Oktober 1987

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November 1987



Herbst-GV der Heringhauser Schützen

Am letzten Sonntag im September waren etwa 50 St.-Jakobusschützen aus Heringhausen der Einladung zur Herbst-Generalversammlung gefolgt. Nach der Begrüßung durch Brudermeister Alfred Solbach verlas Schriftführer Wolfgang Siebers das Protokoll der GV vom März des Jahres, wogegen es keine Beanstandungen gab. Hauptmann Josef Rüthing zog anschließend eine überaus positive Bilanz des Schützenfestes: An Eintrittsgeldern wurden 640,- DM mehr eingenommen als sonst, die Beteiligung der Schützenbrüder an den Festzügen war gut und auch an der Musikkapelle gab es nichts zu kritisieren. Schausteller und Festwirtin sind ebenfalls mit dem Umsatz zufrieden gewesen. Insgesamt wurden 49,3 hl Fassbier und 6,6 hl Flaschenbier getrunken.

Weniger erfreulich verliefen die Vorstandswahlen an diesem Tage. Nach zehnjähriger Tätigkeit zum Wohle der Schützenbruderschaft legte Alfred Solbach sein Amt als Brudermeister nieder. Da in der Versammlung kein Nachfolger zu finden war, führt Hans Koch als 2. Brudermeister die Geschäfte bis zum Frühjahr. Anton Kalenski und Ludger Pieper bleiben weiterhin 1. und 2. Führungsadjutant. Neu in den Vorstand kamen Uwe Mertens als Vizekönigsoffizier und Klaus Bathen als Fahnenoffizier. Horst Kasper wurde neuer Fähnrich des Zuges Unterdorf. Als es darum ging, einen Fähnrich für den Zug Oberdorf zu wählen, hörte man leider in der Versammlung nur ablehnende Antworten. Gewählt wurde schließlich Franz-Georg Mönig, der gar nicht anwesend war, aber telefonisch seine Einwilligung gegeben hatte.

Die „Amtsmüdigkeit” greift also wie fast überall immer weiter um sich. Kaum einer will noch etwas tun im Verein, wenn es mit Arbeit und Verantwortung verbunden ist. Wie steht es doch so schön im bekannten Gedicht: „Willst du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben. Willst du nicht zu früh ins Grab, lehne jedes Amt glatt ab! (Sieh)

Kabelfernsehen im Valmetal?

Im Sommer wurde in allen Ortsteilen der Gemeinde Bestwig eine Information zum Thema „Kabelanschluss Fernsehen und Rundfunk” verschickt, um die Meinung der Bevölkerung zu erforschen. Von 4578 befragten Haushalten kamen 1215 Antwortkarten (26,5 %) zur Gemeindeverwaltung zurück, davon waren 886 (73 %) positiv.

In seiner Sitzung am 10. Juli hatte sich der Gemeinderat mit großer Mehrheit für den Ausbau eines Kabelverteilernetzes in den Gemeindeteilen Heringhausen, Ramsbeck, Berlar und Andreasberg ausgesprochen, weil möglichst viele Bürger der Gemeinde das gleiche Angebot erhalten sollen. Denn im Kernbereich von Velmede, Bestwig, Nuttlar und Ostwig verlegt die Deutsche Bundespost schon Breitbandkabel vom Ortseingang Velmede bis zur Halbeswiger Straße bzw. Kanalstraße an der Kirche. Die ersten 50 Wohneinheiten sollen bereits Ende des Jahres ans Netz gehen. Im nächsten Jahr werden die Wohnbereiche an der B 7 bis zur zentralen Vermittlungsstelle am Bestwiger Sportplatz verkabelt.

Im Ruhrtal mit seinen 8.000 Einwohnern hat die Bundespost von sich aus die Initiative ergriffen, weil sie - selbst bei einer nur 40%igen Anschlussquote - eine Rentabilität sieht. Um im Valmetal mit Andreasberg und Berlar die gleiche Zahl von Anschlüssen zu erreichen, müssten 70 % der Haushalte einen Anschließungsantrag stellen. Außerdem verlangt die Bundespost von der Gemeinde einen finanziellen Zuschuss zu den Tiefbaukosten, den die Gemeinde in vertretbarer Höhe auch zahlen will. Wenn die Bundespost das Breitbandkabel zusammen mit der geplanten Erdgasleitung der VEW von Bestwig nach Ramsbeck verlegen könnte, (Grabenteilung!) müsste die Gemeinde noch 315.000 DM zuschießen.

Falls die weiteren Verhandlungen der Gemeindeverwaltung mit der Bundespost und der VEW eine vertretbare Kostenbeteiligung. Die natürlich in erster Linie von den geforderten Anschlüssen abhängt, erreichen, könnten bereits 1989/90 die erweiterten TV- und Radioprogramme in Heringhausen und Ramsbeck empfangen werden. (Sieh)

Besuch beim Namensvetter St. Andreasberg

Am 27. September war Andreasberg fast ausgestorben, denn die Schützenbruderschaft St. Hubertus und der Freizeitclub Freizeitsport besuchten St. Andreasberg im Harz. Dieser Ort dürfte die Urgemeinde unseres heimischen Dorfes sein, denn von dort kamen im Jahre 1854 die ersten Siedler. Mit von der Partie, die der Teilnahme an der 500-Jahr-Feier des Harzstädtchens diente, war Bürgermeister Karl Senge, Ortsvorsteher Vinzenz Donner und der stellvertretende Gemeindedirektor Fredi Engel. Dazu kamen die Majestäten mit ihrem Hofstaat.

„Schuld” an dieser Fahrt war das diesjährige Andreasberger Kinderschützenfest. Eine Besuchergruppe des Ramsbecker Bergbaumuseums aus St. Andreasberg im Harz landete auf diesem Kinderschützenfest, und beim Bier wurden schnell freundschaftliche Bande geschlossen, die zu einer Einladung in den Harz führten. Man mochte sich wohl von Anfang an und lag auf derselben Wellenlänge.

