Dezember 1984

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Januar 1985



Rekordbeteiligung beim Blutspenden

Mit 140 Spendern verzeichnete das Rote Kreuz eine bisher noch nie da gewesene Beteiligung beim Blutspenden am 3. Dezember in der Ramsbecker Grundschule. Wieder konnten Ehrennadeln an treue Spender vergeben werden. Zehner-Gold erhielten Raimund Baum, Franz-Josef Mönig, Gabriele Litsch, Helga Senge, Paul Vollmer und Roswitha Tome`. 15 Spenden hatten Wolfgang Labe, Gottfried Tillmann und Gerhard Willmers, 25 Fritz Schmitten und Alfred Tusch.

Wie wäre es, wenn beim nächsten Mal auch Sie mit von der Partie wären?

„Es leuchtet uns ein Stern”

Seit Beginn der Adventszeit grüßt vom Kamin am Bastenberg ein Stern allabendlich ins Valmetal. Alle Leute, mit denen wir gesprochen haben, begrüßten einhellig dieses neue Ramsbecker Wahrzeichen. Verantwortlich für die Errichtung des Sterns mit 36 Birnen auf einem Aluminiumrahmen ist der KFFV, der auch in jedem Jahr eine Fahne auf dem Kamin aufzieht. In der Fasten- und Osterzeit soll ein Kreuz aufgezogen werden.

Es war kein leichter Weg, bis der Stern fertiggestellt war. Zunächst wurde ein 350 m langer Kabelgraben geworfen und noch am selben Tag verkabelt und zugeworfen. Um den ca. drei m hohen Stern fachgerecht herstellen zu können, musste eine technische Zeichnung angefertigt werden, die mittlerweile in den Besitz des KFFV übergegangen ist.

Schwierig war auch die Installation des Elektrischen. Aber Franz Hermes, den wir allein von allen Helfern namentlich erwähnen dürfen, löste dies Problem spielend. Das Aufstellen und Befestigen des Sterns war angesichts der Menge fachmännischer Helfer ein Kinderspiel. Gehalten wird der Stern in luftiger Höhe von drei Stahlseilen.

Wenn ein so beachtliches Werk fertiggestellt ist, feiert ein vernünftiger Verein ein Helferfest. Vereinswirt Dieter Bunzenthal hatte dabei eine Überraschung bereitgehalten: Alle Helfer, Spender und Gönner speiste er trefflich und wohlschmeckend mit Grünkohl und Mettwurst ab. Es war ein erfreulicher Abend.

Weihnacht
Aus dem „Biärgwind” von August Beule

Völker, auf aus nächt´gem Traum!
Säumet nicht, es bebt die Erde
Durch der Schöpfung weiten Raum
Donnert´s wie ein neues „Werde”,
Wie der Ruf: „Es werde Licht!”
Licht, vor dem die Hölle bebet,
Licht in dem die Gottheit lebet,
Das die Erdennacht durchbricht.
Juble auf, du Erdenrund!
Jauchz` in mächtigen Akkorden,
Mach dem Universum kund:
Gottes Sohn ist Mensch geworden,
liegt im Stalle als ein Kind.
Bringt die Botschaft Sturmeswellen,
Tempeln, Kirchen und Kapellen,
Land und Meer, wo Menschen sind!
Christenheit, nun singe du
Deiner Lieder schönste, beste!
Jub´le deinem Heiland zu
An dem höchsten Liebesfeste.
In der Engel Chor stimmt ein!
Flammet auf, ihr Weihnachtskerzen,
Flammet, Millionenherzen,
Friede soll auf Erden sein!

Herzlich konnte auch Elmar Graf Plettenberg begrüßt werden. Es ist seit einiger Zeit Besitzer einer größeren Fläche am Bastenberg und hatte keine Einwände, als man ihn um Erlaubnis bat, das Kabel über sein Gelände verlegen zu dürfen. In einem kurzen Grußwort bedankte er sich für die Einladung und bekräftigte, dass er sich mit seinem Wald der Landschaft und dem Dorf Ramsbeck verbunden fühle. Er selbst wohnt in Hovestadt bei Soest.

