Neue Müllfahrzeuge in der Erprobung
Seit kurzem testet das Entsorgungsunternehmen Stratmann mit Unterstützung der Gemeinde Bestwig in Velmede neue Müllfahrzeuge. Die betroffenen Bewohner der Haushalte wurden vorab durch Handzettel um ihre Mithilfe gebeten.
Getestet werden sogenannte Seitenlader verschiedener Firmen auf ihre Zuverlässigkeit und Einsatztauglichkeit. Die neuen Fahrzeuge sind nur noch mit einem Fahrer besetzt. Ein seitlich angebrachter vollautomatischer Greifarm, vom Fahrer betätigt, nimmt das Müllgefäß auf, entleert es in den Müllwagen und setzt die Tonne zurück auf den Standort.
Die Erprobung ist auf ca. ein Jahr angesetzt und soll alle Abfallbehälter umfassen. Diese Rationalisierung erspart das Ladepersonal.
Neuer Abiturient
Marc Gießelmann aus Ramsbeck bestand am Städtischen Alexander von Humboldt-Gymnasium in Neuss die Abiturprüfung. Wir gratulieren ihm dazu herzlich !
Sparclub "TuS Valmetal" auf der Suche nach dem "Schwarzen Gold"
Wir waren - wie man bei uns so schön zu sagen pflegt - allesamt "wrack", als wir das Tageslicht wiedersahen. Nein - so schwer hatten wir 11 Mitglieder des Sparclubs "TuS Valmetal" die Bergwerksbesichtung nun doch nicht vorgestellt! Auf Einladung der Ruhrkohle AG waren wir zu Gast auf der Zeche "Haus Ahden" in Bergkamen, einer der modernsten Zechenanlagen Europas. Dabei fing alles ganz "harmlos" an: Einführungsvortrag mit beeindruckenden Zahlen ("1000km Streckennetz unter Tage"), Sicherheitsvorschriften ("Leute mit Herzschrittmacher bitte nicht einfahren" - "Glimmstengel und Feuerzeuge draußen lassen") und Zeitplan ("In 4 Stunden seid ihr - wenn alles gut geht! - wieder draußen").
Dann zum Umziehen in die Waschkaue: von der Unterhose über den Helm bis zur Grubenlampe wurde jeder in eine komplette Bergmannskluft gesteckt. Nun konnte die "Schicht" beginnen: Begleitet von 5 "echten" Bergleuten und vielen "Glückauf-Grüßen" der Kumpel kamen wir nach einer 15-minütigen Busfahrt über das riesige Zechengelände zum Schacht.
In rasender Fahrt ging es hinunter auf eine Sohle in etwa 1000 Meter Tiefe. Schon da schwante uns: das wird eine "heiße Sache". Die Temperatur betrug weit über 30 Grad bei einer hohen Luftfeuchtigkeit. Die ersten Schweißtropfen rannen von der Stirn, selbst während des Stillsitzens in der Grubenbahn, die uns in einer ca. 20-minütigen Fahrt "vor Ort" brachte. Aldo Crose und Manfred Schreck - unsere Bergleute! - nutzten die Fahrt zu Fachsimpeleien mit den Führern.
Dabei erfuhren wir "Laien" manch' interessantes Detail: Daß zum Beispiel der Bergmann auf dieser Zeche jedesmal eine durchschnittliche Wegzeit pro Strecke von 90 Minuten von der Waschkaue aus hat, bis er an seinem Arbeitsplatz ist. Oder daß ein Bergmann ca. 200,-- DM brutto (incl. Zulagen und Waschgeld) pro Schicht verdient. Daß die teuerste "Energie" unter Tage die Luft (für die Bewetterung) ist.
Schließlich waren wir da: helle Lichter, Stimmen von Bergleuten, die auf ihre Bahn warteten, ein kleine "Bahnhof" unter Tage: Aussteigen, noch eine kurze Fahrt im Förderkorb, und nun ging es - vorbei an endlosen Förderbändern - in einem halbstündigen Fußmarsch mal bergauf, mal bergab, dorthin, wo tatsächlich die Kohle war. Nicht ohne Stolz erklärten uns unsere Begleiter, daß das ca. 350 Meter lange Flöz mit einer der modernsten und leistungsfähigsten Maschinen (hieß sie "Schrämmlader"?) abgebaut wurde. Und wer von uns gedacht hatte, daß der Bergmann in der heutigen Zeit keine körperliche Arbeit mehr verrichten müsse, sah sich schnell eines besseren belehrt. Die Montage der zahlreichen technischen Geräte und Anlagen mit schweren Einzelteilen erfordert auch Kraft und Ausdauer.
Wir selbst hatten schon genug an unserer ca. 8 kg. schweren Bergmannsausrüstung zu tragen, so daß bei dem zügigen Fußmarsch unter Tage manchem die Luft ein wenig ausging. Trotz aller Anstrengungen - besonders der Rückmarsch zur Bahnstation hatte es in sich und der Schweiß floß in Strömen - waren wir uns aber einig: die Mühe hat sich unbedingt gelohnt: Wann hat man schon einmal die Gelegenheit zu einer solchen Betriebsbesichtigung! Und unter der Dusche in der Waschkaue war alle Anstrengung schnell vergessen.
D. G.