Doppelausgabe Juli/August 1984 |
Zurück zum Archiv |
September 1984 |
Ramsbecker Schützenfestnachlese
Die St. Hubertus-Schützen dürfen sich freuen. Ihr diesjähriges Schützenfest war wieder einmal ein großer Erfolg, der Wettergott meinte es schon fast zu gut. An allen Tagen gab es Jubel, Trubel und viel Heiterkeit. König Wilhelm Besse-Tönn und Frau Christel musste sich die Regentschaft mit Wilhelm Herbig und seiner Frau Walburga teilen, der vor 50 Jahren König war und dieses seltene Jubelfest mitfeiern konnte.
Im Schützenhochamt, das sinnvollerweise am Beginn des Hochfestes der Bruderschaft gefeiert wird, hatte Pastor Vor auf die Verantwortung der Schützen für andere hingewiesen. Wie wir an anderer Stelle berichten, löste ein kleiner Hinweis auf das Unglück von Pater Cesar eine spontane Hilfssammlung aus.
Am Samstag wurden die Jubilare für 25- und 60jährige Mitgliedschaft geehrt. Mehrere Mitglieder des Vorstandes erhielten den Orden der Bruderschaft für über zehn Jahre verdienstvolle Mitarbeit. Die herausragendste Ehrung erfuhr Berthold Althaus, dem vom Sauerländer Schützenbund der Orden für „Verdienste um das Schützenwesen” verliehen wurde.
Montags beim Vogelschießen hatte Ewald Heimes die Nase knapp vorne, dem seine Frau Maria ein Jahr als Königin zur Seite steht. Vizekönig wurde Hans Jaschzurski mit Frau Dorothe an seiner Seite.
Spiel ohne Grenzen in Berlar
Hut ab vor dem SV Berlar! Was der 1. Vorsitzende Heinz Pütz und Regisseur Peter Gruß beim „Spiel ohne Grenzen” auf die Beine gestellt hatten, war fernsehreif. Ca. 400 Zuschauer verfolgten mit Begeisterung die spaßhaften Wettkämpfe der ansehnlichen Damen aus Ostwig, Remblinghausen, Ramsbeck, Wallen, Bödefeld und Berlar.
Und das waren die Aufgaben: Mit Pfeilen wurden auf einer verdeckten Nummerntafel Luftballons gekillt, ebenso musste mit Skiern Luftballons der Garaus gemacht werden. Mit großen
Netzen wurden Schmetterlinge gefangen, Bälle wurden um einen verzwickten Kurs auf einer Trage ins Ziel getragen, Melkprodukte über eine verseifte Bahn in Auffangbehältergeschlittert, mit Wasser gefüllte Ballons in einen Riesentrichter geworfen. Zum Schluss mussten die Teilnehmer noch das Brückenspiel bestehen. Selbstverständlich durfte der Joker gesetzt werden; auch gab es ein Zwischenspiel: Pizzas mussten im Ballhagel der Konkurrenz ins Heim getragen werden.
Sieger wurden die Germaninnen aus Ostwig vor dem FC Remblinghausen und dem TuS Valmetal. Die flotten Motten aus Ramsbeck, gereift an Alter, wurden Vierte gefolgt von Wallen, Berlar und Bödefeld.
Es war für alle ein Riesenspaß! Besonderen Applaus erhielt ein uns unbekannter Mann, der seinen kleinen Sohn vom Parcour holen wollte und voll rücklings im schönsten „Sonntags” auf der Schmierseifenspur landete. Schadenfreude ist schließlich immer noch die beste Freude.
Aktion Weihnachtsstern am Kamin
Der „KFFV” plant, zur Weihnachtszeit einen beleuchteten Stern auf dem Kamin anzubringen. Da die Elektroinstallation nur mit einigem Aufwand möglich ist - es muss von der Straßenbeleuchtung beim Hause Windpassinger/Pfannenstraße bis zum Kamin ein ausreichend tiefer Kabelgraben ausgehoben werden - brauchen wir zahlreiche Helfer.
Diese Grabenaktion soll am 1. September stattfinden. Es haben bereits mehrere Clubs zugesagt, so dass auf den einzelnen Helfer keine große Strecke zukommt. Die freiwilligen Helfer werden mit einer guten Erbsensuppe und sonstigen Erfrischungen belohnt. Wenn ca. im November die Arbeiten abgeschlossen sind, wird es für alle Helfer in der Schützenhalle ein gemütliches Beisammensein geben.
