Kirchenvorstandswahlen 1994
Am 23. 10. 1994 fanden in den katholischen Gemeinde Kirchenvorstandswahlen statt. jeweils die Hälfte de Mitglieder scheidet aus oder muß sich erneut zur Wahl stellen.
Ramsbeck:
Gewählt wurden Gerhard Albers, Renate Müller, Josef Schmitt und Heinz-Josef Siepe. Außer dem gehören dem Kirchenvorstand neben dem Pastor als Vorsitzenden Hans-Rainer Wiemann, Reinhold Meyer, Dieter Reker und Wilhelm Besse an. Von 1.149 Gemeindemitgliedern wählten 178.
Heringhausen:
Gewählt wurden Ria Becker-Gödde, Joachim Bültmann und Reinhold Mertens. Weitere Mitglieder
der sind Willi Bültmann, Karl-Heinz Mönig und Reinhard Becker. 110 von 603 Gemeindemitgliedern wählten.
Bau der A 46 noch vor 2000?
Vor dem Jahr 2000 soll der Lückenschluß der A 46 von Uentrop bis Wennemen erfolgen. Dadurch wird die Verkehrssituation in Velmede/Bestwig wahrscheinlich noch unerträglicher werden. Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann, der anläßlich eines Wahlauftritts an der Velmeder Schützenhalle Augenzeuge des Verkehrschaos zum Feierabend auf der B 7 wurde, sagte verläßlich zu, daß mit dem Weiterbau der Autobahn bis Nuttlar noch in diesem Jahrtausend begonnen würde. Der technische Entwurf des Teilstückes sei erstellt, die Linienbestimmung 1993 erfolgt. Nun werde 1996 das Planfestellungsverfahren eingeleitet. Sicher ist also, daß wir noch einige Jahre mit der übermäßigen Verkehrsbelastung in Bestwig rechnen müssen.
Rathaus feierlich eingeweiht
Am 7. Oktober 1994 wurde in Bestwig das neue Rathaus mit Bürgerzentrum feierlich seiner Bestimmung übergeben. Dazu hatte die Gemeinde Vertreter aller in der Gemeinde Bestwig wirkenden Vereine und Gliederungen eingeladen. Der Bürgersaal war gefüllt von erwartungsfrohen Bürgern, die das neue Gebäude - wie wir beobachten und erlauschen konnten - zumeist recht positiv beurteilten. Musikalisch umrahmt wurde die Feier durch das Akkordeon-Quintett der HSK-Musikschule, die Musikgruppe der Realschule Bestwig und dem Männergesangverein Velmede/Bestwig.
Bürgermeister Hans-Georg Meyer konnte viele Gäste zur Einweihung begrüßen: Vertreter der Kirchen, Staatssekretär Jochen Westermann von der Landesregierung NRW, Vertreter der Bezirksregierung, die HSK-Kreisspitze mit Landrat Leikop und OKD Mühr, natürlich die Ratsmitglieder und die Verwaltung, viele Vereinsvertreter und die Bürgermeister der Nachbarkommunen, die Bürgermeister aus Niederorschel und Niederwiesa sowie Vertreter der Baufirmen.
Er würdigte auch die Verdienste von Ex-Gemeindedirektor Werner Vorderwülbecke, der sich für den Bau eifrig eingesetzt hätte. Beim Architektenbüro Lambarth aus Ratingen bedankte er sich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit während der zweijährigen Bauzeit. Zum Bau selbst meinte er: „Wir denken, daß dieses Bürgerzentrum und Rathaus - bei vertretbarem finanziellen Aufwand - ein gutes Beispiel moderner Architektur ist und einen unübersehbaren positiven städtebaulichen Akzent im Mittelpunkt unserer Gemeinde setzt.” Aus der Hand von Architekt Lambarth konnten er und Gemeindedirektor Franz-Josef Esser den Schlüssel des neuen Zentrums entgegennehmen.
Der Gemeindedirektor gab dann einen Überblick über die Geschichte des Baus. Er entstand als Nachfolger des Altbaus, der 1881 gebaut wurde und 1921 und 1953 um den Ost- und Westflügel erweitert wurde. Bereits 1975 wurden vorbereitende Untersuchungen für die Ortskerngestaltung Bestwigs beschlossen und nach Erstellung eines Gutachtens, das den Ortskern für nicht funktionsfähig befand, - mit dem Beschluß zur Aufstellung eines Bebauungsplanes die Weichen für die Sanierung gestellt. 1985 wurde ein städtebaulicher Wettbewerb gestartet, aus dem 1986 das Architektenbüro Lambarth als Sieger hervorging. Dieses wurde1987 mit der Planung beauftragt, ebenso wurde eine Planungskommission gebildet. 1991 akzeptierte der Rat die Planungen und beauftragte die Verwaltung der Gemeinde mit der Aufstellung eines Finanzierungskonzeptes. Am 25. März 1992 beschloß der Rat mit 25 Stimmen bei drei Enthaltungen den Bau, es gab am 11. 9. 1992 den ersten Spatenstich, dem am 15. 10. 1993 das Richtfest folgte. Voll im Zeitplan konnte nun die Einweihung des Hauses gefeiert werden. Das Rathaus kostet 12,245 Million DM, wovon das Land NRW 1,2 Million und der HSK 565.000 DM zusteuern. Der Erstansatz wurde um 845 000 DM überschritten, bedingt durch zusätzliche Leistungen und die Erhöhung der Mehrwertsteuer.
