Juni 1986 |
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Juli 1986 |
Unser Dorf soll schöner werden
Der Fremdenverkehrsausschuss der Gemeinde Bestwig hat am 14. Mai beschlossen, die schönsten Ortsteile der Gemeinde zu ermitteln. Die Bereisung dazu wird am 9. Juli stattfinden. Dem Siegerdorf winken 600.00 DM. Dem zweiten 500.00 DM und dem dritten 300.00 DM. Diese werden auch zum Kreiswettbewerb gemeldet.
In Ramsbeck haben sich in den vergangenen Jahren verschiedene Vereine, Clubs und Straßengemeinschaften um die Sauberhaltung von Anlagen gekümmert, aber auch einzelne Anlieger sorgten für wichtige Eigenleistungen. Ihnen allen sagt Ortsvorsteher Aloys Köster ein herzliches Dankeschön, bittet sie aber auch weiterhin um ihre Mithilfe. Am 30. Juni ist Aktionstag, an dem jeder, der keiner Gruppe angehört, mithelfen kann.
Schützenfest 1986 in Ramsbeck
Das traditionelle Schützenfest hat trotz vieler anderer Feste seinen Reiz nicht verloren. Manche fiebern ihm regelrecht entgegen und können es kaum erwarten, dass das Trömmelchen geht und zum Mitfeiern ruft. Die Schützenbrüder in Ramsbeck feiern ihr höchstes Fest am 12. bis 14. Juli. Im Mittelpunkt dürften wieder die Majestäten stehen, die im prächtigen Festzug durchs Dorf gefahren werden und mit ihrem Hofstaat ihm eine bunte, farbenfrohe Note geben.
In diesem Jahr regieren König Josef Nölke und Königin Hannelore, denen das Vizekönigspaar Manfred Willgeroth und Marianne Rech beistehen. Stolz darauf sind die Schützen, auch wieder einen Jubelkönig feiern zu können: Anton Kalusinski erschoss sich vor 25 Jahren die Königswürde.
Die Schützenbruderschaft hat ihren Ursprung im kirchlichen Bereich, darauf deutet auch noch ihr Wahlspruch „Glaube-Sitte-Heimat” hin. Angetreten waren sie früher, das Allerheiligste zu schützen. Traditionsgemäß beginnt das Fest mit einem Festhochamt.
Orientierungsfahrt des MSG Valmetal
Am 10. Juli veranstaltet der Motor-Sport-Club Valmetal ihre 10. Mittsommernachtsfahrt. Ab 17.00 Uhr starten die Teilnehmer vom Parkplatz Ziegelwiese zu einer etwa 75 km langen Orientierungsfahrt. Eine Zeitwertung gibt es nicht, es geht nur darum, anhand von topografischen Karten eine Idealstrecke richtig zu befahren. Teilnehmen kann jeder, der im Besitz eines gültigen Führerscheines ist und dessen Fahrzeug ordnungsgemäß angemeldet ist. Alle Fahrzeuge müssen mit zwei Mann besetzt sein. Das erforderliche Kartenmaterial stellt die MSG zur Verfügung. Für die Besten werden bei der Siegehrung wertvolle Pokale überreicht.
Rasante Seifenkistenfahrer
Am 24. Mai hatte der MSC Dörnberg die Kinder der Umgebung zu einem Seifenkisten- und Fahrradrennen eingeladen. Trotz des nicht gerade einladenden Wetters gingen 22 Kinder an den Start. Leider war die Zuschauerkulisse etwas dürftig, sicherlich auch eine Folge des anfangs recht regnerischen Wetters.
Aber die Teamchefs Klaus Birk und Gerd Immensek sowie Sponsor Ewald Schulte konnten mit der sportlichen Ausbeute zufrieden sein. In der Klasse Serienbau siegte Oliver Dickmann nur hauchdünn vor Christian Limberg. Auf den weiteren Plätzen lagen Daniel Tomaselli, Sebastian Tschornia und Stefan Teutenberg.
In der Eigenbauklasse siegte Markus Wegener klar vor Frank Tomaselli, Volker Liebig und seinem Bruder Marc. Beim Fahrradrennen siegte Marco Krüger.
