April 93

März93

1993

Mai93


Reinhold Bültmann neuer 2. Vorsitzender des TuS Valmetal

40 Mitglieder des am 2. Februar 100 Jahre alt gewordenen Sportvereins TuS Valmetal erschienen zur ordentlichen Generalversammlung im Gasthof Kleine. Vorsitzender Wolfgang Koroll gab einen Ausblick auf die Jubiläumswoche vom 19. bis 27. Juni 1993. Jede Abteilung des TuS wird einen vollen Tag dieser Festwoche gestalten. Dazu ist am 26. Juni ein großer Gala-Abend in der Schützenhalle Ramsbeck geplant. Ortsheimatpfleger Engelbert Prein und Siegfried Haas bereiten eine umfangreiche Festschrift einschließlich Bildband vor, die zu Beginn der Festwoche erscheinen wird.

Das Amt des 2. Vereins-Vorsitzenden konnte wieder besetzt werden. Die Versammlung wählte Reinhold Bültmann ohne Gegenstimme, und Vorsitzender Wolfgang Koroll war sichtlich erfreut über die glatte Wahl seines neuen Stellvertreters

Klaus Köster (Kassenwart), Paul Becker (2. Geschäftsführer), Ludger Kleine (Pressewart) und Winfried Kraft als Sportabzeichenobmann stellten sich erneut zur Wahl und wurden wiedergewählt.

Alle Jugendmannschaften des TuS belegen Spitzenplätze in den jeweiligen Ligen, so daß Jugendleiter Norbert Wegener durchaus zufrieden sein könnte, wenn nicht der Mangel an Betreuern und Übungsleitern zu beklagen wäre.

Die Fußballabteilung verzeichnet wieder einen Aufwärtstrend, denn die 1. Mannschaft spielt, bedingt durch die Rückkehr einiger Spieler, um den Aufstieg in die Kreisliga A mit. Auch eine 2. Mannschaft ninmt wieder am Spielbetrieb teil

Das neue Sportheim strebt seiner Fertigstellung entgegen, was dem unermüdlichen Einsatz vieler Mitglieder zu verdanken ist. Einige Wenige haben hier bereits einen Großteil ihrer Freizeit investiert, dagegen haben andere vorwiegend durch Abwesenheit geglänzt.

Auch die Tennisabteilung wird das Tennisheim im Jubiläumsjahr fertigstellen. Die Einweihung wird im Mai stattfinden. Abteilungsleiter Karl-Heinz Hoof berichtete, daß die Mitgliederzahl der Tennisabteilung, derzeit 160, aus Gründen der Platzkapazitäten nicht erweitert werden kann. 1992 hat erstmals eine Herrenmannschaft an den Medenspielen teilgenommen und gleich den Aufstieg geschafft. Für 1993 wurden inzwischen noch eine 2. Herrenmannschaft und eine Seniorenmannschaft gemeldet.

Die Schwimmabteilung hat 1992 an etlichen Wettkämpfen teilgenommen. Es besteht in der Abteilung neben zwei Wettkampfgruppen auch eine Nichtschwimmergruppe. Künftig will Abteilungsleiter August Hermes auch die Geselligkeit mehr in den Vordergrund stellen, so sind u.a. geplant eine Fahrt ins Aquadrom nach Bochum sowie Wanderungen und Kartoffelbraten.

TuS Alte Herren waren in Sachsen

Die Alten Herren reisten auf Einladung des Sportvereins SV Siebenlehn nach Sachsen und nahmen an einem Fußball-Hallenturnier teil. Vereinswirt Peter Franz! hatte die Reise vermittelt, da er selbst viele Jahre in diesem Verein aktives Mitglied war.

Die sechs reisenden Valmetaler erlebten dort eine beeindruckende Gastfreundschaft. Die -Alten Herren aus Siebenlehn (am Rande des Erzgebirges) hatten einen gemütlichen Abend organisiert, in dessen Verlauf auch die Probleme und Sorgen der Menschen in den neuen Bundesländern zur Sprache kamen.

