März 92

Feb92

1992

Apr92


Rücksichtslose Umweltverschmutzung

Bereits in Nr.4/91 von „Rund um Ramsbeck” haben wir angeprangert, daß unnötig übrige Weihnachtsbäume verbrannt werden. In diesem Jahr wurde es wieder praktiziert in Heringhausen und im Nierbachtal. Autofahrer und Bewohner des Ruhrtals bis Meschede bekamen es zu spüren. Die Polizei ermittelt, da die Kunststoffnetze gleich mitverbrannt wurden, wie es in der „Westfalenpost” stand.

Sicher haben viele unserer Leser durch das Fernsehen erfahren, daß sich neben den Südpolargebieten auch in unseren Breiten ein Ozonloch gebildet hat, das die schädlichen Sonnenstrahlen nicht mehr absorbieren kann. Die Folgen sind Hautkrebs und Klimaveränderungen. Jede Verbrennung, zumal die von Kunststoff, fördert diesen Prozeß noch mehr. Nach Aussagen eines Weihnachtsbaumhändlers werden für 500 Weihnachtsbäume etwa 10 kg Kunststoffnetzmasse benötigt. Der Leser mag sich ausrechnen, wieviel Kunststoff für 500.000 Bäume benötigt wird, zumal die Hälfte der Bäume mindestens zweimal genetzt werden. Diese Netze verrotten nicht und sind beim Verbrennen äußerst umweltschädigend. Wir behaupten, daß man „von der Wiege bis zur Bahre” mit der heute üblichen Art der Weihnachtsbaumerzeugung die Natur vergewaltigt. Da wird bis zur Ernte jedes Grashälmchen mit giftigen Substanzen weggespritzt, obwohl das Grundwasser dadurch belastet und der Boden für andere Nutzungen auf Jahre unbrauchbar wird. Da werden Bäume ausgegraben, was bei unserer kargen Bodenkrume beim wiederholten Mal zur Versteppung führen kann. Dann wird die Umwelt durch das Verbrennen nicht verkaufter und nicht verkaufbarer Bäume belastet.

Wir sehen im Fernsehen oft die schrecklichen Bilder von der Zerstörung des Regenwaldes mit nicht abzusehenden Folgen für das Weltklima. Hier zerstören wenige Grundbesitzer aus Profitgier unseren Lebensraum. Oft hilft ihnen dabei noch der jeweilige Staat beim schändlichen Treiben: Brandrodung, unmäßiger Holzeinschlag, Vertreibung unerwünschter Ureinwohner. Die Gesetze bei uns verhindern ein derart rechtloses Handeln, aber wird bei uns nicht ähnlich die Umwelt belastet? Die einen bemühen sich um Müllvermeidung, unser oben schon erwähnter Händler fährt für 184 DM Gebühr die Bäume zur Müllkippe.

Wir meckern nicht nur, sondern haben bereits im vergangenen Jahr Vorschläge gemacht, die das Verbrennen von Bäumen überflüssig machen. Überreste kann man schnitzeln und die gewonnene Biomasse zum Abdecken des Bodens verwenden. Wie wir es in unseren so behandelten Anlagen sehen, würde dadurch das Unkraut klein gehalten, das Gift bliebe in der Flasche. Natürlich würde dieses Verfahren teurer sein als das Verbrennen oder einfach zur Kippe fahren. Wer im Weihnachtsbaumgeschäft bestens verdient, dem dürften solche Zusatzkosten zugemutet werden können!

Gas und Kabel kommen

Wenn das Wetter mitspielt, könnte Anfang bis Mitte April mit der Breitbandverkabelung und der Verlegung der Erdgasleitung in Ramsbeck begonnen werden. Die VEW hat als federführender Auftraggeber die Leistungsverzeichnisse fertiggestellt, so daß sie zur Ausschreibung zehn leistungsfähigen Unternehmen zugestellt werden können. Die Post hängt sich an die Ausschreibung der VEW an. Die Gemeinde Bestwig, die die Restflächen wiederherstellen muß, hat bereits die Arbeiten ausgeschrieben, so daß in beiden Fällen die Auftragsvergabe um den 20. März 1992 herum erfolgen kann. Diese Koppelung beider Auftragsarbeiten bietet den Firmen die Chance, beide Arbeiten zusammen durchzuführen.

