Andreasberger Gastronom fiel aus 100 m Höhe ins Nichts!
Einen Vatertagsausflug ganz besonderer Art unternahm am Himmelfahrtstag der weit über unsere Landesgrenzen hinaus bekannte Andreasberger Gastwirt Franz-Josef Dickmann (Knolle). Mit einigen seiner Getreuen zog es ihn nach Brilon zum Grillfest am Musik-Palast. Dort war zur allgemeinen Belustigung auch „Bungee-Jumping”, der freie Fall am Gummiseil aus 100 m Höhe, angesagt. Franz-Josef, immer schon aus alten Fußballtagen als (Himmels-)Stürmer bekannt, ließ sich nicht davon abhalten, einen Sprung zu wagen. Nach einigen erklärenden Worten und kurzer Wartezeit war es dann soweit: Mit dem Korb auf 100 m Höhe, dann das Kommando: „Go!” - und von nun an ging's bergab! Den Getreuen verschlug's den Atem, und nach kurzem Auspendeln stand ihr Wirt wieder auf festem Boden. Auf die Frage, wie's denn so war, sagte er nur in seiner bekannt trockenen Art: „Zum Angsthaben ging's viel zu schnell!”
P.S.: Dem Gerücht, daß dieser Sprung einen vorzeitigen Wäschewechsel zur Folge gehabt hätte müssen wir ganz entschieden entgegentreten.
F. L.
Kirchenrenovierung
St. Margaretha in Ramsbeck ist zur Zeit voll eingerüstet, um notwendige Renovierungsarbeiten ausführen zu können. Mitarbeiter der Firma Sander aus Beverungen bauten das Gerüst bis hin zum Kreuz, das vollständig erneuert wird. Einschüsse und Splitter hatten das mit Kupfer ummantelte Holzkreuz restlos faulen lassen. In Zukunft wird ein Kreuz aus Metall den Kirchturm zieren.
Die Dachdeckerarbeiten führt die Firma Rameil aus Saalhausen aus, die bereits einen großen Teil des Turms neu verschiefert hat. Beim Entfernen des alten Schiefers wurde deutlich, daß die Nägel fast ausnahmslos verrostet waren. Zudem mußten einige verfaulte Bretter ausgewechselt werden. Die Firma Rosenberg aus Olsberg hat am Turm inzwischen Kupferdachrinnen angebracht. Wenn der Turm gedeckt ist, wird ihn die Firma Alfons Schneider streichen, damit das Turmgerüst abgebaut werden kann.
Weiter wird dann das übrige Kirchendach erneuert, Dachrinnen angebracht und zum Schluß neu angestrichen. In der Sakristei werden neue Fenster eingesetzt. Die Bauaufsicht hat Architekt Happe aus Meschede. Für die gesamten Arbeiten sind 781.640 DM veranschlagt worden.
Heimatkundliche Wanderung
Am Sonntag, dem 11. Juli, bietet das Verkehrsamt Bestwig eine heimatkundliche Wanderung unter Führung von Heimatpfleger Schmidtmann aus Heringhausen an. Treffpunkt ist um 9 Uhr der Bahnhof Bestwig, von wo aus es mit der Bahn nach Willingen geht. Von dort geht es über den Ettelsberg, die Niedersfelder Hochheide und den Langenberg zum Skilift Sternrodt, wo eingekehrt werden kann. Die Strecke von ca. 10 km ohne wesentliche Steigungen wird in etwa drei Stunden bewältigt. Unkosten für Bus und Liftfahrt etwa 12 DM (mit Gruppenfahrkarten 8 DM). Anmeldungen werden bis zum 6. Juli erbeten, da für den Rücktransport gesorgt werden muß, beim Verkehrsamt (Tel. 02904 - 81-275) oder bei Herrn Schmidtmann (Tel. 02904 - 2284). Gäste und Einheimische sind herzlich zum Mitwandern eingeladen.
Dritter Umwelttag der Gemeinde Bestwig
Der dritte Umwelttag der Gemeinde Bestwig am 5. Juni stand ganz im Zeichen der Land- und Forstwirtschaft. Äußerlich zeigte sich die Verbundenheit mit der Mutter Natur schon darin, daß sich das Hauptgeschehen dieses Tages an der SGV-Hütte in Nuttlar am Fuße des Arnsberger Waldes abspielte. Die Freiwillige Feuerwehr aus Nuttlar sorgte dafür, daß die zahlreichen Besucher des Umwelttages nicht Hunger und Durst litten.
