September 1987

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Oktober 1987



Unser Dorf soll schöner werden

Von Ortsvorsteher Aloys Köster erhielten wir die Bewertungsunterlagen der letzten Begehung beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden”. Wertungsmäßig wird geurteilt: „vorzüglich”, „ohne Mängel” und „verbesserungsfähig”

Im ersten Teilbereich „Entwicklung des Ortes” werden durchweg ohne Mängel bewertet der Flächennutzungsplan, der Bebauungsplan, die Flurbereinigung, der Sanierungsplan und die Ortschronik. Gleiches gilt für den zweiten Teilbereich „Versorgungs- und Erschließungseinrichtungen”, worunter die zentrale Trinkwasserversorgung, die zentrale Abwasserbeseitigung, die staubfreie Müllabfuhr, der Anschluss an die Verkehrswege, die innerörtlichen Verkehrswege, die Wirtschaftswege und die öffentlichen Bushaltestellen fallen. In diesen Wertungsbereichen kann der Einzelne kaum etwas verbessern.

Anders ist es beim Punkt „Gestaltung des Ortes”. Der Eindruck des Ortes nach außen wird für verbesserungsfähig gehalten, ebenso die Durchgrünung des Ortes mit standortgerechten Bäumen und Sträuchern. Ohne Mängel befunden wurden die Ordnung und die Gestaltung der Plätze und Straßenräume, der Anschlagstafeln, der Wegweiser und der Einfügung von Gewerbebetrieben.

Teils als vorzüglich werden gelobt die Erhaltung und Pflege von historischer Bausubstanz und der Ortsmittelpunkt. Tadel gibt es für die Pflege von Erholungsanlagen und der Grünanlagen, die zum Teil aber auch als vorzüglich empfunden wurden.

Einige Gebäude sind nach der Meinung der Kommission renovierungsbedürftig. Auch stören nach ihrer Ansicht moderne Baustoffe wie Eternit den guten Gesamteindruck. Empfohlen wird bei zukünftigen Renovierungsarbeiten, heimische Baustoffe zu verwenden (z. B. teurer Naturschiefer). In den Grünanlagen sollen vermehrt heimische Laubhölzer gepflanzt werden und der Anteil der Fichten verringert werden.

Empfohlen wird das Anlegen eines geologischen Lehrpfades, wie wir es seit Jahren schon anregen .Gelobt wird die Erstellung von Grünanlagen im Eickhagen, dazu die Renovierung des Tretbeckens und Stern und Kreuz auf dem Kamin als wertvolle Eigeninitiative.

Grundschulzahlen

Die Wilhelmine-Lübke-Grundschule begann das Schuljahr 1987/88 mit 176 Kindern; das sind 22 Kinder weniger als im Vorjahr, als man 198 Kinder zählte. Jungen (87) und Mädchen (89) halten sich die Waage. 123 Kinder sind katholisch, 15 evangelisch, 38 türkisch und islamisch.

Aufschlussreich ist die Aufgliederung der 51 Kinder, die eingeschult werden. 34 kommen aus Ramsbeck, 9 aus Heringhausen, 4 aus Berlar , je 2 aus Valme und Andreasberg(!), davon ein Kind von der Haardt, die zur Stadt Olsberg gehört. Unseres Wissens nach dürfte das in Andreasberg der absolute Minusrekord sein. 12 kleine Türken werden eingeschult.

Die Ramsbecker Schule ist mit Lehrern ausreichend versorgt. Unter der Leitung von Rektor Günther Scheller unterrichten die Damen Schäfer, Lochthove, Wächter und Holzhöfer und die Herren Haas, Knipschild, Borys und Bültmann. Frau Lagemann erteilt evangelischen Religionsunterricht, Herr Inoglu Unterricht in türkischer Muttersprache.

Im Altbau wurden während der Ferien 20 Kunststofffenster mit Isolierverglasung eingesetzt, es fehlt nur noch eine Klasse bei der Schall- und Wärmeisolierung. Ebenfalls wurde ein Teil der Heizungsrohre erneuert.