Wir wollen uns am Samstag, dem 1. September, um 9.00 Uhr am Feuerwehrgerätehaus treffen, um gemeinsam mit Bus zum Kamin fahren. Jeder möge Schüppe und Hacke mitbringen. Wir glauben, dass diese Aktion unseren Ort attraktiver macht und sind für jede Unterstützung dankbar.
ADAC-Fahrradturnier der Grundschule
An der Grundschule Ramsbeck wurde ein Fahrradturnier durchgeführt, das sich als Richtmaß die vom ADAC erarbeiteten Bedingungen nahm. Lehrer Alfred Borys als Verkehrsexperte der Schule hatte den Parcour aufgebaut, während Hausmeister Herbert Kastner fachmännisch die notwendigen Hilfsmittel gewerkelt hatte.
Zunächst wurden die Räder auf ihre Verkehrssicherheit überprüft, für Mängel gab es Abzüge. Dann war ein schmales Brett zu überfahren, eine Kette musste im Kreis geführt und wieder sicher aufgelegt werden, eine aus Klötzchen gebildete Achtgasse war zu durchfahren, Slalom musste beherrscht werden, ein Schrägbrett gemeistert und zum Schluss scharf abgebremst und sicher abgestiegen werden.
Diese schwierigen Aufgaben schafften von 88 Teilnehmern nur 14 Kinder fehlerfrei. Sieger wurde Christian Stoer aus Berlar, der mit 54,7 Sekunden zehn Sekunden schneller war als der zweite , Christian Kollmann aus Heringhausen. Die weiteren Plätze belegten Christian Föckeler, Bernd Vollmer, Michael Biedermann, Carsten Körner, Olaf Schneider, Holger Köster, Tatjana Wegener als bestes Mädchen und Bernhard Stehling.
Die Klassenwertung gewann die 4a knapp vor der 2c und der 2a. Erfreulich war, mit welcher Begeisterung sich die Kinder auf diese Prüfung vorbereiteten. Der Verkehrssicherheit hat dieses Turnier mit Sicherheit gedient.
Teestube am 31. August
Seit der bedauernswerten Auflösung der KJG in Ramsbeck ist die Jugendarbeit leider völlig eingeschlafen. Ramsbeck bietet der Jugend (außer den drei Ferienaktivitäten des PGR) doch nun überhaupt nichts. Der Sportplatz ist eingezäunt, der Dorfplatz ist ein weiteres Heiligtum des Ortes.
Um an dieser Situation etwas zu ändern, muss wohl selbst ein Anstoß von den Jugendlichen kommen. So hat sich ein neues Team gebildet, das sich selbst mit einer Teestube am 31. August vorstellen möchte. Herr Pastor Vor hat uns freundlicherweise das Pfarrheim als Treffpunkt zur Verfügung gestellt. Mit dieser Teestube (Rauchen und Alkohol nicht erlaubt) wird ein weiterer Versuch gestartet, die passive Situation zu ändern. Der Tee mit dem Gebäck wird zu einem geringen Unkostenbeitrag dort ausgeschenkt.
Läufertreff
Auf vielfachen Wunsch soll in Ramsbeck ein Läufertreff ins Leben gerufen werden, wie er in anderen Orten schon mit großem Erfolg betrieben wird. Dabei soll der Waldlauf und der Freizeitlauf (auch Jogging genannt) besonders gepflegt werden. Interessenten am Freizeitsport können sich bei W. Kraft (Tel. 02905/617) melden.
Winfried Kraft trainiert auch regelmäßig die Leichtathleten. An den Übungsnachmittagen freitags um 17.00 Uhr kann das Sportabzeichen erworben werden.
100 Jahre St. Hubertus Andreasberg
Mit einem großartigen Fest feierten die St. Hubertus-Schützen aus Andreasberg ihr 100jähriges Bestehen. Begonnen wurden die festlichen Tage mit einem Schützenhochamt am Samstag. Dann entbrannte ein heftiges Gefecht um die Kaiserwürde, an dem sich 34 noch lebende Könige beteiligten. Nach eineinhalb Stunden konnte sich Max Hamedinger hochleben lassen. Seine Frau Adele erkor er sich zur Mitregentin über das Schützenvolk.
Doch der Abend brachte noch weitere Höhepunkte. In erster Linie natürlich die Weihe der neuen Fahne durch Pastor Holly. Er deutete die beiden Andreasberger Kirchen auf der Fahne als Band, das die Menschen des Ortes verbinde. Dann auch die Ehrung der Jubilare durch Major Amand Fröhlich. Leider konnte Johannes Willecke die Ehrung für 50 Jahre nicht persönlich entgegennehmen. Aber viele 25jährige waren dabei: Ferdi Diehl, Karl Schweitzer, Herbert Junker, Klaus Müller, Dietmar Tillmann, Josef Schnürle, Bruno Thiel, Hubert Nölke, Johannes Schulte, Heinz Tschersich, Horst Wanderer, Winfried Wenzl und Paul Schulte.