Als die Andreasberger dort ankamen, wurden sie von Vertretern des dortigen Schützenverein begrüßt; gemeinsam nahm man im Kurhaus das Mittagessen ein. Anschließend beteiligten sich unsere Reisenden am historischen Festzug der ehemaligen Bergbaustadt im Harz. Nicht weniger als 64 Gruppen aus dem 2.700 Einwohner zählenden kleinen Städtchen zeigten Bilder aus der wechselvollen Geschichte. Die Strukturprobleme wurden hier bereit 19320 gelöst, als der Bergbau eingestellt wurde. Heute ist St. Andreasberg ein viel besuchter Erholungsort - wie sich die Bilder hier und dort gleichen!

Nach dem Festzug, der einige Stunden dauerte, wurden die Andreasberger vom Stadtdirektor Baumgarten empfangen und begrüßt. Bürgermeister Karl Senge hob in einer kleinen Ansprache die Verbundenheit der beiden Orte hervor, die beide ursprünglich durch den Bergbau geprägt wurden. Zudem habe St. Andreasberg bei der Besiedlung von Andreasberg Entwicklungshilfe geleistet, was sich noch im Namen der beiden Orte ausdrücke. Als Geschenk überreichte er eine Fahne mit der Aufschrift „Bergfreiheit Ramsbeck” mit dem eingedruckten Zusatz „Ortsteil Andreasberg”. Als Gegengeschenk wurden den Gästen Festmedaillen vom 500-Jahr-Jubiläum überreicht.

Vielleicht waren einige Andreasberger enttäuscht, dass der Ablauf des Festes nicht unseren Gepflogenheiten entsprach. Die nicht gerade freundliche, kalte Wetterlage, die die Damen des Andreasberger Hofstaates frieren ließ, mag auch die Stimmung nicht gehoben haben. Aber man sollte verstehen, dass eine recht kleine Stadt mit einem Jubiläum bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gefordert, vielleicht sogar überfordert war, besonders gastronomisch. Wem da ein Bier zu wenig ausgeschenkt wurde, kann sich auf das nächste Andreasberger Schützenfest freuen, zu dem sich eine Abordnung der St. Andreasberger Schützen angesagt hat. Die freundschaftlichen Beziehungen können von da ab ohne Stress gepflegt werden. Interessant dürfte auch der Versuch sein, gemeinsam Ahnenforschung zu betreiben.

SW Andreasberg informiert

„Ein Tag im ZDF”, unter diesem Motto hatte der Vorstand von SW Andreasberg die Alten Herren und die Vereinsmitglieder zu einer Fahrt zum Sendezentrum nach Mainz eingeladen. Nach dem Empfang auf dem Lerchenberg folgte eine Führung durch die Aufnahme-, Bildführungs- und Tonstudios. Ausführlich wurde das Nachrichtenstudio „Heute” vorgestellt und Kameras, Licht- und Bildtechnik anschaulich erklärt. Ruprecht Eser konnte man im Studio von SAT 3 bei der Arbeit zusehen. Schlusspunkt war die Teilnahme an der Live-Sendung „Tele-Illustrierte”.

Den Breitensport im Verein mehr zu fördern, war ein Ziel von SW Andreasberg. Ein Erfolg hierbei ist der 3. Platz auf HSK-Ebene beim Sportabzeichenwettbewerb. Cornelia Kampmann absolvierte erfolgreich einen Übungsleiterkursus „Breitensport” und baute eine Leichtathletikabteilung für Kinder und eine Schwimmabteilung auf. Nun soll unter ihrer Leitung eine Damenturnriege hinzu kommen.

Die A-Jugend liegt mit 8:4 Punkten an der Spitze der Kreisliga. Die C-Jugend ist nicht so erfolgreich und liegt mit 4:6 Punkten im Mittelfeld. Die D-Jugend führt mit 9:3 Punkten gemeinsam mit dem FC Lennetal die Kreisliga an.

Familienfest der IGBE

Am 26. September feierte die Ortsgruppe Ramsbeck der IG Bergbau und Energie in der Andreasberger Schützenhalle ihr Familienfest. Es galt diesmal, 24 Mitglieder für langjährige treue Mitgliedschaft zu ehren.

Die Reden des Abends durchzog ein Hauch von Sorge, Trauer und Verbitterung über die jetzige Situation im Bergbau. Geschäftstellenleiter Lothar Lang aus Gießen formulierte es so: Was ist aus unserem Bergbau geworden? Der Bergmann habe in schweren Nachkriegsjahren den Grundstein des heutigen Wohlstandes gelegt, aber heute würde man ihn am liebsten von verschieden Seiten loswerden.

Ein anschauliches Beispiel dafür biete der heimische Bergbau. Die nicht mehr rentable Ramsbecker Grube wurde geschlossen, die Bergleute zum Teil in Meggen übernommen. Aber dort werde ab sofort vom Zwei-Schicht-Betrieb auf Ein-Schicht-Betrieb umgestellt mit der betrüblichen Konsequenz, dass fast die Hälfte der Belegschaft nicht mehr weiter beschäftigt werden könne. Davon sind 300 Menschen betroffen.

Die Glückwünsche des DGB-Kreisverbandes überbrachte der Vorsitzende Emil Becker, nach eigenen Angaben einer alten Bergarbeiterfamilie entstammend. Er forderte von den Politikern, den heimischen Raum angesichts des Niederganges des Bergbaus nicht ausbluten zu lassen und Strukturmaßnahmen zu ergreifen. „Die versteckte Armut, die es auch hier gibt, wollen viele nicht sehen”, mahnte er.

Die Ramsbecker Ortsgruppe zählt 180 Mitglieder im heimischen Raum, der auch die Ortschaften Elpe und Heringhausen einschließt. Langjähriger Vorsitzender der Ortsgruppe ist Josef Schulte aus Wasserfall. In seiner Begrüßung erwähnte er, dass das jährliche Treffen immer ein besonderes Familienfest sei, das die Verbindung der aktiven Bergleute und der Rentner aufrecht erhalten würde.