Der MSC Dörnberg wird sich nicht entmutigen lassen und auch im nächsten Jahr ein Seifenkistenrennen starten; die Begeisterung der teilnehmenden Kinder war einfach zu groß.
Klassenfahrt nach Düsseldorf
60 Kinder der Wilhelmine-Lübke-Grundschule, unsere Lehrer Frau Wächter und Herr Knipschild mit Frau machten am 30. Mai eine Klassenfahrt mit Ziel Düsseldorf. Das Wetter war durchwachsen, alle Kinder hatten genügend Proviant mit. Um 8.15 Uhr war es endlich so weit, der Bus fuhr los. Die Stimmung war gut, alle waren froh gelaunt.
Doch plötzlich in der Nähe des Stimmstamms bei Meschede blieb der Bus stehen. Unser Lehrer und der Busfahrer, Herr Wüllner, stiegen aus und schauten, was los war. Alle Schülerinnen und Schüler saßen gespannt im Bus. Es stellte sich heraus, dass ein Zylinderkopf kaputt war.
Der Lehrer lief zum Fernsehturm im Arnsberger Wald, der in der Nähe war, um von dort einen neuen Bus zu bestellen. In der Zeit durften die Kinder nach draußen, da der Fahrer den Bus in eine Einfahrt geschoben hatte. Viele Kinder machten Fotos, während uns Frau Wächter und Frau Knipschild betreuten.
Nach längerer Zeit kam Herr Knipschild zurück mit der Nachricht, dass ein Bus von Hegener kommen würde. Nach einiger Zeit ging es dann los. Als wir mit viel Verspätung in Düsseldorf ankamen, ging es in den Landtag. Dort erhielten wir erst einmal eine kräftige Erbsen- oder Linsensuppe mit Wurst.
Dann durften alle Kinder in den Plenarsaal, wo uns Herr Karl Knipschild, ein Politiker der CDU, alles genauestens erklärte. Wir haben ihm auch viele Fragen gestellt. Dann durften wir Landtagspräsident, Ministerpräsident Rau und die einzelnen Minister spielen und ihre Plätze besetzen.
Später gingen wir dann am Rhein entlang zu unserem Bus. Wir sahen dabei viele große und kleine Schiffe, denen wir zugewunken haben. Süß war eine Entenmutter mit ihren sechs kleinen Kindern, die wir im Wasser beobachten konnten.
Anschließend fuhren wir zum Düsseldorfer Flughafen Lohhausen. Dort sahen wir von der Besucherterrasse, wie die vielen Flugzeuge starteten und landeten. Zum Schluss erlebten wir noch den Start eines japanischen Jumbos. Das war alles sehr interessant und ganz toll. Leider mussten wir dann bald wieder nach Hause. Auf dem Rückweg fuhren wir durch das Ruhrgebiet. Es war für uns alle ein schönes Erlebnis.
Tatjana Wegener, Klasse 4c
Wer ist auf den Fenstern in St. Margaretha?
Mit dem Einbau der Kirchenfenster im Jahre 1936 erlangten die Bauarbeiten an der neuerbauten Kirche einen gewissen Abschluss. Pfarrer H. Leonhardt hatte im Jahre 1934 den Kirchenneubau in Angriff genommen. Die alte Kirche konnte nicht mehr in geeigneter Weise umgebaut werden, ein Neubau war auch aus kirchenbehördlicher Sicht zwingend erforderlich.
Der erste Spatenstich erfolgte am 7.9. 1935 auf dem Grundstück, das man bereits 1931 von der Stolberger Zink A: G. für 500.000,00 RM gekauft hatte. Durch den Zukauf des angrenzenden Hengesbachschen Grundstückes war der Platz für einen Neubau ausreichend groß.
