Dezember 97

Nov97

1997

Jan98


Grußwort des Bürgermeisters

Sehr geehrter Herr Knipschild,

im Namen unserer Gemeinde und auch persönlich spreche ich Ihnen auf diesem Wege die herzlichsten Glückwünsche zum 20-jährigen Erscheinen von „Rund um Ramsbeck” aus. Sie, Ihre Mitarbeiter und mit Ihnen alle Leserinnen und Leser können heute mit Stolz auf diese vielen Jahre zurückblicken.

In ungezählten Artikeln, Berichten und auch Kommentaren haben Sie umfassend und verantwortungsbewußt, aber auch kritisch über das Geschehen „rund um Ramsbeck” und darüber hinaus auch aus unserer Gemeinde insgesamt informiert. Dabei haben Sie es immer wieder verstanden, Diskussionen in konstruktiver Weise auszulösen und zu beleben und sich auch nicht gescheut, wenn nötig, mit Schärfe zu kritisieren.

Für dieses Engagement, sowie für die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit und Ihre Berichterstattung über die Arbeit unseres Gemeinderates möchte ich mich anläßlich dieses kleinen Jubiläums zugleich ganz herzlich bedanken.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Mitarbeitern im Interesse von „Rund um Ramsbeck” und allen Leserinnen und Lesern, daß Sie sich die Freude an Ihrer Arbeit noch viele, viele weitere Jahre bewahren.

Ihr Hans-Georg Meyer, Bürgermeister der Gemeinde Bestwig

Sebastian Walter auf Erfolgskurs

Seit über einem Jahr trainiert Sebastian Walter vom TuS Valmetal nun beim LAC-Veltins. In diesem Leichtathletikverbund haben sich 17 Vereine unserer Region zusammengeschlossen, um den Leichtathleten ein optimales Training anbieten zu können.

Sebastian, der in unserem Verein zunächst für die Lanstrecke trainiert hat, und an vielen Wald- und Stadtläufen teilnahm, hat sich nun auf die Mittelstrecken konzentriert. Mit den Sportlern des LAC hat er im Frühjahr 1997 an einem einwöchigen Trainingslager in Spanien teilgenommen. Deitdem trainiert er begeistert nach individuell ausgeklügelten Trainingsplänen von Rainer Geinitz, dem hauptamtlichen Trainer des LAC. Obwohl er Neuling im LAC ist, hat er schon tolle Ergebnisse erzielt:

Bei den Westfalenmeisterschaften in Dortmund am 7./8. 5. 97 1000 m Lauf in 2:38.0 min und 3. Platz

Bei der WFG-Gala am 11. 5. 97 in Arnsberg mit der olympischen Staffel (1 x 800 m, 1 x 400 m und 2 x 200 m) belegte er als 800 m-Läufer (2.02 min) Vize-Westfalenmeister mit der Mannschaft.

Diese Leistungen zeigen jedem Kenner, daß Sebastian hervorragendes geleistet hat und ein Aushängeschild für unseren Verein ist. Sicherlich darf man von ihm noch viele gute Leistungen für die zukunft erwarten.

Der Beitritt zum LAC_Veltins hat sich jetzt schon für den TuS Valmetal gelohnt - vielleicht wandeln bald weitere Sportler auf Sebastians Spuren. Zwei junge Damen haben sich bereits anstecken lassen.

Wir vom Lauftreff Ramsbeck wünschen Sebastian weiterhin viel Erfolg!

Ein wunderschönes Konzert

Bei den Valmer Musikanten sah man bereits vor ihrem Konzert zufriedene Gesichter, denn über 600 Besucher füllten die Ramsbecker Schützenhalle. Erfreut bedankte sich die 1. Vorsitzende des noch jungen Musikvereins bei ihrer Begrüßung für die hervorragende finanzielle Unterstützung, die den Start leichter gemacht häte. Direktor Leibold von der Sparkasse Bestwig überreichte einen Scheck über 6000 DM für eine Beschallungsanlage. Unter den Ehrengästen sah man Gemeindedirektor Franz Esser und Vize-Bürgermeister Rudolf Heinemann, auch Direktor Meinolf Hengesbach von der Volksbank Bestwig-Olsberg, die auch zu den großzügigen Förderern der Musiker zählt.

