Januar 1986 |
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Februar 1986 |
Zehn Jahre Blaumeisen
Die Ramsbecker KFD feierte am 22. Januar wieder ihr beliebtes Karnevalsfest. Wie immer sorgten die „Blaumeisen” mit einem Drei-Stunden-Programm für Frohsinn, Stimmung und gute Laune. Vor einer bunten Kulisse, dieses Jahr war es eine Zirkuskuppel, boten sie ihr Jubiläumsprogramm.
Es begann mit einer Rückschau, die besten Stücke und Lieder vergangener Jahre wurden dem Publikum noch einmal in Ausschnitten vorgeführt und mit reichlich Beifall bedacht. Es folgten wieder Sketche, Büttenreden und Gruppenbilder. Zu Ehren des zehnjährigen Bestehens der Blaumeisen und zu besonderen Freude des Publikums traten auch die Männer einiger Blaumeisen auf, angekündigt als „Ramsbecker Damenballett”. Ihr Auftritt und eine wohleingeübte Darbietung brachten die Halle zum Toben.
Der Schluss bot allen Zuschauern einen Einblick in die Welt des Zirkus mit Katja Ebstein, einer Turngruppe, einem Clown, Cowboy, Dressurreiter, Schlangenbeschwörer, Zauberer mit Assistentin, reizenden Seiltänzerinnen, einer Bauchtänzerin und Marka Röck mit einer tollen Tanzeinlage. Zum Schluss dann Klaus & Klaus mit dem Hit des Jahres „An der Nordseeküste”.
Erfolgreiche „Alte Herren”
Die Altherrenmannschaft des TuS Valmetal gewann in Meschede das Hallen-Fußballturnier des SSV Meschede. Durch ein 3:3 gegen Meschede und 2:1 Siege gegen Schmallenberg/Fredeburg und 5:4 gegen Bödefeld gelangte die Mannschaft ins Endspiel. Hier wurde Wennemen hoch mit 6:1 geschlagen. Dies ist ein schöner Erfolg für die Mannschaft, deren Kapitän Ludger Kleine ist. Dieter Schrewe tätigt als „Manager” den Abschluss von Freundschaftsspielen.
Die Mannschaft spielte in folgender Aufstellung.
Peter Tome´, Karl-Hubert Brambring, Bruno Gockel, Werner Bültmann, Ludger Kleine, Reinhold Bültmann,, Gottfried Tillmann, Hans-Josef Sommer und Dieter Gockel.
Lehrer Holzhöfer verabschiedet
In einer Feierstunde verabschiedete das Lehrerkollegium der Grundschule Ramsbeck Konrektor Günther Holzhöfer, der aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig pensioniert wurde. Eingefunden hatten sich am 21. Dezember neben seinen Kollegen auch Bürgermeister Karl Senge, Fredy Engel als Stellvertreter des Gemeindedirektors und Rektor i. R. Franz Schörmann als Vorsitzender des Schulausschusses der Gemeinde Bestwig.
Rektor Günther Scheller zeigte in seiner Abschiedsrede noch einmal die Stationen auf dm Lebenswege des verdienten Pädagogen auf. Der gebürtige Heringhauser vom Jahrgang 1928 begann seine Lehrertätigkeit 1952 an der kath. Volksschule Kirchhundem, nach einem Jahr folgte ein weiteres Jahr in Eversberg, bis er Lehrer an der Einklassschule in Radlinghausen wurde. Die Zeit bis 1957 an dieser kleinen Dorfschule bei Brilon gilt für ihn noch immer als die glücklichste Zeit seines Lebens.
In die Gemeinde Bestwig kam er am 1. Mai 1957 als Lehrer in Andreasberg, wo er in den folgenden Jahren bis 1973 als Hauptlehrer und Rektor wirkte. Mit der Neugliederung des Schulsystems und der Auflösung der Andreasberger Schule wurde er Konrektor an der Wilhelmine-Lübke-Grundschule in Ramsbeck.
Rektor Scheller lobte die gute Zusammenarbeit mit Günther Holzhöfer und merkte an, dass er besonders im musischen Bereich an der Schule segensreich gewirkt habe. Als Geschenk des Lehrerkollegiums überreichte er einen bronzenen Kerzenleuchter des heimischen Künstlers Jürgen Suberg aus Olsberg.