Weißer Senf

Viele Spaziergänger haben vielleicht erstaunt im August oder September herrlich gelb blühende Felder an der Berlarer Straße in Heringhausen oder am Hang über der Automatendreherei Nagel in Ramsbeck bewundert. Wo sonst Christbäume wuchsen, summten hunderte von Bienen und andere Insekten von Blüte zu Blüte.

Die gelbe Blütenpracht ist Land- und Forstwirt Antonius Nieder-Eickhöfer zu verdanken, der seinen ausgelaugten Böden eine Erholungspause gönnt, indem er weißen Senf als Saatgut aus Ungarn kaufte und aussäte. Mitte Oktober werden die Senfpflanzen nach der Blüte untergefräst. Dadurch wird für eine Humusanreicherung und gleichzeitige Gesundung des Bodens gesorgt, da für Nadelhölzer schädliche Insekten vernichtet werden.

Der weiße Senf stammt aus Westasien, wird aber seit langer Zeit auch in ganz Europa angebaut. In Deutschland gibt es größere Anbaugebiete in Ostfriesland und in Schleswig-Holstein. Die Senfpflanze gehört zu den Kreuzblütlern und wird normalerweise im Spätsommer wie Getreide abgeerntet. Die in Schoten gereiften kugeligen gelblich-braunen Senfkörner, die viel Eiweiß und Öl enthalten, werden zu Speiseöl verarbeitet oder als Gewürz verwendet. Aus gemahlenen Senfkörner wird Senfmehl und daraus Speisesenf zubereitet.

Senf ist seit ältester Zeit bekannt als Gewürz und Heilmittel (Senfsalbe, Senfbäder, Senfpflaster). In der Bibel ist Senf erwähnt, die Griechen und Römer lobten ihn hoch, und das erste Speise-Senf-Rezept ist von Lucius Columella um 50 nach Christus in Italien aufgeschrieben worden.

Es wäre schön, wenn alle abgeholzten Nadelholzfelder in unserer Umgebung sich für ein Jahr bis zur nächsten Aufforstung mit dieser gelben Blütenpracht des weißen Senf schmücken würden. Das wäre ein guter Kontrast zur vorherrschenden Monokultur der Nadelbäume rund um unsere Dörfer. (Sieh)

Neuer Parkraum

In Ramsbeck wurden im Bereich zwischen Post und Elisabeth-Apotheke auf dem Bürgersteig weiße Striche gezogen. Bis zu diesen Linien darf man parken, ohne von „Gemeindebüttel” Josef Rüthing zur Kasse gebeten zu werden. Bereits mit Schreiben vom 27. Mai 1986 hatte Ortsvorsteher Aloys Köster um die Erweiterung des Parkraumes auf die breiten Bürgersteige gebeten, um schwierige Verkehrssituationen im Sommer und an den Wochenenden in diesem Bereich zu entschärfen. Erst am 28. 8. 1987 ließ das Straßenverkehrsamt die Parklinien anbringen, für die Anlieger gibt es Aussparungen.

Aus Polizeikreisen wissen wir, dass man diese Parkstreifen mit dem dadurch flüssiger verlaufenden Verkehr heute gar nicht mehr mag. Lieber hat man unübersichtliche Situationen, die den Autofahrer automatisch zu vorsichtigerem Fahren veranlassen. Der Trend geht zur Verkehrsberuhigung. Erreicht wurde dies schon beim Gasthof Kleine-Stehling (unfreiwillig) durch den Trassenverlauf.

Wir stellen folgenden Vorschlag zur Diskussion: Verengung der Fahrbahn an geeigneten Stellen durch kleine Grünflächen. Dies wäre zu überlegen im Bereich der Heinrich-Lübke-Straße, der Schulstraße, der Valmestraße und am neuen Rennweg am Heidfeld. Kinder wohnen dort genug, die dieses Nachdenken rechtfertigen.

Tag der offenen Tür in Berlar

Der Caritas-Verband für das Bistum Essen hatte am 5. September zu einem Tag der offenen Tür in sein Kur- und Erholungshaus St. Altfried in Berlar geladen. Viele Berlarer und Bewohner der umliegenden Dörfer ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen, einmal hinter die Kulissen dieses Hauses zu schauen. Selbst Ruhrbischof Franz Hengsbach , gebürtig aus Velmede, ließ es sich nicht nehmen, sein liebstes Kind in Augenschein zu nehmen. In seinem Gefolge waren auch viele Caritas-Aktive aus der Ruhrmetropole mitgekommen.

