Frau Maria Eggers wird 100 Jahre alt
Am 15. April kann Frau Maria Eggers aus Ramsbeck in bemerkenswerter körperlicher und geitiger Frische ihr 100. Lebensjahr vollenden. Die Jubilarin, die eine geborene Wiegelmann ist, wurde in Heinrichsdorf als achtes von zehn Kindern geboren. Nach der Volksschlue besuchte sie die einjährige Handelsschule in Münster, wo sie bei ihrer Schwester wohnen konnte. Ihr Lehrer Alberti hatte zu diesem Ausbildungsweg für seine begabte Schülerin geraten für damalige Verhältnisse ungewöhnlich.
Anschließenmd war sie 15 Jahre Büroangestellte bei der Stolberger Zink AG in Ramsbeck. Schmunzelnd erinnert sie sich, daß sie von ihren Arbeitskollegen wegen ihres ab und zu durchbrechenden Plattdeutsch gefoppt wurde. Den Weg von Heinrichsdorf nach Ramsbeck durch denb Wald ging sie täglich viermal zu Fuß, lediglich im Winter hatte sie ein Zimmer bei den Schwestern im Ramsbecker Krankenhaus.
1929 heiratete sie den Schlosser Josef Eggers, dessen Frau bei der Geburt des dritten Kindes gestorben war. Mit ihm lebte sie 64 Jahre in einer sehr glücklichen Ehe zusammen. Von den insgesamt vier Kindern leben noch die Töchter Margret und Liesel, Sohn Josef fiel im Kriege, während Hubert verstarb. Die Familie war und ist immer noch ihr Lebensinhalt dazu gehören vier enkel und zwei Urenkel. Sie freut sich sehr über die vielen lieben Bekannten, die die sehr sympathische Jubilarin mit ihrer ansteckenden Freundlichkeit heute noch hat.
Mit ihrer robusten Gesundheit hat die eher zarte alte Dame selbst einen Armbruch im letzten Jahr verkraftet; nur die Hausarbeit kann sie seitdem nicht mehr selbst verrichten. Bis vor drei Jahren war die Gartenarbeit noch ihr großes Hobby. Heute besucht sie fast wöchentlich noch die hl. Messe und ist am Dorfgeschehen sehr interessiert. „Die Tageszeitung und verschiedene Anzeigenblätter lese ivh noch von vorne bis hinten”, verkündet sie stolz.
Bis vor fünf Jahren wallfahrtete sie mit einer Gruppe von Frauen jedes Jahr zum recht steilen Bödefelder Kreuzweg. Urlaub hat sie nie gekannt, lediglich Besuche u. a. in Holland bei zwei ihrer Schwestern, die Nonnen waren, sorgten für Abwechslung. Ihr hohes Alter führt Frau Eggers darauf zurück, daß sie viel gearbeitet und stets bescheiden gelebt hat. Ihre Tochter Margret ergänzt, daß sie viel gebetet hat, „für uns alle mit”.
Lebhaft erinnert sie sich an eine Anekdote aus früheren Jahren: Sie fuhr mit Herrn Nübold in einem Gig zur Grube Aurora, um den Bergleuten die Löhne auszuzahlen. Auf dem Rückweg wurde Schwester Pulcheria von Andreasberg mitgenommen. Vor der Kirche in Ramsbeck stürzten beide aus dem Gig, was der Kutscher aber erst am verwaltungsgebäude der Stolberger bemerkte und erschüttert war.
Wir gratulieren Frau Eggers sehr herzlich zu ihrem ungewöhnlichen Lebensalter und wünschen ihr noch lebenswerte Jahre.
Stille Rückschau |
Plötzlich bleibst du stehn und schaust zurück Fred Endrikat |
25 Jahre Praxis Dr. Dieter Hegemann
Am 1. April 1997 kann Dr. Dieter Hegemann das 25jährige Bestehen seiner Arztpraxis in Ramsbeck feiern. Er übernahm sie von seinem Vater, dem unvergessenen Dr. Fritz Hegemann, der noch bis 1980 weiter mit seinem Sohn praktizierte. Dr. Fritz Hegemann hatte sich am 1. April 1935 als Arzt in Ramsbeck niedergelassen; er starb 1982. Dr. Dieter Hegemann wird seit 1992 von Dr. Friedhelm Aschmitten aus Ramsbeck unterstützt.
