November 1981 |
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Dezember 1981 |
Dr. Hans Schmidtke 70 Jahre alt
Am 31. 11. vollendet Dr. Hans Schmidtke sein 70. Lebensjahr. Der Jubilar, der gebürtige Danziger ist, praktiziert seit über 35 Jahren in Ramsbeck als Zahnarzt - für viele als großer Freund und Helfer. Mit Ende dieses Jahres wird Dr. Schmidtke leider in den wohlverdienten Ruhestand treten. Trotz intensivsten Bemühens ist es ihm nicht gelungen, einen Nachfolger für sich zu finden. Viele Ramsbecker sind Dr. Schmidtke zu großem Dank verpflichtet. Wir gratulieren sehr herzlich.
Die Rialto-Brücke
Ramsbecks Bürger werden es bemerkt haben, dass unsere Brücke über die Valme beim Cafe Hamich für Fußgänger gesperrt wurde. (Besonders Eilige - so erzählt man - befuhren sie selbst mit PKW, Junkern Bill).
Ein folgenschwerer Unfall zwang die Gemeinde zu dieser Radikalmaßnahme. Die Firma Hüttemann als Erbauer der Brücke glaubte, durch Rillen im Bodenbelag für genug Rutschfestigkeit bei glattem Wetter gesorgt zu haben. Leider erwies sich dies - auch bei der gleichen Brücke im Olsberger Kurpark - als Illusion. Man hatte bei dieser Brücke nicht mit den Tücken eines Sauerländer Winters gerechnet; die Brücke war gewissermaßen Neuland. Nun versucht man mit einem aufgerauten Kunststoffbelag die Brücke in den Griff - oder besser - gut unter den Fuß zu bekommen. Bald schon soll man sie wieder passieren können.
Barbara-Feier und Barbara-Kameradschaft
Am 4. Dezember, dem Tag der hl. Barbara der Schutzpatronin der Bergleute, treffen sich in Andreasberg alle ehemaligen Bergleute der Grube Ramsbeck. Um 19.00 Uhr wird für alle lebenden und verstorbenen Bergleute das hl. Messopfer in der Andreasberger St. Barbara-Kirche gefeiert. Anschließend trifft man sich zu einem gemütlichen Beisammensein im Turmzimmer des „Hotel Andreasberg” zum Austausch von Erinnerungen und zum Klönen. Alle Bergleute der ehemaligen Ramsbecker Grube sind recht herzlich dazu eingeladen.
Aus einem Stammtisch, zu dem sich einmal im Monat nach der Schließung der Ramsbecker Grube ehemalige Bergleute regelmäßig trafen, ging die Barbara-Kameradschaft hervor, die heute 22 Mitglieder zählt. Sie sind mittlerweile weit über Deutschland zerstreut, aber zum Kartoffelbraten oder zur jährlichen Barbara-Feier reisen sie oft von weither an: Aus Rothenburg ob der Tauber, aus Bad Breisig, aus dem Ruhrgebiet oder aus Bad Lauterberg im Harz. Auch in diesem Jahr wurden es am 21. 11. wieder einige fröhliche Stunden mit Musik und Tanz und viel Fröhlichkeit. Hier soll die alte Verbundenheit gepflegt und immer wieder erneuert werden.
Leserbrief: Einebnung von Gräbern in Ramsbeck
Als Bürgerin der Altgemeinde Ramsbeck und der heutigen Großgemeinde Bestwig frage ich mich, warum einige Tage vor Allerheiligen noch mit der Einebnung der Gräber unserer lieben Verstorbenen begonnen werden musste.
Gut, es wurde im Aushängekasten auf dem Ramsbecker Friedhof schon auf die Einebnung im Herbst hingewiesen. Den Ramsbeckern und den Bewohnern der umliegenden Dörfer war es vielleicht bekannt, aber wie sollten es die Angehörigen wissen, die nicht im hiesigen Raum wohnen? Ich habe es miterlebt, dass Auswärtige auf Allerheiligen ihre lieben Verstorbenen besuchen wollten, sie aber nicht mehr fanden. Den mitgebrachten Grabschmuck konnten sie in den Müllcontainer werfen.
Man sollte annehmen, dass die Herren der Gemeindeverwaltung Bestwig sich über die friedhofsverändernden Maßnahmen Gedanken gemacht haben müssten, aber aus meiner Sicht glaube ich wohl sagen zu dürfen, dass dies nicht der Fall war. Es ist doch wohl eine Zumutung, wenn in der Woche vor Allerheiligen, wo alle Angehörigen oder die beauftragten Gärtnereien die Gräber in Ordnung bringen, Bagger und LKWs auf dem Friedhof zum Einsatz gebracht werden. Selbst einem Gartenbaubetrieb, der über Jahre Gräber pflegt, wurde auf Anfrage erklärt, dass vor Allerheiligen nicht mehr mit der Einebnung begonnen würde. Gerade als man nach Rücksprache mit den Angehörigen mit der Grabpflege begonnen hatte, kam der Bagger.
