Oktober 96

Sep96

1996

Nov96


Ein neuer Pastor für Ramsbeck und Heringhausen

Da Pastor Skora eine neue Aufgabe in Geseke übernommen hat, erwarten die beiden Gemeinden St. Margaretha Ramsbeck und St. Nikolaus Heringhausen einen neuen Seelsorger. Es ist Pastor Günter Eickelmann, der bis jetzt vier Jahre Vikar von St. Martinus in Olpe war.

Pastor Eickelmann wurde vor 34 Jahren in Fleckenberg geboren, ist also ein echter Sauerländer. Nach seiner Schulzeit war er zunächst Raumausstatter, ehe er am Clementinum in Bad Driburg das Abitur nachholte. (Auch Pastor Skora absolvierte sein Abitur in Bad Driburg!) Nach dem Studium der Theologie in Paderborn und Salzburg wurde Günter Eickelmann 1992 im Dom zu Paderborn zum Priester geweiht.

Am Sonntag, 29. September, wird der junge Geistliche um 15 Uhr in der Pfarrkirche St. Margaretha von Dechant Kaspar Nübold in sein neues Amt feierlich eingeführt. Zu dieser Einführung sind auch die Heringhauser herzlich eingeladen. Nach dem Festhochamt können alle den neuen Pastor bei einem Empfang in der Schützenhalle noch näher kennenlernen.

In St. Nikolaus Heringhausen feiert Pastor Eickelmann am Donnerstag, 3. Oktober, um 10 Uhr seine erste hl. Messe, in der die örtlichen Vereine mit Fahnenabordnungen vertreten sind und der Kirchenchor St. Cäcilia mitwirkt. Alle Mitglieder der Pfarrgemeinde sind eingeladen, bei der Messe und beim anschließenden Empfang (mit Umtrunk) im Pfarrheim Pastor Eickelmann persönlich zu begrüßen.

„Neue Besen kehren gut” heißt es in einem bekannten Sprichwort. Ramsbeck und Heringhausen wünschen sich einen guten Pastor, der seiner schwierigen Aufgabe als Seelsorger in beiden Gemeinden gewachsen ist. Herzlich willkommen!

Sieh

Verdienstvolle Caritasleiterin

Frau Elisabeth Olgemann aus Ramsbeck, Mitbegründerin der Pfarrcaritas in der Gemeinde St. Margaretha, wirkte 22 Jahre als deren erste Vorsitzende. Nun stellte sie ihr Ehrenamt zur Verfügung. Über die langen Jahre setzte sie sich immer mit viel Einsatz für die caritativen Belange ein. Wo schnelle Hilfe notwendig war, handelte sie rasch und unkonventionell. Ihr Rüstzeug holte sie sich bei Caritaskonferenzen, auf denen im Erfahrungsaustausch wertvolle Tips zur praktischen Anwendung in den Gemeinden und Fortbildung gesammelt wurden. Diese gab sie an ihre Mithelferinnen weiter, die ihre Arbeit oft im Verborgenen verrichten. Dabei wußte sie diese besonders zu motivieren für diese Tätigkeit, die von Außenstehenden leider oft belächelt wird. Trotz der oft ernsten Beratungspunkte bei den Zusammenkünften der Pfarrcaritas vermochte sie auf verbindliche und humorvolle Art ihre Mithelfer anzuregen. Für ihre langjährige ehrenamtliche, segensreiche Tätigkeit zum Wohl ihrer Mitmenschen in der Pfarrgemeinde sei ihr aufrichtig gedankt.

I-Männchen 1996

Am 20. August begann für 60 Kinder mit der Einschulung ins 1. Schuljahr die Schulzeit, manche sprechen auch vom „Ernst des Lebens”. Zu Beginn trafen sich die Kinder mit ihren Eltern und Großeltern in der evangelischen Kirche, wo Pastor Tonnat die Kinder auf einen bedeutenden Abschnitt in ihrem Leben einstimmte.

Schwarzstörche

Seit einigen Jahren kann man im Sauerland wieder Schwarzstörche beobachten, die auf den Wiesen nach Futter suchen. In diesem Jahr hat ein Schwarzstorchenpaar bei uns drei Junge großgezogen. Die äußerst scheuen Vögel leiden besonders unter Wasserbegradigungen, Trockenlegungen von Feuchtwiesen sowie dem Einsatz von Spritzmitteln. Martin Bette aus Obervalme hat sie im Valmetal bereits seit einigen Jahren beobachtet und fotografiert, leider lassen die scheuen Vögel niemand nahe herankommen.

Die in Westeuropa brütenden Schwarzstörche kehren im April aus Zentralafrika über die Straße von Gibraltar in ihre Brutgebiete zurück. Bereits im August begeben sie sich auf die Rückreise. Es werden drei bis fünf Eier ausgebrütet, nach ca. 35 Tagen schlüpfen die Jungen, deren Aufzucht ca. acht Wochen dauert. Die Spannweite der Altvögel beträgt bis zu 200 cm.

In diesem Jahr konnte man auf den Wiesen an der Elpe unterhalb Gevelinghausen auch einige Weißstörche beobachten.

40 Jahre „Böse Buben”

Vor 40 Jahren, genau am 2. Oktober 1956, gründeten Betriebsangehörige der damaligen Stolberger Zink AG in Ramsbeck einen Kegelclub. Sie gaben ihm den Clubnamen „Kegelclub Böse Buben”. Diese Namensgebung war nicht bezogen auf die zwölf Gründungsmitglieder, sondern auf beiden äußeren Kegel, die man Buben nennt und für Anfänger schwer zu erbeuten sind.

Zu jener Zeit wurde, zumindest in Ramsbeck, der Kegelsport nicht so intensiv betrieben wie heute. Die „Bösen Buben” waren erst der dritte Kegelclub. Gekegelt wurde einmal wöchentlich auf der betriebseigenen Kegelbahn im Kellergeschoß der alten Strickerei.

