für 1998 vorgesehenen Dienstagswanderungen (immer um 14.00 Uhr ab Junkern Hof) sollen unter das Thema „Auf den Spuren des Erzbergbaus” gestellt werden.

Auf jeder dieser sorgfältig ausgearbeiteten Wandertouren wird ein Fixpunkt aus der Ramsbecker Bergbaugeschichte angesteuert: Venezianerstollen, Rauchgaskamin, Bähnchenstraße, ehem. Krankenhaus, Bergbaumuseum, Grube Willibald, Grube Alexander, Schlammteich, Bergarbeiterdorf Andreasberg. An Ort und Stelle wird dann eine fachkundige Persönlichkeit in kurzer Form über die bergbauliche Besonderheit des Standortes berichten.

Bei einer Zusammenkunft zu Anfang des Jahres in Junkern Hof, zu der Verkehrsamtsleiter Norbert Arens und Ortsvorsteherin Liesel Reding eingeladen hatten, konnten zu allen Standorten und bergbaulichen Themen aus dem Kreis der Eingeladenen fachkundige Personen gefunden werden, so daß die geplanten Wanderungen „Auf den Spuren des Bergbaus” stattfinden können.

Die Presse wird regelmäßig und rechtzeitig auf diese besonderen Wanderungen mit der jeweiligen Thematik hinweisen. Zusätzlich wird Anfang Mai der komplette Wanderplan mit allen wichtigen Informationen veröffentlicht. Zu Ende der Saison faßt eine kleine Broschüre „Wanderrouten auf den Spuren des Erzbergbaus” übersichtlich alle Routen zusammen und enthält gleichzeitig eine kurze Abhandlung der Thematik.

Von einer so aufbereiteten Bergbaugeschichte können Einheimische und Gäste profitieren., das Freizeitangebot wird erweitert und vor allem - Ramsbeck gewinnt noch mehr an Profil ! (Sieh)

1. Sauerländer Diabetikertag

Am Samstag, dem 7. März 1998 findet in der Mescheder Stadthalle von 9.00 bis 18.00 Uhr der 1. Sauerländer Diabetikertag statt, der unter der Schirmherrschaft des Europabgeordneten Dr. med. Peter Liese steht.Veranstaltet wird dieser Informationstag für von der Schulungsgruppe Diabetes e. V. Bad Fredeburg unter der Leitung von Dr. Schmitten, Ramsbeck, und Dr. Müller , Fredeburg. Der Eintritt ist frei.

Namhafte Referenten informieren über wichtige Aspekte der Zuckerkrankheit (Augen, Füße, Insulintherapie, Ernährung etc.) Fachfirmen informieren in einer Fachausstellung über Insuline, Dosiskontrollen, Pumpen, Hilfsmittel und Schuhwerk. Während der Veranstaltungsdauer besteht die Möglichkeit zur Einnahme von diabetesgerechten Speisen und Getränken.

Im HSK dürften von 285 000 Menschen 14.200 an Diabetes mellitus leiden, wobei mit ca. 1.200 Neuerkrankungen pro Jahr zu rechnen ist. Etwa 14 müssen wegen Nierenversagens mit der Dialyse (künstliche Niere) behandelt werden, bei fast 100 Patienten werden diabetesbedingt Amputationen durchgeführt. Da ein weiterer Anstieg der Diabeteshäufigkeit in den nächsten Jahren von ca. 5 % auf ca. 8 % der Bevölkerung erwartet wird,dürfte durch diese Veranstaltung manches Informationsdefizit beseitigt werden können.

20 Jahre Handarbeit

Sechs Frauen aus dem Kamp treffen sich seit Januar 1978 alle 14 Tage zum Handarbeiten, Klönen, im Sommer Eis essen. Es wurden auch schon Ausflüge unternommen und die Männer zum Essen eingeladen. Allerdings bei aller Liebe: Eine Gegeneinladung der Herren hat es bisher noch nicht gegeben.

Skimeisterschaften des TuS

Am 7. 2.1998 fanden an der Hunau die Ski-Vereinsmeisterschaften des TuS Valmetal statt. Auf gut präparierter Piste war ein flüssiger Riesenslalom gesteckt, so daß alle Teilnehmer annähernd gleiche Bedingungen vorfanden.

