Juli 92

Jun92

1992

Aug92


Hubschrauberabsturz

Am Samstag, dem 6. Juni 1992 stürzte auf der Burg bei Berlar ein Hubschrauber ab, dessen drei Insassen, der 42jährige Pilot, ein 31 Jahre alter Rettungsassistent und ein 38jähriger Notarzt, dabei ums Leben kamen. Zur Zeit des Unglücks tobte über unserem Gebiet ein sehr heftiges Gewitter mit Sichtweiten unter 30 Metern. Die Maschine streifte im Bereich des neuen Steinbruchs auf der 620 m hohen Burg zunächst die Baumwipfel und wurde dann gegen einen Felsen geschleudert. Gefunden wurde das Wrack von Wigbert Kreutzmann und dessen Tochter Alice. Der Helikopter vom Typ Bell 222 SP gehörte einer privaten Ambulanz-Fluggesellschaft, die den Achtsitzer in einen Rettungshubschrauber umgebaut hatte.

Die Crew war auf dem Rückweg von Köln nach Berlin; sie hatte ein achtjähriges Mädchen mit schweren Brandverletzungen in die Kölner Universitätsklinik geflogen.

Beim Aufprall mit 150 km/h wurde die Maschine auseinandergerissen. Das Luftfahrtbundesamt in Braunschweig und die Kriminalpolizei Dortmund übernahmen sofort die Ermittlungen über die Unfallursache, wobei das unzugängliche Waldgebiet unter Mitwirkung der Feuerwehr großräumig abgesperrt wurde.

Als Unfallursache gilt menschliches Versagen. Wer will schon, angesichts der stürmischen Wetterverhältnisse, das Verhalten des Piloten beurteilen? Er hat mit seinen Mitfliegern schließlich sein Leben gelassen.

Eine Trauerecke

Die Umgebung der Glascontainer hinter der Schwimmhalle in Ramsbeck gleicht einem Schweinestall. Bequeme Anlieferer von Altglas lassen die Kartons und Flaschenverschlüsse einfach neben den Containern liegen, wo sie durch Regen aufgeweicht werden. Und wenn das erst einer anfängt, folgen, dem Hammelherdenprinzip entsprechend, weitere nach. Ein besonders findiger Umweltfreund hat dort gleich sein altes Aquarium „entsorgt”. Wenn Bürgermeister Hans-Georg Meyer auf dem Umwelttag der Gemeinde davon sprach, daß alle Maßnahmen für umweltfreundliches Verhalten bei den Bürgern im Kopf stattfinden müssen, ist es anscheinend bei einigen Mitbürgern um diesen wichtigen Körperteil schlecht bestellt.

Den Kopf richtig eingesetzt haben hingegen wohl viele andere Bewohner unserer Dörfer bei der Abfuhr von Sondermüll. Wenn ein Mitarbeiter der Firma Scheele bemerkte, daß wohl 10 Jahre keine Sonderabfuhr erfolgt wäre, so muß man die eingesammelte Menge sehr positiv sehen. Sicher haben viele Bürger aus einem geweckten Umweltbewußtsein heraus die Schadstoffe nicht mehr gedankenlos in die Mülltonne wandern lassen, sondern gezielt der bestmöglichen Entsorgung zugeführt.

Schließlich ist eine intakte Umwelt ein Stück unserer eigenen Lebensqualität.

Gemeinde wurde Hausbesitzer

Die Gemeinde Bestwig erwarb von Herrn Stehling aus Remblinghausen das Haus, in dem früher die Bäckerei Engel in Heringhausen untergebracht war. Der Hauptgrund des Erwerbs war die Erhaltung des Dorfplatzes, denn das Gelände gehört zum Grundstück und war von der Gemeinde lediglich angepachtet worden. Über das weitere Schicksal des Fachwerkhauses sollen Heringhausens Bürger entscheiden, wobei sich zwei Alternativen anbieten. Einmal würde ein Abriß eine recht unübersichtliche Stelle in der Ortsdurchfahrt Heringhausen beseitigen, andererseits zu noch schnellerem Rasen verleiten. Dann würde sich der Erhaft des Gebäudes mit recht gesunder Fachwerkstruktur anbieten.

Kath. Kirchengemeinde St. Barbara Andreasberg

Am Sonntag vor Pfingsten konnte die kath. Kirchengemeinde nach gut zehn Monaten Bauzeit ihr neues Pfarrheim in Besitz nehmen.