Die hohe Zahl der in diesem Jahr zu ehrenden Mitglieder erklärte er damit, dass vor 40 Jahren die Ramsbecker Grube ihren Betrieb wieder aufnahm, nachdem sie beim Einmarsch der Amerikaner geschlossen worden war. Er wünschte dem Abend einen kameradschaftlichen Verlauf.

Geehrt wurden für 25 Jahre Treue: Adolf Kern aus Ramsbeck und Jürgen Westphal aus Elpe.

22 Mitglieder waren seit 40 Jahren Mitglieder: Josef Lüttecke und Anton Grüter aus Bigge, Johannes Stratmann aus Westernbödefeld, Karl Krämer aus Meschede, Alfred Kröger, Richard Wysgalla, Franz Beckmann, Willi Hanxleden, Heinz Siepe, Josef Schmitten, Johannes Vollmer und Lorenz Köster aus Ramsbeck, Josef Becker, Karl Engel, Paul Heinsch, Franz Kesting, Walter klein, Bernhard Schaub, Robert Theune, Erhard Zoost, Karl-Heinz Ulbrich und Werner Tschornia aus Andreasberg.

Alles Gute für Frau Anna Meyer

Sein 25jähriges Jubiläum feierte der Sparclub Werdern bekanntlich in diesem Jahr. 25 Jahre Mitglied ist auch Frau Anna Meyer, liebevoll von allen Tante Änne genannt. Tante Änne wird am 1. November 90 Jahre alt. Noch heute beteiligt sie sich äußerst rege am Clubleben. Sie fehlt so gut wie nie bei einer Versammlung oder Feier im Clublokal Werderneck. Der SC Werdern dankt Frau Meyer für alles und wünscht, dass sie die erste Hundertjährige im SC Werdern wird.

Herzlichen Glückwunsch!

Neues vom TuS Valmetal

Der 1. Mannschaft macht eine Verletzungsmisere, wie es sie selten gab, sehr zu schaffen. Nur durch drei Punkte in zwei Heimspielen wurde ein Abrutschen auf einen Abstiegsrang verhindert. Trainer Schmidt hofft, bald wieder auf bewährte Kräfte wir Roland Graff, Martin Hermes, Hans-Josef Sommer und Reinhard Droste zurückgreifen zu können.

Die 2. Mannschaft hat in der C-Liga arg enttäuscht und ist weit abgeschlagen hinter der Spitze zurück. Aber Trainer Hans-Josef Sommer und Betreuer Hans Jaschzurski haben noch nicht resigniert.

Die Altherrenmannschaft hat in diesem Jahr 25 Spiele ausgetragen, aber immer blieb die Sorge, elf Spieler zur Verfügung zu haben. Wenn die Spielerdecke nicht größer wird, besteht die berechtigte Frage, ob man die Mannschaft nicht abmelden sollte. Dies wäre angesichts des sehr guten Rufs, den die Mannschaft seit Jahren im HSK genießt, und angesichts der großen Erfolge, besonders im Hallenfußball, äußerst schade. (LK)

Weinkönigin Zita gab sich die Ehre

Die Aktiven des KCR machten einen Ausflug zum Weinfest nach Erpel, leider nur mit 21 Teilnehmern. Nachdem die Altstadt erkundet war, ließ man sich an einem Weinstand vor dem Rathaus gemütlich nieder. Man staunte nicht schlecht, dass nach dem Festzug die Ramsbecker Karnevalisten namentlich begrüßt wurden.

„Organisation ist alles” meinte der erste Vorsitzende Horst Litsch dazu schmunzelnd. Ihm gebührt besonderer Dank, da er neben der Organisation auch noch den Bus lenkte. Zum Abschied ließ die Weinkönigin Zita alle aus dem großen Glas trinken. Wie viel Wein in Erpel vertilgt wurde, kann man bei einem Weinkorkensammler erfragen.

Der Professor aus Heringhausen

Am 19. November vor 130 Jahren wurde in Heringhausen Gottfried Hoberg geboren. Sein Vater war damals Lehrer im Dorf. Nachdem der junge Gottfried zusätzlich zum väterlichen Unterricht beim Ramsbecker Pfarrer Schupmann Latein gelernt hatte, besuchte er ab 1872 die Untersekunda des Gymnasiums in Paderborn. Hier bestand er 1876 das Abitur. Danach studierte er in Münster, Bonn und am Priesterseminar in Dillingen an der Donau Theologie; dort wurde er am 10. August 1882 zum Priester geweiht.

Weil er Hochschullehrer werden wollte, betrieb er anschließend theologische und philologische Forschungsarbeit. Als Abschluss erwarb er den zweifachen Doktortitel. Nach kurzer Lehrtätigkeit in Bonn und Paderborn wurde er ordentlicher Professor für neutestamentliche Literatur, später für alttestamentliche Exegese (Auslegungen, Erklärungen). Als Kritiker der Psalmen-Literatur und durch seine Erklärungen des mosaischen Schöpfungsberichtes wurde sein Name in der Wissenschaft bekannt.

Jahrelang war er Hauptschriftleiter der „Literarischen Rundschau”. Fast 30 Jahre wirkte er als in ganz Deutschland bekannter Professor in Freiburg. Er bekam drei Orden und wurde von Fürsten und Herzögen zum Diner geladen. Fast jedes Jahr aber verbrachte er den Sommerurlaub in dem Haus in Heringhausen, das heute Pfarrheim ist. Professor Hoberg gehörte als aktives Mitglied dem Sauerländer Heimatbund an und wanderte oft in seiner alten Heimat.

