Oktober 1981 |
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November 1981 |
Wasserleitungsbau
Die Gemeinde Bestwig errichtet in einem Fünf-Jahres-Plan ein Wasserverbundnetz für die gesamte Gemeinde Bestwig. Bis 1984 sollte dieses Versorgungswerk installiert sein, aber da die Landeszuschüsse angesichts leerer Kassen gestreckt werden, dürfte dieser Termin nicht einzuhalten sein.
Insgesamt sollen 18 Millionen DM verbaut werden, wovon das Wasserwerk sechs Millionen DM tragen muss, der Rest wird als Zuschüsse erwartet. Erfreulich ist, dass man den Wasserpreis für 1982 auf dem jetzigen Stand zu halten hofft.
Im Bereich des Valmetales werden vier Hochbehälter in Wasserfall, Andreasberg, Berlar und Ramsbeck gebaut. Während der Bau der Verbindungsleitungen durch die Firma Heimes meist abgeschlossen ist, baut die Firma Blume aus Arnsberg noch an den Hochbehältern. Das Bauamt hofft, dass die Arbeiten 1982 abgeschlossen sein werden. Gespeist werden die Hochbehälter mit Wasser aus der Twillmecke im Brabecketal.
Der Friedhofskapellenbauverein e. V. berichtet
Die Friedhofskapelle ist nun fertig. Bürgerversammlung mit Rechnungslegung ist erfolgt; die Einweihung kirchlicherseits steht bevor. Damit ist es an der Zeit, auch in „Rund um Ramsbeck” einen abschließenden Bericht für all diejenigen zu geben, die bei der Bürgerversammlung nicht dabei sein konnten und bei der Einweihung nicht dabei sein können.
Es ist Ihnen bekannt, dass wir für die Fertigstellung der Kapelle ca. zwei Jahre Bauzeit benötigt haben. Gewiss eine lange Zeit, wenn man bedenkt, wie schnell heute ein Wohnhaus bezugsfertig ist und wie viel mehr Arbeit damit verbunden ist. Andererseits bedenken Sie bei der Beurteilung aber auch, dass wir die Bauarbeiten in ehrenamtlicher Tätigkeit begonnen und auch zu Ende geführt haben. Welche Umstände damit verbunden waren, kann nur der beurteilen, der von Anfang an bis zum Ende dabei gewesen ist, und das waren nicht viele. Gewiss ist es heute leicht, die Kapelle als Bestandteil des Dorfes anzusehen; so sollte es sein, und nichts anderes haben wir gewollt.
Auf Grund des Echos und der vielen Zusprüche, die uns anfangs bei der Planung erreichten, hatten wir mit Schwierigkeiten nicht gerechnet. Wie sehr jedoch Theorie und Praxis voneinander abweichen, mussten wir erfahren.
Finanzielle Sorgen haben wir nicht gehabt. Abgesehen von den ersten Ausgaben, die wir zu zahlen hatten für Gebühren, Bauplatz und Anschaffungen, konnten wir alle unsere Rechnungen sofort mit Skontoabzug begleichen. Es ist bekannt, dass wir die Spendenzusagen im Bankeinzugsverfahren monatlich erhoben haben. Diese Praxis hat sich als sehr gut erwiesen. Es lief alles nach Plan, bis auf eine kleine Panne. Es ging alles ohne großes Gerede und lautlos über die Bühne. Mit ganz wenigen Ausnahmen haben alle ihre Spendenzusage gehalten.
Über die zusagen hinaus haben wir auch noch viele Einzahlungen erhalten, die das Spendenaufkommen günstig beeinflusst haben. An der Spendenaktion haben sich insgesamt 437 Familien beteiligt. Das Ergebnis: Mehr als 100.000 DM, im Schnitt also ca. 240 DM. Ein Ergebnis, das unsere Erwartungen übertroffen hat und so leicht von keinem anderen Dorf übertroffen werden dürfte. Es ist nicht zu viel gesagt mit der Feststellung, dass die gesamte Bevölkerung der drei Orte Ramsbeck, Berlar und Valme sich an der Aktion beteiligt hat. Ein Beweis dafür, dass die Kapelle von der überwiegenden Mehrheit der Bewohner gewünscht wurde.
