September 92

Aug92

1992

Okt92


Ein Fachwerkjuwel

In den letzen Monaten wurde das Haus Droste-Auwern auf der Pfannenstraße gründlich renoviert. Die Felder zwischen den Fachwerkbalken, die zum Teil verrottet waren, wurden ausgebessert. Das Haus erhielt neue, zum Hausstil passende Sprossenfenster. Der Dachstuhl, der sehr schlecht war, konnte nicht abgetragen werden, denn sonst hätte das obere Stockwerk seinen Halt verloren. Deshalb wurde eine zweite Dachschicht aufgezogen und mit spanischem Naturschiefer gedeckt. Das Haus erstrahlt nun in neuem Glanz in den typischen Sauerländer Fachwerkfarben schwarz und weiß.

Obwohl Reinhard Droste mit Freunden viele Arbeiten selbst in Angriff nahm, hat alles nach Angaben seiner Mutter Theresia doch ein ganz schönes Sümmchen gekostet.

Das Haus wurde 1822 errichtet, stammt aber aus Silbach. Dort wurde es abgerissen und mit Pferdewagen nach Ramsbeck geschafft. Das alte Haus war ein Raub der Flammen geworden, aber Auwern Threschen verwahrt noch einen Taler, der aus den Ruinen des alten Hauses geborgen wurde. Die damalige Gemeinde Ramsbeck bot dem Auwer-Bauern nach dem Brand ein anderes Grundstück zur Neubebauung an, aber er bestand auf dem Wiederaufbau an derselben Stelle. Hoch über Ramsbeck gelegen, ist das Haus ein Schmuckstück für Ramsbeck. Zusammen mit der Kirche und dem Bastenberg dient es vielen Fremden als ein beliebtes Fotomotiv, zusammen mit einer Eiche und einer mächtigen Linde, die das Haus umgeben.

Ein gelungenes Geburtstagsgeschenk

Als Adler-Wirt Karl Schweitzer kürzlich einen „nicht runden” Geburtstag feierte, hatte Sohn Wolfgang sich als Geburtstagsgeschenk eine luftige Sache ausgedacht: Karl konnte aus einem Heißluftballon das Sauerland von oben erleben. Der Ballonfahrer aus Rottendorf bei Frankenberg hatte am 5. 8. als weiteren Gast noch einen Reporter des Fernsehsenders West 3 an Bord, dessen Beitrag am 18. 8. im Regionalprogramm über den Bildschirm flimmerte. Nach dem Fahrensgruß „Gute Fahrt” ging es über den Dörnberg in Richtung Assinghausen und Olsberg, bis man nach anderthalb Stunden am Flugplatz Thülen wieder festen Boden unter die Füße bekam. Dort nach dem Kommando „Gut Land” fand die „Schiffstaufe” statt, unser guter Karl wurde mit Erde und Sekt zum Raubritter Karl I. vom Bastenberg zu Ramsbeck und Bestwig geschlagen.

Der Heißluftballon, der nur dem Wind als Steuermann gehorcht. erreichte als größte Höhe 1.950 m. Dabei konnte man an dem schönen Sommerabend bis Lippstadt und weit nach Hessen hinein sehen,

Beachtliche Ausmaße hat das Luftschiff: 22 m Höhe, 3.000 cbm Hüllenvolumen. 1.000 qm Hüllenfläche, 18 m Durchmesser und 80 m Umfang. Angetrieben wird es von zwei Motoren, die eine Brennerleistung von 7.900 PS erbringen. Bereits bis heute haben sich bei Karl Schweitzer zahlreiche „Nachfolgetäter” erkundigt, die auch gern einmal zeitweilig den Boden unter den Füßen verlieren möchten. Er erteilt darüber bereitwillig Auskunft.

