Juni 97

Mai97

1997

Jul97


Musische Gäste in Wasserfall

In der Zeit vom 1. bis 4. Mai 1997 fand in Brilon das Landesmusikfest statt, zu dem Musikkapellen aus allen Teilen Deutschlands kamen. EineKapelle aus Mühlhausen bei Stuttgart mit 60 Musikern hatte sich bereits vor einem Jahr das Landhaus "Sauerlandblick" in Waserfall als Bleibe für dieses Musikfest gesichert. Hausherr Hans-Georg Thiele sorgtee für ein abwechslungsreiches Nebenprogramm, das u. a. den Besuch der Brauerei Biggs in Bigge und der Tropfsteinhöhle in Warstein einschloß.

Wohl als Generalprobe gaben die Musiker aus Schwaben ein Ständchen und damit eine Probe ihres Könnens. Ob es dies oder die frische Sauerlandluft war, beim Vorspiel in Brilon heimsten die wacheren Schwaben die Note "sehr gut" ein. Dies dürfte ihre Begeisterung für das sauerland noch gesteigert haben, denn die Gäste gelobten das Wiederkommen.

Projektwoche in der Grundschule

Ende April stand erstmalig eine Projektwoche in der Wilhelmine-Lübke-Grundschule auf dem Stundenplan. Gemeinsam mit Eltern und Lehrern haben die Schüler aller Klassen mit viel Eifer gemalt, gebastelt, Tänze einstudiert, Texte gelernt und Gerichte aus verschiedenen Ländern zubereitet. Sinn und Zweck dieser Projektwoche war es, deutsche und ausländische Kinder aus 7 Nationen unter dem Motto "Wir sind alle Kinder dieser Erde" einander näher zu bringen.

Am letzten Tag der Woche - am eigentlich schulfreien Samstag - fand die Präsentation der vorbereiteten Projekte in der Schule statt. Das Kollegium, Eltern, Großeltern und die Schüler freuten sich über die sehenswerten Ergebnisse in den verschiedenen geplanten Bereichen: Das türkische Kinderlied "Ekmek buldum" erzählte von Sevim, wie sie früher in der Türkei gelebt hat. Im Theaterstück "Fremde werden Freunde" stiftete ein Kind mit Seifenblasen Frieden zwischen Gelbland und Blauland. Eine dritte Gruppe bot Trommelmusik mit selbstgebastelten Instrumenten, eine vierte Gruppe lustige Tänze aus fremden Ländern dar. Spiele aus aller Welt - wie etwa das Briefspiel aus Peru - bildeten den Abschluß der Darbietungen auf der bewährten schuleigenen Bühne.

Zusätzlich konnten die überaus zahlreichen Besucher das Modell eines Dorfes aus Zaire bewundern und bisher unbekannte Leckereien der Koch- und Backgruppe probieren. Sogar die Kinder des 1. Schuljahres hatten sich am Projekt beteiligt: Sie malten Plakate oder besuchten außer den christlichen Kirchen in Ramsbeck auch die Moschee der türkischen Mitbürger.

Das Kollegium und die Elternpflegschaft, auf deren Initiative das Projekt ins Rollen kam, waren sehr zufrieden, denn sicherlich waren die Projekttage eine sinnvolle Ergänzung zum normalen Unterricht. Sie haben zudem gezeigt, daß gerade bei Kindern die Bereitschaft für ein Kennenlernen fremder Kulturen vorhanden ist.

Sieh

Brand in der alten Schule Wasserfall

Am 11. Mai wurde die Feuerwehr zu einem Brand in Wassserfall gerufen: Die alte Schule, die nach der Schließung in einen Gasthof umgewandelt wurde, brannte fast bis auf die Grundauern nieder. 50 Feuerwehrmänner aus Andreasberg, Ramsbeck, Heringhausen und Velmede, unterstützt von der Drehleiter der Feuerwehr Olsberg, kämpften gegen den Brand, den viele Schaulustige beobachteten. Erstmal war auch das neue Ramsbecker Löschfahrzeug im Einsatz, das erst am 25. Mai offiziell übergeben wurde.