Heute gehören dem Kegelclub „Böse Buben” zehn „liebe Jungs” an, die sich alle 14 Tage mittwochs im Hotel „Ramsbecker Hof” treffen. Sportlicher Wettkampf steht nicht mehr unbedingt im Vordergrund; Unterhaltung und Ablenkung, Spaß und Freude sind die vorrangigen Merkmale eines Kegelabends. Hierzu tragen auch die jährlich stattfindenden Kegeltouren bei, die in bekannte Weinorte am Rhein, Mosel und Ahr führten. Städtereisen, Flugreisen in das benachbarte Ausland, Wanderungen im Schwarzwald und Skilanglauf in Tirol gehörten zum bunten Reiseprogramm.

Fester Bestandteil des Vereinsiebens ist das jährlich stattfindende Kartoffelbraten, zu dem alle Familienangehörigen ein geladen werden, und die Abendwanderung, die grundsätzlich im Januar an einem möglichst kalten Abend durchgeführt wird.

Trefflicher Schütze

Konrad Stehling, gebürtig aus Berlar und nun in Brilon wohnhaft, errang am 30./31. August in Sundern die Kreismeisterschaft im jagdlichen Schießen. Der 41 Jahre alte gelernte Büchsenmacher, der schon wiederholt diesen Titel gewann, setzte sich gegen 122 Mitbewerber aus 18 Hegeringen aus dem HSK durch. Konrad versieht seit vielen Jahren das Amt des Schießmeisters beim Schützenfest, zuletzt noch beim Kreisschützenfest in Ramsbeck. Wir gratulieren ihm dazu sehr herzlich.

Kinderschützenfest in Heringhausen

Das Wetter hatte sich gut gehalten, als in Heringhausen die Kinderschützen, mit ihren Majestäten: König Thorsten Nolte und Königin Carina Tillmann und Vizekönig Daniel Becker mit Vizekönigin Marion Gerbracht mit großem Hofgefolge auf den Festzug durch das Dorf machten.

Nach einem Kaffeetrinken und einigen Spielen kam der Höhepunkt des Tages, das Ermitteln der neuen Regenten. Volker Klagges (10) sicherte sich die Königswürde und erwählte sich Nadine Dicke (10) zur Königin. Vizekönig wurde Marcel Becker (6), diesen wird seine Cousine Sophia Becker (6) als Mitregentin begleiten.

Gerade rechtzeitig waren die neuen Majestäten ermittelt, da setzte auch schon wieder der Regen ein. Viele Eltern sind der Meinung, der Festzug müsse schon um 14 Uhr sein und auch das Angebot zur Unterhaltung der Kinder könnte viel umfangreicher gestaltet werden.

Sicher sind ausgebildete Erzieherinnen und in der Kinder- und Jugendarbeit erfahrene Erwachsene bereit mitzuarbeiten, wenn die entsprechenden Mittel bereitgestellt werden. Der Erfolg eines Kinderschützenfestes sollte nicht in Hektolitern gemessen werden, sondern müßte ein großes Ereignis aus der Sicht der Kinder sein, die künftig einmal die Verantwortung der Bruderschaft tragen.

Dank des Kindergartens

Das Personal des Ramsbecker Kindergartens bedankt sich hiermit noch einmal beim Ramsbecker Karnevalsclub für die Renovierung des Kindergartenspielplatzes und für die Spende von 300.00 DM.

Wie vorauszusehen ist das Piratenschiff, das Herr Natesta aus einem alten Segelschiff gestaltet hat, zur Zeit das Lieblingsspielzeug der Kinder auf dem Spielplatz. Die Kinder lassen hier ihrer Fantasie freien Lauf, sind ständig auf großer Fahrt und erleben die schönsten und spannendsten Abenteuer. Dies wäre nicht möglich gewesen, wenn uns die Firma Peter Nag nicht ein altes Segelschiff geschenkt hätte. Dafür vom Kindergartenpersonal im Namen der Kinder ein herzlicher Dank Herrn Peter Nagel.

Leider mußten wir schon feststellen, daß einige Teile des Spielplatzes schon beschädigt wurden, noch bevor die Kindergartenkinder den neu gestalteten Spielplatz in Besitz nehmen konnten. Schade

Strafregister 1900 - 1918

Wenn heutzutage ein Junge gelegentlich „über die Stränge schlägt” und daheim oder in der Schule mit den Erziehungsberechtigten in Konflikt gerät, dann wird oft behauptet: „Das hat es früher nicht gegeben!” Doch das stimmt nicht, viele Groß- und Urgroßväter waren keineswegs besser.

Im Archiv der Grundschule erzählt ein altes Strafregister, das lt. einer Regierungsverfügung vom 29. Jan. 1900 an allen Schulen geführt werden mußte, von Schülern und ihren Bestrafungen. In schöner Sütterlinschrift der jeweiligen Lehrpersonen sind darin 559 (!) Namen mit Alter, Tag und Art der Züchtigung sowie der Grund für die Züchtigung verzeichnet. Die 10 - 13jährigen Knaben wurden in der ersten Zeit (bis 1903) mit 2 bis 8 Stockschlägen in die Hände oder auf den Rücken bestraft. Später schlugen die Lehrer nur noch „auf das Gesäß”, wobei 12 Schläge die Höchststrafe waren.

„Die Knaben von Ramsbeck zeichnen sich aus durch eine merkwürdige Menge und Vielseitigkeit von Unarten, Flegeleien, so daß man einerseits den Stock leider zu oft gebrauchen muß, andererseits alle Flegeleien unmöglich gebührend bestrafen kann”, schrieb ein Lehrer an den Rand des Strafregisters. Diese Meinung hatten vermutlich alle Lehrer in der damaliger Zeit von ihren Schülern; die Begründung für die heute verbotene Prügelstrafe gibt darüber eindeutig Auskunft: Trägheit, Ungehorsam, unsittliches und ungebührliches Benehmen, Frechheit gegen den Lehrer, Rohheit (Stechen, Schlagen, Treten), Täuschung und Betrug, Schule schwänzen, Diebstahl („dem Lehrer einen Spazierstock gestohlen”), Störung des Gottesdienstes, Zerstörung von jungen Bäumen und Vogelnestern, Fischen während der Schonzeit, Rauchen und Bier trinken im Walde...