Dietmar Schlömer und Hauptmann Erhard Faber erhielten den Orden für „Verdienste um das Schützenwesen” des Sauerländer Schützenbundes. Den Abschluss bildete der Große Zapfenstreich mit der Musikkapelle Erlinghausen, dem Spielmannszug aus Bigge und der Freiwilligen Feuerwehr Andreasberg.
Der Sonntag brachte den großen Jubiläumsfestzug. Viele Menschen säumten die Straßen, als der Kreisvorstand mit Kreisschützenkönig, sämtlichen Bruderschaften der Gemeinde Bestwig und die Bruderschaft aus Kirchrarbach mit Andreasbergs Schützen und Majestäten durchs Dorf zogen.
Der Montag sah dann das Ringen um die neuen Majestäten. Zum zweiten Mal regiert ein Brüderpaar in Andreasberg. Nach zwei Stunden und 620 Schuss konnte man Franz-Josef Wenzl und Frau Gerlinde als Königspaar und Bruder Winfried Wenzl mit Frau Irma als Vizepaar zujubeln.
Zum Fest gaben die Schützen eine umfangreiche Festschrift heraus. Reich bebildert zieht die Geschichte des Dorfes am Betrachter vorbei. Kenner loben sie als hervorragende Dokumentation Andreasberger Geschichte.
Amalie Schmidt wird 85 Jahre alt
Am 3. September vollendet Frau Amalie Schmidt in Ramsbeck ihr 85. Lebensjahr. Noch heute versieht „Schmidts Malchen”, wie sie von Freunden genannt wird, treu und gewissenhaft täglich ihren Dienst als Küsterin von St. Margaretha. Wenn auch die Beine manchmal ein wenig streiken, so zwingt sie sich doch zum kirchlichen Dienst. So führt sie die Arbeit ihres verstorbenen Mannes Xaver fort, der sich durch über 50jährige Tätigkeit als Küster in Ramsbeck auszeichnete. Die hohe päpstliche Auszeichnung das Ehrenkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice”, die ihm am 26. 11. 1976 für seine Verdienste verliehen wurde, dürfte zum Teil auch ihr zugedacht worden sein, die die langen Jahre treu an der Seite ihres Mannes wirkte.
Wir wünschen Frau Schmidt, unserem lieben Malchen, dass ihr noch einige schaffensreiche und gesunde Jahre beschieden seien.
Aus den Pfarrnachrichten von St. Margaretha
Die Pfarrgemeinde hat ein neues, großes Ziborium angeschafft. Dies ist ein Speisekelch, der auch im Freien benutzt werden kann, etwa bei den Wilzenberg-Wallfahrten verwendet werden. Eines der bisher gebrauchten Ziborien könnte in Berlar oder Valme verwendet werden.
Pastor Vor schenkte seiner St. Margaretha-Gemeinde eine neue Hostienschale. Damit möchte er allen danken, die während seiner Krankheit in der Gemeinde mitgearbeitet haben und auch heute noch mitarbeiten. Ziborium und Hostienschale wurden am Patronatsfest zur Gabenbereitung geweiht.
Baumaßnahmen
Hinter dem Friedhof in Ramsbeck wurde der Stichweg zum Tor am Mittelweg des Friedhofes mit einer Teerdecke versehen. Dadurch wird der Abtransport des Müllcontainers erleichtert, der auf dem Friedhof für die Abfälle aufgestellt wurde. Ausgeführt wurden die Arbeiten von der Firma Feldhaus in Schmallenberg.
Straßenbau nach Andreasberg
Zur Zeit wird die Kreisstraße nach Andreasberg auf einer Länge von 900 m ausgebaut. Das Stück reicht vom bereits fertigen Ausbau nahe dem Abzweig zum Dörnberg bis fast zum Hause Egon Heimes auf´m Heidfeld. Da die Straße in der gesamten Breite gleichzeitig fertiggestellt wird, müssen die Benutzer erhebliche Behinderungen in Kauf nehmen. Dafür läuft dann später der Verkehr auch wohl reibungsloser, obwohl ein weiteres Stück alter Landstraße verschwunden sein wird. Die Bauarbeiten wurden am 25. Juni begonnen und dürften mit dem Auftragen der Schwarzdecke Mitte September ein vorläufiges Ende finden. Die endgültige Feindecke wird erst im nächsten Jahr aufgezogen.
