Mai 1988 |
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Juni 1988 |
Bundesverdienstkreuz für Egon Heimes
Am 6. Mai 1988 erhielt Egon Heimes aus der Hand von Bundesarbeitsminister Norbert Blüm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das ihm Bundespräsident von Weizäcker verliehen hatte. Damit wurde das Wirken des heute 69jährigen in zahlreichen Ehrenämtern gewürdigt.
Seit 1958 wurde er immer wieder zum Knappschaftsältesten für Angestellte gewählt, sein Sprengel 0975 umfaßt den gesamten Hochsauerlandkreis. Dazu war er in der knappschaftlichen Selbstverwaltung tätig.
Noch heute ist er Vorsitzender der Widerspruchstelle bei der Knappschaft in Siegen.
Der frühere Personalabteilungsleiter der Ramsbecker Grube ist seit 1957 Mitglied der IG Bergbau und Energie. Von 1971 - 1984 auch Mitglied des Aufsichtsrates der Stollberger Zink AG in Aachen.
Lange Jahre war Egon Heimes auch politisch tätig. Seit 1963 Mitglied der CDU und der Sozialausschüsse, war er von 1964 - 1974 Gemeinderat in Ramsbeck und stellvertretender Gemeindebürgermeister. Nach der kommunalen Neugliederung war er bis 1977 Ratsmitglied in Ratsmitglied in Bestwig, von 1975 - 1979 Mitglied des Kreistages. Nicht vergessen werden sollte eine beinahe 40jährige Vorstandstätigkeit im VdK Ortsverband Ramsbeck, lange Jahre als 1. Vorsitzender der St. Hubertus-Schützenbruderschaft und die Leitung der Fußballabteilung des TuS Valmetal.
Bundesarbeitsminister Norbert Blüm war der richtige Verleiher dieser hohen Auszeichnung in der Hauptverwaltung der Bundesknappschaft in Bochum, denn er kennt den Jubilar aus langen Jahren gemeinsamen Arbeitens. Hier wurde anerkannt, dass ein Mann neben seiner beruflichen Tätigkeit in vielen Ehrenämtern Gutes für seine Arbeitskollegen und seine Mitbürger geleistet hat.
Lieber Egon, wir beglückwünschen dich sehr herzlich zu dieser großen Ehrung!
TuS Valmetal mit neuem Trainer
Zum 1. 7. 1988 tritt Roland Graff als Spielertrainer in die Dienste des TuS Valmetal. Gespielt hat er in der 1. Mannschaft bereits seit 1986, nur tritt er die Nachfolge von Helmut Schmidt an, der zum TSV Bigge-Olsberg wechselt. Roland Graff ist 32 Jahre alt, in Nuttlar beheimatet und verheiratet, dazu Vater zweier Töchter. Gebürtig stammt er aus Werl, wo er auch zehn Jahre für „Preussen Werl” in der Landesliga spielte. Weitere Stationen seiner sportlichen Laufbahn waren fünf Jahre beim SV Welver in der Verbandsliga und ein Jahr bei Hellweg Lütgendortmund, die in der Amateuroberliga spielen. Die Liebe war der Grund, ins Sauerland zu ziehen, er spielte zwei Jahre beim TuS Velmede/Bestwig, bis er zum TuS Valmetal stieß. Beruflich ist der gelernte Industriekaufmann für die Württembergische Feuerversicherung tätig. Seit einem Jahr wirbt die 1. Mannschaft des TuS mit Trikotwerbung für diese Versicherung.
Als Grundkonzept für seine Trainertätigkeit möchte Roland Graff das Umgehen mit dem Ball erarbeitete in den Mittelpunkt seines Bemühens stellen. Nur im Training mit dem Ball erarbeitete Perfektion könne auch im „Ernstfall” im Spiel fruchtbringend angewandt werden. In der Vorbereitungszeit auf die neue Saison wird er seine Schützlinge (und Mitpieler) dreimal in der Woche zum Training bitten, später wird zweimal hart gearbeitet.
Nach dem letzten Spieltag ist es noch ungewiß, ob der TuS Valmetal Bezirksligist bleibt.
