Teure Renovierungsarbeiten
Über der 120 Jahre alten evangelischen Petri-Kirche in Ramsbeck sind düstere Wolken aufgezogen. Im Rahmen der zur Zeit laufenden Renovierungsarbeiten wurde von Experten festgestellt, daß das Mauerwerk sehr feucht ist. Man glaubte, mit der Dachsanierung und dem Verlegen einer vernünftigen Drainage die Kirche „in trockenen Tüchern” zu haben. Aber die Feuchtigkeit kommt durch die Mitte: Die Schiefersteine, mit denen die Kirche gebaut wurden, die vormals die Stolberger Zink A.G. stiftete, saugen sich voll wie ein Schwamm und leiten das Regenwasser mit einer unglaublichen Geschwindigkeit von 164 km/h in das Innere der Kirche. Pfarrer Wolfgang Tonnat demonstrierte, daß Spritzwasser nicht wie am normalen Stein abläuft, sondern sofort aufgesogen wird. Dadurch bildete sich z. B. an der vormals verkleideten Wand hinter der Orgel Kellerschwamm.
Um die Sanierung fachmännisch zu begleiten, wurden Fachleute zu Rate gezogen, die natürlich gutes Geld verlangten. Nach ihrem Rat bieten sich drei Möglichkeiten an: Einmal kann die Kirche verputzt werden, was den Anblick der Kirche total verändern würde und deshalb abgelehnt wird. Dann kann man das Mauerwerk chemisch mit einem Mittel behandeln, das 15 cm tief ins Mauerwerk einzieht. Das Auftragen müßte alle 4 Jahre erneut erfolgen, würde zwar das Regenwasser abhalten, böte aber keinen Schutz gegen die Zersetzung der Steine. Alle 4 Jahre müßten ca. 25 000 DM aufgewendet werden. Die dritte Möglichkeit ist die Auftragung einer Schlämmschicht von 2 mm. Diese würde das Regenwasser abweisen und ca. 20 Jahre halten. Das Verfahren würde 45 000 DM verschlingen. Dadurch würde die Außenhaut der Kirche allerdings nur in einer Farbe erscheinen; die durch die Steine bedingte farbliche Vielfalt würde verschwinden. Innen wird zuerst ein normaler Putz aufgezogen, der die Salze aus dem Mauerwerk bindet. Darüber kommt ein Sanierputz, der das Wasser abweist, zuletzt folgt als „Zierde” ein Kalkputz.
Das zusätzliche Sanieren des Mauerwerks bringt natürlich die finanziellen Kalkulationen gehörig durcheinander. Für die Renovierung waren zuerst 200.000 DM vorgesehen, die auch durch Rücklagen, Eigenleistungen in Höhe von 25.000 DM, Spenden von 20.000 DM und 35.000 DM Kredite tragbar waren. Nun kommen wahrscheinlich 25.000 bis 45.000 DM hinzu, die für die kleine evangelische Kirchengemeinde schier unerschwinglich sind, zumal es keinerlei öffentliche und kirchliche Zuschüsse gibt. Als Sparmöglichkeit bietet sich an, die Inneneinrichtung der Kirche (Altar, Kanzel, Taufe) erst zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt anzuschaffen.
Wir meinen: Pfarrer Tonnat berichtet von viel Hilfsbereitschaft: Die Ramsbecker Jungschützen haben die Kirche ausgeräumt und den Putz im Inneren der Kirche abgeschlagen. Mit einer wohl einmaligen „Glockenparty” in der Kirche, zu der 250 Besucher kamen, konnten sie 2.000 DM zur Kirchenrenovierung beisteuern, eine einmalige Veranstaltung, die sogar im Rundfunk gelobt wurde.
Das sind erfreuliche und ermutigende Hilfseinsätze. Aber wir glauben, daß wir unsere evangelischen Mitbürger nicht mit ihren finanziellen Sorgen allein lassen können, solidarische Hilfe ist hier angebracht. Die evangelische Kirche mit ihrer in letzter Zeit gut neugestalteten Umgebung ist ein Her-Zeigestück in Ramsbeck. Das Presbyterium hat bei der Sparkasse Bestwig ein Spendenkonto eingerichtet, das Ihren Beitrag zur Renovierung der Kirche erwartet. (20 29 015 BLZ. 464 512 50) Bitte helfen Sie! Auf Wunsch werden Spendenquittungen ausgestellt.
