Erfolgreiche Leichtathleten
Sei getrost! |
Wintersturm hat wüst getobt, Bald ein Sturm mit Allgewalt Wird nun bald das erste Grün, Banges Herz, nun sei getrost, August Beule |
Am 19. 3. starteten Läufer des TuS Valmetal beim Crosslauf in Belecke, der Startlauf zu einer Serien von Sauerlandläufen war. Sebastian Walter aus Ramsbeck konnte in der Jugendklasse über 3000 m den 1. Platz erringen. Ludger Wachsmann aus Heringhausen kam in der Gruppe Männer über 35 Jahre auf den ausgezeichneten 3. Platz. Wir gratulieren sehr herzlich zum sportlichen Erfolg!
Schüler sammelten für Bosnienhilfe
Der Verein Bosnienhilfe hat im ev. Kinderdorf Andreasberg 20 Flüchtlinge aus Bosnien untergebracht, deren Unterhalt durch Spenden bestritten wird. Zum 2. Mal sammelten die Grundschulkinder der Ramsbecker Wilhelmine-Lübke-Grundschule, denn ihre Schule wird von drei Jungen aus Bosnien besucht. Adil, Amel und Admir haben sich in der Schule gut eingelebt und sich gute Deutschkenntnisse angeeignet.
Am 24. Februar waren der 1. Vorsitzende des Fördervereins, Diakoniepfarrer Lothar Kuschnik, sein Stellvertreter und „Finanzminister” Hans-Joachim Kirchhefer und die Betreuerin Gisela Birk zur Schule gekommen, um das Geld in Empfang zu nehmen. Rektor Werner Bültmann erläuterte der versammelten Schülerschar kurz die Lage in Bosnien, wo der Krieg viel Unheil anrichte. Er freute sich, daß die Schülerinnen und Schüler ein offenes Herz für die Menschen in Not gezeigt und 709,19 DM gespendet hätten.
Pfarrer Kuschnik nahm den überdimensionalen Scheck in Empfang und betonte, daß dieses Geld dringend gebraucht werde. Viele Schulen, Klassen, Vereine und Gruppen hätten sich dem Anliegen, Menschen in Not zu unterstützen, nicht versagt. Krieg sei etwas ganz schreckliches für die betroffenen Menschen. „Mein Dank an Euch kommt aus ganzem Herzen, denn Ihr helft mit, daß diese Aktion möglich ist”, erklärte er und klatschte den Kinder seinen Beifall. Darauf brach der begeisterte Beifall der Kinder los. Der große „Schauscheck” wurde dann gegen den „richtigen” Scheck eingetauscht, denn auf Wunsch der Kinder bleibt das Demonstrationspapier als Erinnerungsstück in der Schule.
Volksmission in Ramsbeck
Zum Schluß der Gemeindemission in Ramsbeck bezeichnete Pater Manfred Kohn die Gemeindemission in Anlehnung an heimische Bräuche ein „Schützenfest des Glaubens” und Werner Bültmann, Vorsitzender des Ramsbecker Pfarrgemeinderates, würdigte, daß die Redemptoristen-Patres den Verstand, das Gemüt und das Herz der Gläubigen angesprochen hätten.
Zwei Wochen lang hatten Pater Franz Mehwald und Manfred Kohn versucht, den Glauben in den Gemeinden Ramsbeck und Andreasberg zu vertiefen, und erfreulich kritisch auch Mißstände in der Kirche nicht vertuscht. Dabei wurde besonders den älteren Kirchenbesuchern klar, daß nicht mehr wie früher mit den berechtigten Höllenpredigten aufgewartet, sondern eine frohe Botschaft verkündigt wurde. Viele Zuhörer waren begeistert darüber, wie aufgeschlossen die Patres zu aktuellen Fragen des Lebens Stellung bezogen. Leider, so muß man doch feststellen, erreichten sie mit ihren Predigten fast nur die Gemeindemitglieder, die noch treu zur Kirche stehen. Doch lieferten sie diesen gute Argumente, die eigene Überzeugung zu festigen und anderen diese weiterzugeben.
Angesprochen wurden alle Gruppen innerhalb der Pfarrgemeinde: Die Jugendlichen, die Firmbewerber, die Kommunionkinder, die Senioren und auch die Kranken. Besonders die Kinder hatten die Patres wegen ihres lockeren Auftretens ins Herz geschlossen. Zur Frühschicht, einem Gottesdienst um 5.30 Uhr mit anschließendem gemeinsamen Frühstück kamen über 100 Menschen. Ähnlich gut war das tägliche Abendgebet zum Tagesschluß um 21.30 Uhr besucht. Zudem kamen viele Menschen im Anschluß an die Predigten ins Pfarrheim zum Predigtgespräch.
Während ihres Aufenthaltes nutzten die Patres die Möglichkeit, ins Besucherbergwerk einzufahren. Hier hatten sie eine exklusive Führung und Begleitung: Neben Museumsleiter Ernst Römer waren Pastor Skora, Johannes Vollmer, Emil Ringwald und die Museumsführer Herbert Junker und Manfred Kreiling mit eingefahren.
Doch die Besichtigung des Besucherbergwerks war nicht das einzige Ziel: Unter Tage wurde eine Grotte zu Ehren der hl. Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, mit dem kirchlichen Segen versehen. In Eigenleistung hatten Ernst Römer, Herbert Junker und Manfred Kreiling die Grotte errichtet, Thomas Stach aus Heinrichsdorf hatte den Schriftzug „Heilige Barbara” gefertigt. Besonderer Dank gilt Marlies Braun, die die etwa 40 cm große Figur der heiligen Barbara gestiftet hat.
