April 1981

Zurück zum Archiv

Mai 1981



Frisches Grün nach Ramsbeck

Mit dem prächtigen Frühlingswetter wurden auch die Landschaftsgärtner in Ramsbeck rege - und das gleich an mehreren Stellen. Der Grüntrupp der Gemeinde mit Hans-Hubert Diehl an der Spitze bepflanzte an der Ziegelwiese die 450 m lange Böschung zur Valme mit über 4000 Büschen und Bäumen. Diese Maßnahme wird durch das Amt für Landespflege finanziert.

So werden in naher Zukunft Roterlen, Zitterpappeln, Ebereschen, Faulbaum, Hainbuchen, Haseln, Schneeball, Hirschholunder und frühe Traubenkirschen den Blick zum Gewerbegebiet verdecken und die Ortseinfahrt von Bestwig noch farbenfroher erscheinen lassen. Zum besseren Anwachsen verwendete man Mutteroden und Biostrat, ein Mischprodukt aus Stroh und Rinde.

Munter ging es auch am Valmestrand oberhalb der Elisabeth-Apotheke zu. Nach Plänen des Landschaftsarchitekten Meinolf Brune bepflanzte die Gartenbaufirma Meinolf Driller aus Arnsberg beide Valmeböschungen. Etwa 3500 Bäume und Sträucher werden den bisher noch ein wenig kahlen Bachlauf in eine Grünzone verwandeln.

Gepflanzt werden u. a. Pfaffenhütchen, Hundsröschen, Schneeball, Haseln, Vogelkirschen, Liguster, weiden, Schneebeeren, Wildrosen und Kriechweiden, aber auch bis zu zehn Jahre alte Ahorn, Ulmen, Hainbuchen, Erlen und Ebereschen. Bei Hamichs wurde ein steiles Uferstück mit einem Bongossi-Flechtzaun befestigt (das ist Eisenholz, woraus auch der Trittboden der neuen Fußgängerbrücke besteht), der angeblich 50 Antrag, die Valme in diesem Bereich insgesamt einzuzäunen. Gemeindedirektor Vorderwülbecke lehnte dies mit dem Argument ab, dass man die Valme nicht „in einen Affenkäfig” verwandeln sollte. Dem ist sicherlich zuzustimmen, da die dichte Bepflanzung genügend Sicherheit bieten dürfte.

Pflanzzeit war auch am neuen Straßenstück von der Mühle bis zur Höhe der Einmündung in die Pfannenstraße. Hier „versteckte” die Firma Driller 2500 Büsche, Sträucher und Bäume im oft recht steinigen Boden. Die Pflanzenarten ähneln denen am Bachufer.

Eine Hilfsaktion kam der Kastanie bei Bürgers zugute: Bachseitig wurde sie von Pallisaden gestützt, um den Verlust von Wurzelwerk auszugleichen. Ob dies den Baum retten kann, bleibt allerdings zweifelhaft, da der Verlust von Wurzeln, Fäulnis und ein leichter Überhang doch an die Substanz des Baumes gehen dürften.

Viele erfreute Zuschauer wunderten sich über den raschen Fortgang der Arbeiten; Vorfreude war auch zu spüren über die zu erwartende grüne Pracht. Der Firma Driller und ihren fleißigen Mitarbeitern, aber auch Herrn Brune darf man für die gelungene Arbeit, die der Gemeinde Bestwig rund 75.000 DM kostete, herzlich danken. Ebenso sollte man aber auch Dank sagen dem Gemeinderat und der Gemeindeverwaltung für ihre Großzügigkeit bei der Valmegestaltung.

Besuch aus Frankreich

Für zehn Tage weilte eine französische Folkloregruppe unter der Leitung von Josef Hohmann Anfang April in Ramsbeck, untergebracht in vielen Gastfamilien. In diesen Tagen wartete ein umfangreiches Besuchsprogramm auf die kleinen und großen Gäste aus der Bretagne, aber auch die mitmenschliche Begegnung mit der Ramsbecker Bevölkerung kam nicht zu kurz.

Interesse erregte bei den Gästen eine Besichtigungsfahrt zu einem großen Bauerhof in Wallen mit über 500 Schweinen. Eine weitere Fahrt führte durch das hochsauerland, wobei sich Frau Hedwig Pfestroff bewährte als Vertreterin des VdK, als Dolmetscherin und als Gastgeberin der Kaffeetafel im Gasthof Platte in Altastenberg. Ziele waren auch die Benediktiner-Abtei in Meschede, der Hennesee und die Bischofsstadt Paderborn.

Höhepunktee der mitmenschlichen Beziehungen waren wohl der Besuch der Gruppe in Heimattracht mit Dudelsack, Flöte, Trommel in der Grundschule, ein glanzvoller Dorfabend in der Schützenhalle und der Abschiedsabend im Pfarrheim von St. Margaretha.

Über 500 Menschen waren der kurzfristigen Einladung in die Schützenhalle gefolgt und erlebten einen bunten Reigen bretonischer Folklore mit dem eigenartigen Spiel der Dudelsäcke und Flöten. Es sang der Ramsbecker Chor, die Karnevalsjugend tanzte und erfreute mit ihrem Märchenspiel, viel Beifall erhielten Heringhausens Jagdhornbläser.