Roland Graff sieht die Zukunft der ersten Mannschaft des TuS unter zwei Denkansätzen. Falls die Mannschaft dem drohenden Abstieg aus der Bezirksliga entgehen kann, muß sie durch drei „fertige Spieler verstärkt werden, vor allem im Sturm. Sonst sieht er in der kommenden Saison die Mannschaft schon wieder im Abstiegsstrudel landen. Wenn die Mannschaft durch eine Niederlage im Entscheidungsspiel absteigen sollte, will er die Kreisliga A gezielt auf die Jugend setzen und in einer vielleicht mehrere Jahre dauernden Aufbauphase aus den aus der eigenen Jugend kommenden Spielern eine bezirksklassenreife Mannschaft formen.
Wir wünschen einmal der 1. Mannschaft des TuS Valmetal den Verbleib in der Bezirksliga. Herrn Graff wünschen wir bei seiner Spielertrainertätigkeit viel Erfolg und eine glückliche Hand im Umgang mit seinen Mitspielern.
Entscheidungsspiel!
Eine aufregende Woche liegt hinter dem Bezirksligisten TuS Valmetal. Das von der Bezirksspruchkammer für den TuS Vosswinkel gewertete Meisterschaftsspiel bei Westfalia Soest wurde überraschend am vergangenen Donnerstag nach dem Urteilsspruch der Verbandsspruchkammer wiederholt. Vorausgegangen waren Einsprüche der abstiegsbedrohten Vereine VfR Winterberg und Valmetal.
Die von beiden Vereinen erwartete Niederlage der Vosswinkel im Wiederholungsspiel in Soest blieb jedoch aus. Der TuS Vosswinkel holte mit dem 1:1 einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf. Die Situation der um den Bezirksligaverbleib kämpfenden Mannschaften vor dem letzten Spieltag am Sonntag sah wie folgt aus:
13. TuS Valmetal: 22 Punkte
14. TuS Vosswinkel: 22 Punkte
15. VfR Winterberg: 21 Punkte
16. SV Deifeld 11: Punkte
Der TuSValmetal gewann sein letztes Heimspiel gegen TuS Bremen knapp aber verdient durch ein Tor von Joungster Michael Theune mit 1:0. Damit hatte der TuS 24 Punkte erreicht. Ob dies aber zum Erhalt der Klasse reichte war abhängig vom Ausgang des Spiels der Voßwinkler in Deifeld.
Geschäftsführer Dieter Gockel war sofort nach Spielschluß zum Telefon geeilt und erfuhr vom 3:1 Sieg des TuS Voßwinkel. Winterberg und Deifeld steigen nun ab in die Kreisliga A Brilon. Der dritte Absteiger muß nun in einem Entscheidungsspiel zwischen dem TuS Valmetal und TuS Vosswinkel ermittelt werden. Das Spiel findet am kommenden Samstag, dem 4. Juni, 15.00 Uhr, in Freienohl statt.
Die Saison 87/88 wird durch dieses notwendige Spiel verlängert. Die Chancen des TuS Valmetal sind sicherlich nicht schlecht. Die Mannschaft hat im letzten Spiel gezeigt, dass sie fighten kann. Eine große Anhängerzahl könnte zusätzliche Motivation erzeugen.
Auch andere Vereine haben ein begründetes Interesse am Klassenerhalt des TuS. Beobachter aus Wenholthausen, Olpe und Eversberg wurden bei den letzten Spielen gesichtet. Der Weg des TuS ist auch für den Auf- und Abstieg in unteren Klassen mitentscheidend.
So kann auch die Reserve des TuS noch vom Klassenerhalt der Ersten profitieren. Ein Sieg in einem Ausscheidungsspiel gegen den Zweiten der Kreisliga C Süd würde die Qualifikation für die Kreisliga B bedeuten. Allerdings muss in der eigenen Gruppe der 2. Tabellenplatz erreicht werden.
Die 3. Mannschaft des TuS Valmetal hält sich zur Zeit in Südspanien auf. Zum letzten Meisterschaftsspiel trat stellvertretend die Alte-Herren-Mannschaft an. Gegen teilweise um 20 Jahren jüngere Gegenspieler errangen die Alten Herren einen 2:1 Sieg in Henne-Ruhrtal. Leider verletzte sich Michael Gerhards so schwer, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Nach der Diagnose Jochbeinbruch muß er in Bochum operiert werden. Wir wünschen dem tüchtigen Trainer der C-Jugend baldige Genesung.