Höhepunkt der Gemeindemission war eindeutig der liturgische Abend mit Bußgottesdienst und Stationengang. An der Grundschule gab Rektor Werner Bültmann einmal statistische Zahlen, erläuterte aber auch die Ziele heutiger Erziehung und zeigte auch die Schwierigkeiten in der heutigen Schule auf: Aggression, Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche der Kinder. Pfarrer Tonnat stellte in der evangelischen Kirche seine Gemeinde vor und verriet als Neuigkeit, daß die evangelische Kirche in Zukunft „Petri-Kirche” heißen werde. Ernst Römer gab im Bergbaumuseum einen kurzen Überblick über Lebensbedingungen im Bergbau und freute sich, einige Minuten die Arbeitswelt vorstellen zu dürfen. Ein Gebet für Arbeiter und Arbeitssuchende schloß sich an.
In der Schützenhalle wurde dann hl. Messe gefeiert, danach blieben die über 300 Teilnehmer des Stationsganges in d Überzahl noch zum gemütlichen Beisammensein mit Brot, Rotwein und alkoholfreien Getränken. Hier, so glauben wir wurde das Gemeinsamkeitsgefühl der Mitglieder der Pfarrgemeinde unmittelbar erfahrbar.
Pastor Skora bedankte sich im Schlußgottesdienst am März für die vorzügliche Arbeit der Missionare und bekannte, daß auch er viele neue Anregungen für die Arbeit in der Gemeinde gewonnen hätte. Gewonnen haben sicherlich alle, die der Mission aufgeschlossen gegenüber gestanden haben.
Neuer Verkehrsamtsleiter
In einem Pressegespräch stellte sich der neue Leiter des Verkehrsamtes Bestwig der Öffentlichkeit vor. Norbert Arens, der in Heringhausen wohnt, ist fast 30 Jahre jung, gebürtig aus Büren und studierte nach dem Abitur an der Universität Trier „Angewandte Geographie/Fremdenverkehrsgeographie”. Nach Aushilfestellungen erhielt er zum 1. März 1995 die Stelle als Verkehrsamtsleiters in Bestwig, die zunächst auf zwei Jahre befristet ist. Seine Vorgängerin Frau Sabine Simikin-Escher war im März 1994 auf eigenen Wunsch aus dem Amt geschieden. Da seinerzeit ein Einstellungsstop keine Neueinstellung ermöglichte, wurde das Fremdenverkehrsamt stellvertretend von Kämmerer Ferdi Sauerwald mitverwaltet.
Auf Arens' Schultern ruhen zwei wichtige Aufgaben. Zunächst soll er, und das erwarten die rund 70 Beherbergungsbetriebe der Gemeinde von ihm, ihre Betten mit Gästen füllen. Dann soll er ein Konzept entwickeln, wie die Förderung des Fremdenverkehrs in Zukunft in der Gemeinde Bestwig laufen soll. Hier soll nachgedacht werden über die zukünftige Organisationsform - GmbH, Eigenbetrieb etc.
Norbert Arens hat bereits die Beherbungsbetriebe der Gemeinde angeschrieben und um Anregungen und Kritik für seine künftige Arbeit gebeten. Schwerpunkte setzt er bei der Zusammenarbeit mit FORT FUN, dem bedeutendsten Werbeträger der Gemeinde, bei der Neuauflage des Imageprospekte der Gemeinde und beim Vermitteln von Pauschalangebote der heimischen Betriebe. Seiner Meinung nach lassen sic durch Pauschalferien viele Gäste gewinnen, die nicht selbst ihr Urlaubsziel buchen. Er will die Betriebe beraten und auch zur gemeinsamen Werbung ermuntern, bei der das Verkehrsamt und der Einzelbetrieb unsere Gegend vorstellen. Positiv Signale aus den Beherbergungsbetrieben glaubt er schon vernommen zu haben.
Bereits kürzlich wird man bei der „Reise 1995” in Essen mit Willingen und Fort Fun gemeinsam auf einem Stand (Koje) werben, weitere Aktionen sind vorgesehen. Natürlich benötigt man für dies und die übrigen Aktionen Geld. Im Haushalt hat die Gemeinde für 1995 50 000 DM für Fremdenverkehrswerbung eingesetzt, 60 000 DM wird die Neuauflage des verbesserten Prospektes kosten. Da Einnahmen von ca. 70 00 DM zu erwarten sind, gibt die Gemeinde Bestwig insgesamt einen Zuschuß von 250 000 DM für die Förderung des Fremdenverkehrs.
Wir wünschen Herrn Arens für seine gewiß nicht leichte Aufgabe eine glückliche Hand und viel Erfolg bei seiner Arbeit.
Fort Fun vor neuer Saison
Im Abenteuerland FORT FUN schaut man mit einigem Optimismus der neuen Saison 1995 entgegen, die am Samstag, dem 8. April beginnt und bis zum 22. Oktober, dem Ende der Herbstferien in NRW dauert. Deutschlands größter Western- und Abenteuerpark hat allein 8 Million DM in die Stromschnellenbahn „Rio Grande” investiert, die Ende Mai eröffnet werden soll. Die Geschäftsführung von FORT FUN bedankt sich bei den Behörden, besonders bei der Gemeinde Bestwig, die schnell und reibungslos alle Baugenehmigungen über die Bühne gehen ließen. Mit der größten Einzelbaumaßnahme auf mehr als 10.000 qm Fläche, der größten, die es je in FORT FUN gab, erhofft man sich eine wesentliche Steigerung der Besucherzahlen. Die Besucher kommen in der überwiegenden Zahl aus einem Umkreis von rund 100 km.