Die Pfarrer Wünsch und Wittkop gaben dem Bau den kirchlichen Segen. Pfarrer Wünsch wünschte, daß in diesem Haus viel von der Weisheit Gottes umgesetzt werden möge. Staatssekretär Westermann lobte die belebende Mischung von Arbeit und Leben, die das Haus ausstrahle. Bestwig habe noch Glück gehabt mit der Förderung, denn heute würden in NRW andere Prioritäten gesetzt. Er hob hervor, daß sich der Bürgermeister um diese Förderung sehr bemüht habe. Ein Vertreter der Arnsberger Regierung brachte zur Feier des Tages den Bewilligungsbescheid für die 1,2 Million Landesmittel mit. Landrat Leikop würdigte, daß das Haus zur Belebung des kulturellen Lebens in Bestwig beitragen würde. Großen Beifall erhielten die Bürgermeister der Partnergemeinden, Hohem aus Niederwiesa in Sachsen und Hunold aus Niederorschel im Eichsfeld in Thüringen, für ihre Grußworte. Den Beifall verdiente sich auch Hubert Schröder als Sprecher der Schützengemeinschaften, der weiterhin deren Mitarbeit anbot und eine Schnitzarbeit mit den Wappen aller Schützenbruderschaften überreichte.
Den Schlußpunkt des offiziellen Teiles bildete das Verschließen der Einweihungsurkunde im Eingangsbereich des Rathauses durch Gemeindedirektor Esser und Bürgermeister Meyer Dann gehörte das Haus den Gästen, die es - wie auch am folgenden Tage - in Augenschein nehmen konnten und anschließend einen trinken konnte auf eine gute Zukunft der neuen guten Stube der Gemeinde Bestwig.
Herbsttag |
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein; Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Rainer-Maria Rilke |
Herbstabschlußübung der Feuerwehr
Die Herbstabschlußübung der Gemeindefeuerwehr Bestwig fand im Rahmen einer Zugübung am 15. 10.1994 in Untervalme am Bauerhof Theune-Körner statt. Teilnehmende Löschgruppen waren die LG Ramsbeck - LF 8, die IG Heringhausen - LF 16 und die LG Andreasberg - LF 8. Sinn und Zweck der Übung, die von OBM Fredi Tusch ausgearbeitet worden war, war die Überprüfung, wieviel Löschwasser im Ernstfall zur Verfügung steht in einem Dorf ohne Wasserleitungsnetz.
Angenommen wurde ein Brand des Bauernhauses Theune-Körner. Alarmiert wurde die LG Ramsbeck um 15.45 Uhr über Sirene von der Leitstelle Meschede. Nach Bekanntwerden des Einsatzgrundes wurden gleich die Löschgruppen Heringhausen um 15.51 Uhr und Andreasberg um 15.52 Uhr nachalarmiert. Um 15.56 Uhr traf die LG Ramsbeck am Einsatzort ein und begann sofort mit der Wasserentnahme aus dem Teich beim Hause Karl Henneke. Um 16.04 Uhr hieß es „Wasser Marsch”, die Brandbekämpfung konnte beginnen. Eingesetzt wurde ein B-Rohr und zwei C-Rohre; damit konnten wir 800 Liter Wasser in der Minute fördern.
Die LG Heringhausen traf um 16.05 Uhr ein und nahm sofort die Schnellangriffseinrichtung des LF 16 mit 1.600 Liter Tankinhalt vor. Die schwierigste Aufgabe hatte die LG Andreasberg, die aus dem 450 m entfernten Valmebach Wasser zur Versorgung des LF 16 fördern mußte. Um 16.25 Uhr war diese Strecke aufgebaut, und wir konnten aus 6 Strahlrohren ca. 1.600 Liter Wasser pro Minute fördern, nach wenigen Minuten war das „Feuer” gelöscht. Entgegen unserer Erwartung war an diesem Tag im Bach und im Teich genügend Wasser, aber was passiert, wenn nach einer Trockenperiode wenig Wasser da ist?
Die Gruppenstärken der einzelnen Löschgruppen:
LG Ramsbeck 12 Kameraden
LG Heringhausen 9 Kameraden
LG Andreasberg 7 Kameraden.
An einem Samstagnachmittag hätten es einige Kameraden mehr sein können. Als Schiedsrichter fungierte Oberbrandmeister Josef Rüthing aus Heringhausen, als kritischer Beobachter nahm Gemeindedirektor Franz Josef Esser teil. Nach Beendigung der Übung um 16.45 Uhr waren wir uns einig, daß die Zusammenarbeit unserer Löschgruppen gut funktioniert, die Anfahrzeiten sehr gut und auch die Zeit der Herrichtung der Wasserversorgung gut waren. Alles in allem eine gelungene Sache. Anschließend trafen wir uns im Ramsbecker Gerätehaus zum Umtrunk. Es wurden ein von der Metzgerei Bültmann zum „Feuerwehrpreis” gelieferter Imbiß und ein zum gleichen Preis vom Kronland geliefertes Faß Bier verzehrt.
„Gut Wehr” OBM Fredi Tusch
Rüstig im Mittelalter
Man schrieb das Jahr 1974. Aus Andreasberg ehemaliger Schule war inzwischen ein prächtiges Hotel mit Schwimmbad entstanden. Da entschlossen sich zehn Frauen des „rüstigen Mittelalters” etwas für die Gesundheit zu tun und regelmäßig einmal in der Woche zu schwimmen. Es gab viel Jubel und Freude, denn alle waren noch Nichtschwimmerinnen. Durch Elan und Ausdauer wurden aber schon bald echte Schwimmerinnen daraus. So wurde der Andreasberger Schwimmclub geboren.
In diesem Jahr können wir nun auf stolze 20 Jahre zurückblicken, in denen wir uns durch Wanderungen, Wochenendfahrten und Kaffeetrinken so manchen schönen Tag bereitet haben. Das Schwimmen ist mittlerweile in den Hintergrund gerückt (schade!). Ob wir wohl langsam „alt” werden? Wie dem auch sei - wir hoffen und wünschen, daß uns diese schöne Einigkeit noch lange erhalten bleibt!