Doch dann hatte Dirigent Karl-Heinz Rolofs die Bühne frei für die Darbietungen der 53 Musiker aus Bruchhausen und dem Valmetal. Unter dem Motto „Musik verbindet” wurde ein Feuerwerk klassischer und moderner Musik abgebrannt. Der Königsmarsch von Richard Strauß zu Beginn, Verdis beliebten Melodien, Highlights der Klassik, historische Märsche - sie fanden den begeisterten Beifall des Publikums. Dann wohl die Höhepunkte des Konzerts: Die Musik aus dem Film „Der Glöckner von Notre Dame” wurde virtuos vorgetragen, wobei beeindruckte, wie scheinbar mühelos in forte und piano die Spitzentöne gemeistert wurden. Dann der Song „Time to say Good by” mit der stimmsicheren Solistin Sandra Althaus aus Olsberg, der die Zuhörer zu stehenden Ovationen hinriß und eine Zugabe verlangte.

Nach der Pause zeigte das Jugendblasorchester der Valmetaler Musikanten, daß sie von ihrem Dirigenten Volker Hammer hervorragend gefördert werden. Die 32 jungen Musikanten zwischen 9 und 17 Jahren fanden viel Beifall für ihre Stücke „Do you hear what I hear” und „My girl”. Auch die tolle Leistung des Nachwuchses wurde mit langanhaltendem Beifall belohnt.

Doch dann setzten die „Großen” das Konzert fort mit „Olympic Fanfare”, der Leitmusik der Spiele 1984 in Los Angeles,”North and South”, „Deep River Rhapsody und einem Solo für drei Posaunen. Den Schluß bildeten dann „Mitternacht in Zell”, ein Konzertmarsch und „Hootenanny”. Stehend bejubelten die Zuhörer die Musiker, die nicht ohne weitere Zugaben davonkamen. Man hatte den Eindruck, als wäre die Begeisterung des Publikums auf die Musiker und vor allem auf ihren hervorragenden Dirigenten Karl-Heinz übergesprungen. Was Rolofs in nur drei Monaten mit den beiden Kapellen einstudiert hat, verdient höchstes Lob. Die Musiker loben ihn als einen sehr verständnisvollen Dirigenten. Das hatte mit der „Dicke-Backen-Musik” nichts mehr zu tun.

Schon drei Jahre nach ihrer Gründung können die Valmetaler Musikanten, die z. Z. mit den Bruchhauser Freunden gemeinsam musizieren, 25 Ramsbecker Musiker in der „Senorenklasse” aufbieten, die in eigener Bestzung eine eigene Tanzband aufbieten. Gespielt werden Schützenfeste, etwa in Warstein und Ostwig, Karnevalsfeten und sonstige Feste. Es ist in der Gemeinde Bestwig die einzige Kapelle, nachdem leider der Fanfarenzug Nuttlar aufgegeben hat.

Der besondere Stolz des jungen Vereins ist das Jugendblasorchester unter der Leitung von Volker Hammer aus Antfeld. 35 Kinder und Jugendliche spielen komplett zur Fronleichnamsprozession, zu Martinszügen und zum Volkstrauertag. Auch beim Adventsblasen vor der Ramsbecker ev. Kirche werden sie am 30. 11. zu hören sein. Nach Aussage von Ulrike Heimes können sie gar nicht genug Auftritte haben, so engagiert sind sie bei der Sache. Spontan haben sich nach dem Konzert weitere vier Kinder angemeldet.

Pfarrgemeinderatswahlen

Am 25./26. Oktober fanden die Wahlen zum Pfarrgemeinderat statt. Wahlberechtigt waren alle Mitglieder der Pfarrgemeinde ab 16 Jahren. In Ramsbeck gingen 229 Gemeindemitglieder von St. Margaretha zur Wahl und erkoren aus 14 Bewerbern 9 künftige Mitglieder des PGR:

Als Rita Kaemmerling ihreWohnung in Winterberg verlassen mußte, bestand auch ernsthafte Gefahr für ihre 12 000 Schützlinge: Elefanten aus allen möglichen Materialien von Ebenholz bis zur billigen Plastik. In 20 Jahren hatte sie diese vielen Exponate liebevoll zusammengetragen, nur bestand aus Platzmangel die Gefahr, daß die wertvolle Sammlung unter den Hammer kam. Retter in der Not war der Freizeitpark Fort Fun, der der Sammlerin einen 140 qm großen Raum als Bleibe und als Dauerausstellung bot,; im Jubiläumsjahr eine große Attraktion. Dabei wurde diese Sammelleidenschaft bereits fünfmal durch die Eintragung ins Guinness-Buch der Rekorde gewürdigt. Rita Kaemmerling pflegt heute Kontakte zu Sammlern in der ganzen Welt und wurde in vielen Zeitungen gewürdigt.