Erfolgreiche Abschlüsse |
Markus Becker aus Heringhausen bestand an der Fachhochschule Lemgo die Prüfungen zum Diplom-Ingenieur, Fachrichtung Produktionstechnik. Frank Hermes aus Ramsbeck darf sich nach der vor der Handwerkskammer Arnsberg erfolgreich bestandenen Prüfung Elektro-Installateurmeister nennen. Diplomkaufmann Karl-Michael Senge hat am 22. März 1995 vor dem Ausschuß des Finanzministeriums NRW die Prüfung als Steuerberater mit Erfolg abgelegt. Monika Förster, Chefin des Salon Förster in Ramsbeck, hat vor der Handwerkskammer Dortmund ihre Prüfung als Kosmetikerin erfolgreich abgelegt. Herzlichen Glückwunsch! |
Zur Unterhaltung wird es die amerikanische Magic-Show geben, die unter Leitung von Marco Brien die Gäste ins Reich der Zauberei führt. Beliebt ist auch die Western-Show der Tränkler-Brüder. Im Mai und Juni wird an Wochenenden eine namhafte Country-Band im Saloon aufspielen. Hinzu kommen über 30 Fahrattraktionen, wobei Rutschbahn und Wasserbahn immer die Zuschauermagneten sind, bei denen auch z. T. Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen. Großen Wert legt die Parkleitung auf Sauberkeit (stets sind drei „Putzer” unterwegs) und auf die Blumenpracht. Vier Gärtner achten darauf, daß der Park immer einem Blumenmeer gleicht.
Das Geschäft in FORT FUN ist immer vom Wetter abhängig. Parkleiter Reinhold Bültmann denkt mit Schrecken an das vergangene Jahr, als man am 1. April öffnete. Am 2. April mußte man die 160 Besucher mit Freikarten mittags nach Hause schicken, weil heftiger Schneefall einsetzte. Ostermontag und -dienstag konnte man wegen 20 cm Neuschnee gar nicht öffnen. Da denkt er lieber an den Spitzentag im Sommer mit über 10.000 Gästen. Damit ist aber die Kapazitätsgrenze doch erreicht. Geschäftsführer Peter Vohle und Reinhold Bültmann leiten als einziges Angestelltenteam einen großen Freizeitpark in Deutschland; sonst sind die Leiter immer auch die Besitzer.
FORT FUN beschäftigt etwa 100 Mitarbeiter als Stammbelegschaft, aber in den Ferien und an Wochenenden werden es aber gelegentlich fast 200: Durch den Erwerb des Betriebsgeländes der Firma Heimes konnten 20 Mann im Winter mit Wartungsarbeiten beschäftigt werden, da man unter Dach war.
Preise für die neue Saison: Erwachsene zahlen 28.00 DM, Kinder bis 11 Jahre 26.00 DM, Senioren über 65 Jahren und Schwerbehinderte 16.00 DM, Rollstuhlfahrer sind frei. Angemeldete Gruppen zahlen 22.00 DM, Schulklassen 16.00 DM pro Kind. Schulklassen wird für 21.50 DM eine Kombinationskarte geboten, worin auch der Besuch des Bergbaumuseums eingeschlossen ist. Freitags außer feiertags ist Kindertag: Ein Vollzahler kann zwei Kinder bis 1 1 Jahren kostenlos mit in den Park nehmen. Wem diese Preise als hoch erscheinen, möge mit seinen Kindern nur einmal zum Vergleich zum Kirmesplatz gehen. In FORT FUN können die Besucher den ganzen Tag über alle Attraktionen so oft benutzen, wie sie wollen. Wir wünschen FORT FUN eine erfolgreiche Saison.
Ausbau der Valmestraße
In diesem Jahr läßt der HSK auch das Reststück der Straße durch das Valmetal bis zur Straße Bödefeld-Siedlinghausen ausbauen. Mitarbeiter des Bautrupps haben bereits mit dem Abholzen im Wege stehender Bäume begonnen. Im Anbindungsbereich an die Straße nach Bödefeld wird die Straße höher gelegt, um die sonst hier üblichen Schneeverwehungen zu vermeiden. Zwar wird das letzte schlechte Straßenstück rund um Ramsbeck beseitigt, aber durch die Valme wird nach dem vollständigen Ausbau wesentlich mehr Verkehr fließen.
Einmarsch der Amerikaner vor 50 Jahren
Nachdem die Alliierten im März 1945 den Rhein überschritten hatten, stießen die Panzerkolonnen mit unheimlicher Wucht vorwärts und erreichten bald auch unsere Heimat. Die Panzer rollten durch den Westerwald nach Gießen, Marburg, Winterberg, Olsberg und Brilon. Bei Lippstadt trafen sie sich mit den Kolonnen, die vom Niederrhein kamen. Der Kessel war geschlossen. Am Weißen Sonntag, dem 8. April 1945, waren amerikanische Soldaten auch in Wasserfall, Andreasberg, Ramsbeck und Heringhausen.
Schon am Donnerstag vorher spitzte sich die Lage zu: Vom Stüppel und von Ramsbeck aus schoß deutsche Artillerie ins Ruhrtal. Die ersten feindlichen Granaten aus Richtung Olsberg schlugen auf der Haardt ein. Fast alle Bewohner aus Ramsbeck und Umgebung hatten sich in Keller oder Grubenstollen geflüchtet und wagten sich nicht mehr heraus. Panzersperren, aufgerissene Straßen und gesprengte Brücken sollten die feindlichen Fahrzeuge aufhalten. Am Freitagmittag erreichten die Granaten der amerikanischen Batterien Andreasberg, Ramsbeck und Heringhausen. In Andreasberg wurde Karl Haas aus der Siedlung neben seinem Haus von einem Splitter am Kopf getroffen, er starb beim Transport nach Ramsbeck. Vier Häuser wurden beschädigt. In Heringhausen wurde ein Militärlastwagen am Fallenstein durch eine Granate getroffen, fuhr brennend die Straße hinab und explodierte vor der Wirtschaft Nieder-Mühls. Das Haus wurde stark beschädigt. In Ramsbeck töteten Splitter einer Granate einen deutschen Soldaten. Vier Pferde lagen tot auf der Hauptstraße.