Eifrige Hauptschüler
Stark engagiert in den Umweltschutz hat sich die Hauptschule Bestwig. Am Schulzentrum hat die Arbeitsgemeinschaft Umwelt unter der Leitung von Lehrer Hans-Georg Hengsbach eine naturbelassene Blumenwiese erstellt. Zusammen mit dem Ordnungs- und Umweltamt der Gemeinde wurde ein Magerboden mit vielen Tonnen Sand hergestellt, den Sand stiftete das Bauamt, die Verteilung übernahmen die Schüler, teils sogar noch am Nachmittag. Die Firma Gockel aus Heringhausen fräste umsonst die Fläche, vom Kornhaus in Bestwig wurde der recht teure Wildblumensamen gestiftet. Hubert Dickmann von der Gemeindedruckerei schuf Informationsschilder, auf denen alles Wissenswerte aufgezeigt ist.
Nicht nur die A.G. Umwelt, sondern die gesamte Hauptschule wird aktiv im Umweltschutz. In einer Aktion wollen die 300 Hauptschüler unter der Leitung von Rektor Finger für eine saubere Landschaft sorgen.
Landtagswahl 1995
Am 14. Mai 1995 wurde ein neuer Landtag gewählt. Dabei verlor die SPD auf Landesebene ihre absolute Mehrheit und wird in Zukunft mit Bündnis 90 / Grünen eine Koalitionsregierung bilden. Im Wahlkreis 143, der weitgehend das Gebiet des ehemaligen Kreises Brilon umfaßt, zu dem aber auch die Gemeinde Bestwig gehört, wurde der Medebacher Bürgermeister Günter Langen direkt wiedergewählt.
Die Ergebnisse in der Gemeinde Bestwig:(In Klammern die Zahlen von 1990) | ||||||||
SPD | CDU | FDP | Grüne | |||||
Andreasberg | 226(263) | 62,8%(69,6%) | 118(98) | 32,78%(25,9%) | 3(3) | 0,83%(0,8%) | 11(11) | 3,06%(2,9%) |
Heringhausen | 153(209) | 41,1%(44,9%) | 186(226) | 50 %(48,6%) | 8(18) | 2,2%(3,9%) | 24(7) | 6,5%(1,5%) |
Ramsbeck | 408(522) | 47,1%(54,5%) | 401(388) | 46,3%(40,5%) | 17(25) | 1,9%(2,6%) | 34(9) | 3,9%(0,9%) |
Velmede/Bestwig | 933(1.!57) | 44,8%(48,9%) | 955(1.037) | 45,9%(43,8%) | 64(82) | 3,1%(3,5%) | 115(60) | 5,5%(2,5%) |
Nuttlar | 306(365) | 37,3%(39,5%) | 417(487) | 50,8%(52,8%) | 16(30) | 1,9%(3,3%) | 80(28) | 9,8%(3,3%) |
Ostwig | 204(265) | 37,5%(42,4%) | 292(312) | 53,7%(49,9%) | 14(26) | 2,6%(4,2%) | 30(14) | 5,5%(2,2%) |
GemeindeBestwig | 2.643(3.173) | 43,1%(47%) | 2.939(3.100) | 47,9%(45,9%) | 149(227) | 2,4%(3,4%) | 358(154) | 5,8%(2,3%) |
Die Wahlbeteiligung war 1995 mit 71,8 % deutlich niedriger als 1990 mit 78,7 % |
Firmung in Ramsbeck
Am 8. Mai spendete Weihbischof Hans-Leo Drewes in Ramsbeck 42 Firmbewerbern das Sakrament der Firmung. In Andreasberg und Heringhausen war er bereits am 3. und 4. Mai zu Besuch gewesen. Der 72-jährige Gast aus Paderborn, begleitet von Dechant Kaspar Nübold, wurde vor der Kirche von Pastor Skora, Werner Bültmann vom Pfarrgemeinderat und Reinhold Meyer vom Kirchenvorstand begrüßt.