Caritasdirektor Berghaus aus Essen, wie sein Bischof gebürtiger Sauerländer aus Heggen im Kreis Olpe, freute sich, so viele Berlarer, Mitarbeiter des Hauses, Bauleute und Gäste begrüßen zu können. Er hob hervor, wie viel Gutes in diesem Haus in seiner 23jährigen Geschichte schon geleistet wurde.

Bischof Hengsbach ging in seiner Festpredigt von der Bezeichnung „Kinderheim” aus, unter der das Haus im Volksmund bekannt ist. Heim verband er mit Heimat, was wieder Geborgenheit, Wärme und Familiensinn bedeute. Dadurch würde schon der Charakter dieses Hauses ausgedrückt. Die Berlarer Bauern hätten ihm damals zehn Morgen Land angeboten mit der Maßgabe: „Aber bau was Vernünftiges!” Heute könne der Öffentlichkeit ein neu überholtes Haus vorgeführt werden, das Werk vieler Hände und Herzen sei. Die Notwendigkeit des Renovierens erklärte er mit einem plattdeutschen Sauerländer Spruch: „Et is´n schlechter Vugel, dai seyn Nest nit rüstert.”

Am Mariensamstag forderte er wieder zur Caritas, der tätigen Nächstenliebe auf. In unserer friedlosen Zeit gäbe es genug Möglichkeiten zur Betätigung. Dazu seien vier Dinge heute als Zukunftsprogramm sehr behilflich: das Hören auf die Herausforderungen, dann das Gehorchen als Umsetzung und damit verbunden das Dienen. Das Beten würde uns mit Christus, dem Quell der Liebe verbinden. Nicht umsonst würden in der Hauskapelle die Fensterbilder Motive des barmherzigen Samariters darstellen.

Das St. Altfried-Haus kann sich wahrlich sehen lassen. Diente es in den ersten Jahren als Kinderkurheim für Kinder des Ruhrbistums, so wurden nach dem Rückgang der Kinderzahlen neue Belegungsmöglichkeiten erschlossen. Dadurch wurden Um- und Anbauten nötig. Seit 1981 gibt es ein hauseigenes Schwimmbad. Heute gibt es Kinderkuren mit und ohne Mütter, Ferien-Kindererholungen, Freizeiten für körperlich und geistig Behinderte, Familien- und Altenerholungen und Fortbildungsveranstaltungen für alle Berufe. Es kommen aber auch Kommunionkindergruppen, Firmlinge, Kirchenchöre, Familiengruppen und viele Menschen, die an Exerzitien teilnehmen.

Das Haus hat 92 Plätze, 18 Kinderzimmer wurden neu möbliert. Das Schwimmbad wurde behindertengerecht ausgebaut, dazu auch alle Wege. So gibt es eine eigene Behindertenetage mit neun Plätzen für Schwerstbehinderte. An dieser Stelle sollen wir der Ramsbecker Schützenbruderschaft danken, die für diese Abteilung einen Duschstuhl gestiftet hat. Die Zimmer für die Erwachsenen haben alle Dusche und WC, dazu angenehme Aufenthaltsräume. Auch der Speisesaal wurde so hergerichtet, dass man sich in diesem Hause richtig wohl fühlen kann. Hinter dem Haus wurde zudem ein schöner Kinderspielplatz geschaffen.

Über allem wacht Schwester Apollonia als Heimleiterin gemeinsam mit ihren Mitschwestern Patrizia und Benedikta, die alle den Barmherzigen Schwestern der hl. Elisabeth in Essen angehören. Dazu kommen noch fünf Erzieherinnen und eine pädagogische Leiterin. Ihnen zur Seite stehen zehn Frauen als Küchenhilfen und Raumpflegerinnen. Paul Hermes als Hausmeister achtet darauf, dass technisch „der Laden läuft”.

Dass Bischof Hengsbach nicht nur das seelische Wohl seiner Mitmenschen am Herzen liegt, zeigte er dadurch, dass er nach der Hausbesichtigung zu einem kräftigen Umtrunk und zur bekannten Kinderheim-Erbsensuppe einlud. Da ließen sich die Besucher frohgestimmt nicht lange bitten.