Kripo und Brandsachverständige nahmen sofort die Ermittlungen zur Brandursache auf. Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen, da es in Wasserfall in der letzten Zeit mehrfach zu Bränden oder Brandversuchen gekommen ist. Voreilige Spuren, die man sicherte (eine eingeschlagene Tür geht auf das Konto der Feuerwehr, die dort nach Gasflaschen suchte, sichergestellte Benzinkanister waren ebenfalls durch die Feuerwehr ins Freie geschafft worden).

Der Schaden dürfte bei über einer halben Million DM liegen, genaue Angaben konnte uns auch Hans-Georg Thiele, dem das Haus gehört nicht machen. Auf jeden Fall hat das, was die Flammen nicht zerstörten, das Löschwasser besorgt. Besonders betroffen ist die Pächterfamilie Müller, die das Unglück kurz vor der Hochsaison traf. Traurig werden bestimmt auch die Camper vom nahen Campingplatz sein, die ihren Stützpunkt verloren haben.

Neue Meisterin

Vor der Handwerkskammer in Münster bestand Ludmilla Schwager aus Ramsbeck die Meiserprüfung im Goldschmiedehandwerk. Herzlichen Glückwunsch !

Neues von den Jungschützen

Vorstandswahlen bei den Jungschützen

Am Dienstag, dem 13. Mai 1997 hielten die Ramsbecker Jungschützen wieder eine Versammlung ab. Da Frank Hermes aus Berlar aus dem Jungschützenvorstand ausschied, fehlte nun ein Mann im Vorstand. Neu gewählt wurde Fähnrich Andre`"Otto" Schönhütl, zum Fähnrich wurde Patrick Studen gewählt.

Jan Wilhelm Prein und Michael Schmitten sowie Andres Franz und Tobias Kreiling wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Senioren auf Bildungsreise

Die erste Fahrt der Ramsbecker Senioren im neuen Jahr wurde eine Regenfahrt, die aber durch die vielen guten Eindrücke zu einer tollen Erlebnisfahrt wurde. Mit Helmut Hegener am Steuer von Wolfs Bus hatte man zudem einen sehr auskunftsfreudigen und versierten Fahrer.

Das erste Ziel war das Schiefermuseum in Holthausen, das vom Führer Paul Witte präsentiert wurde. Es ist erstaunlich, was man hier aus einer Schau anläßlich des Wettbewerbs "Unsser Dorf soll schöner werden" entwickelt hat. Gleich nebenan war dann im Cafe Vollmers-Dünnebacke die Kaffeetafel gedeckt.

Dann wurde telefonisch improvisiert, denn statt zu einer Straußenfarm in Berghausen (dort wäre man im Schitt versunken) gings nach Schmallenberg in die beiden kleinen, aber sehr feien Puppen- und Spielzeugmuseen. Hier wurde die ganze Welt des Spielzeugs der Jugendzeit lebendig, die hier liebevoll zusammengetragen worden sind. Den Frauen hatten es die Puppen angetan, darunter Charakterpuppen, die mehr als 20 000 DM wert sind, während die Herren etwa die Stabilbaukästen und Zinnsoldaten bewunderten.

Der Höhepunkt war sicher der Besuch der Kirche in Wormbach zum Abschluß, deren Geschichte und Bau von Willi Schnock eindrucksvoll geschildert wurde. Der gebürtige Warsteiner war über 30 Jahre Lehrer in Wormbach. Kirche und Friedhof darf man getrost als ein Kleinod des Sauerlandes bezeichen. Kehraus wurde dann im Landgasthof Rüppel in der Valme gemacht. Alle waren sich einig: Wir haben viel gesehen, aber auch viel gelacht trotz des Regens.

Vor 40 Jahren Seelsorger in Ramsbeck

Pfarrer Reinhart Ellbracht, der am 16. März 1957 im Paderborn zum Priester geweiht wurde, war in der Zeit vom 4. Juli 1957 bis zum 15. Januar 1959 nur kurze Zeit in der St. Margaretha Gemeinde in Ramsbeck. Seine Aufgabe war es, den alten und kranken Pfarrer Heinrich Leonhard zu unterstützen. In dieser kurzen Zeit hat er aber mit seiner Jugendarbeit Zeichen gesetzt, die noch lange nachwirken sollten.