Bürgermeister Hans-Georg Meyer rief in seiner Begrüßung alle dazu auf, sich umweltgerecht zu verhalten. Nur so könnten wir uns eine lebenswerte Welt bewahren. Der stellvertretende Kreislandwirt Bernhard Metten aus Wasserfall wies in einem Grußwort auf die vielfältigen Probleme der Landwirtschaft hin. Heute müsse es schon ein Umwelttag sein, damit viele Menschen überhaupt einmal wieder einen Bauernhof von innen zu sehen bekämen
Diesen bekamen die interessierten Teilnehmer dann in Grimlinghausen geboten, denn dort wurde der Hof Hüser besichtigt. Herr Hemme von der Landwirtschaftskammer und Förster Münker klärten auf über Grünlandnutzung in Tallagen, landschaftsgerechte Erstaufforstung, standortgerechte Laubholzwirtschaft und über Waldschäden. Förster Peter Mengelers aus Ramsbeck führte den Besuchern zusammen mit Herr Bialojan von der Unteren Landschaftsbehörde ein Feuchtbiotop vor. Das große Engagement der Grünröcke vervollständigte Förster Messerschmidt, der die Kinder mehrfach mit spannenden Schnitzeljagden zu begeistern wußte. Deren Freude wurde noch durch schöne Preise für das Beantworten von Fragen zu Bäumen und Tieren gesteigert.
Ein Höhepunkt des Tages war die Verleihung des Umweltpreises an Josef Ochsenfeld aus Nuttlar. Hiermit wurde ein Pionier des Altstoffsammelns geehrt, der dies bereits seit fast 30 Jahren betreibt. Den Erlös aus Altpapier und Altkleidung stellt er immer dem Aussätzigenhilfswerk zur Verfügung. Dorthin wird auch das Preisgeld in Höhe von 500 DM fließen, denn der Geehrte bekannte: „Ich brauche mir davon kein Brot zu kaufen!” Der alte Mann mit dem jungen Herzen war ganz begeistert, daß er den Preis bekam. Er empfing ihn stellvertretend für alle, die mit ihm in der Gemeinde für einen guten Zweck sammeln.
Interessant war auch das Beiprogramm des Tages. Das Jägerkorps aus Eversberg umrahmte die Feier, der Hegering Bestwig zeigte eine Ausstellung mit Tieren des Waldes. Für eine geringe Gebühr untersuchte die Landwirtschaftskammer Bodenproben aus den Hausgärten, während Gerhard Schmidt vom Kornhaus Bestwig Reklame für Bio-Diesel machte. Das Interesse der Besucher zeigte, daß der Umwelttag der Gemeinde Bestwig von der Bevölkerung angenommen wird.
Heringhausener Schützenfestnachlese
Während der Pfingstfeiertage Ende Mai feierten die Jakobusschützen in Heringhausen ein Schützenfest, das zwar öfters von Regenschauern gestört wurde, aber nach Meinung aller Teilnehmer ein Superfest war.
Am Samstag begann das Schützenfest bereits um 17 Uhr mit der gemeinsamen Hl. Messe, weil wegen des 120jährigen Jubiläums ein Kaiserschießen anstand. In einem kurzen, aber spannenden Wettkampf hatte Udo Rüthing, König des Jahres 1986, schließlich die Nase vorn: Er wurde mit dem 61. Schuß neuer Kaiser der Jakobus‑Schützenbruderschaft und damit Nachfolger von Johannes Dicke.
Beim anschließenden Festabend sollte der Zapfenstreich ein weiterer Höhepunkt werden. Doch leider störten viele Festbesucher, die dichtgedrängt die große Theke umlagerten, die eindrucksvolle Show durch ihre Unruhe. Diese Unsitte war auch schon vor fünf Jahren zu beobachten und ist anscheinend nicht in den Griff zu bekommen. Schade drum! Ansonsten herrschte eitel Zufriedenheit bei den Verantwortlichen angesichts der rappelvollen Schützenhalle und der guten Stimmung.