Ein Junge bekam 4 Schläge, weil er „trotz mehrmaliger Mahnung wiederholt durch das Fenster zur Kirchenuhr sah”, ein zweiter 6 Schläge „wegen Kungelns mit anderen Knaben” und ein dritter 8 Schläge wegen „grober Nachlässigkeit in der Anfertigung eines Diktates (29 Fehler!)”. Die Höchststrafe mit 12 Stockschlägen erhielten zwei Jungen, die „in roher Weise 5 junge Vögel durch Fußtritte getötet” und „den Schulkeller in ganz gemeiner Weise mit Kot beschmutzt hatten”. (Sieh)

Bürgerversammlung in Andreasberg

Zur Bürgerversammlung waren 24 Andreasberger erschienen, um von den Ratsvertretern informiert zu werden. Themen waren der Straßenausbau auf der Wiemhufe, der im Frühjahr 1997 erfolgen soll, und der Bebauungsplan des Bergmannspfades. Nachdem drei Grundstücke gekauft und Bauanträge bei der Gemeinde vorliegen, wird die Erschließung, so Bürgermeister H. G. Meyer, das Baugebiet „Bergmannspfad” 1997 erschlossen. Angeschnitten wurden auch die Friedhofserweiterung und das Schaffen von Parkplätzen. An der Freizeitanlage soll nach Aussage von Herrn Metten der Fichtenwald abgeschlagen werden.

Ein heißes Eisen dürfte das Bergmannskreuz nebst Lore werden: auf Antrag von Herrn Pieper aus Siedlinghausen soll beides entfernt werden, da er den Platz als Holzlagerplatz für eine Durchforstung des naheliegenden Waldes brauche. Ein weiteres heikles Thema war das Haus Schmidt, das zwar unter Denkmalschutz steht, aber ein Schandfleck für Andreasberg ist. Just in der gleichen Nacht wurde die Feuerwehr gerufen, um einen vermutlich durch Brandstiftung entstandenen Brand in dem Gebäude zu löschen. Eine Wohnung brannte komplett aus.

Das schlechte Wetter machte eine offizielle Eröffnung des Kinderspielplatzes am 22. 9. unmöglich; als nächster Termin wird der Mai 1997 geplant.

Jakobuswege im Sauerland in 2. Auflage

Unter dem Titel „Wege der Jakobuspilger im kurkölnische Sauerland” hat die Autorin des obengenannten Buches, Annemarie Schmoranzer aus Remblinghausen, eine zweite Auflage erscheinen lassen. Die Recherchen von Frau Schmoranzer gelten dem hl. Jakobus dem Älteren, auch Jakobus Zebedäus oder Jakob von Compostella genannt; dieser im Jahre 44 n. Chr. von Herodes Agrippa I. enthauptete Jünger Jesu war einer der volkstümlichsten Heiligen überhaupt.

Nach einer seit dem 7. Jahrhundert nachweisbaren Legende soll er in Spanien gewirkt haben. Aus einer anderen Überlieferung geht hervor, daß seine Gebeine - im Jahre 70 von Jerusalem zum Sinai gebracht und im 8. Jahrhundert vor den Sarazenen gerettet - durch ein wunderbares „Licht auf dem Felde” wieder aufgefunden wurden.

Am 25. 07. 816 wurden sie dort in einer eigens gebauten Kirche feierlich beigesetzt. Um die Kirche und ein dazugehöriges Kloster entstand die Stadt Santiago de Compostella, die im Mittelalter neben Jerusalem und Rom der bekannteste Wallfahrtsort der Christen war.

All diese Begebenheiten hat die Autorin nochmals gründlich untersucht und neue Recherchen erstellt. Das Buch enthält eine Übersichtskarte zur leichteren Orientierung, wie die wichtigsten mittelalterlichen Heer- und Handelswege zusammenhingen. Die vormaligen Straßenskizzen sind durch Ausschnitte aus historischen Karten ersetzt. Der Verlauf der Heidenstraße wird detailliert beschrieben und durch eine Kopie der Karte Ducatus Westphaliae verdeutlicht.

Besonders für die Leser aus dem oberen Sauerland wird die grundlegende Beschreibung über den Verlauf des Heerweges/Römerweges interessant sein, diese wird durch ein Ausschnitt der Karte des Generalmajors von Leqoc vertiefend ergänzt.

Das Kapitel Bestwig wurde ganz neu aufgenommen, und die Aufzeichnungen über Remblinghausen sind umfassend ergänzt. Ebenfalls neu sind die Kapitel: Arnsberg, Düdinghausen, Fretter, Kirchhundem, Meschede, Wennemen. Auch Hinweise auf Flora und Fauna, welche eine Verbindung zu Jakobus d.Ä. haben, sind aufgeführt.

Selbst der Gebrauch des Jakobusstabes zur geodätischen und astronomischen Winkelmessung, sowie der Einsatz als nautisches Instrument, als Vorläufer des Sextanten, zur Schiffsortbestimmung wird beschrieben.

Die heimische Lyrikerin Carola Matthiesen aus Meschede hat das Buch um weitere Gedichte aus ihrer Feder bereichert. Die über 700 Quellennachweise und die Angabe von 193 Werk der Sekundär-Literatur zeugen von der unermeßlichen Kleinarbeit bei der Spurensuche der Autorin. Hier wird dem interessierten Heimat- und Geschichtsfreund ein Werk an die Hand gegeben, welches zu eigenen Forschungen und Nachvollzug der Jakobuswege anregt.

Erschienen ist das Buch im Manfred Zentgraf Verlag Volkach/Main und ist im Buchhandel zum unveränderten Preis von DM 29,80 erhältlich.

ReiSch

Glanzvolles Kreisschützenfest

Auf die Ramsbecker Schützen mit ihrem Motto „Glaube, Sitte, Heimat” muß der liebe Gott am 14. und 15. September besonders liebevoll herabgeschaut haben, denn nur so ist es zu erklären, daß nach schweren Regentagen der Himmel termingerecht versiegte und sogar die Sonne gelegentlich erschien. Bei soviel Wetterglück gab es nur strahlende Gesichter beim Vorstand der St. Hubertus-Schützenbruderschaft, denn bei allem gezeigten Organisationstalent: Wetter ist nicht organisierbar. Wohl aber ein so gigantisches Fest, wie es der reibungslose Ablauf bewies!