Vereinsmeister wurden je nach Alter: Timo Bültmann vor Stefan Schmitten, Robin Schmitten, Christopher Lüttecke vor Marius Albers, Jacqueline Tusch, Frank Bültmann vor Daniel Droste, Sebastian Schmitten und Johannes Siepe, Helena Schmitten vor Laura Albers, Philipp Tusch vor Matthias Bültmann, Kerstin Wiemann vor Sarah Hermes, Sabrina Tusch und Jessica Lüttecke, Patrick Heinemann, Jessica Schwager vor Anke Baum und Maike Hermes , Daniel Tusch und Tobias Siepe.

Eine erfolgreiche Wette

Zum Frauenkarneval traten in Ramsbeck Maria Siepe und Christa Heimes als Penner auf. Ihre Mitstreiter von den Blaumeisen wetteten mit ihnen, daß sie nicht zur „Hauptverkehrszeit” am Samstag, dem 21. 2. öffentlich im Dorfe wandeln würden und in ihren Kostümen einige Pflichtaufgaben erfüllen würden. Die Blaumeisen verloren, denn die beiden besorgten sowohl ein Kondom aus der Apotheke, als auch einen Flachmann von Kutsch und Wurstreste aus Bültmanns Metzgerei. Sie waren sogar noch aktiver: Insgesamt 245,25 DM erbettelten die recht forsch vorgehenden Damen, die sie umgehend Pastor Eickelmann als Spende für den Umbau des Pfarrheimes überbrachten. War der Tag schon feucht-anstrengend, so dürfte das Einlösen der Wette hinterher mancher Dame Kopfweh bereiten.

Bald Pfarrer-Schupmann-Straße in Ramsbeck?

Vor ihrer Firmung im Oktober 1997 hatte sich eine der Firmgruppen in der Gemeinde St. Margaretha in einem Projekt mit der „Geschichte der Pfarrei, dargestellt am Wirken der Ramsbecker Seelsorger” auseinandergesetzt. Dabei stießen die Jugendlichen natürlich auch auf den ersten Pfarrer der Gemeinde, den Priester Werner Adolph Schupmann. Von seinem Wirken war die Gruppe so angetan, daß sie in einem Brief an den Rat der Gemeinde Bestwig darum baten, eine Straße in Ramsbeck nach diesem Seelsorger umzubenennen.

Wer aber war Pfarrer Schupmann?

Friedrich Schroeder hat in zwei beachtenswerten Aufsätzen in „RuR” im Jahre 1986 das Wirken dieses Priesters gewürdigt. („Nach Niedergang und Verfall, ein neuer Anfang in Ramsbeck” und „Vor 125 Jahren: Gründung der kath. Pfarrgemeinde in Ramsbeck”). Auf Pfarrer Hollmanns Buch „Ramsbeck, Bilder aus dem Leben einer sauerländischen Pfarrgemeinde” sei hier ebenfalls hingewiesen (S. 52 ff und 71).

Pfarrer Schupmann wurde am 19. 3. 1815 in Borgholz bei Warburg geboren. Am 27. 11. 1846 kam er als 4. Schulvikar nach Ramsbeck, d. h. er war hier Lehrer und Vikar zugleich. Ramsbeck gehörte bis 1861 zur Pfarrei Velmede.

Was erwartete diesen Priester in Ramsbeck?

Zu dieser Zeit gab es in Ramsbeck Not und große Armut. Die Abgaben an die Vikarie - eine Kirchensteuer gab es noch nicht - konnten von vielen Gemeindemitgliedern nicht mehr aufgebracht werden. Sehr anschaulich schildert Schupmann den baulichen Zustand des Vikariewohnhauses und der Kapelle bei seinem Dienstantritt.

Wohnhaus: Vom Wind zerzaustes Strohdach mit Löchern, nicht verschließbare Eingangstür, ungestrichene Innenwände, hervorstehende Riegel im verwitterten Fachwerk, ungestrichene Fenster mit durchlöcherten Scheiben, eine Küche ohne Rauchfang, Feuerstelle auf bloßer Erde, Dielen ohne Stzeinplatten und mit solchen Unebenheiten, daß sie nur „bei Tage zu passieren” war. Für die Reinigung von nur zwei Zimmern wurden fast vier Tage benötigt.