Mit dem sonntäglichen Frühschoppen, in dessen Verlauf die bereits in RuR Nr. 5 vorgestellten Jubilare geehrt wurden, wurde das Schützenfest fortgesetzt. Der große Festzug war traditionsgemäß wieder beste Werbung für Heringhausen, das durch die vielen neuen Fahnen noch besser zur Geltung kam: Die fünf Majestäten (Kaiser Udo Rüthing, König Ernst Marzin, Vizekönig Jürgen Mertens, Gemeinde‑Schützenkönig Norbert Becker und Jubelkönig Karl Butz) mit ihren prächtig gekleideten Damen sowie dem Hofstaat wurden beim Vorbeimarsch mit lautem Beifall bedacht. Leider zogen immer mehr dunkle Wolken auf, und der Festzug geriet zum Schluß in einen Regenschauer. Das Wetter zeigte sich auch während des weiteren Festverlaufs nicht von der besten Seite, was allerdings die Gäste in der Halle kaum gestört haben dürfte. Es wurde genauso ausgelassen getanzt, gefeiert und getrunken wie am Vortag.
Das Vogelschießen am Montagmorgen brachte einen neuen Rekord in der 120jährigen Vereinsgeschichte: Nach nur 20 Minuten fiel der Vogel von der Stange. Karl‑Heinz Butz benötigte lediglich 36 Schuß, um neuer Schützenkönig von Heringhausen zu werden. Seine Frau Christa steht ihm bis zum nächsten Jahr zur Seite. Vizekönig wurde nach nur 15 Minuten und 32 Schuß Burkhard Schlüter, der sich Sonja Rahn als Mitregentin erwählte. Der neue Vogelbauer, Theo Dicke, wird sich bestimmt für die nächsten Jahre etwas einfallen lassen, daß seine Holzvögel den Schützen mehr Widerstand entgegensetzen als diesmal.
der letzte Schützenfesttag endete mit Harmonie und Frohsinn. Bis in die Morgenstunden des Dienstag begeisterte die Züschener Kapelle.
Sieh
Eine Lehrerin als Schützenkönigin?
Wer die provokative Überschrift liest, mag spontanen Sinnes denken und fragen: Was sollte daran ungewöhnlich oder bedenklich sein? Sind Lehrerinnen etwas Besonderes?
Im vorigen Jahrhundert glaubte man tatsächlich (zumindest seitens der geistlichen Schulaufsicht), einer Lehrerin als „bescheidene Führerin der noch unschuldigen Jugend” das Amt einer Schützenkönigin nicht erlauben zu dürfen. So rügte Anno 1858 ein sauerländischer Pastor die im Ort unterrichtende, unverehelichte Lehrerin folgendermaßen in einem Brief: „Wie ich erfahren, haben Sie im vorigen Jahre nicht bloß den von der hiesigen Schützengesellschaft veranstalteten Festlichkeiten beigewohnt, sondern dabei sogar die Rolle einer sogenannten „Königin” übernommen. Da nun ein solches Verhalten mit Ihrer Stellung als Lehrerin selbstredend als durchaus unvereinbar erscheinen muß; dieser Ihr, derlei weltlichen Vergnügungen und öffentlichen Aufzügen schon ferner stehende, Beruf es Ihnen vielmehr zur heiligen Pflicht macht, in dem Sie sich mit dem Posten einer bescheidenen Führerin der noch unschuldigen Jugend begnügen, den Ihnen anvertrauten Kindern vor allem das so wichtige und so vorzüglich wirksame, schöne Beispiel eines unzweideutigen jungfräulichen Sinnes und besonderer Eingezogenheit zu geben; so sehe ich mich veranlaßt, Ihnen für dieses Jahr, so wie resp. für künftig überhaupt, jedwede Beteiligung an dem Schützenfeste und der dabei stattfindenden Lustbarkeit hiermit förmlich zu untersagen. Für den Fall, daß Sie auch dieses ausdrückliche Verbot wider Verhoffen unbeachtet lassen sollten, haben Sie zu gewärtigen, daß ich ohne Säumniß die Einleitung einer Disciplinar-Untersuchung gegen Sie bei der Behörde beantragen werde.”
