März 95

Feb95

1995

Apr95


Neuer Kinderspielplatz

Der Kinderspielplatz in Andreasberg an der Dorfstraße ist Jahren in einem schlechten Zustand und lädt daher nicht gerade zum Spielen ein. Aus diesem Grund trafen sich jetzt rund 20 Eltern, um hier etwas zu ändern und um etwas Neues für die Andreasberger Kinder zu schaffen.

Die Gemeinde Bestwig stellt zu diesem Zweck das Grundstück zwischen Reinhard Becker und der Gaststätte Dickmann zur Verfügung. Aufgrund der schlechten finanziellen Lage der Gemeinde sind die Andreasberger auf Eigenleistung angewiesen. Das notwendige Geld für die Geräte soll u. a. durch eine Haussammlung und evtl. durch ein Dorffest gesammelt werden.

Die Organisation für den Bau des Spielplatzes liegt in Händen von Erhard Faber, Bernhard Schaub, Michael Kreutzmann, Burkhard Schütte und Karl-Heinz Wagner. Bereits Anfang März geht es mit den Arbeiten los. Bezüglich der späteren Pflege der Anlage wird man sich noch mit der Gemeindeverwaltung abstimmen.

Für mehr als mich

Ich bin ein Sucher
Eines Weges,
Zu allem, was mehr ist
Als
Stoffwechsel
Blutkreislauf
Nahrungsaufnahme
Zellenzerfall.
Ich bin ein Sucher
Eines Weges
Der
Breiter ist
Als ich,
Nicht zu schmal;
Kein Ein-Mann-Weg,
Aber auch keine staubige, tausendmal
Überlaufene Bahn.
Ich bin ein Sucher
Eines Weges, Sucher eines Weges
Für mehr
Als Mich.

G. Kunert

Durch gemeinsame Anstrengung kann aus einem verwahrlosten Platz ein schmuckes Plätzchen für unsere Kleinen den Ort Andreasberg entstehen. Fleißige mithelfende Hände sind stets herzlich willkommen.

Seniorengemeinschaft hielt Rückschau

Der Geschäftsführer der Ramsbecker Seniorengemeinschaft, Willi Studen, konnte zur Generalversammlung viel Gutes vom abgelaufenen Jahr 1994 berichten. In diesem Jahr konnten die Senioren das 20-jährige Bestehen ihrer Gemeinschaft feiern. Erfreulich ist, daß immer wieder neue Mitglieder hinzukommen, so daß z.Zt. ihr 12 Männer und 66 Frauen angehören. Neu zu uns gekommen sind 7 Frauen und 1 Mann, wobei im neuen Jahr weitere Neuzugänge zu verzeichnen sind.

28 mal haben sich die Senioren im Pfarrheim oder zu Fahrten getroffen. 14 mal kam man „nur” zum Spielen und Klönen zusammen. Höhepunkt des Jahres war natürlich das Jubiläum der Seniorengemeinschaft. Am 22. September konnte Willi Studen nach der hl. Messe 93 Personen im Pfarrheim begrüßen, darunter allein vier Pastöre, Abordnungen der kath. Frauengemeinschaft, des Kirchenvorstandes und des Pfarrgemeinderates, Ortsvorsteherin Liesel Reding, Schützenhauptmann Heribert Heimes, die Betreuerinnen der Caritas und eine stattliche Abordnung der Blaumeisen. Letztere und die Kindergartenkinder begeisterten mit ihren Vorträgen die Senioren. Auch Pastor Skora mit einer Kindergruppe als Schlümpfe verdiente sich den Beifall.

Bunt waren die gestalteten Nachmittage: Wetterfrosch Georg Hesse gab den Wetterbericht 1993, Josef Beule zeigte einen Film über Afrika, Georg Hesse und Leo Voßwinkel informierten über heimische Vögel. Rektor Hubert Kotthoff aus Meschede nahm uns mit auf die Dia-Reise ins heilige Land und Schwester Maria Andrea vom Bergkloster in Bestwig stellte das Thema „Kreuz und Kreuz tragen” in den Mittelpunkt eines Vortrages mit anschließender Diskussion. Natürlich durfte der Karneval nicht fehlen, bei dem wieder „bordeigene” Talente die Lachmuskeln strapazierten und das Kommen des Nikolaus.

Zum Höhepunkt des Jahres gehörten die zwei Fahrten zur Landesgartenschau nach Paderborn-Neuhaus mit Besichtigung des Paderborner Domes und eine Drei-Seen-Tour entlang von Sorpe, Henne und Möhne mit einem Abstecher zum Kloster Oelinghausen. Der Möhnesee wurde mit dem Ausflugsdampfer erfahren. Abschluß war in heimischen Gefilden im Ramsbecker Hof und beim Schweitzer Karl. Zwei Kurzausflüge führten zur Besichtgung des Ramsbecker Bergbaumuseums und des neuen Rathauses in Bestwig. Dort wurden die Senioren von Bürgermeister Hans-Georg Meyer und Ortsvorsteherin Liesel Reding empfangen und bewirtet.

Zum Schluß sei gesagt, daß durchschnittlich 54 Personen zu den Seniorennachmittagen kamen, um sich von den Helferinnen der Caritas mit selbstgebackenem Kuchen und Kaffee verwöhnen zu lassen. Da bleibt nur zum Schluß die Frage: Wann kommen Sie zur Seniorengemeinschaft? Mitglieder, die auch erst nach langem Überlegen zu uns gestoßen sind, bestätigen, daß sie eigentlich schon eher hätten kommen müssen. Und so geht das: Mut fassen, einfach kommen oder sich mitnehmen lassen! Schon an der Tür zum kath. Pfarrheim werden durch die freundliche Begrüßung alle Ängste und Zweifel beseitigt. Und die Kosten: Für drei Mark kann man so viel Kaffee und Kuchen genießen, wie man will. Für die Flasche Bier wird eine Mark fällig, Saft, Wasser und Schnaps sind für eine halbe Mark zu bekommen, und das umlaufende Sparschwein kann jeder nach Belieben füttern. Geboten werden dafür Geselligkeit und meistens drei kostenlose Fahrten im Jahr. Schauen Sie doch auch einmal herein, es lohnt sich!