Bürgermeister Karl senge dankte dem scheidenden Pädagogen für die vielen Jahre Erziehungsarbeit in der Gemeinde Bestwig. Er verband damit auch seine Anerkennung für die Tätigkeit als Gemeindevertreter der ehemaligen Gemeinde Ramsbeck.
Günther Holzhöfer betonte in seiner kurzen Dankesrede, dass er immer von ganzem Herzen Lehrer gewesen wäre, bis seine Krankheit ihn gezwungen hätte, aus dem Dienst auszuscheiden. Er empfinde es immer noch als beglückend, wenn ihn Kinder auf schöne, gemeinsame Schulzeiten ansprächen.
Der Friedhofskapellenbauverein informiert
Liebe Mitbürger!
In unserer Jahresversammlung am 26. Januar haben wir den Kassenbericht 1985 besprochen. Sehr viel gab es da nicht zu berichten. Unsere Einnahmen betragen 4.470,30 DM, wogegen die Ausgaben mit 20.022,76 DM sehr viel höher liegen.
Die Einnahmen setzen sich zusammen aus Zinsen für das noch vorhandene Festgeldkonto, Zuschüssen der Gemeinde, Pachtgeld der Gemeinde für die Kapelle und einigen nicht erwähnenswerten Kleinigkeiten.
Bei den Ausgaben hat die Bereitung des Mittelweges auf Friedhof den Löwenanteil mit rund 12.500 DM geschluckt. Einen weiteren großen Posten bilden die Ausgaben für die Anschaffung der Geräte, die für die Friedhofspflege erforderlich sind; dafür haben wir 4.600 DM ausgegeben. Für die Pflege des Friedhofs haben wir 915,90 DM ausgegeben, für die Grabbereitung 1.560 DM, dazu die entsprechende Lohn- und Kirchensteuer.
Wenn auch die Ausgaben für den Mittelweg hoch sind, so glauben wir doch im Sinne der gesamten Bevölkerung gehandelt zu haben, dass wir diese Ausgaben aufgewendet und mit der Gemeinde die früher geschilderten Vereinbarungen getroffen haben.
Die Ausgaben für die Pflege des Friedhofs und für die Grabbereitung ist u. E. auch gut angelegtes Geld, zumal wir diesen Betrag von der Gemeinde ersetzt bekommen. Frau und Herr Schüttler bemühen sich allen Ernstes darum, Friedhof und Kapelle immer in einem ansehnlichen Zustand zu präsentieren.
Wir glauben, so aus dem Friedhof wieder das gemacht zu haben, wie sich jeder einen Friedhof vorstellt, wenn er ihn betritt. Wir brauchen uns nicht schämen.
Ob diese übernommene Verantwortung u. U. noch erweitert werden kann, wollen wir versuchen. Unsere Bitte möchten wir noch einmal wiederholen, Grababfälle nur in den Container zu werfen und nicht an irgendeine versteckte Stelle. Hausmüll aus Privathaushalten gehört auf keinen Fall in diesen Behälter.
Die Fensternischen rechts und links der Kapelle wollen wir aus Sicherheitsgründen mit einem Gitter versehen. Dieses soll im rechten Fenster das Signum des Bundes der Deutschen Kriegsgräberfürsorge tragen. Das linke Fenster soll eine Gedächtnisstätte zeigen, die an die verstorbenen Bergleute der Gemeinde erinnert. Beide Gitter will Reinhold Braun gestalten.
Wer dazu brauchbare Vorschläge machen kann, sollte sich mit Herrn Braun oder einem Mitglied unseres Vereins in Verbindung setzen. Gewiss ist damit viel Arbeit verbunden. Kann jemand dabei helfen? Es bedarf schon, so glauben wir, einer großen Geschicklichkeit.
Herr Braun und ich haben Frau Velser in Neuss besucht. Mit ihren 96 Jahren machte sie noch einen vitalen Eindruck, wenn auch die Beine nicht mehr so recht mittun wollen. Wir waren überrascht und erfreut zugleich, so eine gepflegte Dame anzutreffen. Sie war für die Kapelle eine Seele von Mensch und uns eine liebgewonnene Briefpartnerin geworden.
Georg Schwermer
Hochwasserschäden
Äußerst ergiebige Regenfälle und der orkanartige Sturm in der Nacht vom 19. zum 20 Januar richteten auch in Ramsbeck einige Schäden an. Die Ramsbecker Feuerwehr musste ausrücken, um umgestürzte Bäume auf der Straße nach Heinrichsdorf zu beseitigen.