Besonderen Dank sagt er der Familie Bathen vom Werdern. deren Wiese in Untervalme als Startplatz benutzt werden konnte Nur von diesem Ort aus konnte nahe bei Ramsbeck gestartet werden

Kirchliche Gebühren anno 1861

Bekanntlich wurde Ramsbeck im Jahre 1861 selbständige Pfarrgemeinde. Werner Adolph Schupmann, der schon seit 1846 als Vikar im Ort wirkte, wurde erster Pfarrer von Ramsbeck. Zu seinen neuen Aufgaben gehörte u.a. auch die Führung der Kirchenbücher, in denen Trauungen, Geburten bzw. Taufen und Sterbefälle der kath. Einwohner beurkundet wurden. Doch nichts gab und gibt es umsonst. Was im Jahre 1861 eine Hochzeit, eine Taufe oder eine Beerdigung als Dienstleistung der Kirche kostete, hat Pfarrer Schupmann genau aufgelistet:

Tauf-Jura:

  1. Für die Taufe eines Bauernkindes erhielt der Pastor nichts, nur der Küster bekam 8 Pfennig. War ein Bauer Besitzer einer alten Solstätte, so mußte er ohnehin jährlich Meßhafer und Küsterroggen abgeben. Die Domsteuer (= Taufgebühr) betrug 1 Silbergroschen 6 Pfennig, die (später aufgehobene) Hebammensteuer 2 Silbergroschen.
  2. Für die Taufe eines Kindes von einem Neubauern oder Beilieger, die keinen Meßhafer und Küsterroggen lieferten, bekam der Pastor 5 Sgr 9 Pf und der Küster 3 Sgr 9 Pf. An Dom- und Hebammensteuer wurden ebenfalls 1 Sgr 6 Pf bzw. 2 Sgr erhoben.
  3. Für die Taufe eines unehelichen Kindes mußten dem Pastor 23 Sgr 7 Pf und dem Küster 6 Sgr 5 Pf gezahlt werden.

Zusätzlich erhielt der Pastor nach jeder Taufe für das „Aussegnen der Wöchnerin” 4 Silbergroschen. Außerdem hatte jede Wöchnerin ein Wachslicht zu opfern.

Copulations-Jura:

Die Copulations-Jura (Hochzeitsgebühren) betrugen analog den Gebühren in der Pfarrei Velmede für Pastor und Küster:

  1. Proclamation: 23 SGR 1 Pf,
  2. Brautamt und Copulation: 2 Thaler 9 Sgr 3 Pf
  3. Documentssteuer: 1 Sgr 6 Pf
  4. Hebamme: 4 Sgr
  5. Küster: 23 Sgr 1 Pf

Die Hochzeit kostete demnach insgesamt 4 Thaler 11 Pfennig. Für ein Pfarrkind, das sich „nach draußen hin” verheiratete, betrugen die Gebühren 2 Taler 26 Groschen 3 Pfennig.

Sterbe-Jura:

Die Leiche eines Erwachsenen beerdigen: 20 Sgr 5 Pf

Außerdem erhielt der Pastor für eine stille Messe pro Jahr 1 Taler. Der Küster bekam für die Beerdigung 4 Sgr 8 Pf und für Orgelspielen 6 Sgr 2 Pf.

Der Junge, der damals als„Balgtreter” der Orgel die nötige Luft zuführte, wurde mit 6 Pfennigen entlohnt.

Wenn ein Kind beerdigt wurde, mußten dem Pastor 10 Sgr und dem Küster 5 Sgr gezahlt werden. Das Seelenamt (incl. Orgelspielen und Balgtreten) wurde mit 1 Taler berechnet.

Siegfried Haas

(Quelle: Kirchenbücher der Pfarrei St. Margaretha, Ramsbeck, (Erzbischöfl. Kirchenbuchamt Paderborn)

Straße schon fertig

Bereits fertiggestellt ist die Kreisstraße K 72 zwischen Wasserfall und Heinrichsdorf. Die Fahrbahn, die auf 5,50 m verbreitert wurde. muß nur noch mit weißen Markierungen versehen werden. Am Aussichtspunkt oberhalb Heinrichsdorf wurde ein Parkplatz mit einer Sitzgruppe errichtet. Zum talseitigen Grundstück wurde ein Zaun angebracht, Abgrenzpflanzungen werden noch erfolgen.