Nach der Andacht begrüßte Reinhard Becker im Namen des Kirchenvorstands und des Pfarrgemeinderates die Gemeindemitglieder vor dem Pfarrheim und dankte allen, die mit ihren Firmen oder als Helfer beim Bau beteiligt waren. Pastor Pagendarm erinnerte in seiner Ansprache daran, daß die toten Steine des Hauses zwar nötig sind, das Eigentliche aber die Menschen sein müssen, die als lebendige Bausteine das Reich Gottes errichten.

Nach den Fürbitten und einer Liedstrophe konnten sich dann alle Interessierten bei einer Steh-Party im neuen Haus umsehen und sich von der gelungenen Arbeit ein Bild machen.

Ein paar Außenarbeiten stehen noch an und werden zum guten Gesamtbild des Hauses beitragen, das sich dann gut in die Nachbarschaft einfügt.

Erfolgreiche D‑Jugend.

Die D‑Jugend des TuS Valmetal gewann am 6. Juni ein Turnier in Nuttlar, dessen Ausrichter der FC Ostwig/Nuttlar war. Folgende Spiele brachten den Turniersieg.

1:1 gegen FC Ostwig/Nuttlar
2:0 gegen TV Fredeburg
3:1 gegen FC Remblinghausen

Am 18. Juni wurden die Gemeindemeisterschaften in Ostwig ausgetragen. Im Vorrundenspiel zwischen dem TuS Valmetal und dem FC Ostwig/Nuttlar stand es nach der regulären Spielzeit 1:1, der Finalist mußte durch Elfmeterschießen ermittelt werden. Dieses ließ Patrick Studen zum Helden des Tages werden. Der Torhüter des TuS Valmetal meisterte drei Elfmeter. Da Florian Labe, Soner Berk und Hamit Albayrak sicher trafen, war das Finale erreicht. Die von Burkhard Hesse betreuten Jungen im Alter von 10 ‑ 12 Jahren gewannen das Endspiel nach überlegen geführtem Spiel mit 3:0 Toren gegen TuS Velmede/Bestwig. Die Tore erzielten Soner Berk (2) und Florian Labe.

Florian Labe erhielt eine Einladung für die D‑Jugend-Kreisauswahl Meschede. Er zählt damit zum Aufgebot für das Freundschaftsspiel am 11. Juli um 15 Uhr gegen die Kreisauswahl Brilon.

Sänger auf Reisen.

Am 21. Juni flog die Ramsbecker Chorgemeinschaft aus. Erstes Ziel ihrer Reise mit Wolfs Willi war das alte Benediktinerkloster Maria Laach in der Eifel. Leider regnete es dort in Strömen, so daß man um den Genuß kam, den Laacher See zu erwandern. Entschädigt wurden die Sänger dafür aber durch eine sachkundige Führung durch die Klosterkirche mit ihren herrlichen Mosaikwerken. In dieser Kirche hat sich einst Konrad Adenauer vor der Gestapo versteckt gehalten.

Die herrliche Akustik dieser Kirche ermunterte Chorleiter Friedrich Schroeder und die Chormitglieder, eine Probe ihres Könnens darzubieten.

Nachmittags ging es dann zur Mosel, wobei sich das Wetter erheblich besserte. In Ellenz oberhalb von Cochem war man im Weingut Freimuth zu Gast bei einer Weinprobe. Durch den Westerwald ging es dann den heimischen Gefilden wieder entgegen.

Abiturientia 1992.

Auch in diesem Jahr konnten wieder Schülerinnen und Schüler aus unserem Verbreitungsgebiet erfolgreich die Abiturprüfungen ablegen.

Am Benediktiner‑Gymnasium in Meschede waren es:

Christian Aust, Marco Butz, Thomas Hesse und Olaf Kersting aus Heringhausen, Timo Heiken, Hans Herling und Danyel Tomé aus Ramsbeck, dazu Claudia Padberg aus Brabecke.

Am Gymnasium der Stadt Meschede waren erfolgreich Elke Richter aus Heringhausen, Kathrin Heimes und Thorsten Wegener aus Ramsbeck.

Herzliche Glückwünsche und viel Erfolg auf dem weiteren Lebenswegl

Hohe Ehrung.