Jung und Alt tanzte den bretonischen Reigentanz begeistert mit. Freude, aber auch Wehmut bestimmte den Abschiedsabend, den die bretonischen Gäste ihren Gastgebern bescherten. Kinder weinten, weil sie in Ramsbeck bleiben wollten, aber auch den Älteren fiel der Abschied schwer. Josef Hohmann, der Leiter der bretonischen Gruppe, überreichte Frau Pfestroff und Pastor Vor, der die Gruppe nach Ramsbeck geholt hatte, Ehrenzeichen des französischen Verbandes der Überseekämpfer. Hedwig Pfestroff revanchierte sich mit der silbernen Ehrennadel des VdK an Josef Hohmann. In der Geschichte wäre es wünschenswert gewesen, wenn immer so liebenswert Geschenke ausgeteilt hätte. Bei Wein, Kuchen und bretonischer Musik wurde es ein lustiger Abend mit viel Tanz.

Ramsbecks Gasteltern freuen sich bereits heute darauf, zum Gegenbesuch an die Atlantikküste fahren zu können. Manche persönliche Freundschaft wurde in diesen Tagen geschlossen. Bezeichnend ist, was Josef Hohmann als dank an Pastor vor aus seinem Heimatdorf Crach schrieb: In Crach wird mehr über Ramsbeck geredet, als von der gerade stattfindenden Präsidentenwahl.”

Der Reinerlös des Dorfabends in Höhe von 713,30 DM wurde Misereor zur Verfügung gestellt.

Tüchtige Feuerwehrmänner

In Eigeninitiative reinigten Ramsbecks Feuerwehrmänner nach Feierabend die verstopften Rohre der Rammeske von Unrat. Mit einem Kohleschüppchen holten Brandmeister Friedhelm Henneke und die Feuerwehrmänner Ewald Schmitten und Hans Jaschzurski Bretter, Wurzeln, Ziegelsteine und Schutt aus den 40-er Rohren. Ein Rohr konnte dann mit Hilfe von Wasser ganz freigeräumt werden, das zweite Rohr wurde später mit Hilfe eines Spülwagens von beachtlichen Schuttmengen befreit. Bravo, liebe Feuerwehrmänner, dass Ihr das geschafft habt!

Alte Sitten und Gebräuche

Früher wurden die Dienstleistungen der Lehrer, Pfarrer und Küster zum Teil mit Naturalien abgegolten, da es den Leuten sicher an Bargeld mangelte. In Ramsbeck hat sich ein derartiges Recht, das sogar im Grundbuch als Hypothek eingetragen ist, bis zum heutigen Tag erhalten.

Am Gründonnerstag besucht der Küster oder die Küsterin gewisse Bauernhöfe oder frühere Hofstellen und holt je sieben Eier als Deputat ab. In Ramsbeck sind dies Nölke-Hüttmes, Heimes-Junkern, Besse-Tönn, das Hotel „Zum Adler” und gleich zweimal Keuthen-Köß. In Berlar erhalten Kreutzmann-Meggers, Stehling-Witthöfers, Stehling-Knipper, Laben, Drees und der Reiterhof als Besitzer des Bassmes Hof Besuch.

Früher, als der Küster noch Vieh hielt, wurde auch noch Futtergetreide für Schweine und Federvieh, sowie der Messhafer für den Pastor abgeliefert. Was nach unseren Wertvorstellungen nur eine Kleinigkeit darstellt, half sicherlich dem Küster, mit seiner Familie über die Runden zu kommen. Das Küsterehepaar Xaver und Malchen Schmidt hielten dieses Recht (oder besser: Brauchtum) noch hoch.

Freizeitsport e. V. Andreasberg

Der Freizeit Sport Andreasberg, die 1973 mit zwölf Mitgliedern angefangen hat, gehören nunmehr 48 Mitglieder an. Der Vorstand besteht aus dem 1. Vorsitzenden Max Hamedinger, seinem Vertreter Manfred Kesting, Schriftführer Nils- Peter Meyer aus Olsberg, der auch die Sportleitung übernommen hat, Kassierer Julius Taschelmeyer und Alfred Limberg als Sportwart. Schwerpunkte der Vereinstätigkeit sind das Wandern, Schwimmen und Hobbyspiel. Das Angebot, mit dem man den Breitensport fördern will, soll um Volleyball, Turnen und eine Skiabteilung erweitert werden.

Die Andreasberger Sportler, die über den Deutschen Turnerbund dem Deutschen Sportbund angeschlossen sind, fahren in diesem Jahr in den Schwarzwald. Stolz ist man über die Arbeit zum Freilegen des zukünftigen Dorfbrunnens, der ein Beitrag zur Dorfverschönerung ist. Die Sportgruppe sieht sich nicht als Konkurrenz zum Sportverein SW Andreasberg, sondern möchte nur das Freizeitangebot ergänzen. Sie erwartet nur, dass man sie ohne Behinderung ihrem Hobbysport nachgehen lässt.

Mauerbegrünung

Im Mai beginnen die Arbeiten an der Mauer bei Schmückers Schmiede an der Heinrich-Lübke-Straße, die von unten begrünt wird. Dazu werden Löcher am Fuß der Mauer ausgehoben und mit Erde gefüllt mit Eichen bepflanzt. Dieses wird aus Mitteln der Ortsverschönerung bezahlt.