Wesentlich älter als das Wohnhaus war die Kapelle. Ihr Zustand: Dachschiefer verwittert, fast alle Balken, Bretter und Sparren morsch oder faul, Kreuz und Hahn vom unförmigen Türmchen heruntergefallen, das Mauerwerk drohte z. T. einzustürzen, Fensterrahmen hingen schief, die Scheiben waren ganz oder teilweise herausgefallen, die Tür nicht zu verschließen.

Ebenso trostlos war der Zustand im Inneren: Knarrende Bänke, gefährlicher Aufgang zur Empore, diese ohne Abgrenzung, eingeschlagene Zapfen an den Wänden zum Aufhängen der Hüte, auf dem Chor ein kleines Altärchen . Für den Priester fünf erbärmliche Meßgewänder, eine Albe, ein mit Grünspan überzogener Kelch, Meßkännchen ohne Teller, Weihwasserkessel ohne Griff, ein halb zerbrochener Teller zum Taufen. Der Tabernakel ohne Schlüssel, ein „verstümmeltes” Marienbild an der Chorwand. Die Heiligenfiguren auf dem Kapellenboden.

Die Kapelle konnte die Gottesdienstbesucher an Sonn- und Feiertagen natürlich nicht fassen. Und so „stand man auf der Straße, saß auf der Schule oder ging durchfroren und durchregnet ins Wirtshaus”. Alles Beschriebene ist sicher ein Zeichen von großer Armut, aber auch „ein Bild des religiösen und kulturellen Verfalls” (1).

Hätte Vikar Schupmann damals nach einiger Zeit aus persönlichen Gründen Ramsbeck verlassen, wer hätte ihm dieses nachtragen können? Nicht so dieser Priester! Er sah gerade hier als Seelsorger gefordert und blieb. Er erkannte die Probleme und packte sie an. Er versuchte die Gemeinde sehr schnell für sich zu gewinnen und plante bereits 1847 den Neubau einer Kirche. Hilfen erfuhr er vielfach, und so wurde diese Kirche bereits am 22. 10. 1848 eingeweiht.

Die Gemeinde hatte nun ihr „Zentrum”. Schupmann hatte mit diesem Werk mehr als nur eine Kirche gebaut. Er hatte „seine Gemeinde zu einer neuen Gemeinschaft werden lassen, die wieder Selbstbewußtsein und eine neue Zukunftsperspektive gewonnen hatte. Sie hatte ein Gotteshaus errichtet, das stlistisch unbedeutend war und in dem wertvolle sakrale Kunstwerke fehlten, das aber dennoch ein Symbol eines neu erwachten religiösen Bewußtseins war”. (1)

In der Folgezeit wurde Schupmann der „Motor”, der die Abpfarrung Ramsbecks von der Mutterpfarrei Velmede betrieb. Nach großen Anstrengungen geschah dieses im Jahre 1861. In diesem Jahr wurde Schupmann auch zum ersten Pfarrer der Gemeinde St. Margaretha ernannt.

In die Zeit Schupmanns fällt auch der Auf- und Zusammenbruch der Ramsbecker Erzgruben (1853 - 1855) und die Entstehung der Wohnkolonien Alexander, Heinrichsdorf, Ziegelwiese, Haardt, Wiggeringhausen, Dörnberg und Andreasberg. An 1869 standen zunächst Vikar Franz Schäfer und ab 1872 Vikar Joseph Leising Pfarrer Schupmann zur Seite.