In seiner Predigt ging er auf ein Segelschiff ein, das von den Firmbewerbern entworfen wurde und am Altar aufgehängt war. Ausgehend vom Evangelium „Sturm auf dem Meer” sah er im Schiff mit dem Namen „Firmbewerber auf dem Weg zu Gott” diese auf dem Weg durch das Meer des Lebens mit Sturm und Wellen. Jesus wisse auch in harten Zeiten, was er seiner Kirche zumuten könne, da er ja selbst mit im Schiff säße. Mit an Bord waren auch Container mit den Gaben des Heiligen Geistes: Weisheit, Verstand, Rat, Stärke, Wissenschaft, Frömmigkeit und Glaube.
Der Geist wäre der Sturm, der die Segel vorantreibt zum Ziel, wobei die Firmbewerber die Segel wären. Eine Flagge am Mast mit der Aufschrift „Sich sehen lassen!” fordere dazu auf, im Leben Flagge zu zeigen und sich zum Glauben zu bekennen. Weihbischof Drewes wünschte den Firmlingen zum Schluß, daß aus der Schiffsbesatzung eine große Gemeinschaft wachsen möge und daß ihnen ihr Glaube erhalten bleibe.
Förderverein für die Grundschule
„Wir haben auch einmal klein angefangen”, beschwichtigte Helmut Middel die 19 Teilnehmer der Gründungsversammlung für einen Förderverein für die Ramsbecker Grundschule. Er gab zusammen mit Annette Kotthoff vom Förderverein für die Velmeder Andreas-Grundschule Ratschläge, sozusagen Starthilfe. So organisiert die bereits sieben Jahre alte Velmeder Elterninitiative mit etwa 50 Mitgliedern Weihnachtsfeiern, Schulfeste und hilft mit bei der Gestaltung des Schulhofes und bei der Beschaffung von Geräten. Sicherlich habe man nicht alle Probleme lösen können, aber mit Sicherheit zu einer Klimaverbesserung an der Schule beigetragen. Die Kinder wiesen mit Stolz darauf hin: „Das haben unsere Eltern gemacht.”
So positiv eingestimmt umriß Roland Schwedler, Schulpflegschaftsvorsitzender der Ramsbecker Wilhelmine-Lübke Grundschule, den Zweck des neugebildeten Elternvereins: „Eigeninitiative entwickeln zur Verbesserung der Schullage!” Man wolle nicht für den Schulträger einspringen und ihn von seinen gesetzlichen Aufgaben entlasten, sondern versuchen, den Kindern mehr zu bieten, als nötig wäre. Der Zusammenhalt der Kinder aus sechs Dörfern (Andreasberg, Berlar, Heringhausen, Ramsbeck, Valme und Wasserfall) solle vertieft werden und die Kinder mehr Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln. Idealziel wäre die große Schulgemeinde mit den harmonisierenden Säulen Kinder, Eltern und Lehrer.
Rektor Werner Bültmann nannte Möglichkeiten zur Mitgestaltung: Anschaffung von Spielen für die Pausengestaltung bei Regenwetter und Anschaffen von Arbeitsmitteln zur sinnvollen Differenzierung der Schularbeit. Er begrüßte ausdrücklich die von den Eltern der Grundschule ausgehenden Eigeninitiative.
Erster Vorsitzender des „Förderverein der Wilhelmine-Lübke-Schule Ramsbeck” wurde Roland Schwedler, Stellvertreterin Manuela Teutenberg aus Andreasberg, Kassiererin Ilona Schmitten und Schriftführerin Beate Pieper aus Heringhausen. Zum erweiterten Vorstand gehören noch der Rektor der Grundschule und der Schulpflegschaftsvorsitzende. Als erste Aufgabe wird das Erstellen einer Satzung in Angriff genommen, denn für den Verein soll die Gemeinnützigkeit beantragt werden. Verankert wird dort, daß der Verein die Schule ideel und materiell unterstützt. Mitglied kann jeder werden, der die Grundschule unterstützen will. Der Mitgliedsmindestbeitrag wurde auf 12 DM pro Jahr festgelegt.