Der Schwimmclub
Als in Heinrichsdorf Sachsen wohnten
Vor kurzem aufgestellte Holztafeln an den Ortsausgängen des kleinen Ortes Heinrichsdorf weisen darauf hin, daß das Bergarbeiterdorf 140 Jahre alt geworden ist. Auch Andreasberg - ebenfalls 1854 gegründet - könnte diesen Geburtstag feiern.
Damals waren die Ramsbecker Gruben bekanntlich in den Besitz einer „Aktiengesellschaft für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation in Stolberg und Westfalen” gelangt. Der Generaldirektor dieser Gesellschaft, Henry Etienne Bernard, der auf dubiose Art an den Titel eines Marquis de Sassenay gekommen war, wollte in Ramsbeck das größte Industriezentrum Europas entstehen lassen. Um dieses utopische Ziel verwirklichen zu können, sollten 2.000 bis 3.000 Bergleute herbeigeholt werden, für die in kurzer Zeit die Kolonien Andreasberg, Heinrichsdorf und Alexander buchstäblich aus der Erde gestampft wurden.
In Heinrichsdorf, welches Henry (Heinrich) de Sassenay zu Ehren so getauft wurde, entstanden zunächst etwa 20 langgestreckte Arbeiterhäuser für je 8 Familien, die denen in Andreasberg in ihrer äußerst schlechten Qualität in nichts nachstanden. Ein anonymer Zeitzeuge hinterließ der Nachwelt über die Bauweise dieser Häuser folgende Zeilen: „Die Arbeiterhäuser hatten durchweg hohle Fundamente. Diese Fundamente aus Stein erhoben sich einige Fuß über dem Boden, und das übrige Gebäude ist aus Fachwand, welche mit Lehmsteinen ausgefüllt wurden. Diese Lehmsteine wurden unten im Tal der Valme an der Ziegelwiese angefertigt. Zur Zeit, als sie in die Gefächer gebracht werden sollten, regnete es fortwährend. Die Wagen, auf welche unten im Tale Lehmsteine aufgeladen wurden, kamen oben mit einer weichen Breimasse an. Die Masse wurde in die Fachwand praktiziert und sodann mitten im Zimmer in einem Eisenkorbe ein großes Feuer angezündet. Auf diese Weise wurden die nassen Wände in kurzer Zeit trocken, die Fußböden verbrannten hierbei zwar häufig und die Wände rissen, Türen und Fenster sprangen entzwei, aber die Häuser wurden fertig. Es war aber auch kein einziges Haus dicht. Obgleich die Außenwände nachträglich mit Brettern bekleidet wurden, drangen dennoch Wind und Regen durch.”
Ende Oktober 1854 zogen die ersten Bewohner in das neue Heinrichsdorf: 30 bis 40 evangelische Familien aus Sachsen - aus dem Erzgebirge und der Gegend von Zwickau, Schneeberg und Freiberg - hatten ihre Heimat verlassen in der Hoffnung, in den Ramsbecker Gruben durch gute und regelmäßige Arbeit genug zum Lebensunterhalt verdienen zu können. Zunächst war kein Grund zur Klage: Schon bei der Ankunft in Ramsbeck wurden de Sachsen alle möglichen Aufmerksamkeiten erwiesen. Ochsen waren geschlachtet worden, und die Magazine wurden geöffnet. „Betten und Decken wurden ihnen zum Fenster hinausgeworfen und zwar so reichlich, daß sich manche ganze Anzüge aus den Decken machen ließen, um sie zu verwenden”, schrieb der anonyme Zeitzeuge. Wie in Andreasberg war auch in Heinrichsdorf ein Lebensmittelmagazin angelegt worden, in dem man alles bekam, was man sich nur wünschte. Wer erklärte, er sei Bergmann, erhielt, was er verlangte.
Doch die Hoffnung der fremden Bergarbeiter und Hüttenleute wurde arg enttäuscht: Die Wohnungen waren menschenunwürdig, und der versprochene Verdienst blieb aus. Im Februar 1855 kam es sogar zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Arbeitern und Vorgesetzten (s. RuR, Nr. 3/1994!). Ein geordnetes Kirchen- oder Schulsystem war anfangs in Heinrichsdorf Oberhaupt nicht vorhanden. Der evangelische Pfarramtskandidat August Disselhoff, der in Andreasberg wohnte und auch Heinrichsdorf mitbetreute, schrieb im April 1855: „In Andreasberg fand ich schon ein Lokal vor, in welchem vom Pastor Heidsiek zweimal Gottesdienst gehalten worden war. Dasselbe besteht aus einer Arbeiterwohnung, in welcher die inneren Wände durchgeschlagen sind. In Heinrichsdorf dagegen war noch nichts!” Laut Disselhoff waren dort aber inzwischen 50 Familien mit 70 schulpflichtigen Kindern. Nach seiner Meinung „sind die Leute, dem sächsischen Charakter nach, ehrlich, freundlich und manierlich, aber ebenso leichtfertig und zum Teil liederlich. Die Kirche besuchen sie fleißig, aber ohne Tanzmusik können sie nicht leben. In religiöser Beziehung sind sie erschrecklich unwissend, das Einzige, was sie verstehen, ist Spitzenklöppeln.”