Am Samstag trafen sich die Schützen aus dem Schützenkreis Meschede zum Festgottesdienst auf dem Dorfplatz. Kreispräses Walter Adams und Pastor Joachim Skora zelebrierten gemeinsam die hl. Messe. In seiner Predigt wies Präses Adams darauf hin, daß Christus im kleinen Stück Brot und im Schluck Wein zugegen sei, ein menschenfreundlicher Gott, der als geistige Nahrung und als Grund der Freude lebensnotwendig sei wie Brot zum Leben und Wein zur Freude. Er mahnte zur Solidarität der Menschen, denn mit jedem Menschen, der erschlagen wird oder verhungert, schlügen wir Gott ins Gesicht. „Versuchen wir zu wandeln in Gottes Art, dann geht in uns eine Wandlung vor”, rief er die Schützen auf.

Nach der hl. Messe marschierten die ca. 500 Schützen zum Ehrenmal, wo ein Kranz niedergelegt wurde. Pastor Wolfgang Tonnat gedachte der Opfer von Krieg und Gewalt und forderte dazu auf, keine Feindbilder aufzubauen und überkommene zu überwinden. Er hob einerseits das gewandelte Verhältnis der Deutschen zu Frankreich hervor und wies andererseits auf die schlimmen Ausbrüche von Haß im ehemaligen Jugoslawien hin. „Wer Feindbilder aufbaut, bedroht den inneren und äußeren Frieden”, betonte er und rühmte die Schützen, die etwa mit dem Europaschützenfest Zeichen der Versöhnung gesetzt hätten.

Dann hatten die Karabiner vom Kaliber 8.57 auf dem Schützenhof zu entscheiden, wer Nachfolger des Kreisschützenkönigs Franz Stracke aus Wenholthausen würde. Mit dem 346. Schuß holte Georg Susewind aus Antfeld, 38 Jahre alt und Maschinenführer bei Egger in Brilon, die Reste des schon arg zerzausten Holzvogels von der Stange. Als Königin wird ihm Monika Willmes vom Dümel bei Nuttlar zur Seite stehen. Groß war die Freude bei den St. Bartholomäus-Schützen mit ihrem Vorsitzenden Peter Koßmann. Schließlich ist die 1990 gegründete Bruderschaft die jüngste im Schützenkreis Meschede. Kurios: Von den 251 Mitgliedern kommen lediglich vier au Föckinghausen. In ausgelassener Freude feierten die Ramsbecker Schützen nach dem Zapfenstreich bis in die Nacht.

Am Sonntag gab es ab 13.00 Uhr ein hektisches Treiben. Bus um Bus brachte die auswärtigen Gäste heran. Bürgermeister H. G. Meyer begrüßte die Festgäste und lobte die Ziele der

Schützen: „Tradition zu bewahren, Brauchtum zu pflegen und die Liebe zur Heimat als wichtigen Teil des Zusammenhalts in unseren Dörfern, in unserer Region zu erhalten.” Man solle aber derer gedenken, die in guten und schlechten Zeiten in der Vergangenheit ihre Vereine begleitet hätten, gleichzeitig aber auch nach vorn zu schauen und auszuloten, was die Zukunft an Gutem und auch weniger Gutem verheiße.

Dann setzte sich der ca. 2,5 km lange Zug in Bewegung, der vom Sportplatz zur Bushaltestelle auf dem Werdern und von dort rund um die Ziegelwiese bis zur Schützenhalle führte. Etwa 2.500 Schützen und Hofdamen aus 43 Schützenbruderschaften und 19 Musikkapellen und Spielmannszüge waren beteiligt. Ramsbeck hat so einen Zug wohl noch nicht erlebt

Viele Schaulustige säumten die Straßen, um sich den farbenprächtige Zug anzusehen. Besonders dicht waren die Zuschauertrauben am „Strülleken”, wo der Kreisvorstand und die Ehrengäste den Zug abnahmen. Ortsheimatpfleger Engelbert Prein kündigte in launiger Art die jeweils vorbeimarschierenden Bruderschaften und Musikkapellen an.

Im Anschluß an den Zug herrschte in und um die Schützenhalle fröhliches Treiben. Zusätzlich zu den 900 Plätzen in der Schützenhalle bot ein Lakenzelt Platz für 1100 Gäste, und auch in der Turnhalle fanden 500 Menschen Platz. Gerade dort und im Lakenzelt war ”der Bär los”, denn die Musikkapellen heizten die Stimmung mächtig an. Erfreulich war, daß die meisten Gäste noch lange die Gastfreundschaft der Ramsbecker Schützen genossen.

Man darf den Vorstand der St. Hubertus-Schützenbruderschaft herzlich beglückwünschen zu diesem hervorragenden Fest. Viele auswärtige Besucher waren des Lobes voll über die mustergültige Organisation dieses Festes, bei dem es keine Pleiten gab. Was der Vorstand mit vielen Helfern geleistet hat, verdient uneingeschränkte Hochachtung.

Dies gilt auch für die Feuerwehrleute aus der gesamten Gemeinde, die zusammen mit der Polizei den Verkehr regelten und die Parkplätze betreuten. Gedankt sei den Firmen, die zur Vorbereitung ihre LKWs und Traktoren zur Verfügung stellten, auch den benachbarten Bruderschaften, die mit Tischen und Bänken aushalten. Dank sei aber auch den Schaulustigen an Straßen gezollt, die mit Beifall nicht geizten.

Eine Kuriosität am Rande: Ramsbecks Hauptmann und Adjutant begleiteten den Zug hoch zu Roß. Adjutant Willi Gieselmann hatte Streß mit dem Aufsteigen aufs hohe Roß. Bierkisten diente dann als Aufstiegshilfe, drei Mann schoben ihm das Pferd zu. Jedoch waren weitere sechs Mann erforderlich, um Willi auf das Pferd zu heben. Das Aufsteigen will er jetzt gezielt üben oder es muß ein Kamel oder ein Pferd bereitgestellt werden, das in die Knie geht.

