August 1985 |
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September 1985 |
Friedhofskapellen-Bauverein trauert um Hubert Bücker
Nach kurzer schwerer Krankheit ist Herr Hubert Bücker, unser Vorsitzender verstorben. An dieser Stelle möchten wir ihm Dank sagen, auch im Namen der gesamten Dorfgemeinschaft Berlar, Valme und Ramsbeck für all die Mühen, Sorgen und Arbeiten, die es auf sich genommen hat, um die Friedhofskapelle zu erstellen. Zusammen mit den Helfern hat er sich für alles eingesetzt was mit dem Bau der Kapelle verbunden war. Er hat sich um die Planung gekümmert, er hat mit für die Finanzierung gesorgt und er hat zusammen mit uns allen kräftig mit Hand angelegt. Durch nichts hat er sich von dem einmal gesteckten Ziel abbringen lassen.
Der Kapellenbau wird mit seinem Namen immer verbunden bleiben.
In dankbarer Erinnerung
Der Vorstand des Friedhofskapellen-Bauvereins e. V. Ramsbeck
i. A. Georg Schwermer, Geschäftsführer
Als neuen Vorsitzenden haben wir in unserer Versammlung am 13. 8. 1985 Herrn Fritz Schmitten, Im Kamp, gewählt. Geschäftsführer und Kassierer bleibt nach wie vor Georg Schwermer. Aus Altersgründen ist auf eigenen Wunsch Herr Heinrich Gutsche ausgeschieden. Die Interessen der ev. Kirchengemeinde vertritt nunmehr Frau Ruth Meißner.
Den Pachtvertrag mit der Gemeinde vom 1. 6. 1981 haben wir geändert. Wir erhalten künftig als Jahrespacht für die Kapelle 800.00 DM. Dieser Betrag wird zweckgebunden und festgelegt für Anschaffungen, die Kapelle und Friedhof verursachen. So fließen die Gebühren, die von der Gemeinde erhoben werden, zum Teil zugunsten des Friedhofs wieder an uns zurück.
Wir streben mit der Gemeinde ein Übereinkommen an, die Pflege des Friedhofs und der Kapelle uns zu übertragen. Das Gleiche trifft zu für das Ausheben eines Grabes. Der Bauausschuss der Gemeinde hat sein Ja-Wort dazu gegeben. Erforderlich ist noch die Zustimmung des Gemeinderates.
Wir stellen nun Überlegungen an, dass die Pflichten, die wir übernehmen, auch sachgemäß und zufriedenstellend erledigt werden können. Damit, so hoffen wir, erfüllen wir einen Wunsch vieler Friedhofsbesucher.
Die Arbeiten am Mittelweg gehen zwar langsam, aber sie gehen voran. Bei dieser Maßnahme haben wir die Bezahlung des Arbeitsmaterials übernommen. Die Gemeinde führt die damit verbundenen Arbeiten aus. So kann es jeder verkraften, und ich denke, es geschieht im Interesse Aller. G. S.
Missionskreuz fand einen würdigen Platz
Das Missionskreuz am Dörnberg am alten Fußweg nach Willibald und nach Ramsbeck, auch bekannt unter „Fingers-Mariechen-Weg”, hat einen neuen Standort gefunden. Und zwar am Weg zum Andreasberger Friedhof, wo auch der alte Fußweg nach Aurora abbiegt. Das Kreuz war zur Erinnerung an die Mission in Ramsbeck im April 1856 errichtet worden.
Durch die Flurbereinigung wurde der Fußweg aufgelassen, das Kreuz stand mitten in der Flur und rostete vor sich hin.
Andreasberger Bergleute haben sich jetzt dieses Kreuzes erbarmt und in mühevoller Arbeit renoviert, denn es war in einem sehr schlechten Zustand. Dabei spielte die Überlegung eine Rolle, dieses Kreuz der Nachwelt zu erhalten und ins Bewusstsein zurückzuführen. Schließlich sind über 100 Jahre lang Andreasberger Kumpel auf ihrem Wege zur Arbeit auf Willibald an diesem Kreuz vorbeigegangen.