Josef Stehling wird 60 Jahre alt

Josef Stehling aus Berlar vollendet am 22. März sein 60. Lebensjahr. Der seit dem Jahre 1971 beim Arbeitsamt in Meschede schaffende Jubilar dient der Kapellengemeinde in Berlar seit seinem 18. Lebensjahr, also seit nunmehr 42 Jahren, als Organist. Schon vier Jahre ist er 1. Vorsitzender der Chorgemeinschaft Ramsbeck. Durch sein ruhiges und ausgleichendes Wesen hat er es geschafft, daß die Chorgemeinschaft in schwieriger Zeit zusammengehalten hat. Daß heute junge Chormitglieder begrüßt werden können, ist nicht zuletzt sein Verdienst. Wir meinen, er ist der richtige Mann an der richtigen Stelle. Die Chorgemeinschaft gratuliert sehr herzlich ihrem Vorsitzenden und wünscht ihm noch viele segensreiche Jahre.

Gemeindehaushalt 1995 verabschiedet

In der Sitzung des Bestwiger Gemeinderates am 8. Februar 1995 wurde vom Gemeinderat einstimmig der Haushalt 1995 verabschiedet. Lediglich bei Einzelposten - Ausbau des Schulhofes in Ramsbeck und bei der vorgesehenen Verkehrsberuhigung in der Berlarer Straße in Heringhausen - gab es Gegenstimmen der CDU. Der Haushalt umfaßt in Einnahmen und Ausgaben 33,849 Million DM, wobei auf den Verwaltungshaushalt 29,265 Million DM und auf den Vermögenshaushalt 4,584 Million DM entfallen. Zum Ausgleich des Haushaltes werden Kredite in Höhe von 1,3 Million DM aufgenommen. Der Verwaltungshaushalt umfaßt alle Mittel, die zum laufenden Unterhalt einer Kommune benötigt werden; meistens sind es Pflichtausgaben. Im Vermögenshaushalt erscheinen alle Mittel für Neuanschaffungen und Investitionen.

Die Einnahmen im Verwaltungshaushalt:

  1. Steuern und Zuweisungen 18,6 Mio. DM
  2. Verwaltung u. Betrieb (u.a. Gebühren,Verkauf, Mieten, Pachten) 7,6 Mio. DM
  3. Sonstiges (u.a. Konzession VEW, Abschreibungen, Kapital-Verzinsung 3,0 Mio. DM

Die Ausgaben im Verwaltungshaushalt:

  1. Personalkosten 5,6 Mio. DM
  2. Sachausgaben (u.a. Unterhalt der Schulen, Schülerbeförderung
    (350 000 DM) Geschäftsausgaben 8,5 Mio. DM
  3. Zuschüsse für lfd. Zwecke (u.a. Sozialhilfe im Auftrag des HSK,
    Beiträge zum Ruhrverband für Abwasser (1,5 Million DM) 2,8 Mio. DM
  4. Sonstige Finanzausgaben (u.a. 1,2 Million DM Zinsen, 8,2 M. DM
    Kreisumlage, 0,210 M. DM an NRW, 0,860 M. DM Vermögenshaushalt 12,4 Mio. DM

Ein Ausgleich des Verwaltungshaushaltes war nur möglich, weil 250.000 DM aus der allgemeinen Rücklage entnommen wurden.

Die Einnahmen im Vermögenshaushalt:

Die Ausgaben im Vermögenshaushalt:

Diese Posten interessieren die Bürger besonders, da sie hier direkt berührt werden. Wir berichten besonders über Maßnahmen, die in unserem Verbreitungsgebiet erfolgen sollen.

Die Schulen erhalten rund 100.000 DM für Neuanschaffungen, darunter 29.500 DM für die Gestaltung des Ramsbecker Schulhofes. Für Ortsverschönerungen gibt es 15.000 DM (1,25 DM pro Einwohner), die Schützenbruderschaften erhalten 10.000 DM. Alte Kirchbaulasten für St. Andreas in Velmede werden abgelöst, von den rund 390.000 DM trägt die Gemeinede 25 % = 97.231,80 DM, die in 10 Jahresraten getilgt werden.

Für den Ausbau der Kinderspielplätze sind 15.000 vorgesehen. 45.000 DM sind eingeplant für die Einrichtung der 4. Kindergartengruppe in Ramsbeck, davon übernimmt der HSK fast 34.000 DM. 15.000 DM gibt es für die Planung der Dorfentwicklung in Heringhausen (1994 bereits 30.0 DM). Damit sollen der Kirchplatz und die Friedhofsstraße gestaltet werden. Für den Bahnhofsvorplatz in Bestwig gibt weitere 738.000 DM (900.000 DM im Vorjahr). Für Straßenbaumaßnahmen werden in Heringhausen 66.000 DM ausg geben, 20.000 DM für die Verkehrsberuhigung der Berlarer Straße, 46.000 DM für den Ausbau des Steinwegs und der Friedhofstraße.

Für Brückenbau stehen 11.000 DM bereit, u.a. für einen neuen rutschfesten Belag der „Rialtobrücke” in Ramsbeck. Im neu Baugebiet Heidfeld II werden 125.000 DM für Straßenbau, 150.000 DM für den Kanalbau und ein Teil von 60.000 DM für Straßenbeleuchtung verwandt. In Velmede wird für 500.000 DM die westliche Oststraße kanalisiert.