Am 22. Januar 1924 trug man ihn in Freiburg zu Grabe. Der Erzbischof, das Domkapitel, Professoren aus ganz Deutschland und viele Hunderte, die ihn aus der Studentenzeit gekannt hatten, begleiteten ihn zum Friedhof. Zur Erinnerung an ihn wurde eine der beiden Straßen in der 1958/59 entstandenen Siedlung am Abhang des Wendholzes in Heringhausen Professor-Hoberg-Straße genannt. Seine Bücher, Schriften, Orden und sein Bild erhielten im Pfarrheim einen Ehrenplatz. (Sieh)

Übrigens...

Der Sturm der letzten Tage hat bei Else Muß einen Essigbaum geknickt. Nach neuesten Informationen soll aber trotzdem die Versorgung der Ramsbecker Bevölkerung mit Essig sicher gestellt sein.

Es wird weiter gebaut

Während der Werdern nicht mehr durch den Ausbau des Abwasserkanals belästigt wird - Straßen und Bürgersteige sind wieder geteert - müssen die Bewohner anderer Straßen in Ramsbeck doch noch erhebliche Behinderungen ertragen.

Am schlimmsten sind die Bewohner des Eickhagens dran. Zur Zeit verlegt die Firma Köster die Hausanschlüsse für den Kanal, das Wasser und den Strom .Die 25 Hausanschlüsse sind fast verlegt, erfreulicherweise verlaufen nun auch die Stromleitungen unter der Erde. Unter der Leitung von Schachtmeister Ferdi Westerhölter werden in den nächsten Tagen die Bordsteine gesetzt. Dann wird die Straße erneut aufgerissen, um die Regeneinläufe auszuheben. Auch die Schächte müssen noch auf das Niveau der Straße angehoben werden. Schließlich wird dann die Schwarzdecke aufgetragen. Bei günstigem Wetter soll die Baumaßnahme in vier Wochen abgeschlossen sein.

Wie uns berichtet wurde, gab es mit den Kindern Ärger. Verlegte Kabel wurden wieder herausgerissen, Maschinen demoliert und Sand in die Tanks der Fahrzeuge geworfen. Auch die parkenden Autos der türkischen Anwohner störten nicht selten den Arbeitsfluss.

Leiden müssen auch noch die Bewohner der Pfannenstraße. Der Kanal wurde verlegt, doch dann gab es eine unfreiwillige Arbeitspause, da sich die Bewohner zunächst nicht über die Straßenbeleuchtung einig waren. Zuerst sollte die alte Beleuchtung bleiben, da den Bewohnern die Kosten von ca. 10.000 DM für eine neue Leitung mit Erdverkabelung zu teuer war.

Nachdem dann auf Anregung des Bauausschusses der Gemeinde Anfang Oktober die Anwohner angeschrieben wurden, erklärte sich die Mehrheit mit der Neuinstallierung der Straßenbeleuchtung einverstanden. Von den 10.000 DM müssen 50 % von den Anliegern aufgebracht werden, die nach der Grundstücksgröße umgelegt werden. Inzwischen wurde der Installationsauftrag an die VEW erteilt.

Fortgeschritten sind auch die Arbeiten beim Gasthof Kleine. Mittlerweile wurden auf der L776 und auf der Kreisstraße nach Andreasberg die letzten Schwarzdecken aufgetragen und die weißen Markierungsstriche gezogen. Jetzt werden die Restarbeiten erledigt: Pflasterung des künftigen Parkplatzes vor Kleine, Auftragen von Mutterboden, Anbringen des Geländers auf der Mauer vor dem Hause Heimes, Zufahrt zum Hause Heimes.

Ausgebaut wird auch der Treppenweg zum Bergbaumuseum. Dieser Weg wird Stufen mit längeren Flachteilen haben. Neben einem Holzhandlauf gibt es endlich eine Straßenbeleuchtung, um die wir jahrelang vergebens gekämpft haben. Vielleicht sollten wir in Eigenleistung die Stabilität der Eisenbrücke über die Valme wieder vergrößern, sie ist nicht in einem sehr guten Zustand. Ein Schweißapparat und einige Eisenplatten bebst einigen einsatzwilligen Männern sollte dieses Problem leicht lösen.

An der Tränenburg wächst die Mauer, die den Hang vor dem Abrutschen bewahren soll. Viele runde Erhebungen im Hang zeigen, dass die ausführende Firma mit der Vernagelung gut voran kommt. Sicherlich wird diese Baustelle noch den Winter über bestehen.

Fahrt der Gefirmten in die Diaspora

Schon das Wetter versprach, dass es ein gelungener Ausflug werden würde, als sich in den Morgenstunden des 18. Oktoers20 Gefirmte aufmachten, um in Waldeck die Probleme einer Diasporagemeinde vor Ort kennen zu lernen.

Nach der Teilnahme am Gottesdienst erläuterte der Leiter der Jugendgruppen („Unser Olaf”) im Waldecker Pfarrheim die Probleme, mit denen Katholiken dort konfrontiert werden. Da es mangels Katholiken nicht in jeder Ortschaft eine katholische Kirche gibt, wird jeden Sonntag ein sogenannter „Kirchbus” eingesetzt, der es den Gläubigen aus der Umgebung ermöglichen soll, die Hl. Messe zu besuchen. Fahrzeiten bis zu 90 Minuten sind keine Seltenheit.

Ähnliches spielt sich vor Gruppenstunden oder Altennachmittagen ab. Ein Bulli liest die Teilnehmer liest die Teilnehmer aus der Umgebung auf und liefert sie im Pfarrheim ab. Auch der Geistliche hat mehrere Gemeinden zu betreuen; so hatte der Waldecker Pfarrer an diesem Sonntag bereits zwei andere Messen gelesen. Zum Schluss bedankten sich die Waldecker mit einer Kerze, die demnächst in den Gruppenstunden für die Gefirmten brennen soll.

Nächstes Ziel war die Waldecker Burg mit ihren alten Verliesen und Kerkern. Mit einer nachgebauten Wohnstube informierte man außerdem knapp über die Lebensverhältnisse der Menschen im Mittelalter. Wer noch Zeit hatte, konnte sich im Ort umsehen und dann die Fahrt um den Edersee antreten. Da man die Staumauer geöffnet hatte und sich nur wenig Wasser im See befand, waren der Friedhof und die Ruinen der unter Wasser gesetzten Dörfer gut zu erkennen.