Die Fenster stellte die Glasmalerei Fredericks in Hamm/Westfalen her; sämtliche Fenster sind Stiftungen. Die Filialgemeinden schenkten folgende Fenster:
Das Fenster der heiligsten Dreifaltigkeit auf der Orgelempore war ein gemeinsames Geschenk der beiden damaligen Kirchenvorstandsmitglieder Besse und Heimes. Die Kosten für die Fenster auf dem Chore mit den auf das Altarsakrament sich beziehenden Symbolen, die Rundfenster und die des Sakristei-Anbaus wurden bestritten von den freiwillig zu diesem Zweck gespendeten Beiträgen der Kirchengemeindemitglieder.
Die einzelnen Darstellungen in den Fenstern, jeweils vom Altar aus gesehen nach hinten:
die hl. Margaretha, die hl. Barbara, die hl. Anna, die hl. Elisabeth
der hl. Andreas, der hl. Petrus, der hl. Antonius, der hl. Liborius
Engelbert Prein (Quelle: kath. Pfarrchronik 1928 - 1974)
Es wird wieder gebaut
Autofahrer leiden ein wenig unter der neuen Baustelle in Ramsbeck: Am Ortsausgang nach Bestwig zwingt eine Ampel oft zu einem unfreiwilligen Stopp. Der HSK baut hier eine Entwässerungsleitung vom Hause Egon Heimes bis zur Ziegelwiese. Diese Baumaßnahme erfolgt im Rahmen des Ausbaus der Kreisstraße nach Andreasberg und ihrer Anbindung an die L 776 bei Kleine.
Die Landstraße wird vom bereits fertiggestellten Stück bis zum Dorf hin ausgebaut, bis zum Hause Mann. Dazu müssen erhebliche Anschüttungen gemacht werden, da die Mitte der Straße noch über die Böschung an der jetzigen Bushaltestelle hinausgeschoben wird. Dazu werden noch über 8.000 cbm Material angeschüttet werden müssen.
Gewonnen wird dieses Material in der Valme, wo zwei scharfe Kurven beseitigt werden (unterhalb der Einmündung zur Untervalme und oberhalb der Obervalme). Wahrscheinlich werden zwei Stützmauern errichtet: Gegenüber dem Hause Alfons Heimes und (vielleicht) unterhalb des Hauses Steinberg. Der Treppenweg zum Bergbaumuseum wird erhalten und ausgebaut werden.
In Richtung Andreasberg wird links ein Bürgersteig von zwei Metern Breite gebaut, rechts begnügt man sich mit 1,50 m. Die Bewohner und Benutzer der Straße nach Andreasberg dürfen sich darauf einrichten, dass die Baustelle noch über den Winter hinaus bestehen bleibt.
Bemerkenswerte Aktivitäten
Die Siedlungs- und Baugenossenschaft in Meschede teilte uns mit, dass im Bereich der Birkenstraße eine große Pflanz- und Reinigungsaktion stattgefunden hat. Daran beteiligten sich neben Mitarbeitern der Siedlungsgenossenschaft auch die Mieter der Häuser der Birkenstraße, darunter zahlreiche Türken. Die Aktion stand unter dem Motto: „Der Umwelt zuliebe - dem Wohnfeld zugute!” Aktiv geworden sind auch die Bewohner der letzten drei Häuser im Eickhagen, die auch im Besitz der Siedlungsgenossenschaft sind, und haben das Umfeld ihrer Häuser verschönert.
Im nächsten Jahr wird die Siedlungsgenossenschaft umfangreiche Renovierungsarbeiten an den Fassaden ihrer Häuser vornehmen. Man will damit die Wohnqualität der Häuser verbessern, um sie auch weiterhin vermieten zu können. In der Tat heben sich die Häuser und ihre Umgebung, das konnten wir bei einer Besichtigung feststellen, wohltuend von anderen Häusern im Eickhagen ab.
Der Sprecher der Siedlungsgenossenschaft beklagt aber, dass im hinteren Eickhagen eine wilde Müllkippe entstanden sei. Sies sei sowohl für die Bewohner der letzten drei Häuser, aber auch für die Besucher Ramsbecks, die das Gelände von der Straße einsehen können, ein schäbiger Anblick.