Wirtschaftliche Not, der frühe Tod vieler Bergleute durch Lungenkrankheiten und deren Folgen für die Familien, dies alles forderte den Seelsorger Schupmann. „Das unablässige Bemühen um seine Gemeinde, sein unermüdlicher Einsatz für die Menschen....., seine praktische Arbeit, durch die die Fundamente der Pfarrgemeinde gelegt wurden, dies alles macht ihn zu einer der bedeutendsten Priestergestalten, die in Ramsbeck gewirkt haben”. (2)

Am 10. März 1879 erkrankte Pfarrer Schupmann. Er hatte sich bei einem Versehgang zum Werdern eine schwere Lungenentzündung zugezogen. Nur sechs Tage später, am 16. März 1879, verstarb er. „Die Ursache seines Todes zeigt ein letztes Mal, wie sehr er seiner Gemeinde zugetan war.” (2)

Die Folgen des Kulturkampfes waren damals natürlich auch in Ramsbeck zu spüren. Trotz seiner großen Verdienste um seine Gemeinde erhielt Pfarrer Schupmann auf Grund der damals geltenden „Maigesetze” kein für einen verstorbenen Priester übliches Begräbnis. Sein damaliger Vikar Joseph Leising: „Ich habe meinen Pfarrer im Talar beerdigen müssen. An seinem Grabe wurden viele Tränen vergossen. Ein treuer, eifriger Priester war heimgekehrt zu Christus, seinem König”.

Von dem, was dieser Priester in Ramsbeck geleistet hat, wissen nur noch wenige. An ihn zu erinnern - z. B. durch eine Straßenbenennung - ist überfällig. Auf die eingangs erwähnte Bitte der Firmgruppe an den Rat hat dieser inzwischen reagiert. Der Vorschlag, die Schulstraße umzubenennen, soll von der Ortsvorsteherin Frau Reding mit den Anliegern besprochen werden.

Quellen (1) Fr. Schroeder: „Nach Niedergang und Verfall, ein neuer Anfang in Ramsbeck”, RuR Nr. 9/86

(2) Fr. Schroeder: „Vor 125 Jahren: Gründung der kath. Pfarrgemeinde in Ramsbeck” RuR 10/86

( A. B.)

GV Feuerwehr Heringhausen

Nach einem gemeinsamen Kirchgang hielt die Löschgruppe Heringhausen am 7. 2. 1998 ihre diesjährige Generalversammlung ab. Oberbrandmeister und Löschgruppenführer Josef Rüthing konnte im Pfarrheim 31 Wehrmänner begrüßen, wobei er besonders die Kameraden der Altersabteilung willkommen hieß. Ein besonderer Gruß galt Ortsvorsteher Werner Kenter und Ortsheimatpfleger Reinhard Schmidtmann.

Zu drei Bränden, zwei Brandwachen und zehn technischen Hilfeleistungen mußte die Feuerwehr 1997 ausrücken. Dazu kamen noch viele Übungsabende, Atemschutzübungen und Lehrgänge, so daß insgesamt 1728 Stunden im Dienste der Allgemeinheit geleistet wurden. Mit dem Osterfeuerbau, dem Wandertag auf Christi Himmelfahrt, dem Sommerfest und dem Kartoffelbraten leistet die Löschgruppe auch einen nicht unerheblichen kulturellen Beitrag für die Dorfgemeinschaft Heringhausen.

Aus der Jugendgruppe wurden Raphael Kenter, Dirk Miederhoff und Christian Nieder offiziell in die Löschgruppe aufgenommen. Ein besonderes Lob erhielt Christian Kenter, der seit seinem 14. Lebensjahr sich um den Nachwuchs bemüht. Seit kurzem gibt es die Jugendfeuerwehr in Bestwig zentral, deren stellvertretender Jugendleiter Christian wurde. Die Wahlen brachten einstimmige Ergebnisse: Martin Klagges und Josef Wippermann als Kassenprüfer, Dirk Miederhoff Standartenführer mit Otto Butz als Begleiter. Natürlich wird in diesem Jahr auch wieder das Osterfeuer gebaut, eine Familienwanderung durchgeführt und auch das Sommerfest veranstaltet, dieses Mal am Kindergarten im Oberdorf. ReiSch

Qualitätszertifikat für Elektro-Hegener

Am 17.2. 1998 wurde der Firma Elektro-Hegener in Bestwig das Zertifikat DIN EN ISO 90001 durch Herrn Thomas Niemand von der Firma VEW Eurotest GmbH überreicht. Damit wurde bestätigt, daß die Firma Hegener mit ihren vier Abteilungen Tief- und Kabelbau, Elektroinstallation, Elektro-Fachgeschäft und Reparaturen im Elektrobereich erfolgreich das Qualitäts-Management-System eingeführt hat. Es soll geordnete Arbeitsabläufe sichern, lückenlose Dokumentation bringen und mit regelmäßigen Qualitätsprüfungen und Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung von Fehlern beitragen.