330.000 DM müssen für den Ankauf des Elpetalsammlers an die Freizeitpark GmbH bezahlt werden; an diesen Kanal ist Andreasbergs Entwässerung angeschlossen. (An der Freizeitpark GmbH sind der HSK mit 50 % und Bestwig und Olsberg mit je 25 % beteiligt). Für den Kanalsammler in Andreasberg hinter der Schützenhalle fließen 55.000 DM, für die Sanierung alter Kanäle werden 200.000 DM bereitgestellt. Ein Abwasserkonzept für Berlar kostet 30.000 DM, der Ankauf eines Minibaggers für das Ausheben von Gräbern und Kleinbaustellen 35.000 DM. Die Friedhofskapellen in Velmede, Heringhausen und Andreasberg werden für 20.000 DM renoviert. Der Bau eines Behindertenparkplatzes links neben dem Eingang des Bergbaumuseum in Ramsbeck verlangt von der Gemeinde 5.000 DM, weiter 5.000 DM steuert der HSK zu. Für Schuldentilgung sind 775.000 DM vorgesehen.

Das Wasserwerk

Es ist ein Eigenbetrieb der Gemeinde Bestwig, der einen Erfolgsplan von 1.975.550 DM und einen Vermögensplan von 422.800 DM hat. Für 1995 werden keine Kredite aufgenommen. Beim Wasserwerk sind vier Mitarbeiter beschäftigt.

Schulden des Wasserwerkes:

Schulden der Gemeinde:

Die Zahlen für 1995 sind voraussichtliche Berechnungszahlen.

Herzlich möchten wir uns bei Gemeindekämmerer Ferdi Sauerwald bedanken, der mit viel Geduld den für einen Außenstehenden schier unüberschaubaren Haushalt erläuterte.

Pizzeria in Rasmsbeck

Voraussichlich zum 1. April 1995 wird in Ramsbeck eine Pizzeria eröffnet, zu der auch noch eine Eisdiele kommt. Der Standort wird in der Heinrich-Lübke-Straße im Stammhaus der Firma Elektro-Gördes sein, in dem Bruno Gördes 1978 sein 1. Elektro-Geschäft einrichtete. Das Haus ist in den letzten Wochen total renoviert worden.

Die Betreiber der zukünftigen Pizzeria, Frau Brigitte Janssen und Herr Francesco Marino, werden auch im Hause ihren Wohnsitz nehmen. Bereits seit 22 Jahren betreiben sie in Winterberg die Pizzeria „Colosseum”, dazu in Fredeburg eine Pizzeria und eine Mini-Pizzeria. Wahrscheinlich wird die neue Pizzeria den Namen „Pizzeria CIAO-CIAO” erhalten, was in Italien eine freundliche Aufforderung zum Verweilen bedeutet.

Italienische Spezialitäten werden dem neuen Lokal auch die beherrschende Note geben: 42 verschiedene Pizzen warten auf die Freunde der Pizza, dazu kleine Gerichte, Salate, Tortellini etc.

Aber auch kleine deutsche Gerichte werden auf der Speisekarte des Hauses stehen. Später kann man in der Eisdiele die umfangreiche Liste der Eisspezialitäten italienischer Prägung genießen. Alle diese italienischen Köstlichkeiten werden auch außer Haus geliefert. Ramsbeck wird durch dieses Lokal sicher um eine Attraktion reicher werden.

Skiabteilung des TuS Valmetal

An alle Schnalstalfahrer!

Schon „Ötzi” wußte vor über 4.000 Jahren, was gut ist: ok., seine Ski hat man noch nicht entdeckt, aber was der oberhalb des Schnalstals am Hauslabjoch im Eis gefundene - sensationell gut erhaltene - Gletschermann dort wollte, ist doch eigentlich klar; aus demselben Grund fahren wir auch dort hin: Sonne, Schnee und gute Laune. Garantiert!

Und einen entscheidenen Pluspunkt haben wir „Ötzi” voraus: Die Pension Interski in Vernagt am See mit unseren Wirtsleuten, der Familie Raffeiner! Sie haben eine einfache Philosophie: Sie möchten, daß ihre Gäste einen schönen Urlaub verleben. Dafür setzen sie sich ein.

Erfreulicherweise ist die Zahl der Mitfahrer auf 41 Personen angewachsen. Die letzten Informationen für Schnalstalfahrer: am Samstag, dem 4. März 1995 um 17.00 Uhr im Tennisheim in Ramsbeck.

Anmerkung des Chronisten: Wer, wie wir im vergangenen Jahr, sechs Stunden zur Similaunhütte in über 3000 m Höhe in der Nähe des Hauslabjochs aufgestiegen sind, wird „Ötzi” nicht unterstellen, daß er wegen der Sonne, des Schnees und der guten Laune in diese Eiswelt hochgestiegen ist - und das ohne gute Steige. Sicher würde „Ötzi” die Schnalstalfahrer beneiden und sich wünschen angesichts der tollen Bewirtung: „Wäre ich doch nur ein Ramsbecker Schnalstalfahrer!”

Freiwillige Feuerwehr Heringhausen

Am 4. 2. hielt die Löschgruppe Heringhausen der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Bestwig nach einem gemeinsamen Kirchgang ihre diesjährige Generalversammlung ab. 22 aktive Wehrmänner und den Ortsvorsteher Werner Kenter konnte Oberbrandmeister und Löschgruppenführer Josef Rüthing willkommen heißen. Ein besonderer Gruß galt den Kameraden Willi Hengesbach, Fritz Dicke, Johannes Klauke I, Günther Koch und August Becker von der Altersabteilung.