Fernseh-Umsetzer endlich in Betrieb

Lange, lange haben die Heringhauser gewartet und immer wieder gewartet: Wann bekommen wir auch einen Fernsehumsetzer? 15 Jahre lang hatte man sich bemüht, Abhilfe für teilweise schlechten Empfang des 2. und 3. Programms zu schaffen. Vergeblich! Erst als die CDU-Ortsunion eine Unterschriftenaktion startete und die Liste mit den vielen Unterschriften einem einflussreichen Herrn der Deutschen Bundespost überreichte, schien es endlich zu klappen. Die finanziellen Mittel wurden Anfang 1986 genehmigt; Ende des Jahres sollte der Umsetzer seinen Betrieb aufnehmen.

Aber die „Großbaustelle” bedurfte erst der Genehmigung von 40 Behörden, die teilweise „langsam mahlten wie Gottes Mühlen”. So konnten erst im Frühjahr 1987 alle Hindernisse beseitigt werden, nachdem auch Herr und Frau Hengesbach einen Teil ihres Grundstücks, der für die Anlage den besten Standpunkt gab, zur Verfügung stellten.

Nun gingen die Vorarbeiten zügig voran: Das Stromkabel wurde gelegt und das Fundament ausgeschachtet und betoniert. Am 30. Juli konnte ein 25 m hoher Mast errichtet werden. Eine Woche später erschien erneut der Kranwagen auf dem Wendholz und hievte die braune Gerätezelle auf ihren Standort neben dem Mast. In diesem „Häuschen” befindet sich seit Ende August der Frequenzumwandler, der Kanal 27 für das 2. Programm auf Kanal 23 und Kanal 40 für das 3. Programm auf Kanal 59 umsetzt. Auf der Spitze des Mastes sitzen zwei parallel montierte Empfangsantennen. Darunter strahlen die Sendeantennen mit einer Leistung von 0,5 Watt die Programme nach der Umwandlung wieder ab. Sie erfassen einen Winkel von 180° und erreichen so das ganze Dorf.

Am 4. September fand am Vormittag die offizielle Einweihung des Umsetzers statt, der seitdem für eine neue „Fernsehzeit” sorgt. Einige Fernsehbesitzer haben ihre Antennen ein wenig gedreht und sich über den besseren Empfang gefreut. Andere holen sich ihr Bild weiterhin ihr Bild vom Ramsbecker UHF-Umsetzer und warten erst einmal ab. Das 1. Programm kann man nach wie vor vom Umsetzer auf dem Bastenberg empfangen, damit hat der neue Umsetzer nichts zu tun.

Die Bewohner des Mitteldorfes sind am besten dran, sie brauchen nur ihre Unter-Dach-Antenne auf den neuen Umsetzer zu richten. Ältere Antennen reichen möglicherweise nicht aus, um das 3. Programm optimal zu empfangen. Die neueren Breitwand-Antennen sind viel kleiner, erfassen jedoch Kanal 20-60 und damit auch das 3. Programm auf Kanal 59. Sie kosten 40-100 DM je nach Ausführung. Wenn hohe Bäume oder andere Hindernisse den Sichtkontakt zum Umsetzer behindern, muss man wahrscheinlich die Fernsehantenne auf dem Dach montieren. Das wird möglicherweise auch für Häuser im äußersten Unter- und Oberdorf nötig sein.

Ob der neue Umsetzer nun für 25 Jahre alle Ansprüche erfüllt oder ob wir dann alle verkabelt sind bzw. eine Parabol-Antenne auf dem Dach stehen haben, ist zur Zeit nicht unsere Sorge. Freuen wir uns, dass wir wenigstens drei Programme in guter Qualität in Heringhausen empfangen können und von jetzt an mit anderen Fernsehteilnehmern mitreden können. (Sieh)

Holländisches Ehepaar zum 25. Mal Gast in Heringhausen

Die holländischen Eheleute Anni und Gosen Ten Kloster aus Zwolle an der Obereysel waren zum 25. Mal als Urlauber im Gasthof Nieder-Mühls. Der Vorsitzende des Fremdenverkehrsvereins Ruhr-Valme-Elpetal Heribert Leibold und Ortsvorsteher Werner Kenter waren zum Gratulieren gekommen und übereichte Geschenke.