Rückblick
Vor 25 Jahren - am 22. Juni 1963 weilte in Andreasberg hoher Besuch: Der Erzbischof von Paderborn, Dr. Lorenz Jaeger, war gekommen, um die St.-Barbara-Kirche nach vollständigem Um- und Erweiterungsbau zu konsekrieren. Die 1906 erbaute Kirche war damals vom Ramsbecker Pfarrer Meyer nur gesegnet worden. Ein Bischof, der normalerweise eine neue Kirche weiht, war nicht erschienen.
Das innere und Äußere Bild der renovierten Kirche hatte sich sehr zum Vorteil verändert. Der Altarraum war erweitert worden und hatte nun als Mittelpunkt einen formschönen Altaraus Anröchter Dolomit. Im Altar befinden sich seitdem Reliquien des heiligen Adeolatus, eines im Jahre 834 verstorbenen italienischen Abtes.
Die Sakristei und der 28 m hohe Kirchturm wurden völlig neu gebaut worden. Die vorwiegend weiß gestrichenen Innen- und Außenwände gaben dem Gotteshaus ein schönes Aussehen. Der Erzbischof sagte bei der Einweihung: „Es ist kein Prunkdom, aber der Stolz des Dekanates, harmonisch eingepasst in die Dorfstraße.”
Sieh
Ein fröhliches Sängerfest
Die Chorgemeinschaft MGV „Eintracht Ramsbeck” hatte zu ihrer offiziellen Geburtstagsfeier am 30. 4. 1988 neun Gastchöre eingeladen. Die Halle war beim Festsingen zum 125jährigen Geburtstag bis auf den letzten Platz gefüllt, erfreulich das rege Interesse der Ramsbecker Bevölkerung. Der Vorsitzende der Chorgemeinschaft, Alfons Schneider, konnte seine große Freude nicht verbergen, als er die große Sängergemeinschaft begrüßte. Zahlreiche Ehrengäste waren erschienen, um den ältesten Chor in der Gemeinde Bestwig zu ehren: Bürgermeister Senge, der stellvertretende Gemeindedirektor Engel, Pastor Vor und Pastor Herling, der Vorsitzende des Kreissängerbundes Rath mit seinem Vorgänger Hofmann, Frau Pfestroff und die Fraktionsvorsitzenden im Bestwiger Gemeinderat Hoof (CDU) und Dünschede (SPD).
In seiner Festrede dankte Josef Rath dem Chor für die bis heute geleistete Arbeit, bat aber auch, sich nicht im Erreichten zu sonnen. Trotz der harten Konkurrenz der Medien würde wieder das künstlerische Eigenschaffen zu neuem Leben erweckt. Gemeinsames Singen und Musizieren kommen wieder in die Gunst der Menschen zurück. Rath warnte vor den Extremen der Selbstüberschätzung und der Frustration. Wird das eine zur Absenkung der Qualität führen, so begründet sich das andere im leidigen Nachwuchsproblem. Nach Aussage von Josef Rath sind die Männergesangvereine meist überaltert, Junge kommen nur, wenn sie in einen leistungsstarken Chor eintreten können. Dafür müssten sie aber an der Gestaltung des Chorlebens mitwirken können, sie müssten voll in den Chor integriert werden, es dürfe keine Generationsprobleme geben. Neuerdings suchen die Frauen den Weg in die Chöre, eine Folge der Anpassung der Frauen. Der Festredner forderte zum Abschneiden alter Zöpfe auf, gutes Erhaltenswertes müsse man bewahren, einem zu heimattümelnden Chorwesen eine Absage erteilen.
Der Chorleiter müsse als Fachmann der belebende Mitreißer in einem Chor sein, der offen für das Neue sein müsse. Gerade hier lobte er den Chorleiter des Ramsbecker Chores, Friedrich Schroeder, der in seiner 10jährigen Tätigkeit in Ramsbeck bemerkenswerte Akzente gesetzt habe und dem dafür herzlicher Dank gebühre.