Beim Totengedenken erinnerte Josef Rüthing daran, daß schon oft Kameraden von Einsätzen nicht mehr zurückgekehrt seien; wenn das auch in Heringhausen nicht vorgekommen wäre, so müsse man das doch großräumig sehen.

Der Tätigkeitsbericht, vorgetragen von dem stellvertretenden Löschgruppenführer Wolfgang Nieder, wies insgesamt zehn Einsätze aus, wovon fünf Brandeinsätze waren, zweimal handelte es sich um Brandwache und dreimal mußte technische Hilfe geleistet werden. 127 Stunden waren die Wehrmänner im Einsatz, dazu noch in 60 Lehrgangsstunden und 1.503 Stunden für andere Tätigkeiten, so daß zusammen eine Leistung von 1.690 Stunden erbracht wurde.

Die Kassenlage, so der Schatzmeister und Unterbrandmeister Norbert Becker, weise keine großen Reichtümer aus, jedoch könne man mit der vorhandenen Rücklage zufrieden sein. Durch gute Beteiligung bei den Übungsabenden und an vielen Lehrgängen waren die aktiven Wehrmänner auch 1994 bestrebt, für den Ernstfall gerüstet zu sein und der Allgemeinheit Schutz und Hilfe zu bieten. Zum Abschluß bedankte sich Oberbrandmeister Josef Rüthing bei den Anwesenden für die rege Diskussion und freute sich über den harmonischen Verlauf.

Reisch

Langjährige Betriebstreue

Herr Erwin Becker, Ramsbeck, Dickwiese 4, konnte im vergangenen Monat auf eine 30-jährige Tätigkeit bei der Malerfirma Karl Stehling zurückblicken. Wir gratulieren dazu herzlich.

Neuer Dusch- und Aufenthaltsraum

Im Anbau an der Schwimmhalle in Ramsbeck werden z. Z. zwei neue Duschen und eine Toilettenanlage eingerichtet. Im vorderen Teil des Raumes entsteht ein Umkleideraum mit Garderobe. Vorgesehen ist die Neuanlage für die Fußballspieler, um die Duschen und das Schwimmbecken zu entlasten. Bisher wurden alle Arbeiten und Installationen durch Arbeiter der Gemeinde ausgeführt. Die Verantwortlichen des Bauamtes würden es begrüßen, wenn sich für die weiteren Arbeiten (Plattierung, Malerarbeiten etc.) Freiwillige der Sportvereine zur Mithilfe bereit erklären würden. Schließlich würde diese Baumaßnahme ausschließlich zum Wohle der Sportler ausgeführt.

Probleme mit Asylbewerbern

Der Landtag von Nordrhein-Westfalen hat in seiner Sitzung vom 10. 11. 1994 das Gesetz zur Ausführung des Asylbewerberleistungsgesetzes verabschiedet. Danach soll für eine größere Zahl von Ausländern bei Bedürftigkeit keine Sozialhilfe mehr geleistet werden, sondern abgesenkte Leistungen nach diesem Gesetz. Dadurch erhalten Kommunen vom Land NRW pro Asylbewerber eine Gesamtpauschale von 675,00 DM, jedoch entstehen der Gemeinde Kosten in Höhe von ca. 800 DM je Asylbewerber, nicht gerechnet sind die Kosten im Krankheitsfall. Dadurch dürften der Gemeinde Bestwig 1995 ca. 85 000 DM an Kosten entstehen.

Keine Erstattung der Unterhaltskosten erhält die Gemeinde für den Unterhalt von 30 Asylbewerbern, deren Anträge abschlägig beschieden wurden, die aber aus politischen Gründen z. Z. nicht abgeschoben werden. In der überwiegenden Zahl handelt es sich um Kurden und Bewohner des ehemaligen Jugoslawiens, vor allem Bewohner des Kosovos. Der Kämmerer der Gemeinde Bestwig, Ferdi Sauerwald, schätzt, daß dadurch weitere 180.000 DM Belastung auf den Gemeindesäckel zukommen werden. Falls einer aus diesem Personenkreis etwa regelmäßig an die Dialyse müßte, könnte die Gemeinde mit nicht mehr kalkulierbaren Kosten belastet werden.

Große Karnevalssitzung in Andreasberg

Pünktlich um 19.11 Uhr zog am 11. 2. Prinz Gerd I. mit Elferrat und Tanzgarde unter tosendem Beifall in die festlich geschmückte Hubertus-Halle ein. Eigens zum 20jährigen Jubiläum hatte er sich einen neuen, wunderschönen Prinzenmantel nähen lassen. Vorsitzender H. J. Schaub begrüßte das närrische Volk, unter ihnen Bürgermeister Hans-Georg Meyer und Gemeindedirektor Franz-Josef Esser. Er verlieh dem Sitzungspräsidenten H. H. Diehl „fürs 20-jährige” den großen Karnevalsorden des AKC.

Das AKC-Ballett unter der Leitung von R. Schaub legte einen gekonnten Gardetanz aufs Parkett, dabei tanzten Heike und Stefanie Diehl, Simone Novotny, Marion Hoppe, Kirsten Schaub, Sabine Schlüter, Simone Schlicker und Stefanie Wenzl. Die Kleinsten des AKC legten unter stürmischem Beifall einen lndianertanz auf die Bühne, einstudiert von den beiden Aktiven M. Hoppe und Kirstin Palluch. Bei den Kleinen wirkten mit: Yvonne Novotny, Sabrina Behrens, Andrea und Silke Teutenberg, Vanessa Schaub, Kathrin Nölke und Meike Wegener. Die Nachwuchsgarde - zu ihr zählen unter der Leitung von K. Palluch und St. Diehl Daniela Nölke, Manja Wegener, Nadine Hamedinger, Janine Krüger, Alexandra Dickmann, Ramona Novotny und Sabrina Nieder - glänzte mit ihrem Dixo-Tanz. Um den Nachwuchs bei den Tanzgarden braucht sich Sitzungspräsident H. H. Diehl keine Sorgen machen.