Disselhoff erreichte durch wiederholte Bitten, daß die Aktiengesellschaft auch für Heinrichsdorf ein Kirchenlokal in einem der Arbeiterhäuser einrichtete. Die 70 Schulkinder wurden anfangs zur katholischen Schule hinunter nach EIpe geschickt. Darüber war der um das Seelenheil seiner anvertrauten Schäflein besorgte evangelische Pfarramtskandidat Disselhoff natürlich nicht sehr erfreut. Trotz vielfacher Bemühungen war aber vorläufig ein Lehrer für Heinrichsdorf nicht zu bekommen
Im September 1855 kam der ordinierte Hilfsprediger August Wilhelm Schröter als Nachfolger von Disselhoff nach Andreasberg, um von hier aus alle evangelischen Christen der Umgebung zu betreuen. Zu der Zeit waren in Andreasberg 1.100 Seelen, in Heinrichsdorf 218 Evangelische und 33 Katholiken. In beiden Orten waren viele Häuser unbewohnt. Pastor Schröter hielt sonntags um 14.30 Uhr Gottesdienst in Heinrichsdorf. Er beklagte den „nicht besonderen Kirchenbesuch der Sachsen und den traurigen Kirchengesang mit fast immer denselben Melodien.” Das Volk in Heinrichsdorf war nach seiner Meinung „sehr heruntergekommen. Spiele, Trunk, Unzucht sind sehr verbreitet, und doch bleibt fast keine Zeit durch Hausbesuche zu wirken.”
Das zur Schule eingerichtete Lokal in einem Arbeiterhaus war anderweitig benutzt worden, weil ein Lehrer ausblieb. Pastor Schröter erteilte in einem kleinen, nur mit Sitzbänken ausgestatteten Zimmer für 59 Kinder Religionsunterricht. Da ein eigener Gottesacker fehlte, wurden die Verstorbenen auf dem kath. Friedhof in Brunskappel beerdigt. Im November 1855 bekam Heinrichsdorf endlich den lange erhofften Lehrer: Durch Bemühungen des Schulrates Buschmann (Meschede) kam der Diakon Grimm aus Duisburg in die Kolonie Heinrichsdorf, um neben der Seelsorge den Schulunterricht zu übernehmen. Er unterrichtete tagtäglich die etwa 50 verbliebenen Kinder in dem Schullokal, in dem er auch seine Wohnung hatte.
Die Lebensverhältnisse der Bergarbeiterfamilien in Heinrichsdorf waren zu der Zeit noch schlechter als in Andreasberg, obwohl es seit 1855 auch eine Straßenverbindung von Ramsbeck nach Heinrichsdorf gab. Seit dem 1. November arbeiteten 7 sächsische Bergleute gar nicht mehr, bezogen jedoch mehr Brot von der Bergwerksgesellschaft als ihre weiterhin arbeitenden Kollegen. Die streikenden Bergleute hatten sich nur für ein Jahr mit der Bedingung verpflichtet, daß die AG für ihre Heimreise sorgen mußte, und hatten rechtzeitig gekündigt. Doch die Grubenverwaltung in Ramsbeck rührte sich nicht. Daraufhin hatten sie sich an den zuständigen Bürgermeister gewandt, der den Leuten tagtäglich eine bestimmte Menge Brot austeilen ließ. Zum Frühjahr 1856 sollten alle „weggeschafft werden ”
Am 18. Januar 1856 befahl der Bürgermeister Weddige aus Bigge den sächsischen Familien aus Heinrichsdorf, sich reisefertig zu machen. Am 20. Januar konnten alle gesunden Sachsen aus Heinrichsdorf für immer Abschied aus Heinrichsdorf nehmen. Die Transportkosten bis zur Landesgrenze bei Warburg übernahm vorläufig die Gemeinde Brunskappel, zu der Heinrichsdorf damals gehörte. Nur vier sächsische Familien konnten die Heimreise an diesem Tag wegen kranker Angehöriger nicht antreten, wurden aber bald darauf ebenfalls zur Landesgrenze gebracht.
Diakon und Lehrer Grimm war bereits nach Ramsbeck gezogen, weil am 20. Januar das dortige Kirchen- und Schullokal eingeweiht wurde. Als er eine Woche später in Heinrichsdorf morgens um 9 Uhr eine Betstunde hielt, war ein Mann anwesend!
Siegfried Haas
Löschgruppe Ramsbeck
Am 8. 10. 1994 nahm unsere Löschgruppe zum dritten Mal am Leistungsnachweis der Freiwilligen Feuerwehren des HSK in Eslohe-Reiste teil. Diese Veranstaltung zum Erwerb des Feuerwehr-Leistungsabzeichens dient dem Zweck einer intensiven Ausbildung der Feuerwehrangehörigen in der Gruppe. Die Übungen sowie die Beantwortung von Fachfragen dienen hauptsächlich diesen Zielen: Vermittlung der Kenntnisse der Feuerwehrdienstvorschrift, Erhöhung der Schnelligkeit bei der Brandbekämpfung, körperliche Leistungssteigerung, Stärkung des Kameradschaftsgeistes.
Der Leistungsnachweis der Feuerwehren des Landesfeuerwehrverbandes NRW besteht aus vier Teilen:
dem feuerwehrtechnischen Teil
dem Anlegen von Knoten und Stichen
der Beantwortung schriftlicher Fragen
dem sportlichen Teil (Staffellauf )
Der Leistungsnachweis soll beweisen, daß die Löschgruppe unter der Leitung des Gruppenführers den Löschangriff in drei Arten in angemessener Zeit durchzuführen versteht. Beim Anlegen von Knoten und Stichen soll jeder Angehörige der Gruppe den Nachweis erbringen, daß er die wichtigsten Verbände im Feuerwehrdienst kennt und anlegen kann. Die Art des Löschangriffs einschließlich der Knoten und Stiche wird etwa einen Monat vorher durch den Kreisbrandmeister bekanntgegeben. Mit der Beantwortung schriftlicher Fragen, die vom Landesfeuerwehrverband vorgegeben werden, soll das theoretische Wissen der Gruppe überprüft werden. Der sportliche Teil dient der körperlichen Ertüchtigung.