Das Hallenturnier beendeten die Valmetaler als Sechster von acht Mannschaften. Man mußte erfahren, daß auch in Sachsen sehr gut Fußball gespielt wird. Leider zeigte sich das Wetter nicht von der freundlichsten Seite, doch Hin- und Rückfahrt verliefen letztendlich problemlos.

Die Siebenlehner Alten Herren kommen übrigens zum Gegenbesuch im Juni ins Valmetal.

Erfolgreiche D-Jugend

Am Karnevalssonntag, dem 21.2.1993, konnte die D-Jugend des TuS Valmetal ihr eigenes Hallenturnier in Bestwig souverän gewinnen. Der Erfolg kam zustande durch ein 4:1 gegen Eslohe, ein 2:1 gegen Meschede, ein 3:1 gegen Bödefeld, ein 7:0 gegen Schmallenberg/Fredeburg und einen 7:0 Erfolg gegen Ostwig/ Nuttlar. Somit kam man auf 10: 0 Punkte und 23:4Tore und damit zum Sieg vor Eslohe und Meschede. Die erfolgreichsten Torschützen waren Frank Werker mit 10 und Florian Labe mit 5 Toren.

Der Erfolg konnte auf dem Feld fortgesetzt werden. Beim SSV Meschede gewann die D-Jugend (10-12Jahre) mit3:2. Am 22.3. mußten sich die Jungen, die von Burkhard Hessewirkungsvoll betreut werden, nach hartem Kampf Schmallenberg/Fredeburg mit 0:1 geschlagen geben. Erst drei Minuten vor Schluß fiel das Tor für die Sieger, die ungeschlagen die Tabelle anführen und acht Kreisauswahlspieler in ihren Reihen haben. Da kann man der Mannschaft und ihrem tüchtigen Trainer nur Hochachtung zollen. Vor kurzem fand für die Spieler der C- und D-Jugend eine Sichtung für die Kreisauswahl statt. Für den vorläufigen Kader wurden sechs Jugendspieler des TuS Valmetal eingeladen.

C-Jugend: Maik Ehls, Soner Berk und Muhammes Pistofoglu;

D-Jugend: Daniel Klauke, Mehmet Demiralp und Huseyin Akgün.

Generalversammlung der IPA

Am 4.3.1993 trafen sich die Mitglieder der IPA-Verbindungsstelle Hochsauerland zur Jahreshauptversammlung im Ramsbecker IPA-Haus. Es waren allerdings zwei Versammlungen, denn ein eigener Verein dient dem Unterhalt des Ramsbecker IPA-Zentrums: „IPA-Tagungs- und Erholungsheim Haus Ramsbeck e. V.”.

Der Freundschaftsvereinigung der Polizei im HSK gehören zur Zeit 162 Mitglieder an, denen das Motto der IPA „Servo per Amikeco” (Dienen durch Freundschaft) ein erstrebenswertes Ziel ist. Der Leiter der Verbindungsstelle, Wolfgang Wenzel aus Meschede, konnte in seinem Geschäftsbericht zum Hausverein erfreut mitteilen, daß die Belegung des Hauses mit Feriengästen besser geworden ist. Die 19 Betten waren bei insgesamt 1.935 Übernachtungen von 525 Gästen belegt (1991: 461 Gäste mit 1.702 Übernachtungen). Früher erreichte Zahlen von bis zu 3.000 Übernachtungen werden wegen der ausbleibenden Winter nicht mehr erreicht. Aber das Haus steht im Vergleich zu anderen IPA-Häusern glänzend da.

In viel Eigenleistung wurden am Haus wieder zahlreiche Verbesserungen durchgeführt. Es wurde die Heizung auf Gas umgestellt, Fenster und Heizkörper wurden erneuert und eine neue Dusche gebaut, dazu wurden die Zimmer renoviert und teils neu möbliert. Außen soll der ehemalige Tennisplatz, eine Fläche von 370 qm, für 30.000 DM gepflastert werden. Dazu kommen neue Spielgeräte. Endlich soll auch der Lärmschutzwall, „Westwall” genannt, begrünt werden. Bis zum Jahre 1996, in dem das Haus 25 Jahre besteht, soll alles fertig sein.