Fazit dieser schönen Aktion: Wenn genügend Kräfte zusammen anpacken, kann Schönes entstehen. Eine Frau, die den Stern von ihrem Haus nicht sehen kann, sagte uns, dass sie jeden Abend vor dem Schlafengehen erst noch läuft, um den Stern anzuschauen. Wer Freude zu den Menschen bringt, macht sich um seine Mitmenschen verdient.

Neues von St. Margaretha Ramsbeck

Der Missionsbasar am 1./2. Dezember erbrachte 1.219 DM, davon kommen 370 DM Pater Cesar zugute. Allen, die mitgemacht haben, wird herzlich gedankt.

Die Kirchengemeinde wird zur Vollendung des 80. Lebensjahres und alle weiteren fünf Jahre einen Präsentkorb überreichen. Voraussetzung ist, dass der Geburtstag in den Pfarrnachrichten angesagt wird. Dieses erfolgt vom 75. Lebensjahr an. Die Familien sollen die zu Gratulierenden melden, damit es keine Einsprüche gibt, dies gilt auch für Goldhochzeiten.

Für die Probleme, die sich aus der Pflege der Priester- und Ordensschwesterngräber auf dem Ramsbecker Friedhof ergeben, ist Frau Marianne Henneke zuständig. Sie nimmt Vorschläge und Kritik entgegen und trägt sie dem PGR vor. Im Jahr wird dafür einmal eine Kollekte angesagt. Auf dem Friedhof ruhen die Pfarrer Schuppmann, Meyer, Leonhardt und Ramsbecks großer Sohn Franz Hoffmeister; dazu gibt es drei Schwesterngräber zu pflegen.

Vor der Kirche wurden zwei Fahnenmasten aus Aluminium aufgestellt. Die Sache wurde vorangetrieben durch eine Frozzelei zwischen Alfred Braun und Renate Müller. Zweiter Sieger einer Wette blieb unser Alfred, der einen Kasten Bier bezahlen durfte.

Am 7. Dezember 1984 konnte Pastor Vor auf dem Kirchplatz den neuen Standort der Herz-Jesu-Statue im Beisein der Frauengemeinschaft weihen. Damit hat die Statue, vor der noch ein Schutzgitter errichtet werden soll, einen würdigen Platz zur Anbetung und Verehrung gefunden. Fachkundige Mitglieder des PGR und freiwillige Helfer haben dazu ein schmuckes Heiligenhäuschen errichtet.

Gekauft wurde die Statue nach Auskunft von Grawens Tante Mathilde vor etwa 35 Jahren von der Frauen- und Jungfrauengemeinschaft, die dafür eigens eine Sammlung durchführte. In den letzten Jahren fristete die Statue ein wenig öffentliches Leben auf der Orgelbühne der Kirche. Der neue Standort dürfte besonders die vielen Verehrer des Herzen Jesu freuen.

Eine Episode aus der Zeit der Anschaffung wurde uns übermittelt. Als Mitarbeiter der Firma Senge sich um den richtigen Anstrich mühten und gerade Mittagspause machten, mussten sie bei der Rückkehr feststellen, dass ein Teil der Figur schon recht dunkel gestrichen war. Ungebetener Helfer war Fingers Mariechen vom Dörnberg, die nur einmal hatte ausprobieren wollen, wie das wohl aussähe. An diese Frau vom Dörnberg erinnert heute noch der „Fingers-Mariechen-Weg”, der unterhalb der Halden zum Dörnberg führt.

Verdienter Gewerkschaftler

Egon Heimes, der am 27. April sein 65. Lebensjahr vollendet, ist aus dem Hauptvorstand der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie ausgeschieden. Es war 13 Jahre lang Mitglied dieses hohen Gremiums der Bergarbeitergewerkschaft. Für Egon Heimes rückt ein Ramsbecker in den Hauptvorstand nach: Gerhard Klipsch aus dem Seifen, in diesem Jahr frisch für die SPD in den Bestwiger Gemeinderat eingezogen. Wir wünschen Gerhard Klipsch, dass er sich ebenso trefflich für seine Arbeitskollegen einsetzt, wie es jahrelang Egon Heimes getan hat.