Die Birkenstraße feierte

Zum ersten Mal feierten die Kinder der Birkenstraße in Ramsbeck am 30. August ein Fest voller Freude und Geselligkeit. Bei schönem Wetter hatte Frau L. Theune alle Vorbereitungen getroffen, um mit den Kindern für dieses Fest zu basteln und zu üben.

Es wurde ein Märchen gespielt,, gesungen und Reigen getanzt. Da es zumeist türkische Kinder waren, wurde auch ihr Tanz wieder aufgeführt. Viele Zuschauer hatten sich eingefunden, die reichlich Beifall spendeten. Jedes Kind bekam ein selbst gebasteltes buntes Hütchen zum Zeichen „Wir gehören zusammen”. Dazu gab es einen bunten Teller, Cola und Fanta. Die Meinung der Kinder: „Es war so schön.” Wir wollen wieder ein Fest feiern, aber erst im nächsten Jahr.

Sportliche Grundschüler

Die Wilhelmine-Lübke-Grundschule Ramsbeck konnte im Jahre 1986 wieder wie im Vorjahr den ersten Platz beim Sportabzeichenwettbewerb im HSK belegen. Aus der Hand von Landrat Füllgräbe nahm ein Vertreter der Schule die Urkunde und einen Scheck zum Ankauf von Sportgeräten in Empfang. Seit vielen Jahren nimmt die Ramsbecker Grundschule am Sportabzeichenwettbewerb mit hervorragendem Erfolg teil, davon künden viele Urkunden in der Schule. Lehrer und Schüler freuen sich gleichermaßen über diesen stolzen Erfolg.

Schon alte Ramsbecker

Am 15. September wurde im Ferienhaus Reding in Ramsbeck Familie Jan und Ariane Faber und Oma Ariana van Catsand aus Zoetermeer für 20 mal Urlaub in Ramsbeck geehrt. Heribert Leibold vom „Ruhr-Valme-Elpetal” überreichte einen ganz alten Schneider, ein Geschenk überreichte auch OV Aloys Köster. Danach gab es Kaffee, Kuchen und andere Sachen.

Isarfloßfahrt des Sparclubs Pfennigfuchser

Man war sich einig wie selten zuvor - die gut einjährigen Vorbereitungen der Isarfloßfahrt des Sparclubs hatten sich gelohnt. Es wurde ein besonderes Erlebnis anlässlich des 20jährigen Bestehens der Pfennigfuchser. Mit Wolfs ging es nach München, wo im „Platzl” ein urbayerischer Abend verlebt wurde.

Früh schon ging es in Wolfratshausen aufs Floß zur fünfstündigen Fahrt. Bayerisches Bier, Leberkäs und eine Drei-Mann-Kapelle sorgten auf der Fahrt durch die Isarauen für ausgelassene Stimmung. Wer auch außen nass werden wollte, brauchte sich nur bei den verschiedenen Staustufe des Flusses nach vorn aufs Floß begeben.

Besonders die Frauen der Clubmitglieder stießen „heller klingende Laute” aus, als es mit beachtlicher Geschwindigkeit die schrägen Ebenen hinunter ging. Mit einer Stadtrundfahrt und der Besichtigung des Olympiageländes nebst Turm fand die Fahrt ein schönes Ende. Der Club dankt allen, die zum Gelingen der Fahrt beigetragen haben, besonders Beate Bürger, die in München vor Ort an den Vorbereitungen beteiligt war.

Junioren des TuS im Zeltlager Selker Noor

Auf den Spuren der Wikinger oder das große Abenteuer für kleine Leute! Beides und noch viel mehr erlebten 42 Kinder des TuS Valmetal in den Zelten 17-20 am Selker Noor in Schleswig-Holstein. Wenn auch das Ziel schon mehrmals angesteuert worden war, gab es wieder einiges Neues zu entdecken.