Danach waren die Feuerwehrmänner an der Schwimmhalle gefragt. Wassermassen flossen den Separationsweg nach Berlar herunter, das mitgerissene Geröll verstopfte den Auffangsschacht hinter dem Lehrschwimmbecken. Die folge war eine Überflutung der Schulstraße mit Schlamm und Geröll. Zudem stand auch der Keller der Schwimmhalle unter Wasser, das laufend abgepumpt werden musste.
Da im oberen Bereich des Separationsweges eine umgestürzte Fichte im Wege lag, floss das Wasser oberhalb der evangelischen Kirche den Weg tief aus und sorgte am ev. Pfarrhaus für eine Überschwemmung. Zu allem Unglück waren die Abwasserrohre unter der Straße vor der ev. Kirche verstopft und mussten aufgebaggert werden. Zeitweilig musste deshalb die Schulstraße vollkommen gesperrt werden.
Zur Zeit sind die Arbeiter der Gemeinde dabei, einen Schacht zu mauern, damit die Abflüsse laufend kontrolliert werden können. Kurios ist, dass ein Schacht vorhanden war. Dieser wurde von den Straßenbauern einfach mit einer Stahlplatte abgedeckt. Natürlich war er durch Reisig, Tannenzapfen und Tannennadeln aus dem Wald total verstopft.
Der Separationsweg nach Berlar, der eigens für behinderte Kinder im Caritasheim Berlar eine Allwetterdecke erhalten hatte, muss nun wieder ausgebessert werden. Besonders im unteren Teil hat das Wasser tiefe Rillen ausgeschwemmt. Wir regen in diesem Zusammenhang an, regelmäßig die Querrinnen zu reinigen und den Graben dabei auch nicht zu vergessen.
MSG Valmetal 10 Jahre jung
Die Geschichte der Motor-Sport-Gemeinschaft Valmetal e. V. im AvD
Die Idee, in Ramsbeck einen Motorsportclub zu gründen, liegt schon einige Jahre zurück. Erinnert man sich an die Zeit Anfang der 70er Jahre, als die Ortsdurchfahrt durch das Bergmannsdorf erneuert wurde, so fällt einem bestimmt ein, dass schon damals einige Autos, vornehmlich der französischen Marke Simca, mit einem Aufkleber „Simca-Rallye-Club-Valmetal” geziert waren und nicht selten durch quietschende Reifen und kalt verformte Karosserieteile in aller Munde waren.
Dieser Versuch war zwar zum Sterben verurteilt, aber bereits 1974 starteten einige Renn- und Rallyefans einen neuen Anlauf. Nach Lehrjahren bei benachbarten Automobilclubs wurde im Achteck des FORT FUN beschlossen, mit einer Interessengemeinschaft Orientierungsfahrten durchzuführen.
Zwar litten diese Veranstaltungen noch unter erheblichen Kinderkrankheiten, aber der Anfang war gemacht, und von nun an trafen sich regelmäßig etwa 15 Personen, um gemeinsam Motorsport zu betreiben.
1975 folgten weitere Fahrten, und im Dezember dieses Jahres unternahm der inzwischen feste Stamm in einem etwas groß geratenen Bus einen Ausflug zur Essener Motor Show. Hier wurden erste Kontakte zum Automobilclub von Deutschland (AvD) geknüpft. Bereits auf der Heimreise wurde heftig über die Gründung eines eingetragenen Vereins diskutiert.
Am 25. Januar 1976 fand dann im Gasthof Rüppel die offizielle Gründerversammlung statt, und wenige Wochen später konnte sich die Motor-Sport-Gemeinschaft Valmetal bereits mit den Buchstaben „e. V.” zieren.
Im Januar 1977 erfolgte dann der Anschluss an den AvD, womit der Grundstein für die Durchführung von Motorsportveranstaltungen gelegt war. Bereits zwei Jahre später wurde der Verein als gemeinnützig anerkannt.