Bis 1959 gehörte Andreasberg zur Ramsbecker Pfarrei. Da durch diese täglichen Begegnungen eine enge Beziehung zum Kreuz bestand, bot es sich auch an, einen Gedenkstein vor dem Kreuz aufzustellen, der an die verunglückten Bergleute aus den Dörfern rund um Ramsbeck, aber auch an die verunglückten ausländischen Kumpel erinnern soll. Es ist ein Diabasstein, der im Löh gefunden wurde und mit einer Erinnerungswidmung versehen wurde.
Im Fundament für Kreuz und Stein wurden Stufen aus der Ramsbecker Grube eingelassen; später soll es noch Zierketten erhalten. Alle Arbeiten, die diese Gedenkstätte schufen, wurden von Andreasberger Bergleuten ausgeführt. Besonders Ortsvorsteher Vinzenz Donner hat sich für die Verwirklichung sehr eingesetzt.
Der Dank der Erbauer geht an die Gemeindeverwaltung Bestwig, die den Platz auf dem Weg nach Aurora zur Verfügung stellte, aber auch an die fleißigen Mithelfer, denen ein herzliches Dankeschön und Glückauf gesagt sei. Dass die Andreasberger Bevölkerung sofort eine enge Beziehung zu Kreuz und Stein gefunden hat, beweisen die frischen Blumen, die täglich aufgestellt werden.
Die Ramsbecker feierten wieder ein tolles Schützenfest!
Wenn Stremmers Klaus auch längst schon wieder die Tage bis zum nächsten Schützenfest zählt und stets parat hat, sei doch noch einmal ein Rückblick auf das Hochfest der Ramsbecker Hubertus-Schützen erlaubt. Wieder bestätigte sich die Regel der vergangenen Jahre: Wenn es vorher noch so schlackert, auf Ramsbecker Schützenfest ist es so heiß, dass man es kaum ertragen kann. Es waren wirklich alle Voraussetzungen für ein harmonisches Fest gegeben.
Das Fest begann mit dem Schützenhochamt für die lebenden und verstorbenen Schützenbrüder, danach wurden im Festzug Vogel, Fahnen und König durchs Dorf geleitet. Nach einem Konzert des Musikvereins Alme begann der Abend mit der Jubilarehrung.
Für 25 Jahre wurden geehrt: Karl Gössling, Paul Lüttecke, Heinz Wiegelmann, Aloys Meyer, Rudolf Pieper, Robert Schmitt, Dietmar Tillmann, Karl-Heinz Stemmer, Hubert Bücker und Heinrich-Wilhelm Hillebrand.
Es schloss sich der Große Zapfenstreich mit dem Musikverein Alme, dem Spielmannszug Kallenhardt und der freiwilligen Feuerwehr Ramsbeck an. Obwohl das alles kein militärisches Gepräge sein soll und darf, muss doch einmal das korrekte Auftreten des Schützenvorstandes beim Zapfenstreich herbvorgehoben werden.
Der Sonntag begann mit Frühschoppen und Konzert, aber der Höhepunkt war der Festzug mit König Ewald und seiner Königin Maria, Vizekönig Hans Jaschzurski und seiner Dorothe und natürlich dem prächtigen Hofstaat. Wahrscheinlich für viele Jahre zum letzten Mal nahm ein Jubelkönig, der vor 50 Jahren regierte, am großen Festzug teil. Jubelkönig Johann Albers und seine Frau Käthe wurden in der zweiten Kutsche durch das Dorf geleitet.
Das Ringen um die Nachfolge von König Ewald entschied Gastwirt Josef Nölke vom Werderneck für sich, den man gemeinhin Opa nennt. Seine Frau Hannelore steht ihm als Königin zur Seite. Vizekönig wurde Manfred Willgeroth, dem Fräulein Marianne Rech beisteht. Selten war am Montag die Halle so gut besucht wie in diesem Jahr.
Reiselustige Altengemeinschaft
Auch in diesem Jahr unternahm Ramsbecks Altengemeinschaft wieder zwei Fahrten mit unterschiedlichen Zielen. Die erste Reise war eine Kreuzfahrt durchs Sauerland. Erst Station war Berghausen, wo die altehrwürdige Kirche besichtigt wurde. Kaffeepause wurde auf Gut Vorwald oberhalb Oberkirchens eingelegt. Über den Albrechtsplatz, Winterberg, Elkeringhausen, Grönebach, Niedersfeld, Wiemeringhausen, Brunskappel und Elpe ging es zur Eismecke, wo es Abendbrot gab. Obwohl mancher Teilnehmer auf ein respektables Alter zurückblicken konnte, waren viele in ihrem Leben an einigen Orten zum ersten Mal. Die zweite Reise führte nach Bad Meinberg. Hier im Kurgarten des Lipperlandes genoss man die Annehmlichkeiten eines Kurortes, wobei besonders das Kurkonzert mit einer finnischen Kapelle im Kurpark interessierte. Kehraus war in Bestwig bei Bernhard Hengsbach.