Bei der Innungsversammlung der Maler und Lackierer des Altkreises Meschede in Dorlar wurde Alfons Schneider aus Ramsbeck mit der silbernen Ehrennadel des westfälischen Verbandes ausgezeichnet. Damit wurde eine 20jährige Tätigkeit des Ausgezeichneten im Vorstand der Innung gewürdigt, seit 1987 sogar als stellvertretender Obermeister.

Obermeister Friedel Bauer aus Meschede bescheinigte seinem Vize, daß er immer ansprechbereit wäre, die Belange seines Berufsstandes in der Öffentlichkeit, beim Landesinnungsverband oder bei der Handwerkskammer Arnsberg zu vertreten. Beruflich lobte der Obermeister sein Gefühl zur Farbe, das er immer eingesetzt habe, eine farbenfrohe, menschliche Umwelt zu schaffen.

Wir gratulieren Alfons Schneider, der sich auch lokalpolitisch im Gemeinderat der Gemeinde Bestwig betätigt, sehr herzlich zu seiner ehrenvollen Auszeichnung.

2. Umwelttag der Gemeinde Bestwig

Am 5. Juni 1992 fand im Bestwiger Schulzentrum der 2. Umwelttag der Gemeinde Bestwig statt. Er wurde dem wichtigen Thema „Wasser gewidmet, das man als das wichtigste Lebensmittel für Menschen, Tiere und Pflanzen bezeichnen kann. Vom Landesamt für Agrarordnung in Münster war eine einmalig vorhandene Ausstellung zum Thema „Wasser” zur Verfügung gestellt worden. Ergänzt wurde dieses Anschauungsmaterial durch Modelle der Abschlagswerke der Kanalisation (eines davon befindet sich gegenüber der Ramsbecker Grundschule) und des Wasserwerkes sowie durch umfangreiches Prospektmaterial.

Bürgermeister Hans-Georg Meyer und Gemeindedirektor Werner Vorderwülbecke konnten bei der Eröffnung der Veranstaltung die Gemeinschaftshauptschule Bestwig mit dem Umweltpreis 1992 auszeichnen. Die Jury des Umweltausschusses hatte den mit 500 DM dotierten Preis als Lohn für eine fast 10jährige Sammelaktion von Aluminium durch die Hauptschüler vergeben. Jährlich können durch dieses Sammeln bis zu 1.000 kg Altaluminium der Wiederverwendung zugeführt werden. Motor dieser Aktion ist Lehrer Willi Saal, der die Kinder nicht nur zu dieser Umweltaktion bewegen konnte: Schulhofpflege und der Betrieb eines Biogartens zeugen von dem wachsenden Umweltbewußtsein der Hauptschüler. Bürgermeister Meyer meinte, daß dieser Preis auch für andere Ansporn sein solle, sich dem Umweltgedanken zu verschreiben. „Jeder Einzelne soll zum Nachdenken angeregt werden.”

Der Rektor der Hauptschule, Ferdi Finger, nahm den Preis entgegen, der aber den Schülern und Willi Saal zustehe. Das Geld soll in echter Partnerschaft zur Pflege de Beziehungen zu einer Schule in Niederwiesa in Sachsen verwandt werden. Mit dem Erlös aus den Aluminiumverkäufen werden sozialschwache Kinder bei Klassenfahrten unterstützt, es wurde aber auch ein Stück Regenwald gekauft.

Zum Rahmenprogramm des Umweittages gehörte auch die Besichtigung der Kläranlage Velmede. Hier konnten die Besucher sehen, wie das Staatliche Amt für Wasser und Abwasser Proben entnahm. In unregelmäßigen Abständen wacht diese Behörde „STAWA” aus Hagen darüber, daß der Klärprozeß in geordneten Bahnen verläuft. Ein Höhepunkt war der Dia-Vortrag von Dipl.-Ing. Gerlitz vom Rheinisch-Bergischen Wasserverband. Mit faszinierenden Bildern zeigte er, wie man Bäche wieder in ihren natürlichen Zustand zurückversetzen kann. Er regte Bachpatenschaften an: Bestimmte Gruppen übernehmen die Patenschaft für ein Gewässer und sind für seine naturnahe Unterhaltung und Gestaltung mitverantwortlich.

Fröhliche Kirschernte

Vor der Ramsbecker Kirche konnte man Pastor Skora mit einer Reihe Jugendlicher beobachten als sie den Kirschbaum abernteten. Die reifen Kirschen wurden zünftig in Kollektenkörbchen gesammelt. Vorbeigehende wurden zum Kosten der wohlschmeckenden, kleinen Früchte eingeladen, Obwohl der Ertrag nicht im Verhältnis zum erhebliche Helferaufwand stand, hatten alle Beteiligten eine Mordsgaudi.

