Januar 1985

Zurück zum Archiv

Februar 1985



Elf Jahr KCR - 20 Jahre Karneval in Ramsbeck

Als 1965 zum ersten Mal in der alten Ramsbecker Schützenhalle Karneval gefeiert wurde, hat sicher niemand daran gedacht, heute, nach 20 Jahren, diese Veranstaltung noch zu erleben. Wie schlicht und einfach wurde die Bühne in der alten Halle geschmückt. Geheizt wurde mit Kanonenöfen. Aber es wurde damals wie heute gemütlich und bei bester Stimmung gefeiert.

Viele Karnevalisten gaben damals ihr Debüt auf der Bühne des närrischen Frohsinns und sind auch heute noch dabei. Über die karnevalistische Jugend ging der Karneval dann weiter bis zum heutigen KCR! Es sei an dieser Stelle aber auch nicht verschwiegen, dass es neben vielen Höhen auch viele Tiefen im Ramsbecker Karneval gab.

20 Jahre Karneval in Ramsbeck! Mit Sicherheit ein Grund , eine große Jubiläums-Prunksitzung in der Ramsbecker Schützenhalle zu feiern. Am 9. Februar wird Sitzungspräsident Alfons Bücker in gekonnter Weise die Prunksitzung eröffnen. Die Akteure versprechen wieder ein Programm, was auf die Lachmuskeln gehen wird.

Kath. Kirche Ramsbeck: Geistliche Musik und Tafelbilder

Zuhörer begeistert vom Konzert der Chorgemeinschaft

Mit weihnachtlicher Chormusik aus drei Jahrhunderten und Mariendarstellungen mittelalterlicher Tafelaltäre bot die Ramsbecker Chorgemeinschaft auch in diesem Jahr ein anspruchsvolles Programm, zu dem sich eine große Zuhörerzahl in Kirche eingefunden hatte.

Den festlichen Auftakt bildete Hasslers Madrigal „Nun fanget an zu singen” und Monteverdis „Froher, lichter Tag”, ein Chorsatz aus einer der frühesten europäischen Opern, den der zeitgenössische Komponist Carl Orff neu für fünfstimmigen gemischten Chor eingerichtet hat.

Musik als Ausdruckssprache menschlicher Empfindung und religiöser Glaubenshaltung, sie wurde bewegend deutlich in der fünfstimmigen Motette „Übers Gebirg` Maria ging” von J. Eccard oder in den weihnachtlichen Chorälen „Wie schön leucht uns der Morgenstern” und „In dulci jubilo” von J. S. Bach. Neben dieser anspruchsvollen Kunstmusik hörte man schöne Beispiele aus dem reichen Vorrat folkloristischer Werke, die vor allem in den Alpenländern entstanden sind. Das Verkündigungslied „Auf, auf, ihr Hirten” für Männerstimmen beeindruckte durch seine musikalische Schlichtheit, in der das Weihnachtsgeschehen erzählend dargestellt wird.

Die musikalischen Darbietungen wechselten mit Betrachtungen zu Mariendarstellungen, die, in ihrer religiösen Symbolsprache auf das Weihnachtsgeschehen verweisend, das Spannungsverhältnis zwischen Göttlichem und Menschlichem anschaulich machten. Die „schöne Madonna” des 14. Jahrhunderts, aus der großartigen Kultur am Prager Königshof hervorgegangen, Jan van Eycks „Marienaltar”, ein Werk aus der Blütezeit Burgunds im 15. Jahrhundert, oder Martin Schongauers „Madonna in der Rosenlaube”, jenes herausragende Werk in der Dominikanerkirche zu Colmar im Elsaß, sie alle konnten einen Eindruck vermitteln von der reichen Entfaltung christlicher Überlieferung, die nach wie vor den Osten mit dem Westen Europas verbindet.

Das Programm bot aber auch Einzelleistungen, die nicht unerwähnt bleiben können: Elisabeth Stremmer und Monika Förster trugen gut artikuliert und mit Verständnis religiöse Texte vor; Gregor Vollmer gab an der Orgel sein Debüt mit Bachs Praeludium und Fuge in C-Dur, das er mit auffallender Gelassenheit musizierte.

