Mai 1982

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Juni 1982



Schulunterricht in Wasserfall vor 100 Jahren

Am 3. Juli 1882 wurde in Wasserfall der erste Schulunterricht erteilt. Der Bauer Johann Völlmecke, Klögger, stellte in seinem Hause einen Raum zur Verfügung, der als Klassenzimmer eingerichtet wurde. Dieses Provisorium bewährte sich fast 20 Jahre. Erst am 28. Oktober 1901 konnte Pfarrer Friedrich Meyer aus Ramsbeck die kirchliche Segnung der neuerbauten Schule vornehmen. Die einklassige Volksschule wurde anfänglich von neun Schulkindern besucht.

In den Jahren 1959-1961 wurde des öfteren versucht, die Schule mangels Schülerzahl zu schließen. Im Jahre 1965 wurde die Auflösung endgültig beschlossen. Der letzte Schulleiter war Siegfried Haas aus Andreasberg.

Somit endete eine relativ junge Dorfschulgeschichte. Das Schulgebäude wurde von der Gemeinde verkauft und in die „Gaststätte zum Wasserfall” umgebaut. Man kann heute feststellen, dass unmittelbar nach der Schließung der Schule der Fremdenverkehr in Wasserfall Einzug gehalten hat.

Werner Gödde

Glückwunsch

In diesem Jahr kann die Kapellengemeinde Berlar das 100-jährige Bestehen ihrer Kapelle feiern, die den Aposteln Petrus und Paulus geweiht ist. Aus diesem freudigen Anlass heraus laden die Berlarer alle Freunde aus nah und fern zu ihrem Kapellenfest am 26./27. Juni ein.

Das Jubelfest beginnt am Samstag mit einem gemütlichen Abend im Festzelt beim „Eiling”. Am Sonntag wird ein Festhochamt im Freien gefeiert unter Mitwirkung des Bläserchors Heringhausen, Nach der Begrüßung der Gäste und der Festansprache schließt sich ein gemütlicher Frühschoppen an.

Mittags gibt es die berühmte Erbsensuppe Marke „Kinderheim”, die von dort gestiftet wird. Nachmittags herrscht buntes Treiben mit Kaffee, Kuchen, Tombola etc. Dazu spielt die Kapelle Calle unter Friedel Hesse mit 30 Mann.

Da gibt es wohl nur eins: Auf nach Berlar zum Kapellenfest! Gebetet werden darf auch darum, dass der Himmel nicht über Berlar weint. Sie hätten zu ihrem Ehrentag sicher ein Bombenwetter verdient.

Rechtzeitig zum 100-jährigen Jubelfest wurde Berlars Kapelle umfangreich renoviert. Innen wurde neu angestrichen, dazu wurden die Fenster verbleit. Der Holzfußboden, der bereits faul war, wurde ersetzt, ebenso die altersschwachen Bänke. Die neuen Bänke sind eine Stiftung; sie stammen aus der aufgelösten Kapelle im Knappschaftssanatorium in Beringhausen. Auch die Pflanzen zur Neugestaltung der Außenanlagen wurden gestiftet. Damit wird sich die Kapelle zum Jubiläum in neuem Glanz darbieten.

Die Berlarer lassen sich ihre Kapelle und den sonntäglichen Gottesdienst, der um 9.45 Uhr von den Patres des Klosters Oeventrop gefeiert wird, echt etwas kosten. Jede Familie spendet nach Auskunft des Vorsitzenden der Kapellengemeinde, Josef Kaiser, im Monat 7,50 DM.

Wenn man in Berlar die guten Ergebnisse der Sammlungen für die Anliegen der Kirche sieht und die beträchtlichen Eigenleistungen für die Kapelle berücksichtigt, darf man getrost feststellen: Für Berlar hat der liebe Gott noch einen sehr hohen Stellenwert.