Glück auf!

„Über die Anfänge des Bergbaus in Ramsbeck in vorchristlicher Zeit” (aus: Zeitschrift „Sauerland)

von Bergwerksdirektor Dipl.-Ing. Walter Miederer
Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers veröffentlichen wir Auszüge dieses Berichtes.)

Alte Zeugnisse des Bergbaus

Urkundlich erwähnt ist der Ramsbecker Bergbau erstmalig im Jahre 1518. Wenn auch die Forschungsergebnisse von Professor Quiring, dem Nestor der bergbauarchäologischen Forschung in den dreißiger Jahren, der den Ursprung des hiesigen Bergbaus weit in die vorchristliche Zeit legt und der in Ramsbeck die ältesten Grubenbaue nördlich der Alpen vermutet, wissenschaftlich keineswegs bewiesen sind, so ist doch unbestritten, dass der hiesige Bergbau wesentlich älter ist, als seine erste urkundliche Erwähnung dies ausweist, und dass er mindestens in das früheste Mittelalter zurückreicht. Ein Beweis hierfür ist der mit Ramsbecker Zinkblende geschmückte Ring der Äbtissin Emhildis von Meschede, die um die Jahrhundertwende vom 12 zum 13. Jahrhundert gelebt hat.

Professor Quiring beruft sich bei seiner Behauptung, der hiesige Bergbau sei aus vorchristlicher Zeit, auf den heute noch zugänglichen und im Bergbaumuseum Ramsbeck und im Deutschen Bergbaumuseum in Bochum nachgebildeten, am Bastenberg gelegenen Venezianerstollen, der in seinen nicht nachgerissenen, d. h. nicht vermessenen und kartierten Teilabschnitten einen elliptischen Querschnitt mit einem Ausbruchsprofil von nur etwa 60 zu 50 cm hat.

Die ältesten bergbaulichen Anlagen Europas sind mit noch teilweise erhaltenen Schächten Stollen und Strecken auf Zypern, in Spanien, Frankreich und in England nachzuweisen. Die Forschung verlegt diese ersten nachweisbaren bergmännischen Baue in die Kupferzeit und in die frühe Bronzezeit, in eine Zeit als um 2000 vor Christus und früher.

Einige hundert Jahre später, d. h. in die mittlere Bronzezeit um 1500 vor Christus, wird der Salzbergbau bei Hallstadt in Oberösterreich und der Kupferbergbau bei Mitterberg im Lande Salzburg eingeordnet. Da nur in dieser Zeit kleine ovale Streckenquerschnitte, ähnlich den bei dem Venezianerstollen vorgefundenen, aufgefahren wurden, hält Professor Quiring im Analogieschluss eine Einordnung dieser Grubenbetriebe in die vorchristliche Zeit für gerechtfertigt.

Er versucht, zusätzlich Beweise für diese Zuordnung zu erbringen durch einen Vergleich der Neigung des Zwergstollens und der Bearbeitungsspuren an den Stößen mit den Grubenbauen im Hallstädter Bergbau. Wissenschaftlich eindeutig und anerkannt ist diese Beweisführung keineswegs. Es bleibt als Ergebnis der Arbeiten von Quiring, dass es zwar durchaus möglich ist, dass der Venetianerstollen aus vorchristlicher Zeit stammen könnte, wissenschaftlich bewiesen ist dies aber bislang nicht.

Der Venetianerstollen

Offen ist die Frage nach dem Namen dieses Stollens. Sicher ist, dass die Kunde, Ramsbecker Blei habe beim Decken des Dogenpalastes in Venedig und bei den berüchtigten Bleikammern in Venedig Verwendung gefunden und der Stollen habe deshalb diesen Namen erhalten, nachweislich falsch ist. Umgekehrt wird, wie man so sagt, „ein Schuh daraus”.