Weitere Stationen seines Priesterlebens waren Sachsenhausen, Dortmund-Körne, Korbach und Dortmund Hörde. !994 betraute ihn der Paderborner Erzbischof auf seinen Wunsch hin mit der Obdachlosenseelsorge in der Stadt Dortmund, wo ca. 2000 Nichtseßhafte leben dürften.

In all den Jahren hat Pfarrer Ellbracht nie den Kontakt zu Ramsbeck abreißen lassen. So ist es nicht überraschend, daß er sich hier mit Bekannten treffen und alte Erinnerungen auffrischen möchte. Dies wird vom 4. bis 6. Juli geschehen. Nach Absprache mit Pfarrer Eickelmann ist folgendes Programm vorgesehen:

Freitag, 4. 7. ist ein Treffen mit Mitgliedern

der ehemaligen Jugendgruppen (bitte bis zum 20. Juni bei Alfred Braun anmelden, Tel. 423). Samstag, 5. 7., Abendmesse in Ramsbeck mit Pfarrer Ellbracht, anschließend Treffen mit Interessierten im Pfarrheim. Sonntag, 6. 7., Hochamt in Berlar, danach ebenfalls Treffen mit Interessierten in Berlar. Zeit und Ort werden noch mitgeteilt. Pfarrer Ellbracht freut sich schon auf dieses "Wochenende der Begegnung".

Freudentag der Feuerwehr

Obwohl das Fahrzeug schon am 11. Mai buchstäblich seine Feuerprobe bestanden hatte, wurde es getreu dem Protokoll am 24. Mai in einer Feierstunde der Ramsbecker Löschgruppe übergeben: Das neue Löschgruppenfahrzeug LF 8/6. Es ersetzt das alte Fahrzeug, das immerhin 24 Jahre lang treue Dienste geleistet hat und nun verschrottet wird. Gemeindebrandmeister Jürgen Drill stellte es den versammelten Zuschauern vor:

Auf einem Fahrgestell von 7,49 Tonnen baute die Firma Schlingmann aus Dissen den Feuerwehraufbau. Neben der Feuerlöschkreiselpumpe hat es einen 600 Liter Wassertank und eine 50 m lange Schnellangriffseinrichtung. Dazu gehören vier Atemschutzgeräte, eine tragbare Feuerlöschkreiselpumpe TS 8/8 und andere Feuerwehrgeräte. Vorgesehen ist eine Beladung für technische Hilfe, wobei ein tragbarer Stromerzeuger und ein Lichtmast schon zur Ausrüstung gehören. Das kostet 270.000 DM, wofür es 170.000 DM Zuschuß gibt.

Pastor Günter Eickelmann segnete das neue Fahrzeug. Er betonte, daß dieser Segen allein den Menschen gälte, die es bedienen und damit Menschen helfen würden. Er bat um Gottes Hilfe für diesen Dienst an den Menschen und überreichte Oberbrandmeister Friedhelm Henneke eine Plakette des heiligen Christopherus.

Gemeindedirektor Franz Esser, verantwortlich für die Feuerwehren, lobte das Fahrzeug, das auf Ramsbecker Verhältnisse zugeschnitten sei. "Das Gemeinwesen lebt vom Einsatz seiner Bürger für das Gemeinwohl", erkärte er und hob in dieser Hinsicht die Feuerwehr als lobendes Beispiel hervor.

Zahlreiche Feuerwehrkameraden aus anderen Dörfern waren gekommen, um sich mit den 22 aktiven Ramsbecker Kollegen zu freuen. Man blieb noch zu einem kleinen Umtrunk beisdammen und demonstrierte, daß die Blauröcke eine große verschworene Familie sind. Musikalisch untermalt wurde dies mit flotten Weisen durch die Valmetaler Musikanten.

Andreasberg wurde verduftet

Norbert fuhr mit seinem Traktor mit anhängendem Güllefaß durch die Andreasberger Dorfstraße. Von ihm unbemerkt öffnete sich das Faß, im hohen Bogen ergoß sich das nicht gerade wie Kölnisch-Wasser duftende Naß über Straße und angrenzende Hauswände. Andreasberg war eine Duftwolke, aber auch Maler Reinhard bekam Reinigungsaufträge. Für kurze Zeit kehrte in Andreasberg Bauernromantik ein.