Die Grubenbahn im Valmetal

In seiner Festrede am 15. Mai 1996 anläßlich der Ehrung des 2,250 millionsten Besuchers im Ramsbecker Bergbaumuseum und der Aufstellung einer alten Grubenlok vor dem Museum beschrieb Bergwerksdirektor a. D. Walter Miederer die Entwicklung der Grubenbahn im Valmetal. Wir bringen mit freundlicher Genehmigung des Autor Ausschnitte aus der Rede:

„Um den Bau der Bahnlinie im Valmetal gab es in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts jahrzehntelange teils heftige Auseinandersetzungen. Liest man die alten Akten, so findet man bei den Argumenten des Für und Wider viele Parallelen zu den heutigen Diskussionen beim Bau einer neuen ICE Schnellbahnstrecke oder der umstrittenen Magnetschwebebahn.

Im Jahr 1873 wurde die obere Ruhrtalbahn fertiggestellt. Aber bereits in den Jahren 1855-1860 war der Bau einer Staatsbahn von Bestwig über Ramsbeck nach Fredeburg im Gespräch. Sie sollte Teil einer Verbindung zwischen Süd- und Nordwestfalen von Altenhundem über Schmallenberg - Ramsbeck - Bestwig bis Warstein werden. Alle diese Pläne zerschlugen sich. Allerdings wurde das Projekt, die entstehenden südlichen Schienennetze mit den nördlich des Astengebirges gelegenen durch eine Bahnstrecke Fredeburg – Ramsbeck - Bestwig zu verbinden, bis zum Jahr 1914 weiterverfolgt. Durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges kamen die Planungsarbeiten endgültig zum Erliegen. 1934 wurde vom Landrat in Meschede nochmals ein Antrag gestellt, die seit 1897 verkehrende Schmalspurbahn zwischen Ramsbeck und Bestwig auf Normalspur umzurüsten und mit Hilfe des Baus eines Tunnels bis Fredeburg zu verlängern, der aber von der Reichsbahn negativ entschieden wurde.

Wie kam es nun zum Bau der im Volksmund „Bähnchen” genannten Schmalspurbahn zwischen Ramsbeck und Bestwig ?

In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts, in den Jahren 1860/65, wurden aus den in den Ramsbecker Gruben geförderten Roherzen in der hiesigen Bleihütte im Mittel 2.100 Tonnen Blei und 1.400 kg Silber pro Jahr erschmolzen und in den Aufbereitungsbetrieben 1.900 Tonnen Zinkkonzentrat erzeugt. Diese für die damalige Zeit nicht unerhebliche Tonnage wurde mit Pferdefuhrwerken auf zum Teil sehr schlechten Wegen mit teilweise großen Steigungen abtransportiert. Das Blei und das Silber nach Lippstadt, das Zinkkonzentrat bis nach Dortmund zu der dortigen Zinkhütte. Nachdem die Ruhrtalbahn 1873 fertiggestellt war, erfolgte der Transport nur noch bis zum Bahnhof Bestwig.

Diese Pferdefuhrwerkstransporte, deren Tonnage von Jahr zu Jahr anstieg, waren einmal beschwerlich, von den vorhandenen Fuhrwerkskapazitäten kaum noch zu bewältigen und vor allem sehr teuer. Wollte man die Wirtschaftlichkeit der Ramsbecker Betriebe mit 1.200 Arbeitsplätzen sichern, mußten die Transportkosten gesenkt werden. Aus diesem Grund wurde seitens der Aktiengesellschaft für Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen, der damaligen Eigentümerin der Ramsbecker Gruben, die Bestrebungen einer Bürgerinitiativ unter der Leitung des Ramsbecker Apothekers Schütte unterstützt, die den Bau einer Staatsbahn von Bestwig nach Ramsbeck und evtl. weiter nach Bödefeld - Fredeburg zum Ziel hatte.

In der Mescheder Zeitung vom 15,. September 1886 ist zu lesen: „Am verflossenen Sonntag fand in Ramsbeck unter dem Vorsitz des Herrn Freiherr von Wendt eine Volksversammlung statt, wie sie größer und glänzender das Sauerland seit langer Zeit nicht gesehen hat. Gegen 1.500 bis 2.000 Männer aus Ramsbeck und allen umliegenden Ortschaften haben sich daselbst zusammengefunden, um weitere Schritte in Betreff des Baues einer Eisenbahn von Bestwig nach Ramsbeck zu berathen. Redner waren Freiherr von Wendt, Regierungsbaumeister Gerlach und Bergwerksdirektor Haber. Die Versammlung beschloß einstimmig eine Petition betreffend Bau einer Bahnlinie an die zuständigen Persönlichkeiten und Gremien zu schicken”.

In den folgenden Jahren brachte das Mescheder Kreisblatt seitenlange Auszüge von weiteren Volksversammlungen, von Landtagssitzungen und Petitionen zu diesem Thema, die all keinen Erfolg brachten.

Dies führte dazu, daß das lnteresse der Stolberger Zink - nachdem sie 12 Jahre vergebens auf eine positiv Entscheidung gewartet hatte – an dem Bau einer Staatsbahn nachließ, zumal angeblich auch Abwanderungen befürchtet wurden. 1896 baute sie mit einem Kostenaufwand von 400.000 Mark ihre eigene Bahn von Ramsbeck zum Bahnhof in Bestwig mit einer Spurweite von 75mm. Offiziell fand kein Personenverkehr statt, obwohl für besondere Anlässe ein Personenwagen vorhanden war, jedoch drückte der von der staatlichen Eisenbahn abgeworbene Lokführer meist ein Auge zu.

Die erste Lok war eine 6-rädrige Tenderdampflok der Firma Krauss in München mit einer Leistung von 100 PS. In Bestwig wurden die Güterwagen der 1.435 mm breiten Normalspurbahn mit Hilfe einer Auffahrrampe auf Rollböcke der 750 mm breiten Normalspurbahn gesetzt und dann zur Verladung der Blei-/Zinkkonzentrate nach Ramsbeck gezogen, wobei sie auf dem Hinweg andere Materialien mitnahmen.