Der Name des Stollens ist viel älter. Da man sich den Namen aber nicht erklären konnte, in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts viel Ramsbecker Blei in viele Länder Europas exportiert wurde und der aus Paris stammende Marquis des Sasseney, der Präsident der Ramsbecker Bergbaugesellschaft, in der Scheinblüte des Bergbaus Mitte des vergangenen Jahrhunderts gute Geschäftsbeziehungen nach Italien unterhielt, wohin er auch nach seinem unrühmlichen Abgang flüchtete, erfanden die Leute ihre eigene Erklärung für den Namen, und es entstand diese bis heute weit verbreitete, aber falsche Geschichte des Ramsbecker Bleis am Dogenpalast und den Bleikammern Venedigs.

Nach Meinung des Verfassers ist der Name „Venetianerstollen” ein - wenn auch für sich allein wissenschaftlich sicherlich nicht ausreichender - Beweis für ein vorchristliches Alter des Stollens.

Herodot, der bekannte griechische Geschichtsschreiber, beschreibt die Veneter als einen Volksstamm der Illyrer, der nördlich des adriatischen Meeres beheimatet war. Es waren kleinwüchsige, zwergenhafte Menschen, die die Berge der Ostalpen und des nordöstlichen Balkans bevölkerten.

Im Altertum und frühen Mittelalter mussten die Stollen in mühevoller Handarbeit mit keilartigen Werkzeugen in das feste anstehende Gebirge getrieben werden. In vorchristlicher Zeit benutzte man hierzu Werkzeuge aus Stein, Serpentilkeile, Hirschhornpicken u. ä., später meißelähnliche Werkzeuge aus Eisen oder Metall.

Da diese Arbeit nur sehr langsam voranging und körperlich sehr schwer war, versuchte man mit dem kleinstmöglichen Ausbruch oder Stollenquerschnitten durch das taube oder unhaltige anstehende Gebirge an die Erzgänge heranzukommen. D. h. aber, je kleiner die Menschen waren, desto geringer konnte der Ausbruch sein, desto höher war die Vortriebsleistung.

Der Zwerg im Berg

Aus diesem Grund waren kleine Menschen - Liliputaner oder Zwerge - für den Bergbau besonders prädestiniert. So kommt es, dass bevorzugt kleine, zwergenhafte Menschen im Bergbau arbeiteten und auch heute noch Zwerge immer als Bergleute dargestellt werden mit langen Zipfelmützen, der früheren Kopfbedeckung der Bergleute und mit bergmännischen Werkzeugen wie Schlägel, Eisen, Schaufel, Lampe usw.

Stets kamen diese Spezialisten aus der Fremde und unterschieden sich von der heimischen Bevölkerung einmal durch ihre Körpergröße, zum anderen durch ihre Sprache. Außerdem machten sie sich immer außerhalb bestehender Siedlungen in ziemlich unzugänglichen Gegenden, meist mitten im Wald, zu schaffen, was den Einheimischenverdächtig war.

So kam es häufig zu Feindseligkeiten, und die kleinen körperlich unterlegenen Bergleute mussten die Flucht ergreifen und sich verstecken. Sie rannten in den Wald, verschwanden in versteckten Stollenmundlöchern, in denen sie auch lebten, und waren wie vom Erdboden verschwunden. Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen, meinten die Verfolger, und schon wurden den kleinen Bergleuten Zaubermittel, die sie unsichtbar machten, angedichtet, wie z. B. die Tarnkappe der Zwerge.

Trotz aller guten Taten blieben diese ausländischen, kleinwüchsigen Bergleute immer ein fremdländisches Element innerhalb der einheimischen Bevölkerung. So erklärt sich, dass sie als geheimnisumwitterte, andersgeartete Menschen, als metallkundige Zwerge, Erdmännchen oder Hainmännchen in die Volksmärchen und Sagen unseres deutschen Kulturraumes eingingen und bis heute sich in dieser Darstellung erhalten haben.