Betreuer Wuschel brachte geduldig Palsteck, Acht- und Neunknoten bei, bevor es bei Windstärke sechs mit dem Drei-Mast-Segler „Sven Glückspilz” auf die Schlei ging. Vor ort wurde dann das Segel gehisst und erklärt, was Mast, Spriet und Baum ist. Dann ging es los, bedingt durch die Windstärke meist in Steillage. Das war wirklich Nervenkitzel!

24 Jungen unternahmen auf der Treene eine Nachtfahrt mit Kanu. Um 20.30 Uhr ging es los in die Dunkelheit hinein. Nach drei Stunden im Freisendelft angekommen hatten die Betreuer Paul, Willi und Wolfgang alle Hände voll zu tun, um die erschöpften Seefahrer durch eine Bodenluke in Feldbetten zu hieven.

Am anderen Tage ging es weiter bis Friedrichsstadt, dem Venedig des Nordens. Als hier die 24 „Wikinger” durch die Kanäle ruderten, wurden sie von vielen Zuschauern bestaunt und mit Beifall honoriert. Nach Beendigung dieser ca. 60 km Tour wurden die Beteiligten mit Bulli und Trailer zurück zum Lager gefahren. Die gleiche Tour wurde noch einmal mit 18 Mädchen unternommen, wobei die Hälfte per Fahrrad den Landweg nahm und auf der Rücktour ins Boot wechselte.

Auch ein Außenlager bereitete den Kindern viel Freude. Vor allem die Verpflegung am Lagerfeuer mit ganzen Broten, Wurst am Stück, Käse vom Rad vermittelte den Teilnehmern abenteuerliche Romantik.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass dieses ein Ferienerlebnis war, wovon man noch lange spricht. Auch im nächsten Jahr sollte dieses Angebot wieder genutzt werden, zumal dann das Ferienlager Selker Noor auf ein 40jähriges Bestehen zurückblicken kann. (Reisch)

Kinderschützenfest in Heringhausen

Bei trockenem Sommerwetter zogen die Junioren der St. Jakobus-Schützen in Heringhausen durchs Dorf. Das Königspaar Thorsten Klauke und Tanja Rüthing sowie Vizekönig Simon Kersting mit Königin Sabine Aust hatten ein Gefolge von 16 Paaren.

Nach einem Imbiss in Form von Kuchen und Getränken wurden einige Spiele durchgeführt. Besonderer Beliebtheit erfreut sich schon seit Jahren das Preisschießen, wobei nun schon mehrfach Michael Rasche den mit 20 DM dotierten Preis errang.

Gegen 17.30 Uhr begann das mit Spannung erwartete Vogelschießen. Der neunjährige Jens Gockel sicherte sich mit einem gezielten Schuss die Königswürde und wählte sich zur Mitregentin seine Schwester Katrin. Dem letzten Ballon schoss Bruno Kaminski (13) ab und wurde Vizekönig. Die 14jährige Sonja Siepen wird ihn bis ins nächste Jahr als Vizekönigin begleiten.

Ausflug der Männergemeinschaft

Am 19. September unternahm die Männergemeinschaft Heringhausen bei schönstem Wetter mit zwei Bussen von Wüllners Bruno ihren obligatorischen Jahresausflug. Diesmal ging es in Damenbegleitung nach Lemgo und zum Freilichtmuseum Detmold.

Die zweistündige Führung durch die 800jährige Hansestadt Lemgo vermittelte wohl allen 58 Teilnehmern ein reizvolles mittelalterliches Stadtbild. Im Hexenbürgermeisterhaus lernte man zum Schluss auch das dunkle Kapitel der Stadtgeschichte kennen: Unter dem Hexenbürgermeister Hermann Gothmann, der 90 unschuldige Frauen als „Hexen” zum Tode verurteilte, wurde Lemgo Schauplatz des Hexenwahns.