Mit der Inbetriebnahme der Grubenbahn gehörte der mühsame und teuere Pferdetransport endgültig der Vergangenheit an. Ein gewaltiger Rationalisierungserfolg war erreicht, der in den folgenden Jahrzehnten wesentlich zur Existenzsicherung und Weiterentwicklung der Ramsbecker Gruben beigetragen hat. Über 50 Jahre hat die gute alte Grubenbahn ihren Dienst getan. In den Jahren vor dem 1. Weltkrieg hat die Bahn etwa 20.000 Tonnen Fracht pro Jahr befördert. Eine Aufstellung aus dem Jahr 1908 weist folgende Zahlen auf:

Mitte der 30er Jahre, die Tonnage war auf über 30.000 Tonnen angewachsen, wurde die gute alte Dampflok durch leistungsstärkere und kostengünstigere Dieselloks ersetzt. Die Dampflok wurde als Reservelok aber weiterhin betriebsbereit gehalten und kam vor allem während des 2. Weltkrieges wieder regelmäßig zum Einsatz. In den Jahren nach dem Krieg war der Abtransport der Konzentrate von der Aufbereitung zur Bundesbahn aber so teuer geworden, daß - genau wie vor 100 Jahren - die Transportkosten die Gesamtbetriebskosten so stark belasteten, daß sie die Existenz der Grube gefährdeten. Über 40 Mann waren erforderlich, um 100 Tonnen Transportgut pro Tag über eine Entfernung von acht km zu hing mit der so genannten „mehrfach gebrochenen Förderung” zusammen.

Die Konzentrate mußten in Höhe der Aufbereitung mit einem anderen Bähnchen, 575 mm Spurweite, etwa ein km am Dörnberg entlang zu der in der Ortsmitte oberhalb des damaligen Krankenhauses gelegenen Verladung gebracht werden. Dann wurden sie über einen Bremsberg, einen auf Schienen laufenden Schrägaufzug, etwa 100 m in das Niveau des Tales abgebremst, wie der Bergmann sagt, dort in die auf Rollböcken stehenden Güterwagen verladen und anschließend nach Bestwig gefahren, um hier von den Rollböcken wieder auf die Schienen der Normalspur abgesetzt zu werden: Ein personal-, kostenintensiver und unrentabel gewordener Transport. In Zukunft brachten Schwerlastwagen, die pro Fahrt 30 Tonnen fassen konnten, die Konzentrate nach Bestwig; es waren statt 40-50 Beschäftigten nur noch zwei Fahrer mit 2 LKWs erforderlich.

Die Bahn wurde im Frühjahr 1952 eingestellt, nachdem sie in 55 Jahren Betriebszeit über 500.000 Tonnen Güter transportiert hatte; die Gleise wurden abgebaut. Damit war das Valmetal um eine Attraktivität ärmer. Nur noch die Straßenbezeichnung „Am Bähnchen” in Bestwig und die Lok, die wir heute im Bergbaumuseum aufstellen, erinnern an die Zeit, in der zwischen Ramsbeck und Bestwig eine eigene Bahnverbindung bestand.”

Verdienter Blaurock

Mit dem Erreichen des 60. Lebensjahres schied Gemeindebrandmeister Heinz Eickler aus Bestwig aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus. Nach 22 Jahren an der Spitze der Gemeindewehr übergab er das Amt an Hauptbrandmeister Jürgen Drill, der kommissarisch das Amt bis zur Neuwahl eines Nachfolgers verwaltet und auch übernehmen dürfte. Die Feuerwehrkameraden der Gemeinde bereiteten ihrem Heinz am 3. September einen gebührenden Abschied: Feuerwehrmänner in Uniform aus allen Ortsteilen waren mit Löschfahrzeugen und Fackeln zum Abschied angerückt, um ihre Verbundenheit mit ihrem Chef zu bekunden.

Offiziell wurde Heinz Eickler am 7.September in den Ruhestand verabschiedet. Bürgermeister Hans-Georg Meyer und Gemeindedirektor Franz Esser rühmten die Verdienste, die Heinz Eickler sich in seiner Tätigkeit erworben hatte und stellten seinen großen Einsatz und die Hilfsbereitschaft heraus. Der Rat der Gemeinde verlieh ihm den Ehrentitel Ehrenhauptbrandmeister der Bestwiger Feuerwehr. Der stellvertreten Bezirksbrandmeister Ralf Fischer überreichte ihm das deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold. Seit seinem 18. Lebensjahr ist Heinz Eickler Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr gewesen.

”RuR” gratuliert dem lieben Heinz zu den Auszeichnungen und wünscht ihm lebenswerte Jahre im Ruhestand.

Ramsbecker Kaninchenzüchter auf Erfolgskurs

Die Ramsbecker Rassekaninchenzüchter vom W 347 nahmen sehr erfolgreich an den Jungtierschauen in Velmede und Scherfede teil. Bei der Hochsauerland-Jungtierschau in Velmede waren die Ramsbecker Züchter mit der Zuchtgemeinschaft Wolfgang Schulz und Frank (Coco) Winkler mit ihren deutschen Kleinwidder grau die erfolgreichsten Aussteller. Allein drei Pokale gingen an diese Zuchtgemeinschaft. Weitere Hochsauerland-Jungtiermeister wurden die Zuchtgemeinschaft Dieter (Jogy) Stelzer, Rolf Wartmann und Georg Kern mit ihren Zwergwiddern sowie Friedhelm Kiwall mit seinen Dalmatiner-Rex.

Einen der größten Erfolge in der Vereinsgeschichte feierten die Ramsbecker Kaninchenzüchter auf der Ostwestfalenschau in der Stadthalle Scherfede. Von den 36 ausstellenden Vereinen belegten die Ramsbecker Züchter mit Friedhelm Kiwall, Michael Röhnke, Klaus Sledz, der Zuchtgemeinschaft Stelzer-Wartmann-Kern und der Zuchtgemeinschaft Schulz-Winkler den dritten Platz. In der Einzelwertung sicherten sich die Ramsbecker Züchter ebenfalls hervorragende Plazierungen.

Für die am 7. und 8. Dezember anstehende Hochsauerlandkreisschau, die der W 347 Ramsbeck in der Schützenhalle Ramsbeck ausrichtet und zu der über 800 Rassekaninchen erwartet werden, sind die heimischen Züchter also bestens gerüstet.

Eine ungewöhnliche Idee ... !