Einen besonderen Akzent setzte an diesem 9. Mai Frau Hedwig Pfestroff, Altbürgermeisterin der ehemaligen Gemeinde Ramsbeck: Sie verkündete, daß just an diesem Tage Wilhelmine Lübke, deren Namen die Ramsbecker Grundschule trägt, 110 Jahre alt geworden wäre. Die Frau des zweiten deutschen Bundespräsidenten Heinrich Lübke war gebürtig aus Ramsbeck. Unbeabsichtigt hatte man sich zur Gründung des Schul-Fördervereins einen geschichtsträchtigen Tag ausgesucht.
Fröhliches Schulfest
Unter dem Motto: „Reise durch das Märchenland” war am 20. Mai die Schulgemeinde der Wilhelmine-Lübke-Grundschule zum Schulfest in der Schützenhalle in Ramsbeck zusammengekommen. Zu Beginn gab es eine Reise durch das Land des Märchens, wozu jede Klasse ihr Stück beisteuerte: Junker Hans (la), Rübenziehen (1 b), Schneewittchen (2a), Frau Holle (2b), die Bremer Stadtmusikanten (3a), die goldene Gans (3b) und das tapfere Schneiderlein (4b). Die Klasse 4a hatte mit ihrem Klassenlehrer Alfred Borys das Bühnenbild erstellt und steuerte die Verbindungstexte zwischen den einzelnen Märchen bei. Die kleinen Künstler wurden vom Publikum begeistert gefeiert. In einer Projektwoche hatten Kinder und Lehrer eifrig die Stücke einstudiert und die Kostümierung gefertigt.
Nach dem Spielteil konnten die Kinder an verschiedenen Ständen ihr Können und ihre Geschicklichkeit beweisen, ob die Fadenziehbude, das Werfen mit Bohnensäckchen, die Krabbelkiste, das Glockenspiel, das Glücksrad, das Nagelbrett, die Lehrerabwerfbude oder das Kinderkarussell - alle Stände fanden den ungeteilten Zuspruch der Kinder. Dazu konnte man bei der Tombola schöne Preise gewinnen, in der Cafeteria den von den Eltern gestifteten Kuchen kosten, sich an Bratwürstchen laben oder ganz zwanglos an der Theke ein Bier mit Freunden trinken. Keiner kam zu kurz.
Erstmals trat der neugegründete Förderverein in Aktion und warb an einem Informationsstand für seine Ideen und um Mitglieder. Rektor Werner Bültmann war begeistert von der großartigen Mitarbeit von Eltern, Lehrern und Kindern, die das Fest zu einem tollen Erlebnis werden ließ. Er bedankt sich sehr herzlich bei allen, die sich für das Gelingen des Schulfestes eingesetzt haben.
Siegfried Haas war anfangs nicht ganz so froh, denn trotz seiner Länge übersah er in seinem Auto bei der Anfuhr von Sachen zur Schützenhalle einen Baum; das Auto erlitt Schaden, während der Baum mit dem Schrecken davonkam.
Tierischer Nachwuchs in „Fort Fun”
Was sonst nur in unseren Landen in einem Zoo geschieht, erlebte das Abenteuerland „Fort Fun” live vor Ort: Ein Eselfohlen wurde geboren. „Ein prächtiges Tier”, stellte Geschäftsführer Peter Vohle schon kurz nach der Geburt des 55 cm großen Nachwuchses fest. Betreut wurden die Mutter „Mona” (125 Eseljahre alt) und der Vater „Blacky” von Züchter Heinz Kussmann aus Olsberg, der für die Tierwelt in „Fort Fun” zuständig ist.
Parkeigner Helmut Schreiber ließ es sich nicht nehmen, selbst die Taufe des kleinen Eselfohlens vorzunehmen. Dieses wird demnächst auf den Namen „Alf” hören. „Er sieht auch aus wie ein Außerirdischer”, merkten die Kinder an, die der Taufzeremonie beiwohnten.