Wilhelm Hegener jun. wies darauf hin, daß die Firma in 15 Monaten viel Zeit, Arbeit und Geld investiert habe, um den hohen Maßstäben der Prüfungsgesellschaft zu genügen, um in Zukunft den Kunden noch mehr Qualität und Zuverlässigkeit zu bieten. Besonders bedankte er sich bei den 51 Mitarbeitern, allen voran beim Qualitätsbeauftragten Bernd-Josef Struwe, die bereitwillig bei den Prüfungen für das Zertifikat („Der Auditor war ein scharfer Hund”) mitgemacht hatten.

Das Zertifikat ist gültig bis zum Jahre 2001 und wird jährlich neu überprüft. Man könnte es als einen Qualitäts-TÜV für Betriebe in Bezug auf ihre Arbeitsqualität und ihre Kundenfreundlichkeit bezeichnen. Wir gratulieren herzlich.

Schaurige Piraten-Party

Über 40 Kommunionkinder und Meßdiener waren der Einladung der kath. Kirchengemeinden Ramsbeck und Heringhausen zu einer zünftigen Piraten-Party gefolgt. Unter der Piratenfahne hatten die Seeräuberbräute vom „Killefit” zusammen mit Pastor Eickelmann für eine zünftige Atmosphäre im Ramsbecker Pfarrheim gesorgt. So galt es beim „Rumgurgeln” Lieder zu erraten oder im Pappkarton wettzurudern. Besonderen Anklang fand bei den Kindern natürlich das kalte Knabberbufett mit Kinderköstlichkeiten. Der große Erfolg sollte zur Wiederholung anreizen.

Blutspendetermin in Ramsbeck

Leider waren es nur 116 Spender, die den Weg am 20. 2. in die Grundschule Ramsbeck zum Blutspendetermin des DRK fanden; das war Minusrekord. Vielleicht lag es an der närrischen Zeit, die potentielle Blutspender vom Aderlaß abhielt. „Menne” Gödde als Organisator aus Meschede, mit 132 Spenden unerreicht, war etwas traurig. Erfreulich waren aber die neun Erstspender.

Wieder wurden Mehrfachspender ausgezeichnet: Für 10 Spenden Peter Mengelers, Ansgar Kreutzmann, Sigrun Ernst, Kai-Uwe Tillmann und Laurenz Kreutzmann.Birgit Hendriks hatte 25 mal gespendet. König des Abends war Heringhausens Feuerwehrboß Josef Rüthing, der 60 mal dabei war. Er wird in Meschede besonders geehrt.

Bitte spenden auch Sie Blut, denn so können Sie mithelfen, Menschenleben zu retten!

GV Feuerwehr Andreasberg

Zur Generalversammlung der Löschgruppe Andreasberg konnte Löschgruppenführer Gerhard Becker 18 Kameraden und den Gemeindebrandmeister Jürgen Drill begrüßen. In seinem Jahresbericht wußte Becker von einigen Aktionen der recht kleinen Feuerwehrgruppe zu berichten. Der härteste Einsatz war der Brand des Gasthofs „Zum Wasserfall” im gleichnamigen Ort. Insgesamt waren die Männer im gesamten Jahr 420 Stunden im Einsatz, wozu weitere Zeit für die regelmäßigen Übungsabende und weitere Aufgaben im Dorf aufgewendet wurden. So wurde - dank Mithilfe der Gemeinde - ein neues Eingangstor am Gerätehaus eingebaut.

Neuer Ansprechspartner für die überörtliche Jugendfeuerwehr in Bestwig wurde Oberfeuerwehrmann Marco Krüger. Jean-Philippe Crivello, Besitzer des Hotels Andreasberg und begeisterter Feuerwehrmmann, wurde zum Oberfeuerwehrmann befördert. Gerhard Becker dankte allen Kameraden für ihren im Dienste des Dorfes Andreasberg geleistete ehrenamtliche Einsatz.