So werden viele geladene Gäste gedacht haben, als sie die Einladung zu einem Geburtstagsempfang in den Händen hielten. „An Stelle von Geschenken bitte ich um eine Spende für die Renovierung der fast 120 Jahre alten und unter Denkmalschutz stehenden evang. Kirche in Ramsbeck, die von der kleinen Gemeinde nicht ohne finanzielle Hilfe vor dem langsamen Zerfall bewahrt werden kann.” So stand es in dem Brief, der Freunde, Nachbarn, frühere Kollegen und die Familie zum 70. Geburtstagsjubiläum zusammenrief.

Die geladenen Gäste nahmen die Anregung auf und bedachten die Idee mit großem Beifall, als sie der Jubilar in seiner Begrüßungsrede näher erläuterte.

Jubilar, Einladender und Initiator der ungewöhnlichen Idee ist und war Herr Helmut Eckhardt aus Ramsbeck.

Das Presbyterium der evang. Kirchengemeinde möchte sich auf diesem Wege nochmals recht herzlich bei Herrn Eckhardt bedanken. Seine Idee hat die Mitglieder im Presbyterium ermutigt und die Renovierung der Kirche einen großen Schritt voran gebracht. Das „Geburtstagsgeschenk” für die Kirche, es waren immerhin fast 3.000 DM !!, trägt erheblich dazu bei, daß das alte Gemäuer vor weiterer Errosion geschätzt wird.

So wird die kleine Kirche Herrn Eckhardt immer wieder still und leise an sein großes Jubiläum erinnern, wenn er die Schulstraße durchfährt oder an ihr vorüber geht. Mit ihrer neuen Hülle sagt sie leise: Danke!

Aktuelle Probleme im Mittelpunkt beim CDU-Frühschoppen in Andreasberg

Um aktuelle Probleme der Andreasberger Bevölkerung es beim Frühschoppen im „Hotel Andreasberg”, zu dem die Ortsunion der CDU geladen hatte. Die CDU war mit ihren Ratsvertretern aus Ramsbeck und Andreasberg vertreten. Ziel dieser Gespräche ist es, Probleme der Bevölkerung vor 0rt erfahren.

Eine Sorge der Andreasberger Bürger: Es fehlt an erschlossenem Bauland. Nach Aussagen der Ratsvertreter scheinen Falschinformationen im Umlauf zu sein. Bauplätze sind in genügend großer Anzahl vorhanden. Interessenten können sich hier im Zweifelsfalle an die Ratsvertreter wenden.

Ein weiteres Problem steckt in der gewünschten Vergrößerung des Kommunalfriedhofs in Andreasberg. Durch die Belegung mit Verstorbenen des Altenheimes ist eine Erweite wahrscheinlich in den nächsten 10 Jahren erforderlich. Ein Grundstückstausch oder der Ankauf einer anliegenden Fläche findet die volle Unterstützung der CDU-Ratsvertreter.

Die Pflege der Gräber der verstorbenen Heimbewohner war ein weiterer Diskussionspunkt. Hier sind sicher zunächst die Verwaltung und die Heimleitung gefragt. Einen breiten Raum nahmen auch die Sorgen des Andreasberger Sportverein ein. Diese werden von den Ratsvertretern an die Gemeindevertretung zur Überprüfung weitergegeben.

Die CDU - Frühschoppengespräche werden fortgesetzt. Nach Berlar und Andreasberg ist die nächste Veranstaltung für Ramsbeck geplant. Ort und Zeit werden rechtzeitig mitgeteilt.

A. B.

Straßenfest in Berlar

Am 17. August fand in Berlar in der Straße „Zum Weihen” bei bestem Wetter das erste Straßenfest statt. Schon am Nachmittag ging's los mit Kaffee und frisch gebackenen Waffeln.

Für die Kinder gab es zahlreiche kostenlose Attraktionen wie Kinderkarussell, Kinderschminken, Sackhüpfen, Eierlaufen und einen Luftballonwettbewerb. An dieser Stelle sei den hiesigen Sparkassen und Volksbanken, sowie der Firma Schweißtechnik Urban für ihre Unterstützung herzlich gedankt.

Am Abend füllte sich der Platz rund um den Bierwagen und die Würstchenbude schnell mit Gästen aus nah und fern. Bei fetziger Musik ging das Fest bis in die frühen Morgenstunden und wurde am Sonntag mit einem Frühschoppen fortgesetzt. Zu frischem Veltins wurde als Spezialität neben Würstchen und Reibeplätzchen der „Berlarer Schwalbenschiß” angeboten, der reißenden Absatz fand und so für einen erhöhten Bierumsatz sorgte. (Anm. der Red.: „Berlarer Schwalbenschiß” ist eine Frikadelle mit einer höchst pikanten Knoblauchsoße.)

Das Straßenfest-Komitee möchte sich auf diesem Wege bei allen Gästen und insbesondere bei allen Helfer herzlich dafür bedanken, daß dieses Fest ein echter ”Knüller” wurde. Es wird sicherlich wiederholt werden. Der Erlös dieses Straßenfestes wurde dem Förderverein der Grundschule Ramsbeck zur Verfügung gestellt.

Chorprobe in Junkern Hof

Unser Repertoire reicht vom Schlager über Musical-Melodien, anspruchsvollen älteren und neueren Chorsätzen bis zu geistlichen Werken, Motetten, Messen und Chorälen. Der Chor umfaßt zur Zeit 35 aktive Mitglieder.

In unserem Dorf bereichern wir den Veranstaltungskalender z.B. durch die schon traditionellen Weihnachtlichen Chormusiken, durch Teilnahme an Konzerten auch bei befreundeten Chören, durch Organisation besonders interessanter und ausgefallener musikalischer Veranstaltungen, durch gesellige Feiern und Feste. Im übrigen: Der Chor besteht in Ramsbeck seit 1863. er gehört untrennbar zur Geschichte unseres Dorfes. Er sollte auch in Zukunft Bestand haben

Wenn sie interessiert sind, schauen Sie doch einfach mal herein - am Donnerstag um 20.00 Uhr in Junkern Hof ! Oder rufen Sie uns doch an! 1. Vorsitzender Josef Stehling, Tel. 335,

Chorleiter Friedrich Schroeder, Tel. 200.