Heute mögen wir über diese antiquierte Einstellung den Kopf schütteln. Tatsache aber ist, daß für Frauen, die eine selbständige Existenz als Lehrerin anstrebten, sogar eine spätere Heirat so gut wie ausgeschlossen war. Noch bis zur Weimarer Verfassung im Jahre 1919 galt für alle Lehrerinnen eine Art „Zölibatserlaß” mit der Auflage, die „standesgemäße, jungfräuliche Ehre fleckenlos zu bewahren!”
Sieh
Sportliche Grundschüler
Am 9. Juni trafen sich in Bestwig Schulmannschaften der Grundschulen aus Velmede, Ostwig, Bigge und Ramsbeck zu einem sportlichen Vielseitigkeitsvergleich. Bereits vor drei Jahren hatten diese Schulen ihre Kräfte gemessen, um damit einer landesweiten Erprobung eines „Vielseitigen Mannschaftswettbewerb für Grundschulen” zu helfen. Unterstützt wurde der Wettkampf im Auftrag des NRW-Kultusministers vom Schulamt des HSK; er könnte das winterliche Ergänzungsprogramm zu den Bundesjugendspielen im Sommer werden.
Jede Schulmannschaft zu je sechs Mädchen und Jungen mußte in fünf sportlichen Bereichen, die den Stoff der Grundschule bilden, Aufgaben lösen: Beim Schwimmen mußte in Kleidern und mit Ball geschwommen werden, dazu waren Gegenstände zu ertauchen. Beim Geräteturnen galt es eine Gerätebahn mit Kästen, Matten, Stufenbarren und Langbänken zu meistern, wobei es zwei Wege unterschiedlicher Schwierigkeit gab. Zur Leichtathletik gehörten Tests im Werfen, Springen und Ausdauerlauf, während im Bereich Spiele Königsball und Hockey auf dem Programm standen. Im tänzerischen Teil sollten die Kinder das Musikstück „Raspa Mexicana” in eine selbstgewählte Bewegungsfolge umsetzen.
Interessierte Zuschauer des neuen Wettkampfes waren Schulsportleiter aus dem gesamten HSK, die die praktische Ausführung zu Studienzwecken mitverfolgten. Sie bekamen spannende Wettkämpfe zu sehen, denn alle Kinder waren hoch motiviert. Besonders die Spiele wurden mit großer Begeisterung ausgetragen. Während Velmede im Königsball vor Ramsbeck siegte, schaffte Ramsbeck den Sieg beim Hallenhockey gegen Nuttlar. Die Schulmannschaften von Velmede und Ramsbeck belegten gemeinsam Platz eins vor Ostwig und Bigge. Alle teilnehmenden Kinder wurden von Schulamtsdirektor Dieter Schwermer mit einer Teilnahmeurkunde ausgezeichnet. Für die Schulen gab es Sachpreise und Urkunden für die Trophäenwand.
Zur Mannschaft der Ramsbecker Grundschule gehörten: Janine Krüger, Natascha Birk, Carolin Schmitt, Kathrin Richter, Dana Pütz, Jessica Schwager, Nadine Hamedinger, Musa Yavuzaslan, Paul Neufeld, Stefan Heimes, Christian Wachsmann, Cevdet Cinkilic und Sertac Sevim.
Neue Gangstrecke mit einmaligem „Ramsbecker Dichterz” im Erzbergwerk Ramsbeck
Für Sauerland-Urlauber, Tagesausflugsgäste aus ganz Nordrhein-Westfalen und für zahlreiche Schulklassen ist das Erzbergbaumuseum mit Besucherbergwerk in Bestwig-Ramsbeck seil seiner Eröffnung im Jahre 1974 eines der beliebtesten - wetterunabhängigen - Ausflugsziele im Sauerland. Aber nicht nur die eben genannten Besuchergruppen nutzen begeistert die Gelegenheit, in Ramsbeck mit der Grubenbahn in das Bergwerk einzufahren und sich die ehemalige Arbeitswelt der Bergleute erklären zu lassen - auch für Geologie- und Mineralogiestudenten fast aller deutschen Universitäten sowie für andere Fachbesucher ist Ramsbeck aufgrund seiner äußerst kompliziert aufgebauten Lagerstätte ein begehrtes Exkursionsziel.