Flotte Verkabelung

Die Arbeiten zur Verkabelung und zum Verlegen der Erdgasleitungen gehen zügig weiter. Die Zuleitung aus Heringhausen hat die Ziegelwiese erreicht, damit ist der Anschluß ans Netz in Ramsbeck möglich. Die Heinrich-Lübke-Straße ist talseitig fast bis zur Elisabeth-Apotheke fertig, auch der Bürgersteig wurde mit Verbundsteinpflaster versehen. Dadurch wurde der Anschluß an den Strang von der Schulstraße hergestellt. Von der Drehplatte auf dem Auwer begannen die Verlegearbeiten zur Pfannenstraße. Der Werdern ist auf der rechten Seite aus Richtung Valme fast fertig.

Es fehlt noch die zweite Seite der Heinrich-Lübke-Straße, die August-Beule-Straße mit Sonnenhang, das gesamte Gebiet des Eickhagens mit Nebenstraßen, der Kamp, die Siedlung im Seifen und die linke Straßenseite auf dem Werden. Hier werden die Häuser wegen des Valmekanals von der Straße hinter den Häusern angeschlossen. Fast beendet hat die Firma Kneer ihre Kabelverlegungsarbeiten von Berlar zum Schaltraum im Seifen.

Spendenübergabe an Pater Oskar

Wie in RuR Nr. 7/92 berichtet, hatten die Schützenbrüder von Heringhausen auf dem Schützenfest 525 DM für Pater Oskar Genatowski gesammelt. Durch nachträgliche Spenden kamen insgesamt 1.600 DM zusammen. Als Pater Oskar am 21. Juni in seiner Heimatgemeinde „Liebfrauen” in Hagen-Vorhalle sein Silbernes Priesterjubiläum feierte, konnten ihm die drei Familien Koch, Rahn und Wilke aus Heringhausen diese Summe für seine Missionsarbeit in Nigeria überreichen. Der zum Orden der „Weißen Väter” gehörende Pater Oskar schrieb an Günther Koch über seine Arbeit:

„Es ist eine Großstadtpfarrei mit drei kleineren Kirchen innerhalb der Stadt - neben der Hauptstation, in der ich mit einem holländischen Mitbruder wohne. Dazu kommt eine Pfarrei, die keinen ständigen Priester hat und die wir mitbetreuen. Zu der gehören auch sechs kleinere Orte, wo wir Messe lesen, so oft wir können und die Christen pastoral betreuen. Während der Regenzeit sind die Straße oft sehr schlecht, daß manche Stationen den Priester sehr selten sehen. In den meisten Orten haben wir Katechisten, die Unterricht geben für die Vorbereitung der Erstkommunionkinder und Firmlinge. Mit den Mitteln, die ich von der Heimat bekomme, helfe ich besonders Kindern in der Schulausbildung, in Krankheitsfällen, und allgemeine caritative und soziale Hilfen werden gegeben.”

Der Spendenbetrag von 1.600 DM kann also direkt vor Ort Gutes bewirken. Wenn jemand für Pater Oskars Missionsarbeit spenden möchte, kann er sich an Günther Koch, Montanusstraße 2 in Heringhausen, wenden. Die Spenden werden direkt - ohne jeden Abzug - an Pater Oskar in Afrika überwiesen. Eine Spendenquittung gibt es auch!