In den folgenden Jahren haben durchschnittlich 25 Mitglieder immerhin 250 Clubabende durchgeführt, etwa 100 clubinterne Fahrten, Filmabende und ähnliches veranstaltet, fast 40 öffentliche Motorsportveranstaltungen organisiert, die von ca. 2.500 Motorsportlern mit über 1.500 Fahrzeugen besucht wurden und als Teilnehmer bei Bildersuchfahrten, Orientierungsfahrten, Rallyes und Slaloms in ganz NRW über 300 Pokale erkämpft.
Heute blickt die MSG Valmetal e. V. im AvD auf zehn erlebnisreiche Jahre zurück, es wurden manche Höhen und Tiefen erlebt und überstanden und wirft man einmal einen Blick auf den Terminkalender des Jubiläumsjahres, so kommt man nicht umhin, in der MSG Valmetal einen äußerst aktiven Club zu erkennen, der auch in der heutigen Zeit, welche durch Umweltschutz und Sicherheitsgedanken geprägt ist, seine Berechtigung hat.
Weihnachtliche Chormusik mit Besucherrekord
Etwa 170 Besucher hatten sich am 29. Dezember vergangenen Jahres in der kath. Kirche in Ramsbeck eingefunden, um der weihnachtlichen Chormusik zu lauschen, zu der die Chorgemeinschaft eingeladen hatte. Es war bereits das 5. Konzert dieser art. Für die Sängerinnen und Sänger ist der gute Zuspruch außerordentlich ermutigend und eine Belohnung für ihre erfolgreiche Arbeit.
Der Chor hatte den Gedanken der Menschwerdung Christi in den Mittelpunkt seines Programms gestellt. In den ausgewählten Chorsätzen aus der Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts wurde auf verschiedene Weise dieses Thema musikalisch verarbeitet. In Leonhard Schroeters Choralmotette „Freut euch, ihr lieben Christen” oder in dem Satz „Ein Kind, geborn` zu Bethlehem” von Bartholomäus Gesius werden die Freuden über die Erlösungstat Christi und zugleich das menschliche Leid und der Tod als Spannungsverhältnis deutlich; eine religiös-theologische Aussage, die die Paradoxi des christlichen Glaubens ausmacht.
In diesen thematischen Zusammenhang waren auch die Betrachtungen zu den Tafelaltären von Tilman Riemenschneiders gestellt: Der Altar zu Creglingen, die Aufnahme Mariens in den Himmel darstellend, zeigt in den nach oben strebenden architektonischen Elementen, in den Seitenreliefs und der großen Mariendarstellung im Mittelteil die gleichzeitige Betroffenheit, aber auch die Ergebenheit Marias in den göttlichen Willen. Die Erhabenheit der Muttergottes wird in der Schwerelosigkeit und Erdentrücktheit von Riemenschneider eindrucksvoll dargestellt. Auf der anderen Seite dann die Schlichtheit des Passionsaltars zu Detwang, einem Spätwerk des Meisters: die weinenden Frauen unter dem Kreuz, das von Schmerzen gezeichnete Antlitz Christi.
Zwei „Pastoralen” für Orgel von Domenico Zipoli und Jan Kuchar, vorgetragen von Liesel und Bärbel Schmitt, und zwei technisch anspruchsvolle Partien für Querflöte von J. S. Bach, rhythmisch gut gegliedert dargeboten von Bettina Knipsschild, ergänzten die Bildbetrachtungen. Die zwei Choralvorspiele von J- S. Bach „Gelobet seist du, Jesu Christ” und „Der Tag, der ist so freudenreich” sind in direktem thematischen Zusammenhang des gesamten Konzerts zu sehen. Gregor Vollmer spielte die kleinen werke technisch makellos und in sachgemäßer Registrierung.
Auch der Chor hatte sich in diesem Jahr wieder an einige anspruchsvolle Werke gewagt, die stimmlich differenziert vorgetragen wurden. Erwähnt seien hier vor allem Hans-Leo Hasslers „Kyrie eleison” aus seiner lateinischen Messkomposition „Missa secunda” und die fünfstimmige Liedmotette „Übers Gebirg` Maria geht” von Johannes Eccard.
Den festlich-heiteren Ausklang bildeten drei weihnachtlichen Volksweisen aus Kärnten, Tirol und Frankreich. Spontaner, lang anhaltender Beifall am Schluss galt der eindrucksvollen und überzeugenden Leistung aller Mitwirkender. Man darf sich schon jetzt auf die nächste weihnachtliche Chormusik in diesem Jahr freuen. F. S.