Rohre und Kabel werden in drei Bauabschnitten verlegt, die gleichzeitig begonnen werden sollen. Der erste Bauabschnitt umfaßt die Strecke von Heringhausen bis etwa zum Ramsbecker Sportplatz mit Eickhagen. Das zweite Baulos erfaßt die Heinrich-Lübke-Straße mit Nebenstraßen bis zur Tankstelle. Das dritte Baulos geht zum Werdern und zur Tränenburg. Da drei Baugruppen gleichzeitig arbeiten, will man zur Heizperiode im Herbst dieses Jahres mit den Arbeiten fertig sein.

Rückblick

Am 15. März 1967 – vor 25 Jahren – wurde in Ramsbeck die Bergmännische Berufsschule aufgelöst. Da die Bergleute keinen Nachwuchs hatten, war ein Fortbestand der Schule nicht mehr möglich. Die Bergmännische Berufsschule in Ramsbeck war am 26. mai 1937 eingerichtet worden.

Sieh

Berlar bald Kurort

Wenn man zur Zeit das Caritasheim in Berlar besucht, glaubt man kaum, daß hier bereits am 6. April die ersten Gäste das Haus wieder mit Leben füllen sollen. Zeitweilig bis zu 30 Handwerker haben im Haus umfangreiche Umbauarbeiten vorgenommen. Bis auf zwei Spezialfirmen aus Borken und aus Essen wurden mit den Arbeiten nur Firmen aus dem heimischen Raum bedacht.

Der Caritas-Verband Essen wird weiterhin der Träger des Hauses sein, aber die Belegung erfolgt durch das Müttergenesungswerk. 30 Mütter mit 44 Kindern - soviel Platz ist vorhanden - werden hier Mutter-und-Kind-Urlaub erleben, der von den Krankenkassen verordnet wird. Dr. Dieter Hegemann wird sie ab Juni 1992 als Kurarzt betreuen.

Die Umbauarbeiten waren erforderlich, um das Haus in Berlar für seine Aufgaben in einen attraktiven Zustand zu versetzen. Ein Schmuckstück wird sicherlich der 200 qm große Wintergarten werden. Die Firma Hegener mußte hier allein 1.000 m Kabelleitungen verlegen. Die kurenden Mütter und Kinder wohnen in 17 Appartements für Mutter und 2 Kinder und in 13 geräumigen Einzelzimmern für Mütter mit einem Kind. Alle Zimmer haben Dusche und WC, dazu einen Balkon, denn es werden 42 Balkone am Hause angebracht. Dafür werden Leimbinder der Firma Hüttemann in Bigge verwendet. Die Leimbinder werden an die drei Etagen des Hauses angedübelt.

Im Hause wurden alle Fenster durch Holzfenster mit Thermoplus-Verglasung ersetzt, aus demselben Material sind auch die Türen zu den Balkonen. Die Fußböden in den Zimmern und auf den Fluren wurden neu mit Linoleum ausgelegt; diese Arbeit machte eine Essener Firma. In der Küche wurde das Abflußsystem neu verlegt, gleichzeitig wurde ein Fettabscheider eingebaut.

Neu eingerichtet werden Räume für die Hausleitung, für den Kurarzt und für eine Krankenschwester. Dazu kommt in den unteren Räumen zu der bereits vorhandenen Schwimmhalle und der Gymnastikhalle eine medizinische Badeabteilung. Hier gibt es medizinische Bäder, Unterwassermassage, vier Massageräume, einen Fangoraum, eine Sauna, ein Solarium und ein Eisbecken.

Ein gut geführtes Haus steht und fällt mit dem Personal. Die Gesamtleitung des Hauses wird Frau Lipski-Spengler aus Bottrop übernehmen. Ihr zur Seite stehen als Kurleiterinnen Frau Christel Hernacz, die bereits seit einigen Jahren die pädagogische Leitung des vorherigen Kinderheimes innehatte und eine noch nicht bekannte Dame. Ihnen helfen sechs Erzieherinnen, die tagsüber zur Entlastung der Mütter die Kinder in drei großen und zwei kleinen Gruppenräumen betreuen, falls man nicht in die freie Natur ausschwärmt. Die Küche wird Frau Bigge aus Eversberg betreuen, der drei Mitarbeiter helfen. Sechs Frau werden als Pflegepersonal für Sauberkeit im Hause sorgen.