Sieh

Ausflug des MGV Heringhausen

Diesmal hatten sich die Sänger des MGV Heringhausen - in Begleitung ihrer besseren Hälfte - als Ziel die beiden alten Hansestädte Lübeck und Wismar an der Ostsee vorgenommen. Mit Rüdiger Müller aus Andreasberg am Steuer erreichte der Bus bei strömendem Regen gegen Mittag Lübeck. Doch als am Nachmittag zwei nette, junge Damen durch die historische Altstadt führten und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Lübecks zeigten und erklärten, blieb es weitgehend trocken. Alle Teilnehmer waren beeindruckt von der einstigen „Königin der Hanse”. Heute ist Lübeck „UNESCO-Weltkulturgut”, weil die mächtigen Backsteinkirchen, geschichtsträchtigen Bürgerhäuser, malerischen Gassen und Höfe so unverwechselbar erhalten werden. Abends besuchte man dann noch mit Stadtführer Fischer, der in der alten Uniform eines Gendarmen mit Säbel und Pickelhaube erschien, gemütliche historische Gaststätten.

Am zweiten Tag stand eine Fahrt in die ehemalige DDR nach Wismar an. Die Fahrtroute führte bei herrlichem Wetter teilweise über enge, schlechte Straßen mit Kopfsteinpflaster entlang der Ostseeküste. Die kleineren Orte, die Straßenalleen mit ihren schattigen Bäumen und die endlosen Felder vermittelten einen guten Eindruck von der Landschaft Mecklenburgs. Besonders beim Bummel durch Wismar sah man - vor allem in den Nebenstraßen - die Spuren der sozialistischen Marktwirtschaft.

Höhepunkt des Tages war dann die Schiffahrt durch die Wismarer Bucht zur Insel Poel. Am meisten allerdings freute sich Sangesbruder Alfons (Benno) Stehling, als er nach der Ankunft im Wismarer Hafen als Schnäppchen einen 12 Quadratmeter großen Teppich kaufen und mitnehmen konnte. Nach der Rückkehr wurde dann am Abend in der Hanseaten-Diele in Lübeck das Tanzbein geschwungen. Zur allgemeinen Enttäuschung gab es leider keine Live-Musik, dazu kam noch, daß ein halber Liter Bier stolze 10,80 DM kostete.

Vor der Abfahrt am letzten Tag stand ein Besuch des Museumsschiffes „Mississippi” von Kapitän Reinhold Kasten auf dem Programm. Was dieser Abenteurer bei 42 Weltreisen sowie Urwald- und Unterwasserexpeditionen an Sehenswürdigkeiten gesammelt hat, ist einfach unglaublich.

Auf der Heimfahrt entlang der alten Salzstraße wurde in der schönen Stadt Lüneburg Mittagsrast gemacht. Ausklang des dreitägigen Ausflugs war dann in der „Spitzen Warte” vor Rüthen. Hier wurde als Abschluß Bennos Teppich ausgebreitet und auf orientalische Weise zur allgemeinen Gaudi eingeweiht. Alles in allem ein Ausflug mit vielen unvergeßlichen Eindrücken und Erlebnissen, den leider nicht alle Sangesbrüder mitmachten.

Sieh

Meßdienerfahrt nach Rostarzewo in Polen

26 Meßdiener, ein Pastor, fünf Kochfrauen, zwei Männer, Willi und acht Betreuer machten sich am Montag, dem 27.Juli 1992, auf nach Rostarzewo. Nach einer langen Busfahrt (12 Stunden) erreichten wir endlich gegen 19 Uhr unser Ziel, wo wir von unseren polnischen Freunden aufs herzlichste empfangen wurden. Als Unterkunft stand uns die polnische Grundschule zur Verfügung, die dann auch gleich von uns häuslich eingerichtet wurde. Gegen Abend wurden mit den polnischen Jugendlichen Ballspiele gemacht.

Die erste Nacht hatte jeder gut überstanden, bis auf die vielen Mückenstiche. Der Morgen begann mit dem Morgenlob und dem anschließenden Frühstück. Danach wurde Rostarzewo, das 60 km von Posen entfernt liegt, von uns durchkämmt. Nachmittags haben wir unsere polnischen Freunde zum Kaffee eingeladen. Der Tag wurde mit dem Abendlob abgeschlossen, und danach sollte Nachtruhe sein.