"Offene Tür" im Kindergarten

Der Ramsbecker Kindergarten stellte sich am 25. Mai mit einem "Tag der offenen Tür" der Öffentlichkeit vor. Anlaß dazu gab die Fertigstellung des Umbaus, der die Einrichtung einer vierten Kindergartengruppe ermöglichte. Zwar wird die neue "gelbe" Gruppe bereits seit Februar in den neuen Räumen betreut, aber die öffentliche Vorstellung hatte man in die wärmere Jahreszeit verschoben.

Zur Zeit besuchen 100 Kinder den Kindergarten, die in vier Gruppen betreut werden: rot, gelb, blau und grün. Sicherlich wird die Arbeit der Erzieherinnen nicht dadurch erleichtert, daß etwa die Hälfte ausländisch sprechende Kinder sind, davon die meisten Türkenkinder.

Sie werden betreut durch neun Fachkräfte, die zum Teil Teilzeitkräfte sind.Unter der Leitung von Annette Köstermenke arbeiten Gabriele Mönig, Beate Döink, Silvia Lahme, Simone Dicke, Brigitte Baum, Christa Becker, Susanne Gerbracht und die Praktikantin Regina Donner.

Der Anbau, der eine Aufstockung eines Teiles des ursprünglich eingeschossigen Baues ist, wurde im August 1996 begionnen und im Januar 1997 vollendet. Zwischenzeitlich wurde Kinder in den Junkern Hof umquartiert. Es entstand ein Gruppenraum mit Mehrzweckraum, Garderobe und Naßzelle. Gleichzeitig wurden die unteren Räume im Altbau überholt und ein neuer Heizkessel eingebaut.

Die Arbeiten wurden überwiegend von heimischen Firmen ausgeführt: Den Rohbau errichtete die Firma Einhäuser aus Nuttlar, die Heizung und die sanitären Anlagen besorgte die Firma Schnier aus Velmede, Elektro-Hegener zeichnete für die Elektroinstallation verantwortlivch und Reinhard Becker aus Andreasberg machte die Malerarbeiten. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 370 000 DM, zu denen die Gemeinde Bestwig als Trägerin des Kindergartens erhebliche Zuschüsse erhielt.

Der "Tag der offenen Tür" war auch mit einer Spendenaktion verbunden, mit deren Hilfe der Spielplatz erweitert werden soll. Hinzu kommt noch ein Erneuerungsbedarf bei Spielzeug und Lernmitteln, die teils so alt wie der Kindergarten sind, der vor zehn Jahren errichtet wurde. Da ist mancjhes abgenutzt Erfreut konnte Frau Köstermenke vermerken, daß namhafte Spenden eingegangen waren, für die sie sich im Namen der Kinder ganz herzlich bedankt.

Im Haus und auf dem Spielplatz herrschte den ganzen Tag über reges Treiben. Die Kinder konnten die große Hüpfburg benutzen oder einen Luftballon in die weite Welt schicken oder sich bemalen lassen oder das Glück bei der Tombola versuchen. Dazu wurden reichlich Speis und Trank angeboten, so durch türkische Frauen Spezialitäten ihres Landes. Gut bestückt war auch das Kuchenbuffet mit selbstgebackenen Köstlichkeiten. Fazit: Anbau und Fest darf man getrost als gelungen bezeichnen.

Vergeßlicher Bräutigam

Der FAZ entnahmen wir einen recht amüsanten Artikel:

"Ein vergeßlicher Bräutigam hat in Bückeburg einen Standesbeamten in Atem gehalten. Zu Beginn der Trauung fehlten die Ringe, die von einem Taxi aus Hannover gebracht werden sollten. Als Ersatz hatte der Bräutigam sicherheitshalber zwei Messingringe von einer Gardinenstange mitgebracht. Auch ein Trauzeuge war nicht anwesend. Deshalb bat der Bräutigam einen Taxifahrer einzuspringen, den er kurz zuvor noch schnell in einen Nachbarort geschichkt hatte, um Champagner zu besorgen.

