Dezember 1987 |
Zurück zum Archiv |
Januar 1988 |
Nigjohr
Diätt alle Johr , et is niu rümme,
man kucket sik mol hoimlik ümme
un enket, is et woal nau woit
bit in Goares Eywigkoit?
Was ter Johr mens drey Dage Sumer,
harren voi iouk manchen Kummer,
de chanze Welt was vull Krawall,
iouk et Cheld was immer all´,
hiätt voi tam Klagen koinen Chrund,
diätt Ayste is, me is chesund.
Voi wällt in düsen läßten Dagen
Nit bliouß denken an en Magen,
iouk diän vielen kranken Mensken
sall me gure Woare schänken.
Wann voi do mol hiänne gängen,
dann wört de Hiärgoart Fräen brängen.
Niu knallet aan diätt nigge Johr,
met Pulwer un met Piuster,
dann wiärt tam „Witten Mann” de „Mohr”,
et is jo nau siou diuster.
Usse Liäwensdiär, diätt well voi hoapen,
is uss iouk chint Johr widder oapen.
Reisch
Zehn Jahre „Rund um Ramsbeck”! (Auszug)
Mit dieser 117. Ausgabe können wir stolz das zehnjährige Jubiläum feiern. Zehn Jahre haben wir das Dorfleben „Rund um Ramsbeck” begleitet. Dabei sind uns sicherlich Pannen passiert: Verstorbenen wurde gratuliert, Es wurde jemand gratuliert, der lieber im Stillen gefeiert hätte.
Ärger gab es, wenn sich Leute durch Artikel getroffen fühlten, oft, wenn wir Missstände anprangerten. Dann haben wir uns gefreut, wenn das Meckern etwas genutzt hat. Den Leuten nur nach dem Munde reden wollen wir auf keinen Fall, wir würden dann abhängig. Wir sind besonders stolz darauf, dass wir unabhängig sind, unsere Meinung sagen können, ohne nach vermeintlichen Anzeigenkunden schielen zu müssen.
Schließlich gab es - und das ist wohl das Schönste an unserer Arbeit gewesen - viel Freude durch Ihre Zustimmung zu unseren Ausgaben. Der Friedhofskapellenbauverein ließ z. B. die Ausgabe unseres Blättchens, in dem wir den Bau der Friedhofskapelle angeregt hatten, in den Grundstein der Kapelle einmauern.
Es geht weiter, seit Mitte des Jahres im um Heringhausen erweiterten Raum. Dort haben wir mit Reinhard Schmidtmann (Reisch) und Siegfried Haas (Sieh) sehr sachkundige Mitarbeiter gewonnen, die beide Experten in Heimatgeschichte sind. Wir freuen ns, wenn uns die jeweils neueste Ausgabe von Leuten erwartungsfroh fast aus den Händen gerissen wird. Wir meinen, unser Blättchen hat ein recht gutes Niveau
Das älteste Gebäude Heringhausens
Hier handelt es sich um den ehemaligen Hof Peters, aus dem im Plattdeutschen der Name Peitz entstanden ist. Das Gut wird schon 1685 in einer Heringhauser Kopfschatzliste als halbspännig (zwei Pferde) mit Frau, Sohn, Tochter und einem Beiwohner zu einer Schatzung (Steuer) von insgesamt 82 ½ Gulden veranlagt. Das Haupthaus aus dem Jahre 1718 ist das älteste in der Ursubstanz erhaltene Gebäude Heringhausens.
Es handelt sich um ein giebelständiges Fachwerkhaus mit fast quadratischen Gefachen und kräftigem Riegelwerk. Das Giebelfeld ist zweifach hervorragend über den Balkenköpfen mit profilierten Füllhölzern angebracht. Über dem erhaltenen Deelentor ist die Inschrift (restauriert) gut lesbar und weist als Erbauer die Eheleute Antonius Kenter und Anna-Maria Welter aus.
Die ganze Hofanlage ist in der Denkmalliste der Gemeinde Bestwig eingetragen und wird von dem derzeitigen Besitzer
Ainer dachte praktisch
Vörn paarJohren betailikten sick dai Miärsebiärger (Eversberger) amme Wettbewiärf „Unser Dorf soll schöner werden”. Niu was dai Dag van der Prysverlaihunge, viele wören van Miärsebiärg metfott no Düsseldorp. En paar Miärsebiärgske wören aber eauk terhaime bliewen un bieberten, off se ne Preys kreygen könn.