Über allem thront Paul Hermes als Hausmeister, aber nur noch bis zum 31. Mai 1992, dann geht er nach 46 Arbeitsjahren, davon 21 als Hausmeister im Caritashaus, in den verdienten Ruhestand. Das Amt bleibt in der Familie, denn Sohn Martin wird in seine Fußstapfen treten. Erfreulich ist die Tatsache, daß meisten früheren Mitarbeiter übernommen werden dürfen. Der neue Verwendungszweck des Caritas-Hauses in Berlar dürfte für Berlar und die umliegenden Dörfer ein Gewinn sein. Es wird sicherlich manche Mark in den Geschäften, Gaststätten und Cafés bleiben. Wichtiger erscheint uns aber, daß mancher Gast des Berlarer Hauses unsere herrliche Umgebung kennen und schätzen lernen wird, was eine Chance für den Fremde verkehr sein könnte.

Heringhausen und der Dorfentwicklungsplan

Die zweite Arbeitskreissitzung für den Dorfentwicklungsplan Heringhausen hat zwischenzeitlich stattgefunden. Garten- und Landschaftsarchitekt Dipl.-Ing. Jürgen Wagner wies noch einmal darauf hin, wie wichtig es sei, das Dorf Heringhausen von den Fichtenbeständen im Wohnbereich zu befreien, damit wieder Licht und damit Flora und Fauna Einzug halten könnten.

Prädestinierte Fachleute sind der Meinung, daß die Blautannen von selbst aus den frostgefährdeten Tallagen verschwinden würden; noch einmal so ein Frost wie im Winter 1990/91, und alles regele sich von selbst. Weiterhin ist man der Meinung, daß bei Aufstellung einer Kosten/Nutzen-Rechnung alle Besitzer überrascht wären, denn es würde sich herausstellen, daß bei solchen Gartenkulturen in der Regel mit Verlust gearbeitet wird. Bei so einer Erkenntnis sind die Besitzer sicherlich bereit, die Flächen an die Gemeinde zu verpachten, die diese dann als Ausgleichsmaßnahmen für Wegeflächen belegen und dem Kulturlandschaftspflegeprogramm zuführen könnte.

Um alle diese Gegebenheiten noch einmal zu erläutern, hält der Garten- und Landschaftsarchitekt Jürgen Wagner am Freitag, dem 27. März 1992, um 20 Uhr im Pfarrheim Heringhausen einen Dia-Vortrag unter dem Thema „Ökologie, Grün im Dorf.” Zu diesem Vortrag ist die gesamte Dorfschaft herzlich eingeladen.

Im zweiten Teil stellte Petra Hensch, Dipl-Ing. für Städtebau und Regionalplanung, schon einige Pläne vor. Frau Hensch hält es für sehr wichtig, das langgezogene Dorf durch alleeförmige Bepflanzung mit Laubgehölzen einzugrünen, um dadurch auf natürliche Weise den Autofahrer zu vorsichtig Fahrweise anzuleiten und die Wohnungen gegen lmmission des Straßenverkehrs zu schützen. Weiterhin hält es die Regionalplanerin für erstrebenswert, Fußverbindungswege neu zu erstellen. So z.B. vom Dümpel zur Schützenhalle und von der Bähnchentrasse mit einer Brücke direkt zum Platz mit der Teichanlage. Gefahrenstellen, wie die sogenannte Engel-Kurve oder an der Bushaltestelle begegnet man heute nicht mehr mit Gebäude-Abrissen, erläuterte Frau Hensch, sondern man könne einen Bürgersteig hinter einem Gebäude anlegen oder einen Säulengang durch ein Haus bauen. Hier bedarf es aber noch intensiver Verhandlungen mit den Eignern, auch eine Ortsbegehung des Arbeitskreises soll kurzfristig stattfinden. Später ist auch ein Tag der offenen Tür geplant, bei dem dann gereifte Pläne der Bevölkerung vorgestellt werden.

Der Arbeitskreis und die Politiker der Gemeinde Bestwig sind der einstimmigen Meinung, daß dieses die letzte Chance für Heringhausen ist, eine wesentliche Wohnwertsteigerung und ein gefälliges optisches wie auch ökologisch annähernd ideelles Erscheinungsbild zu erlangen. Darum ist es Voraussetzung, daß alle mitmachen, nicht einer darf sich ausschließe

Hallenturnier des TuS Valmetal

Gut besucht war das Fußball-Hallenturnier des TuS Valmetal in der Dreifachturnhalle des Schulzentrums Bestwig. Acht Seniorenmannschaften kämpften in zwei Gruppen um die Pokale der Landesbausparkasse, die als Sponsor auftrat. Hier die Ergebnisse der Spiele im einzelnen:

Im Spiel um Platz 3 standen sich die jeweils Gruppenzweiten TuS Velmede/Bestwig und SF Gevelinghausen gegenüber, das mit 2:3 von Gevelinghausen gewonnen wurde. Das Endspiel bestritten die Gruppensieger Anadoluspor Ramsbeck und der TSV Bigge/Olsberg. Auch hier setzte sich die Mannschaft aus dem Fußballkreis Brilon durch. In einem spannenden Endspiel gewann der TSV Bigge/Olsberg deutlich mit 2:5 Toren, obwohl die Ramsbecker mit 2:0 in Führung gegangen waren. Herausragender Spieler im Siegerteam war Michael Theune, der allein im Endspiel 3 Tore erzielte.

Für viel Stimmung in der Sporthalle sorgten die Anhänger von Anadoluspor, welche ihre Mannschaft immer wieder lautstark anfeuerten. Zwischenfälle waren diesmal nicht zu verzeichnen

D-Jugend auf Platz drei

Der TuS Valmetal war am 16. 2. 1992 Ausrichter eines Fußball-Hallenturniers der D-Jugend. Sieger des Turniers wurden die Jungen des FC Nuttlar/Ostwig mit einem 1:0 Erfolg über die SG Siedlinghausen. Mit dem dritten Platz in diesem gut besetzten Turnier schnitten die Zöglinge von Valmetals D-Jugendtrainer Burkhard Hesse hervorragend ab. Im Spiel um Platz drei besiegten die Jungen im Alter von 10 bis 12 Jahren Bigge/Olsberg mit 2:1 Toren. Es spielten: Florian Labe, der beide Tore erzielte, Sascha Grosche, Maik Ehls, Benedikt Humpert, Soner Berk, Muhammet Pistofoglu und Sven Brandes.

Ein herzliches Dankeschön sagt die Jugendabteilung des TuS dem Freizeitpark Fort Fun. Die Verwaltung des Abenteuerlandes hat durch das Stiften wertvoller Preise für die drei erstplazierten Mannschaften für begeisterte Freude bei den Jungen gesorgt. Trainer Burkhard Hesse und Jugendabteilungsleiter Norbert Wegener bedanken sich herzlich für die großzügige Unterstützung der Jugendabteilung. Bedanken möchte sich der TuS Valmetal aber auch bei den teilnehmenden Mannschaften für die sehr fairen Begegnungen. Ein besonderer Dank sei dem FC Remblinghausen gesagt, der mit seinem Team kurzfristig für eine andere Mannschaft einsprang.

Bergwerksmuseen von Bövinghausen und Ramsbeck pflegen Partnerschaft

Die Erfahrungen austauschen und die Partnerschaft vertiefen, das beschlossen (Förder-) Mitglieder der Bergbaumuseen Ramsbeck GmbH auf ihrem Gastbesuch mit dem Förderverein des westfälischen Industriemuseum Zollern 2/4 in Bövinghausen. Das Kennenlernen beider Museumsvereine mit Museenleiter Helmut Bövinghaus (Bövinghausen) und Karl-Stefan Felix, dem ehemaligen Fahrsteiger von Ramsbeck, kam auf einem VHS-Seminar mit Bergwerksbesichtigung in Ramsbeck zustande.

Das Ramsbecker Erzbergwerk wurde am 31. 1. 1974 stillgelegt und war eins der größten Grubenfelder für Blei und Zink in der europäischen Wirtschaft. Durchschnittlich waren 700 Beschäftigte auf dem Erzbergwerksektor tätig, in glorreichen Zeiten rund 1.000 Mitarbeiter. Vor der Jahrhundertwende wurde auf 300 m über Talsohle im Gebirge abgebaut, und nach 1900 förderte Ramsbeck aus 300 m Tiefe unterhalb der Talsohle. Nachweisbar wurden schon zur Bronzezeit Erze in Ramsbeck vorgefunden. Nach der Stillegung vor genau 18 Jahren wurde auf Gemeinde-Initiative das Erzbergwerk zum Museum restauriert und wird von der Bergbau-Museum Ramsbeck GmbH gefördert.