Bis sie die größte Sammlung der Welt aus Holz, Porzellan, Elfenbein, Kunststoff und wahrlich allen bearbeitbaren Materialien zusammengetragen hat, vergingen 20 Jahre. Es begann mit dem Erwerb eines Miniaturelefanten aus Holz, der zugunsten der Lepra-Hilfe angeboten wurde.Fortan kaufte sie auf Basaren und Flohmärkten ihr umfangreiches Tierreich zusammen, oft aus Angeboten caritativer Märkte. So investierte sie viel Geld in ihr Hobby, das ihr weltweite Bewunderung und Anerkennung einbrachte.

In ihrem neuen Domizil hat die Sammlerin, die heute in Ostwig wohnt, ihre Lieblinge nach "Sachgebieten" geordnet, übersichtlich untergebracht. Besonders wertvolle Tiere darf man durch das Glas von Vitrinen bewundern, kitschige Sachen, die nach ihrer Meinung auch in die Sammlung gehören, können sogar erfaßt werden.

Beeindruckend ist vor allem, mit wieviel Engagement sich Rita Kemmerling für ihre Sammlung und für die Förderung des Fremdenverkehrs in unserer Gegend einsetzt. Da sie in ihrer Sammlung doppelte Stücke hat, wäre ihr Wunsch, daß vielleicht im Ramsbecker Bergbaumuseum einige Stücke ihrer Sammlung ausgestellt werden könnten. Mit diesem Wunsch müßte sie eigentlich bei den Verantwortlichen des Museums offene Türen einrennen.

Das "Obere Haus" auf der Haardt

Wer in letzter Zeit im Auto oder zu Fuß an dem winzigen, aber desto schöneren Ort Haardt zwischen Andreasberg und Wiggeringhausen vorbeikam, dem ist sicherlich ein fast fertiger Neubau an der Stelle aufgefallen, wo sonst eine Scheune stand. Besitzer dieses schmucken Fachwerkhauses ist Josef Kemmerling aus Heringhausen.

Die Geschichte dieser Wohnstätte auf der Haardt begann bereits vor 275 Jahren, als Anno 1722 Caspar Teune die Elisabeth Droste (Matzen) aus Wiggeringhausen heiratete und in das sogenannte "Obere Haus" auf der Haardt als Pächter einzog. Sein einziger Nachbar war Johann Jobst Kemper mit seiner Familie, der im "Untersten Hause" wohnte. Dieses untere Haus ist der Ursprung der Haardt: Im Mai 1678 beschwerte sich nämlich Dietrich Daniel Cloedt zu Hennen bei seinem Vetter, dem Drosten von Brilon, daß "Herr Johan von Siegen zu Gevelinghausen in meinem vor undencklichen Jahren beseßenen freyen Sitz, des Hofes Wigeringhauß gar praejudicirlich eingegriffen, und ohnweith meines Hofes in meinem undisputirlichen Bezirk und Gerechtigkeit ein gleichmeßigen Hoff und Meyerhaus, zu bauen und aufzuführen unterstehen wolle ..."

Von dem 1678 gebauten "gleichmeßigen Hoff und Meyerhaus", genannt "Unterstes Haus", und dem 1722 bezogenen obersten Haus bezog der Pastor aus Velmede jährlich 1 Scheffel Meßhafer, weil der neue Ort zum Kirchspiel Velmede gehörte. Außerdem erhielt die Schule zu Gevelinghausen eine jährliche Abgabe, welche man dem Kirchenvorstand in Velmede zu 1 Spint Roggen in natura (= 1 Viertel Scheffel) aufgrund eines beigebrachten Visitationsrecesses vom August 1717 angemeldet, von dem jeweiligen Pächter aber seitdem mit 3 Silbergroschen 10 Pfennigen sogenanntem Roggengelde prästiert wurde (Grundbuchamt Brilon).