Schmunzeln konnte der langjährige Kassierer der Chorgemeinschaft, Leo Vosswinkel. Einmal erfreute ihn sicherlich die vollbesetzte Halle, dann ergoß sich ein warmer Regen von Geschenken, die meist diskret in einem Briefumschlag überreicht wurden und wohl in Zukunft ein noch eifrigeres Üben notwendig machen. Neben den Gastchören ließen es sich Ramsbecks Vereine nicht nehmen, dem zweitältesten Verein im Dorf herzlich zu gratulieren, ebenso gratulierten die Kirchengemeinden. Nachdem viele Worte gewechselt waren, kam die Sangeskunst zu Wort. Witzig und launisch führten Gisela Birk und Monika Förster durch das Programm, das sich wahrlich sehen lassen konnte. Ob Sängerinnen und Sänger aus Brabecke, Gevelinghausen, aus Ostwig oder Heringhausen, aus Nuttlar oder Velmede, aus Andreasberg oder Bödefeld kamen, sie reizten mit ihren vorzüglichen Beiträgen die Zuhörer zu herzlichem Beifall. Besonders bedacht damit wurden die Sängerinnen und Sänger von „Concordia” 1885 Andreasberg. Beim ersten Auftritt nach der Wiederbegründung dieses Chores zeigte sich, daß Alfons Meschede als Dirigent in einem guten halben Jahr vorzüglich Arbeit in Andreasberg geleistet hat und die Chormitglieder aufgeschlossen und lernwillig sind. Der überstarke, verdiente Beifall war sicherlich Balsam für die Andreasberger Sänger. Die Ramsbecker Chorgemeinschaft setzte einen glanzvollen Schlusspunkt mit einer Evergreen-Auswahl aus den goldenen zwanziger Jahren. Friedrich Schroeder, der Chor und Gregor Vollmer als Klavierbegleiter wurden gefeiert.
Gefeiert wurde dann kräftig der heranziehende Mai, einige Festteilnehmer konnten sogar den lichten Maientag begrüßen. Vor der Theke gab es ein prächtiges Festgetümmel mit den unvermeidbaren und liebevollen Zusatzgesangsdarbietungen, die seit eh und je den Reiz eines echten Sängerfestes ausmachen. Es war ein fröhliches und überschäumendes Fest. Ob man da nicht neugierig wird, einmal beim Chor hereinzuschauen? Übungsabend der Ramsbecker Chorgemeinschaft ist donnerstags, 20 Uhr, im Ramsbecker Hof.
Gemeinde auf Wallfahrt
Am 8. Mai 1988, der zugleich Muttertag war, fand wieder die traditionelle Wallfahrt der kath. Kirchengemeinde St. Margaretha Ramsbeck zum Wilzenberg statt. Über 100 Gemeindemitglieder waren dem Ruf des Pfarrgemeinderates gefolgt, darunter sehr viele Kinder und Jugendliche. Die Jugend übernahm auch spontan den größten Teil des Betens beim gemeinsamen Kreuzweg rund um den Wilzenberg, der neben dem Kreuzberg bei Bödefeld und dem Borberg bei Olsberg als heiliger Berg des Sauerlandes gilt. Im Anschluß daran feierte Pastor Vor eine hl. Messe im Freien, in der besonders für die verfolgten Christen in den östlichen Ländern gebetet wurde.
Das sich beten und feiern vereinbaren lassen, zeigte sich beim anschließenden geselligen Beisammensein in der grünen Natur. Viele Gemeindemitglieder lieben dies, weil es Muße gibt zu guten Gesprächen. Mitglieder des Pfarrgemeinderates sorgten für das Wohl der Pilger, für die Kinder gab es lustige Spiele mit vielen süßen Überraschungen. Da verging die Zeit wie im Fluge, bis Wolfs Willi die müden Pilger wieder in das heimische Ramsbeck brachte. Unser Tip: Sind sie im nächsten Jahr doch einmal mit dabei. Es lohnt wirklich!
Erdgasversorgung im Valmetal
Ende April hatte die VEW zu Bürgerversammlungen in Ramsbeck und Heringhausen eingeladen, um die Bevölkerung ausführlich über die Vorteile der Erdgasversorgung zum Heizen und Warmwasserbereiten zu informieren. Leider waren nur wenige Interessenten erschienen.
Die Vorteile, die Erdgas bietet, werden hoch geschätzt. In den letzten Jahren haben sich etwa 300 000 Haushalte pro Jahr in der Bundesrepublik entschieden, Erdgas zu nutzen. Heizen mit Erdgas ist eine saubere Sache. Da muß man sich nicht mit Asche abmühen, da gibt es keine Geruchsbelästigung und keinen Schmutz. Keller werden frei von Kohle, Koks und Öltank. Erdgas ist ein Naturgas: Es ist von Natur aus umweltschonend, weil es fast vollkommen verbrennt und nahezu frei von schädlichem Schwefeldioxid und Staub ist. Bei veralteten Heizungsanlagen beträgt der Jahresnutzungsgrad (Verhältnis der nutzbar gemachten Wärme zur eingesetzten Energie in einem Jahr) nur 64 Prozent. Mit moderner Erdgas-Heiztechnik lassen sich dagegen über 90 Prozent erzielen. Erdgas braucht nicht vorfinanziert zu werden. Bezahlt wird wie beim Strom nach dem Verbrauch in gleichmäßigen Monatsraten. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass die Erdgasversorgung langfristig gesichert ist, denn zu etwa 80 Prozent kommt das bei uns benötigte Erdgas aus westeuropäischen Quellen. Auf Grund der bisher bekannten großen Reserven wird Erdgas bis weit ins nächste Jahrhundert zur Verfügung stehen.
