März 1983

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April 1983



25 Jahre Pädagoge

Am 1. April kann Rektor Günther Scheller, der Leiter der Wilhelmine-Lübke-Schule in Ramsbeck, auf 25 erfolgreiche Jahre als Lehrer zurückblicken. Der am 29. 3. 1929 in Gütersloh geborene Jubilar machte nach dem Abitur in Bielefeld erst eine landwirtschaftliche Lehre, ehe er nach Studien an der Universität Bonn Diplom-Landwirt wurde.

Von 1954 bis 1956 wirkte er als Dozent an der Deutschen Bauernhochschule in Fredeburg, bis er nach einem weiteren Studium der Pädagogik am 1. April 1958 in Heringhausen seine erste Stelle als Lehrer antrat. Seit dem 1. 8. 1973 leitet er als Rektor die Grundschule Ramsbeck, wobei ihn ein besonderes Organisationstalent auszeichnet.

Neben seiner Tätigkeit als Rektor widmet er sich intensiv der Kommunalpolitik. Seit vielen Jahren ist er Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im Bestwiger Gemeinderat. Überdies hat er sich der Mitarbeit im Männerverein Heringhausen verschrieben und ist dessen treibender Motor.

Herzlichen Glückwunsch!

Bundestagswahl 1983

Im Bereich der ehemaligen Gemeinde Ramsbeck gab es bei der Bundestagswahl für Ramsbeck und Andreasberg bemerkenswerte Ergebnisse, die vom Trend in der Gemeinde Bestwig nicht unerheblich abwichen. Überdurchschnittlichen Verlusten der SPD standen ebenso große Gewinne der CDU gegenüber. Sowohl die FDP als auch die Grünen verbuchten bei den Zweitstimmen erhebliche Mehrstimmen. Hier die Ergebnisse, in Klammern das Ergebnis von 1980:

Andreasberg:
SPD241 = 54,4 %(265 = 62,2 %)
CDU190 = 42,9 %(145 = 34,3 %)
FDP 8 = 1,8 %( 13 = 3,1 %)
Grüne 3 = 0,7 %keine Vergleichszahlen
Ramsbeck:
SPD445 = 40,8 %(522 = 49,4 %)
CDU569 = 52,2 %(474 = 44,9 %)
FDP 43 = 3,9 %( 50 = 4,7 %)
Grüne 33 = 3,0 %keine Vergleichszahlen

In Heinrichsdorf, das zur Stadt Olsberg gehört, gab es ein eigenes Wahllokal in der ehemaligen Schule. Hier gaben von 105 Wahlberechtigten 101 ihre Stimme ab, darunter 16 durch Briefwahl. Von den auszuzählenden 85 Stimmen erhielt die CDU 45, die SPD 38 und FDP und Grüne je 1 Stimme.

Neues vom TuS Valmetal

Die Bezirksligazukunft der Fußballer ist derzeit höchst ungewiss. Noch vor nicht allzu langer Zeit haben Spieler wie Funktionäre mitleidig geschmunzelt, wenn irgendwo das Wort Abstieg oder Abstiegsgefahr fiel. Die so gern und so oft prophezeite Zukunft der Sorglosigkeit ist nun mal nicht eingetreten. Das Abstiegsgespenst hat seinen Schatten auch auf den TuS Valmetal geworfen.

Akut ist die Gefahr zwar noch nicht, solange die anderen in der Tabelle benachbarten Kellerkinder ebenso erfolglos Fußball spielen. Zum Glück! Es muss sicher nicht erwähnt werden, wie schnell sich so ein Zustand ändern kann. Die Auswärtsspiele in Bruchhausen und Arnsberg sind sicher Stationen, wo sich etwas stabilisieren wird: Entweder der Abstand zum Tabellenende oder die Angst um den Klassenverbleib.

Den Spielern um Trainer Brambrink hat sich das Gefühl des Sieges schon etwas entfremdet. Wenn es ein Rezept gäbe, Spiele zu gewinnen, dann wären die Spieler der II. Mannschaft sicher lehrreiche Gesprächspartner. Die Reservisten eilen von Sieg zu Sieg und liebäugeln schon ein wenig mit dem Aufstieg in die Kreisliga A.