Im Jahre 1747 hat der "veraydete Feldmesser Everhard Rochling" im Auftrag der Witwe von Siegen genau vermessen, welche Erträge der Pächter "Caspar auf der Hardt" (Caspar Teune) im oberen Hause erwirtschaften konnte: Aus dem Garten 3 Scheffel 3 Spint, von den Ländereien 11 Scheffel 5 Spint. Caspar Teune mußte wie alle anderen Kolonen jährlich "3 Manns- und 3 Frauensdienste" (Hilfe bei der Feldarbeit und Ernte) leisten und 3 Hühner, 30 Eier sowie 3 Stück gesponnenes Garn an das adelige Haus Gevelinghausen liefern.

Nachdem Caspar Teune 1749 gestorben war, wurde sein Sohn Joes Otto Pächter des oberen Hauses. Laut Viehschatzung des Jahres 1760 besaß er 6 Stück Hornvieh, 6 Schafe und 2 Schweine. Im Mai 1789 brannte das obere Haus bis auf den Grund ab, konnte aber sofort wieder aufgebaut werden, weil es mit 50 Talern in der Brandsozietät versichert war. Am 1. August unterzeichnete Engelbert von Siegen als Grundherr einen neuen Pachtvertrag ber das "oberste Haus auf der Hardt" (Scheuer und Gut) für Johannes Teune, genannt Haardt Ötteken. Sein Bruder Franz und sein Schwager David Schmidt, Köhler bzw. Schäfer in Diensten des adeligen Hauses Gevelinghausen, bauten gemeinsam 1803 das dritte Haus auf der Haardt.

1820 wurde Adam Wegener aus Heggen (bei Meschede), Schwiegersohn des Johannes Teune (gestorben 1808) neuer Pächter des oberen Hauses. Er zahlte nach der Ablösung der Naturalabgaben und Dienste 25 Reichstaler Pacht. Im Alter von 60 Jahren wurde er am 28. April 1835 tot in der Olmecke gefunden. Ein Jahr später heiratete seine Witwe Franz Knippschild aus Westernbödefeld, der neuer Pächter des oberen Hauses wird. Ihm folgen Josef Gierse aus Remblinghausen (ab 1871), Josef Schrebe aus Scharfenberg (ab 1878) und schließlich Caspar Gierhardt (ab 1883).

Am 8. August 1937 brannte das obere Haus auf der Haardt durch Blitzschlag völlig ab. Familie Gierhardt bezog einen Neubau ganz in der Nähe. 60 Jahre später entstand nun wieder ein "Oberes Haus" an alter Stätte. Über der Eingangstür ist auf drei dekorativ gestalteten Holzbalken zu lesen:

UM 1720 ALS FREIKOTTEN DES HERRN VON SIEGEN ZU GEVELINGHAUSEN ERBAUT UND OBERES HAUS GENANNT - ABGEBRANNT IM MAI 1789 UND WIEDER AUFGEBAUT. DURCH BLITZSCHLAG ZERSTÖRT AM 8. AUG. 1937 - NEUERBAUT ANNO 1997 VON FAM. KEMMERLING.

Sieh

Kunst am Bau

Gastwirt Heinz Ehls betreibt als Hobby die Zucht von Pferden. So lag es nahe, daß die Beschäftigung mit diesen edlen Tieren auch sichtbar beim Renovieren seiner Scheune an der Straße nach Elpe erscheinen sollte. Die Giebelseite ziert ein Pferdekopf, den Dachdeckermeister Francisco Navarro in mühsamer Kleinarbeit aus roten und grünen kleinen Schiefersteinen schuf. Es handelt sich dabei sicherlich um ein Prestigeobjekt, das mit viel Sachverstand geschaffen wurde. Schauen Sie es sich einmal an, wenn Sie durch Heinrichsdorf kommen !

Neue Betriebswirtin

Vor der Handwerkskammer in Arnsberg legte Monika Förster aus Ramsbeck erfolgreich ihre Prüfung als Betriebswirtin für das Handwerk ab. Das Rüstzeug für das erfolgreiche Abschneiden holte sie sich beim ITB-Institut in Karlsruhe. Herzlichen Glückwunsch !