Dann fiel dem Bräutigam ein, daß auch der Blumenstrauß noch in einer Gärtnerei abgeholt werden mußte. Ein zweites Mal schickte er den Taxifahrer los, der jedoch die Gärtnerei nicht fand und ohne Blumen zurückkehrte. Dank eines geduldigen Standesbeamten konnte die Trauung trotz der Pannen vollzogen werden.

Danach stellte der Bräutigam schließlich fest, daß die Reisepässe und ein internationaler Führerschein für die Hochzeitsreise noch im Bückeburger Ordnungsamt lagen. Die Reise sollte am gleichen Tag beginnen.

Wie alt werden Bäume

Unsere heimischen Bäume werden unterschiedlich alt. Hier muß unterschieden werden: Das natürliche Alter der Bäume, das sie erreichen können, und das Alter, in dem die Forstverwaltungen an einen lohnenden Einschlag denken.

Baumartnatürliches AlterEinschlagsalter
Eiche700 Jahre140-250 Jahre
Fichte600 Jahre80-100 Jahre
Kiefer600 Jahre100-120 Jahre
Europ. Lärche600 Jahre100-120 Jahre
Tanne600 Jahre90-130 Jahre
Sitkafichte500 Jahre70-100 Jahre
Bergahorn400 Jahre100-120 Jahre
Ulme (Rüster)400 Jahre100-120 Jahre
Douglasie400 Jahre60-100 Jahre
Jap. Lärche400 Jahre70-120 Jahre
Esche300 Jahre100-140 Jahre
Schwarzpappel300 Jahre30- 50 Jahre
Rotbuche250 Jahre120-140 Jahre
Spitzahorn150 Jahre100-120 Jahre
Weißbuche150 Jahre 60-100 Jahre
Schwarzerle120 Jahre50- 60 Jahre
Birke100 Jahre60- 80 Jahre

Quelle: "Der Grüne Wink", Gärtner Pötschke-Kalender 1994

Zunftbaum in Heinrichsdorf

Der rührige Heimatverein in Heinrichsdorf hat jetzt auch ein äußerliches Zeichen seiner Aktivitäten gesetzt: Seit dem 1. Mai schmückt ein Zunftbaum mit insgesamt 21 Berufsbildern die Ecke am Wege nach Wasserfall. Diese Ecke, die sicherlich ein Aushängeschild des mit 125 Bewohnern "kleinsten, höchstgelegenen und entferntesten" Dorfes der Stadt Olsberg sein wird, dürfte den zahlreichen Besuchern von "Fort Fun", die hier abbiegen, ins Auge fallen.

Reinhard Hedrich, Vorsitzender des Heimatvereins, hatte viele Bewohner zur Mitarbeit oder zu Spenden bewegen können. Allen voran den unermüdlichen Paul Henneke ("Splietenpaul"), der den Löwenanteil der Arbeit leistete; Gastwirt Heinz Ehls stiftete die Eisen zur Befestigung der Berufsbilder. Doch er möchte auch allen anderen danken, die mit Rat und Tat und Mitteln das Gelingen des Gemeinschaftswerkes ermöglichten.

Ortsvorsteher Willi Judith lobte die Heinrichsdorfer für das gelungene Werk und erwähnte, daß der Heimatverein bereits eine vorbildliche Freizeitanlage geschaffen habe und überdies regelmäßig die Anlagen im Dorfe pflege. Gern hätte da die Stadt Olsberg das Grundstück für den Zunftbaum zur Verfügung gestellt. Interessierter Gast war auch Stadtrat August Normann.

Nun steht dieser Baum nicht allein da: Eine Lore aus dem Schieferbergbau in Heiminghausen erinnert an die Bergmannstradition des Dorfes, umrahmt von zwei Blumenkästen auf der gepflasterten Fläche. Am 10 m hohen Baum sind die Berufe dargestellt, die von den Bewohnern ausgeübt werden: Bäcker, Bauer, Gastwirt, Schreiner, Hausfrau, Gießer, Maurer, Schneider, Gärtner, Förster, Zahnarzt, Uhrmacher (dessen Schild eine funktionsfähige Uhr schmückt), Schlosser, Frisör, Elektriker, Kraftfahrer, Dachdecker, Postler und Steinmetz. Nostalgisch prangt oben an der Spitze das Symbol des Bergbaus mit Hammer und Schlägel, dem Heinrichsdorf seine Gründung verdankt. Im Oktober werden die Tafeln vor dem nahenden Winter abgenommen.