Letzter Programmpunkt war der Astenturm bei Winterberg. Wer wollte, konnte sich einen Rundblick über die Umgebung erkaufen oder einen kleinen Spaziergang zur Lennequelle machen. Und so endete der Ausflug wie er angefangen hatte - im Sonnenschein an der Ramsbecker Kirche.

Schade war nur, dass ein halbes Jahr nach der Firmung nur knapp über die Hälfte der Betroffenen dieses Geschenk der Kirchengemeinde annahm. (LS)

Eine ärgerliche Sache

Wir wurden von mehreren Leuten gebeten, auf das Problem der Hundescheiße auf den Straßen einzugehen. Besonders an der Heinrich-Lübke-Straße im Zentrum Ramsbecks , aber auch an der Grundschule und am Dorfplatz beim Café Hamich häufen sich diese Stoffwechselendprodukte der Hunde. Sie werden von den Passanten breit getreten und in die Geschäfte und Häuser getragen. Wer einen derartig verunreinigten Teppichboden vorfindet, wird von Hassgefühlen auf die an sich unschuldigen Vierbeiner erfüllt.

Dabei sind es sicherlich Herrchen oder Frauchen in Schuld, die ihre Lieblinge gedankenlos ihre Geschäfte auf der Straße verrichten lassen, denn Hunde sind zu erziehen. Zudem sind in zumutbarer Nähe überall in Ramsbeck geeignete Stellen vorhanden, der Wald ist überall nahe am Dorf. Notfalls muss man die Haufen selbst entfernen.

Ein wahrer Tierfreund sieht das Tier und den Menschen. Wer sich seinen Mitmenschen gegenüber derart verhält, ist ein Egoist - und ein höchst bequemer dazu. Wer ein Tier hält, soll es vernünftig halten, sonst macht er sich strafbar. Man stelle sich nur einmal vor, wenn Eltern ihre Kinder vor den Häusern gedankenloser Hundebesitzer ihre Notdurft verrichten ließen! Alle vernünftigen Hundebesitzer mögen uns diese klaren Worte verzeihen, aber sie sind ja gar nicht gemeint.

Stammtisch „Club 110”, 1972 - 1987

Am Sonntagmorgen am 1. 10. 1972 erblickte ein Verein das Licht der Welt, der in späteren Jahren in Ramsbeck zu einem Begriff werden sollte: ”Der Stammtisch”. Dieser Stammtisch war und ist kein Verein im üblichen Sinne. Es gibt keinen Vorstand und keine Statuten. Das Leben des Clubs besteht nur in zwei Dingen: gemeinsamer Frühschoppen am Sonntagmorgen und alljährlich eine mehrtägige Fahrt. Das einzige Amt, das im Club vergeben wird, ist das des Kassierers, der jedes Jahr neu gewählt wird.

Seit sieben Jahren ist das Hotel zum Adler in Ramsbeck Treffpunkt, vorher war es acht Jahre lang der Gasthof Rüppel. Im August 1974 musste der Clubbeitrag erhöht werden - aus verständlichen Gründen. Unter dem damaligen Kassierer Hermann Stracke wurde nämlich damit begonnen, die finanzielle Grundlage für ein Vorhaben zu schaffen, welches schon 1975 in die Tat umgesetzt wurde: Willi Gieselmann wurde erster und bisher einziger Schützenkönig des Clubs.

Am 5. 10. 1979 starteten 13 Stammtischbrüder zur 1. Auslandsfahrt mit dem Ziel Mallorca. Auf dem Flug von Düsseldorf nach Palma de Mallorca wurde so mancher Schweißtropfen vergossen. Doch diese Höhenängste stellten sich nachher als völlig bodenlos heraus, denn die Maschine setzte jedes Mal, auch 1981 und 1983, sauber und gekonnt wieder auf festem Heimatboden auf.

Die letzten drei Fahrten gingen ins Nachbarland Österreich, wo sich mancher Stammtischbruder erstmals auch als Skifahrer versuchte. Pingo düste den Söldener Gletscher hinunter, als ob er nie etwas anderes getan hätte und wurde später, als man ihm von Gletscherspalten und Lawinengefahr erzählte, doch etwas nachdenklich. Während der letzten Fahrt nach Mayrhofen im Zillertal gelang es sogar einigen Stammtischbrüdern, zu später Stunde das mehrere Stunden zuvor bezogene Hotel nicht wieder zu finden.

Das Aufstellen des Maibaumes in der Ortsmitte und das Säubern des Ramsbecker Dorfplatzes gehören zu den weiteren Aktivitäten des „Club 110”, die eigentlich nicht zuletzt genannt werden sollten.

Jahrgangstreffen in Wasserfall

Am 26. September fand in Wasserfall ein ”Jahrgangstreffen” besonderer Art statt. Es trafen sich nicht nur Schüler einer Klasse, sondern die gesamten Schüler von acht Klassen. Lehrer Siepmann, heute Rektor des Bischöflichen Schulzenrums der Diözese Essen, hatte zu diesem Treffen eingeladen. Bis auf eine Person waren alle gekommen. Aus Hamm, Bamberg, Tübingen und vielen Orten - nur einer der Ehemaligen ist noch in Wasserfall ansässig.

Das Klassentreffen fand im alten Schulzimmer, im heutigen „Restaurant zum Wasserfall” statt. Es wurde für alle eine Freude. Durch Fotos, die ausgetauscht wurden, wurde manche Erinnerung wach gerufen. Manche hatten sich 30 Jahre nicht mehr gesehen, aber doch wiedererkannt. In fünf Jahren soll ein neuer Treff sein, hoffentlich wieder mit allen ehemaligen Schülern.