Der Samstag vor dem Weißen Sonntag war ein strahlend schöner Frühlingstag. Doch die meisten Leute merkten davon nichts; sie saßen nach wie vor übermüdet, hungernd und frierend im Stollen. Morgens kurz vor 8 Uhr wurde Wasserfall beschossen; einige Häuser wurden beschädigt. Auf freiem Feld wurden Bauer Rüther, seine Frau und die Stiefmutter getroffen und schwer verletzt. Rüther starb bei der Einlieferung ins Krankenhaus, die Stiefmutter acht Tage später. Frau Rüther behielt ein gelähmtes Bein. Die übrigen Einwohner von Wasserfall hatten sich in den Schulkeller geflüchtet. An diesem Morgen kam ein PKW mit Generalfeldmarschall Model nach Heringhausen. Mit etlichen Stabsoffizieren hielt er auf dem Schulhof eine Lagebesprechung ab. Offenbar hatte man dies aus einem tieffliegenden Beobachtungsflugzeug bemerkt, denn bald nach der Abfahrt des Generals wurde Heringhausen unter Beschuß genommen. Die Kirche, die Vikarie, die Schule und viele Häuser erhielten Treffer. Abends waren die ersten amerikanischen Panzer im Dorf. Um unnötiges Zerstören und Blutvergießen zu verhindern, hatten sich zwei französische Kriegsgefangene aus dem Stollen im Frettler hinausgewagt und eine weiße Fahne geschwungen.
Am 8. April (Weißer Sonntag) morgens um 6 Uhr fiel der letzte Schuß. Herrlicher Frühlingssonnenschein lag über den Bergen. Als um 7 Uhr die Panzer durch Andreasberg fuhren, flatterten auch hier an allen Häusern weiße Bettücher. Die amerikanischen Soldaten waren freundlich und ruhig. Abgespannt, ausgehungert und mit Dreck überkrustet, doch froh, daß die Leidenszeit ein Ende hatte, verließen die Andreasberger den Stollen. Um 8 Uhr rückten die Amerikaner in Wasserfall ein. Sie waren von der Plästerlegge und von Heinrichsdorf her ins Dorf gekommen. Im Ort wurde Rast gemacht und gefrühstückt. Gegen 9 Uhr zogen die Truppen weiter. Um 11 Uhr erreichte die amerikanische Infanterie Ramsbeck: Ein Teil kam von Heinrichsdorf bzw. Wasserfall herab, ein Teil erreichte von Brabecke her den Ortsteil Werdern. Frau Wilhmine Lübke, die fließend Englisch sprach, „übergab” den Amerikanern den Nagelmackerstollen. Hier hatte der größte Teil der Leute aus dem Oberdorf Schutz gefunden. In der Schützenhalle erbeuteten die Amerikaner Autoreifen im Wert von 3,5 Millionen Mark.
Der Einmarsch der Amerikaner brachte unseren Dörfern am Weißen Sonntag 1945 das vorläufige Ende des Krieges. In keinem Ort konnte die geplante Erstkommunionfeier stattfinden. Rektor Göbel, Zeitzeuge in Andreasberg, schrieb in seinem Tagebuch: „Zu Mittag gab es Wurzeln, Kartoffeln und Pfannkuchen - am Weißen Sonntag. Es fehlt an 1.000 Dingen; kein Licht, kein Radio, keine Lebensmittelkarten, aber wir haben Ruhe!”
Sieh
60 Jahre Artztpraxis Dr. Hegemann
Am 1 April 1995 kann die Ramsbecker Arztpraxis Dr. Hegemann auf ihr 60-jähriges Bestehen zurückblicken. Gegrün wurde sie von dem unvergessenen Dr. Friedrich Hegemann, der sein ärztliches Rüstzeug als Assistenzarzt in der Klinik Bigge erworben hatte. Er war sowohl Werksarzt der Grube Ramsbeck als auch zusammen mit der Hebamme Frau Änne Wunderlich Geburtshelfer. Seine Praxis reichte bis Bödefeld, wobei ihm die Bergwerksdirektion eine Kutsche und im Winter einen Schlitten zum Besuch der Außenstationen zur Verfügung stellte. Zeitweilig besuchte er auch mit seiner NSU Quick seine Patienten. Erst sehr spät kam er aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Viele Bewohner unserer Dörfer sind ihm, der am 29. 9. 1982 starb, zu großem Dank verpflichtet.
Sein Sohn Dr. Dieter Hegemann erwarb 1972 das Krankenhaus in der Heinrich-Lübke-Straße und führte bis 1981 mit seinem Vater eine Gemeinschaftspraxis. Bis dahin war die Arztpraxis im Wohnhaus in der Schulstraße untergebracht. Dr. Dieter Hegemann hat in den vergangenen Jahren das Krankenhaus zu einem Schmuckstück von Ramsbeck umgebaut. Vor einigen Jahren ist Dr. Friedhelm Schmitten mit in die Praxis eingetreten; er vervollständigt als Internist die gute ärztliche Betreuung in Ramsbeck. Zusammen mit Dr. Hegemann betreut er die Mütter-Kind-Kuren im Kinderheim Berlar.
Zur 60-jährigen Praxistradition gratulieren wir sehr herzlich und wünschen unseren beiden Ärzten viele segensreiche Jahre zum Wohle ihrer Patienten.