Etwa vier Wochen vorher fingen wir an zu üben. Auf dem Dorfplatz haben wir nach den Richtlinien eine Übungsstrecke gebaut, von der Pumpe bis zum Zielfeuer 72 Meter. Es hieß: 1 B-Rohr und 2 C-Rohre-Einsatz, Wasserentnahme über Saugschläuche in 300 Sekunden. Fest standen nur der Gruppenführer Fredi Tusch und der Maschinist Thomas Wüllner. Alle anderen - das waren Stephan Wüllner, André Schmitten, Daniel Besse, Björn Dicke, Sven Wartmann, Bernd Vollmer, Michael Schmitten und Olaf Kraft mußten „Alles” können. Dazu mußten die Saugleitung mit 4 A-Schläuchen gebaut, Ventilleine und Halteleine angebracht, 2 B-Schläuche von der Pumpe bis zum Verteiler, 1 B-Schlauch mit Stützkrümmer und Strahlrohr sowie 2 C-Rohre mit jeweils 2 C-Schläuchen aufgebaut werden. Dazu kamen noch exakte Befehle vom Gruppenführer an die Gruppe und umgekehrt. Wir brauchten in Reiste dann nur 4 Minuten und 10 Sekunden; Üben lohnt sich eben!
Knoten und Stiche waren auch kein Problem: Angelegt werden mußten 1. der Mastwurf gestochen, 2. der Zimmermannsstich, 3. der Schotenstich ohne Aufzugsschlaufe. 0 Fehler!
Anschließend ging es zu den theoretischen Fragen, 30 an der Zahl, die beantwortet werden mußten. Auch hier hatte sich das Büffeln gelohnt: nur 1 Fehler!
Der sportliche Teil war nur noch „pro forma”: Der Staffellauf über 450 Meter über eine 1,60 m hohe Wand,
durch ein 8 m langes Rohr mit 70 cm Durchmesser und über einen 6 m langen und 20 cm breiten Schwebebalken wurde in 1 Minute, 23 Sekunden geschafft bei einer Sollzeit von 2 Minuten.
Dann kam der anstrengendste 5. Teil der Übung: Antreten zum Bierfassen. Da wir schon um 11.15 Uhr alle Aufgaben erfüllt hatten, nach uns aber noch ungefähr 50 von 78 Gruppen kamen, hatten wir reichlich Zeit dazu. Um 17.00 Uhr überreichte der Kreisbrandmeister Karl Biskoping die Gruppenurkunde und für jeden Feuerwehrmann das Leistungsabzeichen in „Silber”, das nun unsere Uniformen schmückt. Wir haben dann noch einige Stunden bei Marschmusik der Feuerwehrkapelle Meschede in der Schützenhalle Reiste gefeiert, bis uns unser Boß Oberbrandmeister Friedhelm Henneke abholte.
Im nächsten Jahr gibt es eine „O-Übung”, das heißt, es gibt „nur” eine Gruppenurkunde für die 4. Teilnahme, bevor es 1996 nach der 5. Teilnahme das Leistungsabzeichen in „Gold” zu erkämpfen gilt. Hoffen wir, daß es uns allen dann noch so viel Spaß macht wie bisher!
„Gut Wehr” Fredi Tusch GF
Ramsbecks Schützen informieren
Die erste Erleuchtung fand statt
Wir hatten ja gehofft, daß das Licht der gestohlenen Lampen den Dieb erleuchten könne. In der Tat hat ein erstes Licht gewirkt: eine Lampe wurde in Top-Zustand an die Tür der Schützenhalle gehängt. Hoffen wir, daß auch die restlichen Lampen nicht wirkungslos bleiben.
Frühschoppen kam an
Zum ersten Male boten wir am Wahlsonntag auf dem Schützenplatz einen Früh- und Dämmerschoppen an. Neben Getränken, gezapft von unserem Mundschenk Guido Schneider, und feiner Bratwurst , bereitet vom Chefkoch Karl Josef Förster, konnten auch Kuchen und Kaffee bestellt werden. Der Zulauf war vor allem am späten Nachmittag sehr erfreulich. Allen Helfern und Kuchenspendern ein herzliches Dankeschön
Herzlichen Glückwunsch!
Natürlich ist unsere Bruderschaft in Sachen Politik überparteilich. Aber wir gratulieren unserem Schützenmitglied Hans Georg Meyer zu seiner Wiederwahl als Bürgermeister unserer Gemeinde Bestwig und wünschen uns auch in Zukunft eine gute Zusammenarbeit wie in den letzten Jahren.
Die Skiabteilung des TuS Valmetal
Liebe Skifreunde!
Die Skisaison 1994/95 läßt nicht mehr lange auf warten. Unser erster Versuch, die Skiabteilung wieder zu aktivieren, ist auf ein großes Echo gestoßen. Für die Fahrt ins Schnalstal haben sich bereits 40 Personen verbindlich angemeldet. Eine begrenzte Anzahl Plätzen steht noch zur Verfügung, interessierte „Brettl-Fans” können sich noch anmelden. Seit dem 17. 10. 1994 bieten wir Skigymnastik für Erwachsene und Jugendliche über 16 Jahren des TuS Valmetal an.
August Hermes und Hans-Rainer Wiemann
Schlechter Start des TuS Valmetal
In der Kreisliga A weht ein rauher Wind. Diese Erfahrung muß zur Zeit die 1. Mannschaft des TuS Valmetal machen. Nach neun Spieltagen hat sie nur zwei Pluspunkte auf dem Konto. Ebenso wie die Aufsteiger in anderen Klassen (siehe Antfeld in der Bezirksliga und Remblinghausen in der Landesliga) mußte man der größeren Spielstärke in der neuen Klasse Tribut zollen. Erschwerend kam hinzu, daß die Mannschaft aufgrund von Urlaub und unglücklichen Platzverweisen kaum einmal komplett antreten konnte. Darüber hinaus ließen einige Akteure die richtige Einstellung vermissen, die erforderlich ist, um in der Kreisliga A mithalten zu können.