Alle Erdgas-Geräte sind voll gesichert, die Gefahr ist gleich Null. Ungewollt und unverbrannt kann kein Gas ausströmen: sobald die Flamme erlischt, wird die Gaszufuhr automatisch gesperrt.
Wenn die vorhandene Heizungsanlage veraltet ist und bald erneuert werden muß, stellt das Erdgas-Heizsystem oft die Lösung des Problems dar. Denn die Umstellung einer Warmwasserzentralheizung mit Ölfeuerung auf Erdgasbetrieb ist besonders einfach, es wird lediglich der Wärmeerzeuger gegen einen Gas-Spezialheizkessel ausgetauscht! Der bisherige Brennstofflagerraum wird für andere Zwecke nutzbar. Da die veralteten Wärmeerzeuger sehr unwirtschaftlich arbeiten und viel Energie verschwenden, hat sich die Modernisierung in wenigen Jahren amortisiert.
Die VEW gewährt ein Darlehn in Höhe der gesamten Umstellungskosten bis zu einem Betrag von 6 000 DM je Darlehnsnehmer. Der effektive Jahreszins beträgt nur 4,5 Prozent, das Darlehn hat eine Laufzeit von drei Jahren. Außerdem belohnt der Staat mit dem neuergänzten § 82a EstDV Investitionen in moderne Heizungstechnologie: Eigentümer von Einfamilienhäusern können vom finanziellen Aufwand jährlich 10 Prozent als Werbungskosten abziehen.
Die VEW hat inzwischen ein unterirdisches Leitungsnetz (Pipeline) von 7 500 KM in NRW aufgebaut, das bis ins Ruhrtal reicht. Hier sind 600 Anschlüsse vorhanden. Eine Verlängerung des Netzes bis nach Ramsbeck würde etwa 2.000.000 DM kosten. Optimal wären für die VEW 200 Anschlüsse in Ramsbeck und 100 in Heringhausen. Aber auch bei weniger Interesse soll der Hausanschluß (bis zum Regler im Keller) 2 000 nicht übersteigen, es sei denn, das Haus liegt mehr als 20 m von der Leitung entfernt. Die Umstellung der Zentralheizung von Öl auf Erdgas soll ca. 6 000 DM kosten, die Wartungskosten der Gasheizung sollen nur 50 Prozent gegenüber der herkömmlichen betragen. Der Preis für die Kilowattstunde Gas liegt derzeit bei etwa 4 Pfennig. Man spricht zwar von einer evtl. Gas-Steuer, aber Gas- und Ölpreis sind aneinander gekoppelt. Teurer als Öl ist Gas auch in Zukunft nicht, vor allem keinen extremen Schwankungen unterworfen!
Wenn die VEW bei den Bürgerversammlungen den Eindruck gewonnen haben sollte, dass in Ramsbeck und Heringhausen die Einstellung zum Erdgas überwiegend positiv ist, soll im Herbst diesen Jahres ein Berater in die einzelnen Haushalte kommen, der individuell Kosten und Bedarf ausrechnet. Bei genügend Anträgen soll Ende 89 die Gasleitung im Valmetal Wirklichkeit werden.
Sieh
Wir meinen: Die Vertreter der VEW haben in den Bürgerversammlungen in Ramsbeck und Heringhausen alle Vorteile des Erdgases herauszustellen versucht. Sicherlich gelten viele der Argumente auch für das Heizöl. Deshalb sollten wir es nicht bei dieser recht positiven Sicht für das Erdgas bewenden Lassen, sondern in der nächsten Ausgabe die andere Seite zu Wort kommen lassen.
Diese Diskussion wollen wir in RuR fair und möglichst erschöpfend führen. Lesermeinungen sind uns deshalb recht willkommen.