Auch im zweiten Jahresbericht konnte Wolfgang Wenzel Gutes vermelden. Es wurden Kontakte zu Kollegen aus Moskau geknüpft, der Besuch im letzten Jahr soll 1993 erwidert werden. Ein großer Erfolg war auch die Studienfahrt nach Prag. m nächsten Jahr gibt es das zweite „Fly In” in Dänemark und eine Studienfahrt nach Budapest.

In diesem Jahr konnte Wolfgang Wenzel in Vertretung des Landesgruppenleiters Horst Thiemann drei verdiente IPA-Kollegen ehren. Edgar Fröhlich aus Brilon erhielt für 25jährige Mitgliedschaft in der IPA die Silberne Ehrennadel, ebenso Reinhard G ramsch aus Meschede, dieser war jedoch durch seinen Dienst in den neuen Bundesländern verhindert, die Ehrung entgegenzunehmen. Die höchste Auszeichnung, die Goldene Ehrennadel, wurde Hans Schmitte verliehen. Damit wurde sein unermüdlicher Einsatz im Vorstand und beim Bau des IPA-Hauses gewürdigt. Die Vorstandswahlen ergaben ausnahmslos Wiederwahlen: Wolfgang Wenzel als Verbindungsstellenleiter, Hermann-Josef Meyer als 1. Sekretär, Johannes Bartmann als 2. Sekretär und Hans Schmitte als Kassenwart. In den Beirat der Verbindungsstelle wurden neu gewählt: Traudel Spork aus Stockhausen, Willi Dohle aus Remblinghausen und Ulrich Woldt aus Eslohe.

FORT FUN öffnet wieder

Nach der Winterpause ist es am Samstag, dem 3.April,wieder soweit: Das Abenteuerland FORT FUN starte in die neue Saison. Zur Zeit sieht der Freizeitpark noch gar nicht nach Eröffnung aus, denn bis in die letzen Tage schaffen noch die Beschäftigten, um den Besuchern einen „astreinen” Park präsentieren zu können. Auch der TÜV dürfte bis zur Eröffnung die einzelnen Fahrgeschäfte abgenommen haben.

Für die neue Saison wurden die Eintrittspreise um 2 DM auf 24 DM für Erwachsene, 22 DM für Kinder und 19 DM für Gruppen ab 20 Personen erhöht. cGeblieben ist der kinderfreundliche Freitag, an dem ein voll zahlender Erwachsener zwei Kinder bis 11 Jahre kostenlos in den Freizeitpark mitnehmen darf. Dafür wird dem Besucher viel geboten: In der Zeit von 10 bis 18 Uhr und länger kann er eine Vielzahl Shows und Fahrattraktionen kostenlos benutzen. Dazu zählen u.a. der Sessellift zum Stüppel mit anschließendem Rutsch ins Tal, das Riesenrad, die Wildwasserbahn, der Wirbeiwind, der Pirat u.v.a.m.

Die Western-Dampfeisenbahn wird in diesem Jahr noch parkeigene Konkurrenz bekommen, denn im Laufe des Sommers soll die Einschienenbahn „Silent Move” in Betrieb genommen werden. Mit ihr wird man 2.000 m um den gesamten Freizeitpark herumfahren können. Noch beschäftigen sich allerdings die Handwerker der Baufirma Einhäuser aus Nuttlar mit diesem Projekt

Sie haben 137 Fundamente gegossen, auf denen die Träger ruhen werden, die den Schienenweg aus Stahl tragen werden. Bei unserer Erkundungstour waren bereits 90 Fundamente, die 1,50 m tief reichen, fertig. Die sechs Züge können je 18 Personen befördern und haben Elektroantrieb. Es wird zwei Bahnhöfe geben: unter dem Riesenrad und an der Marienkäferbahn im unteren Parkabschnitt.