Wassernot

Ramsbecks Bürger erlebten am Bittsonntag, was es heißt, ohne Wasser auszukommen. Durch einen Rohrbruch im Bereich der katholischen Kirche strömten 1.850 l Wasser in der Minute weg, die Wasserversorgung brach zusammen.

So mussten die Zähne mit Mineralwasser geputzt werden. Am Strülleken standen die Anwohner wie in alten Zeiten Schlange, um an das kostbare Nass zu kommen. Für die Kinder jedenfalls war dies ein sagenhaftes Erlebnis, gezwungenerweise nur Katzenwäsche machen zu brauchen. Einer Mutter fiel dies besonders auf.

Leserbrief der Deutschen Bundespost

Fernmeldeamt Meschede vom 14. 5. 1982- Ö B 1710-

Unter der Überschrift „Was soll man dazu sagen?” wurde in der Ausgabe „Rund um Ramsbeck” Nr. 4/April 1982 an den Kabelverlegungsarbeiten des Fernmeldeamtes Meschede in der Schulstraße in Ramsbeck mit Wort und Bild Kritik geübt.

Bild und Artikel sind geeignet beim Bürger Missverständnis über die Handlungen der Post hervorzurufen. Die gräbt Straßen und Wege nicht zum Vergnügen auf, sondern um die Bürger entsprechend dem gesetzlichen Auftrag mit Fernmeldeeinrichtungen zu versorgen. Hierbei ist sie als öffentliches Unternehmen verpflichtet, ihre Ausgaben aus den selbsterwirtschafteten Einnahmen bedarfsorientiert und wirtschaftlich einzusetzen.

Das heißt aber nicht, dass die Post immer und überall ihre Arbeiten am Kabelnetz auf Jahre voraus völlig zeitgleich mit den Straßenbauarbeiten ausführen kann. Bei der derzeitig laufenden Baumaßnahme in Ramsbeck wird mit einem Kostenaufwand von über einer Millionen DM die bestehende fernmeldetechnische Versorgung der Orte Ramsbeck, Andreasberg und Berlar erweitert.

Dass Bauvorhaben dieser Größenordnung (Verlegung eines hochwertigen Fernmeldekabels von Meschede nach Ramsbeck bei gleichzeitiger Erweiterung des Kabelnetzes Ramsbeck) in Abstimmung mit den Tiefbauunternehmen und der Kabelindustrie sorgfältig geplant worden und eine Vorlaufszeit von bis zu zwei Jahren benötigten, ist Wirtschaft und Verwaltung hinreichend bekannt.

Auch die Abstimmung von Baumaßnahmen der Post mit den übrigen Versorgungsträgern und den Gemeinden ist eine Selbstverständlichkeit und tägliche Praxis. Gerade bei der Ortskernsanierung Ramsbecks funktionierte dies gut und führte zu keinen nennenswerten Schwierigkeiten.

Vom Fernmeldeamt Meschede wird viel getan, um heimische und ortsansässige Firmen mit Verkabelungsarbeiten zu beauftragen und die heimischen Firmen entsprechend ihrer Leistungskapazität über das ganze Jahr mit Arbeiten auszulasten. Durch die klimatischen Verhältnisse im Hochsauerland hat das Fernmeldeamt nur begrenzte Ausführungszeiten für die Auslegung hochwertiger Fernkabel. Ein Ausbaustillstand in den Schulzeiten und eine Auftragsvergabe nach Schuljahrsbeginnen können wirtschaftlich arbeitende Unternehmen nicht hinnehmen. Da Bauvorhaben dieser Ausmaße über einen längeren Zeitraum (hier sieben Monate) laufen und der Baufortgang oft von der Wetterlage abhängig ist, wird eine Terminierung auf bestimmte Bauabschnitte schwierig.

Durch die zügige und saubere Arbeit der Baufirma sowie der guten Absicherung der Baustelle sieht das Fernmeldeamt Meschede keine unzumutbare Belästigungen und Gefährdungen der Kinder in der Schulstraße von Ramsbeck.

Gez. Paul Homann
Pressesprecher Fernmeldeamt Meschede