Es werde Licht

Die Umgebung der Ramsbecker St. Margaretha-Kirche hat sich zum Vorteil verändert. In den letzten Wochen wurden die Bäume und das Gebüsch rund um die Kirche gelichtet, zum Teil ganz entfernt. Hinter der Kirche wurden die hohen Büsche auf Heckenformat zurückgestutzt. Besonders wohltuend für das Auge ist es, daß der Herz-Jesu-Bildstock vor der Kirche jetzt sichtbar gemacht wurde. Die Rückwand des kleinen Bildstocks wurde mit Holz verkleidet. Wo sonst ein wahres Dickicht wucherte, wurde eine Anlage mit Blumen und blühenden Sträuchern angelegt.

Lobend sollte man herausstellen, mit welchem Eifer sich die Küsterin Ursula Bremerich, ihr Mann Dieter und einige wenige gute Geister der Gemeinde um die Gestaltung der Kirchenumgebung bemüht haben.

Was jetzt noch stört, ist die unförmige Edeltanne vor der Kirche, die als Weihnachtsbaum dient. Da nur noch die Außenränder-grün sind, schlagen wir vor, den Baum ganz zu entfernen. Beim Anbringen der Lichterketten wird regelmäßig der Rasen verhunzt, da das Befestigen nicht ohne Hilfsmittel möglich ist. Ein schöner Laubbaum wurde sich gut machen, oder tut es nicht auch eine gepflegte Rasenfläche vor der Kirche.

Gelichtet hat es sich auch am Pfarrhaus, denn die hohen Tannen wurden abgeholzt. Pastor Skora hatte Angst, daß bei einem Sturm die dicken Fichten auf das Pfarrhaus stürzen könnten. Die Eltern des Pastors haben mit viel Mühe den Hang zum Weg nach Berlar in eine blitzsaubere Anlage verwandelt. Das Pfarrhaus ist nun heller geworden mit einer ansprechenden Umgebung.

Verkabelung schreitet voran.

Ohne große Belästigung der Bevölkerung erfolgt bisher das Verlegen der Gasrohre und der Breitbandkabel. Zur Zeit wird an fünf Stellen geschafft, die Leute sind des Lobes voll über die fleißigen und zuvorkommenden Mitarbeiter der Firmen. Teils bereiteten im Erdreich verlegte Rohre und Kabel erhebliche Schwierigkeiten, einige Male wurden Wasserleitungen beschädigt oder Kabel zerrissen. Man muß sich überhaupt wundern, wie viele Leitungen in der Erde versteckt wurden.

Fast fertiggestellt ist das Stück von der Ziegelwiese bis zur katholischen Kirche. Die Firma Trippe wird danach erst die Verbindung zum Heringhauser Netz herstellen. Fast fertig ist die Franz‑Hoffmeister‑Straße und ein kleiner Teil der August‑Beule‑Straße. Die Heinrich‑Lübke‑Straße ist fertig von Försters bis etwa zum Verwaltungsgebäude der Stolberger Zink, dazu auch der Uferweg. In den nächsten Wochen wird noch eine Kolonne eingesetzt, die noch in Fredeburg. arbeitet. Die VEW hat ihren zukünftigen Gaskunden bereits die Rechnung für die Anschlußkosten ins Haus gesandt, die aber erst beim Beliefern mit Gas fällig werden.

Gut Welther in Heringhausen 555 Jahre alt.

Einer der ältesten und größten Bauernhöfe in Heringhausen war das Gut Welther.

Zweifellos ist dieses Gut älter als 555 Jahre, aber die bisher älteste aufgefundene urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 1437. Das Gut gehörte zur damaligen Zeit zum Rittergut Reigern, und der Grundherr von Wrede schreibt in seinem Lehnsbrief vorn 2. Juli 1437:

„Ich Jörgen de Wrede to Reigern bekenne in diesem breue (Brief), dat ich belehnt, habbe in rechter manstatt (männlicher Erbfolge) den bescheidenen Godert Wefthers to Herdinchausen mit einer halven Houe des Jakob Stockfisch, der den andern deil hatt und ock mein Lehnsmann ist, und belehne den Goddert mit dem Landteil, den sein Vatter von mir gelouet und geschworen, treu un holdt te sin, als ein Lehnsmann seinem Lehnsherm schuldig ist te doan und ich sal und well en bey solchem Recht behalten, als ein Lehnsherr seinem Lehnsmann schuldig ist to dem in echter Lehnsehr als sich gebühret, sundern arglistig, dieses to tüge der Wahrheit habbe ich Jörgen te Wrede to Reigeren mein insiegel gehangen unden an ende dieses breues.