Herbstabschlußübung der Wehren

Traditionell überprüfen die Feuerwehren der Gemeinde Bestwig im Herbst die Schlagkraft und Einsatzfähigkeit der Löschgruppen. Für die Übung am 25. 10. 1997 hatte Gemeindebrandmeister Jürgen Drill mit seinem Stellvertreter Rudolf Senger und OBM Dieter Adler das Drehbuch des Einsatzes geschrieben. Es galt die Zusammenarbeit der Führungskräfte und der einzelnen Züge zu erproben und die Sirenenfunkfernsteuerung in Verbindung mit der Leitstelle des HSK zu testen. Die angenommene Lage:

Beim Chemieunterricht kam es im Schulzentrum in Bestwig zu einer Verpuffung mit Brand in den Chemie- und Werkräumen, wobei es mehrere Verletzte gab. Durch starke Rauchentwicklung war der mittlere Treppenraum nicht mehr zugänglich, so daß mehrere Klassen über Leitern der Feuerwehr gerettet werden mußten.

Lassen wir einmal die Zahlen sprechen: Um 9.57 Uhr wurde durch die Leitstelle in Meschede Alarm ausgelöst für die Wehren im Ruhrtal, von dort werden die Sirenen in den einzelnen Ortsteilen funkgesteuert. Bereits um 10.02 Uhr erreichte das 1. Ostwiger Fahrzeug die Unfallstelle, 10.03 Uhr wurde Nachalarm für die Wehren im Valmetal gegeben. 10.04 Uhr ist Nuttlar da, 10.06 Uhr das 2. Ostwiger Fahrzeug, 10.07 Uhr Velmede/Bestwig, 10.08 Uhr wird das Rote Kreuz alarmiert, das 10.12 Uhr vor Ort ist. 10.13 Uhr sind die 75 Schüler evakuiert. 10.15 Uhr geht Velmede/Bestwig mit Atemschutzgeräten in den Bau, 10.17 kommt Heringhausen, 10.18 Ramsbeck und 10.22 Uhr Andreasberg. 10.20 ist die Menschenrettung abgeschlossen, 10.30 Uhr alle Kinder vollständig versammelt. 10.42 Uhr ist das Feuer gelöscht.

Im Einsatz waren über 100 Feuerwehrmänner mit 14 Fahrzeugen. Insgesamt zählt die Feuerwehr der Gemeinde 185 Mitglieder, wobei erfreulicherweise keine Nachwuchssorgen bestehen. Jürgen Drill verneinte die Frage, ob auch das weibliche Geschlecht in der Feuerwehr vertreten wäre, aber Mädchen oder Frauen wären herzlich als Mitglieder willkommen.

Im Anschluß an die Herbstabschlußübung versammelten sich alle zum gemütlichen Abschluß im Foyer des Schulzentrums. Mit Getränken und „Spanisch Frico” trefflich gelabt, saß man noch geraume Zeit beieinander. Bürgermeister Hans- Georg Meyer beglückwünschte die Feuerwehr zur gelungenen Übung und stellte fest, daß die Feuerwehren der Gemeinde für den Ernstfall, der nie eintreten möge, gut gewappnet seien. Er dankte den Feuerwehrmännern für die Bereitschaft, immer zum Wohle ihrer Mitbürger zur Verfügung zu stehen.

Wer kennt die Bergleute noch?

„Glückauf ! Das ist des Bergmanns Ruf,
fährt er zum tiefen, dunklen Schacht.
Er weiß, Gott, der die Berge schuf,
hoch über ihm im Himmel wacht.”

Zum tiefen, dunklen Schacht fuhren auch einst diese 16 Knappen aus Andreasberg. Das genaue Jahr und der Anlaß für dieses Foto sind leider nicht mehr bekannt. Mit Sicherheit ist diese Aufnahme vor dem Jahr 1929 entstanden. Vielleicht gibt es noch Bewohner in Andreasberg, möglicherweise sogar Angehörige, die einige Bergleute auf diesem Foto erkennen. Sicherlich ein Thema, worüber man sich beim traditionellen St. Barbara-Treffen am 4. Dezember in Andreasberg unterhalten könnte. Ein nachdenkenswertes Foto ist es allemal.

Mit heimatverbundenen Grüßen

Werner Gödde, Langobardenstr. 38, 42277 Wuppertal

Wer kennt sie noch?

Gerhard Bültmann aus Heringhausen besitzt dieses Foto, auf dem sich ein Onkel-Club hat ablichten lassen, wie es früher so schön hieß. Seine Frage: Wer kennt diesen Onkel-Club, wer erkennt Personen auf diesem Bild? Vielleicht können unsere Leser dem lieben Gerhard weiterhelfen.