Enttäuschungen sind uns nicht erspart geblieben. Den ersten Schwierigkeiten begegneten wir bei den erforderlichen Gesprächen, Verhandlungen, Vertragsabschlüssen usw., die sich unerwartet lange hinzogen. Das erste Halbjahr 1979 war vergangen, ehe wir auch nur anfangen konnten. Nach dem Baubeginn ging alles zügig voran, bis die erste Winterpause 1979/80 die Arbeiten stoppte.
Der Start im Frühjahr 1980 war mühsam. Oft mussten die treuen Helfer unverrichteter Dinge vom Friedhof wieder nach Hause gehen, weil ohne Fachmann nichts zu machen war. Das schlechte Wetter tat das Seinige dazu. Immerhin war bis zum Wintereinbruch 1980 die Arbeit so weit gediehen, dass alles unter Dach und Fach war. Der Fußboden war verlegt.
Unglücklicherweise war der Winter 1980/81 sehr lang. Die Arbeiten konnten erst im späten Frühjahr wieder aufgenommen werden. Der Arbeitseinsatz und der Eifer waren dahin. Diejenigen, die bereit waren, überhaupt noch zu helfen, waren immer dieselben. Trotz alledem haben wir es geschafft, dass ab 1. 6. 1981 Beerdigungen von der Kapelle aus durchgeführt werden können.
Ein paar Kleinigkeiten warten noch auf ihre Erledigung: Ausstattung der Toilette, Fliesenlegen unter den beiden seitlichen Vorbauten, Kiesstreifen um die Kapelle herum, Wasserrinne hinter der Kapelle und einige nette Anpflanzungen vor der Kapelle.
Waren die Arbeiten auch schwierig und die Helfer immer weniger, so sind wir doch stolz darauf, die Kapelle in ehrenamtlicher Arbeit begonnen und auch zu Ende geführt zu haben. Glück im Unglück hatten wir bei einem Unfall, der sich bei der Arbeit ereignet hat. Gott sei Dank, dass dadurch keine erkennbaren Schäden geblieben sind und dass die Versicherungsunterlagen in Ordnung waren.
Der Friedhofskapellenbauverein bleibt auch weiterhin bestehen und bleibt auch zunächst noch Eigentümer der Kapelle. In einem Pachtvertrag hat sie die Gemeinde Bestwig in ihre Obhut genommen.
Damit glauben wir unseren Auftrag erfüllt und unsere Pflicht und Schuldigkeit getan zu haben.
Für den Bauverein: Georg Schwermer, Geschäftsführer
Alteingesessenes Geschäft
Am 2. November eröffnen Toni und Mathilde Kaiser den Erweiterungsbau ihres alteingesessenen Textilgeschäftes. Mit einer Verkaufsfläche von nunmehr 100qm hoffen die „Kaisers”, ihr Kunden in bewährtem Maße zufrieden stellen zu können gemäß ihrem Geschäftswahlspruch: ”Gute Ware - anständige Bedienung - ehrliche Preise”.
Bereits im Jahre 1863 eröffnete der Großvater vom jetzigen Geschäftsinhaber Anton Kaiser, Lorenz Kaiser, eine Schneiderwerkstatt mit Verkauf; es ist das älteste Fachgeschäft in Ramsbeck. Lorenz Kaiser hat drei Kriege gegen Österreich, Dänemark und Frankreich mitgemacht. Auf seinen Sohn Josef Kaiser, der 1900 das Geschäft übernahm, folgte 1950 der jetzige Inhaber; Anton Kaiser; er hatte zu diesem Zeitpunkt zwölf Kriegsjahre hinter sich, davon sieben Jahre als Gefangener in Sibirien.
Wir wünschen Mathilde und Toni Kaiser viel Erfolg mit ihrem Geschäft, vor allem aber auch, dass die 4. Generation in ihre Fußstapfen treten möge.