Ramsbecker Sage

Auch im Ramsbecker Raum sind mit dem silberhaltigen Metallerzabbau eine Vielzahl solcher Sagen verknüpft. So sollen z. B. in vorchristlicher Zeit auf dem Bastenberg oder Bassemer`s Kopp, wie er früher hieß, lange Zeit Zwerge gehaust und nach Blei und Silber gegraben haben. Die Steine des von ihnen zum Abfördern angelegten Weges sollen noch heute vorhanden sein.

Später sollen die Zwerge von den etwas kräftigeren Venedigern, die durch die Kunde von dem Ramesker Schatz angelockt aus dem Süden gekommen waren, erschlagen worden sein. Der Bergbau wurde dann von den Venedigern weitergeführt. Der Zwergkönig - so heißt es - wurde am Graaafstein oder Grabstein auf dem Bassemer`s Kopp begraben; und noch heute allnächtlich um 24.00 Uhr sollen sich dort die Zwerggeister am Graafstein versammeln, um ihren letzten König zu ehren.

Eigentlich ist dies nicht nur ein Märchen oder eine Sage im klassischen Sinn, sondern eine sehr moderne Geschichte, nämlich die Erzählung über die kriegerischen Auseinandersetzung verschiedener Stämme, Rassen oder Völker in vorchristlicher Zeit um das Recht der Ausbeutung von Bodenschätzen. Die Zeiten oder die Menschen ändern sich in dieser Beziehung im Laufe der Geschichte nur wenig.

Unbestritten ist, dass kleinwüchsige Menschen in früheren Jahren besonders bergbautauglich waren und dass die Veneter oder Venediger sich ihre Kleinwüchsigkeit zunutze machten, um als gesuchte Bergbauspezialisten mit großer Erfahrung in den verschiedensten Gegenden von Europa tätig zu werden. So werden z. B. auch in Schlesien die kleinwüchsigen Bergleute, die als erste die dortigen Erzlagerstätten erschlossen, Venediger-Männchen genannt, und auch in den Walensagen des sächsischen Erzgebirges heißen die vorgeschichtlichen Zinnbergleute Venediger.

Ein Indiz für hohes Alter

Den schon erwähnten nachweislich bronzezeitlichen Salz- und Kupferbergbau von Hallstadt und Mitterberg schreibt die Vorgeschichtsforschung nach streng wissenschaftlichen Erkenntnissen den Venetern zu. Damit liegt die Vermutung nahe, dass diese kleinen südländischen Fachleute aus ihren Bergbaurevieren in den Karpaten oder dem Balkan auch zur Erschließung der hiesigen Bodenschätze von den keltischen oder illyrischen Fürsten West- und Mitteldeutschlands zur Hilfe gerufen wurden und unter anderem in der Ramsbecker Gegend tätig waren, da der Name „Venetianerstollen” sicher nicht aus der Luft gegriffen ist. Der Name „Venetianerstollen” ist ein ernstzunehmendes Indiz für ein vorchristliches Alter des Ramsbecker Bergbaus, da es keine andere Erklärung für diesen Namen gibt. Dass ihn die Ramsbecker Bevölkerung, ohne jeglichen Hintergrund erfunden haben könnte, ist sicher mehr als unwahrscheinlich.

Nach der Vernichtung der hochstehenden Metallkultur der Illyrer ist jeglicher Metallerzbergbau nördlich der Alpen in deutschen Landen weitgehendst erloschen. Neue Anfänge sind erst im frühen Mittelalter wieder nachzuweisen.

Plattdeutsch in Ehren

Freunde der plattdeutschen Sprache möchten in Ramsbeck einen Kreis zur Pflege der Sprache unserer Vorfahren ins Leben rufen. Erstmals wollen sie am 7. Januar 1985 im Hotel „Ramsbecker Hof” zusammenkommen. Jeder Interessent ist dazu herzlich eingeladen. Vor einiger Zeit wurde der „Biärgwind” von August Beule aus Ramsbeck neu aufgelegt. Damit wurde ein beachtlicher Schritt zur Pflege der plattdeutschen Sprache im hiesigen Raum getan.