Ainige ?äten beiym Dokter Mahalimme Spriäkzimmer un ungerhällen sick. Mainere dai Aiste: „Ick gönnert ne doch, wann se Gold kriegen.” „Sai hätt sich jo chnauch quiält”, mainere ne andern. Do saggte aber ne drürren: „Off se Gold kritt oder nit, is mey chanz egal, Hauptsake, ickhäwwe ne niggen Tiun kriegen.”
De Miärsebiärger harren Glücke, se worten Goldduarp.
Abfallprobleme
Die Beseitigung von Müll wird kräftig teurer. Müll wird in Zukunft der Gemeinde mit 180 DM je Tonne in Rechnung gestellt. Mit Beschluss vom 26. 9. 1987 hat der Bauausschuss der Gemeinde Bestwig die Einführung einer „Bio-Tonne” beschlossen. In dieser Tonne sollen kompostierbare Stoffe gesammelt werden, etwa Laub, Garten- und Küchenabfälle.
Bewährt haben sich die Glascontainer. Dagegen ist nach Meinung der Verantwortlichen der Abtransport von Altpapier zu verbessern. Die Altpapiercontainer werden abgezogen, dafür wird viermal im Jahr das in den Wohnungen gesammelte Papier von karitativen Verbänden und der Firma Stratmann abgeholt. Dadurch soll das Aufkommen pro Einwohner von 5fünf auf 15 kg gesteigert werden.
Wir meinen: Ob die neue Regelung die gewünschte Wirkung haben wird, wissen wir nicht. Wer bisher nicht gesammelt hat, wird es auch jetzt nicht tun. Durch die vierteljährliche Sammlung wird nicht so viel Platz benötigt wie bei unseren halbjährlichen Sammlungen für Pater Cesar in Ekuador. Wir in Ramsbeck befürchten, dass uns weniger Papier verbleibt. Wir verkennen nicht, dass durch häufigeres Sammeln weniger Müll anfällt. Uns bleibt nur der Appell an die Bewohner, gezielt für unsere Sammlungen das Papier zu verwahren. Es wäre schade, unsere Sammlungen, die in der Hand der Ramsbecker Schützenbruderschaft liegen, mangels Masse einstellen zu müssen. Betroff
Glück gehabt!
Auch in diesem Jahr konnten die Schulen der Gemeinde Bestwig wieder an einem Preisausschreiben der Sparkasse teilnehmen, das unter der Schirmherrschaft des bekannten Tierfilmers Heinz Sielmann stand. .Zum Thema „Die Natur ist einmalig” waren einige Fragen zu beantworten, die sich mit Problemen der bedrohten Umwelt beschäftigten.
Von insgesamt 635 Haupt- und Realschülern der Gemeinde Bestwig hatten sich 355 und von 620 Schülern der Grundschulen 351 beteiligt. Zu den Gewinnern zählten wieder einige aus dem Verbreitungsgebiet von „RuR”.
In der Gruppe Haupt- und Realschulen gewann Doris Nieder einen Walkmann als 3. Preis, Annette Becker-Gödde (beide Heringhausen) das Buch „Der Wald” als 4. Preis. Ahmet Yildiz und Michael Biedermann aus Ramsbeck und Barbara Metten aus Andreasberg gewannen je ein Buch „Tiere, wie sie wirklich leben”.
In der Gruppe Grundschulen freute sich Maren Friedrichs aus Heringhausen über eine Badeinsel als 2. Preis, Siegfried Nieder erhielt das
Rückblick
Vor 25 Jahren setzte der Winter bereits im November mit Schneefall ein. Im Januar 1963 lag die Durchschnittstemperatur bei - 7 Grad, z. T. herrschten „sibirische” Temperaturen. In der Nacht zum 13. Januar wurden am Stausee unterhalb Heringhausens - 30 Grad gemessen. Ob es allerdings bei der Goldenen Hochzeit der Eheleute Gustav und Franziska Stehling (Winkelmann) am 30. Januar noch so kalt war, hat der Chronist damals nicht vermerkt. (Sieh)
Seniorentag der Schützen
Es ist zu einer guten Gewohnheit der Ramsbecker St. Hubertus-Schützenbruderschaft geworden, zur Weihnachtszeit - früher sogar auch noch einmal im Sommer - die Seniorinnen und Senioren zu einer besinnlichen Adventsfeier in die Ramsbecker Schützenhalle einzuladen. In diesem Jahr konnte Fritz Senge als Vorsitzender über 100 Gäste im festlich geschmückten Speisesaal begrüßen, darunter Pastor Vor und Pastor Herling mit Gattin.