Ein Problemhaus in Andreasberg

Im Jahre 1993 wurde das Wohnhaus Dorfstraße 21 in Andreasberg unter Denkmalschutz gestellt. Inzwischen hat es in dem unbewohnten Gebäude - aus welchen Gründen auch immer - bereits gebrannt. Die Gemeinde Bestwig hat sich in der Folgezeit in zähfließenden Verhandlungen bemüht, das Haus aus der Denkmalsliste löschen zu lassen, da sich die Bausubstanz weiter verschlechtert hat. Es ist von Hausschwamm befallen und hat ein schlechtes Dach.

Andreasbergs Ortsvorsteher Erhard Faber sammelte im August 1997 angesichts des schlechten äußerlichen Erscheinungsbildes des Hauses ca. 250 Unterschriften von Bürgern aus Andreasberg. Damit sollte erreicht werden, daß das Haus abgerissen wurde. Diese Liste wurde dem Amt für Denkmalpflege in Münster übergeben.

Das Denkmalsamt in Münster nahm das Haus aber nicht aus der Denkmalsliste, da die Eigentümerin begonnen habe, das verwahrloste Inventar aus der Wohnung zu räumen und damit ein Interesse gezeigt habe, das Haus weiter zu sanieren. Zugleich lehnte es die Löschung aus der Denkmalsliste ab, obwohl das Haus nach einem Brand 1923 vollständig wieder aufgebaut wurde, also gar nicht mehr das Originalhaus ist.

Nun soll der Hausschwamm beseitigt und das defekte Dach mit Bitumenschindeln gedeckt werden. (Den teuren Schiefer lehnt das Amt ab, da man ja ohnehin nicht auf das Dach gucken könne.) Zu den Kosten gibt es Zuschüsse des Denkmalsamtes und der Gemeinde Bestwig. Die weitere Renovierung des Hauses dürfte angesichts des schlechten Gesamtzustandes Unsummen verschlingen.

Ortsvorsteher Erhard Faber wünscht sich, daß aus diesem Schandfleck vielleicht doch noch ein Schmuckstück für Andreasberg wird. Das kann aber noch geraume Zeit dauern.

7. Umwelttag der Gemeinde Bestwig

Die Gemeinde Bestwig hatte zu ihrem 7. Umwelttag am 14. 11. 1997, der unter dem Motto „Schutz der heimischen Vogelwelt” stand, ins Bürger- und Rathaus geladen. Mit von der Party war auch die Sparkasse Bestwig, die im Rahmen der Veranstaltung die Preisträger im „Jugendwettbewerb der Sparkassen 1997” ehrte.

Bürgermeister Hans-Georg Meyer bedauerte in seiner Begrüßung, daß der Umweltschutz angesichts drückender Probleme etwas in den Hintergrund gerückt wäre. In der Vergangenheit wäre schon vieles auf diesem Gebiet getan worden und Fortschritte erzielt worden, so daß uns andere Länder beneiden würden.

Heute dürfe man die weitere Entwicklung nicht sich selbst überlassen, sondern müsse den Menschen sein gewonnenes Umweltbewußtsein immer wieder schärfen. Dieses könne durch besondere Schwerpunkte geschehen, die man - wie am Umwelttage - positives Verhalten fördern würden. „Umweltbewußtes Verhalten fängt im Kopf an, man kann es nicht durch noch so viele Gesetze oder Verordnungen erzwingen, sondern es setzt auf „Überzeugungstäter” im positiven Sinne des Wortes”, schloß H.G. Meyer.

Im weiteren Verlauf erschloß der Biologe Werner Schubert, Leiter des Naturschutzzentrums - Biologische Station-Hochsauerlandkreis in Bödefeld, den meist jugendlichen Zuschauern die heimische Vogelwelt durch einen sehenswerten Dia-Vortrag. Provozierend war hier bereits der Titel: „Alle Vögel sind noch da......?, der die Gefährdung der Vögel durch die Menschen aufzeigte. Im Foyer des Rathauses war dazu die Ausstellung „Bunte Wiesen, tiefe Wälder” zu sehen. Informationstafeln und Exponate gaben einen anschaulichen Überblick. Auch die Ortsgruppe Bestwig der Natur-Ranger unter der Leitung von Bettina Kreuzmann aus Ostwig war mit einer Info-Tafel vertreten.