Erfolgreiche Altkleidersanimlung
Bei der Altkleidersammlung am 24. März kam wieder ein Menge zusammen. Fleißige Helfer sammelten und verluden das Sammelgut in einen holländischen LKW, der es nach Dodrecht in Holland brachte. Dort wird die Kleidung sortiert; ein Teil landet in Second-Hand-Läden. Der Rest wird nach 220 Gesichtspunkten sortiert und findet Verwendung für Putzlappen oder Polsterung für Autositze. Den Helfern hat es wieder Spaß gemacht. Ihnen und den Fahrzeugbesitzern danken wir sehr herzlich für die Mithilfe, ebenso Renate Kutsch und dem Kronlandmarkt in Ramsbeck für Sachspenden.
Wenig erfreulich war, daß der LKW nicht wie zugesagt um 16.00 Uhr, sondern erst nach 17.15 Uhr ankam. Von Bödefeld aus war der LKW einfach in Bremen dorthin bestellt worden ohne uns zu benachrichtigen. Ein wenig seltsam ist so ein Verhalten sicherlich, um es vornehm auszudrücken.
Walter Miederer Ehrenvorsitzender im Gemeinde-Sportverband
Auf der Jahresversammlung des Gemeinde-SportverbandesBestwig am 13. März wurde Bergwerksdirektor i. R. Walter Miederer einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Damit wurde sein Eintreten für den Sport auf Gemeindeebene gebührend gewürdigt. Seit der Gründung dieses Gremiums im Mai 1975 bis zum 20. März 1991 hatte er den Vorsitz des Dachverbandes aller Sportvereine in der Gemeinde Bestwig inne, danach stand er bis zum heutigen Tag noch als Beisitzer zur Verfügung. Er hat auch die Bedeutung des Verbandes umrissen: „Zusammenarbeit aller Vereine, Vertretung der Interessen gegenüber Rat, Verwaltung und der Öffentlichkeit.” Mit Walter Miederer wurde ein Mann geehrt, der dem Sport immer aktiv verbunden gewesen ist. Über 20 Jahre leitete er als Vorsitzender den TuS Valmetal, gehörte dem Kreissportbund als Vorstandsmitglied an und saß im Sportausschuß der Gemeinde Bestwig als sachkundiger Bürger. In seiner Freizeit spielt er noch Tennis und ist begeisterter Segler im Segelclub Meschede, dessen 2. Vorsitzender er ebenfalls schon seit 20 Jahren ist.
Walter Miederer bedankte sich für die große Ehrung, war aber mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden. So sei es nicht gelungen, dem Gemeinde-Sportverband den ihm gebührenden Rang in der Gemeinde zu sichern, da die Vereine seine Bedeutung nicht erkannt hätten. Er rief sie auf, mehr für das Leben im Verband zu tun, denn „ohne die Tintensportler geht es nun einmal nicht.” Der Gemeinde Bestwig dankte er für ihre Hilfe, die den Vereinen immer zugeflossen wäre, bedauerte es aber, daß kein Mitglied des Sportverbandes mehr als sachkundiger Bürger im neuen Ausschuß für Kultur, Sport, Familie, Senioren, Jugend und Soziales wäre.
GV der Jakobus-Schützen in Heringhausen
Bei der Frühlings-Generalversammlung am 19. März konnte Brudermeister Werner Kenter etwas mehr als 50 Schützenbrüder begrüßen. Gegen das Protokoll des Schriftführers Norbert Becker und den Kassenbericht von Reinhold Mertens gab es keine Einwände, so daß die Versammlung dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilen konnte.
Hauptmann Wolfgang Siebers informierte darauf die Schützenbrüder über Verlauf und Vorbereitung des diesjährigen Schützenfestes, das vom 3. - 5. Juni (Pfingsten) gefeiert wird. Der neue Präses, Pastor Skora aus Ramsbeck, hat zugesichert, die gewohnte Abendmesse zu Beginn des Schützenfestes um 18 Uhr zu feiern. Wenn allerdings keine Aushilfe für die Ramsbecker Abendmesse gefunden werden sollte, wird die Schützenmesse auf 17 Uhr vorverlegt. Ausnahmsweise tritt der Festzug am Sonntag und am Montag nicht wie gewohnt auf dem Hof Becker-Gödde an. Als Alternative sind die Plätze vor Nieder-Mühls oder vor der ehemaligen Modellschreinerei Dicke vorgesehen. Die Bewirtung während der Schützenfesttage wurde wiederum zu einem sehr guten Pachtpreis an die Firma Getränke Schnier aus Velmede vergeben. Beim Festzug bzw. zum Tanz spielen die Musikkapelle Züschen, das Jugendblasorchester Siedlinghausen und der Spielmannszug Kirchrarbach. Auf Antrag von Willi Clement soll der Spielmannszug Kirchrarbach auch am Montag die Züschener Kapelle beim abendlichen Festzug unterstützen.
Die Renovierung des Speiseraumes ist abgeschlossen. Bald werden die noch fehlenden Tische und Stühle geliefert. Alle loben die geschmackvolle Umgestaltung des Speiseraumes. Als Anerkennung für die vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden genehmigte die Versammlung eine Aufstockung der Vorstandskasse auf nunmehr 600 DM pro Jahr. Der Erwähnung wert ist auch die Tatsache, daß jeglicher Kassenüberschuß in die Instandsetzung und Verschönerung der Halle fließt. Kredite werden nicht aufgenommen!