Anno 1437 gegeben des freytach nach visitationes Mariae”.

Das Gut Welther gehörte ursprünglich zu den Binolschen Lehen. Die Herren von Binolen hatten ihren Sitz in dem Ort Binolen bei Balve im Hönnetal. Durch Erbteilungen kam ein Teil der Lehen an die von Reigern. Die von Reigern waren dem Landdrosten Freiherm von Landsberg-Velen stark verschuldet, und dadurch kamen die Güter im 16. Jahrhundert an diesen, welcher gleichzeitig Besitzer des Gutes Wocklum und der Luisenhütte war und ist.

Der Hof Welther muß in aller Zeit einer der glanzvollsten in Heringhausen gewesen sein, davon zeugen die Titel der Paten bei der Geburt eines l. Kindes. Auch die guten „Partien”, welche die Kinder machten, kündeten vom Wohlstand, denn sogar hohe Offiziere wählten sich ihre Frauen aus Welthers Töchtern. Eine Eintragung in den Velmeder Trauregistern lautete:

Anno 1674 am 26 Februar schlossen vor dem Capari Oppel aus Prag, Reiter der Unterlegion des General Spork, der Oberbefehlshaber mit Ritterwürde , Johann-Adolpho Altmann und die schlichte Jungfrau Anna-Maria Welthers aus Heringhausen den Ehevertrag.

Weiterhin wird berichtet, daß die Welthers soviel Geld hätten, sie könnten die wahrhaft nicht kleine Deele mit Silbertalern pflastern.

Der Enkel des Johannes Kenter baute im Jahre 1803 mit seiner Frau Anna-Maria Plugge aus Oberhenneborn ein neues Haus, welches 1990 abbrannte und 1991 abgerissen wurde.

Reinhard Schmidtmann

Heringhausener Schützenfestnachlese.

Während der Pfingstfeiertage feierten die Jakobus-Schützen in Heringhausen ein Schützenfest, das zwar manchmal mehr Sonnenschein gebraucht hätte, ansonsten aber eines der besten in letzter Zeit war.

Wie üblich begann der Samstagnachmittag mit wolkenbedecktem Himmel, Gewitterschauer ließen das Schlimmste befürchten. Als jedoch um 17 Uhr die Schützen von der Halle losmarschierten, hörte der Regen auf; es blieb trocken, bis man nach der Abendmesse und der Gefallenenehrung von der Kirche die Schützenhalle erreicht hatte. So konnte der erste Abend des Schützenfestes unter besten Voraussetzungen starten. Wie im Vorjahr auch wurden viele auswärtigen Besucher, besonders Jugendliche gezählt, die vorzugsweise dichtgedrängt die beiden Theken umlagerten. Auf dem Tanzboden dagegen war relativ Platz genug, wenn die Züschener Kapelle ‑ schwungvoll wie immer ‑ zum Tanz aufspielte.

Beim Frühschoppenkonzert am Sonntagmorgen, an dem auch die Vorstände aus Nuttlar, Andreasberg und Ramsbeck teilnahmen, wurden traditionsgemäß einige Jubilare geehrt: Für 25jährige Mitgliedschaft Willi Friedrichs, Franz-Josef Sommer, Winfried Schufte und Herbert Beule. Franz Hesse‑Gerts ist schon 40 Jahre im Schützenverein. Das 25jährige Königsjubiläum konnte Anton Rüthing feiern, der seinen Orden wegen seiner angegriffenen Gesundheit während des großen Festzuges erhielt. Den erstmalig verliehenen Orden für das 40jährige Königsjubiläum bekamen Hans Koch (König 1952), Anton Kalenski (König 1950) und Karl Butz (König 1949). Udo Rüthing ist 7 Jahre als Feldwebel im Vorstand.