Treppenweg bei Kleine
Der Zahn der Zeit hatte ein Loch in die Eisenbrücke über die Valme gefressen; deshalb bestand die berechtigte Gefahr, dass dieser wichtige Verbindungsweg in Ramsbeck geschlossen werden sollte. Dankenswerterweise hat die Firma Franz-Josef Schmücker ohne großes Aufheben kostenlos eine neue Eisenplatte eingeschweißt.
Trotzdem ist dieser Weg noch sehr gefährlich, da es keine Beleuchtung gibt. Angesichts der Besitzverhältnisse und der Kompetenzen ist dieses Problem nicht leicht zu lösen, aber sollte man zum Wohle der vielen Benutzer nicht einen Weg finden können? Viele Bewohner des Eickhagens und der angrenzenden Wohngebiete, die morgens früh zum Bus müssen, würden sicherlich sehr dankbar sein!
Werdernfest war voller Erfolg
Zum 2. Mal hatte der Sparclub Werdern „Haut was drauf” alle Ramsbecker, Gäste und ehemaligen Werderschen zu einem gemütlichen Treff in den Speiseraum der Schützenhalle eingeladen. Der erfolg übertraf alle Erwartungen: Der Festraum war knackevoll! Besonders erfreulich ist zu vermerken, dass die meisten der schriftlich Eingeladenen dem Ruf in die alte Heimat gefolgt waren.
Horst Litsch zeigte, dass er das Handwerk des Talkmasters versteht. Großes Interesse fand der Dia-Vortrag über das Werdern gestern und heute. Viele alte Erinnerungen wurden wieder wach. Die jungen Mädchen vom Werdern taten sich im Ententanz als wahre Ballettmeisterinnen hervor. Richters Mia und Herbigs Wilhelm wussten als Solisten die Gäste zu begeistern. Steinbergs Heini lockte die letzten Lachmuskeln mit seiner Clownszenerie aus der Reserve. Tochter Christiane und Sohn Jürgen standen ihm dabei nicht viel nach; der Nachwuchs ist gesichert. Bremerichs Ulla und Bruder Georg bewiesen in einem lustigen Sketch, dass es beim Zahnarzt auch nicht so schlimm sein kann.
Das Hochsauerland-Trio sorgte für den musikalischen Rahmen. Peinlich war es nur, wenn die angereisten Ehemaligen fragten, warum denn der oder die nicht gekommen seien, obwohl sie doch heute noch in Ramsbeck wohnten. Auch wir müssen fragen: Warum eigentlich nicht?
Am Schluss waren sich alle einig: Zum nächsten Werdernfest kommen wir wieder.
Reinhold Meyer
Immer hilft`s nicht
Andreasberger waren ausgeflogen in den Schwarzwald, um einige gesellige Tage zu erleben. Für einige wurden diese Tage auch feucht-fröhlich, die Folgen am nächsten Tage sind ja den Geübten wohl bekannt.
In guter Kameradschaft gab A. B. seinem leidenden Kumpel K. H. Alka-Seltzer, das den Kater vertreiben soll. Leider wirkte dieses Wundermittel in keiner Weise, obwohl große Nachfrage danach herrschte. Der gutgläubige Spender hatte statt der heilenden Pillen Tabletten Marke „Correga Tabs” zum Reinigen seiner dritten Zähne verteilt. Pech!
Neubau des Sportplatzes
Ramsbeck hat wieder einen vernünftigen Sportplatz! Da die alte Anlage in jeder Hinsicht unbespielbar geworden war, wurde mit Zuschuss des Landes NRW eine Mustersportanlage gebaut, die insgesamt 230.000 DM gekostet hat. 60.000 DM wurden vom Lande beigesteuert, 3.000 DM gab der HSK.
Die Schottertrageschicht wurde teilweise erneuert, wie auch die dynamische Schicht aus Ziegelsplitt. Darauf wurde dann eine komplette Rotgrandschicht von zwei cm aufgetragen. Die Drainage wurde erweitert und eine Beregnungsanlage (bei unseren Sommern?) eingebaut. 16 Regner oder Sprenkler werden durch Wasserdruck ausgefahren und können den Platz in Trockenzeiten benetzen.