A. B.

Fan-Club Glückauf Ramsbeck

Blaues Fest in Heringhausen

Am 6. Juli 1996 feierte der Schalke-Fan-Club „Glückauf Ramsbeck” ein Sommerfest im Heringhauser Sportheim. Als Einlage fand ein Spiel zwischen dem Fan-Club und einem Freizeitsportclub aus Andreasberg statt, das die Schalke-Freunde siegreich beenden konnten. Anschließend feierte man noch ein rauschendes Fest bis tief in die Nacht, wobei die Lieder meist selbst angestimmte Schalke-Songs waren. Großen Anklang fand auch die Torwand, die Joachim Liersch und Jürgen Tillmann in Eigenarbeit erschafften. Die Torwand spendete der Fan-Club anschließend für den Heringhauser Spielplatz.

Modisches in Junkern Hof

Eine Modepräsentation ganz besonderer Art begeisterte Modefans am 7. September in Junkern Hof. Chices und Schönes für „darüber und darunter” bot das Modehaus Nolte Bestwig auf Einladung der Interessengemeinschaft Fremdenverkehr dar.

Im ersten Teil der Veranstaltung führten die Amateur-Modells Martha, Ulla, Simone und Katja die neuen Herbst-Moderationen vor. Hose, Weste, Jacke, Pullover oder Bluse harmonisch aufeinander abgestimmt und miteinander zu kombinieren in Topformen und Farben.

„Ausgezogen - angezogen sein.......” unter diesem Motto stand der zweite Teil mit der großen Dessous- und Wäsche-Show. Spitze war nicht nur das Material der edlen Dessous in neuen Trendfarben hermesrot, smaragdgrün und maronebraun. Spitze waren auch die Leistungen der Stepptänzerin Martina und der NIN JITSU-Sportler Keyas und Ludger, die das Darunter gekonnt in Szene setzten. Sie zeigten, daß „Man(n)” Farbe trägt, auch darunter. Aber nicht nur an „darüber und darunter” war gedacht: Eva und Ralf zeigten mit pfiffiger Mimik und Gestik nicht nur sportive Wäsche, sondern auch Shirt, Nachthemd oder Anzug für die Stunden zwischen Tag und Traum.

Vom Publikum wurden die Darbietungen begeistert aufgenommen; die Akteure wurden immer wieder mit viel Beifall dacht. Das Modehaus Nolte und die IGF haben es vermocht, einen Hauch internationalen Modeflairs in Ramsbeck zu präsentieren.

Abschied von der Sparkasse

Sparkassendirektor Günter Streich wurde am 30. August in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Aus diesem Anlaß gab Bürgermeister Hans-Georg Meyer als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse einen Rückblick auf das langjährige Wirken Günter Streichs für die Sparkasse Bestwig. Der 62-jährige aus Schneidemühl in Westpreußen begann seine Ausbildung 1953 bei der Sparkasse Soest und wechselte 1960 zum Sparkassen- und Giroverband nach Münster, wo er Verbandsoberrevisor war. Seit 1968 wirkte er als Vorstandsvorsitzender der Bestwiger Sparkasse, zunächst allein, dann nach der Einführung des „Vier-Augen-Prinzips” 1977 mit Heribert Leibold zusammen.

Besser als Lobreden dokumentieren Zahlen, was Günter Streich für die Bestwiger Sparkasse geleistet hat: Belief sich die Bilanzsumme 1960 auf 8,3 Million DM, so kletterte sie bis 1968 auf 23,8 Million, betrug 1977 68,7 Million DM und wird in diesem Jahr 220 Million DM erreichen. Die Kreditsumme stieg von 4,4 Million auf heute 132 Million DM. Die Mitarbeiterzahl stieg von 17 im Jahre 1960 auf 45, die außer im Mutterhaus in Bestwig in Ostwig, Ramsbeck, Nuttlar, Heringhausen und Velmede schaffen. Ohne den Ausbau der EDV müßte man etwa 90 Mitarbeiter beschäftigen. Bisher wurden alle Auszubildenden auch übernommen. Heute werden die Zweigstellen personell heruntergefahren, aber die Kundenbetreuung obliegt speziellen Beratungstagen.

In der Ära Streich wurde keinem Kunden das Haus zwangsversteigert, weil man als „menschliche Kasse” immer um einen beide Seiten befriedigenden Ausweg rang. Die positive Entwicklung der Sparkasse Bestwig erfolgte nicht zuletzt dadurch, daß durch Günter Streich und Heribert Leibold ein gutes Arbeitsklima geschaffen wurde, das die Mitarbeiter zu einer guten Mannschaft werden ließ. Der Bürgermeister dankte Günter Streich für die langjährige gute Arbeit in Bestwig und wünschte ihm noch Kraft für den kommenden dritten Lebensabschnitt. Hier warten auf ihn Aufgaben als aktiver Kolpingbruder, als Vorsitzender des gemeinnützigen Bauvereins und als Hobbygärtner.

Nachfolger im Amt wird Heribert Leibold, der ein „Eigengewächs” der Bestwiger Sparkasse ist. Nach der Lehre von 1960 bis 1962 wurde er bereits 1969 Vertreter von Direktor Streich, bis er 1977 an seine Seite trat. Von ihm stammt die Feststellung: „Wir sind als Sparkasse in der Tradition verwurzelt, aber dem Neuen gegenüber aufgeschlossen. Dies gilt für unsere Geschäfte, wie für den im Januar fertigen Umbau unseres Stammhauses.”

Nachfolger von Heribert Leibold wird als Vorstandsvorsitzender Ulrich Dolle aus Nuttlar, der heute in Ostwig wohnt. Nach dem Abitur 1979 begann er eine Lehre bei der Bestwiger Sparkasse und hat alles von der Pike auf kennengelernt. Überdies hat er sein Fachwissen durch Fortbildung laufend erweitert. Zuletzt war er seit 1986 als Innenrevisor tätig. Am 1. 1. 1997 wird er seine neue Aufgabe übernehmen.

Wir wünschen Günter Streich einen aktiven Ruhestand, dazu Heribert Leibold und Ulrich Dolle viel Erfolg bei der Führung der Sparkasse Bestwig.