Geologisch und mineralogisch interessant ist Ramsbeck vor allem, weil die Gebirgsbildungsphase in diesem Lagerstättenraum durch zahlreiche „flache Überschiebungen”, die sogenannten „Ramsbecker Flachen”, gekennzeichnet ist und sich dort die einmaligen „Ramsbecker Dichterze” gebildet haben, d.h. Erze, die unter der starken mechanischen Beanspruchung der flachen Überschiebungen (Ramsbecker Flachen) entstanden sind und Anteile vieler verschiedener Erze und Gangarten aufweisen.
Seit im März d. J. das Besucherbergwerk um eine neue, 300 m lange, Gangstrecke erweitert wurde, sind die Ramsbecker Erze (der eigentliche Zweck des jahrhundertealten Bergbaues), die im Besucherbergwerk bisher nur in Spuren vorhanden waren und somit nur in den Vitrinen des Museums besichtigt werden konnten oder umständlich beschrieben werden mußten, endlich auch unter Tage, d.h. direkt vor Ort zu sehen.
Mit der Aufwältigung der neuen Gangstrecke ist es einerseits gelungen, das Erzbergwerk Ramsbeck für Fachbesucher noch attraktiver zu machen, andererseits können die einmaligen „Ramsbecker Dichterze” nun auf eindrucksvolle Weise einem breiteren Publikum nähergebracht werden.
Gezeigt wird die neue Gangstrecke in zusätzlichen Führungen, die von dienstags bis donnerstags, jeweils von 9.00 bis 12.00 Uhr, durchgeführt werden. Die bisher üblichen Öffnungszeiten des Museums (täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr, Einfahrten in das Bergwerk mit Führungen untersage etwa stündlich) bleiben selbstverständlich bestehen.
Zusammenschluß der Volksbanken
Am 27. Mai 1993 trat bei der Vertreterversammlung der Volksbank Bestwig das ein, was Bankdirektor Michael Streit eine „Bilderbuch-Fusion” nannte: Ab 1. Januar 1994 schließen sich die Volksbank Bestwig und die Spadakas Olsberg und Wiemeringhausen zur Volksbank Bestwig-Olsberg e.G. zusammen. Erst im November 1992 waren die beiden Spadakas fast gleichzeitig, aber getrennt, an die Bestwiger Volksbank zu Vorgesprächen herangetreten. Die Mitglieder gaben nach der recht kurzen Verhandlungsdauer grünes Licht: Bestwig zu 100 %, Olsberg mit 99 % und Wiemeringhausen mit 88 %. Hauptstelle der vergrößerten Bank wird Bestwig sein.
Bankdirektor Meinolf Hengesbach führte in einem Informationsgespräch fünf Punkte an, die diese Fusion rechtfertigen und letztlich die Mitglieder überzeugten.
Erstens: eine größere Bank kann sich mehr spezialisieren, etwa beim Anlagengeschäft. Die eigens geschulten Mitarbeiter für Spezialgebiete werden besser ausgelastet.
Zweitens: die Kapitalbasis wird breiter, man braucht nun bei strengeren gesetzlichen Vorschriften zum Eigenkapital das Kreditgeschäft nicht einzuschränken.
Drittens: durch die Verschmelzung wird bei den Verwaltungsaufgaben und der gemeinsamen Nutzung der EDV gespart.
Viertens: die Überschaubarkeit der Bank und die Mitgliedernähe bleibt erhalten mit den gewohnten und vertrauten Ansprechpartnern.
Fünftens: die Zweigstellen bleiben in den einzelnen Orten erhalten und werden teils sogar noch ausgebaut.
Es entsteht nunmehr eine Bank mit rd. 5.000 Mitgliedern, von denen 3.200 aus dem Bereich Bestwig kommen. Die 200 Millionen Bilanzsumme verbessern die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen bedeutend. Das „Mutterhaus” in Bestwig sowie die 10 Filialen in den verschiedenen Dörfern sind modern eingerichtet u. a. mit Kontoauszugsdruckern und fünf Geldautomaten. Zur Zeit betreuen 60 Mitarbeiter die Kundschaft, die meist aus dem mitttelständischen Bereich kommt. Allein in 1993 bis heute konnte die Volksbank ein Wachstum von etwa 8 Prozent verzeichnen, wobei das rege Kreditgeschäft noch nicht auf eine Rezession im heimischen Raum hindeutet.