Im Anschluß an die kleine Feier zum Aufstellen des Zunftbaumes trafen sich die Bewohner mit ihren Gästen zu einer fröhlichen Feier im Zelt auf der Freizeitanlage.

Nuttlarer Jubiläumsuhr aus Pforzheim

Eine besondere Attraktion erwartet die Nuttlarer Bevölkerung im 925. Jubiläumsjahr ihres Ortes: die Nuttlarer Jubiläumsuhr, die der bekannten Uhr zum Wiederaufbau der Dresdener Frauenkirche nachempfunden ist.

Während in der "Dresdener Uhr" ein kleiner Stein aus den Trümmern der Frauenkirche eingelassen ist, wird die "Nuttlarer Uhr" verziert mit einem Originalstück Schiefer aus der alten Schiefergrube in Nuttlar.

Die Idee stammt von dem Olsberger Uhrmachermeister Günter Terlohr, der aus Nuttlar stammt.

Er arbeitet zur Zeit daran, die kleinen Schieferstücke für das Zifferblatt der Uhr zu schneiden. Alsbald wird die Produktion der Uhr in der traditionsreichen Pforzheimer Uhrenfabrik Lacher, die auch die "Dresdener Uhr" hergestellt hat, beginnen können.

Hausmusik vom Feinsten in Junkern Hof

Lieder und Tänze aus der Renaissance, Bühnenmusik des Engländers Henry Purcell; heitere Musik von Melchior Franck: Ungewohnte und doch zugleich unmittelbaransprechende Klänge auf alten Instrumenten. Renaissanceflöten, Krummhörner, Gemshörner, Cornamusen, Gamben, Cembalo und Schlagwerk vermitteltenein Klangbild, das in seiner verhaltenen Farbigkeit, seiner Vielfalt kompositorischer Möglichkeiten den Reichtum einer bürgerlichen Musik deutlich machte, wie sie sich über ganz Europa ausgebreitet hatte. Denn in der Tat spiegelt sich hier ein selbstbewußtes Bürgertum: In der Art seiner Unterhaltung, in den Formen gesellschaftlichen Umgangs. Michael Schäfer, der Leiter des Instrumentalkreises für Alte Musik Meschede, illustrierte dies an zeitgenössischen Bildern, auf denen sich Vertreter eines wohlhabenden Stadtbürgertums ebenso selbstbewußt wie kunstsachverständi darstellten.

Die Entdeckungsreise, große Erfindungen, der Beginn wissenschaftlicher Naturerkenntnis, die Fortschritte in Natur und Technik, die wirtschaftliche Blüte großer Handeslsstädte: Dies alles führte auch zu Höhepunkten der Malerei und Musik in Europa.

Liebeslieder und Lobpreis eines behaglichen Lebensgenusses in der Musik Melchior Francks, ehemals Hofkapellmeister in Coburg, aber auch Melancholie in den Stücken aus den "Books of Ayres" des Engländers John Dowland; Lebensfreude und Weltzugewandtheit und auf der anderen Seite ein intensives Vergänglichkeitsbewußtsein bestimmen das Spannungsverhältnis, in das sich die Menschen einbezogen sahen. Das - wie immer - gut durchdachte Programm des Instrumentalkreises für Alte Musik gewährte solche einblicke.

Die Musizierfreude der Instrumentalisten freilich sorgte bald für eine heitere, unterhaltsame Atmosphäre. Der "Funke" war bald übergesprungen, so daß die Zuhörer oft spontan Beifall spendeten. Hervorzuheben sind auch die gesanglichen Leistungen aller Mitwirkenden. Die beiden Gesänge am Schluß: "Die Blume prangt am Morgen" und "Alle Freuden sind vergänglich" von Georg Friedrich Händel faßte die gesamte Thematik des konzertes noch einmal zusammen. Es war tzugleich ein Höhepunkt des Programms. Brigitte Bassermann und Dr. Christiane Krapp, Sopran, Helga Ott Alt und das gesamte Ensemble vereinigten sich hier zu einem fein abgestimmten Musizieren, das einen nachhaltigen Schlußpunkt setzte. Langanhaltender Beifall und Blumen für den Leiter Michael Schäfer.