Spiel ohne Grenzen in Berlar
Auch in diesem Jahre hatten die Berlarer keine Mühen gescheut, um ihr Spiel ohne Grenzen auf dem Platz hinter dem Kinderkurheim wieder optimal vorbereitet. Eine ganze Woche benötigte man für den Aufbau des Parcours. Dass der kleine SV Berlar eine solche Veranstaltung so gut organisieren und durchführen kann, liegt nicht zuletzt an Heinz Pütz und Peter Gruß, die an der Spitze des Vereins stehen. Leider machte Herr Petrus nicht mit und sorgte dafür, dass die sehr standhafte und wetterfesten Damen total nass wurden. Vielleicht hatten die Berlarer ob des Planens das Beten um gutes Wetter vergessen.
Den mit vielen Schwierigkeiten gespickten Schikanen waren am besten die „Blauen Engel” aus Bödefeld gewachsen. Sie siegten punktgleich mit Berlar, die den Gästen in einer fairen Geste den Vortritt ließen.
Die Damen des TuS Valmetal lagen mit 39 Punkten nur knapp hinter den Siegerinnen. Auf den weiteren Plätzen: TV Ostwig, TuS Wallenstein, FC Remblinghausen und TuS Velmede/Bestwig. Wie so oft bringt schlechtes Wetter die beste Stimmung beim Feiern. So wurde zu den Klängen der Kapelle „Meskeder Wind” der Tag feucht-fröhlich beendet.
Abend der Gästebetreuung war voller Erfolg
Die IG Fremdenverkehr in Ramsbeck veranstaltete auch in diesem Jahre wieder einen Dämmerschoppen. Wegen der unsicheren Witterung hatte man in weiser Voraussicht den Schützenhof dem Dorfplatz vorgezogen., was sich als richtig erwies, denn es regnete zeitweise in Strömen. Da war man froh, in der Schützenhalle Zuflucht zu finden.
Die Organisatoren hielten ein buntes Programm bereit, um Jung und Alt bei Laune zu halten oder in Stimmung zu bringen. Dazu trug das „Weekend Trio” aus Ramsbeck bei, zu dessen Weisen das lustige Volk bis spät in die Nacht feierte. Aus allen Dörfern der Gemeinde Bestwig waren Gäste zu dieser gelungenen Veranstaltung erschienen. Sie nahmen es auch nicht übel, dass das Bier magenfreundliche Temperaturen hatte. Wir hörten von Gästen viel Lob über das schöne Fest.
Bergmannshain - ein Schmuckstück
Die Männer des Werdern haben die Anlage gegenüber dem früheren Verwaltungsgebäude der Stolberger in Ramsbeck in einen vorbildlichen Zustand gebracht. Dies geschah in Absprache mit der Gemeinde Bestwig, die Besitzerin dieses Grundstückes ist.
Die Anlage wird eingerahmt von den Mauern der ehemaligen Verhüttungsanlage, in denen noch die Öffnungen der Schmelzöfen zu erkennen sind. Dieses Mauern, die unter Denkmalschutz stehen, müssten an einigen Stellen dringend ausgebessert werden.
Zunächst wurden Berge von Unrat weggeschafft, die sich im Laufe der Zeit angesammelt hatten. Die Wege wurden mit Rotgrand belegt, den die Gemeinde zur Verfügung stellte. Ein Teil der Wege wurde mit Findlingen eingefasst, der Baumbestand gelichtet und zum Teil baumchirurgisch behandelt. Zum Rasten und Schauen wurden Bänke aufgestellt, vom Werdern aus wurde der Zugang durch eine Treppe möglich gemacht.
Mitten im Park erinnert eine Tafel an die gefallenen Bergleute der Ramsbecker Grube im ersten Weltkrieg. Diese Tafel wurde gereinigt, der Platz vor ihr mit schweren Zierketten umgeben und mit Kies belegt. Diese Gedenkstätte hat dem Park auch den Namen „Bergmannshain” gegeben.