Nachdem sich die Spieler in einer von Trainer Manfred Becker und dem Abteilungsvorstand einberufenen Spielersitzung mit diesem Problem auseinandergesetzt haben, hofft man, im Verlauf der restlichen Saison noch den Anschluß an das rettende Mittelfeld erreichen zu können. Beim letzten Heimspiel gegen die Reserve des SV Schmallenberg / Fredeburg (2:2) war bereits ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen, der sich hoffentlich in den nächsten Spielen fortsetzt.
Dies war erkennbar im Spiel in Henne-Rartal, wo die Mannschaft am 23. 10. beim Meisterschaftsfavoriten einen Punkt holte. Matthias Meyer schoß den wichtigen Ausgleich zum 1:1. Das Ziel Klassenerhalt ist damit realistisch geworden. Dieser jungen Mannschaft gehört auf jeden Fall die Zukunft.
1. Tennismannschaft aufgestiegen
Die 1. Medenmannschaft der Tennisabteilung Ramsbeck ist in die 3. Kreisklasse aufgestiegen. Ein Auswärtsspiel in Allagen ging zwar 4:5 verloren, aber alle anderen Spiele wurden meist deutlich gewonnen:
Valmetal-Bödefeld 6:3
Valmetal-Bruchhausen 7:2
Madfeld-Valmetal 2:7
Rumbeck-Valmetal 1:8
Allagen-Valmetal 5:4
In der erfolgreichen Mannschaft standen: Ronny Thomé, Michael Theune, Jörg Schikowski, Ludger Entian, Ludger Kleine, Christian Meyer, Friedhelm Gockel und Hans-Rainer Wiemann. Dazu gratulieren wir herzlich.
Die 2. Mannschaft, die im letzten Jahr in die 4. Kreisklasse aufgestiegen war, schaffte in diesem Jahr das Verbleiben in dieser Klasse.
Fort Fun baut aus
Mit dem Beginn der Winterpause im Freizeitpark Fort Fun begannen die Vorbereitungen für die Saison 1995. Dabei wird zur Zeit die größte Investition in Angriff genommen, die je seit Erstellung des Freizeitparks getätigt worden ist: Für 8,5 -9 Million DM wird der Colorado-River gebaut, eine Stromschnellenfahrt. Mit drei Metern Geschwindigkeit pro Sekunde gleitet man in einem Rundboot über eine 450 m lange Wasserstrecke, die gespickt ist mit Hindernissen. Es gilt, Wasserfälle zu überwinden, in einem Whirl-Pool herumgeschüttelt zu werden, (das ist eine Weltneuheit) einen Tunnel mit Wasservorhängen zu bewältigen und eine Wellenmaschine mit Geysiren zu bestehen. Überall ecken die Boote an Felsen an, aber keine Angst, die Stromschellenbahn wird als ein Abenteuer für die ganze Familie angelegt.
Gebaut wird die neue Anlage im Eingangsbereich auf einer Fläche von 8.000 qm, wobei ein Teil der bisherigen Parkplätze geopfert wird. Die Boote überwinden bei der fünf Minuten dauernden Fahrt 4,50 m Höhe. Die Strecke ist zwischen 4 und 10 m breit und etwa 0,50 m tief, sie wird mit ca. 1.000 cbm Wasser gefüllt, was für eine Saison reicht. Da die Bahn in drei Abschnitte eingeteilt wird, kann das Wasser leicht zurückgewonnen werden. Inmitten der Anlage wird ein ca. 1.000 qm großer See gebaut, der auch der Wasserversorgung dient.
Die ganze Strecke wird in eine Grünanlage eingebettet und sicherlich eine besondere Attraktion der neuen Saison darstellen. Fort-Fun Geschäftsführer Peter Vohle hofft, daß die Bauarbeiten bis zum Mai 1995 beendet sein werden. Die Erdarbeiten hat die Firma Paul Tillmann aus Eversberg übernommen, den weiteren Bau macht eine süddeutsche Firma, die einschlägige Erfahrungen im Anlegen solcher Anlagen hat. Erstmals entsteht sie in NRW, während in Deutschland schon drei im Betrieb sind. Für das Design wurde der Chefdesigner des französischen Asterix-Parks gewonnen.
Das abgelaufene Jahr brachte ein Minus von 7% Besuchern, besonders bedingt durch den verregneten April und den heißen Sommer. Damit liegt Fort Fun aber noch gut im Rennen, denn andere Freizeitparks mußten Einbußen bis zu 30% hinnehmen. Optimistisch schaut Peter Vohle ins neue Jahr, weil er dank der Stromschnellenfahrt bis zu 80.000 Besucher zusätzlich erwartet.
Bundestags- und Kommunalwahlen
Am 16. Oktober fanden in Deutschland Bundestagswahlen statt. Gleichzeitig wurden in Nordrhein-Westfalen die Kommunalparlamente neu gewählt. Hier die Ergebnisse:
Bundestagswahl:
SPD | CDU | FDP | Grüne | Sonst. | |
Andreasberg: | 242 (60,4%) | 135 (33,7%) | 4 (1%) | 12 (3%) | 7 (2%) |
Ramsbeck: | 510 (50,1%) | 437 (42,9%) | 33 (3,2%) | 20 (2%) | 18 (1,7%) |
Heringhausen: | 196 (41,70%) | 220 (46,81%) | 27 (5,7%) | (3,8%) 18 (1,9%) | |
Bestwig ges. | 3185 (43,6%) | 3291 (45,1%) | 351 (4,8%) | 306 (4,2%) | 170 (2,3%) |
Die Wahlbeteiligung betrug 86,5%.