Das Konzert klang aus mit Mozarts „Ave verum corpus”, einer lateinischen Motette, bei der der Chor sein Leistungsniveau erneut unter Beweis stellte, und dem vierstimmigen Satz „Preis unserm Gott” von c. H. Rink, einem Werk des 19. Jahrhunderts, das einen ebenso festlichen Schlusspunkt setzte. Spontaner Beifall war der verdiente Dank an den Chor und seinen tüchtigen Chorleiter Friedrich Schroeder.

Fremdenverkehrsgemeinschaft Ramsbeck

Am 11. Januar trafen sich viele Mitglieder der Interessengemeinschaft Fremdenverkehr in Ramsbeck im Ramsbecker Hof., um Rückschau auf das verflossene Jahr zu halten und die Weichen für das neue Jahr zu stellen.. Gast der Versammlung war Walter Gödde, Leiter des Verkehrsamtes in Bestwig.

Die Vorsitzende der IGF Ramsbeck, Frau Inge Schwedler, stellte beim Rückblick voll Stolz fest, dass viel geleistet worden war. So gab es für die Gäste Grillabende, geführte Wanderungen und als Krönung einen Dämmerschoppen am Dorfplatz, der von Gästen und Einheimischen gleichermaßen gut besucht war. Herzlich bedankte sich Frau Schwedler bei allen Helfern und Gönnern.

In diesem Jahr sollen weitere Bänke aufgestellt werden, es sollen geschnitzte Holzschilder auf Sehenswürdigkeiten hinweisen und der Springbrunnen am Wassertretbecken instand gesetzt werden. Mit dem Werbebus des HSK soll in verschiedenen Städten für Ramsbeck geworben werden. Am 26. Juli wird es wieder einen Dämmerschoppen geben.

Die Vorstandswahlen ließen fast alles beim Alten. Vorsitzende bleibt Inge Schwedler,, Vize Konrad Rüppel. Die Kasse verwalten Willi Eickelmeier und Josef Nölke. Winfried Mohrfeld löst Heini Steinberg als Schriftführer ab.

Walter Gödde gab einen Überblick über die Lage des Fremdenverkehrs in der Gemeinde Bestwig. Die Zahl der Gäste stieg 1984 von 23.000 auf 26.000; es gab rund 100.000 Übernachtungen. Ramsbeck stellte mit rund 50 % der Gäste sich als führender Fremdenverkehrsort der Gemeinde vor.

Zum Vorstellen des Gebietes fehlen mit 20.000 DM zwar die Mittel, nicht aber die Ideen. So wurde Bestwig zehn Minuten lang im „Echo West” vorgestellt. Dann soll eine Urlaubsspinne werbewirksam eingesetzt werden, die Schneeberichte in der Presse stehen (ob da der Schnee schon mal schräg gemessen wird?). Ein Verzeichnis weist auf Sehenswürdigkeiten hin, neue Werbegebiete sollen erschlossen werden. Ziel seines Wirkens solle das Hervorhebens Bestwigs als familienfreundliches Gebiet sein, betonte Gödde. Dafür wurde auch die Bestwiger Wandernadel geschaffen, als freundliche Kleinigkeit der „Bestwiger Bergquell” als „kurze” Erfrischung auf den Markt gebracht.

Schweinesorgen

Peter Gruß aus Berlar, Sportleiter des dortigen Sportvereins, erhielt von seinen Freunden zum Geburtstag (32 Jahre jung) ein Ferkel geschenkt, für das er nun eine Herberge sucht. Des weiteren soll er gleichzeitig auf der Jagd nach Küchenabfällen sein, um das noch rosige Ferkelchen zu einem stattlichen Mastschwein heranfüttern zu können. Über das Schicksal des Borstenviehs hat Peter Gruß, gebürtiger Oberkirchener und bei der Post in Heinrichsthal beschäftigt, schon entschieden: Es soll sein Leben aushauchen und als Spanferkel in den Mägen der Stifter landen. Da kann man nur wünschen: Gut Mahlzeit, letztlich guten Appetit!