Nach der erholsamen Mittagspause wurde dann das Westfälische Freilichtmuseum für Volkskunde bei Detmold angesteuert, in dem alle westfälische Teillandschaften mit Höfen vom ärmlichen Kotten bis zum riesigen Schultenhof vertreten sind. Besonders die historischen Einrichtungen mit winzigen Schlafkammern, rußigen Küchen und alten Geräten ließen die drei Stunden des Aufenthaltes wie im Fluge vergehen. Einziger Schwachpunkt war die Bedienung im Gasthaus „Zum wilden Mann”, das innerhalb des Paderborner Dorfes liegt. Besser wäre die Bezeichnung „Lahme Ente” für dieses Lokal, denn bis man an diesem Samstagnachmittag eine Flasche Bier oder eine Tasse Kaffee in Selbstbedienung an einem winzigen Fensterchen zur Hofseite hin erstanden hatte, waren 40 Minuten vergangen.

Dafür war der Abschluss des Tages in Salzkotten umso besser. Hier hatte Okessons Willi mit seiner Frau Elfriede , gebürtige Heringhauserin, für ein deftiges Abendessen gesorgt, das allen Gästen vorzüglich schmeckte. Allein die Schnelligkeit, mit der dieser Gastwirt Getränke und Speisen auf den Tisch bringt, ist schon außergewöhnlich. Mit Stimmungsliedern zur unnachahmlichen Klavierbegleitung von Stehlings Alfons endete ein schöner Ausflugstag der Männergemeinschaft. (Sieh)

Kieserlings Spring

Am 5. September gingen die Elper, heute der Stadt Olsberg eingegliedert, im Schnadezug ihre ehemaligen Grenzen ab und kamen dabei zwangsläufig an zwei markanten Punkten vorbei, die an der Grenze zur heutigen Gemeinde Bestwig liegen. Einmal ist dies Kieserlings Spring, dann der Leiserstein.

Kieserlings Spring besteht aus einem mannshohen Kieselstein, im Umgangsdeutsch „Kieserling” genannt, unter dem eine kleine Quelle („Spring”) hervorkommt. Zwei Lehrer haben diesen Stein mit der Quelle aus der Einsamkeit des Waldes hinter dem Schwabenberg hervorgehoben: Josef Alberti, lange Jahre Lehrer in Elpe und in Hallenberg begraben, und Johannes Weifels, 23 Jahre Lehrer in Heinrichsdorf und im 2. Weltkrieg gefallen.

Die beiden Naturfreunde pflegten sich an diesem Platz vom harten Schuldienst zu entspannen, wobei sie auch geistigen Getränken in reichem Maße zugesprochen haben sollen. Anlässlich eines Waldfestes auf dem Schwabenberg wurde um 1950 eine Granittafel mit folgendem Spruch angebracht:

Den Kindern in Liebe,
der Heimat in Liebe.
In dir, Kieserling
Unsere Erinnerung.

Vor vier Jahren hat Steinmetz Friedrich Krähling aus Heinrichsdorf die granitplatte neu befestigt und wieder die Schrift leserlich gemacht. Dazu wurde das Umfeld des Steines vom morastigen Laub gesäubert.

Nicht weit davon steht der Leiserstein, über den wir vor einem Jahr schon einmal berichteten (Nr. 08/86). Unweit des Steinmarkkopfes (732,5 m) der noch in der Gemeinde Bestwig liegt, grenzten hier Bödefeld, Altenfeld, Valme und Elpe aneinander; die Anfangsbuchstaben der Dörfer sind in den Grenzstein eingeschlagen. Gehörten sie damals drei Gemeinden an (Altenfeld und Valme gehörten zur Gemeinde Bödefeld-Land, Bödefeld und Elpe waren eigenständige Gemeinden),so wurden sie durch die kommunale Neugliederung vier Städten und Gemeinden zugeordnet: Elpe zur Stadt Olsberg, Altenfeld zur Stadt Winterberg, Bödefeld zur Stadt Schmallenberg und Valme zur Gemeinde Bestwig.

Wie erreicht man diese beiden markanten Punkte? Von Heinrichsdorf aus wandert man zum Schwabenberg und geht den Weg oberhalb des Forsthauses weiter, bis er ausläuft. Kurz vorher steht links in einem Buchenwald Kieserlings Spring, ca. 100 m vom Wege hangaufwärts. Vom auslaufenden Weg geht ein Trampelpfad ebenfalls nach links aufwärts, der direkt zum Leiserstein führt.