Aktiv waren auch die Bewohner des vorderen Eickhagens. Sie säuberten die Böschung vom alten Krankenhaus bis zum evangelischen Friedhof. Dort hatte sich im Laufe der Jahre sehr viel Unrat angesammelt. Rund um das Telefonhäuschen vor dem alten Krankenhaus wurde Mutterboden aufgetragen. Hier soll eine Anlage entstehen.
Türkische Bewohner des Eickhagens regten an, die Straße im Eickhagen auszubauen. Sie versprechen, dass sie dann auch für Ordnung um ihre Häuser sorgen würden. Wir geben diese Anregung gern weiter an die zuständigen Stellen.
Die Dorfverschönerer vom Werdern waren im Winter nicht untätig. 40 Bänke, die zum Teil nur noch Schrottwert hatten, wurden aufgearbeitet, gehobelt, geschliffen und gestrichen. Sie wurden mittlerweile vom „Bautrupp” Werdern rund um die Valme, am Faulenberg und am Bastenberg aufgestellt. Am Bildstock auf dem Werdern wurde die ausgespülte Böschung mit Steinen befestigt. Eine gepflasterte Steinrinne leitet in Zukunft das Regenwasser ab. Die Materialkosten übernahm das Amt für Flurbereinigung.
Sportfest der Grundschule
Recht sportlich zeigten sich die Kinder der Grundschule, als sie am 20. Juni auf dem Ramsbecker Sportplatz ihre Bundesjugendspiele austrugen. Von 175 teilnehmenden Schülern errangen 89 eine Urkunde, 39 schafften sogar eine Ehrenurkunde. Beinahe 3/4 aller Kinder erhielten damit eine Urkunde. Herausragender Athlet war Dirk Schirrey aus Berlar, der mit 2279 Punkten das beste Ergebnis aller Teilnehmer erzielte.
Im 600 m Lauf siegte Tatjana Wegener im Spurt vor Nicola Ehls, Bettina Kippschild, Melahat Özdemir, Heike Bönner, Tanja Baetzel und Corinna Tome`.
Bei den Jungen siegte auch im Spurt Rifat Bicer vor Dirk Schirrey, Thorsten Klauke, Birol Alioglu, Sedat Ergün, Michael Biedermann und Olaf Schneider.
Aus den erfolgreichen Kindern wird die Mannschaft für die Gemeindemeisterschaften gebildet. Hier gilt es den Wanderpokal zu verteidigen, der im Vorjahr überlegen gewonnen wurde.
Sänger flogen aus
Am 15. Juni wurde endlich wahr, was sich die Sängerinnen und Sänger der Ramsbecker Chorgemeinschaft bereits seit einigen Jahren vergebens vorgenommen hatten: Sie starteten zu einer Fahrt ins Blaue. Die beiden Organisatoren der Fahrt, Leo und ich, hatten sich über das Ziel eisern ausgeschwiegen und lüfteten auch kurz vor dem Ziel das Geheimnis. Es ging durch den Solling nach Goslar am Fuße des Harzes.
Hier hatten im frühen Mittelalter die sächsischen und salischen Kaiser einen wichtigen Stützpunkt, die Kaiserpfalz, ein lohnendes Ziel für Besichtigungen. Dazu hat die Stadt sich ihren alten Charakter mit einer Vielzahlschöner Gebäude und Pflasterstraßen erhalten.
Von Goslar ging es nach Bad Harzburg in den Oberharz, wo am Torfhaus eine Kaffeepause eingelegt wurde. Von hier aus konnte man zum Brockenblicken, der mit 1142 m höchste Erhebung des Harzes ist. Auf dem Gipfel wurde durch die Russen ein umfangreiches Radar- und Abhörzentrum aufgebaut; der Harz musste dem Kalten Krieg seinen Tribut zollen.
Weitere Stationen waren St. Andreasberg, woher einst Kolonisten kamen, um Andreasberg zu gründen, und Bad Lauterbach. Über Göttingen und Kassel fuhr man den „Dümel” bei Nuttlar an, wo der Kehraus stattfand.
Auf der Fahrt wurde viel gesungen, trefflich begleitet von Chorleiter Friedel, der mit seinem Schifferklavier beachtliche Kenntnisse der Schlagerwelt zeigte.