Geführt wird die Bank in Zukunft von drei Vorstandsmitgliedern: Michael Streit, Meinold Hengesbach und Franz-Josef Röper, die für die Geschäftsführung verantwortlich sind. Über ihre Arbeit wacht der 13köpfige Aufsichtsrat als Kontrollorgan mit den Mitgliedern Bernhard Tuschen, Karl-Ludwig Einhäuser, Alois Möller, Engelbert Köster, Franz-Josef Schmücker, Josef Schmitt und Alfons Liese aus dem Bereich Bestwig sowie August Körner, Wolfgang Busch, Klaus Rhode, Karl-Josef Grosche, Karl Birkhölzer und Karl Joch aus dem Bereich der beiden Spadakas.
Die Volksbank Bestwig entstand 1968 aus dem Zusammenschluß der Spar- und Darlehnskassen Eversberg, Nuttlar und Velmede. 1975 schloß sich auch Ramsbeck an. Die Genossenschaftsbanken, die in ihren Dörfern populär sind und waren, blicken auf eine lange Vergangenheit zurück. Nuttlar wurde 1882 gegründet, es folgten Velmede 1884, Eversberg 1885 und Ramsbeck 1886. Mitglied wird man mit einem Geschäftsanteil von 300 DM, worauf im letzten Jahr eine Dividende von 8 % gezahlt wurde. Im Gegensatz zu früher muß man heute nicht mehr Mitglied werden, um einen Kredit zu bekommen.
Nach den Worten von Meinolf Hengesbach hat man aus einer geordneten Position heraus gehandelt, um die Bank auch für die Zukunft handlungsfähig zu erhalten. Nutznießer sollen die Kunden sein, für die man nun noch mehr tun will und kann. Man hat im Sinne eines Wortes von Adolf Kolping Tatsachen geschaffen: „Wer nicht handelt, wird behandelt.”
Eine uralte Familie
Vielen von uns ist noch der Reim bekannt: „Urahne, Großmutter, Mutter und Kind in dumpfer Stube beisammen sind.” Diese sich schon nicht alltägliche Häufung von Generationen wird von Frau Maria Henneke aus Untervalme noch übertroffen, denn mit ihren fast 86 Jahren darf sie sich stolz Ur-Ur-Großmutter nennen. Neben zehn wohlgeratenen eigenen Kindern kann sie stolz auf Enkelkinder, 25 Urenkel und auf eine Ur-Ur-Enkelin blicken. In der Abfolge der Generationen folgen auf die Ur-Ur-Oma die Ur-Oma Maria Henneke, 56 Jahre alt und wohnhaft in Heinrichsdorf, die Oma Cornelia Kleine, 36 Jahre alt und wohnhaft in Elpe, die Mutter Kathrin Kleine, 18 Jahre alt und wohnhaft in Gierskopp mit dem 8 Monate jungen Töchterchen Deborah.
Wenn Ur-Ur-Oma Maria am 28. Juli 1993 ihr 86. Lebensjahr vollendet, muß Sohn Franz sicherlich auf Jostes Hof in der Untervalme ein Zelt aufschlagen. Allein die Zahl der Gratulanten aus der Familie dürfte die häuslichen Möglichkeiten sprengen, denn eines zeichnet die weitverzweigte Henneken-Sippe aus: Sie hält eisern zusammen.
Abiturientia 1993
An den Mescheder Gymnasien konnten auch in diesem Jahr junge Menschen aus unserem Verbreitungsgebiet erfolgreich ihre Reifeprüfungen ablegen: Am Benediktiner-Gymnasium bestanden Silvia Meißner und Nicola Reding aus Ramsbeck und Dirk Schmidtmann aus Heringhausen das Abitur. Am Städtischen Gymnasium erhielten Anne-Karen Prein und Christoph Heimes das Zeugnis der Reife.
Wir gratulieren herzlich und wünschen viel Erfolg auf dem künftigen Lebensweg.