Mit Trinksprüchen beglückwünschten Paten und Taufgäste das putzige Tier und wünschten ihm ein langes Eselleben. Noch etwas unbeholfen auf den Beinen stolperte das kleine Grautier dann über die Wiesen im Park hinter seinen Eltern her.
fjb
Neue Attraktion in Fort Fun
Nach einer Bauzeit von nur neun Monaten wird voraussichtlich zum 1. Juni die Stromschnellenbahn „Rio Grande” im Abenteuerland „Fort Fun” in Betrieb genommen. Bis zuletzt hatten Handwerker alle Hände voll zu tun, um die Anlage milieugerecht im mexikanischen Stil herzurichten. Da wachsen große Kakteen neben der Bahn, den Rio Grande überspannt eine urige Holzbrücke und der Bahnhof am Start der 500 m langen Strecke bietet sich im spanischen Haziendastil dar. Peter Vohle, Geschäftsführer von Fort Fun, war eigens in das Grenzgebiet am Rio Grande zwischen den USA und Mexiko gereist, um Anregungen zu erhalten für die möglichst wirklichkeitsgetreue Nachbildung der dortigen Landschaft. Die Gärtner von Fort Fun verwandelten die Umgebung des Rio Grande in ein Blütenmeer.
Für die Fahrt durch das tosende Wildwasser stehen den Besuchern 18 Boote mit je sechs Plätzen zur Verfügung. 2.400 cbm Wasser sind nötig, um die Fahrrinne zu füllen. Ein kleiner Teich im Innenraum der Fahrstrecke dient zur Dekoration, aber auch zum Nachfüllen von verbrauchtem und verdunstetem Wasser. Drei Schleusen auf der Strecke sorgen dafür, daß nicht unnötig viel Wasser abfließt und dann zurückgepumpt werden müßte. Das spart Energie und schont damit die Umwelt. Für das Hochpumpen des Wassers sorgen zwei Turbinen, die mit Hilfe von zwei riesigen Stahlschnecken das Wasser über 10 Meter hoch befördern. Die Fahrgäste bemerken von diesem enormen technischen Aufwand fast nichts; sie können während der etwa 5 Minuten Fahrzeit sich im tiefen wilden Westen wähnen.
Die neue Saison ist für Fort Fun gut angelaufen. Dank des recht guten Wetters in den Osterferien war der Start besser als im vergangenen Jahr. Nicht zuletzt durch den Werbeeffekt der neuen Rio Grande Wasserbahn erhofft sich Parkleiter Reinhold Bültmann eine Steigerung der Besucherzahl in diesem Jahr.
Attraktion „Historische Kornmühle”
Am 5. Mai 1995 wurde im Hotel „Zum Adler” der Förderverein „Alte Kornmühle Ramsbeck” gegründet. Bereits am Abend und in den nächsten Tagen traten 35 Mitglieder dem jungen Verein bei, dessen Aufgaben Ortsheimatpfleger Engelbert Prein umriß: Einmal soll die alte Mühle erhalten und wiederhergestellt werden, wobei man die Besitzer unterstützt, dann will man Mittel aus der NRW-Stiftung erhalten, die nicht an Privatpersonen, sondern an Vereine fließen. Schließlich will man die Mühle als ein Schmuckstück der Öffentlichkeit zugänglich machen und sie mit Leben erfüllen. Dies ist ein lobenswertes Vorhaben, denn in einer Broschüre zum deutschen Mühlentag wird sie als einmalige Anlage in WestfalenLippe bezeichnet. Keine andere der 48 Mühlen in NRW wird so positiv hervorgehoben: „Herausragende Wassermühle von 181 0 mit drei Wasserrädern und Mühlentechnik von um 1860. Einmalige Anlage in Westfalen-Lippe, die Restaurierung wird z.Z. durchgeführt.”
Fritz Gordes, zusammen mit Annelie Haberkamm Eigentümer der Mühle, berichtete, daß man bereits seit 10 Jahren an eine Renovierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes denkt, aber angesichts der ursprünglich auf 600.000 bis 700.000 DM geschätzten Kosten nicht den Mut gehabt habe. Seit drei Jahren gebe es seitens des Denkmalschutzes ein Umdenken, das eine weitaus billigere Lösung verspreche. Die Instandsetzung erfolgt demnach in drei Stufen.