Bis auf die Anlage der Rasenflächen ist der Platz fertig. Dazu gehört auch eine Sprunganlage, die vor allem dem Schulsport helfen dürfte. Gelaufen werden soll, da der Platz für eine Laufbahn zu klein war, im Bereich des Spielfeldes.
Wie das Bauamt in Bestwig beklagt, erschweren wildes Bolzen und Befahren die Pflege des Platzes. Trotz zweimaliger Pflege in der Woche sei es kaum möglich, den Platz in einem vernünftigen Zustand zu halten. Da empfehlen wir angesichts der Ramsbecker Spielverhältnisse: Schafft den Kindern einen vernünftigen Bolzplatz! Versprochen wurde er doch wohl schon oft genug! Wo sollen unsere Kinder hin? Da würde auch mancher Vater in Eigenleistung zupacken.
Nachlese zum Wunschkonzert
Auch in diesem Jahr fand wieder das beliebte Wunschkonzert statt. Erfreulich viele Helfer setzten sich für einen reibungslosen Ablauf ein. Fast alle örtlichen Vereine und zwei Sparclubs fanden sich zur Mitarbeit bereit. Also, eine echte Gemeinschaftsleistung!
Enttäuscht waren die Organisatoren allerdings über den Zuspruch, den die Veranstaltung bei der heimischen Bevölkerung fand, zumal der Reinerlös doch karitativen Zwecken zugedacht war. Schon allein die Qualität der Vorträge hätte mehr als 200 Besucher verdient gehabt. Der Musikverein Alme bewies sein versiertes Können, so dass die Besucher begeistert waren. Wohltuend fiel die disziplinierte Ruhe der Konzertbesucher auf, welche für einen ungestörten Musikgenuss unerlässlich ist.
Was hat sich getan?
Am 9. 6. 1966 richteten Egon Heimes, Anton Kaiser, Aloys Köster, Fredi Tusch, Wilhelm Wegener und Karl Senge ein Schreiben an den damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke, das hier auszugsweise zitiert wird:
„Besorgnis um das Wohl unserer Gemeinde spornen uns an, Sie mit unserem Anliegen anzusprechen. Seit fast zehn Jahren warten unsere Bürger auf die Verwirklichung von Kanalisation, Ausbau der Ortsdurchfahrt und Ortssanierung. Abhängig davon sind alle Nebenmaßnahmen wie Ausbau von Seitenstraßen, Anlegung von Bürgersteigen - kurzum eine grundlegende Verschönerung des Ortsbildes.
Viele Jahre hindurch konnten im Ort Ramsbeck keine derartigen Vorhaben durchgeführt werden. Die Leidtragenden sind die Bürger der Ortschaft Ramsbeck, die mehr und mehr im wahrsten Sinne des Wortes in Schmutz und Schlamm versinken.
Auf Wunsch einiger Gemeindevertretertrug im Februar 1966 der Leiter des Landesstraßenbauamtes dem Rat der Gemeinde die Planung für die Ortsdurchfahrt vor. Er gab zu verstehen, dass im Hinblick auf die Kanalisierung eine weitgehende Zusammenarbeit aller beteiligten Behörden vonnöten sei. Gerade daran scheint es nach unserer Auffassung zu mangeln. Uns bedrückt besonders, dass nach allen Informationen der jetzige Zustand in absehbarer Zeit nicht verbessert werden kann, sondern ständig unerträglicher wird.
Mit Freude und Genugtuung durften wir vor zwei Jahren Ihre Bereitschaft erfahren, die Ehrenbürgerschaft unserer Gemeinde anzunehmen. Unbehagen bereitet uns einzig und allein der Gedanke, dieses unter unwürdigen äußeren örtlichen Verhältnissen stattfinden zu sehen. Der Stolz auf die uns erwiesene große Ehre wird dadurch beeinträchtigt, dass uns Ortsfremde ständig auf das unschöne Ortsbild hinweisen.”
Anmerkung im Oktober 1981: Das war vor 15 Jahren! Wie sieht Ramsbeck aber heute aus?