Sieh
TC-Heringhausen erweitert die Tennisanlage
Der Einladung des Vorstandes waren 22 Mitglieder gefolgt um bei der Generalversammlung eine Rückschau auf das Jahr 1994 und Vorschau auf 1995 zu halten. Bei den anstehenden Neuwahlen wurde der 1. Vorsitzende Wili Rahn, der Geschäftsführer Gerdt-Otto Deike und der Platzwart Robert Kersting, auf Vorschlag der Versammlung, wiedergewählt.
Eine sehr gute Platzbelegung konnte für das vergangene Jahr festgestellt werden. Die Vereinsmeisterschaften fanden zeitlich gerafft vor den Sommerferien statt, jedoch konnten die Endspiele erst an einem Wochenende nach den Ferien ausgetragen werden. Beim Herreneinzel gab es 13, beim Dameneinzel 6 und, beim Doppel 5 Anmeldungen. Auch ein Junioren-/innen Turnier wurde angeboten. Ein Seniorenturnier ab 35 Jahre konnte aufgrund mangelnder Beteiligung nicht stattfinden.
Bei den Gemeindemeisterschaften waren 4 Anmeldungen des TCH's zu verzeichnen. Der TUS Nuttlar holte sich den Pokal.
Karsten Breker trainierte im letzten Jahr die Jugendlichen und eine Mannschaft des TCH nimmt in der Wintersaison an der Hallenrunde um den Bücker-Pokal teil. Die Abschlußfeier und Siegerehrung der Winterrunde findet am 01. 04.1995 im Sportcenter Bücker statt.
Nachdem das Grundstück für den 2. Tennisplatz erworben und die Kosten beglichen sind, steht für den Herbst dieses Jahres der Erweiterungsbau der Anlage an. Wenn dann der TCH im Jahre 1996 sein 20-jähriges Bestehen feiert, können die Gemeindemeisterschaften auf den Plätzen in Heringhausen stattfinden.
ReiSch
Interessanter Gast in Ramsbeck
m Donnerstag, dem 27. April wird Dr. Jizchak Schwersenz um 20.00 Uhr im katholischen Pfarrheim einen Vortrag halten über das Thema: „Ich habe sieben Leben gelebt”. Es ist eine Autobiographie des Referenten über seine Lebenszeiten in der Weimarer Republik, in Holland, im Dritten Reich, im Untergrund, in der Schweiz, Israel und zwischen zwei Welten. Veranstalter sind die ev. und kath. Kirchengemeinde und die Interessengemeinschaft Fremdenverkehr Ramsbeck. Der Eintritt ist frei, es wird eine kleine Spende zur Kostenbeteiligung erbeten.
Jizchak Schwersenz wurde am 30. 5. 1915 in Berlin als Sohn jüdischer Kaufleute geboren. Er schloß sich früh jüdischen Gruppen innerhalb der Jugendbewegung an und ließ sich zum jüdischen Religionslehrer und Volksschullehrer ausbilden. Seit 1938 war er leitend in Organisationen der Jugend-Alija tätig, die Kinder auf ein Leben in Palästina vorbereiteten, dazu im zionistischen Pfadfinderbund „Makkabi Hazair”. Von 1939 bis 1941 leitete er die Jugend-Alija-Schule in Berlin, einer drohenden Deportation entzog er sich 1942 durch ein 17-monatiges Untertauchen in Berlin. Im Untergrund bildete er mit Gleichgesinnten die Jugendgruppe „Chug Chaluzi”, bis ihm im Februar 1944 die Flucht in die Schweiz gelang. Dort betreute er Kinder aus den Konzentrationslagern und den nazibesetzten Ländern, gleichzeitig studierte er an der Universität Zürich. 1953 wanderte er in Israel ein und arbeitete als Lehrer. Seit 1979 führten in Vortragsreisen in die Bundesrepublik, die Schweiz
Karnevalswagen aus Ramsbeck
Im Rosenmontagszug in Belecke rollte erstmals auch ein Prunkwagen des KCR aus Rambeck mit. Zusätzlich machten sich zwei Frauen zu Fuß mit einem Handwagen auf die Wegstrecke des Zuges, beide Wagen waren mit Süßigkeiten und Alkohol bestückt. Geboren war die Idee dazu im Vorjahr, als Ramsbecker Karnevalisten auf einem Wagen im Zuge mitfuhren. Jeder, der Freizeit hatte, packte in den letzten Monaten mit an, gebaut wurde der Wagen in der ehemaligen Werkstatt auf dem Werdern. Den Raum hatte Uwe Schneider freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Hauptideengeber war Uwe Natesta aus Andreasberg, der den Entwurf und die Ausmalung des Wagens übernahm. Das „Piratenschiff” ruht nun zerlegt im Depot und wartet auf den nächsten Einsatz.
Bereits im Jahr1903 gab es in Ramsbeck einen Karnevalszug nebst vier Ausgaben eines närrischen lnformationsblattes, worin u.a. auch August „Beulig” schrieb. Im Karnevalszug zogen auch schon Wagen und eine Musikkapelle mit. Wenn auch nichts Bestimmtes über die Dauer dieser karnevalistischen Aktivitäten bekannt ist, so zeigt sich, daß der karnevalistische Frohsinn schon lange in Ramsbeck zu Hause ist.
Prunksitzung in Heringhausen
Mann oh Mann, das war 'ne Show im Heringhausener Karneval. Bis auf den letzten Platz war die Schützenhalle in Heringhausen gefüllt, als der Ehrenvorsitzende Gerhard Bültmann die Besucher begrüßte und die Bühne für das närrische Treiben freigab. Prinz Ludger zog mit der Prinzengarde und dem Elferat ein, und Sitzungspräsident Lothar Drewek übernahm die Leitung des Abends.