Schützen an der Arbeit

In der Ramsbecker Schützenhalle wird zur Zeit wieder geschafft. Drei größere Projekte haben sich die arbeitswilligen Schützenbrüder für den Winter vorgenommen. Es werden Duschen eingebaut, dann werden die Toiletten renoviert und schließlich werden weitere Bänke in Eigenleistung hergestellt.

Der Neubau von Duschen und sechs Waschbecken neben der Damentoilette soll die Halle attraktiver für Jugendgruppen machen. In den vergangenen Jahren wurde immer wieder das Fehlen von Dusch- und Waschmöglichkeiten beklagt. Im abgelaufenen Jahr war es besonders schlimm, da auch die Schwimmhalle während der Sommerferien geschlossen war.

Die Jugendgruppen bringen beachtliches Geld ein. Wer eine Halle nutzbringend vermieten will, muss ihre sanitären Anlagen unbedingt in Ordnung haben. Hygienische Toiletten sind erforderlich, da sonst bei Stichproben durch die Gesundheitsbehörden eine Schließung der Halle drohen könnte. Zudem sind saubere, freundliche Toiletten die Visitenkarte eines jeden gastronomischen Betriebes. Außerdem wird gerade die Hubertusstube von vielen Schützenbrüdern privat genutzt; und da muss es doch jedem einleuchten, dass gerade die sanitären Anlagen in Ordnung sein müssen.

Auf der Damen- und Herrentoilette werden die Kabinen erneuert. Dazu werden Zwischenwände gemauert und pflegeleichte Türen eingesetzt. Alle Wände werden gekachelt.

In Eigenleistung werden die Schützen eine weitere Reihe von sieben Tischen und 14 Bänken herstellen. Während das Unterteil aus Stahlrohr besteht, sind die Tischplatten aus Leimbinder. Zusammen mit den bisher schon gefertigten neuen Tischen und Bänken stehen dann rund 500 Sitzmöglichkeiten nebst Tischen in der Halle zur Verfügung.

Aber auch im abgelaufenen Jahr war man nicht untätig. So wurde endlich die Dachsanierung durch die Firma Metten abgeschlossen. In der Sektbar wurden zerfressene Bodenplatten durch haltbare Fliesen ersetzt. Dann wurden sieben Tische und 14 Bänke neu gefertigt. In der Küche wurde eine Dunstabzugshaube angebracht. Unsere Küche mit ihrer modernen Ausstattung kann sich nun wirklich überall sehen lassen. Natürlich wurde diese Arbeiten wieder in Eigenleistung erstellt.

Erfreulich für die Bruderschaft ist, dass trotz dieser Investitionen und Renovierungen der Schuldenberg abgebaut werden konnte. Wenn Sie abends in der Halle Licht sehen, können Sie davon ausgehen, dass dort immer noch gearbeitet wird. Schauen Sie einmal herein - die wenigen und immer gleichen Aktiven freuen sich bestimmt über ihr Interesse!

Spende für Behinderte

Am 12. 12. 1984 weilten Mitglieder des Vorstandes des Kreisschützenbundes und der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Ramsbeck im Caritas-Kinderheim in Berlar, um einen Scheck in Höhe von 3.000 DM zu übergeben. Jedes Jahr wird im Bereich des Kreisschützenbundes für behinderte Kinder gesammelt. Kreisschützenoberst Paul Habbel wies in einer kurzen Ansprache auf diese, seit vielen Jahren gepflegte gute Tradition hin. Das Geld soll den im Berlarer Kinderheim Ferien machenden geistig und körperlich behinderten Kindern zugute kommen.