Auf Einladung des Förderverein Zollern 2/4 besuchten die Mitglieder des Museums der Ramsbecker GmbH das Industriemuseum in Dortmund-Bövinghausen. Der mittlere Kohlebergwerksbetrieb wurde 1966 stillgelegt und am 30.12.1969 unter Denkmalschutz gestellt. Das Erscheinungsbild der ehemaligen Zeche Zollern 2/4 soll auf die Zeitstufe 1910 zurückgebaut werden. Die damaligen durchschnittlichen Tagesförderungen, die sehr unterschiedlich waren, betrugen ca. 2.000 Tonnen Kohle, man beschäftigte etwa 1.200 Kumpel. Die technische Ausstattung und die Architektur von Zechenbauten und Zechenwohnsiedlungen galten als vorbildlich und sollen als Dokument der damaligen Arbeits- und Lebensbedingungen erhalten werden.

Generalversammlung des MGV Heringhausen

Am 14. Februar waren 23 Sänger ins Pfarrheim gekommen, um in der Generalversammlung noch einmal Rückschau auf das vergangene Jar zu halten und gleichzeitig über wichtige Termine dieses Jahres zu sprechen. Der 1. Vorsitzende Gerhard Bültmann begrüßte besonders den Chorleiter Johannes Becker, der inzwischen 39 Jahre lang Chorleiter des MGV ist und im nächsten Jar ein besonderes Jubiläum feiern kann. Wahrscheinlich ist dieses 40jährige Jubiläum gleichbedeutend mit seinem Abschied. Da der MGV sich dann einen neuen Chorleiter suchen muß und auch im letzten Jar kein neuer Sänger geworben werden konnte, muß der MGV ernstlich um seine Existenz fürchten. Besonders der 2. Tenor mit z. Zt. vier Sängern braucht unbedingt Verstärkung.

Aus dem Jahresbericht von Gerhard Bültmann ging hervor, daß der Chor im Jahre 1991 insgesamt 42 mal zusammenkam: 31 Chorproben, 3 Auftritte bei den Sängerfesten in Wenholthausen, Andreasberg und Gleidorf, 5maliges Mitwirken in der Kirche (mit dem Kirchenchor), ein Ständchen bei der Silberhochzeit eines Sangesbruders, Singen bei der Beerdigung und die Mitgestaltung beim Ehrenmal (Volkstrauertag).

Da weder am Protokoll des Schriftführers noch am Kassenbericht etwas auszusetzen war, konnte man schnell zum Tagesordnungspunkt „Wahlen” kommen. Wiedergewählt wurden Winfried Föckeler als 2. Vorsitzender, Siegfried Haas als Kassenwart und Wolfgang Siebers als 1. Beisitzer. Als neue Kassenprüfer wurden Martin Hahn und Alfons (Benno) Stehling gewählt. Emst Marzin übernahm freiwillig für ein weiteres Jar das Amt des Fähnrichs.

Am 9. Mai dieses Jahres will der MGV sein 115jähriges Bestehen mit einem Sängerfest feiern. Der MGV Velmede, der Kirchenchor Velmede, der MGV Wenholthausen, der MGV Gevelinghausen und die Chorgemeinschaften von Ramsbeck und Andreasberg haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. Mit Zusagen weiterer Vereine wird noch gerechnet. Als zweiter Höhepunkt steht dann der Ausflug (diesmal mit Ehefrau) vom 21. 23. August nach Lübeck und Wismar an.

Sieh

Frauenkarneval „mit Herz” in Heringhausen

Nachdem die 1. Vorsitzende der Frauengemeinschaft Heringhausen, Thea Rüthing, die zahlreichen Besucher begrüßt und die Leitung des Abends an die Präsidentin Monika Miederhoff übergeben hatte, zog der Elferrat, dieses Mal von den Frauen der Kreuzbergsiedlung gestellt, in den vollbesetzten Saal des Pfarrheims ein.

Präsidentin Monika richtete zunächst einen besonderen Gruß an die Wöchnerinnenstation des Krankenhauses Winterberg, wo sich derzeit die Aktive Dorothee Vollmer befindet und wünschte ihr baldige Heimkehr mit dem Neugeborenen.

In Heringhausen stand der diesjährige Frauenkarneval unter dem Motto „Alles mit Herz”, was beim Auftakt durch die aktiven Karnevalisten Gisela Richter, Elsbeth Dicke, Resi Bültmann, Elfriede Flucht, Michaela Hesse, Doris Schrader, Mechtild Stehling, Ida Gerbracht, Walburga Gerbracht und dem neuen Stern am Karnevalshimmel, Bärbel Beule, mit einem Potpourri von Herz‑Liedern besonders betont wurde.