Nach der Prinzenrede begeisterte die Garde mit schmissigen Tänzen das Publikum, wobei die neuangeschafften Kleider hervorragend zur Geltung kamen. Die Frauengemeinschaft ließ es sich nicht nehmen , wie in jedem Jahr , auch diesmal wieder zwei Auftritte zu bieten, wobei besonders der rationalisierte Friseurladen mit der Massenrasur Hochstimmung brachte
Burkhard Breker stellte in der Bütt seine neueste Erfindung vor, nämlich die Zukunftsmaschine. Er hatte sich damit in das Jahr Zweitausendzwanzig versetzt und berichtete den Narren wie es dann in Heringhausen aussieht. Die Valmespatzen, alias Ernst Marzin und Paul Vollmer, brachten Punkt, wobei sie aber anmerkten, daß man in Heringhausen zu normal sei, denn das „ Drehbuch ” wäre mangels Masse nicht leicht zu schreiben gewesen.
Paul Becker als Piere Augustinski präsentierte eine Mann-oh-Mann-Show, und viele Personen aus dem Publikum waren spontan bereit, dabei mitzumachen. „Die Zeiten ändern sich im Nu, ich gehe jetzt zur CDU” sagte der SPD-Chef Werner Kenter und schlüpfte in die Maske von Helmut Kohl. Nachdem sich alle als „ Tolle Typen ” vorgestellt hatten, kam Stargast Henry Maske, im Zivilleben als Robbers Norbert bekannt, und stellte seinen „Astral-Körper” auf der Bühne vor. Nicht leicht hatten es die mit Dieter Gockel als Regisseur das Dorfgeschehen beleuchtenden Limited-Girls: Margot Dicke, Maria Kenter und Michaela Wippermann, ehe sie Martin Hahn zum Sieger-Mann Oh-Mann gewählt hatten.
Im Namen des Männergesangvereins, der für das Programm verantwortlich zeichnete, bedankte sich Sitzungspräsident Lothar Drewek bei allen Mitwirkenden und freute sich besonders darüber, daß immer wieder viele Nichtmitglieder des MGV bereit sind, bei dem Programm mitzuwirken. Zum Abschluß gab er bekannt, daß auf vielfachen Wunsch die Prunksitzung an 1996 wieder Samstag Abend sei.
Wilde Müllkippen
Am Wege zum Scheidt entdeckten wir, daß dort jemand u. a. seine komplette Couch-Garnitur in die Natur entsorgt hat Wenn man bedenkt, daß eine Postkarte genügt, um diese Sachen mit der Sperrmüllabfuhr abholen zu lassen, muß so ein Verhalten als gewissenlos bezeichnet werden. Man bedenke nur, welchen Aufwand der Transport dieser Sachen erfordert hat. Der Verursacher hat mit Denken nicht viel am Hut!
Nicht gerade Schmuckstücke in Ramsbeck sind das Grundstück links neben Schlecker und der Treppenaufgang vom Bergbaumuseum zur Gastwirtschaft Kleine. Viele Benutzer der Straße und des Treppenweges verwechseln die Grundstücke scheinbar mit einer Müllkippe.
Der SV Berlar berichtet
Der SV Berlar öffnet am Samstag, dem 1. April um 19.30 Uhr wieder die Pforten der Schützenhalle in Ramsbeck zum diesjährigen Eiertanz. Es wurden weder Kosten noch Mühen gescheut, um eine stimmungsvolle Veranstaltung für Sie zu organisieren. An der Longdrink-, der Snake-Bar und natürlich an der „Großen Theke” freuen wir uns, mit Ihnen ein paar lustige Stunden zu verbringen. Natürlich ist auch wieder die Tanz- und Showband „Take Off” mit von der Partie. Wenn Sie dann noch etwas Glück und ein Los unserer Lotterie haben, können Sie vielleicht einen der zahlreichen Gewinne mit nach Hause nehmen. Es freuen sich auf Ihren Besuch: SV Berlar und „Take Off”.
Einwohnerversammlung in Heringhausen
Der Bürgermeister der Gemeinde Bestwig hatte die Einwohner des Ortsteiles Heringhausen zu einer Informationsversammlung eingeladen. Etwa 50 Personen waren der Einladung gefolgt, und der Hauptpunkt der Tagesordnung, der Dorfentwicklungsplan, wurde von Frau Hensch, der Planungsarchitektin, erläutert.
Da zunächst die Planungen für den Kirchplatz und den vorderen Teil der Friedhofstraße laufen, wurden die Pläne für diese beiden Maßnahmen vorgestellt. Nach Absprache mit dem Kirchenvorstand wird nun auch das Plateau vor dem Kircheneingang mit einbezogen. Eine Öffnung dieses Vorplatzes zum Dorf hin und ein Rondell mit einer Bank soll die Anlage einladender gestalten. Ein rustikales Bestonsteinpflaster und eine sinnvolle Anpflanzung von Laubbäumen sollen das Bild abrunden.
Der Grundstücksnachbar möchte zwar uneingeschränkte Zufahrt zu seinen Gebäuden haben, ist jedoch damit einverstanden, daß zu Meßzeiten auf seinem Grundstück geparkt wird.
In der Friedhofstraße wird für die Fußgänger mehr Sicherheit geschaffen, durch die Markierung eines Gehweges, welche durch drei Baumscheiben unterbrochen wird, und dadurch noch mehr Sicherheit bietet. Das Ganze wird überfahrbar gestaltet, so daß auch große Landwirtschaftsfahrzeuge uneingeschränkt passieren können.