Es gibt kritische Beobachter, die die Leistung der Spieler um Manni Schreck gern herunterspielen. Oft hört man sonntags Sätze wie Von „denen” kann man keinen gebrauchen für die „Erste”. Das mag sicher möglich sein, doch „die” haben schon Mannschaften geschlagen, über welche die „Erste” vor nicht allzu vielen Jahren hin und wieder gestolpert ist.

Wie man hört, hält die „Zweite” steif und fest zusammen und kämpft und spielt in ihren Möglichkeiten. Und das könnte eventuell am Ende langen für die Meisterschaft.

Auch das gibt es

Dieser Tage wurde im Religionsunterricht des 3. Schuljahres über Jesus gesprochen und sein Alter beim Eintritt in das öffentliche Leben. Herr Haas merkte an, dass er da 30 Jahre alt war. Der Kollege Werner Bültmann, der dieses Alter demnächst erreichen wird, wurde als vergleichbares Anschauungsbeispiel genannt. Im Laufe der Stunde stellt Herr Haas die Frage, wo Jesus wohl seine Wohn

uni habe. Bruno aus Heringhausen weiß es sofort: „Bei Bültmanns in der Metzgerei!”

Fahnen restauriert

Zwei Fahnen der St. Hubertus-Schützenbruderschaft waren recht unansehnlich geworden. Der Zahn der Zeit und vielleicht ein wenig unsachgemäße Behandlung hatten Risse uns Stockflecken zur Folge.

Mit Hilfe von Georg Schwermer wurde das Missionshaus der Benediktinerinnen in Altenbeken ausfindig gemacht, in deren Paramentenwerkstatt unter Leitung von Schwester Augustine beide Fahnen in einen sehr erfreulichen Zustand gebracht wurden.

Die älteste Fahne vom Gründungsjahr 1857 zeigt als Motiv St. Hubertus mit zwei Hunden, die andere Seite zeigt den Schriftzug „Schützenbruderschaft Ramsbeck 1857” mit einem Adler, der von Eichenlaub und Lorbeer umrahmt wird. Diese Fahne wurde gereinigt und überarbeitet, ein Teil musste erneuert werden. Sie wird in Zukunft in einer Plastikfolie aufbewahrt und darf nicht mehr im Festzug mitgeführt werden.

Die zweite Fahne aus dem Jahre 1926 - wie die erste ganz aus Seide - war auf einer Seite fast ganz zerstört, aber Einzelteile konnten noch übernommen werden, so der Adler in der Mitte. Laienhafte Reparatur hatte vieles zerstört. Die Zweite Seite wurde repariert und eine Folie aufgenäht. Neben dem Hubertusmotiv im Eichenkranz mit vier Wappen in den Ecken trägt sie den Spruch „Sicheres Auge, sichere Hand und ein Herz fürs Vaterland”. Sie darf nur bedingt im Festzug mitgeführt werden.

Der Vollständigkeit halber sei auch die dritte Fahne noch beschrieben, die 1969 angeschafft wurde. Auf der einen Seite trägt sie das Wappen der ehemaligen Gemeinde Ramsbeck mit Hammer und Schlägel, die andere Seite ziert der Schutzpatron St. Hubertus, dazu erstmals St. Hubertus-Schützenbruderschaft als Bezeichnung. (Erst 1945 wurde die Schützengesellschaft in Bruderschaft umbenannt.)

Geschmückt ist sie mit zwei Wimpeln, die der Bruderschaft zum 100-jährigen Bestehen von der Gemeinde Ramsbeck und dem Kreisschützenbund gestiftet wurden. Dazu kommen noch sechs Fahnennägel, die Geschenke von Bruderschaften zum 125-jährigen Jubiläum im vergangenen Jahr sind.

Erfreulich war, dass die von der Generalversammlung im Frühjahr 1982 genehmigten 3000 DM für die Fahnenreparatur nicht verbraucht wurden. Beide Fahnen kosteten zusammen nur 2100 DM. Dies war für Witthöfers Friederich aus Berlar, der wiederholt nach Altenbeken fuhr, ein Grund, Schwester Augustine mit einem dicken Blumenstrauß zu erfreuen.

Warum Fahnen?