Ohne Werbung ging es auch im Andreasberger Karneval nicht: Ob Slim Fast, Harzer, Mac Donalds, Visa, Aral, Malboro oder Coolman - alles wurde hervorragend an den Mann gebracht durch Angelika Theune, Carola und Sylvia Faber, Hans-Georg Thiele, Uwe Mikitta, Sandra Immensek, Kirsten Schaub und Richard und Eberhard Dickmann. Der scheidende Prinz Alfred I. begeisterte wieder mit einer profihaften „Doofe-Nuß”- Einlage. Weiter ging es mit Carola und Angelika als „Söfchen und Paulchen”, die mit ihren aus dem vergangenen Jahr aufgefrischten Anekdoten die Lachmuskeln strapazierten. Bärbel Stempel breitete genüßlich den Dortratsch aus, während Richard Dickmann, ebenfalls eine Kanone in der Bütt, als Depp meinte, doof ist nicht alles.

Zwischendurch wurde dem ältesten aktiven Karnevalisten Kurt Novotny der höchste Orden des AKC verliehen. Auf Uwe Mikitta als Haschbruder brachten die „Städler”, eine „schaubige” Gesangseinlage mit Rita, Heino, Aloys und Raphael Schaub. Sicherlich ein weiterer Höhepunkt des Abends war der Can-Can-Tanz, vorgetragen von der Tanzgruppe Brabecke. Ihnen bescheinigte Sitzungspräsident H. H. Diehl, daß Brabecke immer für eine Überraschung gut sei. Auch den schon zum Inventar zählenden Feuerwehrmännern aus Heringhausen galt sein Dank, verbunden mit der Verleihung des Jubiläumsorden. Den Schluß bildete wie in jedem Jahr die beliebte Hitparade, die in den Händen der Werbefachleute lag.

Es gilt auch in diesem Jahr wieder zu danken für einen gelungenen lustigen Karnevalsabend in Andreasberg: dem Schminkmeister Albert Dickmann, J. Rostel und H. Hamedinger für die Arbeit am Mischpult und allen Aktiven, die in irgendeiner Weise zum schönen Gelingen des Abends beigetragen haben. Ein sehr herzliches Dankeschön!

H. H. Diehl

Frühe Frühlingsboten

Am Sonntag, dem 12. Februar, konnten wir während einer Wanderung beobachten, daß in Alexander ein Schwarm von ca. 60 Schneegänsen über uns hinweg in Richtung Nordosten flog. Der Termin scheint sehr früh zu sein, aber auch in den Gärten blühen bereits die Frühlingsblumen.

30 Jahre Frauenkarneval in Heringhausen

Das war eine Überraschung, als der Elferrat beim Heringhauser Karnaval der Frauen einmarschierte und es sich herausstellte, daß er nur aus Männern bestand. Nachdem die 1. Vorsitzende , Thea Rüthing, die närrischen Frauen begrüßt hatte, meinte auch die Präsidentin Monika Miederhoff, daß die Männer der aktiven Karnevalistinnen einmal miterleben sollten, wofür sich ihre Frauen alljährlich einsetzen.

Da Resi Bültmann und Elfriede Flucht von der ersten Stunde an aktiv dabei waren, wurden sie durch die Überreichung eines Blumengestecks besonders geehrt. Zum 1. Mal in der Geschichte des Heringhauser Frauenkarnevals sei es erforderlich, so Präsidentin Monika Miederhoff, eine aktive Karnevalistin in den Ruhestand zu verabschieden, nämlich Ida Gerbracht, welche sich für diese Zeremonie bedankte.

Gerhard Bültmann, einer der Elferratsmitglieder, brachte in der Bütt zum Ausdruck, wie es zu Hause zugeht, wenn sich die Karnevalisten schon wochenlang vorbereiten. Nicht nur die Aktiven, nein, die ganze Familie muß da mitspielen, sonst ist so etwas nicht zu bewältigen. Aber auch die Arbeit des Vorstandes und der Helferinnen muß hier einmal hervorgehoben werden. 30 Jahre Karneval feiern heißt auch, 30 Mal ein Fest vorzubereiten: Einkaufen, den Saal herrichten, Essen und Getränke servieren, Einladungen nicht vergessen und so den Gästen den Abend gut zu gestalten. Am Tage danach geht die Arbeit weiter, denn es muß gesäubert und in Ordnung gebracht werden, die Lieferanten wollen ihr Geld haben usw. Auch hier helfen die Partner mit, sonst wäre es nicht zu schaffen.

Wenn alle die Komponenten gut harmonisieren und das Publikum gut mitmacht, gibt es immer gute Stimmung. Pastor Skora war nicht nur als Gast anwesend, sondern begeisterte die Frauen durch zwei Auftritte - Bundeswehrsoldat und Roberto Blanco - und brachte den Saal zum Kochen.

Interpreten und Organisatoren: Macht so weiter, denn ein bißchen Spaß muß sein.

Reisch

Erfolgreiche B-Jugend des TuS

Am 4. Februar konnte die B-Jugend ungeschlagen den Kreispokal im Hallenfußball in Meschede gewinnen. Am Tage darauf, am 5. 2. konnte die C-Jugend im WFG-CUP gegen ausschließlich Bezirksliga-Mannschaften einen guten 6. Platz belegen. Erfreulich, daß der Mannschaft dadurch 225 DM an Prämien zuflossen. Herzlichen Glückwunsch!