Am Nachmittag des Pfingstsonntag sah Heringhausen dann wieder einen überaus prächtigen Festzug, der unter dem Kommando von Hauptmann Wolfgang Siebers durchs Dorf marschierte. Besonderen Beifall bekamen naturgemäß wieder die Majestäten: Das Königspaar Norbert und Sylvia Becker, das Vizekönigspaar Joachim Richter und Susanne Engel sowie Bundesschützenkönig Manfred Nieder mit Eva‑Maria Hesse‑Gerts. Nicht weniger farbenfroh waren die 17 Paare des Hofstaates und das Jubelkönigspaar Hans und Hilde Koch. Das Zusammenspiel der zwei Blaskapellen und des Spielmannszuges klappte diesmal viel besser als im Vorjahr. Weil Regen drohte und die Damen um Frisur und Kleid bangten, ließ der Festzug das Unterdorf aus. Das wiederum erregte zu Recht den Unwillen der dortigen Bürger. Trotz dieses Mißklanges feierte man im weiteren Verlauf des Sonntages bei bester Stimmung und Harmonie in der wunderschön geschmückten Halle, die am Abend wieder rappelvoll war.

Am Montagmorgen begann das Vogelschießen bei besten Wetterbedingungen. Nach 58 Schüssen auf den Vogel wollte es auch Sohützenbruder Ernst Marzin einmal versuchen. Er zielte, schoß ... und der Rest des Vogels fiel von der Stange! Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet. Trotzdem ließ er sich mit seiner Frau Jutta von den Jakobus‑Schützen gebührend feiern. Vizekönig wurde Jürgen Mertens, der seine Freundin Astrid Solbach zur Vizekönigin erkor.

Der abendliche Festzug wurde von einem kurzen Gewitter überrascht, so daß man in der Garage von Beckers Ferdi Schutz suchen mußte. Aber dann erreichte der Festzug mit den neuen Majestäten trocken die Schützenhalle. Der abendliche Festball sah zwar nicht mehr so viele Gäste wie an den vorhergehenden Tagen, aber die Stimmung am Königsthron war wieder bombig. Besonders auch, als Gemeinde‑Schützenkönig Norbert Becker im Kostüm der Wildecker Herzbuben seinen Bühnenauftritt hatte.

Vorstand und Festwirt Burkhard Schnier zeigten sich hochzufrieden mit dem Schützenfest 92.: Mehr als 80 Hektoliter verzapftes Bier beweisen, daß immer noch eine Steigerung möglich ist. Besonders erfreulich ist auch, daß man beim Feiern die Not anderer nicht vergaß: Für Pater Oskar in Afrika wurden 525 DM in der Schützenhalle gesammelt. Er kann das Geld für seine Mission in Nigeria gut gebrauchen.

Siegfried Haas

Bürgerversammlung in Heringhausen

Etwa 100 Personen waren der Einladung gefolgt und in das Jugendheim gekommen, um sich über die bisher erarbeiteten Vorschläge zur Ortsentwicklung sowie der Dorfökologie zu informieren.

An ausgereiften Plänen erläuterte Gartenbau- und Landschaftsarchitekt Wagner die ökologische Seite. In Heringhausen sind zu viele Koniferen in den Gärten und vielfach fehlen die heimischen Baumarten ganz. Die Bewohner müssen umdenken und nicht versuchen, jeden qm intensiv zu nutzen. Es fehle an Vernetzungen in Form von Hecken und Uferbepflanzungen als Verbindung zu den Wäldern, um den Tieren Dickung zu geben, damit ein Austausch stattfinden könne.

Jeder Garten jedes Grundstück brauche einen Krautsaum, damit die Vielfalt der Kleintiere und Insekten genügend Lebensraum hätten. Nicht große geschorenen Rasenflächen und gepflasterte Höfe brächten Leben in ein Dorf, sondern blühende Raine und Wiesen, mit Laubbäumen bepflanzte Gewässerränder und die heimische Flora von Feuchtwiesen brächten die Welt wieder in Ordnung. Die „dunklen Mauern” in Form in Form von Tannen, welche die Häuser verdeckten und der schwarze Trennungswall der Bähnchenterrasse müsse verschwinden, damit das Dorf wieder eins werde.