Mit großer Begeisterung ließen sich die Besucher die Vorhaben an den ausgestellten Plänen erklären, jedoch wurde nicht nach dem Baubeginn gefragt. Dieser steht wahrscheinlich erst in 4 bis 5 Jahren an, da die Mittel des Landesamtes für Agrarordnung Nordrhein-Westfalen nicht vorher zur Verfügung stehen. Da auch die Gemeinde Bestwig nicht über finanzielle Reserven verfügt, wird man bestimmt keinen Druck auf den Baubeginn ausüben.
Unter dem Punkt Anfragen und Anregungen wurde bemängelt, daß die Bewohner der Kohr ihre Mülltonnen zu weit transportieren müßten, denn im Gegensatz zu anderen großen Lieferfahrzeugen lehne der Vertragsabfuhrunternehmer, aus Sichertheitsgründen, die Abfuhr von den Häusern „Auf der Kohr” ab.
Große Sorge bereitet vor allem den Bewohnern der Berlarer Straße und dem Tannenweg die Belästigungen durch Bohr- und Sprengarbeiten durch den Steinbruch auf der Borg. Die Anlieger brachten zum Ausdruck, daß sich bei Sprengungen Erschütterungen ergeben und man befürchten müsse, daß zukünftig Schäden an ihren Gebäuden entstehen könnten. Zudem sei schon jetzt eine Beeinträchtigung der Wohnqualität festzustellen.
Bürgermeister Meyer versprach, den Anregungen nachzugehen und entsprechende Stellungnahmen zu veröffentlichen.
Zu der Tatsache, daß der Friedhofscontainer immer wieder mit Hausmüll überlastet werde, erklärte der Bürgermeister, dadurch werde das Friedhofsbudget überlastet, und zwangsläufig müßten die Gebühren erhöht werden. In diesem Zusammenhang wies Meyer darauf hin, daß ab sofort die Möglichkeit bestehe, eine kofferraumgerechte Menge Hausmüll kostenlos auf der Mülldeponie Halbeswig abzulagern.
ReiSch
Neues vom TuS Valmetal
Die erste Fußballmannschaft hat in den letzten Spielen wichtige Punkte eingefahren. In Heinrichsthal gelang, eigentlich überraschend, ein 3:2 Sieg. Das Hinspiel war noch mit 1:7 in die Binsen gegangen. Der Abstiegskampf läuft auf vollen Touren. Bisher konnte die Mannschaft von Manni Becker aber leider nicht allzu viel Boden gut machen, da Mitkonkurrent Calle/Wallen ebenfalls sehr erfolgreich spielt. Eine Vorentscheidung könnte erst im direkten Aufeinandertreffen der beiden abstiegsbedrohten Clubs fallen.
Matthias Meyer hat sich in dieser heiklen Situation abgemeldet. Er will erneut den Verein wechseln; es soll ihn zum Ligagefährten Heinrichsthal ziehen. Dagegen wurden mit Reinhard Droste und Jürgen Labe zwei altbewährte Spieler reaktiviert. Beide ziehen voll mit. Sie werden sicher alles tun, um der Mannschaft durch ihre große Erfahrung zu helfen. Natürlich ist auch die Unterstützung von außen wichtig. Viele Zuschauer könnten das Team zusätzlich beflügeln. Die Spieler wollen alles tun, um das gesteckte Ziel zu erreichen, den Klassenerhalt.
Rückblick
Mitte der 80er Jahre, der TuS spielte in der Bundesliga des Sauerlandes (Bezirksliga), stand für die Kenner der Szene nach Beendigung der Hinrunde vor Weihnachten 1985 eines bereits fest: Einer der drei Absteiger wird in Anbetracht der mageren Ausbeute von ganzen 7 Punkten und großem Rückstand auf die Konkurrenz der TuS Valmetal sein. Niemand dachte daran, hier zu widersprechen. Unter dem damaligen Trainer Brambring folgte in der Rückrunde eine bemerkenswerte Erfolgsserie, die schon einige Runden vor Schluß den erstrebten sicheren Tabellenplatz bescherte. Im TuS Valmetal denkt man gern an diese Zeit zurück. Der heutige TuS ist auf dem Wege zu der Neuauflage einer ähnlichen kleinen Sensation.
L.K.
Feuerwehr mit Ideen
Ramsbecks Feuerwehrmänner haben sich etwas einfallen lassen, um im Ernstfall noch schneller Brände bekämpfen zu können. In den Kaskaden bei Förster und auf dem Werdern, die die Valme zähmen sollen, hat man 100 mm dicke Ansaugrohre eingebaut. Nun braucht man nur noch die Ansaugrohre andocken, und schon kann Valmewasser in die Schlauchleitungen gepumpt werden. Die Idee kam aus den eigenen Reihen, selbstverständlich wurde auch das Installieren der Leitungen von eigenen, jungen Wehrmännern ausgeführt unter den wohlwollend-kritischen Augen von Gemeindebrandmeister Heinz Eickler und dem Wehrführer Oberbrandmeister Friedhelm Henneke. Für Bohr- und Schweißarbeiten hatte die Löschgruppe Velmede/Bestwig das transportable Stromaggregat zur Verfügung gestellt. Die Ramsbecker Feuerwehrleute wünschen sich, daß die festmontierten Ansaugrohre lediglich zu Übungszwecken gebraucht werden. Die Feuerwehr dankt der Fa. Franz-Josef Schmücker für ihre Mithilfe.
Vor dem Feuerwehrhaus in Gockeln Haus wurde ein festes Gestell mit einem Halteverbotsschild aufgestellt. Die Rohrhalterung wurde um die kleine Kastanie vor der Ausfahrt gestellt, damit das noch zarte Bäumchen eine Chance erhält, ein großer Baum zu werden. Bisher war man ihm und seinem Vorgänger nicht wohlgesonnen, darauf weisen viele Macken am Stämmchen hin.