Geleitet wird das Kinderheim seit 15 Jahren von Ordensschwestern der hl. Elisabeth, deren Mutterhaus in Essen-Werden steht. Von Anfang an dabei sind Schwester Appolonia, die derzeit das Haus führt, und Schwester Matthea, die früher lange Oberin war. Damals hatte Ruhrbischof Franz Hengsbach der nach Anlaufschwierigkeiten das Haus in die bewährten Hände von Ordensschwestern übergeben.

Während es ursprünglich nur als Kinderkurheim gebaut wurde, musste mit schwindender Belegung nach neuen Benutzern Ausschau gehalten werden. Schwester Appolonia berichtete, dass im abgelaufenen Jahr das Haus gut belegt war. Urlaub verlebten hier 200 behinderte und 200 Schulkinder. Dazu gab es zwei Mutter-Kind-Kuren zu je vier Wochen. Auch ältere Frauen und Männer genossen die Gastfreundschaft des Hauses und die herrliche Umgebung von Berlar. Versorgt wurden sie von vier Schwestern, denen vier Erzieherinnen, 15 Helfer und Paul Hermes als langjähriger, zuverlässiger Hausmeister zur Seite stehen. Das Haus verfügt über 90 Betten.

Bei einem Rundgang konnten sich die Besucher ein genaues Bild machen. In umfangreichen Umbauarbeiten wurden speziell für Behinderte Einrichtungen geschaffen; Toiletten, Waschräume und Spielzimmer wurden den Bedürfnissen angepasst. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch das hauseigene Schwimmbad.

Während der Pockenepidemie im Winter 1970 diente das Haus als Quarantänestation für Kontaktpersonen des Mescheder Krankenhauses. Damals waren die Zwangsgäste mehrere Wochen von der Außenwelt abgeschlossen.

50 m Freistil
männlich
19703. vGuido Stremmer 4. Michael Tillmann
19711. Volker Dünnwald
19722. Andreas Pieper und Thorsten Wegener
19731. Christoph Besse2. Holger Stelzer3. Jörg Schirrey
19742. Dirk Busch 4. Christoph Stehling
19751. Sven Zoost
19761. Daniel Besse
weiblich
19713. Anne Schweitzer4. Anja Wüllner5. Nicola Hengesbach
19722. Anke Ittermann 3. Jeanette Tillmann
19744. Jutta Schmitt 7. Sabine Schmitt
50 m Brust
männlich
19701. Guido Stremmer 3. Michael Tillmann
19711. Volker Dünnwald
19721. Thorsten Wegener 2. Andreas Pieper
19731. Jörg Schirrey2. Christoph Besse3. Holger Stelzer
19743. Frank Hengesbach4. Dirk Busch5. Bernd Vollmer
19751. Sven Zoost 2. André Schmitten
19773. Michael Schmitten
weiblich
19712. Anne Schweitzer
19721. Anke Ittermann 2. Jeanette Tillmann
19741. Jutta Schmitt2. Sabine Schmitt5. Anja Studen
19755. Tatjana Wegener
19763. Silvia Schirrey
19771. Stefanie Schmitt
50 m Schmetterling
männlich
1970Guido Stremmer 4. Michael Tillmann
1971Volker Dünnwald
1972Thorsten Wegener
weiblich:
1972Anke Ittermann 2. Jeanette Tillmann
1974Jutta Schmitt 3. Sabine Schmitt
1975Tatjana Wegener
50 m Rücken
männlich
1970Guido Stremmer 4. Michael Tillmann
1971Volker Dünnwald
1972Andreas Pieper 3. Andreas Pieper
1973Christoph Besse2. Holger Stelzer3. Jörg Schirrey
1974Christoph Stehling 3. Bernd Vollmer
1975Sven Zoost 2. André Schmitten
1976Daniel Besse
weiblich
1971Anne Schweitzer 3. Anja Wüllner
1973Jeanette Tillnmann3. Anke Ittermann4. Monika Steinberg
1974Jutta Schmitt5. Sabine Schmitt6. Anja Studen
1975Tatjana Wegener 3. Margot Busch
1976Silvia Schirrey 3. Diana Nagel

Eine erfreuliche Kleinigkeit

Dieser Tage beobachteten wir drei Jungen, Andre` und Michael Schmitten und Jörg Schirrey, alle aus dem Kamp, wie sie den Bereich hinter der Schwimmhalle in Ramsbeck und den angrenzenden Wald von Unrat säuberten. Den Unrat steckten sie in die große Mülltonne, die von der Gemeinde neben der Bank am Waldrand aufgestellt wurde. Auf Befragen erklärten die Drei, das aus sich heraus zu machen.