Wie sagten die Lateiner so schön: Audiatur et altera pars. Zu deutsch: Die andere Seite sollte man auch hören.
Kirchenchor „St. Cäcilia” beging 25jähriges Bestehen
Mit einem Festhochamt in der ziemlich gut besetzten St. Nikolaus-Kirche in Heringhausen, begann die Jubiläumsfeier des Chores am 7. Mai 1988.
Als Einleitung spielte Klaus Stehling das Orgelkonzert von Johann Sebastian Bach in C-Dur. Der Chor begrüßte die Besucher mit dem Lied „Groß ist der Herr”.
Pastor Enste aus Steinhausen, Mitbegründer und erster Präses des Chors, zelebrierte das Hochamt und wies darauf hin, dass er sich immer wieder freue wenn er nach Heringhausen eingeladen würde. Da er schon 20 Jahre von Heringhausen weg sei, sehe er so manschen Täufling als erwachsenen Menschen wieder.
An den Jubiläumschor gewandt meinte er, es wäre damals nicht einfach gewesen Frauen und Männer unter einen Hut zu bringen, aber die nun25jährige gute Gemeinschaft beweise, dass sich der Einsatz gelohnt habe und der Chor immer wieder zur Verschönerung der Gottesdienste beigetragen habe. Es möchten sich immer wieder neue Leute finden um mit Freude an geistlicher Musik die Verkündigung der Botschaft der Liebe Gottes auch weitere 25 Jahre zu tragen.
Nach dem Gottesdienst hatten sich ca. 80 geladene Gäste im Pfarrheim eingefunden und wurden von den Sängerinnen und Sängern mit den Liedern „Festgesang” und „Jubilate” begrüßt.
Danach begrüßte der 1. Vorsitzende, Gerhard Bültmann, die Gäste und stellte fest, dass man schon ab 1948 mit einigen Frauen zusammen in Form einer Schola gesungen habe Bültmann begrüßte den Mitbegründer und 1. Präses des Chores, Pastor Enste, den großen Freund und Forderer Pastor August Finke aus Nuttlar und den derzeitigen Pastor in Heringhausen, Pastor Heinz Schippers, wie auch den Vorstand des Kirchenchores St. Andreas von der Muttergemeinde Velmede. Ein besonderer Gruß galt dem Chorleiter Johannes Becker, der den Chor nun 25 Jahre leitet, ebenfalls dem Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat. Sodann wurden 7 Sängerinnen und 11 Sänger geehrt, die von Anfang an mit dabei sind. Sie wurden von Pastor Enste mit einer Urkunde ausgezeichnet. Die Damen erhielten vom 1. Vorsitzenden zusätzlich noch eine Rose als besondere Anerkennung.
Pastor Schippers bedankte sich für die Einladung und war der Meinung, es sei gut für das ganze Gemeinwesen so einen Chor zu haben und sagte, es sei ein gutes Zeichen Jubilare zu haben, aber auch Zuwachs wäre nötig um durchzuhalten. 25 Jahre sei kein Abschluß sondern erst ein viertel Jahrhundert.
Ortsvorsteher Werner Kenter überreichte ein Geldgeschenk für evtl. Anschaffung neuer Noten und wünschte, dass der Chor auch noch das 50jährige Bestehen feiern könne.
Pastor Finke erinnerte sich gern an die Mitwirkung des Chores an Festtagen und brachte zum Ausdruck, dass der Kirchenchor und der Männergesangverein die größten Kulturträger in Heringhausen seien.
Josef Dierkes, Vorsitzender des St.-Andreas-Kirchenchores Velmede wünschte dem Jubiläumschor viel Erfolg für die Zukunft und wollte mit einem Geldgeschenk die Kasse auffüllen.
Als MGV-Vorsitzender bedankte sich Gerhard Bültmann für die langjährige gute Zusammenarbeit und überreichte im Namen des MGV ein Geldgeschenk.
Zum Schluß bedankte sich die 2. Vorsitzende des Kirchenchores, Maria Rasche, dafür, dass so viele der Einladung gefolgt waren und freute sich über die Geschenke. Glücklich über die finanzielle Beisteuerung zur leeren Kasse brachte sie zum Ausdruck, dass sie willens wäre, alle einmal kräftig zu drücken.