Anlässlich der Fahnenrestaurierung sind wir der Frage nachgegangen, warum es eigentlich Fahnen gibt. Unser Wissen entnahmen wir dem „Großen Herder”. Die mit einem Sinnzeichen (Emblem) oder Farben besonders gekennzeichneten Tuche waren Sinnbilder der Zusammengehörigkeit, Wahrzeichen von Macht (die Banngewalt im Mittelalter), aber auch für Besitz, da durch die Übergabe einer Fahne ein Lehen verliehen wurde.

Vorgänger der Fahnen waren die Feldzeichen des Altertums, die als Gestirns- und Tierzeichen auf Stangen getragen wurden. Über die Indo-Iraner breiteten sie sich ab 1200 v. Chr. Bis westeuropa aus. Ihnen wurde auch eine religiöse Sinngebung beigemessen, die fahnen waren heilig.

Die Tuchfahne der römischen Reiterei (Vexillum) wurde durch Kaiser Konstantin zur Reichsfahne mit PX oder dem Kreuz erhoben. Daraus wiederum entwickelten sich die Kirchenfahnen, die Städtefahnen und die militärischen Standarten. Soldaten leisteten auf die Fahne den Fahneneid; Fahnenflucht war der schwerste Fall der unerlaubten Entfernung von der Truppe und wurde schwer bestraft.

Fahnen der Vereine, Bruderschaften und Kirchen haben heute wohl den Sinn, das Zusammengehörigkeitsgefühl einer Gruppe zu zeigen. Sie sind auch ein Zeichen für das Verbundensein mit einer Sache (Fahnenschmuck an den Häusern bei hohen kirchlichen Ereignissen oder zum Schützenfest).

Neues aus der ev. Kirchengemeinde

Die evangelische Kirchengemeinde Ramsbeck darf hoffen, bald wieder einen Pastor zu haben. Am Mittwoch, dem 13. April wird sich Pfarrer Ludwig Herling aus Schwelm in einem Wahlgottesdienst den fünf Presbytern zur Wahl stellen. Einen Probegottesdienst hat er bereits abgehalten.

Falls er gewählt werden sollte und das Amt annimmt, würden die Gemeindemitglieder am 1. August wieder einen Pastor haben. Pfarrer Ludwig Herling ist 42 Jahre alt und hat zwei Kinder. Er wirkte bereits in Tansania.

Wertvolle Spende

Auf ihrer letzten Delegiertenversammlung beschlossen die Mitglieder des Kreisschützenbundes Meschede, die Hälfte des diesjährigen Sammelergebnisses, welches sich erfahrungsgemäß immer auf ca. 10.000 DM belaufen hat, für besondere Aufgaben dem Caritasheim in Berlar zukommen zu lassen.

Dieser Beschluss, der auf Antrag der Schützenbruderschaft Ramsbeck zustande kam, soll es der Leiterin des Berlarer Hauses, Schwester Martina, ermöglichen, außer der Reihe einiges für die vielen behinderten Kinder zu tun, die jährlich hier eine Freizeit genießen dürfen. Im vergangenen Jahr waren über 800 behinderte Kinder und Jugendliche Gäste im Caritasheim.

An dieser Stelle rufen wir noch einmal ins Gedächtnis zurück, dass die Gemeinde Bestwig den Flurbereinigungsweg von Ramsbeck nach Berlar für Rollstuhlfahrer benutzbar ausbauen ließ. Im Jahre des Behinderten reden viele viel, unsere Verantwortlichen handelten, auch als das Jahr längst vorbei war.

Karl Brüggemann 60 Jahre alt

Am 18. April vollendet Karl Brüggemann sein 60. Lebensjahr. Der Jubilar leitet seit fünf Jahren die St. Hubertus-Schützenbruderschaft Ramsbeck. Unter seiner Regie wurde die Schützenhalle beträchtlich ausgebaut.

Beruflich ist er seit 1939 „mit Benzin verwandt” als führender Mitarbeiter von Auto-Stratmann in Bestwig und Heinrichsthal. Dabei hatte er nach dem Abschluss der Realschule in Köln die Handelshochschule besuchen wollen. Nach Köln kam er zwar, allerdings in die Kaserne. Es folgten zweieinhalb Jahre als Soldat und noch einmal die gleiche Zeit als Kriegsgefangener in Frankreich.

Herzlichen Glückwunsch!