Die städtebauliche Seite wurde von Dipl.-Ing. für Stadtplanung, Petra Hentsch dargestellt. Konkrete Gestaltungsvorschläge für viele Gebäude und die Umgestaltung des gesamten Kirchplatzes, wie auch verkehrsberuhigende Maßnahmen an den zu großzügig ausgebauten Straßen, wurden von ihr angeregt. Bei der Bebauung solle man unbedingt auf den heimischen Baustil achten und nicht Arten aus Schweden, Bayern oder dem Schwarzwald übernehmen. Diese würden in einem sauerländischen Dorf immer stören.

Heute reiße man keine alten Häuser mehr ab, sondern die historische Bausubstanz müsse unbedingt erhalten bleiben. Das ausgewogene Zusammenspiel zwischen einem alten Ortskern mit einer angeglichenen Neubebauung mache ein Dorf erst lebenswert.

Deutlich konnte man merken, daß die Anwesenden von den Plänen begeistert waren. Das bewies auch auch die rege Teilnahme am Tag der offenen Tür, an dem sehr viele Eigentümer die Einzelberatung des Architektenteams nutzten.

Bleibt nur zu hoffen, daß der Fond des Landesamtes für Agrarordnung, aus dem die Sanierung gefördert werden soll, unerschöpflich ist und der Gemeinderat nach der Sommerpause die Realisierung einiger Maßnahmen beschließt und nicht zu bescheidene Mittel im Etat 1993 bereitstellt.

Reinhard Schmidtmann

Wassermeister im Ruhestand

Nach 30 Jahren Tätigkeit bei der Gemeinde Bestwig, davon viele Jahre als Wassermeister, ist Karl-Heinz Schirrey aus Ramsbeck in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Gelernt hat er Klempner bei der Firma Schmidt in Bödefeld. Sein Nachfolger als Oberhüter über sauberes Trinkwasser wird Norbert Jäckel aus Velmede. Wir wünschen dem neuen Rentner viel Freude im Ruhestand.

Berufsfeuerwehr Witten zu Gast in Andreasberg

Ihren diesjährigen Ausflug verlebte die Berufsfeuerwehr Witten in Andreasberg, wo die Feuerwehrmänner zu Gast bei der heimischen Löschgruppe waren. Diese hatten einen Besuch im Ramsbecker Bergbaumuseum für die Gäste organisiert, wozu natürlich auch eine Fahrt unter Tage zählte.

Auch ein Fußballfreundschaftsspiel der beiden Feuerwehren stand auf dem Programm, das nach reguläre Spielzeit 0:0 endete. Im anschließenden Elfmeterschießen hatten dann die Feuerwehrkameraden aus Witten knapp die Nase vorn.

Aus den Händen von Löschgruppenführer Gerhard Becker erhielten sie einen Siegerpokal. Trotz der bessere Kondition der Berufsfeuerwehr hielten die Andreasberge sehr gut mit und hatten ebenfalls Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden.

Ein dickes Lob gilt daher den Betreuern de Andreasberger Wehr, Gerd Immensek und Karl-Heinz Daus, die ihre Mannen sehr gut auf das Spiel eingestellt hatten.

Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein im Feuerwehrgerätehaus Andreasberg stand natürlich der Meinungs- und Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt der Gespräche. Zu einem Gegenbesuch in Witten sind die Andreasberger bereits eingeladen.

Andreasberger Kinderschützenfestnachlese

Bereits am 17. Mai feierten in Andreasberg die Kinder mit ihren Eltern und anderen Erwachsenen ihr Kinderschützenfest. Bei sonnigem Wetter stand beim Festzug natürlich Björn Behrens mit seiner Königin Silke Teutenberg und dem Hofstaat im Mittelpunkt des Interesses. Nach dem Festzug machten sich die Kinder erst einmal über die leckeren Waffeln und die Getränke her. Auch anschließend kam keine Langeweile auf, da sich der Vorstand nebst Frauen einiges zur Unterhaltung der Kinder mit Spielen hatten einfallen lassen. Beim Vogelschießen hatte Dennis Engelmann unter vielen Bewerbern die Nase vom und wurde Schützenkönig; er wählte sich Andrea Teutenberg zur Mitregentin. Die Eltern des kleinen Königs Otto Keutie und Katharina Engelmann waren vor Freude schier aus dem Häuschen, denn nun sind der große und kleine König aus derselben Familie. Otto Keutje regiert schließlich mit Katharina Engelmann in diesem Jahr noch die Andreasberger Schützen. Alle Beteiligten waren sich zum Schluß wieder einig in der Meinung: Wir haben in Andreasberg wieder ein schönes Kinderschützenfest gefeiert.