Schriftführer Reinhold Meyer führte durch das abwechslungsreiche Programm, nachdem man sich mit Kaffee und Kuchen gestärkt hatte. Fritz Senge erläuterte die anstehenden Baumaßnahmen, etwa ein Notausgang zum Wasser.
Eine Kindergruppe des TuS Valmetal unter der Leitung von Mechtild Tusch zeigte ein Krippenspiel, dazu ein Schattenspiel. Entzückt sahen die Senioren einen Kindertanz. Zu Gast war der Nikolaus, der jedem Gast eine Flasche Wein überreichte. Fritz Senge zeigte den Film „Winter im Sauerland” Dazu wurde gesungen und natürlich geklönt.
Wo liegt denn Heringhausen?
Diese Frage hört man immer wieder von Menschen, die einen Geschäftspartner, eine Unterkunft oder einen Bekannten in dem Dorf besuchen wollen. Von Velmede bis Nuttlar wird durch Hinweisschilder auf die Orte hingewiesen, die man als nächste von der B 7 erreicht, wie Halbeswig, Föckinghausen oder Ostwig.
Der Wegweiser an der Valmebrücke in Bestwig weist zwar auf Wasserfall-Fort Fun, Ramsbeck und sogar Westernbödefeld hin, aber Heringhausen wird verschwiegen. Die Krone der Schöpfung ist, dass ca. 100 m weiter auf dem Ortsende-Schild Bestwigs auf Ramsbeck hingewiesen wird, Heringhausen auch hier übergangen wird.
Warum ist das eigentlich so ??? (Reisch)
Die Gemeinde Bestwig in Zahlen
Die Gemeinde Bestwig in ihrer heutigen Form besteht seit dem 1. 1. 1975.Weitgehend deckt sich das Gebiet mit dem ehemaligen Amt Bestwig. Während Eversberg zur Stadt Meschede kam und Gevelinghausen in der Stadt Olsberg aufging, wurden Valme und Grimlinghausen nach Bestwig eingemeindet. Das Gemeindegebiet wurde in sechs Ortschaften eingeteilt, zu denen wiederum Ortsteile gehören:
Die Gemeinde Bestwig hatte am 1. 10. 1987 11.466 Einwohner, das waren 188 Personen weniger als im Vorjahr. Die Zahlen der einzelnen Ortschaften im Vergleich mit 1986 und 1982.
1987 | 1986 | 1982 | |
Velmede | 4.940 | 5.041 | 5.171 |
Nuttlar | 1.827 | 1.848 | 1.885 |
Ostwig | 1.075 | 1.105 | 1.223 |
Heringhausen | 845 | 859 | 886 |
Ramsbeck | 2.095 | 2.093 | 2.388 |
Andreasberg | 684 | 708 | 693 |
11.466 | 11.654 | 12.246 |
Neuer alter Schiedsmann
Der Gemeinderat in Bestwig bestätigte auf seiner Sitzung am 14. 12. 1987 Josef Schulte aus Wasserfall für fünf weitere Jahre in seinem Amt als Schiedsmann. Sein Schiedsmannsbezirk Bestwig IV umfasst die Ortsteile Ramsbeck, Andreasberg, Dörnberg, Berlar, Wasserfall, Valme und Schwabenberg.
30 Jahre VdK-Siedlung
Am 14. 12. 1987 trafen sich die Bewohner der VdK-Siedlung in der August-Beule-Straße, um das 30jährige Bestehen ihrer Siedlung zu feiern. Bei Josef Köster im Partykeller wurden alte Erinnerungen ausgetauscht, Bilder gezeigt und gemütlich zusammengesessen.
Es begann alles damit, dass Hedwig Pfestroff in Düsseldorf gefragt wurde, ob in ihrer VdK-Gruppe kein Bedarf bestünde für das Bauen mit der VdK eigenen Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft. Auf einer Mitgliederversammlung zeigten mehrere Mitglieder Interesse, von denen sich schließlich sechs zum Hausbau entschlossen.