Ob es nun die schöpferische Pause vom letzten Jar, die sicherlich dem Einfallsreichtum der Karnevalisten noch zugute kam, der stimmungsmachende Musikus Martin Schulte oder das hervorragende Publikum war, was die Stimmung von Anfang an auf „Hochglanz” brachte, kann man schlecht sagen, bestimmt war es das hervorragende Zusammenwirken aller drei Komponenten, wodurch sich dieser Erfolg einstellte. Nach dem „Herz‑Auftakt! waren die Sketche und Rezitationen: Tasse und Kännchen (Bärbel und Elsbeth), Heiratssuche (Gisela), Bierzeitung (Elfriede und Resi), Optiker (Michaela und Doris), Hemdenparade (Alle), Ochsenkauf (Bärbel Doris, Elfriede, Ida, Mechtild, Resi und Walburga), Urlaub mit Gebiß (Doris und Gisela), Waschfrauen (Alle), Abend bei Schäpers Kalli (Elsbeth und Walburga), Geburtstagskaffee (Doris, Elfriede, Mechtild, Michaela und Resi) und als Finale die Hitparade mit den „Herz‑Buben”, „HP Kerkeling” und Präsidentin Monika als „Carolin Reiber” auf allerhöchster Niveau.

Nach dem Auszug der Aktiven griff Martin noch stundenlang in die Tasten; die letzten Närrinnen sollen erst gegen 6 Uhr in der Frühe den Heimweg angetreten haben.

Närrisches Andreasberg

Ein voller Erfolg war auch in diesem Jar die große Prunksitzung am 15. 2.1992. Pünktlich um 19.11 Uhr zog Prinz Otto (Koetje) mit seinem Elferrat und dem AKC‑Ballett in die festlich geschmückte Andreasberger Schützenhalle ein. De neue Prinz ist in Andreasberg in diesem Jahre eine wahre Mehrzweckwaffe, denn der liebe Otto regiert auch die Schützenbrüder als König. Heino Schaub begrüßte das närrische Volk und verabschiedete den alten Prinzen Joachim 1. Dann übergab er das Zepter an den Sitzungspräsidenten Hans Hubert Diehl, der auch gleich mit dem Neuesten aus den Dorfgeschehen die Lacher auf seiner Seite hatte.

Der Nachwuchs des AKC‑Balletts zauberte einen Schnee tanz auf den Tanzboden. Threschen (Bärbel Stempel) hatte sich heiße Höschen zugelegt und wußte Lächerliches darüber zu berichten. Schwung brachten auch Margret und Gabriele Kersting, die, begleitet von Heino Schaub, mit Liedvorträgen die Andreasberger Karnevalisten in Stimmung brachten. Genüßlich breiteten dann wie gehabt Carola und Manuela den Dorfklatsch aus. Der Gardetanz des AKC‑Balletts war wahrhaft profihaft; diese Truppe wurde zur Belohnung auch für die Ramsbecker Karnevalssitzung ausgeliehen. Gabriele und Margret Kersting, die die Tanzgruppe betreuen, wurden mit dem höchsten Karnevalsorden des AKC ausgezeichnet. Den gleichen Orden verdienten sich auch die Bühnenbauer Kurt Novotny und Uwe Natesta. Auch der im Hintergrund schaffende Tonmeister Jochen Rostet und Maskenbildner Albert Dickmann wurden ausgezeichnet,

Munter ging es weiter mit Richard Dickmann, der als Masseur wußte, wie man die Pfunde herunterbekommt, mit der humorvollen Bittgesängen der Betschwestern und dem AKC Ballett, das erneut sein Können unter Beweis stellte. Dann wurde die Bühne umgebaut in einen Westernsaloon, denn es war Zeit für altbekannte Westernlieder. Hans Thiele wurde als BVB‑Fan und seinem Schlachtruf „Heja‑Heja” stürmisch umjubelt, Evelyn und Bärbel wußten zu erzählen, was sich Oma und Opa am Abend erzählen. Der Höhepunkt des Abends kam wie so oft zum Schluß: zum Lied „Es steht ein Pferd auf dem Flur” ließen Maria und Helga bei jedem Tritt einen Roßapfel fallen, der sich als Berliner entpuppte. Dieser Auftritt lud alle Karnevalisten zum Schunkeln, Singen und Tanzen ein. Sitzungspräsident Hans‑Hubert konnte bei seinen abschließenden Dankesworten an alle Beteiligten erleichtert feststellen, daß in Andreasberg wieder einmal eine hervorragende Karnevalsvorstellung stattgefunden hatte.