Die neue Straße wird sechs m breit. Beiderseits kommen noch je 1,50 m Bankett hinzu. Talseitig wird rechts zudem noch ein 1,75 m breiter Sommerweg angelegt, der von der Straße durch Leitplanken getrennt wird. In Höhe von Tönn Hof und an der Eiche wurden die Kurven entschärft und verbreitert.
Zusätzlich mussten rund 1.000 cbm Baumaterial zum Verfüllen und Verfestigen der Trasse herangeschafft werden. Dafür wurde die Resthalde auf der Tränenburg abgefahren. Die Höchststeigung, die früher über 10% betrug, erreicht nunmehr bei Tönn Hof 7,3 %.
Unser Dorf soll schöner werden
Wird es wirklich schöner?
Am 28. August wurde Ramsbeck zum dritten Mal das Ziel der Bewertungskommission auf Kreisebene beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden”. Vorher wurden wir schon von den Fachleuten der Gemeinde Bestwig überprüft und mit dem 2. Preis und 500 DM ausgezeichnet. Diese Bereisungen durch die Gutachter der Gemeinde und des HSK sind leider fast unbemerkt am Bürger vorbeigelaufen. So wussten wir erst drei Wochen vorher durch Ortsvorsteher Manfred Reker, dass Ramsbeck von der Gemeinde S zum Kreiswettbewerb gemeldet worden war.
Sicherlich hätten wir, wenn wir eher informiert worden wären, fleißig die Reklametrommel gerührt. Auch könnten wir uns denken, dass ein Anschreiben an die örtlichen Vereine und Gruppierungen durchaus dienlich gewesen wäre.
An Hand von Bildern wollen wir veranschaulichen, welche Licht- und Schattenseiten es in Ramsbeck gibt. Es gibt viele Aktivitäten von Straßen und Gruppen. Hierbei darf man nicht vergessen, dass diese Aktivitäten immer von Einzelpersonen und Gruppen ausgingen. Es fehlt aber ein Gesamtkonzept für das gesamte Dorf, wenn wir in Zukunft unseren Ort attraktiver gestalten wollen.
Pater Cesar Landivar in Not
Pater Cesar, allen Ramsbeckern wohlbekannt, ist in Not geraten. Die schlimme Nachricht, dass sein Pfarrhaus in Quito in Ecuador abgebrannt ist, löste eine spontane Hilfsaktion aus. Beim Ramsbecker Schützenfest genügte ein kleiner Hinweis von Pastor Vor zum Auslösen dieser Hilfsaktion.
Die Schützenbruderschaft, die Frauengemeinschaft, die Blaumeisen, die Feuerwehr, der CDU-Ortsverband, der KCR, die Caritas, der Kegelclub „Dampfsocken”, die „Eisheiligen”, der TuS Valmetal und die Altengemeinschaft gaben ihr Scherflein für diese gute Sache. Insgesamt kamen 2737,50 DM zusammen.
Im Namen von Pater Cesar bedankt sich Passtor Vor recht herzlich bei allen Spendern.
Der TuS Valmetal informiert (Kurzfassung)
Die 4. Mannschaft wurde abgemeldet.
Man versuchte eine Brücke zu bauen, als man nach den letztjährigen Querelen die türkische Mannschaft nicht einfach vom Spielbetrieb zurückzog. In Zukunft sollten türkische und deutsche Spieler gemeinsam Fußball spielen. Davon ging man beim TuS Valmetal auch lange Zeit aus. Doch als jetzt dieses gefasste Abkommen nicht mehr gelten sollte, blieb dem Verein keine andere Möglichkeit, als eine Mannschaft abzumelden. Man kann dies nur bedauern, da im nächsten Jahr viele junge ehrgeizige Spieler nicht mehr spielen können. Aber der Spielerkader ist mit 20 Mann für zwei Mannschaften zu klein.
Der TuS Valmetal richtete die Gemeindemeisterschaften im Fußball aus. Gemeindemeister wurden:
Im Seniorenendspiel gewann der TuS gegen Velmede/Bestwig mit 2:0, die Altherren besiegten Ostwig mit 3:1.
Die Alten Herren stehen im Kreispokal unter den letzten acht Mannschaften. Die bisher erbrachte Leistung ist schon beachtlich, denn immerhin wurden der FC Remblinghausen und der SSV Meschede ausgeschaltet.