Bericht vom Teestubenteam

Und so trafen wir uns also zum 1. Mal am 31. August des letzten Jahres, um nach langer Zeit endlich mal wieder etwas in Ramsbeck „los zu machen” .Mit ziemlich gemischten Gefühlen machten wir uns an die neue Arbeit, denn wir wussten nicht, wie die Jugendlichen unsere Teestube aufnehmen würden, ob es nur ein neu aufgefrischter alter Hut sein oder ob unsere Teestube sich zu einem richtigen Jugendtreff entwickeln würde.

Nun, das Letztere traf zu unserer aller Befriedigung ein. Bereits nach den ersten 20 Minuten drohte das Pfarrheim aus allen Nähten zu platzen, was wir natürlich mit großer Begeisterung aufnahmen.

So erweiterten wir unsere Speisekarte bereits beim 2. Mal um einige Milchshakes in variierten Geschmacksrichtungen, die sich neben den vielen Tees bereits zum richtigen Renner entwickelt haben. Soweit es unser Barbestand erlaubt wollen wir, wie schon auf dem Pfarrfest, in Abständen neben Gebäck auch selbstgebackene Waffeln anbieten.

Wir möchten an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass es uns bei unserer Tätigkeit nicht darum geht, möglichst viel Geld zu verdienen, sondern die eingeschlafene Jugendarbeit in unserer Gemeinde wenigstens durch die Teestube wieder anzukurbeln, indem wir den Jugendlichen neben Tee, Milchshakes, Gebäck und aktueller Musik etwas Unterhaltung bieten, was uns doch anscheinend recht gut gelungen ist, und wie es in den umliegenden Gemeinden schon selbstverständlich geworden ist.

Außerdem ist eine Teestube doch eine gute Gelegenheit, neue Bekanntschaften zu knüpfen. Oder? Daher laden wir alle Jugendlichen, auch die älteren und die aus der Valme zu unserer nächsten Teestube ins Pfarrheim ein. Denn wie schon Pastor Vor vor einigen Tagen gesagt hat: „Wo nichts los ist, da muss man halt was los machen!” In diesem Sinne freut sich auf Euren nächsten Besuch

Ihr und Euer Teestubenteam.

Neues von der TuS-Skiabteilung

Winterliche Skiwanderung

Einen touristischen Leckerbissen bekamen 17 Mitglieder der Ramsbecker Skiabteilung geboten. Am 20. Januar wurden sie zuerst bis Altastenberg gefahren, dann ging es auf die Bretter. Unter Führung von Friedhelm Walter, der tags zuvor die Strecke eigens allein abgefahren war, ging es über das große Bildchen gespurt über die Hunauspur bis zum Rimberg.

Recht anstrengend war dann der ungespurte Teil vom Rimberg bis Westernbödefeld in die Ausläufer des Bastenbergs hinein, bis man auf eigener Spur im Bastenberg den Reiterkeller in Berlar ansteuern konnte, wo die zum Teil erloschenen Lebensgeister zu neuem Leben erweckt wurden. Für die ca. 30 km lange Strecke brauchten die Teilnehmer von 9,30 bis 15,30 Uhr. Der herrliche Winterwald und der prächtige Schnee ließen die Tour zu einem eindrucksvollen Erlebnis werden.

Volksskilauf 1985

Beim 18. Volksskilauf am 6. Januar stimmte alles: Es gab Schneeverhältnisse, wie sie noch nie beim Volksskilauf herrschten. Die Loipen für die 5, 15, 20 und 35 km waren ausgezeichnet gespurt und gekennzeichnet, die Organisation wie immer von der tüchtigen Skiabteilung des TuS Valmetal perfekt aufgezogen, die Teilnehmer begeistert.

Wermutstropfen waren die höher erwartete Beteiligung - es kamen entgegen den Erwartungen „nur” knapp 600 Läuferinnen und Läufer aus ganz NRW, Holland, Belgien und England - und die sibirische Kälte mit 17 Grad Minus, die den Langläufern die Bärte und Haare mit Eiszapfen verzierte. Trotzdem waren alle begeistert dabei und zollten der Skiabteilung hohes Lob. Gleich drei 77jährige gingen in die Loipe: Heinrich Busch aus Bigge, Schwiegervater des Vorsitzenden der Skiabteilung Hermann Ehls, der 20 km lief, Alfred Julius aus Lüdenscheid, der ebenso wie der bereits legendäre Willi Steinböck aus Düsseldorf 35 km lief.