Hausmusik vom Feinsten im voll bestzten Junkern Hof. Die Ramsbecker Chorgemeinschaft, die zu diesem Konzert eingeladen hatte, kann man nur zu weiteren Aktivitäten in dieser Richtung ermuntern.

Friedrich Schroeder

Der HSK in Zahlen

KommuneEinw, ZahlEinw, %Fläche qkmFläche %Einw.p.qkm
Arnsberg78 96627,9193,439,9408
Bestwig12 2524,369,363,5176
Brilon27 2879,6228,9811,7119
Eslohe9 3263,3113,305,882
Hallenberg4 9991,865,363,376
Marsberg23 1058,1182,019,3126
Medebach8 2572,9126,056,465
Meschede32 55511,5218,5111,2149
Olsberg16 2675,7117,906,0138
Schmallenberg26 6389,4302,9415,487
Sundern29 52510,4192,849,8153
Winterberg15 0695,3147,867,6101
HSK284 2761958,55145

Die Bevölkerung des Hochsauerlandkreises ist weiter gewachsen. Damit liegt er im Landestrend in NRW, denn die 23 kreisfreien Städte verloren im 1. Halbjahr 1996 6456 Einwohner, die 31 Flächenkreise, von denen der HSK der Fläche nach der größte ist, legten um 21 884 Einwohner zu. NRW hat jetzt 17,9 Million Einwohner (Stand: 30. 6. 1996, Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW).

Im HSK wohnen 284 276 Einwohner auf einer Fläche von 1958,55 qkm, was einer Dichte von 145 Menschen pro qkm bedeutet. 1987 waren es 259 545 Bewohner, was einer Dichte von 133 /qkm entsprach. Die Gemeinde Bestwig hatte damals 11 654 Einwohner, was 168 Bewohnern pro qkm bedeutete.

65 % der Fläche des HSK umfassen die Naturparks im Kreisgebiet: Arnsberger Wald, Homert, Rothaargebirge, Diemelsee und Eggegebirge.

In unserer Statistik stellen wir die einzelnen Kommunen des HSK vor:

Gemeindefeuerwehrtag 1997 in Nuttlar

Nuttlar war gewählt worden, weil die Nuttlarer Feuerwehr ihr 75-jähriges Bestehen feiern konnte und im Rahmen dieser Feier auch noch mit Bernhard Friedhoff ein Gründungsmitglied ehren konnte.

Gemeindebrandmeister Jürgen Drill berichtete von 261 Einsätzen der 182 aktiven Feuerwehrleuten, die 14 Fahrzeuge zur Verfügung haben, darunter zwei neue Löschfahrzeuge für die Ostwiger und (just zur Zeit) für die Löschgruppe Ramsbeck. Hinzu kamen eine Vielzahl von Geräten, besonders für die stille Alarmierung ohne Sirenen mit 11 Meldeempfängern und einem verbesserten Alarmumsetzer.

Beförderungen und Ehrungen:

Michael Schmitten aus Ramsbeck und Michael Birk aus Andreasberg wurden zum Oberbrandmeister befördert, Friedhelm Henneke, Löschführer in Ramsbeck, bekam nach fünf Dienstjahren den 3. Streifen als Oberbrandmeister. Der 4. Streifen als Unterbrandmeister nach fünf Jahren erhielten Eberhard Dickmann aus Andreasberg und Manfred Willgeroth aus Ramsbeck. Josef Wippermann aus Heringhausen wurde für 25 Jahre Dienstzeit mit dem silbernen Feuerwehrehrenabzeichen geehrt.

Die Gemeinde Bestwig in Zahlen

Einwohnerzahlen des Einwohnermeldeamtes Stand: 01. 2. 1997

Ortsteil199719861975
Bestwig13781486(mit Velmede)
Velmede390835555008
Nuttlar192018481733
Ostwig119711051404
Heringhausen963859936
Andreasberg742708781
Ramsbeck236123472299
Gesamtzahl:12.46411.90812.161
Zu Ramsbeck wurden Berlar und Valme gezählt, zu Andreasberg Wasserfall.