Eine weitere Neu-Attraktion dürfte die Oldtimerbahn mit 12 Benzinern sein: mit Tempo 20 km/h können zwei Personen pro Wagen auf der Rennbahn „rasen”. Seine Geschicklichkeit kann der Truckfreund beim Rangieren ferngesteuerter Mini-Trucks beweisen, Zirkusluft kann man beim chinesischen Zirkus schnuppern, dessen sieben Artisten Weltniveau haben.

In diesem Jahr wurden wieder fünf Millionen DM ausgegeben, um die Attraktivität des Parks zu erhöhen. Den Löwenanteil davon verschlingt die Einschienenbahn.

Wenn es neue Attraktionen gibt, müssen auch weitere Beschäftigte eingestellt werden. Die Stammbelegschaft erhöht sich um sechs Personen auf über 100. Dazu kommen in Spitzenzeiten noch bis zu 100 Aushilfen (Schüler, Studenten) und etwa 30 Beschäftigte in den Pachtbetrieben. Somit stellt FORT FUN einen beachtenswerten Wirtschaftsfaktor in der Gemeinde Bestwig dar. Vertreten sind eine Vielzahl von Handwerksberufen: Elektriker, Schreiner, Schlosser, Klempner, Maler, Maurer und Gärtner. Viele haben den Winter durchgearbeitet um zu reparieren, renovieren und zu streichen, aber auch um Neues zu schaffen.

Geschäftsführer Peter Vohle und Parkleiter Reinhold Bültmann -erwarten für die kommende Saison, daß das Vorjahresergebnis von rd. einer halben Million Besucher gehalten werden kann. Angesichts der augenblicklichen wirtschaftlichen Rezession dürfte eine Steigerung der Besucherzahlen schwierig sein. Man hofft, durch das Image vom sauberen und familienfreundlichen Park in der Bewertung der Besucher gut abzuschneiden.

Großer Bahnhof im Bergbaumuseum

Der 24. März wird sicherlich nicht der geringste Tag in der 20jährigen Geschichte des Ramsbecker Bergbaumuseums und Besucherbergwerks sein. An diesem Tage galt es gleich zwei Ereignisse zu feiern, und die Zahl der Ehrengäste zeigte den besonderen Charakter des Tages an: Einmal erreichte die Besucherzahl die zwei Millionen-Grenze, dann wurde mit der Eröffnung einer neuen Teilstrecke die Attraktivität des Besucherbergwerks erhöht, vor allem für Fachbesucher.

Im Mittelpunkt des Tages stand zunächst Frau Elisabeth Schütte aus Gleidorf, Mutter zweier Kinder, die mit ihrem Frauenchor am 10.März „Untertage” wollte und vom Empfangskomitee freudig überrascht wurde. Sie mußte als zweimillionste Besucherin viele Glückwunschhände schütteln und konnte als Erinnerung an dieses Ereignis einen stattlichen „Fresskorb” (auch zum Trinken war etwas darin) mit nach Hause nehmen. Der sympathischen Frau war dieses von Herzen zu gönnen.

Der zweite Teil der Veranstaltung betraf etwas die Zukunft des Bergbaumuseums, denn mit der Erschließung einer äußerst erzhaltigen Fundstätte im Bereich des Besucherbergwerks wurde ein besonders für Fachbesucher höchst interessantes Kleingrubenfeld zugänglich gemacht. Bisher klagten Fachbesucher darüber, daß im Bereich des Besucherbergwerks leider kaum Erze zu sehen waren, allenfalls in Spuren.