Hedwig Pfestroff, die man als die Seele des Unternehmens betrachten darf, ließ einen Fachmann aus Düsseldorf kommen, der die Finanzierung erläuterte. Ingenieur Josef Leiße verkaufte großzügig günstig das Baugelände. Die Kriegsopferrenten wurden auf zehn Jahre im Voraus ausgezahlt, die Sparkasse Bestwig mit Direktor Schreiner bewilligte günstige Kredite. Der Fachmann aus Düsseldorf äußerte anerkennend, dass er so günstige Voraussetzungen noch an keinem Ort angetroffen hätte.
So konnten die Familien Gutsche, Hanfland, Mikitta, Ehls, Josef Köster und Anton Albers mit Eigenleistung für 40.000 DM Häuser bauen. Man half sich gegenseitig, für fremde Hilfe wurde ein Stundenlohn von einer Mark bezahlt. Im Mai 1957 wurde ein zünftiges Richtfest gefeiert. Für ihren Einsatz wurde Hedwig Pfestroff mit einem Riesenblumenstrauß bedacht.
Sie wurde Siedlungsbeauftragte des VdK-Kreisverbandes Meschede. Auf ihre Anregung hin wurden auch in Velmede 13 und in Meschede sechs Häuser gebaut. So entstand Wohnraum für etwa 50 Familien; keiner der Siedler wurde dabei übermäßig finanziell belastet.
Nikolausfeier des SW Andreasberg
Zu den kleinen Sportlern des SW Andreasberg kam in diesem Jahr wieder der Nikolaus. Zahlreiche Kinder waren mit ihren Eltern der Einladung des Vorstandes gefolgt. Nachdem der Nikolaus die jüngsten Vereinsmitglieder sowie die Mitglieder der Leichtathletik- und Schwimmabteilung mit einer Tüte Leckereien beschenkt hatte, kam er zu den Fußballern der C- und D-Jugend. Hier hatte der Nikolaus den Knecht Ruprecht mitgebracht, der sogar von seiner Rute Gebrauch machte.
Es wurden die Kinder geehrt, die das Sportabzeichen erworben haben. Neben Urkunden und Nadeln überreichte der Vorstand ein kleines Geschenk. Dies soll nach den Worten von Vorsitzenden Alfred Wenzl anspornen für das nächste Jahr. Besonders geehrt wurde Markus Wegener für das goldene Sportabzeichen, als Geschenk erhielt er einen Autogrammball des FC Schalke 04.
Von der C- und D-Jugend wurde besonders Holger Köster für seinen vorbildlichen Einsatz ausgezeichnet, er erhielt ein Buchgeschenk. Auch die Eifrigsten in der Kinderturnabteilung und bei den Schwimmern erhielten kleine Präsente.
Nikolausfeiern in Heringhausen (Auszüge)
Da bekanntlich der hl. Nikolaus der Heringhauser Kirchenpatron ist, treffen sich alljährlich zur Zeit seines Namenstages die mit ihm verbundenen Gruppen und Vereine, um an einem Nachmittag oder Abend gemütlich beisammen zu sein.
Den Anfang machte der Gesangverein und der Kirchenchor. Nachdem man gemeinsam die Vorabendmesse am Nikolaustag mit Liedern festlich mitgestaltet hatte, ging es zum Feiern ins Pfarrheim.
Danach waren die Kinder an der Reihe, die mit Laternen, begleitet vom Nikolaus und dem Bläserkorps, durch die Straßen zogen und Lieder sangen. Im Pfarrheim erhielten die Kinder nach einem Unterhaltungsprogramm einen Stutenkerl.
Der heilige Mann besuchte in den nächsten Tagen die Senioren beim Caritas-Nachmittag und die Frauengemeinschaft. Zur Unterhaltung trugen jeweils die Akkordeonspieler von Reinhard Schmidtmann bei. Zu Gast war der Nikolaus auch bei den Messdienern und beim Männerverein. Hier begeisterte der Zauberer Ronelly die 50 Gäste. (Sieh)
Freudentage im Bergbaumuseum
Ramsbecks Bergbaumuseum ist ins Gerede gekommen, Gott sei Dank aber nur im positiven Sinne. Zunächst einmal berichtete das 3. Fernsehprogramm in einem längeren Beitrag über das Besucherbergwerk und seine Möglichkeiten. Dann konnte am nächsten Tag die 1,5 millionste Besucherin gefeiert werden. Schließlich traf am Tage darauf der 100.000ste Besucher dieses Jahres im Museum ein.