Dr. Dieter Ghegemann darf man bescheinigen, daß das Heil der Kranken für ihn höchste Verpflichtung ist, wie es auch ein lateinischer Spruch an seiner Praxis kündet: SALUS AEGROTI SUPREMA LEX. Unermüdlich ist er für seine Patienten immer ansprechbar, selbst in der Nacht wohl ein Erbe seines Vaters.
Wir wünschen ihm und seinem Partner Dr. Schmitten, daß sie noch viele Jahre segensreich wirken mögen.
Bergbaumuseum mit „Offener Tür”
Der „Tag der Offenen Tür” im bergbaumuseum übertraf alle erwartungen der Verantwortlichen.Über 800 Besucher tummelten sich den ganzen Tag über in den weitläufigen Räumlichkeiten, um zu schauen und interessante Vorträge zu hören. Überdies standen die vier Museumsführer bereit, um über alles Wissenswerte von Über- und Untertage Rede und Antwort zustehen.
Das wurde geboten: Ortsheimatpfleger Engelbert Prein berichtete mit dias über den Besuch im Venetianerstollen, Betriebsleiter Jochen Hasse die Gruben Dreisoar und Meggen vor, Hans Köster berichtete in Wort und Bild vom Bergmannskreuzweg. Dazu spielte die Knappenkapelle aus Meggen, es sang die Chorgemeinschaft Ramsbeck.
Die Kinder konnten Edelsteine erkrabbeln; Ernst Römer mußte laufend Steine nachverstecken, um die kleinen Goldgräber bei Laune ztu halten. Die Besucher konnten auch gewinnen, wenn sie die genaue Zahl der Besucher bis zum Tage der Offenen Tür errieten. Maria Brüggemann aus Ramsbeck war die Glückliche , die magische Zahl hieß 3.327.321 Besucher. Sie freut sich nun über einen Essensgutschein und einen Besuch im Gran-Dorado-Park in Medebach.
Insgesamt zogen die veranstalter eine positive Bilanz: Einguter Erfolg für das Image.
Mit einem Bein im Grabe....
Es ist ein löblicher Brauch, die grabstätten der Eltern zu pflegen. Bei diesem guten Tun erlebte Frau D. aus Andreasberg eine höchst unerwartete und unangenehme Überraschung. Kaum hatte sie den Fuß auf die Grabstätte ihrer Eltern gesetzt, da versank sie auch schon zu ihrem nicht geringen Entsetzen mit einem Bein im Grabe. Vermutlich warr der einst solide Eichensarg solch einer Belastung nach 20 Jahren nixcht mehr gewachsen.
Frau D. freut sich, denn ein Bein im Grabe ist besser als deren zwei. Weil das meist endgültig ist!
Wandern mit der Skiabteilung des TuS
22 Kinder und 15 Erwachsene beteiligten sich am 9. März an der Wanderung mit Schatzsuche. Auf dem Wege nach Berlar mußten die Kinder viele Aufgaben lösen,um letztlich die große Schatztruhe im Garten vom gasthof Eiling finden zu können.
In regelmäßigen Abständen hatte unsere Jugendwartin Briefe mit Aufgaben im Walde versteckt. Dazu mußten sich Kinder und Erwachsene im Dreibenlaufen zu zweit, im Tannenzapfenweitwurf, im Blindgehen, im Rätselraten, im Hörspiel u. a. m. beweisen. Die schatztruhe in Eilings Garten war zur Überaschung der Kinder mit Süßigkeiten gefüllt. Unterwegs gab es Getränke für die Wanderfreunde, zum Abschluß eine Urkunde für die erfolgreiche Schatzsuche.