Betriebsdirektor Helmut Eckard erläuterte ausführlich die Erschließung dieses neuen Bereiches. Er gab eine übersichtliche Schilderung der geologischen Verhältnisse im Ramsbecker Erzbergbau, die einen äußerst komplizierten Aufbau der Lagerstätten erkennen ließ. Eine für Ramsbeck typische Erzausbildung ist das sogenannte Dichterz, das in der neu „aufgewältigten” Gangstrecke zu sehen ist. Das unter hoher mechanischer Beanspruchung - also unter hohem Druck - entstandene Dichterz ist eine Spezialität, die nur noch an wenigen Fundstätten in der Welt vorkommt, aber nirgendwo so kompakt wie in Ramsbeck.

Die Lagerstätte war nur unter Gefahr zugänglich, fachkundige Besucher beklagten das aus Sicherheitsgründen erlassene Begehungsverbot. Man entschloß sich deshalb, die Zugangsstrecke zu dieser Lagerstätte bergmännsich sicher auszubauen.

Die 120.000 DM kostende Ausbaumaßnahme - 55.000 DM davon trug der Landschaftsverband Westfalen-Lippe - wurde von der , „Stollen- und Felsbau” der Sachtleben Bergbau GmbH & Co 1992 übernommen. In dieser Truppe arbeiten überwiegend ehemalige Ramsbecker Kumpel. Es mußten alte Rohrleitungen und Kabel entfernt werden, der Wassergraben vertieft und Firste und Stöße „beräumt” werden. Besondere Sorgfalt mußte bei der Sicherung des Gebirges durch Felsanker, Maschendraht und Baustahlmatten walten. Stellenweise wurden Spritzbeton und Betonunterzüge angebracht. Der 150 m lange Zugangsweg zur Lagerstätte auf dem Weg zum Margarethenschacht wurde straßenschuhgerecht ausgebaut. Gelöst werden mußten ferner Probleme der Beleuchtung, auch bei der Zufahrt zum Besucherbergwerk. Helmut Eckard empfahl zum Schluß seines sehr aufschlußreichen Referats, die Darstellung der Geologie zu vervollständigen und die Geschichte der Erzaufbereitung darzustellen, da die Ramsbecker Aufbereiter immer führend gewesen seien.

Bürgermeister Hans-Georg Meyer betonte die Wichtigkeit des Bergbaus in Ramsbeck, der eine wichtige Steuerquelle der Gemeinde war. Zugleich lobte er die Hilfen für den Sozialplan und die Entwicklung des Dorfes Ramsbeck zur Fremdenverkehrsgemeinde. Auch Gemeindedirektor Werner Vorderwülbecke, nach langer Krnakheit erstmals wieder in der Öffentlichkeit, freute sich über die positive Entwicklung des Bergbaumuseums, das man getrost als sein Lieblingskind bezeichnen kann. Dr. Liegat, jugendfrischer 35jähriger Chef der „Fels- und Stollenbau”, überreichte ihm als Geschäftsführer des Bergbaumuseums den schon verschollen geglaubten Schlüssel, mit dem der Steiger Martin Ziebart 1974 die Grube abschloß. Dieser hatte die Übergabe an Walter Miederer mit den Worten kommentiert: „Hoffentlich wird damit die Grube wieder aufgeschlossen!”

Der ehemalige Bergwerksdirektor äußerte dazu spontan: „Wenn auch die Grube noch nicht wieder aufgemacht wurde, so ist die jetzige Entwicklung ein Anlaß zur Freude.”

Umrahmt wurde die Feierstunde vom Fanfarenzug Nuttlar, der auch die Besucher nach der Einfahrt in die „Unterwelt” musikalisch begrüßte. Nach alter Bergmannssitte reichte dazu Museumsleiter Karl-Stephan Felix zünftig einen Bergmannsschnaps.