Zwar war Frau Almut Holthaus bereits am 2. 10. 1987 durch die Pforte des Bergbaumuseums geschritten, offiziell wurde sie am 25. November in einer Feierstunde geehrt, zu der prominente Gäste erschienen waren. Karl-Heinz Hoof, Vorsitzender der Betreibergesellschaft des Bergbaumuseums, dankte den Mitarbeitern, der Geschäftsführung und der Sachtleben AG für die gute Arbeit, als deren Folge das Museum so attraktiv für die Besucher geworden wäre. Er griff die Worte des Leiters des Bochumer Bergbaumuseums auf, der in der Fernsehsendung dem Ramsbecker Museum höchstes Lob gezollt hätte und es zu den interessantesten und erfolgreichsten des Landes NRW zählte. Auch NRW-Kultusminister Schwier habe ihm eine hohe Rolle als Kulturvermittlerin bescheinigt.
Die Gemeinde Bestwig und der HSK erfüllten mit der Unterhaltung des Museums eine große kulturelle Aufgabe. Karl-Heinz Hoof erinnerte an die Anfänge, als man nach der Schließung der Ramsbecker Erzgrube mutig die Errichtung des Museums betrieben hätte, obwohl es viele unbekannte Risiken und negative Unkenrufe gegeben hätte, die das Scheitern des Unternehmens prophezeit hätten. In seiner und auch in anderen Reden klang die Genugtuung über das gelungene werk durch.
Bergwerksdirektor Walter Miederer gab in seiner Festansprache einen Überblick über die erst 14 Jahre alte Geschichte des Besucherbergwerks. Eine seiner Aufgaben soll es sein, die Belange des Bergbaus durchschaubar zu machen und dessen Probleme an die junge Generation heranzutragen. Dies könnte eine Hilfe bei der Umstrukturierung des Bergbaus sein und Verständnis für einen evtl. später erneuten Bergbau in unserer Gegend wecken.
Dann zeigte er die Entwicklung des Museums mit Besucherbergwerk auf. Ursprünglich war die Museumshalle lediglich als Warteraum vor der Einfahrt in das Besucherbergwerk gedacht, dem entsprechend gab es auch nur wenige Schautafeln und Ausstellungsstücke. Im Laufe der Jahre kam die umfangreiche Mineraliensammlung hinzu, deren Herzstück immer noch Pfarrer Josef Hollmanns Steinsammlung ist. Dazu kommen heute zwei sozialkundliche Räume, ein Filmvorführraum und die neue, große Maschinenhalle. Geplant wird noch der Aufbau einer Fachbibliothek. So könne man der Zukunft getrost und gerüstet entgegensehen.
Die Entwicklung der Besucherzahlen verlief rasant. Nach der inoffiziellen Eröffnung am 25. 7. 1974, der der offizielle Teil am 27. 8. 1974 folgte, dauerte es nur bis zum 2. 6. 1979, bis eine halbe Million Besucher kamen. Bereits vier Jahre später wurde am 18. 5. 1983 mit einer Dame aus Dortmund die millionste Besucherin gezählt. Selbst Regierungspräsident Richard Grünschläger kam zur Ehrung der Besucherin nach Ramsbeck. Frau Almut Holthaus durfte sich über einen Blumenstrauß, einen Ramsbecker Stein mit Widmung und einen Wochenendaufenthalt im Ramsbecker Hof freuen.
Bereits einen Tag darauf war wieder ein besonderer Tag: Lehrer Jürgen Theysen von der Gesamtschule Dortmund-Nord nutzte einen Landschulaufenthalt im Haus Dortmund mit seinen Schülern zu einem Abstecher nach Ramsbeck, wo er prompt 100.000ster Besucher dieses Jahres wurde.