Konzert in Andreasberg

Mit den Fanfarntrompetern der Karnevalsgesellschaft „Rot-Gold” aus Duisburg-Laar fand am 10. Oktober ein gemütlicher Abend mit Tanz in der Andreasberger St. Hubertus-Halle statt. Seit einigen Jahren besuchen die Duisburger auf ihrem Jahresausflug Andreasberg, nicht zuletzt deshalb, weil mit Aloys Willecke ein Andreasberger Junge in dieser Karnevalsgesellschaft mitmischt.

Die etwa 20 Mitglieder des Fanfarenzuges schliefen im evangelischen Jugenddorf und gaben sonntags beim gemeinsamen Frühschoppen mit der Andreasberger Bevölkerung ihr Können zum Besten. Zum Tanz spielten Andreasberger Jungen auf, die sich zu einer Tanzband - noch ohne Namen - zusammengetan haben: Martin Schulte, Bodo Drescher und Heinz-Josef Schaub. Veranstalter des Abends, bei dem der Eintritt frei war, war die Andreasberger Schützenbruderschaft.

Reise der Altengemeinschaft

Am 22. Oktober starteten die Mitglieder der Ramsbecker Altengemeinschaft zu ihrer letzten Fahrt in diesem Jahr. Traditionell führt sie seit Jahren durch die prächtige Herbstlandschaft. Durch den Arnsberger Wald ging es am Möhnesee entlang bis Eisborn, oberhalb des Hönnetals. Dort wurde Kaffeestation gemacht, Vorsorgliche deckten sich auch mit hausgemachter Wurst und Stollen ein.

Weiter ging es durchs Hönnetal über Balve (wo man einen Blick auf den Franz-Hoffmeister-Brunnen warf) zum Sorpesee. Ausklang war in Reiste im Gasthof Reinert; Seniorwirt Fritz Reinert gab auf dem Schifferklavier Proben seines beachtlichen Könnens zum Besten. Am Hennesee entlang, den aber Dunkelheit und Nebel doppelt verdeckten, ging es mit Wolfs Willi wieder in die Heimat.

Boi singet do mett?

Läßten Sunndag was ik in de Houmisse. Viär moi wören niegen Bursken, siou ümme achtiänne bit twintig, priächtige Kiärls.

De Kiärke was, asse liuter, schlecht besoggt. De Organist spiellerer gutt, bliouß de Chesang was dünne. Van diän niegen Burskenb machte koin Menske de Schniute oap.

Ik üverlachte: Sint woal krank? - hätt se ne Aapen? - oder wiällt se bliouß nit?

Jungens, ik siägge ug: Voi briuket ug asse Mensken un iouk ugge Stiämmen. Wann iouk de Miäkenssoite nit biäter was, sägge ik ug, bliouß tesammen kon ve wat maken, iouk boi`m Singen in de Kiärke.

Bit chinterno mol (Reisch)

Berichtigung zum Heringhauser Fernsehumsetzer

Im Bericht über den neuen Heringhauser Fernsehumsetzer in RuR 9/87 hat sich leider ein Fehler eingeschlichen. Aufmerksame Spaziergänger haben sicher mit eigenen Augen gesehen, dass die zwei parallel montierten Empfangsantennen nicht auf der Spitze des Mastes, sondern darunter angebracht sind und zur Hunau zeigen. Ganz oben sitzen wie drei große Lautsprecherboxen die Sendeantennen, die im Winkel von 180 Grad angeordnet sind und die Programme nach der Umwandlung wieder ausstrahlen. Außerdem wurden im gleichen Bericht durch einen Druckfehler aus der richtigen Bezeichnung „Breitbandantenne” eine „Breitwandantenne”. (Sieh)

Pottasche

In der Kirchenchronik von Velmede aus dem Jahre 1820 findet man eine interessante Schilderung aus Heringhausen, das damals zum Kirchspiel Velmede gehörte: „Heringhausen, eine Stunde südöstlich von Velmede, durch welches der Weg nach Ramsbeck führt, hat 20 Häuser, worunter 15 Bauern, zwei Kötter und drei Beiwohnerhäuser sind, hat eine Population von 233 Seelen.

Der Ort hat ein ziemlich Feld, der dermalen durch die Asche in seht guten Zustand gesetzt ist; genug, aber nicht überflüssige Waldung, aber an Wiesenwachs etwas Mangel, weil das Dorf vor ungefähr 40 Jahren einen Wiesengrund total verdorben hat dadurch, dass sie mit dem Wasser vom Dörnberg, durch welches Bleierz gebuckt und gewaschen wurde, wider die ihnen gegebene Warnung geteicht haben. Das Dorf hat sich sehr gehoben durch den Aschenhandel und dadurch, dass sie fleißige Leute sind und ihre Sachen mit Überlegung und Verstand traktieren.” In einem Verzeichnis sämtlicher selbständiger katholischer Eingesessenen des Kirchspiels Velmede von 1855 ist ein Anton Gödde aus Heringhausen aufgeführt, der als Beruf Aschensieder angibt.

Manch einer aus der heutigen Zeit mag verwundert fragen,: Konnte man denn mit Asche düngen, Handel treiben oder sogar berufsmäßig damit Geld verdienen? Im vorigen Jahrhundert war die Gewinnung von Pottasche auch rund um Ramsbeck eine bodenständige, bäuerliche Industrie, die man heute nicht mehr kennt. Pottasche ist das älteste dem Menschen bekannte Reinigungsmittel und wurde für die Seifenindustrie benötigt, fand aber auch beim Glockengießen Verwendung. Die Pottasche wurde im Mittelalter in mit Pech ausgestrichenen Töpfen (Pötten) versandt. Das gab ihr den bis heute erhaltenen Namen.

Die Bewohner unserer Dörfer heizten früher nur mit Buchenholz. Sie anfallende Asche wurde in allen Haushaltungen sorgsam in Säcken gesammelt. Man verkaufte dann die Asche an vorbeiziehende Händler oder an einen größeren Bauernhof im eigenen Dorf, zu dem eine Aschenhütte gehörte.