Maria und Josef erhöht

Am Donnerstag, dem 18. 3., haben freiwillige Helfer die Statuen Mariens mit dem Kind und des heiligen Josef in der Pfarrkirche St. Margaretha wieder auf ihren angestammten Platz gehoben. Bisher standen sie seit der Renovierung der Kirche unterhalb des jetzigen Standortes, als wären sie versandfertig gemacht worden. Auf Bitten vieler Gemeindemitglieder hat Pastor Joachim Skora sie nun wieder erhöhen lassen. Dazu mußten die Helfer wieder die Nischen öffnen, die seinerzeit zugemauert worden waren. Einziger Kostenpunkt dieser Aktion war die Anschaffung von zwei kleinen Marmorplatten, auf denen die Statuen ruhen. Viele Kirchenbesucher äußerten sich begeistert darüber, daß Maria und Josef wieder wohlgefällig auf das gläubige Volk herabschauen. Einer meinte sogar, daß ähnlich wie beim Straßenbau jetzt auch in der Kirche Rückbaumaßnahmen für erforderlich gehalten wer den. Wir regen in diesem Zusammenhang an, unterhalb des Kreuzes im Altarraum ein Fries anzubringen; die Kirche würde da urch wärmer und „wohnlicher”.

GV der Jakobus-Schützen

Am 21. Februar konnte Brudermeister Werner Kenter 56 Schützenbrüder aus Heringhausen zur Generalversammlung begrüßen. Nach der Verlesung des Protokolls folgte der Kassenbericht des Geschäftsführers Reinhold Mertens, dem die Versammlung einstimmig Entlastung erteilen konnte, zumal ein erfreulich Überschuß in der Kasse blieb.

Das Schützenfest '93 wird wiederum auf dem Pfingstfest gefeiert. Wie im letzen Jahr konnte die Kapelle aus Züschen verpflicht werden (9.300 DM + MwSt); die Theke wurde an Burkhard Schnier aus Velmede (21.500 DM + MwSt) verpachtet. Die Versammlung beschloß mit Mehrheit, den Eintrittspreis in diesem Jahre auf acht DM zu erhöhen. Da die Jakobus-Schützenbruderschaft Heringhausen 1993 ihr 120jähriges Bestehen feiern kann, findet wieder ein Kaiserschießen statt, an dem alle ehemalige Schützenkönige teilnehmen können. (Durch Beschluß wurde festgelegt: Es darf nur der ehemalige König um die Kaiserwürd mitschießen, der auch noch dem Verein angehört. Auch der amtierende König darf sich grundsätzlich beteiligen, wenn er nicht freiwillig verzichtet.) Der jetzige Kaiser, Johannes Dicke, war zehn Jahre im Amt; Brudermeister Kenter fand lobende Worte für dessen vorbildliche Amtszeit. Anschließend informierte Hauptman Wolfgang Siebers die Versammlung über das geplante Programm der drei Festtage (es erscheint ausführlich in der nächste Ausgabe von RuR).

Zum Schluß der Generalversammlung wurde auf das Vorhabe der Feuerwehr hingewiesen, zum 1. Mai einen Maibaum aufz stellen. Da jedoch die nötige Baugenehmigung noch nicht erteilt ist und ein geeigneter Standort (an der Schützenhalle) noch nicht gefunden ist, will man sich vorläufig mit dem Aufstellen einer geschmückten Birke begnügen. Im Anschluß soll in der Schützen halle, die von der Bruderschaft ohne Pacht zur Verfügung gestellt wird, ein gemütliches Beisammensein unter Beteiligung möglichst aller Vereine des Dorfes sein. Wenn es gelingt, jeden Verein in irgendeiner Form (Bewirtung, Sternwanderung, Singen, Musizieren etc.) zum Mitmachen zu gewinnen, wäre die Idee der Feuerwehr ein guter Ersatz für das ausgefallene Osterfeuer!

Sieh

Jubilarehrung des MGV Heringhausen

Am 27. Februar konnte der Gesangverein Heringhausen zusammen mit dem Kirchenchor ein besonderes Jubiläum feiern: Johannes Becker ist seit nunmehr 40 Jahren Chorleiter des MGV. Gleichzeitig sind Franz Föckeler und Hermann-Josef Kenter 40 Jahre sowie Karl Dicke und Paul Stehling 25 Jahre als aktive Sänger im Verein.