Gemeinderatswahlen:
Die Ergebnisse der Gemeinderatswahlen sind nur bedingt vergleichbar, da die Wahlkreise gegenüber der letzten Wahl vom 1. 10. 1989 zum großen Teil verändert wurden. Hinzu kommt, daß die Junge Bestwiger Liste diesmal gemeinsam mit der CDU antrat. Die Wahlbeteiligung stieg von 78,3% im Jahre 1989 auf 86,18%. Von den 14 Wahlbezirken in der Gemeinde Bestwig gewannen SPD und CDU je sieben. Alle fünf Bezirke im Valmetal fielen an die SPD, dazu zwei Bezirke in Velmede-Bestwig. Die CDU lag vorn in drei Bezirken in Velmede-Bestwig, sowie in je zwei Bezirken in Nuttlar und Ostwig.
Die Ergebnisse:
Andreasberg:
SPD: 308 / 69,2%
CDU: 137 / 30,8%
Direkt gewählt wurde Erhard Faber, SPD.
Ramsbeck 1: Schulstr., Dickwiese, Bereich Eickhagen, Berlar
SPD: 173 / 58,2%
CDU: 124 / 41,8%
Direkt gewählt wurde Michael Gerhards, SPD.
Ramsbeck 2: Heinr.Lübke-Str. bis zur Kirche, Aug.Beule-Str., Fr.Hoffm.-Str.
SPD: 227 / 51,5%
CDU: 214 / 48,5%
Direkt gewählt wurde Gisela Birk, SPD.
Ramsbeck 3: Heinr.Lübke-Str. ab Kirche, Valmestr.,Valme, Kamp etc.
SPD: 272 / 63,7%
CDU: 155 / 36,3%
Direkt gewählt wurde Liesel Reding, SPD.
Heringhausen:
SPD: 459 / 73,6%
CDU: 165 / 26,4%
Direkt gewählt wurde Werner Kenter, SPD-
Gemeinde Bestwig:
SPD: 3.798 / 52,5% (1989 2.887 / 43,8%)
CDU 3.442 /47,5% (1989 2.285 / 34,7%) JBL (1989 1413 / 21,4%)
Im neuen Gemeinderat in Bestwig sitzen 14 Vertreter der SPD und 13 Vertreter der CDU.
SPD:
Hans-Georg Meyer, Alfred Borys, Thomas Liedtke, Helmut Bolz, Hans-Werner Hengsbach (Velmede/Bestwig), Robert Hohmann, Antonius Stremmer (Nuttlar), Theo Sommer, Manfred Schrewe (Ostwig), Werner Kenter (Heringhausen), Erhard Faber (Andreasberg, Liesel Reding, Gisela Birk, Michael Gerhards (Ramsbeck).
CDU:
Martin Bracht, Ralf Peus, Winfried Gerold, Marianne Pfestroff, Alfred Häger (Velmede/Bestwig), Rudolf Heinemann, Josef-Clemens Voß (Nuttlar), Achim Sommer, Manfred Ramspott (Ostwig), Karl-Heinz Mönig (Heringhausen), Margret Dickmann (Andreasberg), Uwe Schneider, Thomas Heimes (Ramsbeck).
Kreistagswahlen:
Die Gemeinde Bestwig hatte nur noch einen Wahlkreis zum Kreistag des HSK. Direkt gewählt wurde mit 3.523 Stimmen (48,3%) Hans-Georg Meyer; der Kandidat der CDU, Rudolf Heinemann, erhielt 3.245 Stimmen (44,5%). 425 stimmten für die Grünen, 106 (1,4%) für die FDP. Rudolf Heinemann kommt über die Reserveliste in den Kreistag.
Letzte Altpapiersammlung
Unsere letzte Altpapier- und Altkleidersammlung übertraf alles bisher Dagewesene. Es kam nicht nur eine große Menge Altkleidung zusammen, die in Bestwig in den Waggon verladen wurde, die Menge des Altpapiers war überwältigend. Bestellt waren vier Container, je einer für Heringhausen und Andreasberg, zwei für Ramsbeck. Jedoch nach kurzer Zeit mußte für Ramsbeck noch ein Container angefordert werden, der auch noch überrandvoll beladen wurde. Zusammen kamen 37, 56 Tonnen Altpapier, eine noch nie erreichte Menge. Das Aufkommen an Altkleidung ist noch nicht zu ermitteln, da die Gesamtmenge auf die teilnehmenden Orte anteilmäßig aufgeteilt wird.
In die Freude über diesen großen Sammelerfolg mischt sich die Trauer, daß nach nunmehr 30 Jahren kein Altpapier mehr gesammelt werden kann. Die Gemeinde Bestwig, die bisher die Sammlung gesponsert hat und uns einen Reinerlös von 25 DM garantierte, führt zum 1. 1. 1995 eine Altpapiertonne für alle Haushalte ein. Damit entfällt die finanzielle Hilfe durch die Gemeinde, die dadurch immer noch Geld einsparte. Man hofft, durch die Tonne mehr Altpapier zu erfassen als vorher und die Müllmenge zu verkleinern. Eine kleine Hoffnung, selbst das Altpapier zu vermarkten, zerschlug sich rasch: Die Firma Stora Billerud (früher Feldmühle) in Arnsberg erklärte uns auf Anfrage, daß für Altpapier nichts gezahlt würde. Damit müssen wir die Segel streichen. Traurig sind wir besonders deshalb, weil uns viele Jugendliche eifrig geholfen haben und darin eine sinnvolle Beschäftigung sahen; darunter waren immer einige türkische Jungen.