Am Mittwochmorgen stand T-Shirt-Painting auf unserem Programm. Weiße T-Shirts wurden mit Stoffmalstiften kreativ und witzig bemalt. Zum Glück hatten die Kochfrauen ihre Bügeleisen mit, so daß die Farben eingebügelt werden konnten. Eine Schnitzeljagd durch Rostarzewo füllte den Nachmittag aus. Im Abendprogramm lief die Sendung „Der große Preis”, die von Wim Thoelke (Christoph Heimes) moderiert wurde. Wir hatten viel Spaß, besonders auch bei den ungeplanten Showeinlagen von Herrn und Frau Bremerich (Sängerduo) und Frau Meyer (Mundharmonika-Solistin).

Am folgenden Morgen mußten unsere Jugendlichen beweisen, wie gut sie Rostarzewo schon kannten (Bildersuchspiel). Nach dieser großen Anstrengung ging es dann ins „kühle Naß”. Willi fuhr uns mit seinem Bus zu einem See (15 km von Rostarzewo entfernt). Dort konnten sich alle mal so richtig austoben, und wer nicht mit der Badehose im Wasser war, der war mit Klamotten drin. Ein Grillabend am Lagerfeuer mit Stockbrot und Würstchen beendete diesen Tag.

Die Fahrt nach Posen, der polnischen Großstadt, fand am Freitag statt. Zuerst wurde in der Altstadt der Dom besichtigt. Nach dem Mittagessen konnten wir Posen dann auf eigene Faust erkunden. Uns zog es zu dem bereits bekannten „Rundkaufhaus” mit 15 runden Stockwerken. An diesem Abend fand unsere erste Disco statt, die von den Betreuern und den Jugendlichen vorbereitet wurde. Samstagmorgen begannen wir mit der Gottesdienstvorbereitung. Wir mußten einige Lieder noch einüben, doch das meiste war schon bekannt. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, hauptsächlich zur Körperpflege. Am Abend war Siggi Harreis (Thomas Senger) zu Gast mit den Montagsmalern.

Um 11 Uhr besuchten wir am Sonntag den polnischen Gottesdienst, der mit unserem Gesang untermalt wurde. Vier Meßdienerinnen unter insgesamt 20 Meßdienern durften in der Messe dienen, was sonst in Polen nicht üblich ist. Nach dem Gottesdienst war jeder von uns bis zum Abend zu Gast in einer polnischen Familie.

Da wir von den Olympischen Spielen in Barcelona nicht viel mitkriegen konnten, haben wir am Montag unsere eigene Olympiade veranstaltet. Von morgens bis zum späten Nachmittag wurden Wettkämpfe zwischen vier Gruppen ausgetragen. Der Höhepunkt dieser Olympiade war die Lagerhochzeit am Abend: ca. 20 Pärchen waren bereit, sich das „Ja-Wort” zu geben. Die Trauung fand im Freien statt, und später wurde noch am Lagerfeuer gesungen.

Am Dienstag starteten wir unsere dreitägige Fahrt nach „Czenstochowa”, dem großen Pilgerort Polens. In Trebnitz besuchten wir die Kirche der hl. Hedwig, Schutzpatronin der Kirche. Gegen 17 Uhr erreichten wir Czenstochowa. Wir schliefen im Pilgerhaus, wo strengste Ruhe herrschte.

Ein paar Meter von dem Pilgerhaus entfernt liegt „Jasna Gora” der helle Berg.In einer kleinen Kapelle befindet sich das Heiligtum Polens, die „Schwarze Madonna”. Zu ihr pilgern jedes Jahr zahlreiche Leute, und wir hatten die Ehre, vor dieser „Schwarzen Madonna” eine deutsche Messe zu feiern.