Nach der Einstimmung durch verschiedene Liedvorträge und der Begrüßung nahm zunächst Kreischorleiter Rudolf Hatzfeld die Ehrung von Chorleiter Johannes Becker vor. Er sagte u.a.: „40 Jahre gelten im Beamtenmilieu als ehrwürdig. Aberein 40jähriges Engagement als Chorleiter kann nicht mit dem Beamtenstatus verglichen werden, weil es nebenberuflich geleistet wurde. Johannes Becker verstand sein Engagement als Berufung ins Amt und stellte dieses Amt 40 Jahre lang in den Dienst der Gemeinnützigkeit zum Wohl des ganzen Dorfes Heringhausen!” Für diese Leistung konnte Kreischorleiter Hatzfeld dem Jubilar als Erstem überhaupt die Ehrennadel in Gold für Chorleiter zusammen mit der Urkunde des Sängerbundes NRW übergeben. Auch Josef Rath, Vorsitzender des Kreissängerbundes, ging in seiner Laudatio noch einmal auf die Verdienste von Johannes Becker ein, dem er als gute Eigenschaften eines Chorleiters persönliches Engagement, Fachwissen und menschliches Verständnis bescheinigte. Josef Rath überreichte dem Jubilar neben einem Buchgeschenk Urkunde und Silberplakette des Sängerbundes. Anschließend wurden die anderen treuen Jubilare geehrt, die sich in all den vielen Jahren ihrer Mitgliedschaft stets vom Grundsatz leiten ließen: Singen macht Freude! Singen ist im Chor am schönsten

Franz Föckeler, Hermann-Josef Kenter, Karl Dicke und Paul Stehling bekamen die Ehrennadel in Silber. Der Vorsitzende des MGV, Gerhard Bültmann, schenkte allen Jubilaren im Namen des Vereins das Buch „So schön ist Deutschlands Osten”. Johannes Becker erhielt außerdem ein Geldgeschenk.

Ein Liedvortrag von MGV und Kirchenchor beendete die offizielle Jubilarehrung. Anschließend saß man noch lange in froher Runde zusammen, was nicht zuletzt Musikus Dieter Hölter und seinem Sohn zu verdanken war, die in hervorragender Weise zum Tanz aufspielten und für Stimmung sorgten.

Sieh

Goldene Kommunionfeier der Jahrgänge 33/34

Zur Goldenen Kommunionfeier, die wir am 2. Mai 1993 mit einem Festhochamt um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Margaretha in Ramsbeck begehen, fällt mir folgendes wahres Erlebnisein:

Als ich damals 1940 eingeschult wurde, wies uns Pfarrer Leonhardt auf den regelmäßigen Besuch der wöchentlichen Schulmesse hin, wovon ich denn auch öfter Gebrauch machte. Eines Morgens kam ich leider etwas zu spät zur hl. Messe, die Bänke meines Jahrgangs waren schon besetzt, und so landete ich in den hinteren Bänken zwischen den großen Mädchen. Da ich immer sehr eifrig war, ahmte ich ihnen alles nach, jede Geste, singen und beten, dann ging es zur hl. Kommunion. Alle Mädchen gingen aus der Bank zum Altar, ich auch. Was nun? Alle hatten die Hände gefaltet, ich auch. Jedes Mädchen machte vor dem Herrn Pastor die Augen zu und den Mund auf, ich auch. Der Pfarrer legte uns den Leib des Herrn auf die Zunge, mir auch. Er hat nicht bemerkt, daß ich noch zu klein war.

In Reih' und Glied gingen nun alle zurück in die Bank, ich auch. Man legte das Gesicht in die Hände, ich auch - und nahmen den Schluß des Gottesdienstes wahr. Zwar vernahm ich ein Raunen und Flüstern im Umkreis, ahnte aber nichts. Aber was dann kam, werde ich nie vergessen: Als wir draußen waren, fiel alles über mich her, als hätte ich was ganz Schlimmes gemacht! Frl. Funke, Lehrer Traude, die großen Schüler, die Ramsbecker Kirchenbesucher, alles war in großer Aufregung, daß da ein siebenjähriges Mädchen unwürdig kommuniziert hatte. Allmählich wuchs dann wieder Gras darüber.