Dann kann wieder Korn gemahlen werden., wie zuletzt mit Gustav Nölke (Stöwes) als Müller, dem Vater von Frau Haberkamm.
Zum 1. Vorsitzenden des Vereins wurde Engelbert Prein gewählt, dem Liesel Reding als Stellvertreterin zur Seite steht. Die Kasse verwaltet Paul Schmitt mit Bruno Fliege als Stellvertreter. Geschäftsführer wurde Fritz Gordes mit Monika Schmitt als Stellvertreterin. Zu Kassenprüfern wurden Josef Studen und Marlies Hengesbach berufen. Der Jahresbeitrag wurde auf 24,00 DM festgesetzt, Ehepaare entrichten 36,00 DM Das Geld ist ausschließlich zur Deckung der Vereinsunkosten bestimmt. Die Mitglieder unterstützen die Besitzer, etwa durch Führungen, Mahlvorführungen, Säuberungshilfen im Mühlenbereich und Mühlengraben.
Engelbert Prein betonte, daß das zukünftige Schmuckstück zu einem Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr nicht nur in der Gemeinde Bestwig werden könnte. Monatlich sind Mahlvorführungen geplant, Besichtigungen sollen je nach Nachfrage von den dafür geschulten Mitgliedern geführt werden. Als erste Aktivität wird am 5. Juni, dem 2. Pfingsttag Tag der offenen Tür an der Mühle sein.
Der junge Verein lädt die Bevölkerung ab 11.00 Uhr zur Mühle ein. In froher Runde kann sich dann mancher einmal überlegen, ob er nicht Mitglied Förderverein werden möchte.
Maibaum in Heringhausen
Große Planungen für den Standort, die Baugenehmigung u ndArt eines Maibaums hatte einer Gruppe in Heringhausen große Probleme bereitet und dadurch war die Aufstellung von Jahr zu Jahr verschoben worden.
Ohne viel Aufsehen hat in diesem Jahr der KCM die Angelegenheit übernommen und offensichtlich mit großem Erfolg durchgezogen.
Seit dem 30. April steht in der City des alten Ortskerns ein Maibaum, der sich harmonisch und stilgerecht in ein sauerländisches Dorf einfügt
Wenn auch das Wetter am Tag der Aufstellung nicht so recht mitspielte, so war die Beteiligung der Bevölkerung doch sehr gut, und am 1. Mai konnte auch noch einiges wettgemacht werden.
Wenn noch ein Hauch mehr Volkstümlichkeit durch heimische Musik und Gesangsgruppen eingebunden wird, könnte hier ein Brauch aufleben, der auch die älteren Mitbürger in besonderer Form anspricht.
Ein Lob an alle Organisatoren und Beteiligten.
ReiSch
Gesangverein ließ neue Fahne weihen
Eine neue Vereinsfahne präsentierte der Gesangverein „Concordia 1885” aus Andreasberg zur Weihe in der Andreasberger St. Barbara-Kirche. Pastor Johannes Pagendarm, der in einem Festgottesdienst die Weihe vornahm, betonte in einer kurzen Ansprache: „Die Fahne soll ein Zeichen sein, um das sich die Mitglieder versammeln oder ihm nachgehen. Die neue Fahne will sagen: Hier gehöre ich hin.”
Gerade pünktlich zum 110-jährigen Bestehen des Chores wurde die neue Standarte fertiggestellt. Etwa 7.000 DM war den Sangesfreunden die Anschaffung wert, die aus Eigenmitteln der Mitglieder und Zuschüssen finanziert wurde. Das in Karlsruhe angefertigte Schmuckstück ist in dunkelblau und weiß gehalten und mit kostbaren Stickereinen verziert. Es soll die Sängerinnen und Sänger bei allen Anlässen begleiten.
Die alte Vereinsfahne lagerte seinerzeit im alten Schulgebäude. Beim Verkauf der Andreasberger Schule und beim Umbau ist das Banner verloren gegangen. In dieser Zeit war der Chor nicht aktiv. „Gerade mal die Spitze der Standarte konnte gerettet werden”, berichtete der Vorsitzende des Chors Reinhard Becker. Auch das alte Klavier, das an so manchen Übungsabenden den Ton vorgab, ist nicht mehr vorhanden.