Neuer Service für Fußgänger
Bewohner in Ramsbeck (und bald auch in den umliegenden Dörfern) dürfen sich freuen. Die Firma Habitzki bietet in Zusammenarbeit mit Elektro-Gördes einen neuen Service an. Künftig kann man von ihnen Kleinstfahrzeuge mieten, die von Elektromotoren angetrieben eine Höchstgeschwindigkeit von sechs km/h erreichen. Dieses Angebot richtet sich besonders an ältere Menschen,die im ausgedehnten Raumbeck Schweirigkeiten beim Einkaufen haben. Für die Fahrzeuge wird kein Führerschein benötigt.
Die Fahrzeuge werden in Depots auf dem Werdern, im Dorf, beim Gasthof Kleine und im Eickhagen angeboten. Mit Hilfe einer Scheckkarte kann das Fahrzeug gestartet werden, gleichzeitig werden auch die Gebühren aufgezeichnet. Wenn man das Fahrzeug nicht mehr benötigt, stellt man es einfach an der Straße ab. Mit Hilfe einer Radarortung werden benutzte Fahrzeuge aufgespürt und zum Aufladen der Batterien zum Zentraldepot geschafft.
Falls sich dieses System in Ramsbeck bewähren sollte, wird an eine Ausdehnung auf Andreasberg, Berlar, Wasserfall, Valme und Heringhausen gedacht, auch die Campingplätze sollen einbezogen werden. Vorgestellt werden die Fahrzeuge der Bevölkerung am 1. 4. 1997 auf dem Gelände der Tankstelle Habitzki in Ramsbeck.
Ferdi Becker 45 Jahre Schiedsrichter
Am 1. April kann Ferdi Becker aus Heringhausen auf 45 Jahre als Sxchiedsrichter zurückblicken. Vorher hatte er fünf Jahre als Linksaußen für den SV Heringhausen gestürmt undsich so das praktische rüstzeug erworben. Der heute 66jährige Ferdi pfiff sein erstes Spiel 1952 in Olpe, es folgten in seiner langen Karriere weitere ca. 1.700. Dank der Fortbildung durch Lehrgänge wurde er bereits 1954 in der Bezirksliga eingesetzt und pfiff 1957 bereits Spiele der höchsten Amateurliga, wozu er bis ins Ruhrgebiet reisen mußte.
Besonders bei hektischen Ausscheidungsspiele war er gefragt, da er mit dem richtigen Wort im richtigen Augenblick Streit gar nicht erst aufkommenm ließ. Deshalb verteilte er rote Karten recht sparsam. Der dienstälteste Schiri des Altkreises Meschede sieht im von ihm geleiteten Ausscheidungsspiel zum Aufstieg zur Landesliga 1964 zwischen Arnsberg 09 und Oeventrop vor 4.000 Zuschauern das herausragende Ereignis seiner langen Laufbahn.
Nach Ablauf des Spieljahes 1996/97 möchte er die Trillerpfeife an den Nagel hängen, aber der Schiedsrichtervereinigung verbunden bleiben. Dadurch hilft er dem TuS Valmetal, sein Schiedsrichtersoll zu erfüllen. Das Schiedsrichterleben mußte immer in Einklang gebracht werden mit seiner Familie, denn sonntags war der Papa meistens unterwegs. Ferdi Becker bedankt sich deshalb ausdrücklich bei seiner Frau, die für sein Hobby, das er immer mit Freude betrieben hat, so viel Verständnis aufgebracht hat.
Wir gratulieren dem lieben Ferdi herzlich zu seinem ungewöhnlichen Jubiläum.
TuS Valmetal: Neue Vorsitzende
Der TuS Valmetal hat nach drei Jahren des Interregnums wieder einen neuen Vorsitzenden, dazu erstmals in der langen Vereinsgeschichte mit Sabine Koroll-Wiesenberg eine Frau. Sie übernimmt auf einstimmigen Beschluß der Generalversammlung vom 16. März1997 das Amt, das ihr Vater Wolfgang Koroll innehatte.