Angesichts solcher Besucherzahlen wundert es nicht, dass Paul Habbel als stellvertretender Landrat am 26. 11. 1987 voller Freude gratulierte und gute Wünsche für die Zukunft überbrachte. Er betonte, dass das Ramsbecker Museum von allen Gesellschaften, an denen der HSK beteiligt ist, als Perle und liebstes Kind betrachtet werden dürfe, denn es erwirtschafte im Gegensatz zu den anderen Beteiligungen Überschuss.
Bürgermeister Karl Senge hob in seinem Grußwort die Sicherheit des Museums hervor: Noch kein Unfall war zu beklagen, obwohl fast nur Laien das Bergbaumuseum mit dem Besucherbergwerk besuchen.
Nach den vielen Reden lud Gemeindedirektor als Geschäftsführer des Bergbaumuseums kurz und bündig zum Imbiss und Umtrunk ein, dem nach den vielen Reden alle gerne nachkamen. Umrahmt wurde die Feier von Darbietungen des Fanfarenzuges Nuttlar, der den Leuten lautstark den Marsch blies - unüberhörbar und ohrenbetäubend.
Wenn man über das erfolgreiche Bergbaumuseum berichtet, sollte man zwei Männer nicht vergessen, die wesentlich seine Geschichte mitgeschrieben haben. Einmal Hans-Günther Schmidt, leider viel zu früh verstorbener erster Direktor des Museums, dessen Initiative die Aufbauarbeit prägte. Dann sein Nachfolger Karl-Stephan Felix, der den weiteren Ausbau leitete und heute mit vielen Ideen mithilft, das Museum noch besuchenswerter zu machen. Ihre Arbeit wurde und wird meist nicht vor den Augen der Öffentlichkeit geleistet, aber ein guter Direktor ist immer die Seele eines erfolgreichen Unternehmens.
Eine Kuriosität am Rande: Mehrfach wurde von Rednern erwähnt, dass Frau Holthaus ins Sauerland gekommen wäre. Liegt Neuenrade nicht auch im märkischen Sauerland? Diese verflixte Heimatkunde!!!
Hoher Besuch im IPA-Haus Ramsbeck
In der Zeit vom 18. bis 20. Dezember 1987 hielt der nationale Vorstand der IPA-Sektion Holland im IPA-Haus Ramsbeck seine Jahresabschluss-Vorstandssitzung ab. Es muss den holländischen Gästen im schmucken Ramsbecker Heim wohl gut gefallen haben, denn war bereits die dritte Veranstaltung dieser Art. Mitgekommen waren auch die Ehefrauen der Vorstandsmitglieder aus allen Gegenden unseres Nachbarlandes, das auch ca. 80 % der Feriengäste dieses Polizeifreundeheims stellt.
Zum letzten Mal dabei war in seiner Funktion als Präsident der ca. 10.000 holländischen Mitglieder Theo Leenders, ein Hüne von Gestalt, der mit seiner Frau bereits einige Ramsbecker Schützenfeste mitgefeiert hat. Ungefähr 25 Jahre hat er im holländischen IPA-Verein im Vorstand gearbeitet und wird weiter als Generalsekretär des Internationalen Vorstandes für die Völkerverständigung arbeiten. Am 8. Juli 1971 hielt er bei der Eröffnung des Ramsbecker IPA-Hauses die Eröffnungsrede. Er erklärte uns, dass er dieses Haus als eines der schönsten und bestgeführten IPA-Häuser betrachte.
Wolfgang Wenzel als Leiter der Verbindungsstelle HSK begrüßte die Gäste und gab einen Überblick über die Arbeit im ablaufenden Jahr. Das Haus habe über 3.000 Übernachtungen gehabt, die aus acht Nationen kamen. Alle nennenswerten Veranstaltungen der Sektion fänden in Ramsbeck statt. In diesem Jahr habe man Beziehungen zum schottischen Bezirk Livingston/West Lothian geknüpft, zu dem der HSK bereits freundschaftliche Beziehungen unterhält.
Der Wall um das Ramsbecker IPA-Haus soll es nicht abschotten, sondern als Lärm- und Sichtschutz die Urlaubsqualität verbessern helfen. Er soll als Vogelhecke bepflanzt werden und das Grün in Ramsbeck vermehren helfen.
St. Nikolaus bei den Kindern des TuS
Am 5. Dezember weilte der Nikolaus bei den Kindern des TuS Valmetal. Zunächst begrüßte der 1. Vorsitzende Bergwerksdirektor Walter Miederer die in großer Zahl erschienenen Kleinen. Er hob in einer kurzen Ansprache den Wert der Kinder- und Jugendarbeit in einem Sportverein hervor und lobte den Übungseifer der Buben und Mädchen.