Den Frauen und Männern vom Werdern, die diese früher verwilderte Anlage zu einem Schmuckstück für Ramsbeck umgestalteten, darf man wirklich ein Kompliment aussprechen. Hier wurde hervorragende Arbeit geleistet.
Nicht erfreulich ist, dass sich „Blumenfreunde” für ihren Eigenbedarf bedienten und einen Teil der Beete recht fachmännisch plünderten. Wahrscheinlich sind es die gleichen Rowdys, die nachts sämtliche Blumenkästen am Hotel „Zum Adler” abnahmen und auf die Straße warfen. Die einen bauen auf die anderen bedienen sich und zerstören.
Kastanie wurde gefällt
Überrascht wurden die Ramsbecker davon, dass die mächtige Kastanie unterhalb des Ehrenmales gefällt wurde. Besonders die Kinder werden traurig sein, dass der wichtigste Lieferant für Kastanien im Herbst verschwinden musste. Der mächtige Baum hatte vor Jahren beim Brand von Nölke-Hüttmes-Hof einseitig gelitten. Dazu kam noch, dass ihm beim Straßenbau bachseitig die Wurzeln gekappt wurden. Zudem war der Baum hohl. Es bestand mit Sicherheit Gefahr, dass der einseitig kopflastige Baum bei einem starken Sturm auf die Straße gestürzt wäre. Wenn wir auch ein wenig traurig sind, müssen wir doch die Notwendigkeit dieser Maßnahme einsehen.
Leserbrief: Schulfest - Kinderschützenfest
In der letzten Ausgabe von „RuR” wird die Schützenbruderschaft St. Hubertus Andreasberg für die Terminüberschneidung des Schulfestes mit dem Kinderschützenfest in Andreasberg verantwortlich gemacht. Diese Angaben entsprechen nicht der Wahrheit und sind teilweise frei erfunden.
Es wird behauptet, dass die Schützenbruderschaft bereits vor einem Jahr diesen Termin wusste und vor einem halben Jahr die Verlegung des Kinderschützenfestes zugesagt habe. Tatsache ist jedoch, dass der Schützenvorstand erst im Mai durch die Eltern einiger Kinder erfahren musste, dass es zu einer Terminüberschneidung käme. Erstaunlicherweise wussten die Eltern bis zu diesem Zeitpunkt auch nichts von dem schon so lange geplanten Schulfest.
Sollten es etwa die Verantwortlichen versäumt haben, den Termin in geeigneter Weise bekannt zu machen? Die Schützenbruderschaft hat jedenfalls nachweislich bereits am 7. 12 1984 den Termin für das Kinderschützenfest festgelegt. Die Terminliste wurde auch der Gemeindeverwaltung übersandt, wo sie für jedermann einzusehen war.
Obwohl sich, was man übrigens vom Lehrkörper der Schule nicht behaupten kann, die Schützenbruderschaft um eine Terminverschiebung bemüht hat, konnte dies aus Gründen der Hallenbelegung, sicherlich zum Nachteil der Kinder, nicht mehr realisiert werden. Die Schützenbruderschaft darf auf diesem Wege nochmals alle Eltern und Kinder um Verständnis hierfür bitten und wird ihr Möglichstes tun, damit sich dieser Vorfall nicht wiederholt.
Schützenbruderschaft St. Hubertus Andreasberg
gez.: Der Vorstand
Veränderungen an der Wilhelmine-Lübke-Schule
Die Schülerzahl der Ramsbecker Grundschule ist in diesem Jahr erstmals unter 200 Kinder gesunken. Den allgemein in Deutschland zu beobachtenden Rückgang der Kinder kann man vielleicht an einer Vergleichszahl ermessen: 1973, als die Grundschule errichtet wurde, besuchten diese 347 Kinder, in diesem Jahr werden es nur 197 Kinder sein, davon 42 türkische. Eingeschult werden 47 Kinder.