Früher Schule - heute Apotheke
Das Haus mit der Haunummer 44 in der Heinrich Lübke-Straße, früher Provinzialstraße und ehemals Hauptstraße ist im Jahre 1869 errichtet worden und hat in vielfältiger Weise öffentlichen Aufgaben gedient. Als ehemaliges Schulgebäude war es konzipiert und ist mit der Geschichte des Ramsbecker Schulwesens eng verbunden. Aus diesem Grund muß kurz auf die Geschichte des hiesigen Schulwesens eingegangen werden.
Sicherlich spielte Ramsbeck wenn man eventuelle bergbauliche Aktivitäten außer acht lässt der Zahl der Einwohner nach zu urteilen, keine überragende Rolle. 1685 betrug die Anzahl der vorhandenen Wohnhäuser 12, die der Einwohner 75. Eine Zählung im Jahre 1818 ergab ebenfalls 12 Häuser, jedoch 170 Personen . Das Bild des Nachbardorfes Heringhausen gestaltete sich etwas günstiger. Dieser Ort zählte 1685 13Wohnhäuser und 286 Bewohner. Die bessere Lage gab dem Dorf größeren öffentlichen Einfluß und so verfügte auch Heringhausen vor Ramsbeck über eine Schule. Somit gingen bis zur Schulgründung in Ramsbeck die Kinder zur Schule nach Heringhausen. Anders wurde es mit der Errichtung des katholischen Vikariates Ramsbeck im Jahre 1766. Die ersten vier Seelsorger wurden ausdrücklich als Schulvikare angestellt. Erster Lehrer war Vikar Bergenthal, gebürtig aus Bödefeld. Ein besonderes Schullokal war nicht vorhanden. Der Vikar stellte ein Zimmer seiner Amtswohnung zur Verfügung. Der Schulunterricht fand nur in den Wintermonaten statt: von Martini (11. 11.) bis 1 Mai. Im Sommer mussten die Kinder das Vieh hüten.
Die Gemeinde baute dann nach 1810 das erste Schulgebäude. In der Chronik lesen wir: „Der Standort des ersten Gebäudes ist mit Sicherheit nicht bekannt. Verschiedene Anzeichen sprechen dafür, dass der erste Schulbau auch am Wasser gegenüber der alten Kirche stand.” In dem Katasterplan von 1827 und noch in dem von 1867 finden wir diese Angaben bestätigt. Die Grundmaße des eingetragenen Gebäudes sind nicht mit dem späteren, 1869 gebauten, Haus identisch. (siehe Plan in unserem Blättchen)
Dieses erste Schulgebäude musste dem 1868 geplanten Neubau weichen. Ein Schneider Schulte kaufte den Altbau zum Abbruch. Er ließ den Bau niederreißen, um die Materialien für den eigenen Hausbau am Kirchhof verwenden zu können. Im Oktober 1869 wurde das neue Schulhaus bezogen. Zu diesem Schulgebäude kam 1894ein weiteres Schulhaus hinzu. Es steht 200 m nördlich der alten Kirche. (Das heutige Haus F. Tusch). In beiden Schulbauten befanden sich die Lehrerwohnungen. Das heutige Haus Tusch wurde als Mädchenschule, das 1869 gebaute als Jungenschule benutzt.
Nach Indienststellung der jetzigen Wilhelmine-Lübke-Grundschule im Jahre 1939 verkaufte man die alte Jungenschule gegenüber der alten Kirche an den Kaufmann Eberhard Melches aus Bestwig für 11 500,-RM. Später erwarb die Gemeinde das Gebäude und baute es zum Dienstraum des Bürgermeisters und zum Sitzungszimmer der Gemeindevertretung um. Die Standesbeamten Bernhard Gerke, Josef Stremmer und Rudolf Herrmann haben so manchen Bund fürs Leben in der unteren Etage des Hauses geschlossen. Lange Jahre war die Spar- und Darlehenskasse bzw. heutige Volksbank Mieter einiger Räume. Die Gemeindebücherei hatte ebenfalls ihren Platz im Hause. Der Zahnarzt Dr. med. dent. Hans Schmidtke wohnte und führte seine Praxis in der ersten Etage und hat vielen Bürgern unseres Dorfes und aus der Umgebung manchen Schmerz bereitet bzw. genommen. Die obere Etage bewohnte Kirchenküster Xaver Schmidt mit seiner Familie weit über 50 Jahre.
Im Jahre 1974 verkaufte die Gemeinde das Gebäude an Engelbert Prein, der das Haus zur heutigen Elisabeth Apotheke und Drogerie Brolle umbaute.
Engelbert Prein