Am nächsten Tag fuhren wir nach Krakau Dort besichtigten wir wie Wawels-Burg, und später konnten wir in einer großen Souvenir-Passage u. a. Holzartikel kaufen. Auf der Rückfahrt nach Rostarzewo fuhren wir über Annaberg, dem Wallfahrtsort der Schlesier, wo die hl. Anna steht. Spät abends waren wir dann endlich in Rostarzewo.

Ausgeschlafen ging es dann am nächsten Tag mit Gipsmasken weiter. Gesichter, Arme, Füße und Hände wurden eingegipst, getrocknet und der Gips abgemacht. Später wurden die Masken dann bemalt. Daraufhin fand eine Riesen-Wasserschlacht statt, an der auch die Polen ihren Spaß hatten. Dieser Spaß zog sich bis zum Abend unserer zweiten Disco hin. Es wurde wieder mal spät. Am Samstag wurden Lederbeutel und -taschen gebastelt.

Am Abend fand unsere gemeinsame Abschlußfeier statt. Die Stimmung war super, und wir hatten wieder einmal viel Spaß. Frau Regina hatte jedem von uns einen Schlüsselanhänger geschenkt. Der vorletzte Abend ging dann auch wieder viel zu schnell vorbei. Der letzte Tag! Man war sich gar nicht bewußt darüber, wie schnell die schöne Zeit vergangen war. Wir wußten meist nie, was für ein Tag war, aber das war ja auch nicht so wichtig, Im Gottesdienst bedankte sich Pastor Siebert dafür, daß wir da waren und wünschte uns alles Gute. Wir haben diesmal auch wieder die polnische Messe, wo nur die Lesung und das Evangelium in deutscher Sprache gelesen wurden, mit deutschen Liedern begleitet.

Nachmittags war es so heiß, daß keiner die Schule verlassen durfte - und wenn, dann nur mit Sonnenbrille und Kopfbedeckung. Das Thermometer zeigte 45 Grad C, die Gefahr, daß man einen Sonnenstich bekam, war zu groß. Gegen Abend wurde es dann Gott sei Dank etwas kühler. Wir hatten die polnischen Familien zu einer großen Abschlußfeier eingeladen. Die Fahrt fand so ihren guten Abschluß.

Am Abreisetag wurden viele Tränen geweint, aber es gibt bestimmt ein Wiedersehen. Als wir gegen 21 Uhr wieder in Ramsbeck „einliefen” waren unsere Eltern sicher froh, aber wir hätten gerne noch eine Woche drangehängt.

Alles in allem fanden wir, daß es eine gelungene und lustige Fahrt geworden ist. Wir wollen uns deshalb besonders bei unserem Herrn Pastor Skora und bei Herrn Pastor Siebert herzlich bedanken, denn sie haben uns die deutsch-polnische Freundschaft erst ermöglicht. Auch wollen wir unseren Kochfrauen danken, die sich sehr viel Mühe gemacht haben, uns satt zu bekommen. Willi wollen wir auch nicht vergessen, bei ihm wollen wir uns auch bedanken, daß er uns sicher nach Rostarzewo und wieder zurück brachte.

Bei den Jugendlichen und Kindern bedanken wir uns auch, daß sie unsere „Befehle” befolgt haben!!

Die Betreuer

Dachdeckermeister stiftete Wetterhahn für Heringhauser Schützenhalle

Da es bei Veranstaltungen in der kalten Jahreszeit in der Nähe des Mitteleinganges immer sehr zugig war, hatte sich die St. Jakobus-Schützenbruderschaft Heringhausen entschlossen, einen Windfang vor den Eingang der Schützenhalle zu bauen. Der Anbau, welcher sich mit seinem Fachwerk und dem giebelständigen Krüppelwalmdach harmonisch an den vorhandenen, im sauerländischen Fachwerkstil gehaltenen Baukörper anschließt, wurde im Herbst 1991 begonnen und war zum Schützenfest 1992 fertiggestellt.

Gewissermaßen als krönenden Abschluß stiftete Dachdeckermeister Ulrich Bathen aus Heringhausen einen aus massivem Kupfer gearbeiteten Wetterhahn mit Windrichtungsanzeiger.