Der TuS zählt 885 Mitglieder, davon 383 in der Fußballabteilung, 229 Leichtathleten, 87 in der Skiabteilung, 89 beim tennis und 97 Turner. Es stehen bereit 14 anerkannte Übungsleiter und fünf Schiedsrichter.
FORT FUN für 1997 gerüstet
Am 28. März eröffnet FORT FUN wieder die Saison 1997. Nachdem in den letzten fünf Jahren in einem Kraftakt 20 Millionen investiert wurde (Devils Mine, Rio-Grande, Umlaufbahn, Roll Over u. a. m.) wird investitionsmäßig eine Verschnaufpause eingelegt. Das äußere Erscheinungsbild soll u. a. durch Blumen verbessert werden.
Ein besonderes Ereignis steht in diesem Jahr im Mittelpunkt: FORT FUN feiert sein 25jähriges Bestehen. Heute werden von der 75 ha Gesamtfläche 35 ha intensiv für die verschiedenen Attraktionen genutzt. Kenner halten den waldreichen Park für einen der schönsten und attraktivsten in Deutschland.
Welche Bedeutung FORT FUN für Bestwig hat, kann man ermessen an der Zahl von 227 Beschäftigten an einem Spitzentag. Viele Schüler/innen verdienen sich ein willkommenes Zubrot.
Leserbrief zum Artikel „Eickhoffstollen”
In der Februarausgabe von „RuR” habe ich mit großem Vergnügen den Bericht über den Eickhoffstollen gelesen hat uns doch dieses Ereignis durch die Kinderzeit immer wieder mal in mehr oder weniger abgewandelten Schilderungen begleitet; besonders im Frühjahr 1945, als wir in der „Grube” drie Tage leben mußten, um den Einmarsch der Amerikaner hier abzuwarten.
Für unseren Vater, den im Bericht erwähnten Vermessungsingenieur August Muhs, stellte der Eickhoffstollen 1926 die erste große Bewährungsprobe in seinem Beruf als Markscheider dar. Nicht zuletzt mag sein damals noch jugendliches Alter von 22 Jahren dazu beigetragen haben, den Generaldirektor aus Aachen und andere Beobachter an der Korrektheit seiner Messungen und Berechnungen zweifeln zu lassen. Die letzten Tage vor dem berechneten Durchschlagstermin müssen für den jungen Narkscheider ungeheuer aufregend, voller Sorgen und banger Fragen gewesen sein; zumal es der „Herr aus Aachen” bestens verstand,seine negativen Erwartungen auch auf andere zu übertragen.
Dann der Tag „X”! Die „Prominenz”, die auf der stillgelegten Seite im Eickhoffstollen momentan „arbeitslosen” Kumpel, sowie der nervöse markscheider lauschten gespannt den entfernten, scheinbar aus der falschen Richtung kommendenSchlägen. Dann plötzlich, nach langem Warten, - ein winziger Durchschlag, ein schwacher Lichtschein, und unter dem frenetischen Jubel aller Beteiligten wanderte eine Flasche Schnaps durch das kleine Loch zu den erleichterten Wartenden auf der Valmeseite hinüber.
Der Triumph des jungen August Muhs muß unbeschreiblich gewesen sein. Wie sich später herausstellte, stimmten seine Berechnungen mit der tatsächlichen Stollenbegegnung fast zentimetergenau überein, - eine sternstunde in seiner beruflichen Laufbahn!
Natürlich posierten anschließend alle Beteiligten voller Stolz (samt Kutsche des direktors) für ein Erinnerungsfotovor dem Eickhoffstollen. Hier ist der Eingang noch beschriftet: 1922-192?.
In unserem Familienalbum hatte dieses Foto, versehen mit Vaters Beschriftung „Am Durchschlag vom Eickhoffstollen 28. Okt. 1926” einen besonderen Ehrenplatz. Übrigens: Die erste durch den Durchschlag gereichte Flasche soll bei der anschließenden Freudenfeier durchauus nicht allein geblieben sein.
Herzliche Grüße aus Oberschwaben
Elfriede Krauth, Mozartstr. 19, 88400 Biberach/Riß