FORT FUN auf Erfolgskurs

Wenn der Chronist bei seinen Bergtouren hoch oben auf Österreichs Alpenhütte seine Herkunftsgegend beschreiben soll, genügt oft die Bemerkung, dass man aus der Nähe von FORT Fun käme, um die Leute umfassend zu informieren.

Tatsächlich ist der heimische Abenteuer- und Freizeitpark zu einem Markenzeichen des Sauerlandes geworden. Die neuen Besitzer haben nach einigen Flautejahren frischen Schwung in das Unternehmen getragen. Nachdem bereits im letzten Jahr eine 20 %tige Steigerung der Besucherzahlen zu verzeichnen war, legte man in diesem Sommer, der den Namen nicht verdiente, noch einmal zehn Prozent zu; das sind immerhin 38.000 Besucher mehr! Verantwortlich dafür ist einmal eine umfangreiche Werbung, die indirekt auch unserer Sauerlandregion zugute kommt, dann aber auch ein breitgefächertes, gutes Angebot im Freizeitpark.

Ein Renner im Programm ist der Zirkus Diana, der täglich mehrere Vorstellungen gibt. Neben den „Oldies” Rutschbahn, Wasserrutsche und Sessellift locken auch das Traumboot, der fliegende Teppich, und die Maikäferbahn die Besucher an. Natürlich weiß das Management, dass man angesichts harter Konkurrenz sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen darf.

So sollen im nächsten Jahr neue Attraktionen geschaffen werden, z. B. eine Puppenspielbühne oder eine Art Wildwasserbahn mit dem Markennamen Flum-Ride. Dafür wird eigens ein Erlebniskurs von 1.000 m gebaut mit Rundbooten für sechs Personen, die während der Fahrt allerlei lustige Überraschungen erleben. Mit dieser Verlagerung in den Erlebnisbereich soll FORT FUN weiter vom Westernstil abgebracht werden.

Es darf auch nicht vergessen werden, dass FORT FUN in unserer Gemeinde Bestwig einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor darstellt. Während der Saison werden rund 100 Menschen beschäftigt, die Lohnsumme beträgt über zwei Mill. DM. Während einer Saison beträgt der Wareneinsatz etwa eine Mill. DM. Im Frühjahr 1988 sollen acht bis zehn Mill. DM für Baumaßnahmen investiert werden.

Dass hierbei, wie auch in der Vergangenheit, soweit wie möglich die heimische Wirtschaft berücksichtigt wird, ist für FORT FUN nach eigenen Angaben selbstverständlich. Mit Schließung des Parks am 1. November erlischt selbstverständlich nicht alles Leben in FORT FUN. Deshalb sei an dieser Stelle schon jetzt darauf hingewiesen, dass für die kommende Wintersaison der Skihang mit Flutlicht ausgerüstet wird. Für die heimischen Skifans also eine Möglichkeit, selbst nach einem harten Arbeitstag noch seinem geliebten Hobby nachgehen zu können.

Schussstark

Bei den Meisterschaften der Kreisgruppe Hochsauerland im Deutschen Jagdschutz-Verband am 28./29. August in Sundern erschoss sich Konrad Stehling-Witthöfer aus Berlar die Kreismeisterschaft im jagdlichen Schießen. Der Büchsenmachermeister errang damit diese Auszeichnung bereits zum dritten Mal , 138 schützen waren am Start.

Herzlichen Glückwunsch!

Hiärwest imme Doarpe

Niu is wier Hiärwest!

Niu wiärt de Appeln, Biären und Pliumen roip. Frögger was bay allen Huisern ne Goren met Erften, Biouhnen und Mohern. Et gaffte roauhen Kumpes un Krüpers.

Day witte Kumpes woarte inscharbet, domet me Sültemius harre. Iouk Tiuffeln harren se alle selbes, ganze Görens vull. Day Biuern diusende van Tenders. Wann imme Hiärwest de Tiuffeln riut wören, woarte ne Schmius hallen un ne Sprüük obsaggt:

Garen Oawend int Hius,
de Tiuffen sint riut,
sint gutt gerohen,
tam koaken un brohen

Dann gaffte de Biuer oinen iut, me aat gure Büters met Siwelonwartst un drank ne Flaske Baier, day Kinner kriegen Himbertensaft.

Was dat nit schoine?

Bit chinterno mol (Reisch)