Die Skiabteilung möchte sich herzlich bedanken bei allen Helfern für den großen Einsatz. Dank auch an die Waldbesitzer, die das Spuren der Loipen zuließen, an die Feuerwehrmänner aus Ramsbeck und an das Rote Kreuz. Am Rande wurde noch festgestellt, dass aus Ramsbeck nur wenige Teilnehmer registriert werden konnten. Woran liegt das wohl?

Neues vom Tipp-Kick-Club Ramsbeck

Der 1. TKC Ramsbeck ist mittlerweile in die Meisterschaftssaison der Oberliga West eingestiegen. Bisher wurden drei Spiele absolviert, leider gab es nur Niederlagen.

In der Oberliga belegt der Club z. Zt. Den 6. Platz. Folgende Spieler wurden bisher eingesetzt:

Burkhard, Andreas, Christian und Markus Hesse, Klaus Kreutzmann und Andreas Busse. Der Club würde sich freuen, wenn noch mehr Jugendliche Freude an diesem Sport hätten und Mitglied würden.

Kirchenheizung defekt

Die Heizung in der kath. Kirche in Ramsbeck muss in absehbarer Zeit erneuert werden. Auf einen entsprechenden Antrag des Kirchenvorstandes hin gab das erzbischöfliche Generalvikariat in Paderborn grünes Licht zum Neubau. Zu den Gesamtkosten von 33.000 DM gibt es 50 % Zuschuss. Unsere Kirchengemeinde muss als 16.500 DM aufbringen. Spenden sind dafür herzlich willkommen. Sicherlich werden die Gemeindemitglieder mit ihrem Obolus bei den dafür angesetzten Monatskollekten dazu beitragen, dass sie im nächsten Winter immer eine geheizte Kirche vorfinden.

Die Adveniat-Kollekte erbrachte 7.361 DM, davon 1.235 DM in Berlar (Vorjahr 7.203/235,50 DM). Das Weihnachtsopfer der Kinder erbrachte 394 DM (325,50). Pastor Vor sagt in den Pfarrnachrichten allen Spendern herzlichen Dank.

Plattdeutscher Stammtisch gegründet!

Auf Anregung von „Rund um Ramsbeck” trafen sich am 7. Januar sieben Ramsbecker Männer, denen die Pflege der plattdeutschen Sprache ein echtes Anliegen ist. Da die Initiative nicht von einer Einzelperson ausging, ging es zunächst um die Klärung grundsätzlicher Fragen. Aus einem ähnlichen Stammtisch konnte Leo Vosswinkel einiges berichten. Das war eine willkommene Hilfe für den Start.

Hier die wichtigsten Beschlüsse in Kurzform: Der plattdeutsche Stammtisch ist kein Verein, sondern ein Kreis von Ramsbecker Bürgern, denen der erhalt und die Pflege der plattdeutschen Sprache ein echtes Anliegen ist. Eingeladen sind somit alle interessierte Ramsbecker Frauen und Männer, aber auch Freunde aus den umliegenden Dörfern. Der Kreis trifft sich an jedem ersten Montag im Monat. Ansprechpersonen sind Josef Stremmer und Leo Voßwinkel..

Die Abende werden etwa wie folgt verlaufen: Gekuiert wird Platt. Einige plattdeutsche Texte sollen verlesen werden, deshalb sollten die Interessenten immer den „Biärgwind” von August Beule mitbringen. Auch beim anschließenden Spiel, ob Skat oder Doppelkopf, wird plattdeutsch gesprochen. Der Stammtisch sammelt alte Lesebücher mit plattdeutschen Beiträgen. Plattdeutsche Gedichte, die nicht mehr in schriftlicher Form vorhanden sind, nimmt der Kreis gern auf Tonband auf.

Bitte setzen Sie sich mit Josef Stremmer und Leo Voßwinkel in Verbindung.

Kumm rin, vey wellt platt kuiern, alle Dönekes vertellen, domit se nit vergiärten wiärt. Wann diu dobey bis, giärt sieker neau mehr Spaß´.

Jupp und Leo