Fast 20 Jahre lang ruhte das Vereinsleben des Chores, bis es 1987 zur Wiederbelebung der „Concordia 1885” kam. Seitdem konnte ein starker Mitgliederzuwachs verzeichnet werden. 35 aktive Sängerinnen und Sänger gehören dem Chor an, mit den passiven Mitgliedern erreicht man die stattliche Zahl von 125. Unter dem Chorleiter Detlef Müller aus Velmede trifft man sich montags im Vereinslokal Müller zu den Chorproben. Bei schon manchen örtlichen und außerörtlichen Veranstaltungen sowie bei Festgottesdiensten der St. Barbara Pfarrgemeinde in Andreasberg stellte der Chor sein Können unter Beweis.
Vorsitzender Reinhard Becker, sein Stellvertreter Albert Dickmann, Kassierer Willi Tillmann, Schriftführer Eugen Zuanell und Notenwart Aloys Schaub sorgen für einen reibungslosen Ablauf des Vereinslebens. Zur Zeit steckt man voll in den Vorbereitungen zum 110-jährigen Bestehen, was am 7. Oktober 1995 in der Schützenhalle mit einem Sängerfest gefeiert wird. Seit Beginn des Jahres sind einige neue, vor allem weibliche Nachwuchssänger, zum Chor gestoßen. „Jeder ist bei uns willkommen und kann aktiver Sänger werden”, wirbt Vorsitzender Reinhard Becker und würde sich besonders über weiteren männlichen Nachwuchs freuen, „damit die Damen nicht noch größer in der Überzahl sind.”
fjb
Schützen-Infos aus Ramsbeck
Der Kreisvorstand tagte in Ramsbeck
Anläßlich des nächsten Kreisschützenfestes 1996 in Ramsbeck wollte der Kreisvorstand des Kreisschützenbundes unter der Leitung von Kreisoberst Hubert Schröder erkunden, wie weit unsere Vorbereitungen für das große Fest 1996 gelaufen sind. Hier die wichtigsten Ergebnisse dieses Gesprächs:
Den Gottesdienst zelebriert der Schützenpräses, Herr Pastor Adams. Unser Präses. Pastor Skora, wird eingeladen, die hl. Messe mitzufeiern. Natürlich wird auch Pastor Tonnat zu diesem Gottesdienst gebeten, der bei gutem Wetter auf dem Dorfplatz stattfinden soll.
Wir haben den Wunsch geäußert, daß der Festzug das Markenzeichen Zug Ramsbeck - Kutsche und Pferde - trägt. Alle stimmten dem schließlich zu.
Der Kreisvorstand war mit unseren Vorbereitungen mehr als zufrieden und bedankte sich gleichzeitig für das gut vorbereitete Gespräch. Im kommenden Frühjahr kommt der Kreisvorstand wieder nach Ramsbeck. Wir sind über die vielen Tips und Anregungen mehr als dankbar.
Karl Josef, danke!
Aus gesundheitlichen Gründen hat unser langjähriger Hausmeister und Kompanieführer Karl Josef Hanxleden, sein Amtniederlegen müssen. Wir sind alle sehr traurig darüber; uf Karl Josef war immer Verlaß. Wir danken ihm für seine unersetzliche Arbeit und wünschen, daß er schnell wieder gesund wird. Karl Josef, wir freuen uns, wenn Du möglichst an unseren Sitzungen teilnimmst.
Erste GV der Valmetaler Musikanten
Der Vorstand der Valmetaler Musikanten wurde auf der ersten Generalversammlung neu zusammengesetzt. Im Amt bestätigt wurden Ulrike Heimes als 1. Vorsitzende, Jürgen Steinberg als „Vize” und Wolfram Simon als Geschäftsführer. Britta Heimes wurde Schriftführerin, Stefanie Theune Kassiererin, Kassenprüfer Doris Schrader und Sigrid Friedrichs. Volker ist als passiver Beisitzer Verbindungsmann zwischen aktiven Musikern und passiven Mitgliedern.