Schützen - Infos Ramsbeck

„Harmonie” Altenrüthen spielt

Die Kapelle Brilon war nicht mehr bereit, 1995 auf unserem Schützenfest zu spielen. Sicher trug der gestohlene Tongenerator zu dieser Entscheidung bei. Weniger schön war allerdings, daß uns die Leitung der Blaskapelle Brilon erst gegen Ende des Jahres 1994 darüber informierte. Damit uns das nicht noch einmal passiert, schließen wir mit künftigen Kapellen nur noch Verträge ab, wenn diese uns innerhalb von zwei Monaten nach Schützenfest Zu- oder Absage geben. Diese Bedingung geht auf Gegenseitigkeit. Schließlich haben die meisten Kapellen im Herbst auf ihren Generalversammlungen alle Feste gebucht.

Umso mehr ist zu bewundern, daß es unserem Hauptmann Heribert Heimes in kurzer Zeit gelang, eine andere Kapelle unter Vertrag zu nehmen: die Blaskapelle des Instrumenta-Vereins „Harmonie” Altenrüthen. Sie hat sich vorgenommen, alle auf dem Schützenfest in Höchststimmung zu versetzen. Alt und jung, für alle soll etwas dabei sein. Wir freuen uns auf jeden Fall auf die Musikkapelle „Harmonie” Altenrüthen.

Kreisschützenfest 1996 in Ramsbeck

Die Vorbereitungen für das Kreisschützenfest 1996 in Ramsbeck werden immer konkreter. So haben wir inzwischen von der Firma Trippe in Kückelheim (bei Arpe) ein 400 Personenzeit fest angemietet. Zusätzlich wird die Turnhalle als Festhalle mit einbezogen. Den Boden decken wir mit schützenden Platten ab. Am 12. Mai kommt der gesamte Kreisvorstand nach Ramsbeck, um sich über unsere Vorbereitungen zu informieren. Sie werden sich wundern, wie weit diese schon gelaufen sind. Aber es gibt noch viel zu tun: Schützenmesse: wo feiern wir sie? Der Festzug, wo startet der Zug? Wo führt er her? (zu lange darf er auf keinen Fall dauern? Fährt der Kreiskönig in der Kutsche? Sitzen Hauptmann und Adjudant zu Pferde? (schließlich haben wir die einmalige Chance, allen Sauerländern zu zeigen, wie man in Ramsbeck Schützenfest feiert: eben etwas anders, aber schön!) Wo parken die Busse, wo parken die Pkws? Für jede Anregung sind wir dankbar. Zugleich freuen wir uns, daß sich schon mehrere Schützenbrüder zur Mitarbeit und Planung bereit erklärt haben, toll

Wir bauen um

Ab Monat März beginnen in unserer Schützenhalle Umbauarbeiten, die schon lange fällig sind. Über den neuen Kühlraum haben wir bereits berichtet. Unsere wertvollen Kutschen erhalten einen eigenen Unterstand. Geplant ist eine Remise rechts neben der Halle, da wir den nicht mehr benötigten Ölraum mit einbeziehen können. Der Thekenraum soll umgestaltet werden. Wie schon gesagt: wir wollen 1996 allen Gästen zeigen, daß wir eine schöne Halle haben. Packen wir's an, aber bitte alle !!!

4. Kindergartengruppe in Ramsbeck

Zügig wird in Ramsbeck eine 4. Kindergartengruppe eingerichtet. Die Gemeinde Bestwig trägt damit der gestiegenen Nachfrage Rechnung. Zunächst hat der Gemeinderat 45.000 DM bereitgestellt, die für die Anschaffung der zusätzlichen Einrichtungsgegenstände erforderlich sind. Fast 34.000 DM werden ihr vom HSK erstattet. Die neue Gruppe wird zunächst im jetzigen Kindergarten untergebracht; man benutzt den Gymnastikraum. Wenn der Bewilligungsbescheid über einen Anbau erteilt wird, soll sofort der Anbau erfolgen. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 400.000 DM, zusätzlich kommen noch 60.000 DM Planungskosten hinzu.

Wir meinen:

Das Vorgehen der Gemeinde Bestwig finden wir beispielhaft. Während Bundesregierung und Bundesländer noch streiten, wann Kinder einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz haben sollen, wird hier gehandelt. Gerade in Ramsbeck ist es wichtig, daß ausreichend Kindergartenplätze bereitstehen. Den Kindern türkischer Familien, aber auch den zahlreichen Aussiedlerkindern, die nur mangelhafte Deutschkenntnisse haben, wird die Chance einer besseren Integration geboten. Genügend viele Kindergartenplätze sollen vielen Ehepaaren, besonders aber alleinerziehenden Müttern, die Entscheidung erleichtern, das ungeborene Kind nicht abzutreiben.

Heidfeld II wird gebaut

Der 2. Bauabschnitt zur Erschließung des Neubaugebietes Heidfeld II kann beginnen, nach Eröffnung der Angebote (Submission) wurde der Auftrag an die Firma Bärsch aus Velmede vergeben. Gebaut werden die Baustraße, der Kanal und die Leitungen für Wasser, Strom, Erdgas und Telefon. Dadurch werden acht neue Bauplätze erschlossen.

Tüchtige Elektroinstallateure

Andreas Schindler und Markus Studen, beide aus Ramsbeck, bestanden vor dem Prüfungsausschuß der Industrie- und Handelskammer Arnsberg die Gesellenprüfung als Elektroinstallateure mit der Note „gut”. Ausbildungsbetriebe waren für Andreas Schindler die Firma Elektro-Gördes in Ramsbeck und für Markus Studen Elektro-Kramer aus Meschede. Den beiden tüchtigen Jungen einen herzlichen Glückwunsch!