Während der Wintermonate hatte man genügend Zeit, um aus der Asche kohlensaures Kali (Pottasche) zu gewinnen. Man füllte sie in große Fässer mit Ablaufhahn und schüttete heißes Wasser darüber. Es bildete sich zunächst eine dünne braune Lauge, die immer wieder neu in die Aschenfässer gefüllt wurde, bis sie so stark von den löslichen Stoffen der Asche gesättigt war, bis ein frisch gelegtes Ei darin nicht mehr untersank.

Die ausgelaugte Asche führte den bezeichneten Namen „Kummer” und wurde als Dünger auf die Felder gestreut. Die schwere Lauge jedoch kam in einem großen Kessel so lange über dem Feuer zum Verdampfen, bis sich an den Wänden des Kessels eine harte Kruste von Pottasche gebildet hatte. Diese Kruste wurde nun mühsam mit Hammer und Meißel zerkleinert und entfernt. Die Bauern verkauften dann die gewonnenen Pottasche an den Gutsbesitzer Meschede (Richters) in Halbeswig. Er besaß eine Calziniereinrichtung: Durch Ausglühen wurde die rohe Pottasche von verunreinigenden organischen Stoffen befreit.

Als man ab 1861 Kali billiger aus Araumsalzen in Fabriken aufbereiten konnte, verlor die bäuerliche Herstellung zunehmend an Bedeutung. (Sieh)

Beachtliche Zuchtleistungen der Kaninchenzüchter

Am vergangenen Wochenende konnten die überörtlichen Preisrichter den Mitgliedern des Kaninchenzuchtvereins W 347 bescheinigen, dass sie eine beachtliches Zuchtniveau erreicht haben. Es ist schon eine Seltenheit, dass ein Tier mit 97 von 100 möglichen Punkten bewertet wird. Felix Jachzurski hatte dieses Glück und wurde mit seinen Kleinsilber schwarz Einzelsieger der Lokalschau.

Nicht weniger als 15 Rassen hatten die Ramsbecker Züchter ausgestellt, insgesamt 110 Tiere. Vertreten waren Deutsche Riesenschecken, helle Großsilber, graue Wiener, rote Neuseeländer, Rheinische Schecken, Havanna, Marburger Feh, deutsche Kleinwidder in weiß und grau (mit lustigen Schlappohren), Loh schwarz, Sachsengold, Kleinsilber schwarz, Dalmatiner Rex, Lux Rex und putzige Russen mit einer schwarzen Stupsnase.

Vereinsmeister mit einer Tiergruppe wurde Silke Stelzer mit Marburger Feh, wofür sie 385 Punkte erhielt.; sie gehört noch der Jugendgruppe des Vereins an. Mit deutschen Kleinwiddern in grau wurde Vereinsvorsitzender Lorenz Köster zweiter vor Susanne Ströing mit Russen und Friedhelm Kiwall mit Loh schwarz. Bei der Erzeugnisschau wurde Barbara Stelzer Vereinsmeister. Marianne Kiwall erhielt für eine Damenjacke die Landesverbandsmedaille, die auch Silke Stelzer zuerkannt wurde.

Der KZV hat 27 Alt- und sieben Jungzüchter, dazu in der Frauengruppe elf Frauen, hauptsächlich Fellerzeugnisse mit bemerkenswertem handwerklichen Geschick verarbeiten. Zu einer Kaninchenschau gehört immer ein Kaninchen-Kinderdorf, das stets von Kinder umlagert ist. Mit einer Tombola und einer guten Bewirtung versuchen die Züchter, einen Teil der Unkosten wieder hereinzubekommen.

Sportliche Grundschüler

Beim Gemeindesportfest schnitten die Ramsbecker Grundschüler wieder hervorragend ab. Ausrichter der Meisterschaften war der TuS Valmetal mit Winfried Kraft an der Spitze. Der Platz in Bestwig war in bemerkenswert schlechtem Zustand, so dass auf dem Spielfeld gelaufen werden musste. Die Langläufe wurden wegen dicker Sandablagerungen für die Schüler zu einer mühsamen Qual. Das war aber nicht die Schuld des TuS Valmetal.

Erste Plätze errangen von der GS Ramsbeck Nezahat Uslu, Sebastian Klauke, Sinem Güner und Gülnaz Güner im Schlagballweitwurf, Antje Schirrey, Sebastian Walter, Siegfried Nieder und Ufuk Yildiz im Weitsprung, und Antje Schirrey, Maren Friedrichs und Medime Topuz im 50-m-Lauf. Im 800-m-Lauf siegten Ahmet Güner und Antje Schirrey. Die 4 x 50-m-Staffel der Mädchen gewannen bei den Mädchen die Ramsbecker, bei den Jungen die Velmeder.

Aber die Ramsbecker Schulmannschaft war so gleichmäßig auch bei den folgenden Platzierungen erfolgreich, dass schließlich in der Schulwertung 273 Punkte erzielt wurden vor Velmede mit 313 und Nuttlar mit 113 Punkten. Da der dafür gestiftete Wanderpokal zum dritten Mal in Folge von der Ramsbecker Schule gewonnen wurde, ging er für immer in ihren Besitz über. Dies feierten Kinder und Betreuer natürlich mit lautem Jubel. Hervorzuheben ist Antje Schirrey aus Berlar, die im Lauf, beim Weitsprung, beim 800-m-Lauf und in der Staffel siegte, dazu wurde sie zweite im Dreikampf.

Arbeit für die Heimat

Gemeindedirektor Werner Vorderwülbecke hatte am 21. Oktober die Ortsvorsteher, Ortsheimatpfleger und alle interessierten Bürger/innen der Gemeinde Bestwig in den Gasthof Nieder-Mühls in Heringhausengeladen. Thema des Abends, zu dem auch Kreisheimatpfleger Heinz Pardun und der ehemalige OKD Dr. Müllmann als Vorsitzender des Sauerländer Heimatbundes gekommen waren, war die Heimatpflege in der Gemeinde Bestwig und ihren Ortsteilen.