Dann kam St. Nikolaus und verteilte viel Lob. Davon ab bekamen die tüchtigen Schwimmer, die Fußballer, deren E-Jugend er kleinere Tore in Aussicht stellte. Anerkennung fanden auch die Leichtathleten, die fleißig Sportabzeichen erworben hatten, aber auch die fleißigen Skifahrer, die bald ohne Übungsleiter auskommen müssen. Allen Kindern wurde eine süße Tüte überreicht.
Umrahmt wurde die Feier, zu der etwa 140 Kinder erschienen waren, vom Krippenspiel der Kleinsten „Der Weg nach Bethlehem”, dem Schattenspiel „Nikolaus, der Bischof von Myra” und dem Tanz „Gäbe es kein Licht”. Dazu gab es Flötenspiel, gemeinsam gesungene Lieder und ein Weihnachtsgedicht. Allen Beteiligten gebührt ein herzliches Dankeschön für ihre Arbeit bei den Vorbereitungen. Keiner darf es uns verübeln, wenn wir einmal Mecki Tusch hervorheben, die mit den Kleinen herrlich gearbeitet hat.
Preiserhöhungen beim Wasser
Am 14. 12. 1987 verabschiedete der Rat der Gemeinde Bestwig den Haushalt für 1988. Mit 20,5 Million DM ist er in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen. Steuererhöhungen wird es nicht geben allerdings steigen die Kosten für Müllabfuhr und Wasser erheblich.
Der Preis für das Trinkwasser steigt von 1,85 DM auf 1,95 DM, der Abwasserpreis steigt von 2,34 DM auf 2,80 DM und die Grundgebühr wird von 15 auf 16 DM erhöht. Die Müllgebühren steigen von 41,30 DM auf 67,48 DM pro Person im Jahr. Diese saftige Erhöhung kommt durch Forderungen des HSK zustande.
Schützeninfos Ramsbeck (Auszug)
Info Nr. 5: Das Bauamt hat uns 20 Baumaßnahmen auferlegt, von denen 17 für weniger als 500 DM erledigt und z. T. schon abgenommen wurden. Als 18. Punkt liegt nun die fertige Zeichnung vor.
Info Nr. 7: Die WR hat über die Sache mit den Bänken und Stühlen so berichtet, wie Reinhold Meyer geschrieben hatte. Es hat einen bedauerlichen Fehler gegeben. Auf Grund eines Missverständnisses war der Eindruck erweckt worden, dass ein Wanderzirkus, der auf dem Schützenhof gastierte, für das Verschwinden der Bänke und Stühle im Wert von über 1.000 DM verantwortlich sei. Das i
Presbyterwahlen
In der evangelischen Kirchengemeinde Ramsbeck-Andreasberg werden im Januar 1988 drei Presbyter gewählt. Wahlberechtigt sind alle Gemeindemitglieder, die mindestens 18 Jahre alt sind. Zur Wahl stellen sich: Frau Gisela Birk, Ramsbeck, Herr Erhard Faber, Andreasberg, Herr Dieter Krüger, Andreasberg, Frau Ruth Meißner, Ramsbeck, Frau Ruth Sturmat, Untervalme.
Traurige Zukunft der Skiabteilung?
In der letzten Ausgabe von „RuR” wurde eindringlich auf Schwierigkeiten hingewiesen, die eine erfolgreiche Weiterarbeit der Skiabteilung des TuS Valmetal erschweren. Es erschüttert die Verantwortlichen, dass trotz dieses eindringlichen Bittens nur 20 Mitglieder zur Generalversammlung erschienen; dementsprechend gedrückt war auch die Stimmung.
Hermann Ehls erklärte sich nur noch dazu bereit, die Durchführung des 21. Volkskilaufs zu übernehmen. Danach wird er nur kommissarisch weitermachen, damit die Aktivitäten der Skiabteilung nicht vollständig erlahmen. . Als Folge des Mangels an qualifizierten Ausbildern werden in diesem Winter keine Skibusse mehr nach Bödefeld zum Skilift fahren, ebenso wird es keine Vereinsmeisterschaften geben.