Aktiviert wurde die Jugendarbeit, so sind mehrere Auftritte des Jugendblasorchesters geplant. Samstags sind Proben, auf dem 2. Konzert am 28.10.95 erfolgt ein Auftritt der jungen Musiker.
Wir als junger Verein freuen uns über jedes passive Mitglied; der Jahresbeitrag beträgt 15.00 DM. Alle Mitglieder haben freien Eintritt zum Konzert, ab 65 Jahren (bei mindestens 2 Jahre im Verein) wird auf Wunsch ein Ständchen gebracht.
Weitere Informationen erteilt Ulrike Heimes (Tel. 02905/718).
Erfolgreiche Jugendmannschaften
Gleich zwei Kreismeisterschaften feiert die Jugendabteilung des TuS Valmetal: Die C-Jugend mit Trainer Dirk Busch wurde ungeschlagen Meister und steigt in die Bezirksliga auf. Ebenfalls in der Leistungsklasse wurde die B-Jugend mit den Trainern Christian Hesse und Bernd Rauenschwender Meister. Auf einen möglichen Aufstieg wurde nach reiflicher Überlegung verzichtet. Der Abteilungsleiter des Jugendfußballs im TuS Valmetal, Norbert Wegener, bedankt sich im Namen der Betreuer und Jugendlichen bei allen, die die Jugendarbeit tatkräftig durch Fahren und Spenden unterstützt haben. Wir gratulieren sehr herzlich.
Nicht zufrieden war die 1. Mannschaft, die nach einer tollen Leistungssteigerung in der Rückrunde in die B-Liga abstieg. Vielleicht klappt es mit dem Wiederaufstieg.
Hoher Besuch in Bestwig
Der sächsische Ministerpräsident Professor Kurt Biedenkopf besuchte im ausklingenden Wahlkampf seine westfälische Heimat. In der Schützenhalle in Velmede berichtete er von der erfolgreichen Aufbauarbeit in Sachsen. Jetzt, wo „blühende Landschaften” im Osten wahr werden, könnten die Erfahrungen des Neuaufbaus, von Bürokratieabbau und Sanierung der Wirtschaft in die alten Bundesländer zurückfließen. Professor Biedenkopf berichtete von wirtschaftlichen Großprojekten, die in wenigen Monaten in beschleunigten Genehmigungsverfahren durchgezogen wurden. Die Veranstaltung wurde garniert mit musikalischen Einlagen des Musikvereins Eversberg. Im Verlauf des Abends trug sich der Ministerpräsident in das Gästebuch des CDU-Gemeindeverbandes Bestwig ein.
Zunftbaum erneuert
Am 30. April wurde in Andreasberg der Zunftbaum an de Schützenhalle neu aufgestellt mit dem aktuellen Stand der Berufe, die Andreasbergs Bewohner ausüben. Immerhin sind es 16 Berufszeichen geworden, die den Mast mit dem Kranz an der Spitze zieren: Dachdecker, Elektriker, Gärtner, Metzger, Frisör, Drucker, Schlosser, Steinmetz, Schreiner, Schneider, Bäcker, Maler, Maurer, Zimmermann und KFZ- Mechaniker sind vertreten. Auf der Spitze des Baumes sind Hammer und Schlegel zu sehen, die Zeichen des früher für Andreasberg bedeutsamen Bergbaus. Als Beruf vermißten wir de Landwirt, aber nach Aussage eines Vertreters dieses Stande wird er nicht für „zünftig” gehalten.
Der 2. Zunftbaum in Andreasberg wurde in der Regie der Schützenbruderschaft erstellt. Reinhard Becker strich kosten los den Stamm, der bereits dem ersten Zunftbaum diente. Für die Gestaltung der Zunftzeichen war Uwe Natesta verantwortlich, dem man ein beachtliches künstlerisches Können bescheinigen muß. Bei regnerischem Wetter war die Beteiligung der Bevölkerung nicht gerade berauschend, jedoch ließe sich die Aktiven und Zuschauer nicht von einem gemütliche Umtrunk abhalten.