Vierzig Jahre später - auf dem Friedhof am Grab meiner Mutter - fragte mich eine alte Dame, wer ich denn sei. Ich nannte ihr meinen Namen, und sie sagte: „Bist du nicht das Mädchen, das damals unwürdig kommuniziert hat?” Voller Stolz konnte ich dieses bejahen, denn durch alle Lebenslagen gegangen, hatte ich inzwischen genügend Selbstbewußtsein.

Später, als mein ältester Sohn sieben Jahre alt war, fragte mich der hiesige Dorfpfarrer - ich wohne in einem kleinen Dorf im oberen Sauerland - ob ich nicht gewillt sei, Dieter zur Frühkommunion zu schicken, er sei doch so ein aufgeweckter Junge und man mache das heute schon vielfach, das war 1965. Ich mußte heimlich schmunzeln, dann erzählte ich unserem Pastor das Erlebnis meiner eigenen Frühkommunion. Er lächelte ebenfalls über die damalige Intoleranz der Leute, konnte aber nicht bewirken, mich umzustimmen, ich blieb bei meinem strikten „Nein!”

Irmgard K.

Eine begeisternde Truppe

Am Samstag und Sonntag, dem 6. und 7. März, war die Musikgruppe „Amos” aus dem Siegerland zu Gast in St. Margaretha. Eingeladen hatte sie Pfarrer Joachim Skora, der die Mitglieder aus seiner Zeit als Vikar in Netphen kennt. Unter der Leitung von Karsten Jüngst stellte die sechsköpfige Gruppe neue christliche Songs vor. In den zum Teil selbst komponierten Liedern klang die Angst vor einer schlechten Zukunft mit Zerstörung der Umwelt an, aber auch die helle Lebensfreude, die ihre Kraft aus dem Glauben schöpft, etwa der Song „Stell dir vor, jeder Stern ist ein Gebet”, der zur Versöhnung aufrief. Ermutigend war auch das Lied „Farben für den Winter”, das auch am folgenden Sonntag in der Pfarrkirche vorgetragen wurde. Die knapp 50 vorwiegend jugendlichen Zuhörer spendeten begeistert Beifall für die Amateurkünstler.

Am Sonntag begleitete die Gruppe musikalisch einen Jugendgottesdienst. Die Texte hatten Jugendliche von St. Margaretha erarbeitet; der Höhepunkt war ein Sprechspiel statt einer Predigt: Unter dem Thema „Auf dem Weg zur Auferstehung” wird ein junger Mensch gelockt von den Annehmlichkeiten der Welt wie Reichtum, Spaß, Bequemlichkeit, Ausstieg und grenzenloser Freiheit. Diesen Genüssen des Lebens wird die Botschaft Jesu gegenübergestellt, die keinen leichten Weg durchs Leben verheißt, die aber auch nicht der Feind eines frohen Weges ist. Tröstlich die Botschaft: Gott ist auf dem Weg immer bei dir! Erfreulich war, daß die Kirche gut gefüllt war, viele erwachsene Besucher des Gottesdienstes waren hellauf begeistert.

Am Abend des Sonntags genossen über 100 Besucher in der Pfarrkirche ein Konzert für Orgel und Trompete. Klaus Stehling aus Heringhausen ließ virtuos die neue Orgel erklingen, Guido Weller aus Lünen bot Meisterliches mit seiner Trompete. Auf dem Programm standen Werke von Dietrich Buxtehude, John Trave rs, John Bennett, Johann Pachelbel, Giovanni Viviani, Hatto Ständer, Guiseppe Torelli, Theodore Dubois und Georg Philipp Telemann. Die Zuhörer spendeten begeistert langanhaltenden Beifall für diesen musikalischen Hochgenuß.