Abgesehen von den großflächigen Fenstern ist dieses die erste bauliche Veränderung der Eingangs- und Westseite der Heringhauser Schützenhalle, welche in den Jahren 1919 bis 1922 erbaut wurde.

Nachdem die heutige Bruderschaft als Jakobus-Schützengesellschaft im Jahre 1873 gegründet wurde, feierte man das Schützenfest in einem jährlich neuaufzustellenden Zelt auf einem Platz im Fallenstein, welcher von dem Landwirt Stehling für sechs Reichstaler Pachtgeld zur Verfügung gestellt wurde und heute im Besitz der Familie Dudas ist. Die waagrechten Einebnungen für den Zeltplatz sind noch heute im Gelände erkennbar. Bretter und Hölzer für das Zeltgerüst und den Tanzboden wurden bei der Firma Theodor Meschede geborgt. Das Zelttuch und die Beleuchtung lieh man sich bei der Schützengesellschaft Ramsbeck. Eine Tanne für die Erstellung einer Vogelstange lieferte der Gutsbesitzer von Wendt für 3 Reichstaler und 5 Stüber.

Da der Standort des Zeltes offensichtlich sehr ungünstig lag, wurde später ein Platz am Dümpel von Landwirt Franz Gödde angepachtet. Ein eigenes Zelttuch schaffte man an, und auch der Tanzboden war 1912 Eigentum des Vereins.

In den folgenden Jahren wird abwechselnd, einmal von Johann Kenter und von Johann Hesse, ein Platz für das Schützenzelt an den Verein verpachtet. Letzterer ist damit einverstanden. daß im Jahre 1919 der Bau eines festen Schützenzeltes (Schützenhalle) auf seinem Grundstück geplant und begonnen wird. Am 18. 8. 1921 zahlt der Verein 3.000,- Mark für den Bauplatz an Johann Hesse, und das Grundstück wird gerichtlich übertragen. Im Jahre 1921 werden 74.567,18 Mark für den Bau der Schützenhalle ausgegeben (man bedenke - es ist Inflationszeit). Das Jahr 1922 ist das Fertigstellungsjahr. Es werden 480 Zentner Schiefer auf das Dach gearbeitet. Die Fenster und Türen werden eingebaut, eine Musikbühne und eine Kartenbude werden ebenfalls erstellt. Nochmals müssen 34.274,23 Mark aufgewendet werden, so daß insgesamt 108.841,41 Mark für die Ersterstellung der Schützenhalle ausgegeben wurden.

Das erste Schützenfest wurde 1922 in der neuen Halle gefeiert, und die St. Jakobus-Schützenbruderschaft Heringhausen ist somit nun 70 Jahre Hof- und Gebäudeeigentümer.

Reinhard Schmidtmann

Freiwillige Feuerwehr Dorfmeister

Zum zweiten Mal war der Sportverein Schwarz-Weiß Andreasberg Ausrichter der Fußball-Dorfmeisterschaft. Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr nahmen diesmal der Freizeitclub, die Feuerwehr, eine Vertretung des Sportvereins und des Schützenvereins an der diesjährigen Meisterschaft teil. Es gab zwei Vorrundenspiele zum Einzug in das Endspiel. Im ersten Spiel gewann der Freizeitclub mit 2:0 gegen die Mannschaft von SW Andreasberg. Die Feuerwehr setzte sich dann gegen den Schützenverein durch und war im Elfmeterschießen der glücklichere Sieger. An diesem Sporttag hatte der Vorstand des SWA für das leibliche Wohl mit Erbsensuppe, Grillwürstchen, einer Cafeteria und kühlen Getränken gesorgt. Außerdem wurde ein Torwandschießen durchgeführt.