Auch im Lehrerkollegium gibt es für das kommende Jahr einige Veränderungen. Ausgeschieden sind Frau Prein und Frau Schulte, die nach Hagen versetzt wurde. Neu ins Kollegium kamen Frau Schäfer und Frau Lochthove. Rektor Scheller hat dann folgende Mannschaft zur Verfügung: Frau Holzhöfer, Frau Schäfer, Frau Lochthove, Frau Neitzel, und Frau Wächter. Dazu die Herren Holzhöfer als Konrektor, Borys, Haas, Bültmann und Knipschild. Frau Lagemann erteilt einige Stunden evangelischen Religionsunterricht, Herr Inoglu ist für die türkische Muttersprache zuständig.
Das Lehrerkollegium hat sich auch Gedanken gemacht, wie man der Namensgeberin der Schule besser gerecht werden könne. Ließ man einmal zum Gedenken an ihrem 100. Geburtstag an ihrem Grab in Enkhausen einen Kranz niederlegen, so erinnern zudem Bilder im Pausenraum des Altbaus der Schule an die prominente Ehrenbürgerin Ramsbecks. Dazu soll in Zukunft ein Hinweisschild außen an der Schule von der Namensgeberin künden.
Gedenkstätte wurde eingeweiht
Am 21. August wurde auf dem Kommunalfriedhof in Ramsbeck ein Gedenkstein für die verstorbenen und im KZ ermordeten Mitglieder der jüdischen Familie Marcus eingeweiht. Umrahmt wurde die schlichte Feierstunde auf dem Friedhof durch Lieder der Chorgemeinschaft und ein Gedicht von Rilke, vorgetragen von Nicola Ehls. Bei der Feierstunde zugegen war Frau Hilde Ducks-Marcus, die als letzte Überlebende der Familie in Haifa in Israel wohnt und zur Kur in Bad Wildungen weilte.
Bürgermeister Karl Senge erinnerte in einer kurzen Ansprache daran, dass Mitbürger im Dritten Reich von einem unbarmherzigen System verfolgt und getötet wurden. Das Geschehen vergangener Jahre erscheine uns heute unfassbar, aber es müsse in bewusster Rückschau in Erinnerung bleiben. Nur so würden wir für die Zukunft gemahnt, unsere Geschichte nicht wieder mit solchen Gräueltaten zu beschmutzen zum Abscheu der Welt. Frau Ducks-Marcus rief er zu: „Wir ehren ihre Toten und erneuern den Wunsch nach Versöhnung. Berichten Sie in Israel von dem Geist, den Sie hier angetroffen haben.
Frau Ducks-Marcus, die sichtlich gerührt war, dankte für das ehrende Gedenken, das man den Toten ihrer Familie erwiesen habe.
Die Anregung zum Aufstellen dieses Erinnerungssteines kam von den Mitgliedern des Jugend- und Kulturausschusses. In weiteren Dörfern, so in Velmede und Nuttlar, sollen Gedenkstätten errichtet werden.
Die Familie Marcus hatte in Ramsbeck einen Gemischtwarenladen. Das Haus stand etwa auf dem Platz der neuen Tankstelle Habitzki. Herr Marcus war unseren Informationen zufolge ein ehrenwerter Geschäftsmann, der in Ramsbeck viel Gutes getan hat. Aus dem ersten Weltkrieg kehrte er als hochdekorierter Soldat heim. Eine seiner Töchter war ein Jahr lang Schützenkönigin der Ramsbecker Bruderschaft.
Der „gerechte Volkszorn”, wie ihn die Nazipropaganda beschrieb, konnte in der Reichskristallnacht am 9. November 1938 auch nicht aus Ramsbeck gegen die Familie Marcus kommen, dazu bedurfte es der Anreise von vier SS-Leuten aus Meschede, die das Geschäft in ein Trümmerfeld verwandelten. Während Herr John Marcus 1936 mit 73 Jahren starb, endeten seine Frau und die Familie einer seiner Töchter im KZ.
Möge es nie wieder geschehen, dass man Menschen aus ideologischen Gründen schreckliches Unrecht antut.
Andreasberger Seniorentreff
Einmal im Monat treffen sich im Andreasberger Pfarrheim die Seniorinnen und Senioren bei Kaffee und Kuchen. Dazu wird beim Klönen der Alltag ein wenig vergessen.
In diesem Sommer flogen die Senioren gleich dreimal aus. An allen Fahrten nahmen zwischen 20 und 30 Personen teil, selbst Feriengäste waren darunter. Die erste Fahrt ging zur Abtei Königsmünster, wo unter sachkundiger Führung die Abteikirche besichtigt wurde. Bei der zweiten Reise lernte man die Altstadt von Soest und Bad Sassendorf kennen. Kassel und die Wilhelmshöhe war das Ziel der dritten Fahrt.