Wer zahlt nun die unnütze Arbeit? Vielleicht die nicht im Bilde gewesenen Herren? Oder wir kleinen nicht gefragten Steuerzahler? Ich hoffe, dass in Zukunft, wenn noch einmal solche Dinge anstehen, auch wir Andreasberger Bürger, ob im Ort oder außerhalb, zeitig in Kenntnis gesetzt werden.
Sophia Zoost geb. Willecke, Andreasberg, Dorfstr. 11b
Jahrgangstreffen
Man hat zusammen die Schulbank gedrückt und zusammen Kindheit und einen Teil der Jugend verbracht. Es gab schöne Zeiten und weniger schöne. Alles in allem war es doch eine unvergessliche Zeit. Was doch für ein Grund, nach 15 Jahren wieder einmal zusammen zu kommen und zwanglos alte Zeiten wieder aufleben zu lassen.
Nach wochenlanger, intensiver und oft mühevoller Vorbereitung bei Nölken Opa durch Bürgers Lieschen, Vollmers Mary, Siepen Heinz und Neuwirt Opa hatte man sich festgelegt.
Am 7. November kamen sie fast alle zusammen. Auch Nölken Johannes hatte sich zur Freude aller nach unerlässlicher Bauernpflicht noch eingefunden. Und was es nicht alles zu erzählen gab! Auch die Lehrer Otto Heimes, der überhaupt nicht älter zu werden scheint, und Johannes Knipschild reihten sich nahtlos ein. Letzterer ließ sogar gelegentlich durch pointensichere Witze leichtes Schmunzeln aufkommen.
Sogar die alte Pausenglocke stand auf dem Tisch, und es wurde eifrig davon Gebrauch gemacht. Obwohl Hanna und Plinse allzu sehr besorgt waren, dass niemand unter besonders starkem Durst zu leiden brauchte, war noch Stunden nach Mitternacht das Fest in vollem Gange.
Es war eine tolle Sache! Alle hatten sich wiedererkannt, obwohl der Vergleich mit den alten Fotos die Erkenntnis brachte: Der Zahn der Zeit hatte aus all den liebenswerten Kindern erwachsene Leute gemacht. Doch traurig war darüber niemand. L. K.
Unser Dorf wird grün
Auf Initiative von Ortsvorsteher Manfred Reker wurden die Mauern bei Schmückers Schmiede und bei Althaus neu begrünt. Die Firma Driller aus Neheim-Hüsten stemmte zuerst am Fuße der Mauern ca. 80 cm tiefe Löcher, in die sie acht Stileichen pflanzte. Dazu wurde auch noch Efeu gepflanzt, das die Mauer hinterher in voller Breite überwuchern soll. Rasenkammersteine bilden einen ebenen Abschluss, die genügend Regenwasser für die tief wurzelnden Eichen durchlassen.
Befürchtungen von besorgten Bürgern, dass die Bäume nicht angehen würden, erscheinen uns grundlos; vielleicht hat mancher nicht bedacht, dass Laubbäume im Herbst ihr Laubkleid abzulegen pflegen. Im übrigen hat die ausführende Firma eine Anwachsgarantie gegeben.
Nicht gleich glücklich verfuhren wohl die Straßenbauer mit den Kastanien vor der ehemaligen Glückauf-Apotheke. Diese beiden Bäume wurden bis an die Stämme zuasphaltiert. Ob die Akteure im Biologieunterricht geschlafen haben, dass sie nicht wissen, dass ein Baum zum Leben notwendigerweise Wasser braucht?
Pfarrgemeinderatswahlen
Am 7./8. November wurde auch in der Pfarrei St. Margaretha in Ramsbeck ein neuer Pfarrgemeinderat gewählt. Erfreulich war in diesem Jahr der enorme Anstieg der Wähler: 205 Pfarrangehörige gaben ihre Stimme ab, vorher waren es nur 130 gewesen.
Gewählt wurden: Alfred Braun, Werner Schirrey, Hiltrud Hückelheim, August Becker, Bärbel Bültmann, Walter Schmitten, Thomas Vollmer und Rosa Bagaric. Weitere vier Mitglieder, darunter der Pfarrer, werden vom Pfarrgemeinderat berufen. Die Zahl der Mitglieder dieses wichtigen Mitbestimmungsorgans der Kirchengemeinde richtet sich nach der Anzahl der Gläubigen.
Feuerwehr Andreasberg
Die Feuerwehr Andreasberg hat nun eine Nachtspeicherheizung in den Schulungsraum (Speisesaal der Hubertushalle) bekommen. Des weiteren ist die Wasserversorgung unabhängig von der Hubertushalle in Angriff genommen worden.
Die Feuerwehr hatte in den vergangenen Jahren keine Möglichkeit, im Winter die ihr zur Verfügung gestellten Räume zu nutzen. Es war ja auch nicht machbar, da kein separater oder genügend isolierter Wasseranschluss vorhanden war. Die Gemeinde Bestwig als Mieter hat nun diesem Übel abgeholfen, so dass die Feuerwehr auch im Winter die Räume nutzen kann. Die notwendigen Stemm-, Putz- und Malerarbeiten wurden von der Feuerwehr in Eigenleistung erbracht.