Arbeitgeber Gemeninde Bestwig

Die Gemeinde Bestwig hat zur Zeit 78 Beschäftigte, davon sind 14 Beamte, 45 Angestellte und 19 Arbeiter. Der Bund der Steuerzahler stellt der Gemeinde für 1994 ein gutes Zeugnis für sparsame Verwaltung aus, denn in Bestwig teilen sich 186 Bürger einen Beschäftigten der Gemeinde. Damit liegt die Gemeinde in der Gruppe 10.000 – 12.000 Einwohner auf einem guten 3. Platz von 34 Kommunen. Im Durchschnitt kommen auf einen Beschäftigten 150 Bürger.

Nicht ganz so gut kommt Bestwig beim Steuerzahlerbund mit seiner Verschuldungsquote weg. Mit 2.327 DM Schulden je Einwohner belegt Bestwig 1994 wiederum einen 3. Rang, aber diesmal im negativen Sinne: Nur zwei Kommunen in de Größenordnung hatten in NRW noch mehr Schulden auf dem Buckel. Nicht in dem Bericht steht, in wieweit die einzelne Kommunen ihre „Hausaufgaben” gemacht haben, sprich, welche Investitionen in Wasserversorgung und Kanalisation geflossen sind. Da kann Bestwig von sich behaupten, die Gelder meist unterirdisch gut angelegt zu haben.

Ab dem 1. 3. 1995 wird die Gemeinde einen Beschäftigte mehr haben, denn die Stelle des Fremdenverkehrsamtsleiter wird wieder besetzt. Bisher wurde das Verkehrsamt von der Kämmerei nebenbei mitversorgt. Der „Neue” heißt Norbert Arens, ist 29 Jahre alt, wohnte bisher in Trier und ist gebürtig aus Büren. Wir werden ihn zu gegebener Zeit bitten, unsere Lesern sein Konzept für den Fremdenverkehr in der Gemeinde Bestwig zu erläutern. Die Übernachtungszahlen gingen im letzten Jahr um fast 20 % in der Gemeinde zurück. Der Grund liegt darin, daß Fort Fun seine Ferienhäuser verkauft hat und diese Übernachtungen in der Statistik natürlich fehlen.

Die Blaumeisen bedanken sich

Gemeindemission

In der Zeit vom 4. - 19. März findet im gesamten Pfarrverband Velmede eine Gemeindemission statt. Patres vom Orden der Redemptoristen werden in diesen 14 Tagen versuchen, den Glauben der Menschen in unseren Dörfern zu erneuern und vertiefen. Mittels Fragebogen hatten die katholischen Gemeindemitglieder die Gelegenheit, die Themen der Predigten mitzubestimmen. Folgende Fragen werden behandelt:

  1. Leben hat Sinn
  2. Kann ich ohne Kirche Christ sein?
  3. Gewissen - Sünde
  4. Müssen wir noch beichten?
  5. Wie heute beten?
  6. Der liebe Gott und das Leid
  7. Immer wieder sonntags zur Kirche
  8. Ehe - Leben, um zu lieben
  9. Tod - Ende - Aus?
  10. Familie
  11. Heute glauben - aber wie?
  12. Die Bibel
  13. Lebendige Gemeinde.

Dazu treffen sich die Patres mit verschiedenen Gruppen der Gemeinde. Jugendliche, Senioren, Kranke, Kinder. Dazu wird die Möglichkeit zur Beichte und zum persönlichen Beichtgespräch geboten. Dreimal wird bereits morgens um 5.30 Uhr Frühschicht sein mit anschließendem Frühstück. In Heringhausen wird Pater Franz Henke die Mission durchfuhren, Ramsbeck wird betreut durch die Patres Manfred Kohn und Franz Mewald. Die Gemeindemitglieder von St. Barbara Andreasberg werden gebeten, die Predigten in Ramsbeck zu besuchen, aber die Patres werden auch dort predigen.

Pater Franz Menke sieht folgende Zielrichtung für die Mission:

  1. Menschen von Angst und Furcht befreien und ihnen Freude und Lebensmut zu wecken.
  2. Sie will dazu einladen, in der Begegnung mit Jesus und auf dem von ihm gewiesenen Weg menschlicher und sinnvoller zu leben.
  3. Die Pfarrgemeinde soll als Glaubensgemeinschaft lebendiger erfahren werden, die Mitglieder zu verstärktem Mittun ermutigt werden.
  4. Zielgruppen sollen spüren, daß noch etwas mehr Sinn in ihr Leben herein kann.

Pater Manfred Kohn faßt es kürzer: Gott ist gut - Glaube macht froh und gibt Halt!

Pater Franz Menke 58 Jahre alt, stammt aus Warstein, ist gelernter Industriekaufmann, seit 1970 Priester und seit 1972 Gemeinde-Missionar. Als Hobbys nennt er Radfahren, Lesen, Bergwandern, Skat und Schalke 04.

Pater Manfred Kohn stammt aus Wellen bei Trier, war vier Jahre Zeitsoldat bei der Bundeswehr. Er wurde 1984 zum Priester geweiht und hat heute ebenso wie Pater Menke sein „zu Hause” im Redemptoristenkloster Bottrop-Kirchhellen. Er wirkt als Missionar, Jugendseelsorger und Redakteur der Ordenszeitschrift „Die Zeit”.

Pater Franz Mewald, 54 Jahre alt, kommt aus dem Kloster Bonn. Dort war er lange Präfekt am Internat. Heute ist er Missionar und Redakteur der Ordenszeitschrift ”Die Zeit”.