Jedesmal wurde unterwegs die Kaffeetafel gedeckt und zu Abend gegessen. Wer die Bombenstimmung im Bus erlebt hat, wird verstehen, dass manch rüstiger Rentner beim Tanztee in Bad Sassendorf voll auf seine Kosten kam. Geplant für den September ist noch ein Kartoffelbraten mit eingelegten Heringen. Neben den Senioren sind selbstverständlich auch Gäste herzlich willkommen.
Flugzeugabsturz am 9. Juli
Interessante Foto erhielten wir vom Absturz des britischen Jagdbombers am 9. Juli. Der einsitzige Allwetter-Jagdbomber vom Typ Jaguar, der von British-Aerospace und Dassault-Breguet in Frankreich hergestellt wird, streifte im Waldstück „Auf der Platte” nahe der Spitze des Bastenberges Buchen und setzte eine Fichtenschonung in Brand. Nachdem der Pilot mit dem Schleudersitz ausgestiegen war, explodierte der Bomber in der Luft. Leichte Teile verteilten sich am Bastenberg, während die schweren Teile in der Twillmecke auf die L776 und in den Brabeckebach stürzten. Entgegen anderslautenden Schätzungen waren nur 28 englische Spezialisten an den Bergungsarbeiten beteiligt.
Der Pfarrgemeinderat informiert
Der PGR der kath. Pfarrgemeinde Ramsbeck lädt alle Gemeindemitglieder zu einer Pfarrversammlung am 27. 9. ins Pfarrheim ein. Der scheidende PGR will Rückschau halten auf vier Jahre und Ausblick nehmen auf das kommende Kirchenjahr. Ferner werden Kritik und Anregungen entgegengenommen und Vorschläge für die PGR-Wahlen am 20. 10.
Der PGR bittet alle Gemeindemitglieder, die Chance zur Mitgestaltung des Lebens in unserer Gemeinde wahrzunehmen. In der Pfarrversammlung bieten sich Möglichkeiten, Grundfragen des Gemeindelebens zu erörtern und Lösungen für Unzulänglichkeiten vorzuschlagen. Das Engagement ist in allen Bereichen des kirchlichen Lebens ,so der PGR, notwendig und erwünscht.
Die überkommene Form der Seelsorge, nämlich der versorgten Gemeinde, müsse abgelöst werden von der sich sorgenden Gemeinde. In dieser nicht mehr nur auf den Pfarrer fixierten Gemeinde, in der nicht mehr alles bei dem geweihten Priester zusammenlaufe, könne, dürfe und müsse die Gemeinde ihr Leben weitgehend selbst gestalten und tragen. Dieses Konzept kommt auch im Leitwort zu den PGR-Wahlen zum Ausdruck: gemeinsam glauben - bewusst leben - konsequent handeln.
Sportliche Grundschule
Die Wilhelmine-Lübke-Grundschule konnte 1984 beim Sportabzeichenwettbewerb in der Gruppe mit mehr als 200 Kindern den 3. Platz im HSK belegen. Das begehrte Sportabzeichen errangen 75 der 208 Kinder, das sind 36 %. Neben einer Urkunde konnte ein Vertreter der Schule 50 DM entgegennehmen.
Auch bei den Leichtathletik-Gemeindemeisterschaften schnitten die Kinder hervorragend ab. In 18 Disziplinen gab es 10 Sieger der Ramsbecker Auswahl in der Bestwiger Valmekampfbahn, dazu weitere gute Platzierungen.
Laufen:
Schlagball:
Weitsprung:
800-m-Lauf:
Die Pendelstaffel der Jungen belegte knapp hinter Velmede den 2. Platz in der Besetzung Dirk Schirrey, Sebastian Klagges, Sven Heiken und Johannes Becker.
Dagegen siegten die Mädchen mit Tatjana Wegener, Corinna Tome`, Tanja Baetzel und Nicola Ehls sicher, sie konnten sogar noch den Stab fallen lassen.
Der erstmals vergebene Wanderpokal ging mit 173 Punkten an die GS Ramsbeck vor der GS Velmede mit 121 Punkten und der GS Nuttlar mit 107 Punkten.