Gemeindedirektor Vorderwülbecke unterstrich gleich zu Beginn, dass man von Seiten der Gemeinde den einzelnen Ortsteilen keinen Heimatverein aufzwingen wolle, sondern über die Arbeit in den einzelnen Ortsteilen nachdenken wolle. Die Eigenart der einzelnen Dörfer müsse unbedingt erhalten bleiben. Er regte eine Bestandsaufnahme des geschichtlich interessanten Gutes in der Gemeinde an und versprach die Unterstützung der Gemeinde, die aber deshalb nicht bestimmen solle.

OKD a. D. Dr. Müllmann bemerkte, dass die Arbeit für die Heimat nicht unbedingt die Sache älterer Menschen sein müsse. Beispielhaft nannte er Franz Hoffmeister aus Ramsbeck, der im Alter von 23 Jahren den Sauerländer Heimatbund gegründet habe. Heute könne der Sauerländer Heimatbund nur durch sein Schrifttum wirken, das er in großem Umfang herausgebe. Auch für den Raum Bestwig wäre ein Buch mit Sauerländer Kulturgut für die Zukunft vorgesehen.

Als mögliche Aufgaben eines Heimatvereins nannte er den Natur- und Landschaftsschutz, die Sicherung von Bodenfunden und Bodendenkmälern, das Anlegen von Archiven, die Brauchtumspflege und das Sammeln von Sagen und „Vertellekes”. Rangmäßig müsse bei den Aktivitäten das Dorf vor der Gemeinde und dem Kreis stehen. Auf Gemeindeebene könnten sich Arbeitsgruppen für bestimmte Fachgebiete bilden. Gerade in der Gemeinde Bestwig mit seiner Mittellage zwischen Meschede und Olsberg müssten die Bürger zeigen, dass das „schmale Handtuch” von den Bürgern bejaht werde. Erst die Addition der Leistungen der Bürger würde der Gemeinde ihr Gewicht geben.

Heinz Pardun sprach vom Idealismus, der zur Arbeit für die Gemeinde gehöre, wenn er dauerhaft eingesetzt werde. Aus Erfahrung wisse er, dass kurzfristig leicht Begeisterung zu wecken wäre, die leider nicht lange anhalten würde. Der heimische Raum wäre aber dem großen Vorbild Franz Hoffmeister verpflichtet. Er empfahl die Bildung von Arbeitskreisen, auf Gemeindeebene wäre ein zweimaliges Treffen im Jahre sinnvoll.

In der regen Diskussion klang immer wieder an, dass man zum Wohle der Mitbürger arbeiten wolle. So wurde es auch abgelehnt, Prestigeobjekte für den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden” oder für den Fremdenverkehr zu fördern. Eindeutig wurde herausgestellt, dass das eigene Dorf zuerst Mittelpunkt aller Aktivitäten sein müsse. Erstrebenswert wäre es auch, Zugezogene (sogenannte Buiterlinge) ins Dorfleben einzugliedern. Oft würden diese besonders eifrig für die Belange ihres Dorfes arbeiten.

Es wurde ein Kreis bestimmt, der das nächste Treffen vorbereiten soll: Engelbert Prein, Josef Wiese, Franz Schörmann, Herbert Schmücker und Reinhard Schmidtmann.

Wir meinen: Es wurde Zeit, dass man die Gründung von Heimatvereinen gezielt in Angriff nimmt. Wichtig ist es, altes Kulturgut in unseren Dörfern zu sichten und zu retten. Sicherlich gehört auch dazu, dass man die Erfahrungen älterer Mitbürger/innen erfragt, notfalls im Gespräch mit dem Tonbandgerät. Dadurch wird manche Episode und manches Wissen festgehalten. Wir sind es unseren Nachkommen schuldig. Haben wir auch in Ramsbeck, Heringhausen und Andreasberg den Mut zur Gründung von Heimatvereinen?

75 Jahre Feuerwehr Horstmar

Nachdem die Ramsbecker Feuerwehr im Mai ihr 60jähriges Jubiläum feiern konnte, an dem auch die befreundete Feuerwehr aus Horstmar teilnahm, hatten ihrerseits im September die Horstmarer die Ramsbecker Kameraden zu ihrer 75-Jahr-Feier eingeladen.

Was den Ramsbeckern in Horstmar geboten wurde, war schon mehr als erstaunlich. Der Ort erstrahlte im Sonnenschein und in einem wahren Fahnen- und Blumenmeer. Alle Dorfeingänge waren mit riesigen Turmbögen geschmückt. Große Kränze aus Tannengrün und Blumen schmückten das Gerätehaus. Die Ramsbecker wurden herzlich empfangen, auch die zwei Vertreter der Ramsbecker Schützenbruderschaft, die seit Jahren ihre Schützenhalle für Horstmarer Ferienkinder zur Verfügung stellt.

Über 1.400 Feuerwehrkameraden mit 350 Musikern in 12 Blaskapellen marschierten im Sternmarsch zum Schulhof, wo sie sich in einer großen Formation aufstellten und den gemeinsamen Stücken alle Musikkapellen lauschten, ein Erlebnis für jeden Musikfreund.

Danach gab es ein gemütliches Beisammensein mit Tanz. Gefeiert wurde bis in den Morgen hinein, zumindest von einigen Ramsbeckern. Alle waren der Ansicht, dass es ein schönes Fest war mit allem Drum und Dran.

Der Chronist weiß aus glaubhaften Berichten, dass eine der mitgefahrenen Feuerwehrfrauen so kräftig gefeiert hatte, dass sie beim sonntäglichen Frühstück vor Schwäche kaum das Frühstücksei halten konnte. Wir erfuhren nicht, ob sie es im Magen halten konnte. So hat jeder seine eigenen Erlebnisse und Erinnerungen an die wunderschönen Stunden in Horstmar.