Fremdenverkehrsgemeinschaft auf Reisen

20 Mitglieder der Fremdenverkehrsgemeinschaft "Ruhr-Valme-Elpetal e. V." besuchten im April den Gran Dorado Park in Medebach, um sich über Marketingstrategien und Räumlichkeiten eines großen Touristikunternehmens informieren zu lassen. Dies besorgte der Parkdirektor Artur Gerber, der durch den Park führte und im Gespräch viele Fachinformationen gab, welche wiederum die Teilnehmer der Exkursion individuell in ihren Beherbergungsbetrieben umsetzen können.

Die Fremdenverkehrsgemeinschaft Ruhr-Valme-Elpetal wurde vor 28 Jahren gegründet und hat derzeit 115 Mitglieder. Ziel des Vereins ist die Förderung des Fremdenverkehrs in der Gemeinde Bestwig. Nach dem 1. Vorsitzenden Freiherr von Wendt führt seit 20 Jahren Sparkassendirektor Heribert Leibold den Verein, dem Verkehrsamtsleiter Norbert Arens als Geschäftsführer zur Seite steht. Damit wird eine Brücke geschlagen zwischen dem Verkehrsamt und den Mitgliedern des Vereins, die überwiegend aus den Beherbergungsbetrieben kommen.

Die Arbeit an der Basis verrichten die Interessengemeinschaften für Fremdenverkehr in Ramsbeck und Ostwig mit Ferienprogrammen, Wanderungen und sonstigen Veranstaltungen. Die FV Ruhr-Valme-Elpetal übernimmt die Versicherung der Veranstaltungen und unterstützt die Arbeit des Verkehrsamtes durch einen Werbekostenzuschuß. Auch an außergewöhnlichen Anschaffungen für den Tourismus beteiligt sich der Verein, zuletzt durch die Mitfinanzierung der Broschüre "Spazierwege in und um Bestwig", die 1995 erschien.

Heringhausen feierte Schützenfest

Beim Frühschoppen am Sonntag war auch der Vorstand des Kreisschützenbundes zu Gast, um Hugo Rüthing die höchste Auszeichnung des Sauerländer Schützenbundes für 25jährige Vorstandstätigkeit als Königsoffizier und Feldwebel zu überreichen. Zudem erhielten einige Schützenbrüder den Orden für ihre 25-, 40- oder 50jährige Vereinstreue bzw. ihr Königsjubiläum. Am Nachmittag war der prachtvolle Festzug mit dem Königspaar Friedel und Eva Zoost, dem Vizekönigspaar Sven und Karin Zoost und den vielen Hofstaatpaaren wie immer ein glanzvoller Höhepunkt des Festes. Auch die beiden Jubelkönige Karl Dicke und Franz Hesse-Geerts marschierten mit ihrer Gattin im langen Zug mit.

Der Montag brachte dann ein Gefecht um die Königswürde, wie es spannender nicht sein konnte. Bei herrlichem Sonnenschein gaben Joachim Bültmann, Bernd Richter und Guido Rahn Schuß auf Schuß auf den immer kleiner werdenden Vogel ab, bis sich nur noch ein winziges Holzstück hinter der konischen Schraube im Kugelfang versteckte. Endlich nach 384 Schuß (!) - die Munition war zeitweise ausgegangen - der Jubel: Joachim Bültmann wurde - 50 Jahre nach seinem Vater - neuer glücklicher Schützenkönig. Gemeinsam mit Ehefrau Doris regiert er nun bis zum Jubiläumsjahr 1998 die Jakobusschützen. Mit der buchstäblich letzten Patrone wurde schließlich Michael Klagges Vizekönig, der sich Heidrun Möller als Vizekönigin erwählte.

Eine spontan durchgeführte Sammlung für das zu renovierende Pfarrheim durch Pastor Eickelmann und Udo Rüthing, Präses bzw. Kaiser der Bruderschaft, erbrachte das tolle Ergebnis von 1350 DM!

Sieh