Auf dem Werdern entsteht ein Kinderspielplatz
Der Bauausschuss der Gemeinde beschloss einstimmig, auf dem Werdern einen Kinderspielplatz zu bauen. Das Standort wird auf dem Platz gegenüber dem Hause Gödde unterhalb der Straße nach Brabecke sein. Dieses Gelände gehört dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, mit dem z. Z. noch verhandelt wird. Es wird ein kleiner Spielplatz, vorwiegend für Kleinkinder und Mütter gedacht. Sandkasten, Schaukeln, Rutsche und einige Wipptiere mit starken Federn sind die Einrichtung. Wegen der Nähe zur Straße und zur Valme sind Sicherungen notwendig.
Andreasberger Schützenfestnachlese
Die Andreasberger feierten in diesem Jahr wieder ein tolles Schützenfest mit Frohsinn und Harmonie. Auch das Wetter spielte fast immer gut mit. Höhepunkt des Samstag war der Große Zapfenstreich, dargeboten von den Musikern aus Erlinghausen unter Mithilfe der Andreasberger Feuwerwehr.
Der Sonntag begann mit dem Frühschoppen und dem begeisternden Konzert der Erlinghauser Musiker in großer Besetzung. Der Festzug am Nachmittag bot ein ungewohntes Bild: König Franz-Josef Wenzl und Frau Gerlinde wurden nach „Ramsbecker Art” mit der Kutsche durchs Dorf gefahren, da der König erst zwei Tage vor dem Fest das Krankenhaus verlassen hatte. So musste er sich auch beim Königs- und Kindertanz vertreten lassen. Der Abend klang mit einem bunten Tanzball aus.
Das Vogelschießen am Montag begann bereits in Bombenstimmung. Es war jedoch schon 12.30 Uhr, bis Robert Nölke vom Dörnberg mit dem 661. Schuss den Vogel von der Stange holte. Für seine Frau Beate ging ein Wunschtraum in Erfüllung. Sie ließ es sich nicht nehmen, ihre Schwimm-Club-Mitglieder als Hofdamen zu nehmen. Diese wiederum bewiesen, wie man ein rechtes Fest feiern kann. Vizekönig wurde der aus Dortmund zugezogene Klaus Schlüter mit Ehefrau, ein Nachbar von König Robert.
Das Nachhausebringen der Majestäten wurde zum Gaudi. Ein Bus brachte alle samt Musik zum hochgelegenen Dörnberg, wo auf der Almterrasse ein fröhliches Treiben herrschte. Gemütlich klang der Abend mit Tanz aus. Zufriedene Gesichter auf allen Seiten: Festwirt Spiekermann aus Scharfenberg und Schützenmajor Amand Fröhlich strahlten um die Wette ob des gelungenen Festes.
Was tut sich beim TuS Valmetal?
In einer kleinen Broschüre hat Gerhard Friedhoff aus Heringhausen die Aktivitäten der fünf Jugendmannschaften in der vergangenen Saison zusammengestellt. Oft steht die wichtige Jugendarbeit ein wenig im Schatten des Seniorenfußballs. Hier einige Zahlen:
Eingesetzt wurden 75 Spieler von 7-18 Jahren, die von 99 Spielen 60 mal Sieger blieben, 29 mal verloren und 10 mal remis spielten. Es wurden etwa 2.500 km zu Auswärtsspielen verfahren, wozu viele Eltern ihre PKWs stellten.
Gerhard Friedhoff ermahnt seine Schützlinge aber auch, fleißig zu trainieren und sich auf dem Platz vorbildlich zu verhalten. Ebenso prangert er an, dass manche - wohl schon ältere - Spieler ihre Lebensweise und ihren Kameradschaftssinn noch nicht zum Mitmachen in einer Gemeinschaft anpassen könnten. „Wer des Sonntags um drei Uhr mit zwei Promille ins Bett kommt, kann nicht sieben Stunden später Fußballspielen. Er handelt unsportlich gegenüber der Mannschaft und dem Trainer.”
Alle Achtung! Wir meinen, dass dies mutige Worte sind, denn ein verantwortungsvoller Trainer und Jugendleiter soll der Jugend nicht nur das Fußballspielen beibringen, sondern auch erzieherisch auf seine Zöglinge einwirken.