140 Jahre evang. Gemeinde Andreasberg

Am 4. Februar hat die evang. Kirchengemeinde Ramsbeck-Andreasberg ein besonderes Jubiläum feiern können: Vor genau 140 Jahren am 4. Februar 1855, feierte der Mescheder Pfarrer Heidsiek im neugegründeten Andreasberg den ersten Gottesdienst mit 300 evangelischen Christen, die das Schicksal mitten in das katholische Sauerland gebracht hatte. Die meisten stammten aus dem Harz und erhofften sich im „sauerländischen Kalifornien” guten Verdienst und damit ein besseres Leben.

Andreasberg zählte im Februar 1855 1.000 Einwohner, aber nur die Hälfte der 70 m langen Arbeiterhäuser war bewohnt. Um Platz für einen Kirchenraum zu schaffen, hatte man in einem Arbeiterhaus einfach die Zwischenwände entfernt und so Raum für fast 300 Leute gewonnen. In diesem „Kirchen-Local” standen 30 Bänke mit je acht Sitzplätzen: Im Gang blieb noch Platz für 60 weitere Personen. Die Decke war niedrig, die Pfeiler der abgerissenen Wände störten die Sicht nach vorn. Als Altar und Kanzel diente ein hölzerner Kasten, der mit einem schwarzen Tuch bedeckt war. Ein Kreuz und zwei Leuchter vervollständigten die karge Einrichtung. Später wurde noch am Giebel des Nachbarhauses eine kleine Glocke angebracht. Die Bergbaugesellschaft stellte auch ein Grundstück als Friedhof zur Verfügung. Er lag zwischen Dorf und Stüppel und wurde später mit Fichtenbäumchen umgeben.

Als Pfarrer Heidsieck vor 140 Jahren den ersten Gottesdienst hielt, war „das Local bis auf den letzten Platz, selbst in nächster Nähe des Geistlichen besetzt”. Sogar der katholische Direktor Hecht aus Ramsbeck war anwesend, und der Gesang der Gläubigen wurde von der Bergmannskapelle begleitet.

Doch auf Dauer konnte die geistliche Betreuung der Evangelischen im Ramsbecker Bergbaugebiet von Meschede aus nicht geleistet werden. So wurde von der Kirchenleitung alles darangesetzt, wenigstens einen Pfarramtskandidaten nach Andreasberg zu schicken, wozu man aber die finanzielle Unterstützung der Bergbaugesellschaft benötigte.

Am 6. März 1855 trat dann der Kandidat August Disselhoff seinen Dienst in Andreasberg als erster Geistliches des Ortes an. Er war gerade 25 Jahre alt! Die Direktion hatte ihm „ein Zimmer in Stand setzten lassen und mit Bett, Tisch und Stühlen versehen.” Am 10. März 1855 hielt er erstmals Gottesdienst in Andreasberg: „Das Bergmusikchor begleitete den Gesang. Ich predigte über Johannes 19, 28 „Mich dürstet!” Der Segen des Herrn war an diesem Tag recht fühlbar: Er ging den Leuten ins Herz, so dass ich vor ihrem Weinen kaum die Predigt zu Ende bringen konnte.”

Doch der Kandidat Disselhoff kannte seine Schäflein noch nicht richtig. Sechs Wochen später berichteter er von den Oberharzern in Andreasberg: „Sie haben am Harz in einem gewissen Wohlstand gelebt und sind von Haus aus verwöhnt. Trocken Brot zu essen und Kaffee ohne Zucker zu trinken, halten sie kaum für möglich. Es ist ein maulfertiges, freches Volk ohne Zucht, religiöse Sitte und Scham.”

Voller Zorn mußte Disselhoff mit ansehen, wie anfangs „die Frauen den Sonntag mit Flicken und waschen entheiligten” und was in seinen Augen noch schlimmer war - „die Weiber sich damit beschäftigten, jungen Leuten aus Ramsbeck Mädchen zuzuführen.” Zudem lebten viele Paare „in wilder Ehe” zusammen.

Die Evangelischen aus dem Unterharz dagegen hatten nach Disselhoffs Urteil „durchgängig ein bescheidenes, genügsames, gefügiges Temperament und viel religiösen Sinn. Das Fluchen ihrer Kameraden aus dem Oberharz konnten sie nicht leiden. Es waren fast ohne Ausnahme äußerlich ordentliche Leute.”

Disselhoff ließ sich nicht entmutigen, unermüdlich war er als Seelsorger „vor Ort”. Als er schon im Mai 1855 als Pfarrer nach Schwelm berufen wurde, weigerte er sich entschieden. Erst als Pfarrer August-Wilhelm Schröter als sein Nachfolger feststand, nahm August Disselhoff Abschied von der Bergarbeiterkolonie Andreasberg. Sein Plan, an der Stelle der heutigen kath. St. Barbara-Kirche eine evangelische Kirche für mindestens 2.000 (!) Menschen zu bauen, wurde wegen eines negativen Gutachtens zum glück nicht verwirklicht.

Zum Abschied schrieb er in seinem Bericht: „Mag die Sache werden wie sie will, ein evangelischer Stamm wird hier bleiben, groß genug, um eine kräftige Gemeinde zu bilden. Gott der Herr hat nach seiner wunderbaren Weisheit diesen Stamm mitten in das katholische Land hineingesetzt, dass er Wurzeln schlage, wachse, Zweige gewinne, und daß die kleinen zerstreuten Gemeindlein unter diesen Zweigen sich sammeln können. Noch ist es ein wilder Stamm...Und Gott der Herr wird Gedeihen geben. Er mache unser Andreasberg zu einer Stadt auf dem Berge!”

Aus dem „wilden Stamm” ist heute 140 Jahre später eine evangelische Gemeinde mit etwa 500 Seelen geworden, die von Pastor Tonnat mit viel Engagement betreut wird.

Siegfried Haas