Ist es nicht eine ganz tolle Sache, wenn sich diese Jungen so ihrer verschmutzten Umwelt annehmen! Wenn es nachgeahmt würde, wäre Ramsbeck bald ein blitzsauberes Dorf.

Jahresbericht der Schwimmabteilung des TuS Valmetal

Stand in früheren Jahren das Wettkampftraining im Vordergrund der Abteilungsarbeit, so ist in den letzten Jahren mit der Nichtschwimmerausbildung ein weiterer gleichrangiger Schwerpunkt gesetzt worden. Dies geschah vor allen Dingen, um den positiven Ideen und Forderungen des Breitensports einen Schritt näher zu kommen und erst in zweiter Hinsicht aus dem Gedanken, dem Wettkampfsport eine breitere Basis zu schaffen. Freude und Spaß am Sport und der Bewegung sind ebenso wichtige Ziele der Schwimmabteilung, wie das Erreichen von persönlichen Best- und Höchstleistungen.

In der Aufteilung der Trainingsstunden spiegeln sich die obigen Gedanken wider. So wird jeden Montag in zwei Gruppen ein Wettkampftraining durchgeführt, in dem das Verbessern der Technik, Taktik, Schnelligkeit und Ausdauer angestrebt wird. Mittwochs findet die Nichtschwimmerausbildung statt; jeder Anfänger wird solange geschult, bis er das Schwimmabzeichen in Bronze erlangt hat. Hier liegt der entscheidende Unterschied zu anderen Nichtschwimmerkursen, die oft zeitlich begrenzt sind daher nicht immer das Erreichen des Schwimmabzeichens ermöglichen.

Zusätzlich fährt die Schwimmabteilung an unterrichtsfreien Samstagen zum Training ins Velmeder Hallenbad. Der Erfolg der Schwimmstunden zeigt sich an der regen Teilnahme der Kinder und an den guten Wettkampfergebnissen.

Dieses Jahr besuchten wir vier Wettkämpfe, bei denen wir immer einen hohen Anteil der Teilnehmer stellten. Häufig meldeten wir die jüngsten Wettkampfteilnehmer, die zudem noch ausgezeichnete Platzierungen erreichten.

Erster Wettkampf war das Gauturnfest in Hüsten am 27. Mai 1984. Dieser Tag ist heute noch den Eltern und Schwimmern in guter Erinnerung, weil Kälte und Regen im Freibad härteste Bedingungen schufen. Zweiter Wettkampf war das 12. Jugendschwimmfest am 23. 9. in Neheim-Hüsten, bei dem wir mit der drittgrößten Starterzahl antraten. Dritter Wettkampf waren die Gaumeisterschaften des Sauerländer Turngaus in Warstein am 30. 9.

Den Abschluss bildeten die Gemeindemeisterschaften am 9. 12. in Velmede. Dabei erreichten unsere Schwimmer folgende Ergebnisse:

Bei allen Wettkämpfen wurden wir von vielen Eltern tatkräftig unterstützt: PKWs, Betreuung während des Wettkampfes. Hierfür bedanken wir uns im Namen des TuS Valmetal sehr herzlich. Erfreulich wäre es, wenn sich diese Unterstützung auch auf die Trainingsstuden ausdehnen würde. Jeder, der Aufgaben des Übungsleiters oder Betreuers übernehmen möchte, ist uns stets willkommen.

August Hermes / Monika Scholz-Hermes