Gespannt warteten die zahlreichen Schüler auf die Preisverleihung der Sparkasse Bestwig, die Marketing-Leiter Stefan Gerbracht vornahm. Er hob hervor, daß wir Menschen von den Vögeln den wirtschaftlichen Umgang mit Energie lernen könnten. Im Mittelpunkt des Sparkassenwettbewerbes habe gestanden „Bewegung, Mobilität, Verkehr”, was viele Kinder veranlaßte, Arbeiten darüber einzureichen. Besonders hervor taten sich dabei nach seinen Worten die Grundschulkinder aus Ramsbeck, die den Großteil der Arbeiten erstellt hatten.

Die Preisträger:

Ideen- und Wissenswettbewerb:

Die Klassen 2b, 3a, 3b, 4a und 4b der GS Ramsbeck, die Klasse 2a der GS Nuttlar

Ideenwettbewerb:

Klasse 2a GS Ramsbeck, sowie die Schülerinnen Anna Henneke und Maya Argaman, beide aus der Klasse 2b der GS Ramsbeck.

Wissenswettbewerb:

Klasse 8b der RS Bestwig, Klassen 10a und 5a der HS Bestwig, Klassen 5/6, 7 und 8/9 der Anne-Frank-Schule Ostwig und die Klasse 3a der GS Velmede.

Die Sparkasse verteilte Geldgutscheine in Höhe von 850 DM.

Den Umweltpreis der Gemeinde Bestwig in Höhe von 500 DM teilten sich Eberhard Hilgenhaus aus Nuttlar und die Grundschule Nuttlar.

Herr Hilgenhaus wurde ausgezeichnet, weil er seit mehr als 25 Jahren die heimische Vogelwelt durch Nistkästen unterstützt, den Bestand regelmäßig aufzeichnet und durch Diavorträge seine Erfahrungen weitergibt.

Die Grundschule Nuttlar hat sich mit der Abfallvermeidung befaßt und damit zur Förderung des Umweltschutzgedankens beigetragen.

Umbauten in Ramsbecks Turnhalle

Noch vor Beginn des Winters wurden die großen Wabenfenster aus der Turnhalle in Ramsbeck entfernt und durch Fenster mit Thermopene-Doppelverglasung ersetzt. Auch die kleinen Fenster an der Rückfront wurden entfernt und zugemauert. Der Geräteraum erhielt ebenfalls Kunststoffenster, ebenso der Anbau an der Schwimmhalle, der den Fußballern als Umkleideraum dient.

Durch diese Baumaßnahme erhofft sich die Gemeinde eine erhebliche Senkung der Heizungskosten für alle Räume. Die bereits verrotteten Wabenfenster mit Drahtglas boten kaum Kälteschutz. Das Mauerwerk und der Putz unter den großen Fenstern hatte bereits unter Feuchtigkeit gelitten, die von oben eingedrungen war.

Erfreulich gut hatten sich die ausführenden Firmen abgestimmt. Die Maurer der Firma Dolle aus Nuttlar hatten die Abbruchlücken schnell geschlossen, so daß die Monteure der Firma Peter Heimes aus Bestwig in Rekordzeit die Fenster einsetzen konnten. So wird die Halle sicher bereits früher als vorgesehen wieder genutzt werden können.

Ramsbecks Grundschulentwicklung

SchuljahrSchülerzahlenZüge
1996/972212,30
1997/982152,24
1998/992262,35
1999/20002412,51
2000/20012622,73
2001/20022502,60
2002/20032372,47

Zur Zeit besuchen 217 Schülerinnen und Schüler die Wilhelmine-Lübke-Grundschule Ramsbeck. Mit Ausnahme der 3. Schuljahre liegen die Klassenstärken in fast allen Klassen mit 30 Schülern an der oberen Grenze. In den kommenden Schuljahren wird die Zahl bis zum Schuljahr 2000/2001 stetig steigen, um dann wieder zu fallen. Die Grundschule wird langfristig ihre Zweizügigkeit behalten, also immer mindestens zwei Klassen pro Jahrgang haben. In den Jahren 1999 bis 2001 werden einige Klassen voraussichtlich sogar dreizügig sein, wofür neue Klassenräume eingerichtet werden müssen.

Frau Regina wurde Ordensfrau

Da nach dem Tode Pastor Sieberts in Rostarzewo/Polen für Frau Regina Boreyko in der ehemaligen Gemeinde nur noch wenig zu tun blieb, wurden ihre schon lange gepflegten Beziehungen zu einem Dominikanerinnen-kloster in Warschau intensiver. Der Dipl. Theologin und Psychologin wurde hier ein Tätigkeitsfeld in Aussicht gestellt, das für sie nicht ohne Reiz war.