Beim Finalspiel am späten Nachmittag bei Super-Wetter ging es um den vom Sportverein gestifteten Wanderpokal, der erstmals ausgespielt wurde. Mit 3:1 Toren gegen den Freizeitclub konnten die Feuerwehrleute das Spiel für sich entscheiden und aus den Händen des 1. Vorsitzenden des SWA Andreasberg, Josef Teutenberg, den Pokal in Empfang nehmen. Ein gemütliches Beisammensein aller Vereine schloß sich an.

Erfolgreiche Turniertänzer

Auf ein erfolgreiches Jahr im Turniertanzsport kann Klaus Köster (Ramsbeck) mit seiner Partnerin Dagmar Hoß aus Paderborn zurückblicken. Im Herbst letzten Jahres schafften die zwei, die beide Mitglied im TSC Blau Weiß Paderborn sind, jedoch für den Tanzsportclub Olsberg starten, auf mehreren Turnieren den Einzug ins Finale, womit sie sich gleichzeitig Punkte und Plazierungen für den Aufstieg in die nächsthöhere Turnierklasse sichern konnten.

Auf Turnieren in Kassel, Paderborn und Coesfeld konnten sie sich nach mehreren Runden den Weg zur Endrunde freitanzen. Ihre besten Ergebnisse waren zu diesem Zeitpunkt ein 2. Platz bei einem Turnier in Vellmar sowie ein ebenfalls 2. Platz bei den Nordhessischen Tanztagen, die vom Landestanzsportverband Hessen durchgeführt worden sind. Mit diesen Erfolgen standen sie kurz vor dem Aufstieg aus der D-Klasse in die Haupt-Klasse C-Latein. Den Sprung zur C-Klasse schafften sie am 2. November 1991 in Bad Salzuflen.

Von diesem Zeitpunkt an bis im Mai dieses Jahres wurde eine Turnierpause eingelegt. Da in der C-Klasse ein höherer Bewertungsmaßstab zugrundegelegt wird, wurde die Zeit zum intensiven Training genutzt. Es wurden neue und vor allen Dingen schnellere Figurenfolgen eingeübt. Darüber hinaus mußte jetzt neben Samba, Cha-Cha, Rumba und Jive noch ein 5. lateinamerikanischer Tanz, der Paso-Doble, komplett neu erlernt werden.

Im Mai dieses Jahres wagten sich Klaus und Dagmar in Göttingen erstmals in der C-Klasse auf das Parkett. Hier gelang es ihnen, was sie vorher selbst nicht für möglich hielten. Auf ihrem ersten Turnier in dieser Klasse war nach Vor- und Zwischenrunde der Weg ins Finale frei, in dem sie schließlich einen 6. Platz belegten. Auch auf weiteren Turnieren in Bielefeld und Gießen waren die beiden Tänzer erfolgreich und konnten jedesmal die für den Aufstieg notwendigen Endrundenplazierungen mit nach Hause nehmen. Das bisher beste Ergebnis in dieser Klasse war ein 3. Platz auf einem Turnier im Juni dieses Jahres in Baunatal, wo sie u. a. Paare aus Bremen, Gütersloh, Hannover, Frankfurt und Fulda hinter sich lassen konnten.

Das nächste größere Ziel, das sich Klaus und Dagmar gesetzt haben, ist das Erreichen der B-Klasse. Das Training der beiden findet überwiegend im Paderborner Tanzsportclub statt. Unterrichtet werden die zwei dort von dem polnischen Trainerpaar Christoph Wasilewski und Carolin Felska, die selbst aktive Turniertänzer sind und als Finalisten der letzten Weit- und Europameisterschaften über 10 Tänze mit zur Spitze im internationalen Profi Tanzsport gehören. Neben dem Club-Training in Paderborn stehen für Klaus und Dagmar in regelmäßigen Abständen private Trainerstunden in Gütersloh auf dem Programm, wo sie unter den wachsamen Augen ihres Trainers zum einen versuchen, ihre Tanztechnik zu verbessern und zum anderen aber auch ständig neue Choreographien einstudieren.