Es ist immer wieder festzustellen, dass gerade die Jugendlichen der Feuerwehr mit Tatkraft und Begeisterung zur Sache stehen. Drei junge Feuerwehrkameraden nahmen im September und Oktober an fünf Wochenenden am Truppmann-Lehrgang in Olsberg teil. Leider erkrankte Jochen Faber, aber Michael Birk und Eberhard Dickmann beendeten den Lehrgang erfolgreich. Nun soll einer sagen, unsere Jugendlichen wären keine Idealisten! Ich und meine Kameraden der Feuerwehr wissen dies zu schätzen.
Bernhard Richter
Schöner Anblick
Nun, da das Laub von den Bäumen ist, fällt beim Einfahren nach Ramsbeck die wenig schöne Rückansicht des Eickhagens besonders störend ins Auge. Insbesondere beim Anblick der letzten beiden Häuser möchte man Schiller zitieren: „Hier wendet sich der Gast mit Grausen!”
Gammeliger und schmieriger geht es wohl nicht! Unsere Frage: Muss sich unser Dorf, in das so viel Geld zur Strukturverbesserung gesteckt wurde und noch wird, einen solchen Dauermisthaufen gefallen lassen? Kann man behördlicherseits nichts dagegen tun? Es würde einmal höchste Zeit dazu.
Der schönste Blumenschmuck
Auch in diesem Jahr wurden wieder Preise für den schönsten Blumenschmuck in der Gemeinde Bestwig vergeben. In unserer Altgemeinde Ramsbeck gab es vier Wertungsbezirke, in denen je zehn Preise vergeben wurden.
Bezirk Andreasberg-Wasserfall
1. Fam. Josef Sommer, Wiemhufe 9
2. Fam. Vinzenz Donner, Siedlung 11
3. Ev. Kirchengemeinde, Siedlung
4. Fam. Erhard Faber, Wiemhufe 11
5. Fam. Günther Bause, Siedlung 3
6. Fam. Gerhard Krüger, Wiemhufe 7
7. Ernst Römer, Dorfstr. 44 a
8. Fam. Johannes Schulte, Carl-Haber-Str. 6
9. Fam. Herbert Junker, Dorfstr. 11 c
10. Fam. Bernhard Richter, Dorfstr. 8 a
Bezirk Berlar-Valme
1. Kinderheim St. Altfried, Berlar
2. Josef Gierse, Aussiedlerhof, Obervalme
3. Gertrudis Hanxleden, Berlar
4. Fam. Paul Hermes, Berlar
5. Fam. Heinz Siebert, Berlar
6. Fam. Josef Stehling, Berlar
7. Fam. Heinrich Pütz, Berlar
8. Fam. Maria Gruß, Berlar
Bezirk Ramsbeck I
1. Fam. Rudi Schmitten, Ahornweg
2. Fam. Adalbert Nölke, Fichtenweg 3
3. Fam. Albert Weinrich, Im Kamp 1
4. Fam. Peter Nagel, Schulstr. 7
5. Fam. Kurt-Siegfried Lörchner, Im Kamp 6
6. Fam. Friedhelm Schwager, Raviele 2 a
7. Fam. Winfried Morfeld, Ahornweg 1
8. Fam. Josef Becker, Am Eickhagen 11 a
9. Fam. Anna-Maria Pfeiffer, Ahornweg 5
10. Fam. Herbert Fink, Birkenweg 10
Bezirk Ramsbeck II
1. Hausgemeinschaft Aug.-Beule-Str. 7-9
2. Fam. Karl Förster, Heinrich-Lübke-Str.
3. Fam. Johannes Vollmer, Heinrich-Lübke-Str. 15
3. Fam. Hermann-Josef Ehls, Aug.-Beule-Str. 24
5. Fam. Egon Heimes, Auf´m Heidfeld 7
6. Fam. Jodokus Vollmer, Valmestr. 16
6. Fam. Friedhelm Dudjahn, Im Seifen 11
8. Fam. Friedhelm Knippschild, Fr.-Hoffmeister-Str.
9. Fam. Johanna Schüppner, Heinrich-Lübke-Str.
10. Fam. Johannes Diel, August-Beule-Str. 14
Der Ort Andreasberg erhielt darüber hinaus noch den 2. Platz bei der Wertung der Ortsteile hinter Nuttlar. Mit der damit verbundenen Zuweisung von 400 DM sollten die Leistungen und guten Ansätze nach den Jahren der Bautätigkeit gewürdigt und belohnt werden.
Wir sagen allen Preisträgern einen herzlichen Glückwunsch. Wir regen aber erneut an, Mietwohnungsbesitzern, die ihren Balkon jedes Jahr liebevoll schmücken (als gutes Beispiel darf hier die Familie Kovar gelten, die über dem co-op-Laden eine wahre Blumenpracht entfaltete) einen Sonderpreis als Anerkennung und Ermutigung zu gewähren.