So machte Frau Regina im September wahr, was sie ihren Bekannten bei ihrem letzten Besuch mitteilte - sie wurde Ordensfrau. Schwester Angelika, wie sie jetzt heißt, wird sehr viel mit der studentischen Jugend arbeiten und fühlt sich darüber hinaus sehr stark mit einer Ordensniederlassung in der Ukraine verbunden. Ihren Kontakt nach Ramsbeck wird sie aufrecht erhalten. Die ewigen Gelübde (ewige Profeß)wird sie im August 1998 ablegen.

A. B.

Trauer um Pastor Johannes Vor

Nach langer Krankheit verstarb am 27. 10. 1997 der langjährige Pastor der kath. Kirchengemeinde Ramsbeck, Geistlicher Rat Johannes Vor im Carolinen-Hospital in Hüsten.

Vor seiner Tätigkeit in St. Margaretha war Pastor Vor Vikar in St. Joseph Lendringsen, Hl. Dreifaltigkeit Dortmund, St. Joseph Herne und Mariä Himmelfahrt in Meschede. Deutlich gezeichnet durch seine schwere Erkrankung verließ Pastor Vor 1990 nach 17 Jahren Pfarrertätigkeit Ramsbeck und zog nach Sundern. Hier wirkte er, soweit es seine Kräfte noch zuließen, als Hausseelsorger im Franziskus-Altenheim.

Es ist nicht einfach, das Wirken eines Pastor gebührend zu würdigen, liegt doch der Schwerpunkt seiner Arbeit im Bereich der Seelsorge und bleibt somit jedem Nichtbeteiligten verborgen.

Pastor Vor hinterließ in Ramsbeck aber auch äußere Zeichen seines Wirkens. Er setzte „Stempel”, die in St. Margaretha auch noch heute tragen. Einige seien hier genannt. 1974: erstes Pfarrfest, Errichtung des Altennachmittages, das Ferienprogramm für Kinder in den Sommerferien. Ab 1976 regelmäßige Gemeindewallfahrt und Buchausstellung im Advent, erstmals Tischmütter und Firmhelfer. 1978 erfolgte die Kirchenrenovierung im Sinne der Liturgiereform. Lektoren/innen und Kommunionhelfer/innen wirken in den Gottesdiensten mit. Die Ortsgruppe der Caritas wurde gegründet, Gottesdiensthinweisschilder aufgestellt und die Campingplätze in Form einer kleinen „Campingseelsorge” betreut. Seine letzten Pläne galten in St. Margaretha der Renovierung der Orgel, da der Gesundheitszustand einen Umbau des Pfarrheimes - den er stets für dringender hielt - nicht mehr zuließ.

Unter Pastor Vor gab es in Ramsbeck auch Verbindungen der Gemeinde ins Ausland. Freundschaften wurden nach Frankreich und mit Pastor Cesar nach Äquador geknüpft. Am intensivsten wurde aber die Verbindung zu Pastor Siebert nach Rostarzewo in Polen. 1982 lief die erste Polenaktion, der noch viele folgten. Leider starb Pastor Siebert 1996. Vor´s Vorstellung von einer Bindung zwischen den Gemeinden erfüllte sich leider nicht.

Wer unter Pastor Vor in den kirchlichen Gremien mitwirkte, erlebte den Wandel von einer versorgten zu einer mitsorgenden Gemeinde. Vor drängte stark in diese Richtung, wissend, daß nur so die Gemeinde von morgen aussehen könne.

Pastor Vor scheute nie die Auseinandersetzung. Den Beteiligten wurden dabei seine Kanten und Ecken deutlich, an denen man sich auch wund scheuern konnte. Aber gerade hier wurde seine Größe sichtbar: Seine Form zu streiten, zu vergessen und seine Selbstlosigkeit. Die Kirchengemeinde Ramsbeck weiß sich verpflichtet, für diesen verstorbenen Priester zu beten, für einen bescheidenen, anspruchslosen Seelsorger. Pastor Vor wurde 74 Jahre al. Am 30. Oktober wurde er auf seinem Heimatfriedhof in Lüdenscheid unter großer Anteilnahme seiner Mitbrüder und Mitgliedern der ehemaligen Gemeinden begraben. 44 Jahre durfte er als Priester wirken.

A. B.