Es gilt wieder einmal, herzlich zu danken: Den Bewohnern unserer Dörfer, die trotz der jeden Monat erfolgten Papiersammlung durch die Firma Stratmann das Altpapier aufgehoben haben, dann den jugendlichen Helfern, die beim Auf- und Abladen der vielen Tonnen Schwerstarbeit geleistet haben, weiter den Besitzern der Fahrzeuge, die wie selbstverständlich diese zur Verfügung gestellt haben, und nicht zuletzt auch denen, die durch Spenden dazu beitrugen, daß unsere Helfer mit Süßigkeiten und Getränken bei Laune gehalten wurden.
Unsere Altkleidersammlung wird auf jeden Fall weitergehen. Wie bisher werden wir zweimal im Jahr im Rahmen der Aktion Rumpelkammer Ihre Kleiderspenden zugunsten von Pater Cesar in Ekuador einsammeln. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns dabei weiter unterstützen würden. Dazu sollen wir die gelben Wertstoffsäcke verteilen. Wir hoffen, daß uns bei dieser Aktion, die in etwa den Erlös der Papiersammlung erbrächte, freiwillige Helfer unterstützen werden.
Die SPD informiert
Der Rückblick auf die erfolgreiche Kommunalwahl stand zu Beginn der konstituierenden Sitzung der SPD-Fraktion Bestwig auf der Tagesordnung. Der alte und auch neue Fraktionsvorsitzende, Werner Kenter, dankte allen sehr herzlich, die zum großartigen Erfolg des SPD-Teams beigetragen hatten. Mit 52,5 % aller Stimmen hat die SPD ihr bestes Ergebnis in ihrer Geschichte erreicht. Bemerkenswert ist der Gewinn aller Direktmandate in Andreasberg, Heringhausen und Ramsbeck. Die Anerkennung für diesen Erfolg drückte sich dann auch in der einstimmigen Nominierung von Liesel Reding für die Wahl zum 2. stellv. Bürgermeister aus.
Alle weiteren Wahlen brachten ebenfalls einstimmige Ergebnisse. Werner Kenter ist Fraktionsvorsitzender, Alfred Borys sein 1. Stellvertreter, zugleich Fraktionsgeschäftsführer und Pressesprecher, Thomas Liedtke bekleidet das Amt des 2. stellv. Fraktionsvorsitzenden. An die CDU wurde das Angebot unterbreitet, die Wahl der Bürgermeister auf einer gemeinsamen Liste mit Hans-Georg Meyer (Bürgermeister), Rudolf Heinemann (1.stellv. Bürgermeister, Liesel Reding 2. stellv. Bürgermeister) vorzunehmen. Die Reaktion auf dieses Angebot wird gewiß das Klima der weiteren Verhandlungen zur Bildung der Fachausschusse bestimmen.
Radfahrprüfung der Grundschüler
Am Montag, dem 10. Oktober, konnten 27 Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen der Ramsbecker Grundschule erfolgreich die Fahrradprüfung ablegen. Zuvor hatten die Kinder durch das Ausfüllen eines Fragebogens beweisen müssen, daß sie mit den Verkehrsregeln vertraut waren und Verkehrssituationen richtig einschätzen konnten. Nur wer hier bestanden hatte und dazu auch einen Schutzhelm trug, konnte die praktische Prüfung mitmachen Als Belohnung erhielten die Kinder von Polizeimeister Günther Hartmann, der Verkehrslehrer der Polizei ist, Abzeichen und Urkunden.
Günther Hartmann war wiederholt zur Schule gekommen, um mit den Kindern die Strecke zu üben: Von der Schule zur Kreuzung an der Elisabeth-Apotheke, dann in Richtung Tankstelle mit Abbiegen zum Kindergarten und von dort zurück zur Schule. Besonderer Gefahrenpunkt war dabei Umschauen nach hinten, Einordnen, Vorfahrt klären, Gegenverkehr beachten, nochmals umsehen, im große Bogen abbiegen und noch auf Fußgänger achten. Weitere Punkte waren das sichere Beherrschen des Rades, das Vorbeifahren an parkenden Autos, natürlich durfte nur mit verkehrssicheren Fahrrädern gefahren werden. Training und bei der Prüfungsfahrt unterstützten Eltern Herrn Hartmann, der sich dafür noch einmal herzlich dankt.
Schwierigkeiten gab es nur beim Frisörsalon Förster, wo Kunden ihre Autos vor dem Hause abstellen. Laut Straßenverkehrsordnung besteht aber an Straßen mit Richtpfeilen (pikanterweise stand in einer Kopie der St. V. O. „Richtungspfeife”) absolutes Halteverbot. Besonders Lastwagen müssen bei parkenden Autos auf die Abbiegespur ausweichen und gefährden u.U. Kinder. Karl-Josef Förster weist in einem Aushang seine Kunden ausdrücklich darauf hin; wer nun erwischt wird, ist es selbst in Schuld.
Straßenfest
Am 1. Oktober 1994 feierte die August-Beule-Straße nach fünfjähriger Pause wieder ihr Straßenfest. Die Anwohner und Gäste ließen sich bereits am Nachmittag Kaffee und Kuchen schmecken. Abends bei Würstchen, eingelegten Heringen, Folienkartoffeln und einem frisch gezapften Pils war die Stimmung auf dem Höhepunkt.
Bei einer spontan aufgerufenen Spendenaktion wurden Betrag von 300.00 DM eingenommen, der dem Kinderhaus Lohberg in Oeventrop zugute kam. Für die Spende und die zahlreiche Teilnahme, die zu dem guten Gelingen unseres Straßenfestes beigetragen haben, möchten wir uns herzlich bedanken.
Die Organisatoren